Dreimal 7:0 macht am Ende Deutscher Meister 2025

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #57:

Finalspiel 5 (Endstand: 4:1)

Die Eisbären Berlin sind am Ziel ihrer Träume angekommen! Durch einen erneuten 7:0-Kantersieg machte man die Titelverteidigung in der PENNY DEL perfekt und ist damit bereits zum elften Mal Deutscher Meister! Vor genau 20 Jahren holten die Berliner ihre erste Meisterschaft. Was danach kam, ist bekannt. Und trotzdem ist diese Meisterschaft eine sehr besondere. Denn wer hätte vor rund drei Monaten daran geglaubt, dass wir heute Abend die Meisterschaft der Eisbären Berlin feiern? Der Schicksalsschlag von Tobias Eder traf Mannschaft und Fans besonders hart. Umso beeindruckender, wie eng alle danach zusammengerückt sind. Trainer, Spieler, Betreuer, Fans, einfach alle haben an einem Strang gezogen. Man hat danach das Ziel „Mission Titel mit Tobi“ ausgerufen und dafür in den folgenden Wochen und Monaten alles gegeben. Und heute Abend beendete man diese Mission und machte damit auch Tobi Eder stolz, der auf seiner Wolke zusammen mit Hartmut Nickel auf die elfte Meisterschaft angestoßen haben dürfte. Jungs, ich ziehe meinen Hut vor dem, was ihr in den vergangenen Wochen und Monaten abgeliefert habt! Und jetzt feiert diese Meisterschaft so gut ihr könnt, ihr habt es euch mehr als verdient!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm keine Veränderung am Line-up vor. Er vertraute der gleichen Aufstellung wie beim 7:0-Sieg in der Domstadt. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich lief alles perfekt bisher.

Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg und die Eisbären wären zum elften Mal Deutscher Meister. Ein Sieg von Köln und es gäbe ein Spiel sechs. Die Voraussetzungen sprachen jedoch ganz klar für die Eisbären, die drei der bisherigen vier Spiele dominierten. Machten die Eisbären heute den Sack zu oder schlugen die Haie nochmal zurück?

Scorte auch im 28. Spiel in Folge: Ty Ronning. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur drei Minuten mit 1:0 „Viva la vida“ erklingen ließen. Zach Boychuk hatte Julius Hudacek überwunden und einen Jubel-Orkan in der Arena ausgelöst. Nur 19 Sekunden später war es Gabriel Fontaine, der auf 2:0 stellte (4.). Kari Jalonen nahm daraufhin erstmal eine Auszeit und wechselte Julius Hudacek aus. Tobias Anicka kam für ihn ins Tor. Tja, Karma schlägt eben immer zu und wenn man nach Spiel zwei in einer Finalserie einen Sieg frenetisch feiert, wird man dafür bitter bestraft. Sollte Hudacek eine Lehre sein – wie der gesamten Kölner Mannschaft.
In der achten Minute legte Ty Ronning das 3:0 nach und scorte damit auch im 28. Spiel in Folge. Sorry, aber ich bleibe dabei. So stark Köln in den Serien gegen Bremerhaven und Ingolstadt war, so schwach waren sie im Finale. Kraft und Ausdauer hin oder her – wer in einem Finale spielt, gibt einfach alles für den Erfolg. Aber Köln lässt sich dreimal komplett ohne Gegenwehr abschlachten, was mir für deren Fans einfach leid tut, die die weite Fahrt in die Hauptstadt auf sich genommen haben. In den Playoffs spielen die Spieler unter Schmerzen und geben dabei alles, aber bei Köln fehlte mir alles, was eine Finalserie ausmacht. Spiel zwei waren sie besser und haben verdient gewonnen. Ansonsten war das gar nichts von Köln und einfach finalunwürdig. Kaum schreibe ich das, erhöhte Marcel Noebels auf 4:0 (12.).
Geht es noch schlimmer? Ja! Die HNK sang „Kölner Haie olé„. Mehr Demütigung geht nicht und das in einer Finalserie. Mit 4:0 endete ein einseitiges erstes Drittel.

Frühzeitig wussten die Spieler, dass es heute mit der Titelverteidigung klappen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Wer auf Besserung im Mitteldrittel hoffte, wurde nach nur vier Minuten „enttäuscht“. Yannick Veilleux drückte die Scheibe über die Linie und erhöhte auf 5:0. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin. Beide Teams wussten, dass das Spiel und somit auch die Finalserie entschieden war. Und das ist eigentlich extrem schade, denn gerade Emotionen und Spannung machen die Playoffs doch aus. Davon war vielleicht in den ersten beiden Partien was zu sehen. Aber ab Spiel drei gar nicht mehr und prompt fiel das 6:0 durch Zach Boychuk (30.). 20:0-Tore in Folge, in einem Finale, geht es peinlicher? Das Schlimme daran: Die Eisbären spielten hier mit angezogener Handbremse und dominierten Köln nach Belieben.
Beide Mannschaften durften dann nochmal Powerplay üben, aber beide ließen diese Chance ungenutzt. Mehr passierte dann nicht mehr und so führten die Berliner mit 6:0 nach 40 Minuten. Die Vorbereitung auf die große Meisterparty lief bereits. Die ganze Arena war am hüpfen.

Ein Foto mit Symbol-Charakter: Die Eisbären als Überflieger im Finale gegen Köln (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und diese Saison dürfte der Konkurrenz Angst machen. Die Eisbären feierten heute Abend die vierte Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Aus dem einen Jahr, wo man falsche Entscheidungen getroffen hatte, hat man seine Lehren gezogen und es in der darauffolgenden Saison direkt wieder besser gemacht. An den Eisbären und ihren klugen Entscheidungen sollte sich die Konkurrenz ein Beispiel nehmen. Manchmal hilft es geduldig zu bleiben und nicht nach fünf schlechten Spielen den Trainer rauszuschmeißen. Nicht immer ist es ratsam, nur starke Einzelspieler zu verpflichten, die am Ende kein Team sind. Man muss, wenn man Erfolg haben will, ein Team kontinuierlich aufbauen und gezielt verstärken. Dazu kommt eine gute Jugendarbeit und das Vertrauen in die jungen Spieler, diese dann auch einzusetzen. All das haben die Eisbären bewiesen und das zahlt sich nun weiter aus. Man hat nicht den größten Etat in der Liga, aber man setzt sein Budget richtig ein. All das macht die Eisbären derzeit zur Übermacht in der Liga. Und es liegt an den anderen Mannschaften, dass wir keine ähnlichen Verhältnisse wie in der Bundesliga in den letzten Jahren bekommen. Die Eisbären trifft keine schuld, aber auch sie würden sich über Gegner auf Augenhöhe sicherlich freuen.
Das Spiel plätscherte übrigens nur so vor sich hin. Böse Zungen würden behaupten, die Eisbären haben sich verschlechtert, denn noch immer stand es „nur“ 6:0. Aber die Mannschaft arbeitete bereits daran, dass es auch heute wieder zum Standard-Ergebnis kam. Gesagt, getan – Freddy Tiffels mit dem 7:0 (54.).
Einen großen Respekt an dieser Stelle übrigens an die mitgereisten Kölner Fans, die trotzdem feierten. Die Einzigen, die eine würdige Finalserie ablieferten, waren die Haie-Fans. Hut ab für eure Leidenschaft und Glückwunsch zu einer bis zur Finalserie sehr starken ersten Saison unter Kari Jalonen. Und großen Respekt für eure Tobi-Eder-Sprechchöre – ganz großes Kino!
Danach war das Spiel zu Ende und die Party konnte starten. Deutscher Meister 2025 sind die Eisbären Berlin! Mit 21:0-Toren in den letzten drei Spielen. Was für eine unglaubliche Dominanz des Hauptstadtclubs.

Meisterfoto der Saison 2024/2025 (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und natürlich kam unmittelbar nach der Schlusssirene das Trikot mit der Nummer 22 auf das Eis. In der Hartmut Nickel Kurve wurde ein schwarzes Banner mit „Tobias Eder“ über die Kurve getragen. Als der Meisterpokal übergeben war, stellten die Spieler den Pokal vor die Fankurve und legten symbolisch Tobi Eders Trikot darüber. Gänsehaut-Momente im Moment des größten Erfolgs. Dazu ertönte „Viva la vida“ – Tobis Lieblingssong. Da flossen bei allen natürlich wieder die Tränen. Es war die emotionalste Meisterschaft, welche die Eisbären Berlin jemals gefeiert haben. Und wie sehr Tobi Eder auch an diesem Abend „anwesend“ war, merkte man an den Stimmen nach dem Spiel. Hier ein kleiner Auszug:

Marcel Noebels:

Ein Freund und Teamkamerad ist einfach nicht mehr bei uns. Wenn der Titel eine Nummer hätte, würde ich ihm lieber einen Namen geben. Das, was heute hier passiert ist, ist für eine Person passiert und zwar für Tobi Eder und seine Familie.

Kai Wissmann:

Tobi ist nach wie vor bei uns, er ist Teil der Mannschaft und das wird er auch in Zukunft sein. 

Stéphane Richer:

Respekt, wie die Mannschaft mit der ganzen Situation umgegangen ist. Tobi ist den ganzen Weg mit uns gegangen und ist heute Abend auch hier. Diese Meisterschaft ist für Tobias Eder!

Serge Aubin:

Wir wollten es unbedingt mit Tobi schaffen. Das ist uns heute gelungen.

Alleine daran sieht man, wie sehr diese Mannschaft nach dem Schicksalsschlag zusammengerückt ist und für das große Ziel gekämpft hat. Unter diesen Umständen diese Saison zu Ende zu spielen und dann auch noch in der Art und Weise, ist einfach überragend. Niemand hätte etwas gesagt, wenn die Jungs daran zerbrochen wären und die Saison nach der Hauptrunde zu Ende gewesen wäre. Oder man im Viertelfinale ausgeschieden wäre. Aber diese Mannschaft hat bis zum Ende durchgezogen und den Pokal für Tobi Eder gewonnen. Am Ende ist es also nicht die elfte Meisterschaft sondern die „Tobi-Eder-Meisterschaft“, die bei uns allen einen sehr besonderen Platz im Herzen bekommen wird.

