WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #35:
Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven knapp mit 3:4 (1:1,0:2,2:1) verloren. Die Eisbären zeigte eine starke kämpferische Leistung und erspielten sich eine Menge guter Chancen gegen die beste Defensive der Liga. Am Ende scheiterte man an der eigenen Chancenverwertung. Dennoch ein starkes Spiel der Eisbären.
Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Lean Bergmann zurückgreifen. Er rückte für Maxim Schäfer in die Reihe mit Yannick Veilleux und Gabriel Fontaine. Alle anderen Reihen blieben zusammen.
Auch in der Defensive änderte Aubin nichts – außer auf der Back-up Position. Dort nahm heute endlich wieder Jonas Stettmer Platz. Der fehlte einige Zeit verletzungsbedingt und gab am Freitag in Weißwasser sein Comeback.
Es war mal wieder Zeit für die Final-Neuauflage der vergangenen Saison. Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Bisher setzte sich stets das Heimteam durch – Berlin mit 4:3, Bremerhaven mit 2:1. Die Pinguins stellen die mit Abstand beste Defensive der Liga. Fand die zweitbeste Offensive der Liga heute ein Mittel dagegen oder hielt das Abwehr-Bollwerk von Fischtown?
Vor dem Spiel wurde es bereits sehr emotional. Denn „The Voice“ Uwe Schumann absolvierte heute sein 1.000. DEL-Heimspiel für die Eisbären Berlin. Wow, was für ein Meilenstein. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum, Uwe und auf die nächsten 1.000 Heimspiele, auch wenn er das selbst verneinte. Für das heutige Spiel übernahm sein Sohn, der das auch sehr gut machte.

Entwickelt sich so langsam aber sich zum Torjäger: Verteidiger Korbinian Geibel, der in beiden Heimspielen am Wochenende traf. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Von Beginn an war es eine sehr intensive Partie, in der es hin und her ging. Das erste Ausrufezeichen setzten die Hausherren nach rund fünf Minuten. Die Eisbären eroberten die Scheibe im Angriffsdrittel, Freddy Tiffels kam zum Abschluss, aber die Latte stand dem Torerfolg im Weg.
Eine knappe Minute später war das Defensiv-Bollwerk dann aber bezwungen. Korbinian Geibel hatte abgezogen und den Ex-Eisbären Maximilian Franzreb erstmals an diesem Nachmittag bezwungen – 1:0 (6.).
Nach dem Powerbreak durfte das beste Powerplay der Liga seine Arbeit aufnehmen. Die Eisbären mit der ersten Strafzeit und Fischtown mit dem Überzahlspiel. Doch für wirklich viel Gefahr konnten die Pinguins nicht sorgen, weil dass die Eisbären aber auch gut weg verteidigten.
Fortan blieb es eine hart umkämpfte Partie, in der es die Eisbären waren, die immer mal wieder für Gefahr sorgen konnten. Doch ein perfekt vorgetragener Angriff der Gäste sorgte für das 1:1. Markus Vikingstad war erfolgreich gewesen – 1:1 (16.).
Die Eisbären fortan auf der Suche nach einer Antwort und guten Abschlüssen, aber Franzreb ließ sich kein zweites Mal im Auftaktdrittel überwinden. So blieb es beim 1:1 nach den ersten sehr intensiven 20 Minuten in der Hauptstadt.

