1:7 in Spiel eins gegen Mannheim: Die Eisbären kommen gegen den Erzrivalen unter die Räder

WalkersBarenNews 2023/2024 – #33:

Krachender Fehlstart in die Playoffs für die Eisbären Berlin: In Spiel eins der Viertelfinalserie wurden die Eisbären von den Adler Mannheim regelrecht vorgeführt. Am Ende setzte es eine derbe und absolut verdiente 1:7-Klatsche gegen den Erzrivalen, der damit das Heimrecht in die Kurpfalz entführte. Der Auftritt der Eisbären war dabei definitiv nicht Playoff-tauglich. Der von Mannheim hingegen schon.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte auf einige der zuletzt angeschlagenen Leistungsträger wieder zurück greifen. Das führte zu einem fast vollen Line-up im ersten Viertelfinalspiel gegen Mannheim. Lediglich Blaine Byron und Patrice Cormier fehlten. In der Defensive gab es nur eine Veränderung auf der Position des siebten Verteidigers. Eric Mik nahm diese Rolle ein, Marco Nowak rotierte raus aus dem Kader.
In der Offensive sahen die Reihen wie folgt aus: Leo Pföderl, Zach Boychuk und Marcel Noebels bildeten wie gewohnt die erste Formation. In der zweiten Reihe kehrte Ty Ronning wieder zurück nach überstandener Verletzungspause. Er stürmte zusammen mit Tobias Eder und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe spielten Jaedon Descheneau, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Maximilian Heim und Yannick Veilleux.
Im Tor stand natürlich Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Zu diesem Spiel und dieser Serie braucht man nicht viel zu sagen. Die beiden Erzrivalen treffen aufeinander und das bereits zum neunten Mal in den Playoffs. Drei der bisher acht Serien gingen an die Kurpfälzer, fünf an die Hauptstädter. Das Besondere daran: Mannheim gewann die ersten drei Serien und wartet seit mittlerweile 22 Jahren auf einen Seriensieg in den Playoffs gegen die Eisbären. Aus unserer Sicht kann diese Serie gerne weitergehen.

Kleines Schmankerl vor Spielbeginn: Während die Eisbären-Hymne lief, drehten wir uns auf der Presstribüne verwundert um, denn da sang die Presseabteilung der Adler Mannheim doch lautstark die Eisbären-Hymne mit. Ja, auch in Mannheim wissen sie endlich, wer der geilste Club der Welt ist!!!

Symbolbild des ersten Drittels der Eisbären.(Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Jake Hildebrand verhindert einen höheren Rückstand

Der lag dann aber früh hinten. Nach verhaltenem Beginn schossen die Adler einfach mal von der blauen Linie auf das Tor. Mit Erfolg, denn Tom Kühnhackl hatte erfolgreich den Schuss von Stefan Loibl vor dem Tor abgefälscht – 0:1 (4.).
Die kalte Dusche für die Eisbären, welche nach der Pause noch ihre Form suchten, während die Adler durch die Pre-Playoff-Serie gegen Nürnberg im Rhythmus waren.
Und es kam noch schlimmer. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Tom Kühnhackl mit dem Pass vors Tor, wo Stefan Loibl komplett blank stand und auf 0:2 stellte (7.). Wieder waren die beiden Spieler dran beteiligt. Mannheim nahm den Schwung aus den Pre-Playoffs mit, während die Eisbären sichtlich beeindruckt waren vom Auftritt der Adler.
Ein weiterer Fehlpass (diesmal von Kai Wissmann) hätte dann beinahe zum 0:3 geführt. Auf einmal stand Ryan MacInnis komplett frei vor Jake Hildebrand, doch der Berliner Goalie war im Vergleich zu seinen Vorderleuten hellwach. Das Spiel der Eisbären wirkte im Auftaktdrittel sehr anfällig, während das Spiel der Adler flüssiger aussah. Zum Glück konnte Mannheim nicht noch mehr Kapital aus den Fehlern der Berliner schlagen.
In der Schlussphase die Eisbären mit dem ersten Powerplay, aber das wirkte für mich so, als dachten die Berliner, es wäre ein Trainingsspiel. Das wirkte alles sehr behäbig im Spielaufbau und dauerte enorm lange. Und das in einem Playoff-Spiel gegen den Erzrivalen und bei dem Spielstand. Puh, ganz schwere Kost der Eisbären im ersten Drittel.
Zum Drittelende hin die Berliner nochmal in Überzahl und das sah schon deutlich besser aus. Aber nach wie vor haperte es mit der Scheibenannahme bei den Eisbären. So lag man verdient mit 0:2 nach dem ersten Drittel hinten. Und ein 0:3 oder 0:4 wäre auch möglich gewesen.

Playoff-Härte zwischen Berlin und Mannheim. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären noch nicht im Playoff-Modus

Die Eisbären nahmen noch ein paar Sekunden Powerplay mit ins Mitteldrittel und hatten da auch die Chance, aber letztendlich blieb auch dieses Überzahlspiel ungenutzt. Doch die Hausherren mit einer ganz anderen Körpersprache als noch im ersten Drittel, mittlerweile hatten die Eisbären gut Zug zum Tor und da merkte man auch, wenn man Mannheim unter Druck setzt, bekommen sie ihre Probleme. Bis hierhin stand die Defensive der Gäste aber noch sicher.
Aber Mannheim übernahm kurz darauf wieder die Spielkontrolle und drängte nun die Eisbären ins eigene Drittel. Diese hatten Probleme, sich von dem Druck der Kurpfälzer zu befreien.
Die Partie war nun deutlich ausgeglichener, es ging rauf und runter, hochkarätige Chancen suchte man aber vergeblich. Die Intensität nahm aber deutlich zu. Kein Wunder beim Duell dieser beiden Erzrivalen.
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause stockte den Eisbären-Fans kurz der Atem, als der Schuss von Simon Thiel knapp die Torlinie entlang trudelte. Glück für die Berliner, das hätte das 0:3 sein können.
Das fiel dann aber wenig später bei angezeigter Strafzeit gegen die Eisbären. Mannheim fand bereits seine Formation, ließ die Scheibe sehr gut laufen und am Ende kam Tyler Gaudet zum Abschluss. Kris Bennett fälschte unhaltbar für Jake Hildebrand ab – 0:3 (36.).
Mannheim hatte nun richtig Bock und legte direkt das 0:4 nach. Keaton Thompson war der Torschütze (37.). Puh, was für eine Demonstration der Adler gegen Eisbären, welche den Ernst der Lage nicht verstanden hatten. Es sind Playoffs und man merkte es den Eisbären nicht an. Das Selbstvertrauen der Adler wurde derweil immer größer. Die 4:0-Führung war absolut verdient.

Satte siebenmal durften die Mannheimer Spieler in Spiel eins in Berlin jubeln. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim macht das halbe Dutzend voll

Zu Beginn des letzten Drittels wechselten die Eisbären den Goalie. Jonas Stettmer kam für Jake Hildebrand ins Tor. Doch auch Stettmer durfte nach nicht mal drei Minuten die Scheibe aus dem Tor holen. Stefan Loibl wollte die Scheibe vors Tor spielen, dort berührte sie jedoch den Schlittschuh von Morgan Ellis und von dort ging sie letztendlich ins Tor – 0:5 (43.). Ein absolut gebrauchter Tag bzw. Abend für die Eisbären.
Eine hart umkämpfte und enge Serie hatten alle erwartet, so einen Start jedoch nicht. Denn dieser glich einem Debakel und man hatte das Gefühl, die Eisbären würden sich nicht einmal wehren. Doch zum Glück ist es nur Spiel eins der Serie von maximal sieben möglichen Spielen. Aber Ernüchterung machte sich dennoch breit im weiten Rund der Arena am Ostbahnhof.
In der 44. Spielminute durften die Berliner Fans aber auch mal jubeln, Ty Ronning sorgte für den Anschlusstreffer zum 1:5. Sein erster Blick nach dem Tor ging hoch zum Videowürfel, wieviel Zeit denn noch zu spielen ist. Gab es nun das Mega-Comeback der Eisbären?
Freddy Tiffels hätte es in Unterzahl einleiten können, doch statt für den Pass entschied er sich für den Schuss. Der Pass wäre die bessere Option gewesen. Ein schnelles zweites Tor und die Adler hätten vielleicht nochmal das große Zittern bekommen.
Aber so entschied Mannheim die Partie mit einem Traumtor in Überzahl. Wobei sie die Eisbären da auch komplett einluden, denn Gegenwehr sieht anders aus. Mannheim ließ die Scheibe hervorragend laufen und Ryan MacInnis hatte keine große Mühe, die Scheibe im Berliner Tor unterzubringen – 1:6 (51.). Das halbe Dutzend war voll und der Gästeblock skandierte „Nur noch vier…„.
Du kannst in den Playoffs immer ein Spiel verlieren, am Ende kommt es aber auf das Wie an und das war heute einfach nicht akzeptabel und definitiv nicht Playoff-tauglich. Aber was hat Mannheim von diesem Sieg? Genau! Auch nur einen Sieg und nicht mehr. Die Reaktion der Eisbären wird kommen und muss es auch. Am Ende hieß es sogar 1:7, denn Denis Reul (ausgerechnet, aber an so einem Abend darf jeder mal ran…) setzte den Schlusspunkt.

1:2 gegen Bremerhaven: Die Eisbären Berlin verlieren das Endspiel um Platz eins

WalkersBarenNews 2023/2024 – #32:

Die Eisbären Berlin haben das erste Endspiel der Saison verloren: Gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven verloren die Hausherren am Ende verdient mit 1:2 (0:0,0:2,1:0). Bei den Berlinern fehlten heute einige Leistungsträger angeschlagen, was man im Spielverlauf auch merkte. Am Ende wollte es Bremerhaven mehr und sichert sich auch absolut verdient den ersten Platz nach der Hauptrunde. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Die Aufholjagd der Eisbären kam letztendlich zu spät.

Eisbären-Trainer Serge Aubin schonte im Vergleich zum letzten Spiel Freddy Tiffels und Patrice Cormier. Dafür rückten Michael Bartuli und Thomas Schemitsch in den Kader. Auf Nachfrage waren es lediglich Vorsorgemaßnahmen und keine gravierenden Verletzungen. Lieber jetzt als in den Playoffs, so die Aussage. Dazu waren auch Jonas Stettmer, Ty Ronning, Lean Bergmann und Marcel Noebels nicht im Line-up.
In der Defensive bekam Julian Melchiori seinen „Kumpel“ Thomas Schemitsch an seine Seite, Marco Nowak rückte dafür auf die Position des siebten Verteidigers.
In der Offensive blieb lediglich die Reihe um Zach Boychuk, Manuel Wiederer und Leo Pföderl gleich. Blaine Byron und Jaedon Descheneau bekamen Tobias Eder an ihre Seite, weil Tiffels geschont wurde. Eric Mik und Maximilian Heim stürmten in der dritten Reihe zusammen mit Yannick Veilleux. Hier fehlte Cormier, der ebenfalls wie gesagt geschont wurde. Und die letzten beiden Stürmer hießen Eric Hördler und Michael Bartuli.
Im Tor stand Jake Hildebrand, während Nikita Quapp als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Vorzeichen sprachen für die Gäste aus dem Norden, denn Bremerhaven reiste als Tabellenführer in die Hauptstadt und gewann zwei der bisherigen drei Duelle gegen die Berliner. Für die Pinguins ging es um den erstmaligen Gewinn der DEL-Hauptrunde. Ein Punkt nach 60 Minuten würde dafür genügen, die Eisbären hingegen benötigen drei Punkte, um die Hauptrunde als Erster zu beenden. Spannung war garantiert in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena, wo der Gästeblock aus allen Nähten platzte. Folgte heute der 14. Heimsieg im 16. Heimspiel gegen Bremerhaven?