Für immer unvergessen in Berlin: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

7:0 gegen Köln: Machtdemonstration der Eisbären Berlin am Ostermontag

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #55:

Finalspiel 3 (Stand: 2:1)

Machtdemonstration der Eisbären Berlin in Finalspiel drei: Die Hauptstädter gewannen ihr Heimspiel am Ostermontag mit 7:0 (2:0,3:0,2:0) und machten dabei deutlich, wer hier der Top-Favorit auf den Meistertitel ist. Köln war hoffnungslos unterlegen und absolut nicht finalwürdig. Die Eisbären hingegen ließen ihre Muskeln spielen und zeigten die erhoffte Reaktion auf die Niederlage in Spiel zwei.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste wie erwartet auf den verletzten Kapitän Kai Wissmann verzichten. Eric Mik nahm seinen Platz an der Seite von Jonas Müller ein. Norwin Panocha verteidigte dafür zusammen mit Olivier Galipeau. In der Offensive tauschten Yannick Veilleux und Ty Ronning die Reihen. Veilleux stürmte zusammen mit Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Ronning bildete eine Reihe mit Gabriel Fontaine und Liam Kirk. Eric Hördler rückte in die dritte Reihe an die Seite von Lean Bergmann und Blaine Byron. Und in Reihe vier ersetzte Matej Leden Maxim Schäfer und stürmte zusammen mit Marcel Noebels und Manuel Wiederer.
Einige Änderungen als im Line-up, aber im Tor blieb alles beim Alten. Jake Hildebrand stand im Tor, Jonas Stettmer saß als Back-up auf der Bank.

Die Finalserie ging von vorne los, es ist nun also eine Best-of-five-Serie. Die Eisbären haben weiterhin den Heimvorteil und den wollten sie auch am heutigen Ostermontag in Berlin behalten. Klappte dies oder klauten die Domstädter das Heimrecht?

Julius Hudacek bekam schon im ersten Drittel jede Menge zu tun und musste zweimal hinter sich greifen.(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traditionell wurde vor dem Spiel die deutsche Nationalhymne gespielt und heute war endlich wieder Bernd Römer vor Ort. Beste Einstimmung als für Finalspiel Nummer drei in der Hauptstadt. Das Spiel war vom ersten Bully weg sehr taktisch geprägt. Beide Mannschaften konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und boten kaum Lücken für gefährliche Chancen an.
Die Eisbären hatten das erste Powerplay im Spiel, da waren keine sieben Minuten gespielt. Die große Chance also zur frühen Führung und die Special Teams können in der Finalserie ein entscheidender Faktor sein. So auch dieses, denn die Berliner nutzten die Überzahl direkt zur Führung durch Leo Pföderl – 1:0 (7.). Die Vorlage kam u.a. von Ty Ronning, der auch im 26. Spiel in Folge punktet und mit dem zwölften Playoff-Spiel in Folge mit mindestens einem Punkt einen neuen Rekord aufgestellt hat. Dieser Kerl ist einfach der Wahnsinn!
Direkt nach dem Tor hatten dann die Gäste das erste Powerplay, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing und dem 2:0 in Unterzahl. Erneut war Leo Pföderl der Torschütze – 2:0 (10.). Traumstart für die Hausherren!
Köln mit dem nächsten Powerplay nach dem Powerbreak nach einer geschenkten Strafzeit, wie sie 100x im Spiel vorkommt. Zum Glück resultierte daraus kein Gegentreffer. Es war danach weiterhin ein Spiel der Special Teams, denn in der Schlussphase waren wieder die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis. Erneut die Berliner mit enorm viel Druck, man ließ die Scheibe sehr gut laufen, aber Julius Hudacek war diesmal nicht zu überwinden.
Mehr passierte im Auftaktdrittel nicht mehr und so nahmen die Eisbären eine mehr als verdiente 2:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Die erhoffte Reaktion auf Spiel zwei war im ersten Drittel deutlich zu sehen. Bis hierhin ein ganz starker Auftritt der Berliner.

Kaum im Tor, musste er bereits hinter sich greifen: Ex-Eisbären-Goalie Tobias Ancicka (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

66 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da erhöhten die Eisbären direkt auf 3:0. Und wer konnte nur treffen? Natürlich Ty Ronning. Dafür gab es auf der Bank erstmal ein Küsschen für seinen Schläger von ihm selbst.
Die Hausherren hatten dieses dritte Finalspiel komplett im Griff. Es spielte nur der DEL-Rekordmeister und hatte beste Chancen auf das 4:0. Von Köln kam rein gar nichts, sie wirkten platt und ratlos. Als sie dann doch mal vor das Tor kamen, wurde es gefährlich. Aber „The Wall“ fuhr die Schoner aus und parierte den Schuss überragend. Wenn Jake Hildebrand gebraucht wurde, war er wie immer zur Stelle.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit dem nächsten Powerplay und dem 4:0. Leo Pföderl machte seinen Hattrick perfekt (29.). Das Final-Ungeheuer hat wieder zugeschlagen, sein 13. Tor im 15. Finalspiel. Dazu mit 46 Toren jetzt neuer Top-Torjäger in den Playoffs, er löst damit Patrick Reimer ab, der 45-mal traf. Überragende Werte.
Danach war der Arbeitstag von Julius Hudacek beendet, Ex-Eisbär Tobias Ancicka kam für ihn ins Tor. Seine erste Amtshandlung? Die Scheibe aus dem Tor holen. Yannick Veilleux stellte auf 5:0 (30.). Wie viel Platz Köln dem Torschützen da ließ war eines Finales unwürdig. Wie der gesamte Auftritt der Haie, die von den Eisbären überrollt wurden. Man sollte eben nie einen Eisbären reizen und einen Finalsieg ausgiebig feiern, wie sie es am Samstag zuhause getan hatten…
Damit war hier natürlich die Luft raus aus dem dritten Finalspiel, denn das Köln das noch drehen würde, daran glaubte wahrscheinlich kein einziger Fan mehr. Die einzige Sorge, die vor allem die Eisbären-Fans hatten, war die, dass sich hoffentlich kein weiterer Eisbären-Spieler verletzt bzw. verletzt wird. Denn bei so einem deutlichen Rückstand kann man schon mal die Nerven verlieren und Köln hatte die Schläger sehr locker sitzen. Die Eisbären zeigten sich davon aber unbeirrt und gingen auf die Provokationen nicht ein. Mit einer sehr souveränen 5:0-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Die Fans verabschiedeten die Eisbären mit einem lautstarken Applaus in die Kabine.

Der neue Playoff-Top-Torschütze: Leo Pföderl (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Überzahl und prompt machten sie das halbe Dutzend voll. Lean Bergmann mit dem 6:0 (42.).
Köln durfte in der Folge Powerplay üben, denn man hatte für 1:45 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber wie die Eisbären in Unterzahl und bei einer 6:0-Führung verteidigten, mit welcher Leidenschaft, das war schon sensationell. Dazu Jake Hildebrand, der erneut eine überragende Leistung im Tor ablieferte. Die Spieler kämpften geschlossen für den Shutout ihres Goalies. Die Arena am Ostbahnhof honorierte dieses überragende Penalty Killing mit einem lautstarken Applaus. Was für eine Stimmung in der Uber Arena, absolut finalwürdig.
Im letzten Drittel hüpfte dann auch die gesamte Arena ausgelassen, kein Wunder bei dieser Gala-Vorstellung der Eisbären Berlin. Auf dem Eis passierte derweil nicht viel, was ebenso nicht verwunderlich war. Das Spiel war längst entschieden und so konnte man Kräfte für Spiel vier am Mittwoch sparen.
In der Schlussphase durften die Berliner aber nochmal in Überzahl ran und da erhöhten sie auf 7:0. Jonas Müller hatte von der blauen Linie abgezogen und Freddy Tiffels die Scheibe entscheidend abgefälscht (57.). Das war eine absolute Machtdemonstration der Eisbären Berlin, die Köln in allen Belangen überlegen waren und nicht den Hauch einer Chance ließen. Auch wenn es nur ein Spiel war und es am Mittwoch wieder ganz anders aussehen kann: Es fehlt mir der Glaube daran, dass diese Kölner Mannschaft die Eisbären noch dreimal besiegen wird in den nächsten vier Spielen. Die Berliner haben ihre Favoritenstellung einmal mehr untermauert. Wenn die Jungs das Ergebnis richtig einordnen und weiterhin den nötigen Respekt vor Köln haben, sind sie nur sehr schwer zu schlagen.

6:2 in Mannheim: Die Eisbären machen den Sweep und damit den erneuten Finaleinzug perfekt!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #52:

Halbfinalspiel 4 (Endstand: 0:4)

Es ist vollbracht: Die Eisbären Berlin stehen erneut im Finale der PENNY DEL und greifen damit ab dem 17. April in der Finalserie nach dem elften Stern. Auch in Spiel vier war es eine Machtdemonstration in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen Adler Mannheim. Am Ende gewann man in der SAP Arena deutlich und verdient mit 6:2 (2:0,1:1,3:1) und löste damit das Finalticket. Der Gegner steht noch nicht fest und entscheidet sich zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien. Egal, wer der Gegner wird, er wird auf einen extrem starken Gegner treffen. Das hat die Halbfinalserie einmal mehr bewiesen. Denn man schickt Mannheim nicht mal nebenbei mit einem „Sweep“ in die Sommerpause. Aber in Mannheim weiß man nun ein weiteres Mal, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein gutes Team ausmachen, welches am Ende auch wieder um den Titel spielen kann. Denn das ist eigentlich jedes Jahr der Anspruch in der Kurpfalz.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Stürmer Zach Boychuk (vier Spiele Sperre) verzichten. Für ihn rückte Maxim Schäfer ins Line-up. Den Platz von Boychuk in der Reihe neben Lean Bergmann und Marcel Noebels nahm Blaine Byron ein. Dessen Platz in der vierten Reihe nahm Schäfer ein, der zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer stürmte.
Alles andere blieb unverändert. Somit war Jonas Stettmer auch heute Abend nicht fit. Aber mit Jake Hildebrand hatten die Eisbären ja einen weiteren überragenden Goalie im Kader, der in dieser Serie mit zu den Matchwinnern gehörte.

