6:2 vs. Dresden: Die Eisbären feiern einen Kantersieg gegen den Aufsteiger

WalkersBaerenNews 2025/2026Ausgabe – #4:

Souveräner Saisonstart für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister schickte Aufsteiger Dresden mit 6:2 (1:0,2:1,3:1) wieder nach Hause und feierte damit einen perfekten Auftakt in die neue Saison. Ein Highlight war das Eröffnungsspiel aber nicht. Die Eisbären mussten nicht alles zeigen, was in ihnen steckt, schickten Dresden aber dennoch mit einer Packung wieder nach Hause. Und Dresden konnte den großspurigen Worten vor dem Spiel keine Taten folgen lassen. Ein doch eher schwacher Auftritt der Eislöwen, von Euphorie wenig zu sehen.

Trainer Serge Aubin veränderte in der Defensive gar nichts. Jake Hildebrand stand im Tor, während die Verteidiger-Pärchen unverändert blieben. In der Offensive blieb nur die Reihe von Liam Kirk, Leo Pföderl und Ty Ronning zusammen. Die zweite Reihe bildeten Marcel Noebels, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Lean Bergmann, Markus Vikingstad und Andreas Eder. Die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als klarer Favorit in das Spiel gegen den Aufsteiger aus Dresden. Diese werden sich vor allem von ihrer Aufstiegs-Euphorie tragen lassen wollen und setzen zudem auf viele erfahrene DEL-Spieler, die allerdings auch schon in die Jahre gekommen sind. Und für die Eislöwen waren es auch keine guten Aussichten, dass die Eisbären mit Wut im Bauch ins Spiel gingen, hatte man doch die beiden CHL-Heimspiele am Wochenende im Welli verloren. Konnte man sich heute den ersten Saisonsieg sichern oder spielte der Aufsteiger den Party-Crasher?

Vor dem Spiel wurde es noch einmal emotional, als die Szenen der letztjährigen Meisterschaft auf dem Videowürfel gezeigt wurden. Die Hartmut-Nickel-Kurve skandierte „Tobi Eder“ – die Tränen waren wieder da. Danach wurde es aber unrund, denn die Technik spielte den Berlinern einen Streich und das Banner konnte nicht wie geplant unter das Arena-Dach gezogen werden. Ein schlechtes Omen für das Spiel?

Das erste Tor gehörte dem Deutschen Meister und natürlich Ty Ronning, der zum 29. mal in Folge gescort hat. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nein, denn in Berlin spielt bekanntermaßen ein gewisser Ty Ronning, der damit zum 29. mal in Folge gescort hat – 1:0 (4.). Julius Hudacek, der Final-Goalie der Kölner Haie, musste also früh wieder hinter sich greifen. Perfekter Start für die Eisbären also!
Die Eisbären auch danach fokussiert und offensiv ausgerichtet, während Dresden auf Konter lauerte. Aber das hatte deren Trainer Niklas Sundblad im Vorfeld der Partie auch angekündigt, dass man vor allem defensiv spielen wollte. So richtig Spielfluss wollte noch nicht aufkommen, was aber in so einem ersten Drittel im ersten Saisonspiel nichts ungewöhnliches ist. Beide Mannschaften auch noch mit vielen Fehlern im Spielaufbau.
In der 14. Spielminute standen die Dresdner kurz vor ihrem historischen ersten DEL-Tor, ausgerechnet Ex-Eisbär Austin Ortega hatte das leere Tor vor Augen, aber Norwin Panocha räumte in feinster Fußballer-Manier auf und klärte vor der Linie. Nur kurze Zeit später Konter der Eislöwen, Lance Bouma kam zum Abschluss, scheiterte aber an Jake „Krake“ Hildebrand. Die Gäste danach mit dem ersten Powerplay in der Partie und der Chance zum Ausgleich, aber das Penalty Killing der Eisbären mit einer deutlich besseren Leistung als noch vor zwei Tagen in der CHL gegen Grenoble. Mit einer knappen 1:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Choreo der Eisbären-Fans vor dem ersten Saisonspiel gegen Dresden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

3:17 Minuten dauerte es im ersten Drittel bis zum 1:0, 3:39 Minuten dauerte es im zweiten Drittel, ehe die Eisbären das 2:0 durch Korbinian Geibel nachlegten. Da hatte der Verteidiger mit dem eingebauten Torriecher aber auch einfach zu viel Platz, welchen er zu nutzen wusste.
Auch danach wollte die Partie nicht so richtig Fahrt aufnehmen. Die Eisbären blieben weiterhin die aktivere Mannschaft, während Dresden bis hierhin einfach noch keine DEL-Tauglichkeit nachgewiesen hatte. Vor allem läuferisch wirkte das alles sehr langsam, was im weiteren Saisonverlauf zu einem großen Problem werden kann.
Es war die 33. Spielminute, als man die Dresdner Fans dann auch mal wahrnahm, denn bis dahin waren sie doch erstaunlich ruhig für die Anzahl an Gästefans. Und wer konnte gegen Berlin nur treffen, natürlich ein Ex-Eisbär. Austin Ortega mit dem 2:1 und dem Premierentor in der PENNY DEL.
Aber die Freude und auch die Lautstärke war nur von kurzer Dauer, denn es folgte nur eine Minute später das Premierentor von Andreas Eder, der nur noch abstauben musste – 3:1 (34.).
Im Mitteldrittel wurde dann übrigens auch das Meisterbanner hochgezogen. Im Pokal eingraviert ist natürlich die Nummer „22“ von Tobi Eder – wir werden dich nie vergessen!!!
In Überzahl stand Austin Ortega kurz vor seinem zweiten Treffer, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. So behielten die Eisbären ihre verdiente Zwei-Tore-Führung, mit der es am Ende auch in die zweite Drittelpause ging.

Das neue Meisterbanner. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann noch schneller. 1:41 Minuten brauchte Marcel Noebels nur, um auf 4:1 zu stellen. Julius Hudacek und Berlin – das wird keine Freundschaft mehr. Schon wieder klingelte es viermal in seinem Tor.
Doch es sollte nochmal brenzlig werden, denn Dresden hatte für 1:50 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis und somit die XXL-Chance, hier nochmal ins Spiel zurückzukommen. Aber die Eisbären haben am Penalty Killing gearbeitet und mit Jake Hildebrand zudem wieder „Die Wand“ im Tor gehabt. Ganz starke Leistung von der Nummer 30.
Damit war das Spiel praktisch entschieden, erst recht nach dem Liam Kirk in der 51. Spielminute auf 5:1 stellte. Das hatte sich der Aufsteiger doch ganz anders vorgestellt, die Leistung passte aber sogar nicht zu der Vorstellung vor dem Spiel. So mussten die Eisbären nicht mal hundert Prozent spielen, um den Aufsteiger mit der ersten DEL-Niederlage nach Hause zu schicken. Die Berliner dagegen mit der gewünschten Reaktion auf das ernüchternde CHL-Wochenende.
Für die Fans der Eislöwen endete das erste Auswärtsspiel in der DEL also mit einer Niederlage. Laut ihrer Meinung wäre ohne sie hier aber nichts losgewesen. Ja gut, dann sollten sie sich das Spiel vielleicht nochmal im Fernsehen anschauen und mal genau hinhören, dann würden sie nämlich merken, dass die Leistung der Fans sich der von der Mannschaft angepasst hat. Beides mehr also ausbaufähig.
Auf dem Eis fielen derweil noch zwei Treffer. Zunächst patzte Jake Hildebrand beim herauskommen, was Trevor Parkes dankend annahm – 5:2 (59.). Und in der 60. Spielminute machte Blaine Byron das halbe Dutzend voll – 6:2. Immerhin eine Verbesserung für Julius Hudacek, diesmal nur sechs statt sieben Gegentreffern. Da war es also doch noch, das Erfolgserlebnis für den Aufsteiger.

CHL 2025/2026: Mit den Eisbären Berlin in Storhamar

WalkersBaerenNews 2025/2026 – Ausgabe – #1:

Wie bereits im letzten Jahr ging es auch in diesem Jahr zu einem Europapokalspiel der Eisbären Berlin. Während ich im letzten Jahr im Rahmen des CHL-Achtelfinales beim Auswärtsspiel in Sheffield (Großbritannien) dabei war, ging es für mich diesmal zum ersten Spiel der neuen CHL-Saison nach Storhamar in Norwegen. Und erneut endete dieser Roadtrip mit einem Sieg für unsere Jungs, was das Ganze dann natürlich noch abgerundet hat. Hier folgt nun – wie auch schon im letzten Jahr – ein Mix aus Erfahrungs- und Spielbericht. Eins vorneweg: Norwegen ist definitiv eine Reise wert, wenn auch extrem teuer!

Die Reise ging diesmal bereits einen Tag vorher los und nicht wie vergangenen November, als wir direkt am Spieltag nach Sheffield aufgebrochen sind. Denn diesmal stand ganz klar im Vordergrund, auch etwas von der Stadt zu sehen, wenn man schon mal wegen Eishockey nach Norwegen fliegt. Also ging es für mich am Mittwoch kurz vor 10 Uhr per Flieger ab nach Oslo, wo ich bereits kurz nach 11 Uhr landete und direkt erst einmal meinen Kumpel suchte, der aus Hamburg angereist war. Wir waren natürlich nicht die einzigen Fans, die diesen Trip mitgemacht haben und definitiv auch nicht die ersten, die losgefahren sind. Das waren nämlich die Leute vom Bucher-Bus, die bereits Dienstag gen Norwegen aufgebrochen waren. Geschätzt waren wir 150-200 Eisbären-Fans vor Ort im Stadion, was selbstverständlich ausgereicht hat, um aus dem Auswärtsspiel wie immer ein Heimspiel zu machen.

