3:4! Die Eisbären verspielen eine 3:0-Führung und verlieren das Hinspiel im CHL-Viertelfinale gegen die ZSC Lions

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #22:

Bittere Niederlage für die Eisbären Berlin: Die Hauptstädter verloren das CHL-Viertelfinal-Hinspiel knapp mit 3:4 und verspielten dabei eine 3:0-Führung. In den ersten 30 Minuten waren die Berliner die klar bessere Mannschaft und führten auch in der Höhe verdient. Doch dann wurde Zürich immer stärker, spielte seine Fähigkeiten aus und sicherte sich am Ende den knappen Sieg. Dennoch eine gute Vorstellung der Eisbären, die aber verständlicherweise enttäuscht sein werden, ein 3:0 verspielt zu haben. Da war deutlich mehr drin gewesen. Nun heißt es, am 17.12. im Rückspiel nochmal alles zu geben, um doch noch den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte im Vergleich zum Spiel in Nürnberg am Sonntagnachmittag um. Jake Hildebrand kehrte zwar in den Kader zurück, nahm dort aber nur als Back-up auf der Bank Platz. Jonas Stettmer stand somit erneut im Tor. In der Defensive fehlte Kapitän Kai Wissmann, während Markus Niemeläinen zurückkehrte. Dadurch gab es dort drei komplett neue Pärchen gab – Jonas Müller/Mitch Reinke, Markus Niemeläinen/Eric Mik, Korbinian Geibel/Olivier Galipeau, Rio Kaiser. In der Offensive blieb alles beim alten.

Für die Eisbären die größtmögliche Aufgabe im CHL-Viertelfinale. Zürich hatte bisher nur ein Spiel in der diesjährigen CHL-Saison verloren. Im Achtelfinale setzte man sich mühelos gegen Straubing durch. Wenn die Berliner Zürich schlagen wollen, muss es schon ein nahezu perfekter Tag sein. Dazu braucht man aber auch einen nicht so guten Tag der Schweizer. Welche Mannschaft erwischte heute wohl welchen Tag?

Die Eisbären-Spieler bejubeln das 1:0 von Zach Boychuk. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Rasanter Beginn ins Hinspiel des CHL-Viertelfinales. Die Eisbären begannen druckvoll und hatten auch die ersten guten Abschlüsse. Den besten hatte dabei Blaine Byron, der frei durch war, diese Chance aber ungenutzt ließ. Doch auch Zürich meldete sich bereits vorne an, Jonas Stettmer war aber von Beginn an hellwach.
Beide Teams machten von Beginn an deutlich, dass sie hier als Sieger vom Eis gehen wollten, um sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in 13 Tagen zu sichern. Dementsprechend hart umkämpft war die Anfangsphase dieses Spiels.
In der Folge gab es daher auch weniger Torchancen, da es beide Defensivreihen verstanden, die gefährlichen Räume besser zu schließen. Bisher ein absolutes Duell auf Augenhöhe.
Zürich bot sich Mitte des ersten Drittels die erste Chance in Überzahl und da wissen wir ja, wie entscheidend dieses in der CHL sein kann. Denn auch bei einem Gegentor geht die Unterzahl weiter. Vorsicht war also geboten auf Seiten der Berliner. Aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing, ließen die Lions erst kurz vor Ablauf der Strafzeit in ihre Formation kommen und überstanden die erste Unterzahl schadlos.
Direkt im Gegenzug schlugen die Berliner dann aber eiskalt zu und gingen durch Zach Boychuk mit 1:0 in Führung (14.). Simon Hrubec rutschte die Scheibe durch die Schoner.
Die Hauptstädter blieben auch danach dran und störten den Spielaufbau der Gäste schon sehr früh. Die Lions hatten damit sichtlich Probleme und mussten nun ein Mittel dagegen finden. Was aber nicht so einfach war, waren sie doch viel mehr im eigenen Drittel beschäftigt. Die Eisbären mit einem richtig starken Auftritt in den ersten 20 Minuten, der Lust auf mehr machte.
In der Schlussphase des Auftaktdrittels durften die Berliner dann auch erstmals in Überzahl ran und hatten somit nun die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch gerade das Powerplay war zuletzt eine große Baustelle im Team der Eisbären mit einer Erfolgsquote von gerade einmal 6,25 Prozent. Heute war man zwar durchaus bemüht und fand auch in die Formation, spielte es dann aber doch wieder etwas zu kompliziert. So blieb es beim verdienten 1:0 nach dem ersten Drittel.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären Berlin und den ZSC Lions. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel legten die Berliner direkt nach. Freddy Tiffels zog mit viel Speed rum ums Tor, legte die Scheibe mustergültig für Gabriel Fontaine auf und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 2:0 (22.). Fontaine hatte vorher Tiffels noch Platz gemacht, damit der ums Tor rum fahren konnte. Ein klasse Zusammenspiel und die durchaus überraschende Zwei-Tore-Führung. Nicht vom Spielverlauf her, denn von dem her war sie absolut verdient. Nein, viel mehr galten die Schweizer als Favorit vor dem Viertelfinale, doch bisher war davon rein gar nichts zu sehen und das war der Verdienst der Eisbären Berlin, die das bis hierhin sehr stark machten.
Und sie spielten einfach weiter, denn Lean Bergmann erhöhte wenig später sogar auf 3:0 gegen die Schweizer. Das ging für die Lions einfach zu schnell. Bullygewinn Fontaine und Bergmann zog einfach mal ab. Das war schon ein Statement, vor allem so früh im Spiel. Damit konnte man vor dem Spiel nicht wirklich rechnen.
Von Zürich war aber auch rein gar nichts zu sehen. Die Eisbären hatten die Partie ganz klar im Griff und spielten weiter munter nach vorne, während man hinten kaum etwas gefährliches zu ließ.
Doch Mitte des Spiels war man dann einmal nicht sortiert und schon nutzten das die Lions zum Anschlusstreffer aus. Eine starke Kombination schloss Derek Grant ab – 3:1 (30.).
Aber auch der Gegentreffer schickte die Berliner nicht, die direkt im nächsten Angriff zwei richtig gute Chancen hatten, aber Simon Hrubec war zur Stelle und verhinderte das vierte Gegentor.
Zürich dann mit einem Powerplay und dort verkürzten sie auf 3:2. Top-Scorer Sven Andrighetto brachte die Schweizer mit seinem Onetimer wieder ganz nah ran. Und das Powerplay ging ja noch weiter. Zürich nun natürlich obenauf und mit viel Rückenwind auf der Suche nach dem Ausgleich. Die Eisbären mussten hellwach bleiben, denn der Druck wurde immer größer. Die restliche Unterzahl überstand man schon mal ohne ein weiteres Gegentor.
Aber die Berliner machten sich das Leben weiter schwer, denn man kassierte die nächste Strafzeit und gab damit Zürich die nächste Chance, hier zum Ausgleich zu kommen. Die Lions fanden ihre Formation und ließen die Scheibe gut laufen, aber gefährlich wurde es eigentlich nur einmal, als Jonas Stettmer die Scheibe kurz vor der Linie stoppte. Ansonsten verteidigte man das enorm gut weg.
Aber die letzten zehn Minuten gehörten definitiv den Gästen, die anscheinend den Wachmacher in Form von einem 0:3-Rückstand brauchten, um zu ihrem Spiel zu finden. Die Eisbären retteten aber die knappe 3:2-Führung in die zweite Drittelpause. Dort galt es anschließend, sich nochmal zu sammeln für die letzten 20 Minuten, die definitiv hart umkämpft werden würden.

Am Ende feierten die ZSC Lions einen knappen Sieg in Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel begann deutlich verhaltener als die beiden davor. Beide Teams waren zunächst darauf bedacht, hier keinen Fehler zu machen. Freddy Tiffels hatte dann aber nach einem Scheibenverlust der Schweizer die dicke Chance, auf 4:2 zu stellen. Aber er vergab diese dicke Chance.
Nach dieser Szene nahm die Partie wieder an Fahrt auf und die Eisbären setzten sich Mitte des letzten Drittels sogar mal im Angriffsdrittel fest. Man war auf der Suche nach der Lücke im Schweizer Defensivverbund, fand diese aber nicht.
Neun Minuten vor dem Ende lag die Scheibe dann aber im Berliner Tor, welches jedoch nochmal im Video betrachtet wurde. Dort konnte man aber nichts irreguläres erkennen und somit hatte das Tor durch Dean Kukan Bestand – 3:3 (51.).
Die Moral der Schweizer muss man definitiv loben, die hier nach einem 0:3 und keinen guten ersten 30 Minuten so zurück gekommen sind. Mit Anlauf hat Zürich dann doch noch bewiesen, dass sie zu den Top-Teams in Europa zählen. Exakt vier Minuten vor dem Ende war das Traum-Comeback der Schweizer komplett, denn Zürich ging mit 4:3 in Führung. Jesper Frödén brachte die Lions erstmals an diesem Abend in Führung.
Natürlich enorm bitter für die Eisbären, die hier zwischenzeitlich mit 3:0 führten, damit aber den Kampfgeist der Gäste geweckt haben. Dennoch war es kein schlechtes Spiel der Eisbären, die hier immer weiter spielten und ihre Chancen suchten, doch vor dem Tor fehlte ihnen das nötige Quäntchen Glück. Insgesamt war es ein Spiel auf absolutem Top-Niveau, welches man zu dem Zeitpunkt in der CHL aber auch erwarten kann. Die Zuschauer dürften ihr Kommen kaum bereut haben, auch wenn der Spielstand natürlich nicht für gute Laune bei den Fans sorgte.
Zürich verhinderte dank eines aggressiven Forecheckings die Schlussoffensive der Eisbären, doch 31,9 Sekunden vor dem Ende kassierten die Lions nochmal eine Strafzeit. Die Eisbären bekamen also nochmal die dicke Chance, um hier wieder auszugleichen. Verdient wäre es allemal. Die Eisbären versuchten nochmal alles, aber am Ende reichte es nicht mehr. Die Eisbären verloren das Hinspiel des CHL-Viertelfinales knapp mit 3:4.