Rückte in der Halbfinalserie ins Tor und war am Ende einer der Matchwinner: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Für Mannheim ging es heute um alles und das merkte man vom ersten Bully an. Die Adler kamen wild entschlossen aus der Kabine und bauten von Beginn an Druck auf. Die Adler belagerten das Berliner Tor, doch die Eisbären-Defensive blieb wie in den Spielen zuvor auch diesmal wieder sehr ruhig und machte die Räume sehr gut zu. Die Berliner schauten sich die Anfangsphase erst einmal an, schalteten dann aber selbst auf Angriff um und ließen Mannheim direkt spüren, dass auch heute Abend nichts zu holen sein wird.
Allen voran die Reihe um Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels lieferte anschließend und spielte die Mannheimer Defensive ein ums andere Mal schwindelig. Ronning eroberte dank eines überragenden Forechecks die Scheibe, spielte sie umgehend weiter zu Tiffels, welcher Pföderl in Szene setzte. Und die Nummer 93 hatte zu viel Platz und hatte ja im vergangenen Spiel seinen Torriecher wieder gefunden. Daran knüpfte er nahtlos an und schockte Mannheim mit dem 1:0 (12.).
Fortan die Eisbären weiter am Drücker und mit dicken Chancen für weitere Tore. Mannheim wusste gar nicht, wie ihnen geschah. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hauptstädter das 2:0 nachlegten. Ronning und Tiffels machten mit Mannheim, was sie wollten, am Ende netzte Tiffels ein – 2:0 (19.). Dabei blieb es bis zum Ende des ersten Drittels und Mannheim konnte sich glücklich schätzen, nur mit zwei Treffern im Rückstand zu liegen. Angesichts der brutalen Leistung der Eisbären, die nochmal eine Schippe drauf packten heute.

Er scort und scort und scort: Ty Ronning, der mittlerweile 23. Spiele in Folge gepunktet hat. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel suchten die Adler, wie eigentlich bereits in der ganzen Serie, nach einem Mittel gegen das Abwehrbollwerk der Eisbären. Die spielten das hier wieder sehr cool runter und legten in der 28. Spielminute das 3:0 nach. Und es war klar, dass auch der dritte Spieler der Paradereihe auch noch treffen musste. Ty Ronning mit dem dritten Treffer und dem 23. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt. Seit gestern wissen wir ja auch sein Geheimnis, es lag an der nicht gewaschenen Unterhose.
So ganz kampflos wollten sich die Adler hier aber dann doch nicht in die Sommerpause verabschieden. Powerplay Mannheim, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es mal wieder Austin Ortega, der zum 3:1 traf (31.).
Mannheim hatte somit wieder Hoffnung und versuchte weiterhin den Eisbären unter die Haut zu gehen. Das führte aber nur zu Strafzeiten, welche die Eisbären aber nicht in Tore ummünzen konnten. So blieb es bei einer Zwei-Tore-Führung, die noch nicht für ausreichend Ruhe sorgte. Denn im Eishockey hat man schon sehr viel erlebt. Vor allem in Mannheim. Gegen Berlin. Mit dem besseren Ausgang für die Eisbären. Daran erinnern sie sich heute noch ungern in Mannheim zurück. Ob der Schampus immer noch kalt steht oder was ist damit eigentlich damals passiert? Und was mit den Meister-Caps und Meister-Shirts? Das interessiert mich ja schon länger…

Lean Bergmann traf zweimal in Mannheim und wurde daher am Ende zu Recht von den eigenen Fans gefeiert. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Aber ich schweife ab vom Spiel und das war in der Tat noch lange nicht vorbei. Erst recht nicht nach dem Traumstart der Adler, die durch Kristian Reichel nach nur 55 Sekunden auf 3:2 verkürzten (41.).
Auf einmal waren auch die Fans im „Ufo“ wieder da und träumten noch vom „Wunder von Mannheim“. Dabei gibt es das doch bereits, denkt einfach an das 6:5 n.V. zurück.
Ein neues Wunder sollte auch nicht kommen, denn Mannheims Liebling Lean Bergmann sorgte für Ruhe in Mannheim – 4:2 (48.).
Damit war der Widerstand der Hausherren gebrochen, aber die Eisbären hatten nun so richtig Bock. Olivier Galipeau hatte abgezogen, Arno Tiefensee konnte nicht festhalten und Tiffels staubte eiskalt ab – 5:2 (54.).
Doch einen hatten die Eisbären noch. Eine Minute später wollte Lean Bergmann sich nochmal in Erinnerung bringen und machte das halbe Dutzend voll – 6:2 (55.). Ein Lachen konnte sich die Nummer zehn anschließend nicht verkneifen. Lean Bergmann hat also auch in dieser Serie wieder geliefert, wo aber war eigentlich Leon Gawanke? Hatte er vor der Halbfinalserie nicht von offenen Rechnungen gesprochen? Sind noch mal vier neue dazu gekommen, hoffentlich verlierst du den Überblick nicht, Leon!
Danach waren die Adler und ihre Fans erlöst. Die Eisbären schickten die Adler mit dem 6:2-Sieg und der zwölften Niederlage gegen den Erzrivalen in Folge (!) in die Sommerpause. Das und ein Sweep im Halbfinale – mehr Demütigung geht nicht und dann auch noch im Ufo.

Gemeinsam ins Finale: Die Eisbären Berlin und ihre Fans. Gemeinsam für und mit Tobi! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Adler-Fans ihre Mannschaft in die Sommerpause verabschiedeten, feierten die mitgereisten Berliner Fans zusammen mit der Mannschaft den erneuten Finaleinzug. Bis die Finalserie losgeht, haben die Eisbären aber nochmal über eine Woche Pause. Keine guten Aussichten für Köln und Ingolstadt. Denn der Rekordmeister ist in den Playoffs nochmal deutlich stärker geworden, von jeder Sturmreihe geht Torgefahr aus. Die Defensive lässt kaum etwas Gefährliches zu und dann hat man hinten mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand ein überragendes Goalie-Duo. Und vorne überragen natürlich Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Aber auch die anderen Stürmer haben bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Eins steht bereits jetzt fest und da wiederhole ich mich gerne: Egal, wer am Ende der Finalgegner der Eisbären Berlin wird, er hat eine enorm schwere Aufgabe vor der Brust. Acht von neun Playoff-Spielen gewonnen. Dazu die längere Regenerationszeit im Vergleich zu Köln und Ingolstadt. Und im Moment fehlt mir einfach der Glaube, dass ein Team die Eisbären in einer Serie viermal schlägt.
Und das soll auch nicht überheblich oder arrogant klingen. Aber die Eisbären haben sich in den Playoffs nochmal erheblich gesteigert und sind lt. Trainer Serge Aubin noch lange nicht am Maximum angekommen. Egal, wer der Gegner wird: Freuen wir uns auf eine erneut spannende und hart umkämpfte Finalserie. Einen hat man bereits jetzt aber schon sehr stolz gemacht: Tobi Eder feiert oben im Himmel den Finaleinzug seiner Kollegen. Das war auch für dich, Tobi!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Adler Mannheim. Auch wenn in diesem Spielbericht ein paar Spitzen gefallen sind, danke für eine sehr spannende und hart umkämpfte Halbfinalserie. Irgendwann werden auch wir mal wieder das Nachsehen gegen euch haben, so lange freuen wir uns aber noch über unseren Lauf gegen Euch und freuen uns bereits jetzt schon riesig auf die Duelle in der neuen Saison. Denn diese sind immer von enorm viel Leidenschaft geprägt – auf und neben dem Eis!

1:3 im Spitzenspiel: Die Eisbären finden kein Mittel gegen die Ingolstädter Defensive

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel beim ERC Ingolstadt verloren. Am Ende hieß es 1:3 (0:0,1:2,0:1). Man zeigte kein schlechtes Spiel, versuchte alles gegen den Liga-Primus, fand aber gegen deren kompakte und leidenschaftlich verteidigende Defensive kein Mittel. Und so verlor man im vierten Aufeinandertreffen zum dritten Mal gegen die Schanzer Panther in dieser Hauptrunde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Freddy Tiffels zurück greifen. Er rückte für Matej Leden ins Line-up. In der Defensive ersetzte Olivier Galipeau Markus Niemeläinen und verteidigte an der Seite von Adam Smith.
In der Offensive blieb nur die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl zusammen. Und das trotz der Rückkehr von Tiffels, der so heute zusammen mit Ty Ronning und Gabriel Fontaine stürmte. In der dritten Reihe spielten Yannick Veilleux, Liam Kirk und Lean Bergmann und in der nominell vierten Reihe standen Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Eric Hördler.
Im Tor stand heute Jonas Stettmer, Jake Hildebrand musste nach zwei Spielen mal wieder als Back-up auf der Bank Platz nehmen.

Es war das Duell der beiden besten Mannschaften in dieser Saison. Und bisher sprach die Bilanz für den Tabellenführer aus Ingolstadt. Zwar verlor man das erste Spiel zuhause mit 2:4, gewann danach aber beide Spiele in der Hauptstadt deutlich mit 4:0 und 6:1. Konnten die Eisbären heute Revanche dafür nehmen oder setzten die Schanzer die nächste Duftmarke im Hinblick auf die Playoffs?