Aber zurück zur Ankunft in Oslo, wo direkt auffiel, wie sauber diese Stadt ist und vor allem, wie unglaublich freundlich die Leute dort sind. Wenn man aus Berlin kommt, ist man ja Beides nicht gewohnt, von daher hat man sich dort direkt wohlgefühlt. Mal abgesehen vom Wetter, denn das begrüßte uns standesgemäß skandinavisch mit Regen. Dennoch haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine zweistündige Schiffsfahrt zu machen und ein wenig die Fjord zu begutachten. Eine wirklich beeindruckende Schiffsfahrt, bei besserem Wetter wäre sie aber natürlich noch besser gewesen.

So sah es vor dem Bahnhof von Hamar aus. Einfach nur schön dort. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Da es nach der Ankunft von der Schifffahrt noch heftiger regnete, machten wir uns direkt per Zug auf den Weg Richtung Hamar, eine kleine aber sehr schöne Stadt, mit rund 30.000 Einwohnern. Und vor allem perfekt am Wasser gelegen, weshalb es uns direkt nach der Ankunft gen Wasser zog, um einfach diese herrliche Landschaft zu genießen. Im Vergleich zu Sheffield im letzten Jahr also das komplette Kontrastprogramm, denn dort war gefühlt an jeder Ecke ein Pub. In Hamar haben wir drei davon gesehen, aber alle drei sehr zu empfehlen.

Da konnte man entspannt einige Stunden verbringen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den ersten Tag ließen wir mit einem leckeren Abendessen und einem kleinen Spaziergang am Strand ausklingen. Der Donnerstag startete dann mit bestem Wetter und so zog es uns nach dem Frühstück direkt wieder ans Wasser, wo wir immer mehr Eisbären-Fans begegneten. Selbst Eisbären-Fans, die mittlerweile in Norwegen leben, haben sich dieses Spiel nicht entgehen lassen. So stimmte man sich gemeinsam auf das Spiel ein und jeder Fan berichtete letztendlich dasselbe: Wie unfassbar freundlich die Norweger doch sind und wie sauber hier alles ist. Man hat sich hier echt sehr wohlgefühlt und das sollte sich auch nicht ändern, als wir per Fanmarsch zum Stadion CC Amfi liefen. Wir Eisbären-Fans waren die Attraktion schlechthin vor Ort. Alle zückten ihr Handy, um diesen für sie scheinbar einmaligen Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Am Stadion angekommen, standen die norwegischen Fans auf ihren Balkonen oder Grundstücken und winkten uns zu. Denn rund um das Stadion ist ein Wohnhaus, wo die Storhamar-Fahnen wehten, und viele Häuser. Das hat schon etwas, wenn man direkt neben dem Stadion wohnt und gefühlt in jeder Drittelpause mal nach Hause gehen kann.

Das Stadion von Storhamar, CC Amfi. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Kurz vor 18 Uhr zogen wir dann weiter Richtung Halle und dort gab es scheinbar eine falsche Info, wo der Gästeeingang sei. Aber letztendlich hatte diese falsche Info zur Folge, dass die rund 150-200 Eisbären-Fans mitten in das Warm-up der Eisbären gerieten. Die Spieler wirkten sichtlich überrascht, wie viele Fans sie doch nach Norwegen begleitet haben. Die Spieler kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus und wir feuerten sie einfach auch beim Warm-up an. Großen Respekt auch an die Spieler, dass sie die Foto-Wünsche der Fans erfüllt haben, obwohl sie mitten in ihrer Vorbereitungsphase waren.

Als die Halle ihre Türen (also um genau zu sein, es waren nur zwei) öffnete, stürmten die meisten Eisbären-Fans erst einmal in den Fanshop von Storhamar, um sich mit Souvenirs einzudecken. Wer Hunger hatte, musste sich mit einer Wurst im Tortillateig zufrieden geben, aber andere Länder andere Sitten. Wer übrigens ein Bier haben wollte, der musste ganz schön lange suchen, um einen Bierstand zu finden. Von Norwegern habe ich dann erfahren, dass es in Norwegen wohl nur drei Stadien gibt, in denen Bier ausgeschenkt wird. Man stelle sich so etwas mal in der DEL vor… Aber in Norwegen ist generell alles anders, denn nach Spielende durften wir im Supermarkt auch kein Bier mehr kaufen. Aber wir nahmen das Ganze mit Humor auf.

Eine echt schöne Arena! (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nun aber zum eigentlichen Grund der Reise, dem Spiel der Eisbären bei Storhamar. Überraschen konnte die Aufstellung unserer Jungs nicht, es waren die zu erwartenden Reihen, welche Trainer Serge Aubin ins Rennen schickte. Im Tor durfte Jonas Stettmer beginnen, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank saß.
Die Eisbären kamen gut ins Spiel und machten direkt Druck, was am Ende im ersten Powerplay mündete. Ausgerechnet Ex-Eisbär Stefan Espeland gab den Eisbären die Möglichkeit, mit einem Mann mehr zu spielen. Und wenn die Berliner etwas können, dann Powerplay. Ganze 19 Sekunden dauerte es nur, ehe Leo Pföderl das erste Pflichtspieltor der Eisbären in der Saison 2025/26 erzielte. Eigentlich sollte sein Pass Ty Ronning finden, doch vorher wurde die Scheibe bereits unhaltbar abgefälscht – 1:0 (4.).
Die Eisbären waren auch fortan immer wieder vor dem Tor zu finden, aber auch Storhamar fand mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel. Jonas Stettmer konnten sie bis dahin aber nicht überwinden und so führten die Berliner mit 1:0 nach 20 Minuten.

Im Mitteldrittel wurden die Eisbären immer gefährlicher und hatten mehrmals das 2:0 auf dem Schläger, aber entweder stand der Goalie oder der Pfosten im Weg. Es sollte bis zur 33. Spielminute dauern, ehe Mitch Reinke den Hammer auspackte und die Scheibe ins Netzt drosch – 2:0. Für die Norweger war das ein schmeichelhaftes Ergebnis, denn die Eisbären haderten mit ihrer Chancenverwertung. Wäre die besser gewesen, hätten die Hauptstädter das Spiel bereits im Mitteldrittel entschieden. So aber blieb Storhamar noch eine kleine Hoffnung.

Entwickelt sich immer mehr zum Goalgetter: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel wollten die Eisbären dann nichts mehr anbrennen lassen. Hinten stand man weiterhin sehr kompakt und spielte das sehr konzentriert zu Ende. Am Ende wollte man eben auch für Jonas Stettmer den Shutout sichern. Diesen verdiente er sich am Ende auch und gab damit die erste Duftmarke in dieser noch jungen Saison ab. Spielerisch hatten die Eisbären dann noch eins zu bieten und zwar das 3:0 durch Korbinian Geibel (57.). Was vor allem uns vom Podcast-Team freut, weil – wer die neue Folge bereits gehört hat – wir sind große „Korbi-Geibel-Ultras“ und haben in Zusammenarbeit mit Korbis Freundin die „Korbi-Geibel-Ultras-Kollektion“ an den Start gebracht. Das diese Korbi gleich so beflügelt, hätten wir auch nicht gedacht.

Am Ende feierten Spieler und Fans den souveränen und hochverdienten 3:0-Auswärtssieg im ersten CHL-Spiel. Nach dem Spiel kamen noch einige Storhamar-Fans auf uns zu und meinten, was wir doch für einen unglaublichen Support geliefert haben. Selbst ein Fan aus Finnland war mehr als angetan davon. Die Eisbären-Fans hatten es also mal wieder geschafft, international einen mehr als positiven Eindruck zu hinterlassen. Aber auch das gehört eben zum Eishockey. Man singt während des Spiels gegeneinander und nach dem Spiel trinkt man gemeinsam ein Bier (also außer in Norwegen) und lässt das Spiel nochmal Revue passieren. Und Storhamar war ein mehr als sympathischer Gastgeber, denen wir hoffentlich im Rahmen eines CHL-Spiels nochmal einen Besuch abstatten können. Ansonsten bleibt die Reise-Empfehlung für Norwegen!

5:1 gegen Köln: Die Eisbären setzen das erste Ausrufezeichen in der Finalserie

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #53:

Finalspiel 1 (Stand: 1:0)

Perfekter Auftakt in die Finalserie: Die Eisbären Berlin haben Spiel eins deutlich und hochverdient mit 5:1 (1:0,1:1,3:0) gewonnen und dabei das erste Ausrufezeichen gesetzt. Den Grundstein zum am Ende deutlichen Sieg legte man im Schlussdrittel, als man Köln noch drei weitere Tore einschenkte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin setzte im ersten Finalspiel auf Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten gab es nur noch eine weitere Änderung im Kader. Matej Leden ersetzte Maxim Schäfer in der vierten Reihe. Alles andere blieb unverändert.

Während die Eisbären zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im Finale standen, löste Köln erstmals seit elf Jahren mal wieder das Endspielticket. Die Favoritenrolle war klar verteilt und gehörte dem DEL-Rekordmeister. Fast alles sprach für die Berliner, aber genau darin lag auch die Gefahr. Man durfte die Domstädter keinesfalls unterschätzen. Wer Bremerhaven und Ingolstadt in den Playoffs besiegt, steht zurecht im Finale. Wer hatte in Spiel eins das bessere Ende auf seiner Seite?