Im ersten Drittel ging es durchaus sehr ruppig zur Sache. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Viele Nickligkeiten im Spiel

Vom ersten Bully weg waren die Berliner offensiv ausgerichtet. Bremerhaven war zunächst nur in die eigene Defensive gedrängt, stand dort aber bis hierhin sehr kompakt. Doch die Eisbären fanden dann die Lücken und kamen zu den ersten guten Chancen, welche Kristers Gudlevskis jedoch parieren konnte.
Bremerhaven hatte in der sechsten Spielminute den ersten gefährlichen Abschluss, als Miha Verlic sein Schuss knapp am Pfosten vorbei ging. Solche Momente hatte Bremerhaven aber eher selten, die Anfangsphase gehörte den Hausherren.
Mitte des Auftaktdrittels die Gäste dann aber mal mit einer Doppelchance, aber Jake Hildebrand war zweimal hellwach und fuhr die Schoner aus. Das Spitzenspiel nahm so langsam aber sicher Fahrt auf. Mittlerweile ging es munter hin und her und zwar in hohem Tempo. Aber beide Defensivreihen verstanden es, die gefährlichen Räume zuzumachen. Es trafen eben die beiden besten Mannschaften der Liga aufeinander.
Das es um Platz eins ging, merkte man auch nach Abpfiff, als es immer wieder zu kleineren oder größeren Raufereien kam. Ein Vorgeschmack auf die Playoffs, die vor der Tür stehen. Die geilste Zeit des Jahres!
Bremerhaven kam mit der Zeit immer besser ins Spiel und auch zu gefährlichen Chancen.
Torlos endeten am Ende die ersten 20 sehr spannenden und hart umkämpften Minuten in der Hauptstadt. Noch war alles offen im Kampf um Platz eins nach der Hauptrunde.

Gleich zweimal konnte Bremerhaven im zweiten Drittel jubeln. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven schlägt zweimal eiskalt zu

Das zweite Drittel begannen die Eisbären mit einem Mann mehr und hatten somit die dicke Chance auf die Führung, doch Bremerhaven verteidigte das in Unterzahl sehr gut und so warteten wir hier weiter auf das erste Tor im Spitzenspiel.
Kurz darauf durfte Bremerhaven sein Powerplay präsentieren und dort ist die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch die beste Mannschaft der Liga. Doch auch die Hauptstädter mit einem guten Penalty Killing.
Weil es so schön war, waren dann wieder die Eisbären mit ihrem Überzahlspiel dran. Die Hauptschiedsrichter zogen ihre sehr kleinliche Linie durch. Immerhin da waren sie konstant in ihrer Leistung…
Aber auch diesmal gelang kein Powerplaytreffer. Das Spitzenspiel war als Eis-Krimi angepriesen und das war er auch. Man bekam immer mehr den Eindruck, dass beide Teams darauf bedacht waren, defensiv keine Fehler zu machen. Und aus dieser sicheren Defensive heraus fuhren beide Mannschaften ihre Angriffe, prallten da dann aber jeweils auf die kompakte Defensive.
Torchancen waren daher auch Mangelware, das Spiel lebte vor allem von der Spannung. In der 34. Spielminute fand Bremerhaven die Lücke in der Berliner Defensive. Ziga Jeglic eröffnete das Spitzenspiel und brachte die Gäste näher an den Hauptrundensieg heran – 0:1.
Die Eisbären taten sich fortan schwer, eine Antwort zu finden, denn sie kamen nach wie vor nicht an der Pinguins-Defensive vorbei. Und Bremerhaven? Die zauberten sich durch die Berliner Defensive und erhöhten auf 2:0, Skyler McKenzie war der Torschütze (39.).
Inzwischen war dann doch zu sehen, wer bei den Eisbären alles fehlte. In den Playoffs sieht das dann schon wieder ganz anders aus. Aber Bremerhaven machte das hier auch sehr gut und führte insgesamt gesehen nach 40 Minuten verdient mit 2:0. Die Eisbären brauchten nun drei Tore, um noch Hauptrundenerster zu werden.

Wurde heute nur einmal bezwungen: Kristers Gudlevskis im Tor der Pinguins. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Aufholjagd der Eisbären kommt zu spät

Im Schlussdrittel mussten die Eisbären zunächst in Unterzahl ran, Bremerhaven konnte diese Chance zur Vorentscheidung aber nicht nutzen. 18 Minuten blieben den Berlinern fortan noch, um drei Tore zu erzielen. Allein der Glaube fehlte mir heute daran. Aber wichtiger ist es doch sowieso, dass man das letzte Spiel in den Playoffs gewinnt oder etwa nicht?
Auch die Spieler auf dem Eis wirkten jetzt nicht so, als würden sie noch dran glauben und irgendeinen Wert auf den ersten Platz legen. Bremerhaven konnte daher beruhigt sein Spiel spielen und hinten dicht machen. Nach vorne mussten die Pinguins auch nicht viel machen, denn Platz eins war ihnen so gut wie sicher. Und an dieser Stelle muss es erlaubt sein, Bremerhavens Leistung auch einmal zu würdigen. Mit geringen Mitteln so eine Saison zu spielen und die Hauptrunde in der PENNY DEL als Erster abzuschließen verdient den aller größten Respekt. Einen großen Anteil daran hat neben Trainer Thomas Popiesch auch der Vater des Erfolgs, Alfred Prey. Hut ab vor seiner Arbeit in Fischtown!
Bremerhaven bekam es jetzt auf dem Silbertablett serviert, denn Manuel Wiederer kassierte fünf Minuten wegen eines Checks gegen die Bande. Die Pinguins also satte fünf Minuten in Überzahl und der Chance zur endgültigen Entscheidung. Die Gäste kamen zu Abschlüssen, aber Jake Hildebrand ließ keine weitere Scheibe durch.
Die Eisbären warfen in den letzten Minuten nochmal alles rein und plötzlich trafen sie auch. Der Kapitän Kai Wissmann hämmerte die Scheibe rein und schloss eine Kombination dreier Verteidiger ab, denn die Assists gingen an Jonas Müller und Allrounder Eric Mik – 1:2 (57.).
Ging hier nun doch noch etwas? Bremerhaven kassierte kurz darauf sogar noch eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler und ermöglichte den Eisbären so noch ein Powerplay in den letzten zwei Minuten. Da Trainer Serge Aubin auch Goalie Jake Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog, hatten die Berliner zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber sie benötigten eben noch zwei Tore für den ersten Platz. Die Eisbären versuchten noch einmal alles, aber Gudlevskis im Tor der Gäste ließ sich kein weiteres Mal überwinden. Bremerhaven rettete am Ende das knappe aber insgesamt gesehen verdiente 2:1 über die Zeit und feierte im Anschluss den Hauptrundensieg mit den mitgereisten Fans.

6:3-Sieg am Oberwiesenfeld: Die Eisbären gewinnen auch das vierte Hauptrundenspiel gegen München!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #31:

Die Eisbären Berlin haben ihr Bayern-Wochenende mit einem Sieg beendet. Beim amtierenden Deutschen Meister Red Bull München setzte sich der DEL-Rekordmeister am Ende verdient mit 6:3 (2:0,2:1,2:2) durch und feierte damit im vierten Hauptrundenspiel gegen München den vierten Sieg. Was für eine Ansage der Eisbären! Der Sieg war heute zu keiner Zeit gefährdet und die Berliner zeigten, dass man in den Playoffs nicht gerne gegen sie spielen will. Denn das heute war schon eine Playoff-taugliche Leistung der Hauptstädter.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute kurzfristig auf Marcel Noebels verzichten. Dadurch musste Aubin natürlich seine Reihen ändern. Marco Nowak, am Freitag in Straubing noch siebter Verteidiger, nahm den Platz neben Julian Melchiori in der Defensive ein. Dafür rückte Allrounder Eric Mik mal wieder in die Offensive und bildete dort zusammen mit Maximilian Heim und Eric Hördler die vierte Reihe.
Manuel Wiederer nahm den Platz von Noebels zwischen Zach Boychuk und Leo Pföderl ein. Die zweite Reihe bestand aus Freddy Tiffels, Blaine Byron und Jaedon Descheneau. Und in der dritten Reihe stürmten Yannick Veilleux, Patrice Cormier und Tobias Eder.
Im Tor stand heute Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage vor dem Spiel sprach klar für die Eisbären, welche die ersten drei Hauptrundenduelle gegen München gewonnen hatten. Für die Gastgeber ging es aber heute noch um wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale. Für die Eisbären ging es derweil aber auch um wichtige Punkte und zwar im Kampf um Platz eins. Wer holte sich die wichtigen drei Punkte in diesem Prestige-Duell?

Ganze vier Alleingänge in Unterzahl ließen die Eisbären ungenutzt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Alleingänge der Eisbären in Unterzahl

Hinein ins Spiel, in dem zu Beginn gleich einmal die Special Teams gefragt waren. Während München sein Powerplay nicht nutzen konnte, schlugen die Eisbären eiskalt zu. Freddy Tiffels hatte einen Schuss von Jonas Müller unhaltbar für Mathias Niederberger im Münchner Tor abgefälscht und eine starke Anfangsphase der Berliner mit der frühen Führung gekrönt – 1:0 (5.).
Die Eisbären hatten im Vergleich zum Straubing-Spiel die Anfangsphase nicht verschlafen sondern waren vom ersten Bully weg hoch konzentriert. Zwar passte das mit der Disziplin heute noch nicht so, aber wenn man so ein bärenstarkes Unterzahl spielt wie die Eisbären, dann sieht man darüber auch mal hinweg. In Unterzahl hatten die Berliner nämlich gleich drei (!) Alleingänge, doch weder Manuel Wiederer noch Tobias Eder und Patrice Cormier konnten diese hochkarätigen Chancen nutzen. Unfassbar, wie aggressiv die Eisbären spielten, München dadurch zu Fehler zwangen und sich Top-Chancen erspielten – auch in Unterzahl!
Die Partie hatte hier definitiv Playoff-Charakter, was man auch an den Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften spürte. Die Atmosphäre wurde dann noch mehr aufgeheizt, als München in knapp zwei Minuten drei Strafzeiten kassierte. Den Eisbären war das aber egal, sie behielten einen kühlen Kopf und trafen in Überzahl zum 2:0. Zunächst traf Zach Boychuk nur die Latte, wenig später zielte Kapitän Kai Wissmann ganz genau (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Pause, in welche die Berliner mit stehenden Ovationen ihrer eigenen Fans verabschiedet wurden. Was für eine starke Leistung in den ersten 20 Minuten!