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den beiden besten Mannschaften in dieser Saison. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Guter Beginn der Eisbären, die mit ihrem aggressiven Forechecking viel Druck aufbauten und die ersten guten Abschlüsse in dieser Partie hatten. Defensiv ließen die Berliner in der Anfangsphase nicht viel zu. Auch im ersten Powerplay der Schanzer nicht.
Kurz vorm ersten Powerbreak schalteten die Panther mal schnell um und hatten durch Riley Sheen die erste richtig gute Chance, aber die Scheibe ging knapp am Tor vorbei. Fortan war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem es hin und her ging, es aber zu keiner hochkarätigen Torchance kam.
Auch das erste Powerplay der Eisbären sorgte für keinerlei Gefahr, beide Defensivreihen spielten bis hierhin sehr konzentriert. So blieb es beim 0:0 nach den ersten 20 Minuten.

Lean Bergmann war mit den Entscheidungen der Schiedsrichter nicht immer zufrieden, was nachvollziehbar war bei der fehlenden Linie. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begannen die Schanzer in Überzahl, doch auch diesmal ließen die Eisbären nicht viel zu. Die Defensivreihen bestimmten auch im zweiten Drittel über weite Strecken das Spiel. Es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe die Eisbären das Spiel eröffneten. Jonas Müller mit dem klasse Querpass auf Rückkehrer Tiffels und der fand die Lücke – 1:0.
Im dritten Powerplay schlugen dann aber die Schanzer eiskalt zurück. Der punktbeste Verteidiger mit dem Hammer zum 1:1, Alex Breton mit seinem 20. Saisontor (31.).
Es war weiterhin ein hart umkämpftes und sehr taktisch geprägtes Spitzenspiel. Ein richtiger Vorgeschmack auf das, was uns in den Playoffs erwartet. Bei den Eisbären war zu sehen, dass man die richtigen Schlüsse aus dem Köln-Spiel gezogen hatte, denn da waren doch einige Lücken in der Defensive zu sehen. Heute war es ein deutlich verbesserter Auftritt in der Defensive, man spielte wesentlich konzentrierter. Was bei diesem Gegner aber auch von Nöten war.
Was aber passiert, wenn man einmal in einen Konter läuft, zeigten die Gastgeber gegen Ende des zweiten Drittels. Ingolstadt erkämpfte sich die Scheibe im eigenen Drittel durch sehr starkes Forechecking, Daniel Pietta machte sich auf den Weg und brachte den Tabellenführer erstmals an diesem Abend in Führung – 1:2 (35.).
Drei Minuten vor dem Ende hatte DEL-Top-Scorer Leo Pföderl den Ausgleich auf dem Schläger, wurde vor dem Tor von Marcel Noebels in Szene gesetzt, aber Christian Heljanko mit dem starken Save. Dieser sicherte Ingolstadt die knappe Pausenführung nach 40 Minuten.

An Christian Heljanko kamen die Eisbären nur einmal vorbei. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel waren die Eisbären zu Beginn deutlich bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Man versuchte viel, aber Ingolstadt verteidigte das sehr leidenschaftlich und blockte enorm viele Schüsse weg. Die Panther lauerten vermehrt auf Konter, um für die Vorentscheidung zu sorgen.
Das letzte Drittel lebte von der Spannung, Ingolstadt ließ weiterhin hinten wenig zu und versuchte nach vorne selbst Akzente zu setzen. Die Zeit lief für den Liga-Primus und gegen die Berliner, welche sich schwer taten, ein Mittel gegen diese kompakte Panther-Defensive zu finden.
Die Lücke fand Myles Powell fünf Minuten vor dem Ende, doch sein Schuss ging nur an die Latte. Das wäre die Vorentscheidung in diesem Spitzenspiel gewesen.
Rund vier Minuten vor dem Ende bot sich den Eisbären die dicke Chance in Überzahl, hier doch noch zum Ausgleich zu kommen. Man spielte Ingolstadt im eigenen Drittel fest und suchte immer wieder über Leo Pföderl den Abschluss, aber man fand einfach keinen Weg vorbei an Heljanko im ERCI-Tor.
Serge Aubin nahm in der Schlussphase seine Auszeit und zog natürlich Goalie Jonas Stettmer vom Eis. Damit die Eisbären weiterhin in Überzahl, doch Ingolstadt nutzte es zur Entscheidung aus. Austen Keating mit dem Empty Netter zum 3:1 für die Panther (60.).
Die Eisbären hatten alles versucht, aber am Ende keinen Weg vorbei am Ingolstädter Bollwerk gefunden. Die Schanzer feierten damit den dritten Sieg im vierten Vergleich in dieser Saison und damit auch den Hauptrundensieg – auch wenn der rein rechnerisch noch nicht fix ist, aber elf Punkte bei noch vier ausstehenden Spielen sollten ausreichen. Die Berliner hingegen haben neun Zähler Vorsprung auf den dritten Platz und werden somit sehr wahrscheinlich als Zweiter ins Ziel kommen. Kein schlechtes Omen, denn auch in der vergangenen Saison war man nach der Hauptrunde Zweiter und gewann am Ende die Meisterschaft gegen Bremerhaven. Und die waren bekanntlich Hauptrundensieger.

4:5 n.P.! Ein unterhaltsamer Abend in Bremerhaven mit dem besseren Ende für die Gastgeber

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #39:

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel in der PENNY DEL am Freitagabend knapp verloren. Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven verloren die Berliner mit 4:5 n.P. (1:1,3:2,0:1/0:0,0:1), holten aber dennoch einen Punkt auf Spitzenreiter Ingolstadt auf. Platz eins nach der Hauptrunde bleibt weiterhin ein Ziel der Hauptstädter.

Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum 10:2-Kantersieg gegen die DEG lediglich auf einer Position. Jake Hildebrand stand im Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Es war wieder einmal Zeit für die Neuauflage der letztjährigen Finalserie, welche die Berliner für sich entschieden hatten. In dieser Saison stand es nach Siegen 2:1 für die Pinguins. Sicherte sich Bremerhaven den dritten Sieg in der diesjährigen Hauptrunde oder holten die Eisbären den zweiten Sieg?

Erzielte in Bremerhaven zwei Tore und steht jetzt auf Platz acht der ewigen DEL-Torjägerliste: Leo Pföderl(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es ein unterhaltsames DEL-Spiel zweier Top-Mannschaften. Es ging hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss auf das Tor. Bremerhaven durfte früh im Spiel erstmals im Powerplay ran, doch das Penalty Killing der Berliner ließ wenig zu. Mit zunehmender Spieldauer im ersten Drittel hatten die Pinguins mehr Spielanteile, was sich am Ende auch auszahlen sollte. Ausgerechnet Ex-Eisbär Nino Kinder eröffnete das Spitzenspiel mit dem 1:0 (14.). An seinem Jubel danach direkt vor der Gästekurve hätte man meinen können, er hätte gerade das entscheidende Tor im Finale geschossen.
Doch die Freude über die Führung währte nicht lange, denn dass die Eisbären Powerplay spielen können, sollten sie auch in Bremerhaven wissen. Leo Pföderl – wer auch sonst gegen die Pinguins – sorgte in Überzahl für den 1:1-Ausgleich (18.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Drittelpause.

War auch in Bremerhaven wieder mit einem Tor erfolgreich: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Den Eisbären bot sich früh im Mitteldrittel die Chance, in doppelter Überzahl zu spielen. Und diese Chance ließen sie sich nicht nehmen. Die Scheibe lief gut und am Ende landete sie erneut bei Pföderl, der die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung brachte – 2:1 (22.). Zugleich sein 249. DEL-Treffer, was platz acht in der ewigen DEL-Torjägerliste macht. Man muss die Nummer 93 einfach lieben. Schön, dass du bei uns spielst, Leo!
Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten. Es wurde Vier-gegen-Vier gespielt und somit war ein bisschen mehr Platz auf dem Eis, was Jan Urbas zu nutzen wusste – 2:2 (23.).
Die Zuschauer bekamen richtig viel zu sehen im zweiten Drittel. Wieder waren es die Eisbären, die vorlegen konnten. Wieder eine sehr gelungene Kombination der Berliner, welche Freddy Tiffels am Ende veredelte – 3:2 (26.).
Der Schlagabtausch im zweiten Drittel hatte so richtig Fahrt aufgenommen und erneut hatten die Pinguins eine Antwort parat. Miha Verlic mit dem erfolgreichen Rebound, da waren gerade mal 30 Minuten gespielt – 3:3.
Danach beruhigte sich die Partie und beide Teams ließen nicht mehr so viel zu. Aber einen Treffer hatte das Mitteldrittel dann doch noch zu bieten und es war der wahrscheinlich schönste an diesem Abend. Ty Ronning tanzte sich einfach mal durch die Defensive der Gastgeber und tunnelte zum krönenden Abschluss auch noch deren Goalie Kristers Gudlevskis, ganz starkes Tor von der Zaubermaus – 4:3 (40.). Danach war Drittelpause angesagt, in welche die Berliner mit einem guten Gefühl gingen.

Entschied die Partie im Penaltyschießen: Ludwig Byström (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wenn man den Eisbären überhaupt etwas vorwerfen konnte, dann dass sie sich nie entscheidend absetzen konnten in dieser Partie. Eine Zwei-Tore-Führung hätte für mehr Ruhe sorgen können, aber das gelang den Eisbären einfach nicht. Und so passierte Mitte des letzten Drittels auch das, was sich angedeutet hatte. Cedric Schiemenz, der nächste Ex-Eisbär, glich zum 4:4 aus (51.).
Danach hatten die Berliner weitere gute Chancen, aber an Gudlevskis war kein Vorbeikommen mehr. Somit blieb es beim 4:4 an der Küste, ein Punkt für beide Mannschaften und am Spielverlauf gemessen auch gerechtfertigt. Denn beide Teams hatten ihre Momente im Spiel.