Liam Kirk eröffnete die Finalserie mit dem 1:0 nach gerade einmal 25 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären legten einen Traumstart hin. Ganze 25 Sekunden war das erste Drittel alt, da arbeitete Liam Kirk die Scheibe über die Torlinie – 1:0 (1.). Julius Hudacek war direkt bezwungen, was wichtig war, dass man den Kölner Goalie nicht in einen Lauf wie gegen Ingolstadt kommen lässt.
Zu Beginn des Spiels war nicht zu sehen, wer eigentlich im Rhythmus war und wer über eine Woche Pause hatte. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und belohnten sich früh mit dem 1:0.
Danach war es die erwartet hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, die Eisbären aber mit Vorteilen. Was auffiel, es war eine sehr disziplinierte Partie zwischen Berlin und Köln. Auch die Taktik spielte eine große Rolle, was vor allem beim Spielaufbau der Haie auffiel, die immer eine Weile brauchten, da das frühe Forechecking der Eisbären die Domstädter vor Probleme stellte. Die Eisbären hingegen kamen immer schnell nach vorne und dann auch ins Angriffsdrittel. Mehr passierte nicht mehr und so nahmen die Berliner die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Ty Ronning wurde von den Haien heute ordentlich bearbeitet. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel passierte lange Zeit nichts, bis zur 24. Spielminute. Jake Hildebrand war aus der Position und Alexandre Grenier nutzte das zum 1:1 aus. Was besonders bitter war, da vorher Abseits gegen die Eisbären gepfiffen wurde, was aber keines war.
Die Berliner waren fortan auf der Suche nach einer Antwort, aber die Kölner Defensive machte die Räume sehr gut zu und so mussten die Eisbären nach der Lücke im Abwehr-Bollwerk der Haie suchen.
Dann kam wieder die Zeit der Effizienz-Bären. Köln hatte einen guten Wechsel und auch zwei gute Chancen zur erstmaligen Führung. Doch Jake Hildebrand war zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Und im Gegenzug kam Korbinian Geibel an die Scheibe, guckte kurz und visierte die lange Ecke an – 2:1 (33.). Was für ein Auge von Korbi, Traumtor! Deine „Korbi-Geibel-Ultras“ feiern dich sowieso jedes Spiel!
Nun waren es die Eisbären, welche Köln das Leben wieder schwer machten, eng am Mann standen und die gefährlichen Räume zu machten. Aber den Haien bot sich in der Schlussphase des zweiten Drittels die Chance zum erneuten Ausgleich, denn die Haie hatten das erste Powerplay nach einer sehr kleinlichen Strafzeit gegen Adam Smith. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es zuvor keine einzige Strafzeit gab.
Doch es war Blaine Byron, der die XXL-Chance in Unterzahl liegen ließ. Er traf das halbleere Tor nicht. Das hätte hier einige Nerven beruhigen können. Die Eisbären überstanden die Unterzahl ohne Gegentor und hätten in der Folge noch zwei weitere Male auf 3:1 stellen können. Aber sowohl Smith als auch Ty Ronning vergaben ihre Chancen. Glück für Köln, bei denen in dieser Phase die Zustimmung überhaupt nicht mehr stimmte. So blieb es bei der knappen Berliner Führung nach 40 Minuten.
In der zweiten Drittelpause gab es hinter uns hohen Besuch, denn Constantin Braun war im Interview bei den Kollegen vom Shutoutradio.

Die Eisbären schenkten Julius Hudacek heute gleich fünf Tore ein, was ihn so ein wenig die Nerven verlieren ließ. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel war vor allem davon geprägt, dass beide Mannschaften keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Dementsprechend vorsichtig agierten beide Teams. Nach dem Powerbreak durften dann die Eisbären erstmals in Überzahl ran und für 1:34 Minuten sogar in doppelter Überzahl. Die große Chance zur Vorentscheidung in Finalspiel Nummer eins also. Und der Kapitän Kai Wissmann nahm sich der Sache höchstpersönlich an. Er kam an die Scheibe, guckte wie Korbi bei seinem Tor kurz hoch und zog dann ab – 3:1 (50.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 24. Spiel in Folge punktet. Nimmt das, Köln. Da konntet ihr ihn noch so hart bearbeiten, davon lässt sich ein Ty Ronning nicht beirren.
Und es kam noch schlimmer für Köln, denn nur 51 Sekunden später erhöhte Liam Kirk auf 4:1 (51.). Eine sehr starke Phase des Rekordmeister.
Direkt im Anschluss kassierte Blaine Byron zwei Minuten wegen unsportlichen Verhaltens, darauf hatte Julius Hudacek die Schiedsrichter wohl aufmerksam gemacht. Die hörten natürlich auf den Kölner Goalie und schickten Byron auf die Bank. Hudacek hatte so ein wenig seine Nerven nicht im Griff, was vier Gegentreffer mit dem überragenden Hudacek so alles anrichten könnten…
Das Powerplay nutzten die Haie übrigens nicht, dafür schlugen die Eisbären vier Minuten vor dem Ende ein fünftes Mal zu. Leo Pföderl staubte ab und erhöhte auf 5:1 (56.).
Die Eisbären setzten also die erste Duftmarke in der Finalserie und holten sich somit die 1:0-Führung. Man hat Julius Hudacek knacken können und ist ihm sogar ein wenig unter die Haut gefahren. Doch es war nur ein Spiel und am Samstag geht es in Köln wieder von vorne los. Dann werden die Domstädter vor den eigenen Fans eine Reaktion zeigen wollen.

4:3 nach 83:08 Minuten: Korbinian Geibel schießt die Eisbären zum Sieg in Straubing

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #47:

Viertelfinalspiel 4 (Stand 1:3)

Die Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Straubing Tigers hat schon so viele Geschichten geschrieben und am Sonntagnachmittag kam ein weiteres Kapitel dazu. Die Eisbären gewannen ein hart umkämpftes viertes Viertelfinalspiel im ausverkauften Eisstadion am Pulverturm mit 4:3 nach zweiter Verlängerung und sicherten sich dabei den Matchpuck. Dabei hätte das Spiel auch heute wieder in Richtung der Niederbayern gehen können, die enorm viel Druck entfachten und insgesamt 59 Torschüsse auf das Tor von Jonas Stettmer abgaben. Am Ende haderte die Mannschaft von Trainer Craig Woodcroft erneut mit der Chancenverwertung. Dieselbe Problematik sorgte bereits in der letztjährigen Halbfinalserie für das Aus der Tigers.

Eisbären-Trainer Serbe Aubin musste heute neben dem gesperrten Jonas Müller auch noch auf Markus Niemeläinen (angeschlagen) verzichten. Norwin Panocha rückte dafür ins Line-up. Das führte zu drei neuen Verteidiger-Pärchen: Wissmann/Panocha, Geibel/Smith, Galipeau/Mik.
In der Offensive blieb nur die Youngster-Reihe zusammen. Die ersten drei Reihen wurden komplett neu zusammengestellt. Freddy Tiffels, Leo Pföderl und Ty Ronning bildeten die erste Formation. Liam Kirk, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux stürmten in der zweiten Reihe. Marcel Noebels, Zach Boychuk und Manuel Wieder standen in der dritten Reihe.
Im Tor stand auch im vierten Spiel Jonas Stettmer, Jake Hildebrand nahm erneut als Back-up auf der Bank Platz.

Es stand ein heikles Spiel für die Eisbären bevor. Straubing hatte die dicke Chance die Serie vor eigenem Publikum auszugleichen und aus der Best-of-seven-Serie eine Best-of-three-Serie zu machen. Die Eisbären wollten das jedoch vermeiden und sich stattdessen den Matchpuck erspielen. Wer hatte das bessere Ende auf seiner Seite?

Auch heute war es wieder eine hart umkämpfte Partie zwischen Straubing und den Eisbären. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mussten früh das erste Unterzahlspiel überstehen. Es sollte nicht das letzte sein, denn die beiden Hauptschiedsrichter Roma Gofman und André Schrader hatten eine sehr einseitige Linie an den Tag gelegt. Daher gehe ich bereits jetzt schon darauf ein, denn auch wenn man einige Strafen gegen die Berliner sicherlich geben kann, dann fiel die Einseitigkeit der Strafenverteilung mehr als auf. Gleichwertige oder schlimmere Vergehen von Straubing wurden einfach übersehen. So kann man ein Playoff-Spiel am Ende entscheiden beeinflussen und genau das sollte nicht das Ziel der PENNY DEL sein. Auf einem anderen Blatt steht aber natürlich, dass man die zahlreichen Unterzahlspiele auch besser verteidigen kann, was leider nicht so gut klappte wie im ersten Unterzahlspiel. Aber mehr dazu im weiteren Verlauf des Spielberichtes.
Die Eisbären schockten in der siebten Spielminute die Tigers-Fans mit dem 1:0. Gabriel Fontaine mit dem Querpass auf Liam Kirk und der sorgte für die so wichtige 1:0-Führung.
Und diese konnte die Berliner Mitte des ersten Drittels sogar noch ausbauen. In Überzahl ließ man die Scheibe sehr gut laufen und am Ende war der DEL-Top-Scorer der Hauptrunde Ty Ronning zur Stelle und erhöhte auf 2:0 (11.).
Die Niederbayern wirkten keinesfalls geschockt und suchten ihrerseits immer wieder den Weg Richtung Jonas Stettmer, aber der Straubinger Junge ließ sich in den ersten 20 Minuten nicht überwinden, weshalb die Berliner dank ihrer gnadenlosen Effizienz vor dem Tor (sechs Torschüsse) hier mit 2:0 führten.

Zeigte auch heute wieder eine sehr starke Leistung: Goalie Jonas Stettmer (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des zweiten Drittels Straubing mal wieder in Überzahl und diesmal schlugen die Tigers zu. Nach einer feinen Kombination war Josh Melnick der Torschütze, der damit die Hoffnung an den Pulverturm wieder zurück brachte – 1:2 (23.).
Fortan war es weiterhin eine sehr hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg in die Offensive, Straubing war dabei aber die deutlich aktivere und gefährlichere Mannschaft. Aber als die Niederbayern erneut in Überzahl waren, kassierten sie ausgerechnet durch Kapitän Kai Wissmann den Shorthander nach klasse Zuspiel von Liam Kirk – 3:1 (35.). Wissmann vollendete in Stürmer-Manier. Sollte also mal Not in der Offensive herrschen, Kai Wissmann könnte auch im Sturm aushelfen.
In der Schlussphase bekamen die Hausherren nochmal ein Powerplay und die Eisbären verteidigten mit großer Leidenschaft, aber vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause fand Tim Fleischer genau die Lücke am langen Pfosten und sorgte so für den 3:2-Anschlusstreffer der Tigers. Danach ging es auch in die zweite Drittelpause.