Vorgeschmack auf die Playoffs, wo es auch sehr intensiv und ruppig zur Sache gehen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

München hofft nur kurz

Die Hausherren hatten aber nicht vor, dieses Spiel hier bereits abzuschenken und kamen dementsprechend hoch motiviert aus der Kabine. Die Eisbären wussten sich zu Drittelbeginn nur mit Strafen zu helfen, was München ein doppeltes Powerplay ermöglichte. Und so eine Chance lässt sich der Deutsche Meister natürlich nicht entgehen. Chris DeSousa hauchte den Hausherren wieder Leben ein – 2:1 (25.).
München nun natürlich mit Rückenwind und nur 20 Sekunden später hatte Trevor Parkes die dicke Chance zum Ausgleich, aber Jake Hildebrand packte mal wieder einen sensationellen Save aus. Die Hoffnung der Münchner wurde dann wenig später schnell wieder gedämpft. Und zwar mit einem sehr kuriosen Tor von Freddy Tiffels, der die Scheibe von hinter dem Tor einfach mal aufs Tor brachte und auf einmal lag der Puck im Tor. Die ganze Szene war aus dem Gästeblock erst gar nicht richtig zu sehen, so wirklich jubeln tat auch kein Spieler. Aber nach Ansicht des Videobeweises wurde auf Tor entschieden – 3:1 (28.).
Der ehemalige Eisbären-Goalie durfte sich danach natürlich die Häme der Eisbären-Fans anhören, die ihn mit „Niederberger, Niederberger hey hey„-Sprechchören feierten.
Danach ein Spiel, welches hin und her wog. München inzwischen besser drin und auch gefährlich, aber sie bekamen in ihrem eigenen Powerplay heute die Berliner Alleingänge nicht in den Griff. Diesmal war wieder Manuel Wieder auf und davon, aber erneut scheiterte er an Niederberger. Sehr zur Verzweiflung der Berliner Fans.
Doch im Powerplay kurz vor der zweiten Drittelpause sorgten die Eisbären wieder für Jubel im Gästeblock. Kai Wissmann mit dem Auge für Tobias Eder und der erhöhte in München auf 4:1 (39.). Die Eisbären führten somit nach 40 Minuten mit drei Toren und ließen die Hausherren nur kurz hoffen. Mit so einer Leistung in den Playoffs hat es jedes Team gegen die Berliner sehr schwer – auch der aktuelle Tabellenführer Bremerhaven, deren Leistung man aber einfach auch mal anerkennen muss. Die spielen einfach eine überragende Saison!

Grandioser Support der Eisbären-Fans in München! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären machen das halbe Dutzend voll

Aber zurück zu diesem Spiel, denn Bremerhaven kommt erst Freitag in die Hauptstadt. Und hier waren die drei Punkte noch nicht final eingetütet. Aber relativ früh im Schlussdrittel sorgten die Eisbären für Party-Stimmung bei den eigenen Fans. Die Berliner mit einem blitzsauberen Angriff, an deren Ende Yannick Veilleux auf 5:1 stellte (45.). Wow, was für eine Machtdemonstration der Eisbären!
Die heimischen Fans waren mit dem Auftritt ihrer Mannschaft überhaupt nicht zufrieden und zeigten gleich zweimal in dieser Partie ein Spruchband mit der Aufschrift „Wehrt Euch„. Da scheint einiges nicht so gut zu laufen in München, was man auch nach dem Spiel in Gesprächen mit Münchner Fans hörte. Da rechnet man bereits mit einem schnellen Playoff-Aus im Viertelfinale.
Ans Aufgeben dachte München aber noch lange nicht und rund neun Minuten vor dem Ende des Spiels verkürzte Patrick Hager in Überzahl auf 2:5 (51.). Ging hier doch noch etwas für München? Nein! Denn die Eisbären spielten das ziemlich abgezockt zu Ende, auch in Unterzahl. Und als München den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers zog, war es Julian Melchiori, welcher das halbe Dutzend voll machte – 6:2 (58.). Austin Ortega versuchte noch zu retten, ging aber nach hinten los. Störte uns aber nicht wirklich. Denn im Gästeblock war längst Party angesagt und nach dem sechsten Treffer sangen wir „Reißt die Hütte ab„. Braucht ja auch keiner mehr das Stadion, zieht München doch nach der Saison in den SAP Garden.
Aber die Eisbären „gönnten“ München noch das letzte Tor des Spiels. Trevor Parkes mit dem Schlusspunkt zum 6:3 aus Eisbären-Sicht. Die Berliner gaben somit die richtige Antwort auf das Straubing-Spiel und haben den Beweis abgeliefert, dass sie bereit sind für den ultimativen Showdown am Freitagabend. Dann kommt Bremerhaven zum Endspiel um Platz eins. Besser hätten es die Spielplangestalter nicht machen können. Kommt alle am Freitag in die Arena und unterstützt die Eisbären im ersten Endspiel der Saison.

Noch eine kleine Anmerkung: Freitag hatte ich die Verhältnisse in Straubing kritisiert und dafür über verschiedene Wege auch Zustimmung erhalten. Heute muss ich aber sagen, dass das Gastspiel in München total entspannt war. Auch vor dem Stadion schon, als man sich gemütlich mit Münchner-Fans unterhalten konnte. Die üblichen Gesänge gegeneinander während des Spiels gehören einfach dazu, aber auch nach dem Spiel hat man auf dem Heimweg sachlich das Spiel analysiert. So sollte Eishockey sein. Auch die Ordner und die Polizei waren hier deutlich entspannter als in Straubing. Schaut mal rüber nach München, liebe Straubinger, so geht Gastfreundschaft!

1:4 in Straubing: Nichts zu holen am Pulverturm

WalkersBarenNews 2023/2024 – #30:

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Freitagabend bei den Straubing Tigers mit 1:4 (0:2,0:0,1:2) verloren und somit auch die Tabellenführung an Bremerhaven. Vor dem Spiel hatte ich in meiner Vorschau auf das Spiel geschrieben, dass die Eisbären eine Top-Leistung über 60 Minuten abrufen müssen, um Punkte aus Straubing mitzunehmen. Das hat jedoch nur bedingt geklappt und so steht man am Ende mit leeren Händen und dem Verlust der Tabellenführung da.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste krankheitsbedingt auf Thomas Schemitsch und Lean Bergmann verzichten. Für die beiden Spieler rückten Marco Nowak und Jaedon Descheneau ins Line-up. Was auch zu Reihenänderungen führte. In der Defensive bekam Julian Melchiori Eric Mik an seine Seite und Morgan Ellis Korbinian Geibel. Nowak war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieb einzig die Noebels-Reihe zusammen. Descheneau ersetzte Bergmann in der Reihe mit Blaine Byron und Freddy Tiffels. Maximilian Heim und Tobias Eder tauschten derweil die Reihen. Heim rückte in die dritte Reihe an die Seite von Yannick Veilleux und Patrice Cormier. Eder stürmte in der vierten Reihe zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer.
Im Tor startete heute Jonas Stettmer, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Vor der Partie sprach die Saisonstatistik für Straubing, die zwei der drei Duelle in der Hauptrunde für sich entscheiden konnten. Darunter war auch das erste Gastspiel der Eisbären, als man eigentlich keine schlechte Leistung zeigte, diese jedoch nicht über die gesamte Spielzeit durchgezogen hatte weshalb man am Ende mit 2:6 verlor. Gab es dafür heute die Revanche?

Erhöhte im ersten Drittel nach einem Berliner Turnover auf 2:0: Michael Clarke (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing nutzt zwei Fehler der Eisbären eiskalt aus

Die Eisbären verschliefen den Start ins Spiel und lagen früh hinten. Straubing mit einem blitzsauberen Angriff, die Zuordnung in der Defensive der Eisbären stimmte überhaupt nicht und schon schlug es hinter Jonas Stettmer ein. Michael Connolly mit dem Zuspiel vor dem Tor auf Joshua Samanski, welcher unbedrängt zum 0:1 einschießen konnte (4.).
70 Sekunden später durfte der Straubinger Rummel-Stadionsprecher wieder die Fans mit seinem nervigen Geschreie belästigen, denn die Tigers erhöhten nach einem Fehler von Freddy Tiffels auf 2:0. Michael Clarke war der Nutznießer des Berliner Turnovers – 0:2 (5.).
Spiele am Pulverturm sind nie einfach, eine Anfangsphase aber so zu verpennen und dann einem 0:2-Rückstand hinterherzulaufen, machten das Ganze nicht einfacher. Die Eisbären konnten sich im Auftaktdrittel davon auch nicht wirklich erholen. Straubing störte die Berliner immer sehr früh im Spielaufbau und mit diesem sehr aggressiven Forechecking kamen die Eisbären überhaupt nicht klar. Dazu kam aber auch, dass es generell an der Zuordnung in der Defensive mangelte.
Mir persönlich war aber auch die Zweikampfhärte und die Einsatzbereitschaft im ersten Drittel ein Dorn im Auge, da diese schlichtweg nicht vorhanden war. Offensiv fand man zu selten Ideen, um mal gefährlich vor das Straubinger Tor zu kommen. Erst in der Schlussphase kurz vor der Pause verpasste Blaine Byron den Anschlusstreffer. So lagen die Hauptstädter nach 20 Minuten verdient mit 0:2 hinten.

Nur einmal konnten die Berliner den Straubinger Goalie Florian Bugl überwinden. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären hadern mit der Chancenverwertung

In der Pause muss Serge Aubin die richtigen Worte gefunden haben, denn der Auftritt der Eisbären wirkte inzwischen deutlich besser und in der Offensive auch zielstrebiger. Die Eisbären erspielten sich im Mitteldrittel richtig gute Chancen, fanden aber einfach keinen Weg vorbei am Straubinger Goalie Florian Bugl. Manchmal gibt es eben solche Tage, wo du gefühlt noch Stunden weiter spielen kannst und die Scheiben würden nicht ins Tor gehen. So einen Tag schienen die Berliner heute erwischt zu haben. Die Verzweiflung war ihnen bei den Abschlüssen auch deutlich anzumerken. Dennoch wäre ein wenig mehr Kreativität im Abschluss dann wünschenswert gewesen, aber so lange diese in den Playoffs dann da ist, habe ich nichts zu meckern.
Straubings Offensive bekam man im zweiten Drittel deutlich besser in den Griff. Es gab nicht mehr so viele gefährliche Angriffe wie noch im ersten Drittel. Und wenn doch etwas durch kam, war Jonas Stettmer zur Stelle. Der hatte seine Unsicherheiten aus dem Auftaktdrittel inzwischen auch besser im Griff. Dennoch lagen die Eisbären auch nach 40 Minuten weiterhin mit 0:2 in Niederbayern hinten.