Die Schiedsrichter (hier Andris Ansons) griffen entscheidend in das Spiel ein. Mal wieder ein Beweis für das Schiedsrichterproblem in der PENNY DEL. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Auch im zweiten Drittel ging es weiter munter hin und her mit Abschlüssen von beiden Mannschaften, welche die Goalies jedoch vor keine größere Herausforderung stellten, da sie meistens freie Sicht hatten. Zudem war es weiterhin eine sehr hart umkämpfte Partie zwischen den beiden Finalisten der letzten Saison.
Bremerhaven drehte in der 27. Spielminute die Partie. Die Eisbären wechselten gerade, als Bremerhaven den Konter fuhr. Die Zuordnung der Berliner stimmte dadurch nicht, was Maximilian Franzreb sah. Er schickte Nino Kinder auf die Reise, welcher zum 1:2 vollendete. In solch engen Spielen entscheiden eben die Kleinigkeiten und genau solch eine nutzen die Gäste eiskalt aus.
Die Berliner danach sehr engagiert und auf der Suche nach der Lücke in der Defensive der Pinguins. Doch die machten die gefährlichen Räume gut zu. Die Schüsse, die die Eisbären abgaben, flogen auch eher am Tor vorbei als auf das Gehäuse.
Rund fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels zogen sich die „Unparteiischen“ den Frust der Eisbären-Fans zu. Markus Niemeläinen kassierte nach einem Check gegen die Brust eine Spieldauer. Die Hauptschiedsrichter schauten sich die Szene im Gegensatz zu einer Aktion im ersten Drittel gegen Zach Boychuk an. Im Vergleich dazu sah Görtz den Check kommen, Boychuk nicht. Wie man dann zu so einer Entscheidung kommt, bleibt mir ein Rätsel. Aber es bestätigt einmal mehr das Bild, welches die DEL in Sachen Schiedsrichter abgibt – und das ist kein Gutes, seit Jahren!
Zumal so etwas spielentscheidend sein kann, denn Bremerhaven hat das beste Powerplay der Liga. Jan Urbas nutzte es direkt zum 1:3 aus (36.). Mehr Kapital konnte Bremerhaven aber nicht raus schlagen, weshalb es mit einem 1:3-Rückstand in die zweite Drittelpause ging. In diese wurden die beiden Hauptschiedsrichter mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedet. Und womit? Mit Recht!

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären und Bremerhaven. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Nun waren die Hausherren gefordert, wollte man die Niederlage gegen den Vizemeister noch abwenden. Einfach sollte das angesichts der Defensivstärke der Pinguins aber nicht werden. Die Eisbären kamen auch wild entschlossen raus, hatten aber zu Beginn noch nicht das Gegenmittel parat gegen diese starke Abwehr.
Nach rund sieben Minuten bot sich den Berlinern dann aber die XXL-Chance, denn man bekam tatsächlich ein doppeltes Powerplay für ganze zwei Minuten. Wahnsinn und das bei diesen Schiedsrichtern, unglaublich! Die Eisbären setzten sich sofort im Angriffsdrittel fest, ließen die Scheibe laufen und waren dabei sehr geduldig. Nach mehreren gescheiterten Versuchen war es Liam Kirk, welcher 13 Sekunden vor dem Ende des Powerplays endlich die Lücke fand – 2:3 (49.).
Nun war hier wieder Richtung Spannung drin im Spitzenspiel. Im Grunde spielten hier nur die Eisbären, Bremerhaven konzentrierte sich eigentlich nur noch auf die Defensive und lauerte auf Konter. Rund sieben Minuten vor dem Ende das nächste Powerplay für die Eisbären und auch dieses war wieder sehr druckvoll und gefährlich. Nur diesmal blieb es ohne einen Torerfolg. Aber die Luft für Bremerhaven wurde immer dünner. Doch die Zeit lief für Fischtown und gegen die Eisbären.
Chancen hatten die Eisbären genügend, aber Maximilian Franzreb lieferte eine überragende Leistung im Pinguins-Tor ab. Und wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, wirst du hinten bestraft. Die Gäste tauchten einmal vor dem Berliner Tor auf und schon erhöhten sie auf 2:4 (58.). Ludwig Byström überwand Jake Hildebrand und sorgte somit für die Vorentscheidung im Spitzenspiel Verdient war das natürlich nicht, aber danach fragt morgen keiner mehr.
In der Schlussphase die Hauptstädter aber nochmal in Überzahl. Serge Aubin nahm zudem in der Folge noch seine Auszeit und zog seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Man versuchte also nochmal alles, was sich auszahlen sollte. 85 Sekunden vor dem Ende verkürzten die Eisbären auf 3:4. Yannick Veilleux hatte die Lücke gefunden und sorgte somit für eine sehr heiße Schlussphase in Berlin. Doch zu mehr reichte es am Ende nicht mehr. Die Eisbären verloren das Heimspiel nach großem Kampf.