Justin Scott schickte die Partie mit seinem Tor zum 3:3 in die Verlängerung. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im letzten Drittel war es dann gefühlt ein Spiel auf ein Tor und zwar auf das von Jonas Stettmer. Die Niederbayern erhöhten nochmal deutlich die Schlagzahl und setzten die Eisbären immer wieder unter Druck. Mehrfach wurde es brenzlig vor dem Berliner Tor und die beiden Hauptschiedsrichter hatten durch ihre einseitige Strafenverteilung natürlich einen großen Anteil daran. Dem Dauerdruck der Tigers konnten die Berliner so nur bis zur 51. Spielminute Stand halten. Justin Scott zog vor das Tor und fand dort die klitzekleine Lücke zwischen Pfosten und Jonas Stettmer und ließ die Partie wieder von vorne losgehen – 3:3 (51.).
Der Pulverturm war nun natürlich noch lauter als ohnehin schon. Sowohl die Tigers-Fans als auch die Eisbären-Fans gaben dem Playoffspiel den mehr als würdigen Rahmen. Das war einfach eine gigantische Stimmung von beiden Fanlagern.
Fortan wollten die Tigers das Spiel komplett drehen, fanden aber keinen Weg vorbei an Jonas Stettmer. Die Eisbären tauchten auch nur noch selten vor dem Straubinger Tor auf und so ging es in die Verlängerung. Ist ja in Playoff-Serien zwischen den beiden Teams nichts neues. Und bisher hatten am Ende immer die Eisbären einen Grund zum jubeln.

Auch in der Overtime waren die Gastgeber die gefährlichere Mannschaft und hatten durch Michael Connolly die dicke Chance zur Entscheidung, aber er scheiterte mit seinem Alleingang am heute überragend haltenden Jonas Stettmer. In der Schlussphase der ersten Overtime wurde es dann nochmal richtig brenzlig, denn Straubing durfte – oh Wunder – in Überzahl ran. Aber die Eisbären mit einem richtig starken Penalty Killing und so ging es beim Stand von 3:3 in die zweite Overtime.

War am Ende der Matchwinner in der 84. Spielminute: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Diese sollte jedoch nur 3:08 Minuten dauern. Und da kam der taktische Schachzug von Trainer Serge Aubin. Er brachte die vierte Reihe auf das Eis, Matej Leden spielte das Bully, gewann es und Korbinian Geibel zog ab. Der Rest war pure Ekstase – auf dem Eis und auf den Rängen. Die Spieler und Fans bejubelten den 4:3-Overtimesieg ausgelassen. Damit erspielten sich die Berliner den Matchpuck und können am Dienstagabend in der Arena am Ostbahnhof den Halbfinaleinzug perfekt machen. Aber einfach wird es nicht werden, denn Straubing wird auch da wieder alles rein werfen und den Eisbären das Leben so schwer wie möglich machen. Wenn sie aber auch dann wieder mit der eigenen Chancenverwertung hadern, könnte am Dienstagabend gefeiert werden.

Eishockey-Fest in Berlin! Die Eisbären Berlin feiern einen 10:2-Kantersieg gegen die Düsseldorfer EG

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #38:

Was für ein Eishockeyabend: Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel nach der Länderspielpause deutlich und hochverdient mit 10:2 (4:0,4:2,2:0) gegen die Düsseldorfer EG gewonnen. Dabei wurde ein Klassenunterschied deutlich. Man hat gesehen, wer um die deutsche Meisterschaft spielen wird und wer am Ende der Saison um den Klassenerhalt zittern muss. DEL-tauglich war heute jedenfalls nur eine Mannschaft.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur minimal. Neuzugang Adam Smith gab sein Debüt und verteidigte an der Seite von Markus Niemeläinen. Eric Mik rückte deshalb an die Seite von Korbinian Geibel, während Olivier Galipeau gar nicht im Kader stand. Ansonsten blieb sowohl in der Defensive als auch in der Offensive alles beim alten. Somit stand auch heute wieder Jonas Stettmer im Tor. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs von Aubin?

Es war mal wieder ein Duell zwischen zwei Mannschaften, welche an unterschiedlichen Enden der DEL-Tabelle stehen. Während die Eisbären um die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs kämpfen, geht es bei Düsseldorf um den Klassenerhalt. Die Rheinländer befinden sich mitten im Abstiegskampf und benötigen daher jeden einzelnen Punkt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Erneut eröffnete Ty Ronning den Abend mit dem Tor zum 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

36 Sekunden hatte es gegen Nürnberg gedauert, heute waren es nur 34 Sekunden, ehe die Eisbären in Führung gingen. Und erneut war es Ty Ronning, der für das 1:0 sorgte und „Viva la Vida“ von Coldplay erklingen ließ. Schon wieder ein äußerst emotionaler Moment in Berlin. Tobi sein Lieblingssong erklingt übrigens jetzt immer nach dem ersten Eisbären-Tor – auf Wunsch der Mannschaft. Eine schöne Ehrung für die ehemalige Nummer 22.
Die Berliner dominierten die Anfangsphase gegen den Abstiegskandidaten aus dem Rheinland. Und die Hauptstädter waren auch die Mannschaft, welche zuerst in Überzahl ran durfte. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wollte auch mal die andere Seite der Strafbank ausprobieren. Im Powerplay sind die Berliner das zweitbeste Team der Liga und das bewiesen sie auch. Liam Kirk schloss eine Kombination mit dem 2:0 ab (8.). Da hatte der Brite keine größeren Probleme, denn das Tor war halbleer.
Auch Eric Hördler hatte beim 3:0 keine Gegenwehr, denn er durfte alleine auf Henrik Haukeland zufahren und ließ dem DEG-Goalie keine Chance (12.). In der selben Minute legten die Eisbären sogar das 4:0 nach. Freddy Tiffels erhöhte nur 23 Sekunden später und verwandelte die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus. Und oben im Himmel dürften Hartmut und Tobi strahlende Gesichter haben angesichts der Leistung des DEL-Rekordmeisters.
Hier der klare Rückstand für die DEG nach dem ersten Drittel und aus Bremerhaven gab es die nächste schlechte Nachricht, denn dort führte Iserlohn mit 2:0. Die Roosters sind einer von zwei Kontrahenten im Abstiegskampf. Bis hierhin ein gebrauchter Abend für den Traditionsverein.

Auch Eric Hördler (Mitte) durfte sich heute mal wieder in die Torschützenliste eintragen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute folgten in der 22. Spielminute wieder die „Tobi Eder„-Gesänge. Er wird für immer unvergessen bleiben. Und exakt in die Gesänge hinein schraubten die Eisbären das Ergebnis auf 5:0 hoch. Geht es kitschiger? Nein! Korbinian Geibel hatte auf Zuspiel von Matej Leden und Maxim Schäfer getroffen. Für Leden war es zugleich der erste Scorerpunkt in der DEL. Heute klappte einfach alles.
Und die Eisbären hatten heute auch richtig Lust auf Eishockey und Tore. In der 27. Spielminute staubte Lean Bergmann erfolgreich ab und machte das halbe Dutzend voll – 6:0!
Düsseldorf bewies heute keine DEL-Tauglichkeit und das sollte die Verantwortlichen arg ins Grübeln bringen. Der DEL-Traditionsstandort steht mit so einer Leistung am Abgrund zur DEL2 und das sollte eigentlich jeden Eishockey-Fan traurig stimmen.
Aber die Eisbären kannten keine Gnade mit der DEG und legten das 7:0 nach. Immer wieder versuchten es die Berliner, am Ende war es Marcel Noebels, der Henrik Haukeland zum siebten Mal an diesem Abend überwinden konnte (33.). Düsseldorf mit einem eklatanten Defensivverhalten, Haukeland konnte einem leid tun. Unterstützung seiner Vorderleute suchte er vergebens.
Bei angezeigter Strafzeit durften dann aber auch mal die DEG-Fans im Gästeblock jubeln. Alexander Blank mit dem Anschlusstreffer – 7:1 (35.).
Doch das ließen die Eisbären nicht lange unbeantwortet. Ty Ronning mit dem 8:1 in einem völlig verrückten und einseitigen Spiel (36.). Danach war der Arbeitstag von Henrik Haukeland beendet, Ex-Eisbär Nikita Quapp kam für ihn ins Tor.
In der Schlussphase durfte dann wieder Düsseldorf jubeln, mit Laurin Braun traf ein Ex-Eisbär – 8:2 (38.). Heute durfte wirklich jeder mal ein Tor erzielen. Aber im zweiten Drittel war damit erstmal Feierabend. Die zweite Drittelpause war angesagt, in welche die Berliner mit großem Beifall verabschiedet wurden. Für die DEG gab es immerhin aus Bremerhaven gute Nachrichten, denn da hatten die Pinguins das Spiel inzwischen gedreht und führten mit 3:2.

Heute durfte jeder mal treffen: Marcel Noebels mit dem 7:0! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von den Rängen hallte es zu Beginn des Schlussdrittels „Nur noch zwei„. Zwei Tore bis zum zweistelligen Ergebnis und angesichts der ersten 40 Minuten durfte man damit auch absolut rechnen. Denn die Eisbären hatten richtig Bock auf Eishockey, während Düsseldorf in alle Einzelteile zerfiel.
Aber das letzte Drittel bot eher wenig Highlights. Das Spiel plätscherte eher so vor sich hin. Bis zur 52. Spielminute, da konnten die Eisbären mal einen Angriff erfolgreich abschließen. Leo Pföderl erhöhte auf 9:2. Die Fans skandierten nun natürlich „Einer geht noch, einer geht noch rein„.
Was in Mannheim nicht klappte, klappte heute. Freddy Tiffels machte es zweistellig – 10:2 (57.). Eine Demontage der DEG und eine Wohltat für die Eisbären-Seele! Und natürlich war dieses Ergebnis auch für Tobi Eder! Der dürfte sich oben zusammen mit Hartmut ein paar Sieger-Bier gegönnt haben. Am Ende blieb es beim 10:2-Kantersieg gegen eine desaströse Düsseldorfer EG.