Machte im letzten Drittel mit zwei Treffern den Deckel drauf auf das Spiel: Justin Scott (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Der dritte Turnover entscheidet das Spiel

Früh im Schlussdrittel bot sich den Gästen die dicke Chance auf den Anschlusstreffer, denn man hatte ein Powerplay. Aber das wurde heute einfach zu kompliziert gespielt und zudem versprang die Scheibe auch immer wieder im Spielaufbau in Überzahl. Eben ein gebrauchter Tag für die Eisbären, welchen sie sich in den Playoffs aber nicht so oft erlauben dürfen.
Die Eisbären blieben aber weiter dran und konnten sich elf Minuten vor dem Ende des Spiels auch belohnen. Patrice Cormier scheiterte mit seinem ersten Versuch noch an Bugl, der zweite saß dann aber und so war die Hoffnung wieder zurück – 1:2 (49.).
Und noch war genügend Zeit auf der Uhr, aber die Eisbären schafften es in der Folge nicht, mal eine ordentliche Schlussoffensive zu entfachen. Die Angriffe prallten relativ leicht an der Straubinger Defensive ab. Gut, wirklich schwer machten es die Berliner den Tigers dabei aber auch nicht wirklich. Und dann kassierte man auch noch eine denkbar unnötige Strafzeit zur denkbar ungünstigsten Zeit. Morgan Ellis durfte auf die Strafbank. Da eine knappe Minute später aber auch ein Straubinger auf die Strafbank musste, hatten die Eisbären in der Schlussphase auch nochmal ein Powerplay. Doch in diesem unterlief den Berlinern in der Offensive der nächste Turnover, Justin Scott war auf und davon und entschied die Partie in Unterzahl mit dem Treffer zum 3:1 (58.). Der dritte Gegentreffer nach einem individuellen Fehler, da wird es in der nächsten Woche ordentlich Videostudium bei den Eisbären geben.
Serge Aubin versuchte noch einmal alles – Auszeit und Goalie vom Eis. Justin Scott nutzte das jedoch zur endgültigen Entscheidung – 1:4 (60.).
Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären hatten auch das zweite Gastspiel am Pulverturm verloren. Insgesamt drei der vier Duelle in der Hauptrunde gegen Straubing wurden verloren. In den Playoffs will man daher nicht gegen Straubing spielen, was aber auch erst im Halbfinale möglich wäre.

Am Ende noch eine persönliche Meinung von mir, welche jedoch nicht das Spiel betrifft. Spiele in Straubing sind generell nie wirklich schön. Zum einen, weil wir zuletzt eher selten dort erfolgreich waren. Zum anderen aber auch, weil wir dort nicht wirklich gern gesehene Gäste sind. Da wird man dann schon einmal das ganze Spiel über von teilweise minderjährigen Fans provoziert. Aber gut, wenn es der Verein den Fans auch vorlebt. Den gegnerischen Verein verhöhnen sie in Straubing gerne mal (mit deren Tormusik z.B.). Aber wenn dann auch noch die Straubinger Spieler nach dem Spielende auch noch provozierend Richtung Gästeblock feiern, muss man sich nicht wundern, dass die Stimmung dadurch nur noch mehr aufgeheizt wird. Dann hat man aber einen Ordnungsdienst und auch die Polizei (die mal wieder in großer Menge präsent war…) da, um für Ordnung zu sorgen. Aber wenn diese sich dann nur noch ins Bild der unsympathischen Straubinger einfügen, dann wundert mich am Ende nichts mehr. Und nach Spielende hab ich dann auch noch die Info erhalten, dass selbst die „normalen“ Fans auf den Sitzplätzen ziemlich aggressiv gegenüber der Eisbären und deren Fans aufgetreten sind, dann rundet es mein Bild von Straubing ab. Sorry für die ernsten Worte am Schluss, aber auch so etwas muss mal gesagt werden. Gastfreundschaft sieht definitiv anders aus und wird in Straubing überhaupt nicht groß geschrieben. Und von ihrem Marktschreier als Stadionsprecher fange ich erst gar nicht an, denn der ist einfach nur übertrieben peinlich.

6:4! Leo Pföderl mit fünf Scorerpunkten gegen Iserlohn – CHL-Qualifikation perfekt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #29:

Die Eisbären Berlin haben ihr einziges Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Gegen die Iserlohn Roosters setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (1:0,2:2,3:2) durch und verteidigte damit erfolgreich die Tabellenführung. Am Ende machte man es aber spannender als es eigentlich nötig gewesen wäre. Aber die Eisbären haben immer zur richtigen Zeit auf die Tore der Sauerländer reagiert. Mit diesem Sieg hat man sich zudem das Ticket für die Champions Hockey League (CHL) gesichert. Hoffen wir auf eine bessere Europapokal-Saison als in den letzten Jahren.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Patrice Cormier zurückgreifen. Dafür fehlte Jaedon Descheneau im Line-up. Damit bedingt waren auch kleinere Änderungen im Line-up. Im Tor blieb jedoch alles beim alten. Jake Hildebrand stand im Tor. Mit Nikita Quapp war jedoch ein neuer Goalie als Back-up dabei. Eric Mik und Korbinian Geibel tauschten in der Defensive die Positionen. Mik verteidigte an der Seite von Morgan Ellis und Geibel war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieben die Reihen Noebels-Boychuk-Pföderl sowie Heim-Wiederer-Hördler zusammen. Freddy Tiffels und Blaine Byron bekamen Lean Bergmann an ihre Seite. Bergmann ersetzte Descheneau in dieser Reihe. Den Platz von Bergmann neben Yannick Veileux und Tobias Eder nahm Rückkehrer Cormier ein.

So viel zur Aufstellung. Ein Blick in die Statistik dieses Duells zeigt, dass die Eisbären zwei der bisherigen drei Duelle gegen Iserlohn in dieser Saison gewonnen haben. Allerdings gelangen diese Siege in Iserlohn. Spiel eins in Berlin ging mit 0:3 verloren. Doch nicht nur deswegen war Vorsicht geboten, nein, auch die Tatsache, dass Iserlohn im Jahr 2024 eine unglaubliche Aufholjagd hingelegt hat, machte die Sauerländer zu einem sehr schweren Gegner. Setzten sich die Berliner dennoch gegen die Roosters durch oder setzte es auch im zweiten Heimspiel der Saison eine Niederlage gegen Iserlohn?

Nur einmal konnten die Eisbären Andreas Jenike im Tor der Roosters im ersten Drittel überwinden: (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Dominante Eisbären, aber nur 1:0

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt. Torchancen gab es in der Anfangsphase keine, dafür war es eine sehr umkämpfte Partie. Was verständlich war, da es für beide Mannschaften um wichtige Punkte ging. Für die Eisbären im Kampf um Platz eins, für Iserlohn im Kampf um den Klassenerhalt.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffe der Hausherren aber zielstrebiger, die Abschlüsse waren jedoch noch zu ungenau. Doch die Eisbären erhöhten den Druck und drängten die Roosters ins eigene Drittel, doch die Sauerländer machten die gefährlichen Räume zu. Iserlohn verteidigte sein Tor mit allen verfügbaren Mitteln.
Gefühlt war es ein Spiel auf ein Tor, aber bis hierhin war Andreas Jenike im Iserlohner Tor nicht zu bezwingen. Doch die Eisbären näherten sich mit jeder Chance dem Torerfolg an. Und das 1:0 fiel dann auch sechs Minuten vor der ersten Drittelpause. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Zach Boychuk, welcher zu viel Platz hatte und Jenike erstmals an diesem Abend überwinden konnte. Die verdiente Führung für die Hausherren!
Iserlohn bekam aber kurz darauf die Chance zum Ausgleich, doch Taro Jentzsch vergab sie. Direkt im Gegenzug spielten die Eisbären einen Angriff nicht sauber zu Ende. Beide Angriffe hätten ein Tor verdient gehabt.
Zum Drittelende hin vergaben beide Mannschaften auch noch ein Powerplay, Iserlohn nahm aber noch ein paar Sekunden davon mit ins zweite Drittel. Somit führten die Eisbären knapp aber hochverdient mit 1:0 nach dem ersten Drittel. 20:2 zeigte die Torschussstatistik nach 20 Minuten an. Da war Iserlohn mit dem Spielstand noch gut bedient.

War an fünf von sechs Eisbären-Toren direkt beteiligt: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären lassen eine Chance nach der nächsten liegen

Die paar Sekunden Powerplay konnte die Mannschaft von Trainer Doug Shedden aber auch nicht nutzen und so rannte Iserlohn dem knappen Rückstand weiter hinterher. Und der wuchs in der Folge aber auf zwei Tore an. Erneut war es Leo Pföderl, welcher diesmal Marcel Noebels vor dem Tor klasse in Szene setzte. Noebels ließ sich diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0 (22.). Fast eine Kopie des 1:0, nur das diesmal Noebi der Abnehmer war.
Die Eisbären waren auch danach weiter am Drücker und wollten direkt das dritte Tor nachlegen. Iserlohn kam in dieser Phase kaum mal aus dem eigenen Drittel heraus. Warum Iserlohn zuletzt so stark war, zeigten sie heute bis hierhin jedenfalls nicht. Was aber natürlich auch mit dem dominanten Spiel der Berliner zu tun hatte. Die machten hier deutlich, dass sie Platz eins nach der Hauptrunde haben wollten.
In der Folge beteiligte sich Iserlohn aber auch wieder am Spiel und hatte eine gute Phase. Und mitten in diese herein verkürzte Emil Quaas auf 2:1 (29.). Somit war die Spannung hier wieder zurück. In einer Partie, in der die Eisbären bis zum Anschlusstreffer eigentlich alles im Griff hatten.
Die Eisbären stellten aber relativ schnell den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Powerplay für die Eisbären und diesmal legte Marcel Noebels für Leo Pföderl auf – 3:1 (31.). Drei-Punkte-Spiel für die Nummer 93 bis hierhin. Leo kommt je näher die Playoffs kommen immer besser in Fahrt. Was sehr wichtig für die Eisbären ist. Was aber auch erwähnenswert ist: Thomas Schemitsch bekam bei diesem Treffer den zweiten Assist und steht damit nach vier Spielen bereits bei vier Scorerpunkten. Bis hierhin eine absolute Top-Verstärkung für den Hauptstadtclub!
In der Folge hatten die Eisbären das nächste Powerplay und auch da wieder ein, zwei gute Chancen. Diesmal konnte man die numerische Überlegenheit jedoch nicht nutzen. Und wer seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten eben bestraft. Hunter Shinkaruk verkürzte zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 3:2 (38.). Was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