5:2 in Frankfurt: Die Eisbären feiern den fünften Sieg in Serie!

Die Eisbären Berlin bleiben in der DEL auf Erfolgskurs. Am Sonntagabend gewann man bei den Löwen Frankfurt verdient mit 5:2 (2:0,1:1,2:1) und feierte damit den fünften Sieg in Serie. Hinten ließ man erneut wenig zu und vorne erwies man sich einmal mehr als eiskalt vor dem Tor. Gabriel Fontaine und Zach Boychuk trafen jeweils doppelt und waren somit die Matchwinner auf Seiten der Berliner.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte im Vergleich zum Sieg gegen Bremerhaven am Freitagabend rein gar nichts um. So stand also auch Jake Hildebrand beim Gastspiel an alter Wirkungsstätte im Tor.

Die Hessen erwischten einen überraschend guten Saisonstart und empfingen die Berliner daher als Tabellenvierter zum Spitzenspiel in Frankfurt. Vergangene Saison konnten die Eisbären alle vier Hauptrundenspiele gegen die Löwen gewinnen. In Frankfurt setzte man sich zweimal mit 5:2 durch. Folgte heute der nächste Sieg in Hessen?

Machte einfach da weiter, wo er am Freitag aufgehört hat: Gabriel Fontaine traf erneut doppelt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mit dem Traumstart ins Spiel. Gabriel Fontaine mit dem 1:0 nach gerade einmal 20 Sekunden. Doch danach waren die Eisbären nach drei Strafen in Folge in Unterzahl gefordert, dabei auch mal mit zwei Mann weniger auf dem Eis. Doch die Berliner überstanden diese brenzlige Situation ohne Gegentor.
Danach zur Abwechslung auch mal die Berliner in Überzahl, in der man auch die Formation fand, aber die Lücke in der Frankfurter Defensive nicht.
Fortan gab es endlich mal Fünf-gegen-Fünf-Hockey zu sehen, bei dem es munter rauf und runter ging, ohne sich dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Frankfurts aggressives Forechecking war in dieser Phase aber sehr auffällig, womit sie die Eisbären früh unter Druck setzten.
Die Berliner erwiesen sich aber wie am Freitag als eiskalt vor dem Tor. Leo Pföderl mit dem Pass in den Slot zu Zach Boychuk und der hämmerte die Scheibe ins Netz – 2:0 (15.). Pföderl scorte saisonübergreifend damit im 15. Spiel in Folge. Was für eine Serie von Leo!
Mit diesem Spielstand ging es am Ende auch in die erste Drittelpause. Die Eisbären effektiv vor dem Tor und stark in Unterzahl, Frankfurt glücklos im Abschluss. Aber trotzdem kein schlechter Auftritt der Hessen.

Scorte saisonübergreifend im 15. Spiel in Folge: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel waren die Special Teams wieder gefragt. Zunächst ließen die Eisbären ein Powerplay ungenutzt, wenig später durften die Hessen mit einem Mann mehr ran. Aber da unterlief den Löwen ein kapitaler Fehler hinter dem eigenen Tor. Freddy Tiffels mit dem Forecheck, Juho Olkinuora wurde somit unter Druck gesetzt und sein Pass auf Kevin Maginot wurde von Tiffels abgefangen. Der hatte anschließend das Auge für Fontaine, der mühelos einschießen konnte – 3:0 in Unterzahl (27.). Zehn Torschüsse hatten die Eisbären zu diesem Zeitpunkt abgegeben, drei davon landeten im Netz. Was für eine Quote der Berliner! Im anschließenden Powerplay hatten die Eisbären sogar die Chance auf das vierte Tor, doch es sollte ihnen nicht gelingen.
Die Gastgeber ließen sich aber davon nicht beirren und waren weiterhin bemüht, hier auch auf das Scoreboard zu kommen. Doch die Eisbären standen defensiv sehr kompakt und ließen kaum etwas gefährliches der Hessen zu.
Die Löwen in der Schlussphase mit einem weiteren Powerplay und diesmal klingelte es im Berliner Tor. Dominik Bokk mit einer starken Aktion und einem überragenden Handgelenkschuss aus dem Stand heraus – 3:1 (37.). Und natürlich trifft wieder ein Ex-Eisbär gegen die Hauptstädter.
Frankfurt war durch den Anschlusstreffer jetzt richtig beflügelt und setzte die Eisbären nochmal gehörig unter Druck, schwächte sich durch eine Strafzeit dann aber nochmal selbst. So nahmen die Berliner eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Auch Frederik Tiffels überzeugte mit drei Scorerpunkten gegen Frankfurt (ein Tor/zwei Assists) (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Diese bauten die Berliner früh im Schlussdrittel aus. Bullygewinn durch Fontaine, Geibel haute die Scheibe auf das Tor, Olkinuora konnte die Scheibe nicht festhalten, Tiffels schnappte sich den Puck und netzte per Bauerntrick ein – 4:1 (44.). Damit raubte man den Frankfurtern natürlich jegliche Hoffnung auf Punkte gegen den Deutschen Meister. Auch wenn im Eishockey viel möglich ist, so machte es heute Abend nicht den Anschein, als würden die Hessen einen Drei-Tore-Rückstand gegen Berlin aufholen können.
Aber die Hessen versuchten es trotzdem weiter, was man ihnen hoch anrechnen musste. Die Moral stimmte bei den Löwen Frankfurt. Doch die Defensive der Eisbären ließ nach wie vor nicht viel zu und Frankfurt fand auch kein Mittel dagegen.
Löwen-Coach Tom Rowe nahm 5:36 Minuten vor dem Ende seine Auszeit und zog nach dieser den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Man ließ hier also nichts unversucht, doch am Ende nutzten es die Eisbären durch Zach Boychuk zum 5:1 aus (57.).
Der Schlusspunkt war dieser Treffer aber nicht, denn für den sorgte am Ende Markus Lauridsen in der Schlussminute – 5:2 (60.).
Die Eisbären machten also das dritte Sechs-Punkte-Wochenende der Saison klar und feierten zudem den fünften Sieg in Serie. Und zum dritten Mal in Folge hieß es am Ende 5:2 für die Eisbären bei den Löwen Frankfurt.

Tore, Choreos, Party! Die Eisbären gewinnen mit 6:2 gegen Nürnberg

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #7:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers verdient mit 6:2 (2:1,2:1,2:0) gewonnen und feierten damit bereits das zweite Sechs-Punkte-Wochenende der Saison. An einem ganz besonderen Tag, denn die Fanszene der Eisbären hatte gleich satte drei Choreos vorbereitet. Was für ein atemberaubender Eishockey-Sonntag in Berlin, welchen die Mannschaft am Ende krönte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur auf einer Position. Jake Hildebrand rückte zwischen die Pfosten, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles beim alten.

Die Eisbären trafen heute auf einen angeschlagenen Gegner, denn Nürnberg hatte am Freitag mit 0:9 zuhause gegen Bremerhaven verloren. Die Franken waren also auf Wiedergutmachung aus. Vergangene Saison verlor man alle vier Duelle in der Hauptrunde gegen die Eisbären. Diese Serie durfte aus Berliner Sicht heute gerne weitergehen.

Teilweise ging es sehr ruppig zur Sache. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die richtige Motivation für das Spiel gab die Fanszene der Mannschaft mit. Mit einer riesigen 70-Jahre-Choreo in der gesamten Arena wurden die Spieler auf das Spiel eingestimmt. Doch die Berliner mussten erst einmal früh im Spiel in Unterzahl agieren nach einer Strafzeit gegen Mitch Reinke. Aber das machten die Hausherren mit Bravour und ließen nichts gefährliches der Franken zu.
Nürnberg versteckte sich hier keinesfalls und war durchaus sehr aktiv zu Beginn der Partie. Man sah keine Verunsicherung nach der 0:9-Klatsche gegen Bremerhaven. Die Eisbären standen defensiv aber sehr kompakt und ließen daher kaum hochkarätige Chancen der Ice Tigers zu.
Gleiches galt aber auch auf der Gegenseite, wo die Eisbären nicht wirklich an der Nürnberger Defensive vorbeikamen. So bestimmten beide Defensivreihen den Auftakt dieser Partie.
Mitte des ersten Drittels wurden beide Teams dann zwingender in ihren Angriffen. Während auf der einen Seite Jake Hildebrand retten konnte, war sein Gegenüber Leon Hungerecker in der zwölften Spielminute machtlos. Leo Pföderl mit dem 1:0 aus der Drehung, starke Aktion von der Nummer 93 und ein klasse Zuspiel von Ty Ronning. Gut, dass er wieder zurück im Team ist.
Die Eisbären waren nun richtig heiß gelaufen und legten knappe zwei Minuten später das 2:0 nach. Lean Bergmann mit dem Knaller von der blauen Linie, welcher hinter Hungerecker einschlug (14.). Das wir das noch erleben dürfen, die Eisbären führen selbst mal mit 2:0…
Die Gäste aus dem Frankenland schüttelten sich kurz und spielten dann weiter nach vorne. Dafür belohnten sie sich in der 16. Spielminute auch. Will Graber brachte Nürnberg aufs Scoreboard. Keinesfalls unverdient der Treffer.
Kurz vor der ersten Drittelpause die Eisbären nochmal in Überzahl, doch der dritte Treffer wollte nicht fallen. So blieb es bei einer knappen 2:1-Führung. Spannung war also weiterhin garantiert und so ein bisschen lag auch eine Schlägerei in der Luft, denn Nürnberg spielte doch recht ruppig nach Abpfiff.