6:5 n.P.! Die Eisbären gewinnen die Nervenschlacht am Seilersee

Was für Krimi in Iserlohn: Die Eisbären Berlin gewinnen die Nervenschlacht bei den Roosters am Ende knapp mit 6:5 n.P. (0:2,3:1,2:2/0:0,0:1) und feierten damit erstmals in dieser Saison einen Sieg im Penaltyschießen. So schön es sicherlich ist, dass man am Ende Nerven bewiesen und dieses Spiel noch gewonnen hat, so darf dieses Spiel nicht über die Probleme der Eisbären hinweg täuschen. Man schafft es weiterhin nicht sein Spiel über die gesamte Spielzeit durchzuziehen und defensiv ist man nach wie vor einfach zu anfällig. Heute ging es mit Iserlohn gegen ein Team aus dem Tabellenkeller und selbst die haben die Schwächen der Eisbären schonungslos offen gelegt. Am Mittwoch geht es zum Liga-Primus nach Ingolstadt, wo man mit so einer Leistung in der Defensive definitiv nicht gewinnen wird.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute erneut auf die verletzten Stürmer Zach Boychuk und Gabriel Fontaine verzichten. Dazu fehlten heute mit Manuel Wiederer und Elias Schneider auch noch zwei weitere Stürmer. Das führte zu einem komplett neuen Line-up.
In der Defensive sahen die Verteidiger-Pärchen wie folgt aus: Markus Niemeläinen/Jonas Müller, Norwin Panocha/Kai Wissmann, Korbinian Geibel/Olivier Galipeau. In der Offensive bildeten Freddy Tiffels, Liam Kirk und Lean Bergmann die erste Reihe. Ty Ronning, Yannick Veilleux und Leo Pföderl standen in der zweiten Reihe. Marcel Noebels und Blaine Byron bekamen Allrounder Eric Mik an die Seite. Maxim Schäfer und Eric Hördler standen zudem noch im Kader.
Im Tor alles beim alten. Jonas Stettmer stand im Tor, Jake Hildebrand nahm erneut als Back-up auf der Bank Platz.

Die Eisbären gingen als klarer Favorit in dieses Spiel, aber man war dennoch gewarnt. Denn die Berliner tun sich gerne mal schwer gegen vermeintlich kleinere Gegner. Und Iserlohn kämpft noch um wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Was Hoffnung machte, war die Tatsache, dass man die letzten fünf Spiele gegen die Sauerländer gewann. Folgte heute der sechste Streich in Serie?

Mal wieder traf ein Ex-Eisbär gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber: Heute war es Sven Ziegler, dem das 1:0 gegen Berlin gelang. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie am Seilersee. In der Anfangsphase bot sich den Hauptstädtern direkt die Chance, in Überzahl zu agieren. Und da lauerte eine große Chance, hatten die Roosters doch das schlechteste Penalty Killing der Liga. Das Aluminium verhinderte am Ende die Führung durch Ty Ronning. Glück für Iserlohn!
Die Hausherren durften nach dem ersten Powerbreak erstmals in Überzahl ran und machten es besser als die Eisbären. Ex-Eisbär Sven Ziegler traf per Nachschuss zum 1:0 (10.). Nicht der Start, den sich die Berliner nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge gewünscht hatten.
Iserlohn blieb auch danach sehr aktiv und gefährlich, die Eisbären waren auf der Suche nach einer Antwort auf den Rückstand. Doch man tat sich sehr schwer und machte sich das Leben durch Strafzeiten zusätzlich noch schwerer. Iserlohn mit dem zweiten Powerplay und fast eine Kopie des ersten Treffers. Denn auch diesmal waren die Gastgeber per Nachschuss erfolgreich. Neuzugang Christian Thomas erhöhte auf 2:0 (18.). So stand es auch nach 20 Minuten und die Führung ging auch so in Ordnung, denn die Roosters waren die bessere Mannschaft.

Entwickelt sich so langsam aber sicher zum „Torjäger“: Verteidiger Korbinian Geibel (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Den Hauptstädtern bot sich früh im zweiten Drittel die XXL-Chance zum Anschlusstreffer, denn man hatte für 41 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Und eine Sekunde vor Ablauf der ersten Strafzeit war es Ty Ronning, der im zweiten Versuch erfolgreich war – 2:1 (22.).
Die Eisbären traten besser als noch im ersten Drittel auf, da wurde es in der Kabine wohl lauter. Aber so konnte es ja auch nicht weitergehen. Doch ein Turnover führte aus dem Nichts zum 1:3. Shane Gersich frei vor Stettmer und diese Chance ließ er sich nehmen (26.).
Der Gegentreffer verunsicherte die Eisbären wieder, die danach vor allem defensiv zu viele Schwächen offenbarten. Die Lücken waren unübersehbar, was auch Goalie Jonas Stettmer nicht gut fand und das auch deutliche machte.
Was vor allem nachdenklich stimmte: Der Abstiegskandidat Iserlohn war spielerisch besser als der Titel-Kandidat Berlin. Und das darf nicht der Anspruch der Eisbären sein.
Doch aus dem Nichts verkürzten die Eisbären plötzlich auf 2:3. Korbinian Geibel düpierte Andreas Jenike, der sich diese Szene wohl noch öfters nach dem Spiel anschauen wird (37.).
Die Eisbären hatten nun das Momentum auf ihrer Seite und nutzten dieses für den Ausgleich 38 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels. Yannick Veilleux hatte abgezogen und Glück, dass ein Iserlohner Verteidiger die Scheibe entscheidend abgefälscht hatte. So stand es nach 40 Minuten 3:3, womit bis zur 37. Spielminute keiner wirklich gerechnet hatte. Aber auch so ist Eishockey, da kann es manchmal ganz schnell gehen.

Erzielte in Iserlohn sein erstes DEL-Tor: Maxim Schäfer (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begann mit der kalten Dusche für die Eisbären. Fehler der Berliner, Konter Iserlohn und Manuel Alberg schloss diesen eiskalt mit dem 4:3 für Iserlohn ab (42.).
Die Berliner hatten fortan wieder große Probleme mit dem aggressiven Forechecking der Sauerländer. Diese hatten nun wieder Vorteile und nutzten die mangelnde Zuordnung in der Defensive der Eisbären. John Broda stellte auf 5:3 (49.). Dabei hatte es Frederik Tiffels am Donnerstag nach der Niederlage gegen München noch angesprochen, dass man sich derzeit schwer tut, sein Spiel über 60 Minuten durchzuziehen. Heute schrieb man ein neues Kapitel, wobei die guten Phasen deutlich weniger waren als die guten.
Die Eisbären waren danach durchaus bemüht, taten sich aber sehr schwer gegen die leidenschaftliche Defensive der Roosters. Bis sechs Minuten vor dem Ende, da staubte Youngster Maxim Schäfer ab und erzielte sein erstes DEL-Tor – 5:4 (54.). Und dann auch gleich noch so ein wichtiges – Glückwunsch, Maxi!
Die Berliner nun am Drücker und sie kamen tatsächlich zum 5:5-Ausgleich. Blaine Byron fuhr einmal durch das gegnerische Angriffsdrittel und schloss dieses Solo sensationell ab (56.).
Was war das für ein wildes Spektakel im Sauerland zwischen Iserlohn und Berlin. Die Eisbären hatten nun das Momentum auf ihrer Seite, kassierten aber 57 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit nochmal eine Strafzeit. Die ersten beiden Powerplays konnten die Roosters bekanntlich nutzen, dieses zumindest in der regulären Spielzeit nicht.

Aber die Hausherren begannen die Overtime in Überzahl und der dicken Chance zur Entscheidung. Doch die Eisbären ließen nichts Gefährliches zu und überstanden die Unterzahl schadlos. Fortan entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch mit besten Chancen auf beiden Seiten. Und was für Chancen liegen gelassen wurden – Wahnsinn! Dieses Spiel bekam am Ende aber genau das, was es verdiente – die Zugabe Penaltyschießen.

Und da taten sich die Eisbären in dieser Saison enorm schwer, verloren alle drei Shootouts. Doch diese Serie endete heute Abend. Ty Ronning war am Ende der Matchwinner, er verwandelte insgesamt zwei Penaltys und sicherte seiner Mannschaft somit den Zusatzpunkt.

3:4-Niederlage: Die Eisbären unterliegen Bremerhaven nach großem Kampf

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #35:

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven knapp mit 3:4 (1:1,0:2,2:1) verloren. Die Eisbären zeigte eine starke kämpferische Leistung und erspielten sich eine Menge guter Chancen gegen die beste Defensive der Liga. Am Ende scheiterte man an der eigenen Chancenverwertung. Dennoch ein starkes Spiel der Eisbären.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Lean Bergmann zurückgreifen. Er rückte für Maxim Schäfer in die Reihe mit Yannick Veilleux und Gabriel Fontaine. Alle anderen Reihen blieben zusammen.
Auch in der Defensive änderte Aubin nichts – außer auf der Back-up Position. Dort nahm heute endlich wieder Jonas Stettmer Platz. Der fehlte einige Zeit verletzungsbedingt und gab am Freitag in Weißwasser sein Comeback.