In der Overtime fiel kein Treffer und somit ging es in die Paradedisziplin der Eisbären, das Penaltyschießen. Wirklich gut sind wir da ja seit Jahren nicht und das merkte man auch heute wieder. Es dauerte bis zum 16. Schützen (je acht auf beiden Seiten), ehe das Spiel eine Entscheidung fand. Ludwig Byström war es, der uns vor einem noch längeren Abend in Bremerhaven bewahrte und seiner Mannschaft den Zusatzpunkt sicherte.

Insgesamt ein sehr unterhaltsames DEL-Spiel, welches schon einen Vorgeschmack auf die Playoffs liefert. Für diese qualifizierten sich die Eisbären durch den einen Punkt übrigens endgültig. Aber daran gab es ja eh keine Zweifel mehr. In der besten Zeit des Jahres sind die Eisbären wieder dabei. Und geht es nach dem Gesetz, kommt der Pokal auch in diesem Jahr wieder nach Hause…

Eishockey-Fest in Berlin! Die Eisbären Berlin feiern einen 10:2-Kantersieg gegen die Düsseldorfer EG

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #38:

Was für ein Eishockeyabend: Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel nach der Länderspielpause deutlich und hochverdient mit 10:2 (4:0,4:2,2:0) gegen die Düsseldorfer EG gewonnen. Dabei wurde ein Klassenunterschied deutlich. Man hat gesehen, wer um die deutsche Meisterschaft spielen wird und wer am Ende der Saison um den Klassenerhalt zittern muss. DEL-tauglich war heute jedenfalls nur eine Mannschaft.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur minimal. Neuzugang Adam Smith gab sein Debüt und verteidigte an der Seite von Markus Niemeläinen. Eric Mik rückte deshalb an die Seite von Korbinian Geibel, während Olivier Galipeau gar nicht im Kader stand. Ansonsten blieb sowohl in der Defensive als auch in der Offensive alles beim alten. Somit stand auch heute wieder Jonas Stettmer im Tor. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs von Aubin?

Es war mal wieder ein Duell zwischen zwei Mannschaften, welche an unterschiedlichen Enden der DEL-Tabelle stehen. Während die Eisbären um die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs kämpfen, geht es bei Düsseldorf um den Klassenerhalt. Die Rheinländer befinden sich mitten im Abstiegskampf und benötigen daher jeden einzelnen Punkt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Erneut eröffnete Ty Ronning den Abend mit dem Tor zum 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

36 Sekunden hatte es gegen Nürnberg gedauert, heute waren es nur 34 Sekunden, ehe die Eisbären in Führung gingen. Und erneut war es Ty Ronning, der für das 1:0 sorgte und „Viva la Vida“ von Coldplay erklingen ließ. Schon wieder ein äußerst emotionaler Moment in Berlin. Tobi sein Lieblingssong erklingt übrigens jetzt immer nach dem ersten Eisbären-Tor – auf Wunsch der Mannschaft. Eine schöne Ehrung für die ehemalige Nummer 22.
Die Berliner dominierten die Anfangsphase gegen den Abstiegskandidaten aus dem Rheinland. Und die Hauptstädter waren auch die Mannschaft, welche zuerst in Überzahl ran durfte. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wollte auch mal die andere Seite der Strafbank ausprobieren. Im Powerplay sind die Berliner das zweitbeste Team der Liga und das bewiesen sie auch. Liam Kirk schloss eine Kombination mit dem 2:0 ab (8.). Da hatte der Brite keine größeren Probleme, denn das Tor war halbleer.
Auch Eric Hördler hatte beim 3:0 keine Gegenwehr, denn er durfte alleine auf Henrik Haukeland zufahren und ließ dem DEG-Goalie keine Chance (12.). In der selben Minute legten die Eisbären sogar das 4:0 nach. Freddy Tiffels erhöhte nur 23 Sekunden später und verwandelte die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus. Und oben im Himmel dürften Hartmut und Tobi strahlende Gesichter haben angesichts der Leistung des DEL-Rekordmeisters.
Hier der klare Rückstand für die DEG nach dem ersten Drittel und aus Bremerhaven gab es die nächste schlechte Nachricht, denn dort führte Iserlohn mit 2:0. Die Roosters sind einer von zwei Kontrahenten im Abstiegskampf. Bis hierhin ein gebrauchter Abend für den Traditionsverein.

Auch Eric Hördler (Mitte) durfte sich heute mal wieder in die Torschützenliste eintragen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute folgten in der 22. Spielminute wieder die „Tobi Eder„-Gesänge. Er wird für immer unvergessen bleiben. Und exakt in die Gesänge hinein schraubten die Eisbären das Ergebnis auf 5:0 hoch. Geht es kitschiger? Nein! Korbinian Geibel hatte auf Zuspiel von Matej Leden und Maxim Schäfer getroffen. Für Leden war es zugleich der erste Scorerpunkt in der DEL. Heute klappte einfach alles.
Und die Eisbären hatten heute auch richtig Lust auf Eishockey und Tore. In der 27. Spielminute staubte Lean Bergmann erfolgreich ab und machte das halbe Dutzend voll – 6:0!
Düsseldorf bewies heute keine DEL-Tauglichkeit und das sollte die Verantwortlichen arg ins Grübeln bringen. Der DEL-Traditionsstandort steht mit so einer Leistung am Abgrund zur DEL2 und das sollte eigentlich jeden Eishockey-Fan traurig stimmen.
Aber die Eisbären kannten keine Gnade mit der DEG und legten das 7:0 nach. Immer wieder versuchten es die Berliner, am Ende war es Marcel Noebels, der Henrik Haukeland zum siebten Mal an diesem Abend überwinden konnte (33.). Düsseldorf mit einem eklatanten Defensivverhalten, Haukeland konnte einem leid tun. Unterstützung seiner Vorderleute suchte er vergebens.
Bei angezeigter Strafzeit durften dann aber auch mal die DEG-Fans im Gästeblock jubeln. Alexander Blank mit dem Anschlusstreffer – 7:1 (35.).
Doch das ließen die Eisbären nicht lange unbeantwortet. Ty Ronning mit dem 8:1 in einem völlig verrückten und einseitigen Spiel (36.). Danach war der Arbeitstag von Henrik Haukeland beendet, Ex-Eisbär Nikita Quapp kam für ihn ins Tor.
In der Schlussphase durfte dann wieder Düsseldorf jubeln, mit Laurin Braun traf ein Ex-Eisbär – 8:2 (38.). Heute durfte wirklich jeder mal ein Tor erzielen. Aber im zweiten Drittel war damit erstmal Feierabend. Die zweite Drittelpause war angesagt, in welche die Berliner mit großem Beifall verabschiedet wurden. Für die DEG gab es immerhin aus Bremerhaven gute Nachrichten, denn da hatten die Pinguins das Spiel inzwischen gedreht und führten mit 3:2.

Heute durfte jeder mal treffen: Marcel Noebels mit dem 7:0! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von den Rängen hallte es zu Beginn des Schlussdrittels „Nur noch zwei„. Zwei Tore bis zum zweistelligen Ergebnis und angesichts der ersten 40 Minuten durfte man damit auch absolut rechnen. Denn die Eisbären hatten richtig Bock auf Eishockey, während Düsseldorf in alle Einzelteile zerfiel.
Aber das letzte Drittel bot eher wenig Highlights. Das Spiel plätscherte eher so vor sich hin. Bis zur 52. Spielminute, da konnten die Eisbären mal einen Angriff erfolgreich abschließen. Leo Pföderl erhöhte auf 9:2. Die Fans skandierten nun natürlich „Einer geht noch, einer geht noch rein„.
Was in Mannheim nicht klappte, klappte heute. Freddy Tiffels machte es zweistellig – 10:2 (57.). Eine Demontage der DEG und eine Wohltat für die Eisbären-Seele! Und natürlich war dieses Ergebnis auch für Tobi Eder! Der dürfte sich oben zusammen mit Hartmut ein paar Sieger-Bier gegönnt haben. Am Ende blieb es beim 10:2-Kantersieg gegen eine desaströse Düsseldorfer EG.

2:3 n.P. gegen München: Der Don-Jackson-Effekt

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #36:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen Red Bull München mit 2:3 n.P. (1:0,0:1,1:1/0:0,0:1) verloren und damit mal wieder bei einer Bannerzeremonie nicht gewonnen. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften alles gaben. Am Ende hatte München in der Lotterie Penaltyschießen das bessere Ende auf seiner Seite. Und Don Jackson bewies einmal mehr, dass er es als Trainer noch drauf hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf die verletzten Zach Boychuk (Oberkörperverletzung) und Gabriel Fontaine (Adduktorenverletzung) verzichten, dafür rückten Elias Schneider und Maxim Schäfer ins Line-up. Im Tor begann Jonas Stettmer, Jake Hildebrand bekam mal wieder eine Verschnaufpause. Auch die Verteidiger-Pärchen waren komplett neu: Kai Wissmann/Eric Mik; Jonas Müller/Norwin Panocha; Korbinian Geibel/Markus Niemeläinen; Olivier Galipeau.
Auch in der Offensive wirbelte der Coach alle Reihen durcheinander. Leo Pföderl stürmte zusammen mit Liam Kirk und Ty Ronning. Marcel Noebels und Blaine Byron bekamen den jungen Schneider an ihre Seite. Frederik Tiffels bildete eine Reihe mit Yannick Veilleux und Eric Hördler. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Schäfer.

Berlin vs. München – auch dieses Duell hat schon unzählige Geschichten geschrieben. Und heute war es die der Rückkehr von Don Jackson hinter die Bande von Red Bull München. Der erfahrene Coach soll München wieder zurück in die Erfolgsspur führen. An dieser Stelle aber auch nochmal alles erdenklich Gute an den ehemaligen Trainer Max Kaltenhauser!