Erzielte früh im Schlussdrittel das 4:2 für die Eisbären: Freddy Tiffels /Nummer 95 (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Tor-Spektakel im letzten Drittel

29 Sekunden war das Schlussdrittel erst alt, da erhöhten die Eisbären schon auf 4:2. Blaine Byron setzte Freddy Tiffels vor dem Tor in Szene und der ließ sich diese Chance nicht entgehen (41.). Traumstart für die Berliner ins letzte Drittel und somit wurde der Weg für Iserlohn sehr weit, wollte man hier noch Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mitnehmen.
Nach dem vierten Treffer der Eisbären war so ein wenig die Luft raus aus dem Spiel. Erstmals wieder Torgefahr gab es beim nächsten Powerplay der Eisbären, die in diesem für die endgültige Entscheidung sorgen wollten. aber nicht an Andreas Jenike vorbeikamen.
Iserlohn hatte dann die Chance zum erneuten Anschlusstreffer, denn nun waren die Roosters ein Mann mehr auf dem Eis. Die Sauerländer fanden zwar ihre Formation, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing, ließen nichts gefährliches des IEC zu.
Danach plätscherte das Spiel so ein wenig vor sich hin, bis vier Minuten vor dem Ende der Partie. Auf einmal tauchten die Gäste mal wieder vor dem Berliner Tor auf. Tyler Boland kam mit viel Speed über links ins Angriffsdrittel und verkürzte ein drittes Mal für die Roosters – 4:3 (57.).
Iserlohn gab hier einfach nicht auf, wie schon in den vergangenen Wochen. Den Eisbären stand nun eine heiße Schlussphase bevor. Eine gute Probe für die bevorstehenden Playoffs, wo es solche Situation im Spiel sehr oft geben wird. Und die Berliner lösten diese bestmöglich und erhöhten schnell auf 5:3. Eric Mik durfte ebenso eine Vorlage vom Matchwinner Leo Pföderl verwerten (58.).
Doug Shedden versuchte dennoch alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das nutzte der überragende Mann des Abends zur endgültigen Entscheidung. Leo Pföderl mit seinem zweiten Treffer und insgesamt fünften Scorerpunkt an diesem Abend zum 6:3 (59.).
Der Schlusspunkt? Nein, denn Charlie Jahnke hatte das letzte Wort in diesem verrückten Eishockeyspiel – 6:4 (60.). Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären verteidigten ihre Tabellenführung vor Bremerhaven.

3:2 in Köln! Die Eisbären holen drei sehr wichtige Punkte in der Domstadt – Erstes DEL-Tor von Thomas Schemitsch

Die Eisbären Berlin haben drei wichtige Punkte im Kampf um Platz eins eingefahren. Am Ende setzte man sich bei den Kölner Haien mit 3:2 (2:1,1:0,0:1) durch und baute damit vorerst die Tabellenführung aus. Spielerisch war es eine bessere Leistung als am Sonntag gegen Ingolstadt, am Ende musste man aber nochmal um den Sieg zittern.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte auf den zuletzt gesperrten Yannick Veilleux wieder zurück greifen. Dadurch rotierte Marco Nowak wieder raus aus dem Kader. Seinen Platz als siebter Verteidiger nahm Eric Mik ein. Alles andere in der Defensive blieb gleich.
In der Offensive blieb lediglich die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand aus Freddy Tiffels, Blaine Byron und Jaedon Deschenau. Die dritte Reihe bildeten Rückkehrer Veilleux, Tobias Eder und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Maximilian Heim.
Auf der Goalie-Position gab es wieder den Wechsel zurück. Jake Hildebrand hütete das Berliner Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Für die Haie eine enorm wichtige Partie, denn für Köln ging es um wichtige Punkte für Platz sechs und der damit verbundenen direkten Playoff-Qualifikation. Die Eisbären wollten weitere Punkte im Kampf um Platz eins nach der Hauptrunde einfahren. In den bisherigen drei Duellen in dieser Hauptrunde behielten die Eisbären zweimal die Oberhand. Folgte heute der dritte Sieg im vierten Vergleich?

Erzielte das 1:0 für die Eisbären in Köln: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären im ersten Drittel

Köln kam gut ins Spiel und hatte bereits in der Anfangsphase gute Abschlüsse auf das Tor von Hildebrand. Und die Haie hatten auch früh in der Partie die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch in diesem unterlief Nick Bailen ein katastrophaler Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie, weshalb Tobias Eder alleine Richtung Tobias Ancicka marschieren konnte. Diese dicke Chance ließ sich der Torjäger natürlich nicht nehmen und spielte den Kölner Goalie eiskalt aus – 1:0 (5.).
Diese Kaltschnäuzigkeit zeichnet die Berliner in dieser Saison vor allem auswärts aus. Auch heute wieder das erste Tor mit der ersten echten Chance.
Die Domstädter lebten hier sehr gefährlich. Defensiv waren sie sehr wackelig unterwegs, was Berlin zu Chancen einlud. Vorne aber entfachten die Hausherren richtig viel Druck, nur konnten sie ihre Chancen bis hierhin nicht verwerten.
Die Haie anschließend mit dem zweiten Powerplay der Partie, aber erneut konnten die Gastgeber die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen. Jake Hildebrand ließ die Kölner verzweifeln.
Die Domstädter machten aber weiter und erzwangen dank eines starken Forechecks die Scheibe im Angriffsdrittel. Gregor MacLeod ließ die Scheibe klasse für Tim Wohlgemuth liegen und der sorgte für den verdienten Ausgleich der Haie – 1:1 (13.).
Die Mannschaft von Uwe Krupp war in diesem ersten Drittel durchaus die aktivere und druckvollere Mannschaft. Man merkte den Haien an, dass es hier für sie um sehr viel ging. Die Eisbären konnten aber auch immer mal wieder Akzente im Kölner Drittel setzen. Und wenn sie vorne auftauchten, wurde es gefährlich und es klingelte im Kölner Tor. Jonas Müller zog von links vor das Tor von Tobias Ancicka und düpierte diesen dann per Rückhand zur erneuten Berliner Führung – 2:1 (18.). Traumtor von „Mülli“!
Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Effektive Eisbären führten bei engagierten Haien in einer sehr unterhaltsamen Partie.

Erzielte im dritten Spiel sein erstes DEL-Tor für die Eisbären Berlin: Thomas Schemitsch (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Erstes DEL-Tor für Thomas Schemitsch

Auch zu Beginn des Mitteldrittels ging es weiter munter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Ein Vorgeschmack auf die Playoffs, den beide Mannschaften den Fans in der Arena boten.
Den Eisbären bot sich nach rund sieben Minuten im zweiten Drittel dann die Chance, zum ersten Mal an diesem Abend in Überzahl zu agieren. Und da ließen die Hauptstädter die Scheibe sehr gut laufen, nutzen konnte es die Mannschaft von Chefcoach Serge Aubin aber nicht.
Mitte der Partie zielten die Eisbären dann aber genauer. Thomas Schemitsch hatte von der blauen Linie abgezogen und sein erstes DEL-Tor erzielt – 3:1 (30.). Im dritten Spiel der dritte Scorerpunkt für den Berliner Neuzugang. Seine Verpflichtung war durchaus ein Risiko angesichts der Tatsache, dass er eine Weile nicht gespielt hatte, aber bisher erweist er sich als sinnvolle und gute Verstärkung.
Die Berliner hatten die Partie jetzt im Griff und ließen die Haie kaum noch vor das eigene Tor kommen. Und die Eisbären ließen in der Folge weitere gute Chancen aus. Die Berliner zeigten sich verbessert im Vergleich zum Heimspiel am Sonntag gegen Ingolstadt. Heute stellten die Eisbären wieder unter Beweis, wie schwer sie zu schlagen sind, wenn sie ihr Spiel über 60 Minuten konzentriert durchziehen und vor allem diszipliniert spielen.
Die Hausherren konnten sich zum Ende des zweiten Drittels nochmal kurz im Berliner Drittel festsetzen und erzwangen dadurch auch nochmal ein Powerplay. Die Chance, auf 2:3 zu verkürzen für Köln, doch Jake Hildebrand ließ keine Scheibe durch und somit nahmen die Eisbären eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Der DEL-Top-Torjäger traf gegen die Eisbären zum 25. mal in dieser Saison: Justin Schütz (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären retten sich ins Ziel

Die Haie nahmen noch 23 Sekunden Powerplay mit ins Schlussdrittel, in denen aber nichts mehr passierte. Köln danach bemüht, Druck auf das Berliner Tor aufzubauen, aber die Defensive der Eisbären ließ weiterhin sehr wenig zu. Die Hauptstädter machten die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Die Hausherren liefen trotzdem immer wieder an und suchten nach der Lücker im Berliner Abwehr-Bollwerk. Und die Haie bekamen die Chance, in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Allerdings ein geschenktes Powerplay, denn eine Strafe war das nicht gegen Jonas Müller. Und Köln nahm das Geschenk an und DEL-Top-Torschütze Justin Schütz traf zum 2:3 (48.).
Nun war hier wieder ordentlich Spannung drin im DEL-Klassiker. Und die Eisbären kassierten die nächste Strafzeit wegen Spielverzögerung. Eine unnötige Strafe zur denkbar ungünstigsten Zeit nach dem Anschlusstreffer der Haie. Aber diesmal überstanden die Berliner die Unterzahl ohne ein Gegentor.
Köln dominierte bis hierhin das Schlussdrittel, von den Eisbären war nach vorne gar nichts zu sehen.
In den letzten zehn Minuten fanden die Berliner aber so langsam auch wieder ins Spiel und kamen mal wieder zu Abschlüssen auf das Kölner Tor. Man konnte sich zwischenzeitlich auch mal im Angriffsdrittel der Haie festsetzen.
Die Zeit lief für die Eisbären und Köln war es, die hier ein Tor aufholen mussten. Doch mittlerweile war es eine wesentlich ausgeglichenere Partie als noch in den ersten zehn Minuten des letzten Drittels. Die Eisbären schafften es, Köln immer mehr vom eigenen Tor fernzuhalten. Den Haien fiel relativ wenig ein, um nochmal gefährlich vor das Tor von Jake Hildebrand zu kommen.
Uwe Krupp ging am Ende All-in und zog Tobias Ancicka zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Köln setzte sich nochmal im Berliner Drittel fest und erhöhte den Druck. Tim Wohlgemuth und Louis-Marc Aubry vergaben am Ende die besten Chancen zum Ausgleich. So retteten die Eisbären das knappe 3:2 über die Zeit und holten sich wichtige Punkte im Kampf um Platz eins nach der Hauptrunde.