Es war mal wieder Zeit für die Final-Neuauflage der vergangenen Saison. Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Bisher setzte sich stets das Heimteam durch – Berlin mit 4:3, Bremerhaven mit 2:1. Die Pinguins stellen die mit Abstand beste Defensive der Liga. Fand die zweitbeste Offensive der Liga heute ein Mittel dagegen oder hielt das Abwehr-Bollwerk von Fischtown?

Vor dem Spiel wurde es bereits sehr emotional. Denn „The Voice“ Uwe Schumann absolvierte heute sein 1.000. DEL-Heimspiel für die Eisbären Berlin. Wow, was für ein Meilenstein. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Uwe und auf die nächsten 1.000 Heimspiele, auch wenn er das selbst verneinte. Für das heutige Spiel übernahm sein Sohn, der das auch sehr gut machte.

Entwickelt sich so langsam aber sich zum Torjäger: Verteidiger Korbinian Geibel, der in beiden Heimspielen am Wochenende traf. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine sehr intensive Partie, in der es hin und her ging. Das erste Ausrufezeichen setzten die Hausherren nach rund fünf Minuten. Die Eisbären eroberten die Scheibe im Angriffsdrittel, Freddy Tiffels kam zum Abschluss, aber die Latte stand dem Torerfolg im Weg.
Eine knappe Minute später war das Defensiv-Bollwerk dann aber bezwungen. Korbinian Geibel hatte abgezogen und den Ex-Eisbären Maximilian Franzreb erstmals an diesem Nachmittag bezwungen – 1:0 (6.).
Nach dem Powerbreak durfte das beste Powerplay der Liga seine Arbeit aufnehmen. Die Eisbären mit der ersten Strafzeit und Fischtown mit dem Überzahlspiel. Doch für wirklich viel Gefahr konnten die Pinguins nicht sorgen, weil dass die Eisbären aber auch gut weg verteidigten.
Fortan blieb es eine hart umkämpfte Partie, in der es die Eisbären waren, die immer mal wieder für Gefahr sorgen konnten. Doch ein perfekt vorgetragener Angriff der Gäste sorgte für das 1:1. Markus Vikingstad war erfolgreich gewesen – 1:1 (16.).
Die Eisbären fortan auf der Suche nach einer Antwort und guten Abschlüssen, aber Franzreb ließ sich kein zweites Mal im Auftaktdrittel überwinden. So blieb es beim 1:1 nach den ersten sehr intensiven 20 Minuten in der Hauptstadt.

Die Schiedsrichter (hier Andris Ansons) griffen entscheidend in das Spiel ein. Mal wieder ein Beweis für das Schiedsrichterproblem in der PENNY DEL. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im zweiten Drittel ging es weiter munter hin und her mit Abschlüssen von beiden Mannschaften, welche die Goalies jedoch vor keine größere Herausforderung stellten, da sie meistens freie Sicht hatten. Zudem war es weiterhin eine sehr hart umkämpfte Partie zwischen den beiden Finalisten der letzten Saison.
Bremerhaven drehte in der 27. Spielminute die Partie. Die Eisbären wechselten gerade, als Bremerhaven den Konter fuhr. Die Zuordnung der Berliner stimmte dadurch nicht, was Maximilian Franzreb sah. Er schickte Nino Kinder auf die Reise, welcher zum 1:2 vollendete. In solch engen Spielen entscheiden eben die Kleinigkeiten und genau solch eine nutzen die Gäste eiskalt aus.
Die Berliner danach sehr engagiert und auf der Suche nach der Lücke in der Defensive der Pinguins. Doch die machten die gefährlichen Räume gut zu. Die Schüsse, die die Eisbären abgaben, flogen auch eher am Tor vorbei als auf das Gehäuse.
Rund fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels zogen sich die „Unparteiischen“ den Frust der Eisbären-Fans zu. Markus Niemeläinen kassierte nach einem Check gegen die Brust eine Spieldauer. Die Hauptschiedsrichter schauten sich die Szene im Gegensatz zu einer Aktion im ersten Drittel gegen Zach Boychuk an. Im Vergleich dazu sah Görtz den Check kommen, Boychuk nicht. Wie man dann zu so einer Entscheidung kommt, bleibt mir ein Rätsel. Aber es bestätigt einmal mehr das Bild, welches die DEL in Sachen Schiedsrichter abgibt – und das ist kein Gutes, seit Jahren!
Zumal so etwas spielentscheidend sein kann, denn Bremerhaven hat das beste Powerplay der Liga. Jan Urbas nutzte es direkt zum 1:3 aus (36.). Mehr Kapital konnte Bremerhaven aber nicht raus schlagen, weshalb es mit einem 1:3-Rückstand in die zweite Drittelpause ging. In diese wurden die beiden Hauptschiedsrichter mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Und womit? Mit Recht!

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären und Bremerhaven. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nun waren die Hausherren gefordert, wollte man die Niederlage gegen den Vizemeister noch abwenden. Einfach sollte das angesichts der Defensivstärke der Pinguins aber nicht werden. Die Eisbären kamen auch wild entschlossen raus, hatten aber zu Beginn noch nicht das Gegenmittel parat gegen diese starke Abwehr.
Nach rund sieben Minuten bot sich den Berlinern dann aber die XXL-Chance, denn man bekam tatsächlich ein doppeltes Powerplay für ganze zwei Minuten. Wahnsinn und das bei diesen Schiedsrichtern, unglaublich! Die Eisbären setzten sich sofort im Angriffsdrittel fest, ließen die Scheibe laufen und waren dabei sehr geduldig. Nach mehreren gescheiterten Versuchen war es Liam Kirk, welcher 13 Sekunden vor dem Ende des Powerplays endlich die Lücke fand – 2:3 (49.).
Nun war hier wieder Richtung Spannung drin im Spitzenspiel. Im Grunde spielten hier nur die Eisbären, Bremerhaven konzentrierte sich eigentlich nur noch auf die Defensive und lauerte auf Konter. Rund sieben Minuten vor dem Ende das nächste Powerplay für die Eisbären und auch dieses war wieder sehr druckvoll und gefährlich. Nur diesmal blieb es ohne einen Torerfolg. Aber die Luft für Bremerhaven wurde immer dünner. Doch die Zeit lief für Fischtown und gegen die Eisbären.
Chancen hatten die Eisbären genügend, aber Maximilian Franzreb lieferte eine überragende Leistung im Pinguins-Tor ab. Und wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, wirst du hinten bestraft. Die Gäste tauchten einmal vor dem Berliner Tor auf und schon erhöhten sie auf 2:4 (58.). Ludwig Byström überwand Jake Hildebrand und sorgte somit für die Vorentscheidung im Spitzenspiel Verdient war das natürlich nicht, aber danach fragt morgen keiner mehr.
In der Schlussphase die Hauptstädter aber nochmal in Überzahl. Serge Aubin nahm zudem in der Folge noch seine Auszeit und zog seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Man versuchte also nochmal alles, was sich auszahlen sollte. 85 Sekunden vor dem Ende verkürzten die Eisbären auf 3:4. Yannick Veilleux hatte die Lücke gefunden und sorgte somit für eine sehr heiße Schlussphase in Berlin. Doch zu mehr reichte es am Ende nicht mehr. Die Eisbären verloren das Heimspiel nach großem Kampf.

6:2! Die Eisbären feiern einen ungefährdeten Heimsieg gegen Straubing

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #34:

Erfolgreicher Auftakt in das Heimspiel-Wochenende: Die Eisbären Berlin gewannen am Freitagabend in der ausverkaufen Arena am Ostbahnhof verdient mit 6:2 (1:1,3:0,2:1) gegen die Straubing Tigers und entschieden somit auch das dritte Duell gegen die Niederbayern in dieser Hauptrunde für sich. Im Mitteldrittel legte der DEL-Rekordmeister den Grundstein für den am Ende deutlichen Heimsieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Yannick Veilleux zurück greifen, welcher zuletzt gesperrt war. Dafür fehlte Lean Bergmann im Line-up. Auch der erst gestern verpflichtete Norwin Panocha stand im Line-up als siebter Verteidiger. In der Defensive blieb sonst alles beim alten, auch im Tor. Im Sturm blieb lediglich die Paradereihe um Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning zusammen. Die anderen drei Sturmreihen setzte Aubin komplett neu zusammen. Manuel Wiederer stürmte zusammen mit Liam Kirk und Freddy Tiffels. Eric Hördler war in einer Reihe mit Blaine Byron und Marcel Noebels. Und Rückkehrer Veilleux stürmte an der Seite von Gabriel Fontaine und Maxim Schäfer.

Die Eisbären trafen mit Straubing heute auf ein Team, welches mit viel Rückenwind in die Hauptstadt kam. Die letzten vier Spiele gewann die Mannschaft von Coach Tom Pokel in Folge. Diese Serie wollten die Niederbayern natürlich auch in Berlin fortsetzen, doch dafür musste man den ersten Sieg gegen die Eisbären überhaupt in dieser Spielzeit einfahren. Die ersten beiden Duelle am Pulverturm gingen nämlich an die Hauptstädter. Folgte heute Sieg Nummer drei von den Eisbären gegen die Tigers oder sicherte sich Straubing den fünften Ligasieg in Serie?

Norwin Panocha zeigte eine gute Leistung beim Comeback. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn ging es zwar munter hin und her, etwas Gefährliches sprang dabei aber nicht heraus. Erstmals Aufregung gab es nach rund fünf Minuten, als Norwin Panocha von oben abgezogen hatte und Leo Pföderl den Rebound nahm. Die Hauptschiedsrichter überprüften die Szene nochmal, ob die Scheibe nicht doch über der Torlinie war. Nach Ansicht des Videobeweises wurde das Tor aber nicht gegeben. Was wäre das für ein Einstand gewesen von Panocha in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr.
Die Eisbären blieben dran, machten weiter Druck und Korbinian Geibel war der nächste Verteidiger, der sein Glück versuchte. Er kam durch, doch der Pfosten rettete für Zane McIntyre im Straubinger Tor. Direkt danach weitere gute Schüsse in den ersten beiden Berliner Powerplays und somit war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hausherren in Führung gehen würden. Leo Pföderl aus ganz spitzem Winkel auf Zuspiel von Ty Ronning – 1:0 (12.).
Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, doch auf einmal tauchten die Tigers vor Jake Hildebrand auf und glichen zum 1:1 aus – aus dem Nichts. Elis Hede stand komplett frei vor dem Tor, schnappte sich den Rebound und sorgte für das mehr als überraschende 1:1 (14.).
In der Schlussphase ließen die Niederbayern ihr erstes Powerplay ungenutzt, weshalb es mit dem 1:1 in die erste Drittelpause ging.