Ehre, wem Ehre gebührt. Don Jackson wurde vor dem Spiel geehrt. Ab sofort hängt sein Banner unter der Arenadecke. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Don Jackson war auch die Hauptperson vor dem Spiel. Die Eisbären ehrten ihren ehemaligen Trainer für seine mehr als erfolgreiche Zeit in der Hauptstadt. Peter-John Lee hielt die Rede über Don Jackson seine Zeit in Berlin. Anschließend gab es ein Video mit den besten Szenen aus der Zeit von Don Jackson in Berlin und ehemalige Spieler und Kollegen kamen zu Wort. Zu guter Letzt durfte auch Don Jackson seine Rede halten, in der er  – gefühlt – jeden einzelnen Spieler sowie auch Hartmut Nickel genannt hat. Eine absolute Trainer-Legende, der diese Zeremonie mehr als verdient hat. Und die Eisbären haben sich was einfallen lassen, um seinen Banner unter das Arenadach zu ziehen. Da hatte man schon vor dem Spiel jede Menge Gänsehaut.

Jubel über das 1:0 durch Freddy Tiffels. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Spiel bot zu Beginn noch keine Highlights. Es war zunächst ein Abtasten beider Mannschaften. Beide zudem auch noch mit zu vielen Fehlern im eigenen Spiel.
München dann mit dem ersten Powerplay nach einer Strafzeit gegen Yannick Veilleux, der mal wieder ein völlig normaler Check voraus gegangen war. So mancher Fan dürfte sich gedacht haben, nicht schon wieder solche Strafzeiten. Zum Glück blieb das Powerplay der Red Bulls ungenutzt und auch sehr ungefährlich.
Die Eisbären nahmen danach so langsam Fahrt auf und wurden druckvoller in ihren Angriffen. Ein mögliches Powerplay wurde ihnen jedoch verwehrt, da man die sechs Mann bei München ganz einfach mal übersehen hatte. Der heutige Schiedsrichter? U.a. Roman Gofman, noch Fragen?
Sieben Minuten vor der ersten Drittelpause sah man dann aber ein Beinstellen von Andreas Eder. Die Eisbären nun also mit ihrem ersten Powerplay und der Chance zur Führung. Die Berliner fanden ihre Formation und ließen die Scheibe auch sehr gut laufen, doch von Erfolg gekrönt war das Überzahlspiel der Hausherren nicht.
Die Eisbären blieben weiter die aktivere Mannschaft. Lean Bergmann mit der nächsten guten Aktion, doch sein Schuss flog knapp am Gehäuse vorbei. Mathias Niederberger auch in der Folge immer wieder zur Stelle, aber 99 Sekunden vor dem Ende des Auftaktdrittels war Freddy Tiffels im zweiten Nachschuss erfolgreich – 1:0 (19.). Norwin Panocha hatte den Schuss abgegeben, den Niederberger nicht festhalten konnte. Erster Scorerpunkt im dritten Spiel seit der Rückkehr – stark, Norwin! Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel München mit dem nächsten Powerplay und der Chance zum Ausgleich. Diesmal war das Überzahlspiel gefährlicher, am Ende stand aber erneut kein Tor für die Gäste.
Fortan entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der es munter hin und her ging. Beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, aber es war keine hochklassige Partie, wie man es sonst gewohnt ist zwischen diesen beiden Mannschaften. Zudem war es die erwartet hart umkämpfte Partie. Doch auf weitere Tore warteten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof weiterhin.
In der Schlussphase die Eisbären dann mit ihrem nächsten Powerplay und der Chance zum 2:0, doch München schockte die Gastgeber mit dem Shorthander. Eine Parade-Disziplin der Münchner aus vergangenen Zeiten. Kaum ist Jackson wieder an der Bande, klappt das auf einmal wieder – Nicolas Krämmer mit dem 1:1 (37.).
So war alles ausgeglichen nach 40 Minuten in der Hauptstadt. Aber die Eisbären nahmen ein Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Zeigte eine starke Leistung, gerade in der Schlussphase: Goalie Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch dieses wurde so gar nicht gefährlich, weil man es auch zu kompliziert spielte. So machte man es München einfach, die Unterzahl zu überstehen. Doch es kam noch schlimmer, denn München ging kurze Zeit später erstmals an diesem Abend in Führung. Yasin Ehliz mit dem 2:1 (43.). Während die Eisbären Chancen liegen ließen, bestach München durch seine Effektivität vor dem Tor.
Was im Schlussdrittel besonders auffiel, wie leidenschaftlich München verteidigte. Da wurde sich in jeden Schuss geworfen. München wollte diesen Sieg unbedingt, aber die Eisbären eben auch. Und so fiel in der 49. Spielminute der 2:2-Ausgleich. Leo Pföderl fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe vors Tor, wo Ty Ronning seinen Torinstinkt mal wieder unter Beweis stellte. Da konnte auch kein Münchner Verteidiger mehr entscheidend stören.
Die Partie wurde mit zunehmender Spieldauer immer spannender. Und Nicolas Krämmer hätte die Gäste wieder in Führung bringen können. Er tauchte frei von Jonas Stettmer auf und wollte diesen per Rückhand überwinden, aber der junge Berliner Goalie mit einem ganz starken Fanghand-Save. Da schaute selbst Krämmer nicht schlecht.
Stettmer stand auch wenig später im Mittelpunkt, als er das Münchner Powerplay entschärfte. In einer extrem wichtigen Phase so zur Stelle zu sein – Hut ab, Jonas Stettmer!
Die Eisbären machten in der Schlussphase noch mal gehörig Druck und wollten die Entscheidung noch in der regulären Spielzeit erzwingen, aber Mathias Niederberger hatte etwas dagegen. Auch der Ex-Eisbär zeigte eine klasse Leistung im Tor, weshalb es beim Stand von 2:2 in die Overtime ging.

Diese war äußerst spannend und sehr taktisch geprägt. Beide Teams suchten nach der Lücke zum perfekten Abschluss. Taro Hirose wäre in der vorletzten Minute beinahe zum Matchwinner geworden, doch er scheiterte mit seinem Konter an der Latte. Glück für die Eisbären! Am Ende musste das Penaltyschießen diese Partie entscheiden. Dort traf einzig Chris DeSousa, weshalb München sich den Zusatzpunkt sicherte.

4:2 in Augsburg: Die Eisbären Berlin feiern einen erfolgreichen Jahresabschluss

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #30:

Die Eisbären Berlin haben das letzte Spiel des Jahres 2024 gewonnen. Bei den Augsburger Panthern setzte sich der Hauptstadtclub verdient mit 4:2 (2:1,0:1,2:0) durch und feierte damit den dritten Sieg in Folge. Die Eisbären hatten das Spiel über weite Strecken im Griff und fanden im letzten Drittel wieder einen Weg, das Spiel zu gewinnen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auch heute auf Jonas Stettmer verzichten. Dazu fehlte auch Markus Niemeläinen. Dafür rückte DNL-Goalie Anton Brandt als Back-up ins Line-up. Und auch Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer standen Aubin wieder zur Verfügung. Durch den Ausfall von Niemeläinen rückte Freddy Tiffels zunächst in die Defensive an die Seite von Kapitän Kai Wissmann, was aber während des Spiels schon wieder Geschichte war. Die beiden anderen Verteidiger-Pärchen blieben gleich.
In der Offensive rückte Fontaine anstelle Tiffels in die Reihe von Lean Bergmann und Liam Kirk. Und Manuel Wiederer stürmte in der vierten Reihe zusammen mit den Youngsters Eric Hördler und Michael Bartuli.

Die Ausgangslage war klar: Der Abstiegskandidat Augsburg empfing den Titelkandidaten Berlin. Doch gerade gegen die vermeintlich kleineren Teams taten sich die Eisbären in der Vergangenheit immer mal wieder schwer. So auch schon in dieser Spielzeit gesehen, als man in Berlin mit 2:6 dem AEV unterlag. Dafür gewann man das erste Duell bei den Fuggerstädtern mit 3:2, wo man das Spiel 40 Minuten deutlich dominierte. Wer setzte sich heute im Duell der Gegensätze durch?

War mit zwei Toren der Matchwinner beim Sieg in Augsburg: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute sah man wieder das druckvolle Eisbären-Hockey, welches man vor der Weihnachtspause noch so schmerzlich vermisst hatte. Damit setzte man sich immer wieder im Drittel der Panther fest und diese somit vor große Probleme. Und im ersten Powerplay belohnte man sich dann auch für den guten Start ins Spiel. Am Ende war es Ty Ronning, welcher die Eisbären in Führung brachte – 1:0 (5.).
Doch die Hausherren zeigten sich vom Gegentor nicht beeindruckt und hatten wenig später auch ihr erstes Powerplay. Und dort düpierte Chris Collins die Eisbären-Defensive und lief alleine auf Jake Hildebrand zu, welchem er keine Chance ließ – 1:1 (9.). Das war sehr stark gemacht, musste man neidlos anerkennen.
Das altehrwürdige Curt-Frenzel-Stadion (CFS) war nun natürlich lautstark zur Stelle und als der AEV erneut in Überzahl spielen konnte, witterten die Panther-Fans bereits die Führung ihrer Mannschaft. Doch diese Rechnung hatten sie ohne Lean Bergmann gemacht, der den Konter fuhr und eiskalt abschloss – 2:1 per Shorthander (12.).
Fortan ging es hin und her mit Vorteilen für die Eisbären, aber kurz vor der Pause hätte Augsburg beinahe den Ausgleich erzielt, doch Jake Hildebrand packte die Fanghand aus und schockte damit das komplette CFS. Somit nahmen die Eisbären eine knappe aber verdiente 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause.