2:3 n.P.: Die Eisbären verlieren ihr Heimspiel gegen Ingolstadt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #28:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt knapp mit 2:3 n. P. (0:0,1:2,1:0/0:0,0:1) verloren. Die Eisbären konnten dabei erneut nicht über die volle Spielzeit überzeugen und taten sich vor allem im Spielaufbau immer wieder schwer. Bis zu den Playoffs muss man das jedoch dringend in den Griff bekommen, sonst droht es eine kurze Playoff-Reise zu werden.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Patrice Cormier (zwei Spiele) verzichten, dafür kehrte Freddy Tiffels nach Sperre wieder zurück ins Line-up. Yannick Veilleux (gesperrt) und Ty Ronning (verletzt) fehlten nach wie vor.
Im Tor gab es ein Änderung. Jonas Stettmer stand im Tor, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die Defensive davor blieb unverändert.
Im Sturm blieb einzig die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand heute aus Jaedon Descheneau, Tobias Eder und Rückkehrer Freddy Tiffels. Die dritte Reihe bildeten Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Maximilian Heim. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Mik, Blaine Byron und Eric Hördler.

Die Eisbären hatten alle drei bisherigen Duelle in dieser Saison gegen den Vizemeister gewonnen. Mit einem vierten Sieg im vierten Spiel wollte man die nächsten wichtigen drei Punkte im Kampf um Platz eins einfahren. Für die Schanzer ging es aber auch um wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn und die Pre-Playoffs. Die direkte Playoff-Qualifikation ist angesichts von zwölf Punkten Rückstand eher unwahrscheinlich. Wer sicherte sich heute die drei wichtigen Punkte?

Wenig Highlights im ersten Drittel. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Torloses erstes Drittel

Vor Beginn der Partie wurde Stürmer Leo Pföderl noch für sein 600. DEL-Spiel geehrt. Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Leo!
Druckvoller Beginn der Eisbären, welche Ingolstadt direkt ins eigene Drittel drängten und gefühlt jeden Schuss auf das Tor brachten. Das erste Powerplay verpuffte dafür ohne jegliche Gefahr.
Nach dem verheißungsvollen Start in die Partie kam anschließend nicht mehr viel. Beide Teams neutralisierten sich und so passierte in dieser Phase nicht wirklich viel auf dem Eis. Auch nicht im ersten Powerplay der Gäste aus Ingolstadt. Bis hierhin war es ein schwaches Spiel in der Hauptstadt. Kein Vergleich zum Retro-Spiel von Freitagabend. Beide Teams auch mit vielen Fehlern im Spiel, weshalb die Angriffe nie wirklich sauber zu Ende gespielt wurden.
In der Schlussphase die Hausherren noch einmal in Überzahl, aber erneut wurde es zu kompliziert gespielt. Statt den einfachen Spielzug zu wählen entschied man sich für den schweren Spielzug und somit war es kaum verwunderlich, dass auch dieses Powerplay ohne Gefahr verpuffte. Damit endete das erste Drittel torlos. Es konnte nur besser werden.

Die Eisbären konnten Michael Garteig nur einmal im zweiten Drittel überwinden, (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ingolstadt schockt die Eisbären mit zwei Toren

Das zweite Drittel begann mit je einem Powerplay für beide Mannschaften. Aber auch die Überzahlspiele trugen zu keiner Verbesserung des Spiels bei. Beiden Teams versprangen immer wieder die Scheiben und sie blieb es ein fehlerbehaftetes Spiel.
In der 26. Spielminute kam endlich Bewegung aufs Scoreboard, allerdings auf Ingolstädter Seite. Wojciech Stachowiak hatte auf der rechten Seite zu viel Platz und konnte sich aussuchen, wo er die Scheibe hin schießt. Er schoss sie Stettmer durch die Beine – 0:1.
Die Eisbären hätten aber beinahe die schnelle Antwort parat gehabt, aber sie ließen zwei Riesenchancen liegen. Zunächst vergab Leo Pföderl freistehend (!) vor Michael Garteig, wenig später scheiterte Marcel Noebels ebenso am Ingolstädter Goalie. Das hätte der Ausgleich sein müssen!
Und es kam noch dicker für die Eisbären, denn direkt im Gegenzug stellte Mirko Höfflin auf 2:0. Dieses Gegentor fiel in die Kategorie „Kacktor“, denn den Treffer legte sich Stettmer selbst rein. Der erste Schuss ging an den Pfosten und von dort ging die Scheibe an den Rücken von Stettmer. Er versuchte noch alles, aber die Scheibe rutschte über die Linie – 0:2 (29.).
So hieß es statt Ausgleich 0:2. Aber die Eisbären fanden diesmal die schnelle Antwort. Zach Boychuk behielt im Slot die Ruhe und die Übersicht und verkürzte so auf 1:2 (31.).
Die Eisbären kurz darauf mit dem nächsten Powerplay und der Chance zum Ausgleich, aber auch hier wurde es wieder zu kompliziert gespielt. Ingolstadt überstand die Unterzahl daher ohne größere Probleme.
Fortan hatten die Berliner gute Chancen, ließen jedoch den Ausgleich mehrfach liegen. Aber auch Ingolstadt hätte in der Schlussphase auf 1:3 stellen können, die Eisbären konnten aber in letzter Sekunde retten. Die Schanzer ließen zudem ein Powerplay in der letzten Minute ungenutzt, nahmen aber noch 34 Sekunden Überzahl mit ins Schlussdrittel.

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Ingolstadt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Julian Melchiori schickt das Spiel in die Verlängerung

Doch auch dort konnten die Panther keinen Powerplaytreffer erzielen. Die Eisbären fortan bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Aber es mangelte ihnen an den nötigen Ideen. Das wirkte doch alles sehr kopflos. Ingolstadt hatte so keine große Mühe, den knappen Vorsprung zu verteidigen.
Trainer Serge Aubin hatte es bereits am Freitag angesprochen, dass die Eisbären noch lange nicht in Playoff-Form sind. Das bestätigte sich auch heute wieder. Kein guter Spielaufbau, zu wenig Tempo im Spiel, vor dem Tor trifft man zu oft die falsche Entscheidung. Von der Playoff-Form waren die Eisbären heute jedenfalls sehr weit entfernt. Dabei sind gerade die letzten Spiele der Hauptrunde genau dafür da, um sich für die Playoffs einzuspielen. Das heutige Spiel sorgt daher zumindest bei mir für leichte Kopfschmerzen, was die Playoffs angeht. Aber da geht ja letztendlich alles wieder von vorne los.
Zurück zum Spiel, in dem sich das Bild nicht wirklich verändert hatte. Die Eisbären weiterhin bemüht, aber ohne die zündende Idee im Angriff. Ingolstadt konzentrierte sich vermehrt aufs verteidigen, was sie jedoch nicht vor große Probleme stellte bei den Berliner Angriffsbemühungen.
Die Eisbären verrannten sich des Öfteren in Einzelaktionen und versuchten es mit dem Kopf durch die Wand. Dass das nicht von Erfolg gekrönt war, war schon beim Angriff zu sehen.
Exakt sechs Minuten vor dem Ende dachte sich Julian Melchiori, er zieht einfach mal von der blauen Linie ab und damit hatte er Erfolg, wenn gleich die Scheibe auch unhaltbar abgefälscht wurde – 2:2 (54.). Das dritte Saisontor und zugleich dritte Tor an diesem Wochenende. Seit sein Kumpel Thomas Schemitsch in Berlin spielt, dreht der Verteidiger auf.
Doch die Berliner schwächten sich kurz darauf wieder einmal selbst mit der nächsten unnötigen Strafzeit. Das Thema Disziplin bleibt bei den Eisbären ganz oben auf der Agenda. Zum Glück überstand man die Unterzahl ohne Gegentor. Im weiteren Verlauf der regulären Spielzeit passierte nicht mehr viel und somit hatten sich beide Mannschaften schon mal einen Punkt gesichert.

Und in der Overtime hatte Ingolstadt die dicke Chance, doch die Scheibe ging nur ans Aluminium. Glück für die Eisbären! Die hatten dann jedoch die noch größere Chance, denn Ingolstadt kassierte in der Verlängerung eine Strafzeit und ermöglichte den Berlinern somit ein Powerplay in der Overtime. Serge Aubin reagierte und nahm direkt seine Auszeit. Die Berliner konnten sich auch im Ingolstädter Drittel festsetzen, spielten es dann aber wieder zu behäbig und ließen diese Top-Chance daher liegen. Es ging also ins Penaltyschießen.

Im Penaltyschießen traf einzig Brandon Kozun für die Schanzer, die sich damit den Zusatzpunkt sicherten. Die Eisbären blieben dennoch Tabellenführer. Ingolstadt machte sich anschließend keine Freunde, denn vor der Heimkurve zu feiern und dort noch in die Bande zu springen (Michael Garteig) gehört sich nicht wirklich…

Sieg im Retro-Spiel: Die Eisbären Berlin gewinnen ihr Heimspiel gegen die Augsburger Panther mit 6:3

WalkersBarenNews 2023/2024 – #27:

Die Eisbären Berlin haben das Retro-Spiel gegen die Augsburger Panther am Ende verdient mit 6:3 (2:1,3:1,1:1) gewonnen und damit die Tabellenführung verteidigt. Spielerisch sah das schon wieder sehr gut aus, aber am Ende musste man auch wieder über die Disziplin reden.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf die gesperrten Yannick Veilleux und Frederik Tiffels verzichten. Dafür konnte er aber Neuzugang Thomas Schemitsch im Line-up begrüßen. Dadurch veränderte sich natürlich die Aufstellung der Eisbären.
Im Tor blieb aber alles beim alten, Jake Hildebrand stand zwischen den Pfosten, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die Verteidiger-Pärchen lauteten heute wie folgt: Wissmann/Müller, Schemitsch/Melchiori, Ellis/Geibel, Nowak.
In der Offensive blieb die Noebels-Reihe zusammen. Den Platz von Freddy Tiffels in der Reihe mit Blaine Byron und Jaedon Descheneau nahm Lean Bergmann ein. Den Platz von Veilleux neben Tobias Eder und Patrice Cormier nahm Maximilian Heim ein. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Eric Mik (der Allrounder), Manuel Wiederer und Eric Hördler.

Die Eisbären gingen als Favorit in dieses Spiel. Zum einen angesichts der Tabellenkonstellation, denn der Tabellenführer traf auf den Tabellenletzten. Zum anderen, weil die Eisbären alle bisherigen drei Duelle gewannen. Aber es war Vorsicht geboten, ging es doch für Augsburg förmlich ums Überleben. Die Fuggerstädter kämpfen um jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg. Wer holte sich heute die wichtigen drei Punkte? Berlin im Kampf um Platz eins oder aber Augsburg?