Liam Kirk mit dem Treffer zum 4:2 per Penalty. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels gab es eine Choreo, diesmal nur in der Fankurve aber auch wieder sehr gigantisch. Diese konnten sich insgesamt sechs Spieler (je drei Spieler beider Mannschaften) in aller Ruhe auf der Strafbank anschauen, denn nach Drittelende gab es noch ein paar Auseinandersetzungen auf dem Eis.
Für das erste spielerische Highlight sorgte dann Nürnberg, als Owen Headrick nur den Pfosten traf (23.). Die Ice Tigers blieben auch in der Folge gefährlich, die Eisbären mussten weiterhin hellwach sein.
Lean Bergmann hatte Mitte der Partie die erste dicke Chance für die Eisbären, als er den Konter fuhr, dabei aber nur per Halten gestoppt werden konnte. Die Folge war ein Powerplay für die Berliner und somit die Chance auf das 3:1, welche sie auch nutzten. Und wie, Querpass von Liam Kirk auf Gabriel Fontaine und dessen Onetimer schepperte im Nürnberger Tor (30.).
Aber Powerplay kann auch Nürnberg, wenn dafür auch eine Einladung von Manuel Wiederer nötig war. Der mit dem Fehlpass direkt vor das Tor, wo sich Ryan Stoa nicht zweimal bitten ließ – 3:2 (32.).
Die Franken blieben auch danach weiter sehr gefährlich, die Berliner hatten so ihre Probleme mit den Ice Tigers. Aber auch die Eisbären hatten ihr Chancen, so dass es weiterhin eine sehr muntere Partie in der Hauptstadt war.
Vier Minuten vor der zweiten Drittelpause war Liam Kirk nach einer klasse Scheibenannahme durch, konnte aber noch im letzten Moment per Haken gestoppt werden. Somit gab es also Penalty für die Eisbären, welchen Kirk eiskalt verwandelte – 4:2. Beruhigend für die Nerven der Eisbären-Fans war es auf jeden Fall. Mit der Zwei-Tore-Führung ging es anschließend auch in die zweite Drittelpause.

Dritte Choreo heute Abend! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel begann – ihr ahnt es schon – mit einer Choreo. Der dritten an diesem Abend. Respekt an die Fanszene der Eisbären Berlin für die drei überragenden Choreos (Bilder folgen in den sozialen Netzwerken). Das war eine überragende Arbeit und ein Beleg dafür, dass wir die beste Fanszene der Liga haben! Da diesmal auch Konfetti mit dabei war, gab es erst einmal ein paar Minuten Pause.
Diese steckten die Hausherren besser weg, denn nur kurze Zeit später erhöhten die Eisbären auf 5:2. Gewühl vor dem Nürnberger Tor, am Ende war es Zach Boychuk, der die Übersicht behielt (42.).
Aber auch nach dem fünften Gegentreffer steckten die Franken nicht auf und spielten weiter mutig nach vorne. Aber Jake Hildebrand ließ eben nichts durch und so rannte Nürnberg weiterhin einem Drei-Tore-Rückstand hinterher.
Auch die Eisbären hatten im letzten Drittel noch ihre Momente im Offensivdrittel, einer davon schlug 57,8 Sekunden vor dem Ende im Nürnberger Tor ein. Lean Bergmann machte das halbe Dutzend voll – 6:2.
So konnten die Eisbären-Fans in Ruhe ihre Mannschaft und sich selbst feiern. Geniale Stimmung in Berlin, wo das gesamte Stadion am Ende auch hüpfte. Eishockey-Herz, was willst du mehr? Zum Spiel gab es im letzten Drittel nicht mehr viel zu sagen. Angesichts des Spielstandes war auch so ein wenig die Luft raus. Die Eisbären feierten ein am Ende souveränen und verdienten Sieg und machten damit das zweite Sechs-Punkte-Wochenende der Saison perfekt. Und das Ganze in einem sehr besonderen Rahmen. Danke an die Hartmut-Nickel-Kurve dafür!!!

3:2 nach 0:2! Ty Ronning schießt die Eisbären zum Sieg im SAP Garden

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #6:

Die Eisbären Berlin haben den ersten Vergleich mit Red Bull München in der Saison 2024/2025 knapp aber verdient für sich entschieden. Am Ende setzte man sich im neuen SAP Garden mit 3:2 (0:1,1:1,2:0) durch und fügte den Münchnern dabei die erste Niederlage in dieser Saison und zugleich die erste Niederlage in der neuen Arena zu. Unterstützt von über 1.000 Eisbären-Fans, welche per Sonderzug, Bussen und Autos angereist sind, dominierten die Eisbären die Partie über weite Strecken und drehten dabei einmal mehr einen 0:2-Rückstand. Ist man in diesen Tagen von den Hauptstädtern ja gewohnt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Stürmer Ty Ronning zurückgreifen, was zu Änderungen an den Offensivreihen führte. So stürmte der Rückkehrer Ronning direkt an der Seite von Zach Boychuk und Leo Pföderl. Liam Kirk, Blaine Byron und Lean Bergmann bildeten die zweite Reihe. Eric Hördler rückte wieder in die dritte Reihe vor und spielte zusammen mit Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels. Die nominell vierte Reihe bestand aus Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Michael Bartuli stand als 13. Stürmer im Line-up.
In der Defensive gab es genau eine Änderung. Jonas Stettmer startete zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand eine Pause bekam und als Back-up auf der Bank saß.

Für die Eisbären eine enorm schwere Aufgabe, hatte Gegner München doch zuvor alle vier Ligaspiele gewonnen. Die Eisbären hingegen kamen mit dem Gefühl von vier Hauptrundensiegen in der vergangenen Saison ans Oberwiesenfeld. Konnte man diese beeindruckende Serie gegen den Erzrivalen fortsetzen?

Andreas Eder mit dem 1:0 für München. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären waren vom ersten Bully weg richtig gut drin im Spiel. Man spielte ein starkes Forechecking, was München vor Probleme stellte. So spielten sich die ersten Minuten im Drittel der Hausherren ab. Doch dann schnappte sich Konrad Abeltshauser die Scheibe, sah Andreas Eder komplett alleine an der gegnerischen blauen Linie stehen und der war frei durch und ließ Stettmer keine Chance – 0:1 (4.). Mit der ersten Chance die Führung für München und die kalte Dusche für die Eisbären.
Die Berliner ließen sich davon aber nicht beirren und zogen ihren Gameplan weiter durch. Aggressives Forechecking, Schüsse aus allen Lagen und Mathias Niederberger unter Dauerbeschuss nehmen. Der ehemalige Berliner Goalie bekam viel mehr zu tun als ihm lieb war. Das einzige was noch fehlte, war das Berliner Tor. Chancen dafür waren genügend vorhanden, aber u.a. Leo Pföderl und Eric Hördler vergaben beste Chancen. Letzterer scheiterte sogar am Pfosten.
Von München war erstaunlich wenig zu sehen und wenn dann nur nach Fehlern der Eisbären. Ein weiterer Fehler sorgte für den nächsten Alleingang von Chris DeSousa, diesmal ließ sich Jonas Stettmer aber nicht überwinden. So blieb es beim 0:1 aus Eisbären-Sicht und eigentlich fragten sich alle Fans, zumindest die Berliner, warum es so stand. So überlegen wie die Eisbären bei bis dato ungeschlagenen Münchnern waren. Aber noch waren ja 40 Minuten zu spielen.

Hielt seine Mannschaft mehrfach im Spiel: RB-Goalie Mathias Niederberger (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch München hatte den besseren Start ins Mitteldrittel, auch bedingt durch zwei Strafzeiten gegen die Eisbären. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Gastgeber das zweite Tore nachlegten. Taro Hirose brachte die Scheibe aufs Tor und am Ende fälschte sie Tobias Rieder entscheidend ab – 0:2 (24.).
Das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf keinesfalls wieder, aber am Ende ist halt entscheidend, was auf dem Videowürfel steht. Und da stand ein 2:0 für München, die zu Beginn des zweiten Drittels ihre beste Phase des gesamten Spiels hatten. Beflügelt vom Spielstand spielte München inzwischen deutlich besser, konnte aber kein weiteres Tor erzielen.
Ab Mitte der Partie übernahmen dann aber die Eisbären wieder das Kommando. Die Eisbären feuerten aus allen Lagen, aber Mathias Niederberger hatte eine sehr starken Tag erwischt. Es schien in der Phase fast schon so, als wäre es eines dieser berühmten Spiele, wo du noch so viel schießen kannst – die Scheibe wird nicht den Weg ins Tor finden. Doch dann kam Freddy Tiffels mit einer richtig schönen Einzelaktion, welche die Eisbären endlich auf das Scoreboard brachte – 1:2 (34.).
Danach nochmal Chancen auf beiden Seiten, aber weitere Tore sollte im Mitteldrittel nicht fallen, weshalb die Eisbären weiterhin einem Rückstand hinterher liefen.