Schockte seinen Ex-Club kurz nach Wiederbeginn im Mitteldrittel mit dem Treffer zum 2:2. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

In der Kabine hatte Trainer Larry Mitchell scheinbar die richtigen Worte gefunden, denn seine Mannschaft kam nach nur 50 Sekunden zum erneuten Ausgleich. Bully im Angriffsdrittel, die Scheibe kam hoch zu Thomas Schemitsch und natürlich netzte der Ex-Eisbär ein – 2:2 (21.).
Die Hausherren wirkten in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels besser, die Eisbären konnten ihr druckvolles Eishockey nicht mehr so wie gewünscht aufziehen. Erst mit zunehmender Spieldauer kamen die Eisbären wieder besser rein und hatten dann auch zweimal die dicke Chance zur Führung, doch zweimal stand das Aluminium im Weg. Glück für Augsburg, Pech für Berlin.
Dennoch war es insgesamt gesehen ein ausgeglichenes Drittel mit zunächst besseren Panthern und danach stärkeren Eisbären. Nur Tore wollten beiden Teams keine gelingen, weshalb uns hier noch ein spannendes Schlussdrittel bevorstand.

Sorgte für die Entscheidung in Augsburg: Freddy Tiffels (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel passierte zunächst nicht viel, doch dann kam der Auftritt von Wirbelwind Ty Ronning. Mit seinem ersten Schuss überwand er zwar Ex-Eisbär Markus Keller, doch die Latte stand im Weg. Die Scheibe prallte aber direkt vor seine Kelle zurück und diesmal drückte er die Scheibe problemlos über die Linie – 3:2 (46.)
Augsburg versuchte darauf zu antworten, aber die Eisbären legten Mitte des Schlussdrittels nach. Und wie, denn Freddy Tiffels – inzwischen wieder als Stürmer unterwegs – düpierte die komplette AEV-Defensive inklusive Keller und netzte per Bauerntrick ein – 4:2 (50.).
Nun wurde der Weg für den AEV noch weiter, wollte man hier noch wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg mitnehmen. Aber die Eisbären spielten dass jetzt auch sehr abgezockt zu Ende. Larry Mitchell ließ dennoch nichts unversucht, nahm seine Auszeit und auch seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch all diese Maßnahmen verpufften am Ende ohne Erfolg, denn die Eisbären brachten das 4:2 souverän über die Zeit und feierten damit den dritten Sieg in Folge.

Trotz der drei Siege läuft natürlich noch längst nicht wieder alles rund beim Hauptstadtclub, aber man hat in den letzten drei Spielen wieder zum einfachen Eishockey zurückgefunden und auch die Kaltschnäuzigkeit war wieder ein Bestandteil des Eisbären-Spiels. So beendete man ein berauschendes Jahr 2024 mit drei Siegen. Doch der Höhepunkt wurde Ende April in Bremerhaven gefeiert, als man die zehnte deutsche Meisterschaft gewann. In 2025 greift man dann nach dem elften Stern.

Aus im CHL-Viertelfinale! Die Eisbären Berlin verspielen erneut eine 3:0-Führung und verlieren bei den ZSC-Lions

Aus im CHL-Viertelfinale: Die Eisbären Berlin haben auch das Rückspiel bei den ZSC Lions verloren. Am Ende unterlag man den Schweizern mit 4:5 (3:0,0:2,1:3) und verspielte dabei erneut wie im Hinspiel vor 13 Tagen eine 3:0-Führung. Dabei spielte man ein sehr starkes erstes Drittel, doch ab dem zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber das Spiel und gewannen daher am Ende letztendlich auch verdient.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte heute nur fünf Verteidiger zur Verfügung – aber aus einem erfreulichen Grund: Denn bei Markus Niemeläinen kündigt sich der Nachwuchs an, weshalb er verständlicherweise nicht mit dabei war. So verteidigten in Zürich Kai Wissmann/Jonas Müller und Korbinian Geibel/Eric Mik. Olivier Galipeau war der fünfte Verteidiger.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich, nur in der vierten Reihe rückte Michael Bartuli in den Kader und stürmte dort an der Seite von Elias Schneider und Manuel Wiederer.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären fuhren mit einem Tor Rückstand in die Schweiz, nachdem man das Hinspiel in Berlin trotz einer 3:0-Führung noch mit 3:4 verloren hatte. Wie man Zürich knacken kann, zeigten die Hauptstädter in den ersten 30 Minuten. Allerdings bekam man in den zweiten 30 Minuten dann auch seine Grenzen von den Schweizern aufgezeigt. Gelang den Eisbären heute der Coup in Zürich oder zogen die favorisierten Gastgeber ins CHL-Halbfinale ein?

Kai Wissmann sorgte für die frühe Berliner Führung in Zürich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Spiel gleich die dicke Chance für die Eisbären in Überzahl, welches ja in der CHL nochmal eine höhere Bedeutung hat, da dieses auch nach einem Tor weitergeht. Und die Berliner nutzten dieses Powerplay auch eiskalt aus. Man ließ die Scheibe sehr gut laufen und am Ende war es Kapitän Kai Wissmann, der zum 1:0 traf (3.). Damit hatten die Eisbären das Viertelfinalduell in dem Moment ausgeglichen und genau den Start erwischt, den man haben wollte.
Die Hauptstädter mit einem ganz starken Start. Defensiv verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft und ließ Zürich kam mal gefährlich zum Abschluss kommen. Und Offensiv nutzte man direkt das erste Powerplay. Das zweite Powerplay folgte übrigens kurz vorm ersten Powerbreak, aber dieses blieb ohne ein weiteres Berliner Tor.
Die Gastgeber durften ihrerseits dann Mitte des Auftaktdrittels erstmals in Überzahl ran, aber auch dort ließen die Eisbären Zürich nicht in Spiel kommen und überstanden die erste Unterzahl ohne Gegentor. Kaum wieder komplett legten die Berliner das zweite Tor nach. Blaine Byron brachte die Scheibe von links Richtung Tor, wo Manuel Wiederer die Kelle in den Schuss hielt – 2:0 (13.). Was für ein Start der Eisbären, aber man war ja gewarnt aus dem Hinspiel, als man sogar mit 3:0 führte. Doch Stand jetzt standen die Berliner im CHL-Halbfinale.
Zum Drittelende hin die Eisbären mit einer Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, was den Hausherren die große Chance brachte, hier endlich einen Fuß in dieses Rückspiel zu bekommen. Aber es blieb weiterhin dabei, dass die Berliner nichts Gefährliches von Zürich zu ließen.
Auf der Gegenseite folgte dann der große Auftritt von Freddy Tiffels, der einen Verteidiger klasse aussteigen ließ und am Ende eiskalt abschloss – 3:0, drei Sekunden vor dem Ende. Was für ein erstes Drittel der Eisbären Berlin!

Bekam im zweiten Drittel immer mehr zu tun: Eisbären-Goalie Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

28 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da schlug Zürich direkt zurück. Jesper Frödén staubte erfolgreich zum 3:1 ab (21.). Damit lagen die Eisbären in der Gesamt-Addition nur noch einen Treffer vorne. Es blieb also weiterhin sehr spannend in diesem CHL-Viertelfinalrückspiel.
Die Berliner wirkten keinesfalls geschockt und hielten gut dagegen. Mit ihrem aggressiven Forechecking schafften sie es, Zürich immer mal wieder vom eigenen Tor fernzuhalten. Und vorne erspielte man sich in der Folge zwei richtig gute Möglichkeiten. Leider konnte man diese nicht nutzen, dass hätte die Nerven aller Beteiligten etwas beruhigt.
Kurz vorm ersten Powerbreak im zweiten Drittel die Gastgeber mit einer richtig guten Drangphase und guten Möglichkeiten, die Eisbären überstanden diese brenzlige Phase zum Glück ohne ein weiteres Gegentor.
Die Eisbären schafften es immer seltener für Entlastung zu sorgen. Einmal kam man aber auch mal wieder zum Abschluss, doch Leo Pföderl scheiterte mit einer richtig guten Chance. Solche Chancen hatten aber eher Seltenheitswert im Mitteldrittel.
Nach dem zweiten Powerbreak im zweiten Drittel drohte wieder Gefahr, denn Zürich war erneut in Überzahl. Bis auf zwei kleinere Situationen überstanden die Eisbären diese Unterzahl aber ohne größere Gefahr. Was wichtig in dieser Phase des Spiels war.
Doch der Druck der Hausherren wurde immer größer und die Eisbären mussten richtig hart arbeiten und dagegenhalten. Es war nun das erwartet schwere Rückspiel in Zürich. Und exakt 100 Sekunden vor dem Drittelende verkürzte Justin Sigrist auf 2:3 und glich somit insgesamt in diesem Duell aus (39.). Mit einer knappen 3:2-Führung für die Eisbären ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Spannung pur hier in der Schweiz.