Luke Esposito von den Augsburger Panther und Marco Nowak von den Eisbären Berlin während des Spiels zwischen den Eisbären Berlin und den Augsburger Panther (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Tore in den ersten neun Minuten

Das Spiel stand unter dem Motto „Retro-Night“. Schaute man auf die Eisfläche und sah beide Mannschaften in ihren Retro-Trikots, fühlte man sich gleich an die 90er-Jahre erinnert. Was wäre es schön gewesen, wenn das Spiel dann auch noch im altehrwürdigen Welli in Hohenschönhausen statt gefunden hätte. Das hätte dem Retro-Spiel den richtigen Rahmen verliehen.
Früh im Spiel hatten die Eisbären ihr erstes Powerplay, welches nicht an die 90er-Jahre erinnerte. Denn sie nutzten es zur frühen Führung. AEV-Goalie Dennis Endras lag bereits am Boden und so hatte Leo Pföderl keine Probleme, die Scheibe ins Tor zu schießen – 1:0 (2.).
Den Eisbären gehörte die Anfangsphase in der Hauptstadt, natürlich auch bedingt durch das frühe Powerplay und das schnelle Führungstor. Augsburg kam erstmals in der sechsten Spielminute gefährlich vor das Berliner Tor, scheiterte aber am Aluminium. Da hatten die Berliner Glück gehabt!
Auf der Gegenseite hatte Julian Melchiori dann aber zu viel Platz am rechten Bullykreis und hämmerte seinen Onetimer zum 2:0 ins Tor (8.). Das erste Saisontor des Verteidigers. Und die erste Vorlage des Neuzugangs Thomas Schemitsch. Was für ein Einstand!
Wie fiel die Reaktion des Tabellenletzten aus? Würden sie sich jetzt ihrem Schicksal ergeben? Nein, denn nur ganze 27 Sekunden später war es T.J. Trevelyan, welcher praktisch im Gegenzug auf 2:1 verkürzte (9.). Munterer Start ins Retro-Spiel, welches auch von den vielen Toren zu Beginn an die 90er-Jahre erinnerte.
Die Panther danach mit der großen Chance zum Ausgleich, denn sie hatten ein Powerplay. Und dort wurde es auch ein- bis zweimal gefährlich, aber die Hausherren überstanden diese brenzlige Situation ohne weiteres Gegentor.
Augsburg war aber im Spiel angekommen und begegnete den Eisbären zwischenzeitlich auf Augenhöhe. Das man sich gegen Tabellenletzte schwer tut, ist ja auch nichts neues, das kennen wir ja aus der Vergangenheit. In den 90er-Jahren war das nicht der Fall, weil die Hauptstädter selbst sehr oft die „Rote Laterne“ inne hatten.
Was aber wie früher war, war die Stimmung, was selbst das Tickerteam der Eisbären dazu animierte, sich von ihren Sitzen zu erheben und Stimmung zu machen. Großes Kino, Jungs! Warum ich mich darauf konzentrieren konnte? Weil das Spiel in dieser Phase so ein wenig vor sich hin plätscherte.
Die Eisbären zogen in der Schlussphase das Tempo nochmal an, konnten aber kein weiteres Tor nachlegen. So führte man nach dem ersten Drittel verdient mit 2:1.

Leo Pföderl spielte gegen Augsburg groß auf: Zwei Tore und zwei Assists steuerte er zum Heimsieg gegen die Panther bei. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Tore innerhalb von 59 Sekunden

Zu Beginn des zweiten Drittels ging es munter hin und her. Die Eisbären hätten dann beinahe auf 3:1 stellen können, spielten aber einen Konter sehr unsauber zu Ende. Die Hausherren erhöhten mit zunehmender Spieldauer den Druck und auch Neuzugang Schemitsch brachte sich immer wieder vielversprechend ins Spiel ein. Und beinahe wäre ihm auch sein erstes Tor im Eisbären-Trikot gelungen, aber da hatte Schemitsch etwas zu hoch gezielt.
Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, fängst du dir hinten einen. Die Eisbären hatten die 2:0-Führung verspielt. Augsburg kam mal wieder gefährlich ins Berliner Drittel und Moritz Elias überraschte Jake Hildebrand mit seinem Abschluss von der linken Seite – 2:2 (32.).
Doch die Antwort der Hausherren ließ nur ganze 32 Sekunden auf sich warten. Jonas Müller brachte die Eisbären wieder in Führung – 3:2 (32.). Und weitere 27 Sekunden später war es erneut Julian Melchiori, welcher das 4:2 nachlegen konnte (33.).
Wilde 59 Sekunden in der Arena am Ostbahnhof, auch das erinnerte an die Zeit vor 30 Jahren. Da waren Torfestivals durchaus an der Tagesordnung. Und noch war hier lange nicht Schluss und gegen Augsburg haben die Eisbären ja damals zur Eröffnung dieser Arena ein sattes 11:0 gefeiert.
In der Schlussphase des Mitteldrittels die Berliner nochmal mit einem Mann mehr auf dem Eis und da schepperte es zum fünften Mal an diesem Retro-Abend im Augsburger Tor. Kai Wissmann hatte von der blauen Linie abgezogen und Leo Pföderl fälschte unhaltbar für Dennis Endras ab – 5:2 (37.).
Augsburg vergab in den letzten Minuten noch ein Powerplay und nahm somit einen 2:5-Rückstand mit in die Kabine.

Zeigte ein starkes Debüt im Eisbären-Trikot: Thomas Schemitsch (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Lean Bergmann macht den Deckel drauf

Zu Beginn des letzten Drittels ließen die Eisbären ein Powerplay liegen. Augsburg dagegen ließ in einem guten Wechsel dicke Chancen liegen, machte es aber wenig später besser. Chris Collins verkürzte auf 3:5 und sorgte somit wieder für Spannung an diesem Retro-Abend (45.). Und diesen Treffer hatte sich der AEV durch die gute Phase zu Beginn im Schlussdrittel auch verdient.
Die Eisbären verpassten es anschließend in Überzahl den alten Drei-Tore-Abstand wieder herzustellen. Und auch bei Fünf-gegen-Fünf ließ Lean Bergmann eine hundertprozentige Chance aus, als sein Onetimer knapp am halbleeren Augsburger Tor vorbei ging. Statt für Beruhigung zu sorgen, ließen die Eisbären ihre Fans hier weiter zittern, denn zwei Tore Rückstand sind im Eishockey nichts. Und wie schnell man zwei Tore erzielen kann, zeigten die Berliner heute selbst.
Die Zeit lief aber für die Eisbären und der Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer fiel offensiv relativ wenig ein, um die Gastgeber hier nochmal unter Druck zu setzen. Vier Minuten vor dem Ende machte Lean Bergmann den Deckel drauf auf die Partie – 6:3 (56.). Auch von der Toranzahl wurde das Spiel dem Motto „Retro-Night“ gerecht.
Was die Eisbären aber definitiv in den Griff bekommen müssen, sind ihre Nerven. Denn mit Patrice Cormier kassierte der nächste Eisbär heute eine Spieldauer und auch ihm droht eine Sperre. Matt Puempel traf Cormier mit dem Schläger und Cormier wollte sich direkt für diese Aktion rächen. Die Schiedsrichter gingen aber sofort dazwischen. Mal wieder eine unnötige Aktion und ein Beweis dafür, dass die Eisbären derzeit ihre Nerven nicht im Griff haben. Für die bevorstehenden Playoffs sind das keine guten Nachrichten. Da entscheiden Kleinigkeiten die Spiele und wenn du dort deine Nerven nicht im Griff hast und dir unnötige Strafzeiten leistest, wird es eine sehr kurze Playoff-Reise werden.
Heute reichte es aber, denn man setzte sich am Ende mit 6:3 im Retro-Spiel gegen die Augsburger Panther durch.

3:2 gegen Mannheim: Freddy Tiffels schießt die Eisbären zum Heimsieg gegen den Erzrivalen

WalkersBarenNews 2023/2024 – #26:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) gewonnen und die Tabellenführung damit verteidigt. Am Ende musste man nochmal ordentlich um die drei Punkte zittern, aber die Berliner brachten das knappe 3:2 über die Zeit.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur minimal im Vergleich zum Sieg in Düsseldorf. Jake Hildebrand kehrte zurück ins Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Marco Nowak rückte für Michael Bartuli in den Kader und war als siebter Verteidiger dabei. Clemens Sager rückte dafür in die nominell vierte Reihe mit Maximilian Heim und Eric Hördler.

Es war mal wieder Zeit für den ewig jungen DEL-Klassiker zwischen Berlin und Mannheim. Die Kurpfälzer hatten in dieser Hauptrunde bisher zwei der drei Duelle gewonnen, darunter auch das erste Duell hier in der Hauptstadt. Für beide Teams ging es um wichtige Punkte. Für Mannheim im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation und für die Eisbären im Kampf um die Tabellenführung. Wer sollte sich heute im Duell der Erzrivalen durchsetzen?

Kassierte nach nur 22 Sekunden das 0:1: Felix Brückmann (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

1:0 nach 22 Sekunden

Traumstart für die Eisbären. Ganze 22 Sekunden waren erst gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Felix Brückmann. Die Eisbären eroberten klasse die Scheibe, Yannick Veilleux spielte sie in den Slot, wo Lean Bergmann nicht lange fackelte – 1:0. Ausgerechnet Bergmann werden sie in Mannheim sagen…
Vom ersten Bully weg war sehr viel Intensität im Spiel. Kein Wunder, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen. Mannheim versteckte sich hier aber keinesfalls und wirkte vom frühen Gegentor auch nicht geschockt. Die Adler setzten auch ihre Akzente vor dem Berliner Tor und die waren nicht ungefährlich.
Insgesamt eine sehr schön anzuschauende Partie, in der es munter hin und her ging. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten in der Offensive schnell den Abschluss. Was die Defensivreihen aber nicht immer zuließen.
Was in diesem ersten Drittel auch auffiel? Es gab keine größeren Unterbrechungen. Was dem Spiel natürlich nur guttun konnte.
In der Schlussphase bot sich den Gästen aus der Kurpfalz die Chance zum Ausgleich, denn sie bekamen das erste Powerplay. In dieser Disziplin sind die Mannheimer jedoch die zweitschlechteste Mannschaft in der Liga, was sie hier auch unter Beweis stellten. Die Berliner überstanden die erste Unterzahl ohne größere Probleme. So nahmen die Hauptstädter die 1:0-Führung mit in die Kabine.