Matchwinner bei Rückkehr in den Kader: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch nur bis zur 47. Spielminute, denn da sorgte Zach Boychuk für den Ausgleich in Überzahl. Kai Wissmann hatte abgezogen und Boychuk hielt die Kelle in den Schuss – 2:2. Der hochverdiente Ausgleich, der für kollektiven Jubel im Gästeblock und Ruhe im Heimblock sorgte.
Mal wieder hatten die Eisbären also Moral bewiesen und ein 0:2 aufgeholt – zum dritten Mal in Folge. Und die Eisbären wollten jetzt mehr, wollten den Sieg. Aber immer wieder scheiterten sie am Münchner Goalie. Die Berliner dominierten das Spiel weiter nach Belieben, kamen am Ende auf ein Torschussverhältnis von 49:22 – in München, das ist mal eine Ansage. Und knapp drei Minuten vor dem Ende des Spiels hatten die Berliner das Spiel endgültig gedreht. Der Druck der Hauptstädter wurde immer größer, München bekam die Scheibe nicht raus, vor dem Tor von Mathias Niederberger entstand ein Gewühl, in dem Ty Ronning die Übersicht behielt und zum 3:2 traf (57.).
Am Ende war das der Siegtreffer, denn München fand keine Antwort mehr darauf, weil die Eisbären aber auch nichts mehr zugelassen hatten. Mal wieder war es eine am Ende geschlossene Mannschaftsleistung, welche den Sieg möglich gemacht hat. Das Team spielt sich immer mehr ein, die Abläufe werden immer mehr verinnerlicht und auch die Moral ist nach wie vor in Takt. Denn dreimal in Folge einen 0:2-Rückstand aufzuholen, zeugt eben von jener Moral. Wenn gleich man daran arbeiten wird, in den nächsten Spielen nicht schon wieder einem 0:2-Rückstand hinterher zu rennen. Und wie wichtig jeder einzelne Spieler ist, hat man auch in München wieder einmal gesehen. Ty Ronning kehrte zurück in den Kader und war am Ende der Matchwinner.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

2:0-Führung verspielt! Die Eisbären verlieren Finalspiel eins in Bremerhaven mit 2:4

Fehlstart in die Finalserie für die Eisbären Berlin: Der DEL-Rekordmeister unterlag bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven verdient mit 2:4 (2:2,0:2,0:0). Dabei erwischten die Berliner einen Traumstart ins Spiel und führten früh mit 2:0, doch danach nutzten die Gastgeber Fehler der Berliner und holten sich den ersten Sieg in der Finalserie.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Kapitän Kai Wissmann zurückgreifen. Dafür fehlte Lean Bergmann gesperrt. Die große Frage vor dem ersten Finalspiel war die, wer Bergmann ersetzen würde. Aubin hat sich für Jaedon Descheneau entschieden. Er rückte auch direkt in die Reihe von Bergmann und spielte zusammen mit Manuel Wiederer und Ty Ronning.
Zudem blieben Morgan Ellis und Yannick Veilleux draußen, dafür kehrte neben Wissmann auch Eric Mik ins Line-up zurück. Während Wissmann wieder an der Seite von Jonas Müller verteidigte, spielte Mik als Allrounder in der vierten Reihe zusammen mit Maximilian Heim und Patrice Cormier. Eric Hördler war als 13. Stürmer dabei.
Alles andere blieb unverändert. Somit stand natürlich auch Jake Hildebrand wieder im Tor. Kann „The Wall“ auch Bremerhaven zur Verzweiflung bringen?

Die Ausgangslage war klar: Beide Teams stehen zurecht im Finale der PENNY DEL und wollen ihre Saison nun auch mit dem Meistertitel krönen. Während es für Bremerhaven die erste Meisterschaft wäre, würden die Berliner bereits die zehnte Meisterschaft feiern. Die Erfahrung spricht also klar für die Eisbären. Und trotzdem wird es keine typische Serie „David gegen Goliath“, denn beide Mannschaften begegnen sich auf Augenhöhe. Kleinigkeiten werden am Ende entscheiden. Die Special Teams werden enorm wichtig sein. Und dann kommt es natürlich auch auf die beiden Giganten im Tor an – Kristers Gudlevskis vs. Jake Hildebrand. Wer sicherte sich Spiel eins?

Traumstart für die Eisbären Berlin. Zach Boychuk bejubelt sein Tor zum 1:0 nach nur 43 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, aber Bremerhaven schlägt eiskalt zurück

Traumstart für die Eisbären, die nach nur 43 Sekunden Bremerhaven schockten. Nach gewonnenem Bully im Angriffsdrittel hatte Zach Boychuk auf einmal die Scheibe vor dem Schläger und netzte problemlos ein – 1:0 (1.). Pech für die Hausherren, denn die Scheibe blieb beim Pass von Leo Pföderl an Alex Friesen hängen und landete nur so vor dem komplett frei stehenden Boychuk, der sich diese Chance nicht nehmen ließ.
Von Beginn an war hier viel Intensität drin im Spiel. Es ging hin und her, Bremerhaven wollte direkt die Antwort geben, doch es waren die Berliner, welche direkt das 2:0 nachlegen konnten. Mit seinem ersten Versuch scheiterte Leo Pföderl noch, doch dann nutzte er seinen eigenen Rebound zum 2:0 (6.). Da stimmte ein weiteres Mal die Zuordnung in der Defensive der Pinguins nicht.
Die Eisbären waren hier von Beginn an hellwach und eiskalt vor dem Tor, Bremerhaven wirkte sichtlich geschockt durch diesen Start der Eisbären. Das hatte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch natürlich ganz anders vorgestellt. War die Nervosität vielleicht doch zu groß bei den Gastgebern vor dem ersten Finalspiel?
Das Spiel bot keine Verschnaufpause. Beide Teams spielten das mit enorm viel Tempo, überbrückten sehr schnell die neutrale Zone und kamen dann auch zu Chancen. Die Berliner bis hierhin aber mit der besseren Effektivität vor dem gegnerischen Tor.
In der zwölften Spielminute schlugen die Hausherren aber eiskalt zu. Lukas Kälble hatte vom linken Bullykreis aus abgezogen und Jake Hildebrand mit seinem Schuss überrascht. Die Scheibe rutschte dem Berliner Goalie durch die Fanghand – 2:1.
Und Bremerhaven war jetzt im Finale angekommen, denn nur eine gute Minute später glichen die Pinguins aus. Ross Mauermann wurde vor dem Tor angespielt, hatte zu viel Zeit und düpierte Jake Hildebrand – 2:2 (13.). Was für ein Start in dieses erste Finalspiel, was für ein Tempo. Beste Werbung für das deutsche Eishockey von beiden Mannschaften!
Bremerhaven hatte sich also sichtlich vom Schock des frühen 0:2 erholt gezeigt, nun war es an den Eisbären, sich ebenso schnell vom Doppelschlag der Hausherren zu erholen. Schon das erste Drittel der Finalserie bot einen unglaublichen Vorgeschmack auf ein hoffentlich episches Finale.
Bremerhaven drückte am Ende des ersten Drittels nochmal gehörig und daraus resultierte das erste Powerplay für die Gastgeber. Und da war natürlich Vorsicht geboten, denn Bremerhaven hat schließlich das beste Powerplay der Liga. Doch sie trafen auf das beste Penalty Killing der Liga. Es waren somit die beiden besten Mannschaften in der jeweiligen Disziplin im Einsatz, mit dem besseren Ende für die Berliner. Es blieb also beim 2:2 nach 20 furiosen Minuten.