(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart ins Schlussdrittel für die Eisbären. Jonas Müller mit dem Auge für Blaine Byron und der netzte vor dem Tor stehend zum 4:2 ein (43.). Doch die Zwei-Tore-Führung hielt nur ganze 22 Sekunden, denn dann schlug Zürich durch Juho Lammikko wieder zurück – 4:3 (43.). Was für ein Krimi in der Schweiz!
Danach entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, in dem es hin und her ging. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Einmal musste Jake Hildebrand in letzter Sekunde eingreifen, um den Ausgleich in dieser Partie und den Rückstand insgesamt zu verhindern.
Mitte des letzten Drittels gelang dann Zürich aber der Ausgleich. Sven Andrighetto verlud Jake Hildebrand zum 4:4 und schoss seine Mannschaft damit in Führung in diesem Viertelfinale (50.).
Nun waren die Eisbären wieder gefordert, wollten man hier noch das Halbfinale erreichen. Aber zunächst einmal musste man direkt danach in Unterzahl spielen, da Olivier Galipeau genau in der Szene sich eine vollkommen unnötige Strafzeit einhandelte. Zum einen fehlte er mitten in der Szene zum Gegentor und eben jetzt direkt danach. Die Eisbären überstanden diese Unterzahl aber zum Glück ohne weiteres Gegentor.
Die Eisbären mussten in der Folge hinten aufmachen, was Zürich zu nutzen wusste. Eiskalter Konter der Hausherren, an deren Ende Derek Grant zum 5:4 einnetzte (54.). Nun lagen die Gastgeber mit zwei Toren in der Gesamt-Addition vorne. Die Aufgabe für die Berliner wurde also immer schwerer.
Und die Hauptstädter hatten nichts mehr zu verlieren, weshalb Trainer Serge Aubin 4:28 Minuten vor dem Ende seinen Goalie Jake Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Doch den Eisbären fiel mit einem Mann mehr nicht viel ein, allerdings stand Zürich defensiv auch sehr kompakt und machte die gefährlichen Räume sehr gut zu. Zürich vergab in der Folge einige Male noch das leere Berliner Tor, somit blieb es am Ende bei der knappen 4:5-Niederlage für die Eisbären.
Damit endete die CHL-Reise für die Hauptstädter, die hadern dürften, weil man es erneut nicht schaffte, eine 3:0-Führung gegen Zürich über die Zeit zu bringen. Auch der Traumstart ins letzte Drittel gab nicht den nötigen Rückenwind. Am Ende waren die Schweizer eben doch die eine Klasse besser und bestraften jeden Fehler der Berliner eiskalt. Und doch wäre mehr drin gewesen…

Was bleibt am Ende? Den Eisbären Berlin zu danken für eine überragende CHL-Saison, welche erst im Viertelfinale ihr Ende fand. Und damit haben nur die aller wenigsten vor Saisonbeginn gerechnet. Die Berliner zeigten aber vom ersten Spiel an, dass sie die CHL diesmal ernst nehmen würden und das merkte man – mit Ausnahme vom Spiel in Fribourg – in jedem Spiel. Diese Europapokalsaison hat so viel Spaß gemacht, vor allem die Heimspiele im Welli, den wir alle wieder zum Beben gebracht haben. Allen voran aber für mich auch das Spiel in Sheffield. Also liebe Eisbären, heute dürft ihr noch traurig und enttäuscht sein. Aber morgen blickt ihr mit Stolz auf diese CHL-Saison zurück. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf euch!

2:3 n.P. gegen Köln: Die Eisbären tun sich gegen den Lieblingsgegner Köln sehr schwer und verlieren ihr Heimspiel

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #23:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Kölner Haie mit 2:3 n.P. verloren. Über die gesamte Spielzeit taten sich die Eisbären sehr schwer im Chancen kreieren. Dazu leistete man sich zu viele unnötige Scheibenverluste im eigenen Spiel. Am Ende war es einfach kein gutes Heimspiel gegen clevere Kölner, die mal wieder ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm erneut Änderungen vor. Im Tor stand heute Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer auf der Bank Platz nahm. In der Defensive fehlte erneut Kai Wissmann angeschlagen. In der Defensive gab es zwei neue Pärchen, nämlich Eric Mik und Jonas Müller sowie Mitch Reinke und Markus Niemeläinen. Olivier Galipeau und Korbinian Geibel blieben zusammen. Rio Kaiser war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive fehlte Lim Kirk angeschlagen, dadurch gab es neue Offensivreihen. In der ersten Reihe gab es die Zusammenführung der einstigen Paradereihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl. In der zweiten Reihe stürmten Ty Ronning, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe spielten Lean Bergmann, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux zusammen. Und in der vierten Reihe standen Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Elias Schneider, der heute sein DEL-Debüt feierte.

Die Eisbären trafen heute auf ihren Lieblingsgegner und dennoch sollte man die Haie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Denn gerade auswärts trumpfen die Kölner in dieser Saison auf. Dagegen läuft es zuhause derzeit nicht so wirklich für Köln. Da es also ein Auswärtsspiel war, war größte Vorsicht geboten für die Eisbären, die aber vier der letzten fünf Spiele gewannen. Darunter war auch das 6:2 am 1. Spieltag in der Domstadt.

Alex Grenier vergab die erste große Chance in dieser Partie. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach verhaltenem Beginn gab es dann einmal einen Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Ex-Eisbär Alex Grenier, der frei durch war, aber zu hoch zielte. Die dicke Chance für Köln, hier früh in Führung zu gehen. Doch nur wenig später schlug die Scheibe dann doch im Berliner Tor ein. Gregor MacLeod zielte ganz genau und schockte die Eisbären früh in dieser Partie – 0:1 (4.).
Die Eisbären hätten beinahe die schnelle Antwort gefunden, das Aluminium hatte jedoch etwas dagegen. Ty Ronning hatte abgezogen.
Das Spiel war keine sechs Minuten alt, da musste Yannick Veilleux wegen eines Kniechecks vorzeitig duschen und ermöglichte den Gästen somit eine fünfminütige Überzahl. Eine Disziplin, in der die Haie nur auf Platz zehn stehen. Trotzdem fanden die Haie ihre Formation und Josh Currie hatte die dicke Chance aus dem Slot heraus, aber Jake Hildebrand reagierte blitzschnell und verhinderte das 0:2. Weitere hochkarätige Chancen ließen die Eisbären nicht zu, die Schüsse, die kamen, stellten keine große Gefahr für die Eisbären da. Somit überstand man diese brenzlige Situation dank einer leidenschaftlichen Verteidigung ohne Gegentor. Ganz stark, Eisbären!
Das gab den Berlinern neuen Rückendwind und sie kamen zum Ausgleich. Ty Ronning scheiterte noch, aber Freddy Tiffels staubte eiskalt ab – 1:1 (13.).
Die Kölner danach mit guten Chancen, erneut in Führung zu gehen, aber Hildebrand ließ nichts zu und war stets zur Stelle. Und da waren gute Chancen dabei. Glück für die Hausherren, die sich in der Schlussphase kaum mal aus der Umklammerung der Domstädter lösen konnten. Die zeigten deutlich, warum sie in dieser Saison auswärts so stark sind. Mit dem 1:1 ging es anschließend in die erste Drittelpause. Angesichts der Spielanteile glücklich für die Eisbären.

Die Eisbären gleichen in dieser Szene zum 1:1 aus. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Glück hatten die Kölner dann zu Beginn, als die Eisbären durch Leo Pföderl erneut am Pfosten scheiterten. Bereits der zweite Aluminiumtreffer an diesem Abend.
Das Mitteldrittel bot ansonsten bis hierhin wenig Highlights, die Eisbären durchaus bemüht, aber ohne die nötige Durchschlagskraft in der Offensive. Mal vom Aluminiumtreffer abgesehen.
Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Eisbären den Druck und drückten Köln immer mal wieder ins eigene Drittel. Nur hochkarätige Chancen wollten dabei nicht herausspringen.
Köln lauerte auf Konter, um mal für Gefahr vor Jake Hildebrand zu sorgen. Was aber selten der Fall war.
Mitte der Partie die Eisbären dann erstmals in Überzahl, doch da kassierte man den Shorthander. Aus dem Nichts heraus. Erneut war MacLeod der Torschütze – 1:2 (31.). Das Powerplay war mehr als harmlos, die Eisbären fanden nicht mal in ihre Formation. Erschreckend.
Doch man bekam gleich nochmal die Chance in Überzahl zu spielen. Für vier Sekunden war es sogar eine doppelte Überzahl. Zwar fand man im zweiten Powerplay auch mal seine Formation, aber außer einer Chance von Marcel Noebels sprang nicht viel bei raus. Das war viel zu ungenau gespielt. Die Eisbären generell mit zu vielen leichtfertigen Scheibenverlusten. Das war heute bei weitem kein guter Auftritt der Berliner.
Zum Ende hin dann nochmal die Haie in Überzahl nach einer mehr als unnötigen Strafzeit von Ty Ronning. Aber auch diese Unterzahl verteidigten die Eisbären sehr leidenschaftlich weg. So blieb es beim knappen 1:2-Rückstand nach 40 Minuten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Schlussdrittel fiel den Eisbären zu Beginn wenig ein, um mal offensiv für Gefahr zu sorgen. Für Köln war das daher einfach zu verteidigen.
Die Eisbären waren sichtbar bemüht, brachten die Scheiben auch auf das Tor, nur waren die Chancen nicht zwingend genug, um hier zum Ausgleich zu kommen. Insgesamt wirkte das Spiel der Eisbären auch einfach zu kompliziert und behäbig. Dazu waren zu viele ungenaue Pässe dabei.
Knapp acht Minuten vor dem Ende die Eisbären im Angriff und mit mehreren Nachschüssen. Immer wieder sprang die Scheibe unglücklich, doch am Ende fand Jonas Müller die Lücke und sorgte für das 2:2 (52.). Ein Tor des unbedingten Willens war das gewesen und der Treffer war auch so wichtig. Denn nun ging das Spiel wieder von vorne los.
Die Berliner wollten in der Schlussphase nun mehr und den Sieg in der regulären Spielzeit. Köln war nur noch ins eigene Drittel gedrängt. Ty Ronning vergab dabei die größte Chance. Die Eisbären waren dem 3:2 nun sehr nahe, doch der Treffer sollte nicht mehr fallen. Somit ging es wie bereits am Sonntag in Nürnberg beim Spielstand von 2:2 in die Verlängerung.

In dieser hatte Freddy Tiffels 75 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung auf dem Schläger, aber er vergab seinen Alleingang. Wie übrigens auch am Mittwoch gegen Zürich. Etwas, woran die Nummer 95 im Training noch arbeiten muss. Da in der Overtime auch kein Treffer fiel, musste die Partie im Penaltyschießen entschieden werden. Da traf als einziger Schütze Maximilian Kammerer, womit er den Haien den Zusatzpunkt sicherte.