War der Mann des zweiten Drittels mit zwei Toren: Gabriel Fontaine (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären fanden besser rein ins zweite Drittel und legten wieder vor. Korbinian Geibel wurde an der blauen Linie nicht angegriffen und zog erfolgreich ab – 2:1 (23.).
Fortan ging es wieder munter hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, ohne dabei jedoch für Gefahr zu sorgen. Beide Teams hatten ihre Momente in der Offensive. Es war ein sehr kurzweiliges Spiel mit wenig Unterbrechungen.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause bekamen die Berliner einen Penalty, Gabriel Fontaine verwandelte diesen eiskalt zum 3:1 (33.).
Die Eisbären fingen danach an zu zaubern und waren mit einem Konter drei Minuten vor der Pause erfolgreich. Erneut war es Fontaine, der den Straubinger Goalie überwinden konnte – 4:1 (37.). Diese souveräne Führung nahm man anschließend mit in die Kabine.

Auch heute wirbelte die Offensive der Eisbären die gegnerische Defensive wieder komplett durcheinander. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin. Wirkliche Highlights bot die Anfangsphase keine. Straubing bot sich dann aber die Chance mit einem Überzahlspiel nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Aber die Defensive der Eisbären ließ heute wirklich nur wenig Gefährliches zu.
Die Niederbayern rannten in der Folge immer wieder an, wollten sich hier noch nicht aufgeben. Aber die Berliner verteidigten das wirklich äußerst abgezockt und machten die gefährlichen Räume gut zu. Nach vorne lauerte man aus der sicheren Defensive heraus auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Aber Mitte der Partie war Straubing mal mit einem Angriff erfolgreich. Justin Scott mit dem erfolgreichen Abschluss zum 4:2 (50.). Sollte hier nun also tatsächlich nochmal Spannung aufkommen?
Nein, denn die Hausherren stellten sieben Minuten vor dem Ende den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Zach Boychuk hatte aus der Rundung abgezogen und Ty Ronning fälschte entscheidend vor dem Tor ab – 5:2 (53.).
Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Olivier Galipeau mit einem echten Slapstick-Tor – 6:2 (60.). Damit machte der Verteidiger das halbe Dutzend an diesem Abend voll und sorgte zugleich für den Endstand.
Somit ging die Siegesserie der Eisbären gegen Straubing weiter, während die der Tigers heute Abend ein Ende fand

5:3 nach 1:3! Die Eisbären erkämpfen sich drei Punkte in Düsseldorf

Die Eisbären Berlin bleiben weiter in der Erfolgsspur. Am Freitagabend setzte sich der Tabellenführer mit 5:3 (0:2,3:1,2:0) beim Tabellenletzten Düsseldorfer EG durch. Die DEG verlangte den Eisbären alles ab und lag zweimal mit zwei Toren vorne, doch am Ende fanden die Eisbären mal wieder einen Weg, um ein Spiel zu gewinnen. So bleibt es auch nach 18 Spielen dabei, dass die Berliner erst drei Spiele in dieser Saison verloren haben. Und nur eins davon nach regulärer Spielzeit. Wow, was für ein Lauf der Eisbären!

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum CHL-Spiel gegen Sheffield wieder ein wenig. Im Tor begann Jonas Stettmer, Jake Hildebrand bekam eine Pause. In der Defensive fehlte Olivier Galipeau als überzähliger Importspieler. In der Offensive blieb lediglich die Ronning-Boychuk-Pföderl-Reihe zusammen. Gabriel Fontaine und Liam Kirk bekamen heute Marcel Noebels an ihre Seite. Freddy Tiffels, der in der CHL noch in der Reihe stürmte, bildete heute zusammen mit Eric Hördler und Blaine Byron eine komplett neue Reihe. Und Yannick Veilleux und Manuel Wiederer bekamen heute Lean Bergmann an ihre Seite.

Wurde es heute wieder so dramatisch wie beim ersten Aufeinandertreffen in der Hauptstadt? Damals ging die DEG in der 59. Spielminute mit 3:2 in Führung, doch am Ende verlor Düsseldorf das Spiel noch in der Verlängerung. Leo Pföderl hatte die Berliner 13 Sekunden vor dem Ende noch in die Overtime gerettet, in der Jonas Müller für den Zusatzpunkt sorgte.

War im ersten Drittel nicht zu überwinden: DEG-Goalie Henrik Haukeland (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Berliner trafen auf eine arg dezimierte DEG, die gerade einmal drei Reihen zur Verfügung hatte. Dazu war es das Duell des Tabellenletzten gegen den Tabellenersten. Alles sprach also im Vorfeld für den CHL-Viertelfinalisten. Und der legte auch erwartet schwungvoll los und suchte immer wieder den Weg Richtung DEG-Tor. Aber auch Düsseldorf versteckte sich nicht und tauchte auch immer mal wieder im Berliner Drittel auf. Und nach knapp fünf Minuten ging das Schlusslicht in Führung. Jakub Borzecki mit dem 1:0 für die DEG.
Auch wenn die Eisbären das schwungvoll spielten in der Anfangsphase, so machte es ihnen die DEG schwer, mal eine Lücke im Defensivverbund zu finden. Genau diese Lücke hatte Borzecki früh im Spiel gefunden.
Die Hauptstädter zeigten sich jedoch unbeeindruckt und drückten Düsseldorf fortan ins eigene Drittel. Und die Chancen wurden minütlich zwingender, der Ausgleich lag so ein wenig in der Luft. Und Mitte des ersten Drittels bot sich den Eisbären die dicke Chance in Überzahl, wo sie das beste Team der Liga sind. Doch auch in diesem gelang den Eisbären kein Tor, weil es die DEG aber auch gut verteidigte.
Kurz darauf konnte Düsseldorf mal für Entlastung sorgen, denn nun waren die Hausherren in Überzahl. Doch auch die DEG blieb ohne Torerfolg im Powerplay.
Dafür legten die Gastgeber bei Fünf-gegen-fünf nach. Sinan Akdag brachte die Scheibe von oben einfach mal auf das Tor, vor Jonas Stettmer war viel Verkehr, weshalb der Berliner Goalie die Scheibe spät sah – 0:2 (17.).
Die DEG erwies sich als eiskalt vor dem Tor und hinten verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft, blockte viele Schüsse und versuchte die Eisbären aus den gefährlichen Räumen fernzuhalten. Und dann hatte man noch einen glänzend aufgelegten Henrik Haukeland zwischen den Pfosten. So führte Düsseldorf mit 2:0 nach dem ersten Drittel.

Erzielte in Düsseldorf sein erstes DEL-Tor: Korbinian Geibel (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Wer im zweiten Drittel mit einer Aufholjagd der Eisbären gerechnet hatte, der hatte die Rechnung ohne die DEG gemacht. Die tauchten in der Anfangsphase zweimal vor Jonas Stettmer auf und schon brannte es lichterloh vor dem Berliner Tor. Zum Glück für die Eisbären kassierte man in diesen Szenen kein weiteres Gegentor.
Und die Eisbären? Die kamen nach rund fünf Minuten zum Anschlusstreffer. Liam Kirk wurde im Slot angespielt und überwand Haukeland – 2:1 (25.).
Aber die DEG zeigte sich keinesfalls geschockt und stellte den alten Abstand wieder her. Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte überhaupt nicht und Paul Postma stellte auf 3:1 (27.).
Doch auch die Eisbären ließen nicht lange mit der Antwort auf sich warten. Korbinian Geibel mit dem ersten DEL-Tor und dem erneuten Anschlusstreffer für die Hauptstädter – 3:2 (29.).
Im Powerplay waren die Gäste dann dicht dran am Ausgleich, aber Henrik Haukeland ließ diesen nicht zu. Die große Frage war inzwischen die, wie lange die dezimierte DEG das hier durchhalten würde. Denn der Druck der Eisbären würde in der Folge nicht kleiner werden. Und die Berliner schnürten die Rheinländer auch fortan im eigenen Drittel ein. Mit Erfolg, denn Mitch Reinke mit dem Treffer von der blauen Linie – 3:3 (36.). Was für eine Moral in der Mannschaft, die hier zweimal mit zwei Toren hinten lag.
Es war inzwischen deutlich zu sehen, dass Düsseldorf dem Tempo der Eisbären nicht mehr folgen und sich kaum mehr aus dem eigenen Drittel befreien konnte. Der Spielstand war daher inzwischen auch so in Ordnung und die Berliner arbeiteten inzwischen an der Führung, welche aber im Mitteldrittel nicht mehr gelingen sollte. Beim Stand von 3:3 ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Erzielte den Siegtreffer für die Eisbären Berlin in Düsseldorf: Leo Pföderl (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären machten im Schlussdrittel aber nicht so druckvoll weiter, sondern konzentrierten sich in erster Linie auf eine kompakte Defensive, aus der man dann seine Angriffe fuhr. Dort warteten die Eisbären geduldig auf die eine entscheidende Chance, um das Spiel endgültig zu drehen.
Insgesamt war das letzte Drittel eher ein Geduldsspiel, weil beide Teams vorrangig auf Sicherheit bedacht waren. Keiner wollte den einen Fehler machen, der das Spiel wohlmöglich entscheiden würde.
Sieben Minuten vor dem Ende kassierte Ex-Eisbär Bennet Roßmy eine Strafzeit und ermöglichte seinen ehemaligen Kollegen somit die dicke Chance zur erstmaligen Führung an diesem Abend. Aber Düsseldorf überstand die Unterzahl dank einer sehr leidenschaftlichen Defensivarbeit.
Doch vier Minuten vor dem Ende hatte Mitch Reinke das Auge für den freien Leo Pföderl, spielte ihn an und die Nummer 93 brachte die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung – 4:3 (57.).
DEG-Trainer Steven Reinprecht nahm 2:35 Minuten vor dem Ende seine Auszeit und zog zudem Goalie Henrik Haukeland vom Eis. Fortan versuchte es Düsseldorf also mit sechs Mann gegen den Tabellenführer. Doch das nutzten die Eisbären zur endgültigen Entscheidung. Yannick Veilleux mit dem Empty Netter – 5:3 (59.). Die Berliner hatten also erneut einen Weg gefunden, ein DEL-Spiel zu gewinnen. Diese Moral ist einfach unglaublich. Aber dennoch auch ein großes Lob an die DEG, die trotz arger Personalsorgen den Eisbären einen großen Kampf lieferte, am Ende aber dann doch den Kürzeren zog.