Bremerhaven schockte die Eisbären mit zwei Toren im Mitteldrittel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären lassen Hochkaräter aus, während Bremerhaven eiskalt vor dem Tor ist

Auch im Mitteldrittel ging es weiter hin und her, aber beide Mannschaften waren nun vermehrt darauf bedacht, in der eigenen Defensive kompakt zu stehen. Dennoch war die Intensität weiterhin sehr hoch in dieser Partie, das Tempo zu Beginn des zweiten Drittels aber noch nicht.
Auf die erste dicke Chance im Mitteldrittel mussten die Fans bis zur 26. Minute warten. Bremerhaven mit dem Turnover, doch Leo Pföderl scheiterte an Kristers Gudlevskis. Das war die Riesenchance zur erneuten Berliner Führung.
Nur wenige Augenblicke später tauchte Blaine Byron frei vor Gudlevskis auf, auch er hatte die Führung auf dem Schläger, doch erneut war der Bremerhavener Goalie der Sieger im Duell Eins-gegen-eins.
Berlin provozierte die Turnover der Gastgeber, konnte aber bis hierhin noch kein Kapital aus diesen schlagen. Aber man näherte sich der erneuten Führung an. Doch diese erzielten dann die Hausherren. Die Eisbären mit mangelnder Zuordnung in der eigenen Defensive, Ziga Jeglic mit dem Querpass vor dem Tor auf Miha Verlic und der hatte das leere Tor vor Augen – 2:3 (30.). Die Gastgeber hatten das Spiel komplett gedreht. Wow, was für ein Comeback der Pinguins!
Aber die Eisbären hatten in der Folge ihre Chancen zum Ausgleich. Doch Kristers Gudlevskis wuchs schon wieder über sich hinaus und ließ die Berliner mittlerweile verzweifeln. In diesem Drittel sprach die Effektivität also für die Gastgeber. Noch ein Beispiel? Ross Mauermann mit dem Sahne-Pass auf Alex Friesen und der schloss trocken und humorlos ab – 2:4 (36.).
Die Eisbären vergaben vorne zu viele Chancen und wirkten hinten nicht immer sicher, was Bremerhaven eiskalt ausnutzte. Und wie sich die Pinguins hier ins Spiel nach dem schlechten Start zurück gekämpft hatten, verdiente den aller größten Respekt.
Und somit bewahrheitete sich bereits im ersten Spiel, dass Bremerhaven ein ganz schwerer Brocken werden würde, welcher die Eisbären und deren Trainerteam vor eine sehr große Herausforderung stellte. Mit einem zwei-Tore-Rückstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Ließ sich nur zweimal von den Eisbären überwinden: Kristers Gudlevskis (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven lässt nichts mehr anbrennen

Früh im Schlussdrittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl zum Ausgleich, aber man betrieb weiterhin Chancenwucher. Die Effektivität der vergangenen Spiele schien den Berlinern heute irgendwie abhanden gekommen zu sein.
Die Eisbären blieben weiterhin am Drücker, gaben dieses Spiel noch nicht verloren. Aber man fand nach wie vor keinen Weg vorbei an Kristers Gudlevskis. Bremerhaven verteidigte nun aber auch mit allem, was sie zur Verfügung hatten.
Bremerhaven hatte dann die dicke Chance zur Vorentscheidung, denn die Hausherren mit dem nächsten Powerplay. Doch die Eisbären überstanden diese dank eines aggressiven Unterzahlspiels. Somit blieb den Eisbären noch die Hoffnung auf ein Happy Ende in Spiel eins, doch dafür brauchte man Tore. Aber die Zeit lief gegen die Berliner. Und Bremerhaven hielt die Eisbären gut weg vom eigenen Tor.
Die Eisbären bissen sich an der Pinguins-Defensive die Zähne aus, fanden kein Mittel dagegen, um mal etwas Gefährliches in der Schlussphase zu kreieren. Und dann schwächte man sich auch noch selbst mit einer weiteren Strafzeit kurz vor Ende der Partie. Bremerhaven konnte somit weitere Zeit von der Uhr nehmen.
Serge Aubin nahm knapp zwei Minuten vor dem Ende seine Auszeit und Goalie Jake Hildebrand vom Eis. Die Eisbären riskierten noch einmal alles, aber man hatte Probleme, mal einen geordneten Spielaufbau hinzubekommen. Somit verpuffte diese Chance mit einem Mann mehr und man verlor Spiel eins verdient in Bremerhaven. Man wird dieses Spiel genau analysieren und die Fehler abstellen müssen, will man in Spiel zwei in Berlin zurückschlagen.

3:2 gegen Mannheim! Zach Boychuk schießt die Eisbären Berlin ins Halbfinale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #36:

HALBFINALE!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:1,1:0,1:1) gewonnen und ziehen damit ins Playoff-Halbfinale ein. Mal wieder war es eine reine Nervenschlacht, in der die Eisbären erneut die besseren Nerven hatten. Dennoch Hut ab an die Adler Mannheim für eine geile und hart umkämpfte Viertelfinalserie, in der am Ende Kleinigkeiten entschieden haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der selben Aufstellung wie in Spiel vier in Mannheim. Alle Verteidiger-Pärchen und Offensivreihen blieben somit gleich. Und im Tor begann erneut Jake „The Wall“ Hildebrand.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim musste dieses Spiel gewinnen, um die vorzeitige Sommerpause abzuwenden. Den Eisbären fehlte noch genau ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale der DEL-Playoffs. Spannung war also garantiert in der Uber Arena. Doch der letzte Sieg in einer Serie ist immer der schwerste, das wussten auch die Eisbären. Gelang ihnen dennoch der vierte Sieg gegen den Erzrivalen?

Blitzstart der Eisbären: Julian Melchiori bejubelt sein Tor zum 1:0 nach nur 59 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären am Drücker, aber Mannheim effektiv

Der Start war jedenfalls schon einmal vielversprechend. Ganze 59 Sekunden dauerte es nur, ehe die Eisbären mit 1:0 in Führung gingen. Blaine Byron verteidigte die Scheibe sehr stark an der Bande, Marcel Noebels spielte anschließend den Querpass auf Julian Melchiori und der Verteidiger netzte in Stürmer-Manier ein (1.). Was für ein Auftakt in Berlin!
Und die Eisbären machten weiter, Marcel Noebels verpasste zweimal das 2:0. Arno Tiefensee war jeweils zur Stelle. Die Berliner machten von Beginn an klar, dass sie nicht noch einmal nach Mannheim fahren wollten.
Die Spielfreude war den Hausherren deutlich anzusehen. Für Mannheim ging das alles teilweise zu schnell, weshalb die Berliner immer wieder zu Abschlüssen kamen. Mannheim ließ den Eisbären zu viel Platz und die erarbeiteten sich Chance um Chance. Was noch fehlte, war das 2:0.
Nach dem Powerbreak durften die Adler sich dann auch mal offensiv präsentieren, denn sie hatten das erste Powerplay der Partie. Durchaus eine Stärke der Kurpfälzer. Aber das Penalty Killing der Eisbären leistete mal wieder eine hervorragende Arbeit und ließ nur zwei Schüsse zu. Beim letzten wurde es durchaus gefährlich, aber da war es wieder, das mangelnde Scheibenglück der Adler. Wenn man in Spiel eins zu gierig ist, bleibt eben nichts mehr für die anderen Spiele übrig…
Das Spiel war nun deutlich ausgeglichener, denn die Eisbären hatten ein wenig Tempo raus genommen, während Mannheim defensiv nun etwas kompakter stand. Mannheim suchte nun auch ab und zu mal den Weg in die Offensive, traf da aber ebenfalls auf eine kompakte Eisbären-Defensive.
Knappe drei Minuten vor der ersten Drittelpause lag die Scheibe aber plötzlich im Berliner Tor. John Gilmour hatte die Scheibe von oben einfach mal Richtung Berliner Tor gebracht, wo Matthias Plachta sie entscheidend abfälschen konnte – 1:1 (18.).
Heute waren die Gäste bis hierhin das effektivere Team. Die Eisbären verpassten es das 2:0 zu machen, nahmen anschließend ein wenig Tempo raus und prompt fällt hinten einer rein. So stand es nach 20 Minuten 1:1, was aus Adler-Sicht natürlich schmeichelhaft war. Aber danach fragt keiner.

Es war eine hart umkämpfte Partie in Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim am Drücker, aber Berlin schlägt in Überzahl zu

Das zweite Drittel begann deutlich verhaltener, weil beide Mannschaften defensiv sehr sicher standen und nur wenig zu ließen. Mit fünf Minuten Anlaufzeit kamen die ersten Schüsse auf die Tore und Mannheim hatte die ersten beiden guten Abschlüsse, Jake Hildebrand war aber zur Stelle.
Den Gästen gehörte anschließend auch das erste Powerplay im Mitteldrittel. Und da wurde es gefährlich. John Gilmour, Kris Bennett und Tyler Gaudet mit guten Chancen, die aber allesamt knapp am Tor vorbei gingen.
Die Adler blieben aber am Drücker, hatten in dieser Phase das Momentum auf ihrer Seite. Mannheim wollte die erstmalige Führung an diesem Abend erzielen. Mannheim wirkte giftiger in den Zweikämpfen. Diese Phase unterbrach dann aber Leon Gawanke mit einer Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die große Chance für die Eisbären, um mal für ein wenig Entlastung zu sorgen.
Und daraus wurde sogar eine doppelte Überzahl für 71 Sekunden, denn Korbinian Holzer musste wenig später auch in die Kühlbox. Und das nutzten die Berliner mit einem sehr starken Angriff zur erneuten Führung. Man ließ die Scheibe wie am Schnürchen laufen und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Arno Tiefensee keine Chance ließ – 2:1 (29.). Durch die ständigen Richtungswechsel hatten die Eisbären Tiefensee aus seiner Position gelockt und Boychuk somit leichtes Spiel. Ganz stark gespielt!
Mannheim hatte sich sein bis dahin gutes zweites Drittel durch zwei Strafzeiten wieder selbst kaputt gemacht und musste daher einem erneuten Rückstand hinterherlaufen. Die Partie war fortan auch wieder ausgeglichener. Es ging hin und her, beide Defensivreihen machten jedoch die gefährlichen Räume gut zu.
In der Arena am Ostbahnhof herrschte derweil eine atemberaubende Stimmung, weil alle Fans die Eisbären nach vorne peitschten. Gänsehaut-Atmosphäre! Die Partie nahm sich in den letzten Minuten eine kleine Auszeit vor dem finalen Showdown im letzten Drittel, wo Mannheim dann kommen musste, wollte man nicht in 20 Minuten mit der Sommerplanung beginnen.