Jubel über das 2:1 von Yannick Veilleux. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Schlagabtausch im Mitteldrittel

Früh im Mitteldrittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl nachzulegen, aber das gelang leider nicht, da man nicht für viel Torgefahr sorgen konnte. Fortan war es weiterhin eine hart umkämpfte Partie, in der es zwar hin und her ging, aber Torchancen waren Mangelware.
In der 27. Minute klingelte es dann aber zweimal am Pfosten. Zunächst hatte Freddy Tiffels ein Zuspiel von Tobias Eder an den Pfosten gesetzt. Die Scheibe ging anschließend an den Rücken von Felix Brückmann und von dort trudelte sie Richtung Torlinie. Yannick Veilleux setzte nach und traf auch den Pfosten. Und nur wenig später war es Lean Bergmann, der in Felix Brückmann seinen Meister fand. Was für ein Save vom Adler-Goalie, Wow!
Die Eisbären ließen also das zweite Tor liegen und fingen sich in Unterzahl dem Ausgleich. Mannheim nutzte mal ein Powerplay, Ryan MacInnis mit dem 1:1 (30.). Wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird eben hinten bestraft…
Mannheim wirkte danach aktiver und störte die Eisbären immer wieder früh im Spielaufbau. Diese hatten in dieser Phase damit durchaus Probleme.
Aber als die Berliner mal wieder vor das Tor kamen, arbeiteten sie die Scheibe hinein. Yannick Veilleux scheiterte mit dem ersten Versuch noch an Brückmann, setzte aber direkt erfolgreich nach – 2:1 (32.). Der Assist kam u.a. von Lean Bergmann, der sich heute anscheinend enorm viel vorgenommen hatte.
Doch Mannheim spielte weiter nach vorne und bekam viel zu viel Platz vor dem Berliner Tor. Die Zuordnung stimmte überhaupt nicht, was John Gilmour bestrafte – 2:2 (33.).
Die Eisbären aber kurz darauf wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis. Doch diese Chance ließ man ungenutzt und konnte auch nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Die Partie hatte inzwischen richtig Fahrt aufgenommen und Mannheim war der erwartet unbequeme Gegner. Beiden Teams unterliefen aber auch immer wieder Fehler, was die Gegner zu Chancen einlud. Mit dem Stand von 2:2 ging es aber erst einmal in die Kabinen. Noch war alles drin in diesem DEL-Klassiker.

Erlösender Jubel nach dem Treffer zum 3:2 durch Freddy Tiffels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Freddy Tiffels erlöst die Eisbären

Die Eisbären machten zu Beginn des Schlussdrittels deutlich, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten. Doch noch war Felix Brückmann nicht zu überwinden. Bis zur 48. Spielminute. Da fuhren die Eisbären mal einen Angriff mustergültig zu Ende. Über Tobi Eder und Blaine Byron kam die Scheibe in den Slot, wo Freddy Tiffels die Scheibe geradezu ins Tor hämmerte – 3:2. So einfach und schön kann Eishockey sein. Die Scheibe lief wie am Schnürchen und Tiffels vergoldete diesen Angriff. Einfach nur stark gespielt!
Von Mannheim war im Schlussdrittel nicht mehr so viel zu sehen wie noch im Mitteldrittel. Die Eisbären hielten die Adler gut vom eigenen Tor fern. Jedenfalls ließ man nicht mehr so viel zu wie im Drittel zuvor. Dennoch war natürlich Vorsicht geboten angesichts des Spielstandes. Denn ein Fehler und ein gelungener Angriff würde Mannheim ja zum Ausgleich genügen. Und die Eisbären sorgten selbst auch nicht für Ruhe, weil man seine Chancen ungenutzt ließ.
Mannheim sorgte in der Schlussphase dann wieder für deutlich mehr Gefahr vor dem Berliner Tor, wo es zwischenzeitlich lichterloh brannte. Die Eisbären gerieten hier gehörig unter Druck, doch noch hielt man diesem Stand.
Mannheim riskierte alles und nahm Goalie Felix Brückmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und Mannheim spielte auch nochmal mit viel Druck und wollte den Ausgleich erzielen, aber Jake Hildebrand ließ keine Scheibe mehr durch. Somit gewannen die Eisbären den ewigen DEL-Klassiker am Ende mit 3:2.

3:1 in Düsseldorf: Abgezockter und cleverer Auftritt der Eisbären im Rheinland

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Auswärtssieg in Folge eingefahren: Bei der Düsseldorfer EG setzten sich die Berliner mit 3:1 (2:0,1:0,0:1) durch und bauten dadurch die Tabellenführung aus, da Konkurrent Bremerhaven gleichzeitig in Köln verlor.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur minimal im Vergleich zum 4:1-Sieg in Nürnberg vor zwei Tagen. Jonas Stettmer bekam den Start im Tor, Jake Hildebrand saß als Back-up auf der Bank. In der Defensive fehlte Marco Nowak angeschlagen, Clemens Sager rückte für ihn in den Kader. Und in der Offensive tauschten Freddy Tiffels und Yannick Veilleux die Reihen. Tiffels spielte zusammen mit Blaine Byron und Tobias Eder, Veilleux rückte in die Reihe zu Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Alles andere blieb gleich.

Für beide Mannschaften ging es in dieser Partie um sehr wichtige Punkte. Für die DEG im Kampf um die Pre-Playoffs und gegen den Abstieg, für die Eisbären im Kampf um Platz eins. Beide Mannschaften trafen zum letzten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Die Berliner gewannen bisher zwei der drei Duelle, darunter auch das erste Duell im Rheinland. Folgte heute der dritte Sieg im vierten Aufeinandertreffen mit der DEG?

Effektive Eisbären können im ersten Drittel gleich zwei Tore bejubeln. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Düsseldorf macht das Spiel, die Eisbären die Tore

Beflügelt von ihren fünf Siegen in Folge startete die DEG sehr druckvoll und brachte die Scheiben Richtung Berliner Tor. Doch mit dem ersten Torschuss gingen die Eisbären in Führung. Freddy Tiffels und Blaine Byron mit dem Doppelpass und Tiffels mit der Führung für die Berliner – 1:0 (4.).
Der Rückstand schmeckte den DEG-Fans schon nicht und zudem forderten sie nahezu bei jedem Check der Eisbären eine Strafzeit. Kurze Zeit hatte ich das Gefühl, man würde in Augsburg spielen, ist doch da eigentlich das „Ey-Publikum“ beheimatet…
Und es kam noch schlimmer. Keine Strafen gegen die Eisbären und hinten fingen sich die Gastgeber das 0:2. Zach Boychuk hatte von der blauen Linie abgezogen und Leo Pföderl fälschte entscheidend ab – 2:0 (9.).
Dann wurden die DEG-Fans aber mal erhört, denn Morgan Ellis kassierte Mitte der Partie die erste Strafzeit der Partie. Und da war Vorsicht geboten, hatte die DEG doch während der Siegesserie eine Erfolgsquote von über 30 Prozent. Davon war hier aber nichts zu sehen, denn das Penalty Killing der Eisbären ließ Düsseldorf überhaupt nicht in die Aufstellung kommen und so überstanden die Berliner die erste Unterzahl ohne große Probleme.
Doch das zweite Powerplay folgte kurz darauf, Julian Melchiori musste in die Kühlbox. Das zweite Überzahlspiel sah schon deutlich besser aus, an Jonas Stettmer kam die DEG aber trotzdem nicht vorbei.
Aber die Hausherren durften weiter ihr Powerplay üben, denn nun traf es Kai Wissmann, welcher auf die Strafbank musste. Eindeutig zu viele Strafzeiten schon wieder, was Trainer Serge Aubin nicht gefallen wird. Die DEG wurde immer zwingender und gefährlicher in den Torchancen, aber sie konnten ihr Powerplay einfach nicht nutzen.
Zach Boychuk hatte dann kurz vor der ersten Drittelpause die Chance auf das 3:0, doch Nicolas Geitner rettete kurz vor der Torlinie. Glück für Henrik Haukeland und die DEG. Die Hausherren machten das Spiel in den ersten 20 Minuten, die Eisbären erzielten jedoch die Tore, weshalb es nach dem ersten Drittel 2:0 für Berlin stand.

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen der DEG und den Eisbären. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Tobias Eder ärgert seinen Ex-Verein

Das zweite Drittel begann mit einer frühen Strafzeit gegen die DEG und somit Powerplay für die Eisbären. Doch dort konnten die Berliner kaum Akzente setzen. Erst als die DEG wieder komplett war, schlugen die Eisbären eiskalt zu. Die Berliner mit einem Schuss, der vor dem Tor hängen bleibt, Blaine Byron spitzelte die Scheibe rüber zu Tobias Eder und der netzte trocken ein – 3:0, das 20. Saisontor des Stürmers (26.)! Gegen den Ex-Verein trifft man eben am liebsten…
Kurz darauf wieder die DEG in Überzahl und der Chance, endlich mal den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber heute war es wohl eher das Powerplay der gesamten Saison und nicht das der letzten fünf Spiele. Denn über die gesamte Saison gesehen hat die DEG das schlechteste Powerplay. Den Eisbären konnte es nur recht sein, dennoch sollte man einfach nicht so viele Strafzeiten während eines Spiels kassieren.
Die DEG war ja durchaus bemüht und brachte die Scheiben auf das Tor, aber die Schüsse stellten Jonas Stettmer auch nicht vor allzu große Probleme.
Auf der Gegenseite die Eisbären mal mit einem sehr guten Wechsel, doch einmal rettete Henrik Haukeland und einmal der Pfosten für die DEG. Die Chancen der Berliner wirkten zwingender und gefährlicher als die der Hausherren.
Düsseldorf anschließend mit dem nächsten Powerplay, aber das schien heute nichts zu werden für die DEG mit einem Mann mehr. Was aber natürlich auch am Penalty Killing der Eisbären und an Jonas Stettmer lag, der da war, wenn er gebraucht wurde. So lagen die Hauptstädter nach 40 Minuten mit 3:0 vorne.

Verpasste seinen zweiten Shutout um 1:35 Minuten: Jonas Stettmer (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären spielen das souverän und clever zu Ende

Das Schlussdrittel plätscherte zu Beginn so vor sich hin. Der DEG fiel nach vorne relativ wenig ein und die Eisbären machten nicht mehr als nötig. Man führte ja auch sehr souverän mit 3:0.
Düsseldorf dann aber mal mit einer sehr guten Phase, wo man sich auch im Angriffsdrittel festsetzen konnte, aber es war nach wie vor kein vorbeikommen an Jonas Stettmer.
Als die Eisbären in Überzahl waren, schepperte es an der Latte. Marcel Noebels hatte mal wieder einen Hammer ausgepackt und dabei das Aluminium getroffen. Erneut Glück für die DEG.
Den Hausherren rannte hier so langsam aber sicher die Zeit davon, wollte man noch etwas Zählbares im Rheinland behalten. Die DEG war auch weiterhin sehr bemüht, aber sie fanden einfach kein Mittel gegen die Berliner Defensive. Und die Schüsse, die sie abgaben, waren eine sichere Beute von Jonas Stettmer.
In den letzten zwei Minuten klingelte es dann aber doch im Berliner Tor. Die DEG mit dem Schussversuch, der hängen blieb und dann schaltete Brendan O´Donnell am schnellsten – 3:1 (59.).
Sollte es hier also doch noch einmal spannend werden? Nein, denn die Eisbären ließen nichts mehr zu und feierten den zweiten Auswärtssieg in Folge. Am Ende ein sehr abgezockter Auftritt der Berliner.