4:2 gegen Sheffield! Die Eisbären erreichen das CHL-Viertelfinale und treffen dort auf die ZSC Lions

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #17:

CHL-VIERTELFINALE!!! Die Eisbären haben es geschafft und stehen im Viertelfinale der Champions Hockey League (CHL). Sechs Tage nach dem 5:3-Sieg in Sheffield setzte sich der deutsche Meister im Rückspiel mit 3:2 gegen die Sheffield Steelers durch. Einzig im ersten Drittel gerieten die Berliner ein wenig ins Wanken, dominierten aber ab dem zweiten Drittel das Rückspiel und stehen damit verdient im Viertelfinale. Dort warten nun die ZSC Lions aus der Schweiz.

Im Vergleich zum DEL-Heimspiel gegen Frankfurt gab es nur minimale Änderungen im Line-up von Trainer Serge Aubin. In der Defensive rückte Olivier Galipeau in den Kader. Und in der Offensive tauschten Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer die Reihen. Fontaine stürmte an der Seite von Freddy Tiffels und Liam Kirk, Wiederer an der Seite von Yannick Veilleux und Eric Hördler. Alles andere blieb unverändert.

Für die Eisbären gab es heute die große Chance ins CHL-Viertelfinale einzuziehen. Aus Sheffield hatte man einen Zwei-Tore-Vorsprung mit ins Rückspiel genommen. Eine gute Ausgangslage also für den deutschen Meister, der aber Sheffield dennoch nicht unterschätzen durfte.

Die Steelers bejubeln das verdiente 1:0 in Berlin im ersten Drittel. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Den Steelers bot sich früh im Spiel die Chance in Überzahl zu spielen. Zwei, drei Schüsse gab Sheffield auch ab, aber insgesamt die Eisbären mit einem starken Penalty Killing. Wichtig, diese frühe Unterzahl im Spiel zu überstehen, da es sonst den Gästen den nötigen Rückenwind gegeben hätte. Schließlich waren es die Steelers, welche hier einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen mussten.
Schrecksekunde dann nach nicht einmal vier Minuten für die Gäste aus Großbritannien, denn deren Goalie Matthew Greenfield musste angeschlagen ausgewechselt werden. Marco De Filippo kam für ihn ins Tor.
Die Anfangsphase bot zwar ein hohes Tempo auf beiden Seiten, aber auch viele Fehlpässe auf beiden Seiten. Ein etwas wilder Beginn ins Rückspiel. Sheffield machte auf jeden Fall deutlich, sich hier noch nicht aufgegeben zu haben. Die Eisbären hielten aber dagegen.
Die Special Teams waren fortan wieder gefragt. Zunächst ließen die Eisbären ihr erstes Powerplay ungenutzt, obwohl man in diesem viel Druck entfachen konnte. Danach setzte sich Sheffield im Drittel der Berliner fest, ließ die Scheibe gut laufen und ging mit 1:0 in Führung. Marc-Olivier Vallerand brachte die Hoffnung für die Steelers zurück und rüttelte die Eisbären nochmal wach, dass das hier noch lange nicht gewonnen ist.
Sheffield gab der Treffer nochmal richtig Rückenwind und sie spielten die Eisbären förmlich schwindelig in der Phase nach dem 0:1. Kurz darauf dann aber die Hausherren mit einem richtig starken Wechsel und guten Chancen zum 1:1. Was für ein erstes Drittel in der Hauptstadt.
Insgesamt blieb es aber dabei, dass Sheffield die bessere und gefährlichere Mannschaft war, welche die Berliner vor große Probleme stellte. Die Eisbären wirkten so ein wenig überrascht vom Auftritt der Steelers. Diese nahmen die 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause, begannen das Mitteldrittel aber noch in Unterzahl.

Im zweiten Drittel drehten die Eisbären die Partie mit zwei Toren. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch auch die restlichen Minuten der Unterzahl überstand Sheffield ohne Gegentor. Die Eisbären blieben aber nach dem Powerplay am Drücker, zeigten ein deutlich anderes Gesicht als noch im Auftaktdrittel und belohnten sich fortan auch. Eric Hördler schickte Yannick Veilleux auf die Reise und der ließ Marco Di Filippo keine Chance und stellte auf 1:1 (25.).
Nun waren die Berliner also wieder zwei Tore vor und dem Traum vom CHL-Viertelfinale einen Schritt näher. Und man kam dem Ziel noch näher, denn die Eisbären drehten das Spiel komplett. Korbinian Geibel mit dem 2:1 für die Eisbären, die sich die Führung durch eine sehr starke Anfangsphase auch verdient hatten.
Die Hausherren hatten das zweite Drittel bis hierhin ganz klar im Griff, das Spiel ging nur in eine Richtung. Doch wie schnell es auf einmal gehen kann, zeigte Sheffield gegen Mitte des Drittels, als sie einen Konter fuhren und beinahe wieder ausgleichen konnten.
Im weiteren Verlauf des Mitteldrittels bestimmten weiterhin die Eisbären das Spiel. Man setzte Sheffield immer wieder unter Druck und wollte das dritte Tor nachlegen, um hier für Ruhe zu sorgen.
Doch gegen Ende des Drittels tauchten auch die Steelers ein-, zweimal gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Die Eisbären taten also gut daran, hier weiter wachsam zu sein, denn noch war die ganze Sache hier nicht durch.
Und Sheffield hatte dann auch noch ein Powerplay und somit die dicke Chance, hier wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zumal man für 46 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Steelers-Trainer Aaron Fox reagierte sofort und nahm seine Auszeit, denn ein Powerplay in der CHL hat nochmal einen höheren Stellenwert, da es auch nach einem Torerfolg weitergeht. Sheffield nahm sogar den Goalie raus, um mit sechs Mann gegen drei Eisbären zu spielen. Aber die Berliner überstanden diese brenzlige Situation ohne ein Gegentor. Ganz stark! So führte man nach dem zweiten Drittel verdient mit 2:1.

Ein Symbolbild: Im CHL-Viertelfinale bringen die Eisbären Berlin die Sheffield Steelers zu Fall. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des Schlussdrittels machten die Eisbären deutlich, das Spiel hier frühzeitig entscheiden zu wollen und nicht nochmal in die Bredouille zu geraten. Doch eine unnötige Strafzeit von Korbinian Geibel bescherte den Gästen hier das nächste Powerplay. Aber die Eisbären überstanden auch diese Unterzahl ohne Gegentor.
Die Zeit lief für die Eisbären und gegen Sheffield, denn die Steelers brauchten hier drei Tore, um die Verlängerung zu erreichen. Doch die Eisbären hatten keine Lust auf zittern und Verlängerung, sondern sie entschieden dieses Duell elf Minuten vor dem Ende. Ty Ronning staubte erfolgreich ab und stellte auf 3:1 (49.).
Somit lief nun also der Countdown bis zur Schlusssirene und dem Erreichen des CHL-Viertelfinales. Ein Ziel, welches am frühen Abend bereits die Fischtown Pinguins Bremerhaven erreicht hatten. An dieser Stelle einen dicken Glückwunsch nach Bremerhaven für den Meilenstein in ihrer Vereinsgeschichte. Was die Pinguins derzeit für eine Saison – sowohl in der DEL als auch CHL spielen – verdient den aller größten Respekt. Damit erreichten also die beiden derzeit besten DEL-Teams das Viertelfinale in der CHL, was ein absolut großartiger Erfolg für das deutsche Eishockey ist!
Drei Minuten vor dem Ende belohnte sich Sheffield für einen couragierten Auftritt in der Hauptstadt noch mit dem Anschlusstreffer zum 3:2, welcher aber keinerlei Bedeutung mehr hatte. Patrick Watling hatte eine starke Phase der Steelers mit dem Treffer gekrönt.
Doch die Eisbären hatten die Antwort parat und versenkten die Scheibe in der 58. Spielminute im leeren Steelers-Tor – Blaine Byron mit dem 4:2. Wirklich Freude darüber kam jedoch nicht auf, weil in der Entstehung sich Sheffield-Spieler Patrick Watling schwer verletzt hatte und mit der Trage vom Eis gebracht werden musste. Wir wünschen dem Spieler der Sheffield Steelers alles Gute und hoffen auf eine schnelle Genesung!
Mehr passierte am Ende nicht mehr. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten damit den größten Erfolg in der CHL. Dort warten wie eingangs erwähnt die ZSC Lions aus der Schweiz im Viertelfinale. Dort wollen die Eisbären dann das nächste Ziel in Angriff nehmen – das CHL-Halbfinale!