Ließ die Adler ein weiteres Mal in dieser Serie verzweifeln: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zach Boychuk schießt die Eisbären ins Halbfinale

Yannick Veilleux hätte nach gerade einmal drei Minuten für etwas Beruhigung sorgen können. Mannheim war zu weit aufgerückt, Veilleux hatte dadurch zu viel Platz und stand frei vor Arno Tiefensee, doch er vergab diesen Hochkaräter. Nur wenig später wurde es noch knapper für Tiefensee. Mannheim strapazierte in dieser Phase sein Glück fast schon über.
Die Eisbären machten das einzig richtige, setzten Mannheim früh unter Druck und ließen sie so kaum ins Spiel kommen. Die Berliner waren dem 3:1 deutlich näher als Mannheim dem Ausgleich. Nur man nutzte seine Chancen einfach nicht.
Mannheim schöpfte dann wieder ein wenig Hoffnung, denn man bekam das nächste Powerplay. Die große Chance zum erneuten Ausgleich also. Aber die Eisbären erneut mit einem überragenden Penalty Killing.
Die Eisbären warfen sich jetzt in alle Schüsse. Bestes Beispiel dafür Manuel Wiederer, der schon nach dem ersten Block ein schmerzverzerrtes Gesicht hatte, sich aber nicht dafür zu schade war, auch noch den zweiten Block zu nehmen. Was für eine Einstellung, Stark!
Mannheim war jetzt am Drücker und schnürte die Berliner ins eigene Drittel. Jake Hildebrand war aber wie immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Spannung pur in der Schlussphase des fünften Viertelfinalspiels.
Sieben Minuten vor dem Ende bekamen die Kurpfälzer das nächste Powerplay und die erneute Chance zum Ausgleich. Wieder einmal war die Berliner Defensivarbeit gefordert. Oder besser gesagt „The Wall“. Der packte in der Crunch-Time mal eben zwei spektakuläre Saves aus. Was für ein Teufelskerl, dieser Jake Hildebrand! Aber leider musste er anschließend doch noch hinter sich greifen. John Gilmour gelang der erneute Ausgleich – 2:2 (55.).
Und wieder ging die Partie von vorne los. Genauso wie am Sonntag auch. Noch blieben beiden Mannschaften aber rund fünf Minuten, um die Verlängerung zu verhindern. Die Adler hatten das Momentum auf ihrer Seite und wollten die Partie jetzt komplett drehen. Doch es waren die Eisbären, welche 2:27 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erneut trafen. Zach Boychuk traf die Mannheimer mitten ins Herz – 3:2 (58.). Was für eine Nervenstärke der Berliner, welche erneut den Ausgleich der Adler schnell mit dem Führungstor beantworteten. Wie am Sonntag in der Kurpfalz.
Mannheim riskierte nun natürlich alles, nahm eine Auszeit und Goalie Arno Tiefensee vom Eis. Doch es reichte nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und zogen damit verdient ins Halbfinale der Playoffs ein!

6:4! Leo Pföderl mit fünf Scorerpunkten gegen Iserlohn – CHL-Qualifikation perfekt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #29:

Die Eisbären Berlin haben ihr einziges Spiel an diesem Wochenende gewonnen. Gegen die Iserlohn Roosters setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (1:0,2:2,3:2) durch und verteidigte damit erfolgreich die Tabellenführung. Am Ende machte man es aber spannender als es eigentlich nötig gewesen wäre. Aber die Eisbären haben immer zur richtigen Zeit auf die Tore der Sauerländer reagiert. Mit diesem Sieg hat man sich zudem das Ticket für die Champions Hockey League (CHL) gesichert. Hoffen wir auf eine bessere Europapokal-Saison als in den letzten Jahren.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Patrice Cormier zurückgreifen. Dafür fehlte Jaedon Descheneau im Line-up. Damit bedingt waren auch kleinere Änderungen im Line-up. Im Tor blieb jedoch alles beim alten. Jake Hildebrand stand im Tor. Mit Nikita Quapp war jedoch ein neuer Goalie als Back-up dabei. Eric Mik und Korbinian Geibel tauschten in der Defensive die Positionen. Mik verteidigte an der Seite von Morgan Ellis und Geibel war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieben die Reihen Noebels-Boychuk-Pföderl sowie Heim-Wiederer-Hördler zusammen. Freddy Tiffels und Blaine Byron bekamen Lean Bergmann an ihre Seite. Bergmann ersetzte Descheneau in dieser Reihe. Den Platz von Bergmann neben Yannick Veileux und Tobias Eder nahm Rückkehrer Cormier ein.

So viel zur Aufstellung. Ein Blick in die Statistik dieses Duells zeigt, dass die Eisbären zwei der bisherigen drei Duelle gegen Iserlohn in dieser Saison gewonnen haben. Allerdings gelangen diese Siege in Iserlohn. Spiel eins in Berlin ging mit 0:3 verloren. Doch nicht nur deswegen war Vorsicht geboten, nein, auch die Tatsache, dass Iserlohn im Jahr 2024 eine unglaubliche Aufholjagd hingelegt hat, machte die Sauerländer zu einem sehr schweren Gegner. Setzten sich die Berliner dennoch gegen die Roosters durch oder setzte es auch im zweiten Heimspiel der Saison eine Niederlage gegen Iserlohn?

Nur einmal konnten die Eisbären Andreas Jenike im Tor der Roosters im ersten Drittel überwinden: (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Dominante Eisbären, aber nur 1:0

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt. Torchancen gab es in der Anfangsphase keine, dafür war es eine sehr umkämpfte Partie. Was verständlich war, da es für beide Mannschaften um wichtige Punkte ging. Für die Eisbären im Kampf um Platz eins, für Iserlohn im Kampf um den Klassenerhalt.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffe der Hausherren aber zielstrebiger, die Abschlüsse waren jedoch noch zu ungenau. Doch die Eisbären erhöhten den Druck und drängten die Roosters ins eigene Drittel, doch die Sauerländer machten die gefährlichen Räume zu. Iserlohn verteidigte sein Tor mit allen verfügbaren Mitteln.
Gefühlt war es ein Spiel auf ein Tor, aber bis hierhin war Andreas Jenike im Iserlohner Tor nicht zu bezwingen. Doch die Eisbären näherten sich mit jeder Chance dem Torerfolg an. Und das 1:0 fiel dann auch sechs Minuten vor der ersten Drittelpause. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Zach Boychuk, welcher zu viel Platz hatte und Jenike erstmals an diesem Abend überwinden konnte. Die verdiente Führung für die Hausherren!
Iserlohn bekam aber kurz darauf die Chance zum Ausgleich, doch Taro Jentzsch vergab sie. Direkt im Gegenzug spielten die Eisbären einen Angriff nicht sauber zu Ende. Beide Angriffe hätten ein Tor verdient gehabt.
Zum Drittelende hin vergaben beide Mannschaften auch noch ein Powerplay, Iserlohn nahm aber noch ein paar Sekunden davon mit ins zweite Drittel. Somit führten die Eisbären knapp aber hochverdient mit 1:0 nach dem ersten Drittel. 20:2 zeigte die Torschussstatistik nach 20 Minuten an. Da war Iserlohn mit dem Spielstand noch gut bedient.

War an fünf von sechs Eisbären-Toren direkt beteiligt: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären lassen eine Chance nach der nächsten liegen

Die paar Sekunden Powerplay konnte die Mannschaft von Trainer Doug Shedden aber auch nicht nutzen und so rannte Iserlohn dem knappen Rückstand weiter hinterher. Und der wuchs in der Folge aber auf zwei Tore an. Erneut war es Leo Pföderl, welcher diesmal Marcel Noebels vor dem Tor klasse in Szene setzte. Noebels ließ sich diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0 (22.). Fast eine Kopie des 1:0, nur das diesmal Noebi der Abnehmer war.
Die Eisbären waren auch danach weiter am Drücker und wollten direkt das dritte Tor nachlegen. Iserlohn kam in dieser Phase kaum mal aus dem eigenen Drittel heraus. Warum Iserlohn zuletzt so stark war, zeigten sie heute bis hierhin jedenfalls nicht. Was aber natürlich auch mit dem dominanten Spiel der Berliner zu tun hatte. Die machten hier deutlich, dass sie Platz eins nach der Hauptrunde haben wollten.
In der Folge beteiligte sich Iserlohn aber auch wieder am Spiel und hatte eine gute Phase. Und mitten in diese herein verkürzte Emil Quaas auf 2:1 (29.). Somit war die Spannung hier wieder zurück. In einer Partie, in der die Eisbären bis zum Anschlusstreffer eigentlich alles im Griff hatten.
Die Eisbären stellten aber relativ schnell den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Powerplay für die Eisbären und diesmal legte Marcel Noebels für Leo Pföderl auf – 3:1 (31.). Drei-Punkte-Spiel für die Nummer 93 bis hierhin. Leo kommt je näher die Playoffs kommen immer besser in Fahrt. Was sehr wichtig für die Eisbären ist. Was aber auch erwähnenswert ist: Thomas Schemitsch bekam bei diesem Treffer den zweiten Assist und steht damit nach vier Spielen bereits bei vier Scorerpunkten. Bis hierhin eine absolute Top-Verstärkung für den Hauptstadtclub!
In der Folge hatten die Eisbären das nächste Powerplay und auch da wieder ein, zwei gute Chancen. Diesmal konnte man die numerische Überlegenheit jedoch nicht nutzen. Und wer seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten eben bestraft. Hunter Shinkaruk verkürzte zwei Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 3:2 (38.). Was zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten war.

Erzielte früh im Schlussdrittel das 4:2 für die Eisbären: Freddy Tiffels /Nummer 95 (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Tor-Spektakel im letzten Drittel

29 Sekunden war das Schlussdrittel erst alt, da erhöhten die Eisbären schon auf 4:2. Blaine Byron setzte Freddy Tiffels vor dem Tor in Szene und der ließ sich diese Chance nicht entgehen (41.). Traumstart für die Berliner ins letzte Drittel und somit wurde der Weg für Iserlohn sehr weit, wollte man hier noch Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mitnehmen.
Nach dem vierten Treffer der Eisbären war so ein wenig die Luft raus aus dem Spiel. Erstmals wieder Torgefahr gab es beim nächsten Powerplay der Eisbären, die in diesem für die endgültige Entscheidung sorgen wollten. aber nicht an Andreas Jenike vorbeikamen.
Iserlohn hatte dann die Chance zum erneuten Anschlusstreffer, denn nun waren die Roosters ein Mann mehr auf dem Eis. Die Sauerländer fanden zwar ihre Formation, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing, ließen nichts gefährliches des IEC zu.
Danach plätscherte das Spiel so ein wenig vor sich hin, bis vier Minuten vor dem Ende der Partie. Auf einmal tauchten die Gäste mal wieder vor dem Berliner Tor auf. Tyler Boland kam mit viel Speed über links ins Angriffsdrittel und verkürzte ein drittes Mal für die Roosters – 4:3 (57.).
Iserlohn gab hier einfach nicht auf, wie schon in den vergangenen Wochen. Den Eisbären stand nun eine heiße Schlussphase bevor. Eine gute Probe für die bevorstehenden Playoffs, wo es solche Situation im Spiel sehr oft geben wird. Und die Berliner lösten diese bestmöglich und erhöhten schnell auf 5:3. Eric Mik durfte ebenso eine Vorlage vom Matchwinner Leo Pföderl verwerten (58.).
Doug Shedden versuchte dennoch alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das nutzte der überragende Mann des Abends zur endgültigen Entscheidung. Leo Pföderl mit seinem zweiten Treffer und insgesamt fünften Scorerpunkt an diesem Abend zum 6:3 (59.).
Der Schlusspunkt? Nein, denn Charlie Jahnke hatte das letzte Wort in diesem verrückten Eishockeyspiel – 6:4 (60.). Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären verteidigten ihre Tabellenführung vor Bremerhaven.

2:3 n.P.: Die Eisbären verlieren ihr Heimspiel gegen Ingolstadt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #28:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt knapp mit 2:3 n. P. (0:0,1:2,1:0/0:0,0:1) verloren. Die Eisbären konnten dabei erneut nicht über die volle Spielzeit überzeugen und taten sich vor allem im Spielaufbau immer wieder schwer. Bis zu den Playoffs muss man das jedoch dringend in den Griff bekommen, sonst droht es eine kurze Playoff-Reise zu werden.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Patrice Cormier (zwei Spiele) verzichten, dafür kehrte Freddy Tiffels nach Sperre wieder zurück ins Line-up. Yannick Veilleux (gesperrt) und Ty Ronning (verletzt) fehlten nach wie vor.
Im Tor gab es ein Änderung. Jonas Stettmer stand im Tor, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die Defensive davor blieb unverändert.
Im Sturm blieb einzig die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand heute aus Jaedon Descheneau, Tobias Eder und Rückkehrer Freddy Tiffels. Die dritte Reihe bildeten Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Maximilian Heim. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Mik, Blaine Byron und Eric Hördler.

Die Eisbären hatten alle drei bisherigen Duelle in dieser Saison gegen den Vizemeister gewonnen. Mit einem vierten Sieg im vierten Spiel wollte man die nächsten wichtigen drei Punkte im Kampf um Platz eins einfahren. Für die Schanzer ging es aber auch um wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn und die Pre-Playoffs. Die direkte Playoff-Qualifikation ist angesichts von zwölf Punkten Rückstand eher unwahrscheinlich. Wer sicherte sich heute die drei wichtigen Punkte?

Wenig Highlights im ersten Drittel. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Torloses erstes Drittel

Vor Beginn der Partie wurde Stürmer Leo Pföderl noch für sein 600. DEL-Spiel geehrt. Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Leo!
Druckvoller Beginn der Eisbären, welche Ingolstadt direkt ins eigene Drittel drängten und gefühlt jeden Schuss auf das Tor brachten. Das erste Powerplay verpuffte dafür ohne jegliche Gefahr.
Nach dem verheißungsvollen Start in die Partie kam anschließend nicht mehr viel. Beide Teams neutralisierten sich und so passierte in dieser Phase nicht wirklich viel auf dem Eis. Auch nicht im ersten Powerplay der Gäste aus Ingolstadt. Bis hierhin war es ein schwaches Spiel in der Hauptstadt. Kein Vergleich zum Retro-Spiel von Freitagabend. Beide Teams auch mit vielen Fehlern im Spiel, weshalb die Angriffe nie wirklich sauber zu Ende gespielt wurden.
In der Schlussphase die Hausherren noch einmal in Überzahl, aber erneut wurde es zu kompliziert gespielt. Statt den einfachen Spielzug zu wählen entschied man sich für den schweren Spielzug und somit war es kaum verwunderlich, dass auch dieses Powerplay ohne Gefahr verpuffte. Damit endete das erste Drittel torlos. Es konnte nur besser werden.

Die Eisbären konnten Michael Garteig nur einmal im zweiten Drittel überwinden, (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ingolstadt schockt die Eisbären mit zwei Toren

Das zweite Drittel begann mit je einem Powerplay für beide Mannschaften. Aber auch die Überzahlspiele trugen zu keiner Verbesserung des Spiels bei. Beiden Teams versprangen immer wieder die Scheiben und sie blieb es ein fehlerbehaftetes Spiel.
In der 26. Spielminute kam endlich Bewegung aufs Scoreboard, allerdings auf Ingolstädter Seite. Wojciech Stachowiak hatte auf der rechten Seite zu viel Platz und konnte sich aussuchen, wo er die Scheibe hin schießt. Er schoss sie Stettmer durch die Beine – 0:1.
Die Eisbären hätten aber beinahe die schnelle Antwort parat gehabt, aber sie ließen zwei Riesenchancen liegen. Zunächst vergab Leo Pföderl freistehend (!) vor Michael Garteig, wenig später scheiterte Marcel Noebels ebenso am Ingolstädter Goalie. Das hätte der Ausgleich sein müssen!
Und es kam noch dicker für die Eisbären, denn direkt im Gegenzug stellte Mirko Höfflin auf 2:0. Dieses Gegentor fiel in die Kategorie „Kacktor“, denn den Treffer legte sich Stettmer selbst rein. Der erste Schuss ging an den Pfosten und von dort ging die Scheibe an den Rücken von Stettmer. Er versuchte noch alles, aber die Scheibe rutschte über die Linie – 0:2 (29.).
So hieß es statt Ausgleich 0:2. Aber die Eisbären fanden diesmal die schnelle Antwort. Zach Boychuk behielt im Slot die Ruhe und die Übersicht und verkürzte so auf 1:2 (31.).
Die Eisbären kurz darauf mit dem nächsten Powerplay und der Chance zum Ausgleich, aber auch hier wurde es wieder zu kompliziert gespielt. Ingolstadt überstand die Unterzahl daher ohne größere Probleme.
Fortan hatten die Berliner gute Chancen, ließen jedoch den Ausgleich mehrfach liegen. Aber auch Ingolstadt hätte in der Schlussphase auf 1:3 stellen können, die Eisbären konnten aber in letzter Sekunde retten. Die Schanzer ließen zudem ein Powerplay in der letzten Minute ungenutzt, nahmen aber noch 34 Sekunden Überzahl mit ins Schlussdrittel.

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Ingolstadt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Julian Melchiori schickt das Spiel in die Verlängerung

Doch auch dort konnten die Panther keinen Powerplaytreffer erzielen. Die Eisbären fortan bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Aber es mangelte ihnen an den nötigen Ideen. Das wirkte doch alles sehr kopflos. Ingolstadt hatte so keine große Mühe, den knappen Vorsprung zu verteidigen.
Trainer Serge Aubin hatte es bereits am Freitag angesprochen, dass die Eisbären noch lange nicht in Playoff-Form sind. Das bestätigte sich auch heute wieder. Kein guter Spielaufbau, zu wenig Tempo im Spiel, vor dem Tor trifft man zu oft die falsche Entscheidung. Von der Playoff-Form waren die Eisbären heute jedenfalls sehr weit entfernt. Dabei sind gerade die letzten Spiele der Hauptrunde genau dafür da, um sich für die Playoffs einzuspielen. Das heutige Spiel sorgt daher zumindest bei mir für leichte Kopfschmerzen, was die Playoffs angeht. Aber da geht ja letztendlich alles wieder von vorne los.
Zurück zum Spiel, in dem sich das Bild nicht wirklich verändert hatte. Die Eisbären weiterhin bemüht, aber ohne die zündende Idee im Angriff. Ingolstadt konzentrierte sich vermehrt aufs verteidigen, was sie jedoch nicht vor große Probleme stellte bei den Berliner Angriffsbemühungen.
Die Eisbären verrannten sich des Öfteren in Einzelaktionen und versuchten es mit dem Kopf durch die Wand. Dass das nicht von Erfolg gekrönt war, war schon beim Angriff zu sehen.
Exakt sechs Minuten vor dem Ende dachte sich Julian Melchiori, er zieht einfach mal von der blauen Linie ab und damit hatte er Erfolg, wenn gleich die Scheibe auch unhaltbar abgefälscht wurde – 2:2 (54.). Das dritte Saisontor und zugleich dritte Tor an diesem Wochenende. Seit sein Kumpel Thomas Schemitsch in Berlin spielt, dreht der Verteidiger auf.
Doch die Berliner schwächten sich kurz darauf wieder einmal selbst mit der nächsten unnötigen Strafzeit. Das Thema Disziplin bleibt bei den Eisbären ganz oben auf der Agenda. Zum Glück überstand man die Unterzahl ohne Gegentor. Im weiteren Verlauf der regulären Spielzeit passierte nicht mehr viel und somit hatten sich beide Mannschaften schon mal einen Punkt gesichert.

Und in der Overtime hatte Ingolstadt die dicke Chance, doch die Scheibe ging nur ans Aluminium. Glück für die Eisbären! Die hatten dann jedoch die noch größere Chance, denn Ingolstadt kassierte in der Verlängerung eine Strafzeit und ermöglichte den Berlinern somit ein Powerplay in der Overtime. Serge Aubin reagierte und nahm direkt seine Auszeit. Die Berliner konnten sich auch im Ingolstädter Drittel festsetzen, spielten es dann aber wieder zu behäbig und ließen diese Top-Chance daher liegen. Es ging also ins Penaltyschießen.

Im Penaltyschießen traf einzig Brandon Kozun für die Schanzer, die sich damit den Zusatzpunkt sicherten. Die Eisbären blieben dennoch Tabellenführer. Ingolstadt machte sich anschließend keine Freunde, denn vor der Heimkurve zu feiern und dort noch in die Bande zu springen (Michael Garteig) gehört sich nicht wirklich…

1:2 in Wolfsburg: Die Eisbären verzweifeln an Dustin Strahlmeier

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Grizzlys Wolfsburg mit 1:2 (1:0,0:1,0:1) verloren. Eigentlich war es kein schlechtes Spiel der Berliner, aber am Ende hadern die Hauptstädter mit der eigenen Chancenverwertung. Was aber auch an Goalie Dustin Strahlmeier lag, der einmal mehr die Eisbären zur Verzweiflung brachte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur auf einer Position. Blaine Byron und Eric Hördler tauschten die Reihen. Byron war Center der vierten Reihe zwischen Yannick Veilleux und Tobias Eder. Und Hördler bildete zusammen mit Maximilian Heim und Michael Bartuli die nominell vierte Reihe. Alles andere blieb im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich. Somit stand auch Jake Hildebrand wieder im Tor.

Es war das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in dieser Hauptrunde. Die Eisbären gewannen bisher zwei der drei Duelle (5:0 in Wolfsburg/2:1 in Berlin). Wolfsburg gewann das Tor-Spektakel in der Hauptstadt (9:6). Gab es heute wieder so ein Tor-Festival oder konzentrierten sich beide Teams eher auf die Defensive?

Erzielte das einzige Tor im ersten Drittel: Zach Boychuk (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Souveränes erstes Drittel der Eisbären

Verhaltener Beginn in der Autostadt. Die Hausherren ergriffen dann als erstes so ein wenig die Initiative und brachten die ersten Scheiben Richtung Berliner Tor. Etwas gefährliches war da aber noch nicht dabei.
Die erste echte Chance der Partie gehörte aber den Berlinern. In der neunten Spielminute war es Yannick Veilleux, welcher aber nicht an Dustin Strahlmeier vorbei kam.
Die Hausherren hatten Mitte des ersten Drittels das erste Powerplay der Partie und da war Vorsicht geboten, kassierten die Eisbären doch in den letzten sechs Spielen sechs Gegentore in Unterzahl. Aber das Penalty Killing der Berliner funktionierte hier sehr gut und so überstand man die erste Unterzahl ohne größere Probleme.
Wolfsburg war offensiv deutlich präsenter, aber die dickste Chance hatten die Eisbären. Marcel Noebels mit dem Schuss aus dem Slot, aber Dustin Strahlmeier war sehr stark mit der Fanghand zur Stelle. Da staunte selbst Noebels nicht schlecht, wie Strahlmeier da die Fanghand noch hoch bekommen hatte.
Aber im nächsten Angriff schlugen die Eisbären eiskalt zu. Die Eisbären fingen einen Pass der Wolfsburger ab, dann wurde der Konter blitzschnell gefahren und Leo Pföderl setzte Zach Boychuk in Szene. Der netzte zum 21. mal in dieser Saison ein – 1:0 (13.). Da waren sie wieder, die effektiven Eisbären.
Leo Pföderl hatte dann in der Schlussphase das 2:0 auf dem Schläger, verpasste es aber denkbar knapp. Die Eisbären hatten die besten Chancen, obwohl Wolfsburg präsenter in der Offensive war. Aber die Defensive der Berliner ließ eben kaum etwas zu und machte die Räume äußerst gut zu, was es Wolfsburg sehr schwer machte, mal zu einem gefährlichen Abschluss zu kommen. Bis hierhin ein sehr abgezockter Auftritt der Hauptstädter.
Und diese vergaben die nächste hundertprozentige Chance. Manuel Wiederer kam frei im Slot zum Abschluss, aber erneut war Strahlmeier zur Stelle. In der Schlussphase die Eisbären noch mit einem guten Powerplay, aber auch da legten sie das zweite Tor nicht nach. So blieb es am Ende beim verdienten 1:0 nach 20 Minuten.

An Dustin Strahlmeier bissen sich die Eisbären die Zähne aus. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären lassen das 2:0 liegen, Wolfsburg bestraft das

Zu Beginn des zweiten Drittels ging es munter hin und her. Aber es fehlten die dicken Torchancen. Wolfsburg bot sich dann die Chance in Überzahl, mal etwas Gefährliches zu kreieren, doch die Berliner ließen die Gastgeber nicht einmal in ihre Formation kommen. Erneut ein starkes Unterzahlspiel der Eisbären.
Danach die Berliner wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis und da wurde es auch sofort gefährlich, aber erneut ließ man das zweite Tor liegen. Und das wurde im Nachhinein bestraft. Es lief die 30. Spielminute, da kam Ryan O´Connor aus dem hohen Slot zum Abschluss und stellte die Partie auf 1:1.
Fortan ging es wieder schnell hin und her, aber beide Defensivreihen ließen keine hochkarätigen Torchancen zu.
Die Niedersachsen in der Schlussphase mit dem nächsten Powerplay und das war schon besser als die vorherigen, aber dennoch blieb es ohne Torerfolg. Wolfsburg blieb aber dran und wollte den Führungstreffer, aber die Eisbären ließen weiterhin wenig vor dem eigenen Tor zu. So blieb es beim Stand von 1:1 nach 40 Minuten. Aus Sicht der Gastgeber durchaus glücklich, denn die Eisbären ließen einige Chancen liegen.

Janik Möser entschied am Ende das Spiel zu Gunsten der Grizzlys.(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Janik Möser entscheidet das Spiel

Das letzte Drittel bot zunächst keine Highlights. Beide Teams waren auf eine sichere Defensive bedacht und wollten nicht den entscheidenden Fehler machen. Wolfsburg kassierte dann aber die erste Strafzeit im Schlussdrittel. Und die Eisbären hatten auch in diesem Powerplay beste Chancen. Aber an Dustin Strahlmeier war einfach kein vorbeikommen.
Die Berliner blieben dran und drängten auf den erneuten Führungstreffer. Doch wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft. In der 50. Spielminute hatten die Grizzlys mal wieder einen Angriff und Janik Möser schloss diesen erfolgreich ab – 1:2. Das zweite Gegentor und erneut war es ein Verteidiger. Die zeigten den Berlinern heute, wie man seine Chancen eiskalt nutzt.
Nun waren die Eisbären wieder gefordert, wollte man etwas Zählbares aus der Autostadt mit nach Hause nehmen. Doch beinahe hätte Chris Wilkie den Eisbären den Stecker gezogen, als er frei vor Hildebrand auftauchte. Doch diesen Hochkaräter nutzte der Wolfsburger Stürmer nicht. Das hätte die Vorentscheidung sein können.
Sechs Minuten blieben den Eisbären noch, um das Spiel zu drehen. Doch die Wolfsburger standen nun sehr kompakt und machten den Berlinern somit das Leben enorm schwer. Die Eisbären fanden keine Lücke, um mal gefährlich vor das Tor von Dustin Strahlmeier zu kommen. So lief der Mannschaft von Trainer Serge Aubin die Zeit davon.
Aber Wolfsburg spielte das am Ende sehr clever zu Ende und sicherte sich damit die drei Punkte. Am Ende mussten sich die Eisbären an die eigene Nase fassen, denn Chancen waren genug da, aber man fand keinen Weg vorbei an Dustin Strahlmeier.