2:3 n.P. gegen Köln: Die Eisbären tun sich gegen den Lieblingsgegner Köln sehr schwer und verlieren ihr Heimspiel

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #23:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Kölner Haie mit 2:3 n.P. verloren. Über die gesamte Spielzeit taten sich die Eisbären sehr schwer im Chancen kreieren. Dazu leistete man sich zu viele unnötige Scheibenverluste im eigenen Spiel. Am Ende war es einfach kein gutes Heimspiel gegen clevere Kölner, die mal wieder ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm erneut Änderungen vor. Im Tor stand heute Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer auf der Bank Platz nahm. In der Defensive fehlte erneut Kai Wissmann angeschlagen. In der Defensive gab es zwei neue Pärchen, nämlich Eric Mik und Jonas Müller sowie Mitch Reinke und Markus Niemeläinen. Olivier Galipeau und Korbinian Geibel blieben zusammen. Rio Kaiser war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive fehlte Lim Kirk angeschlagen, dadurch gab es neue Offensivreihen. In der ersten Reihe gab es die Zusammenführung der einstigen Paradereihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl. In der zweiten Reihe stürmten Ty Ronning, Blaine Byron und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe spielten Lean Bergmann, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux zusammen. Und in der vierten Reihe standen Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Elias Schneider, der heute sein DEL-Debüt feierte.

Die Eisbären trafen heute auf ihren Lieblingsgegner und dennoch sollte man die Haie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Denn gerade auswärts trumpfen die Kölner in dieser Saison auf. Dagegen läuft es zuhause derzeit nicht so wirklich für Köln. Da es also ein Auswärtsspiel war, war größte Vorsicht geboten für die Eisbären, die aber vier der letzten fünf Spiele gewannen. Darunter war auch das 6:2 am 1. Spieltag in der Domstadt.

Alex Grenier vergab die erste große Chance in dieser Partie. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach verhaltenem Beginn gab es dann einmal einen Sahnepass aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Ex-Eisbär Alex Grenier, der frei durch war, aber zu hoch zielte. Die dicke Chance für Köln, hier früh in Führung zu gehen. Doch nur wenig später schlug die Scheibe dann doch im Berliner Tor ein. Gregor MacLeod zielte ganz genau und schockte die Eisbären früh in dieser Partie – 0:1 (4.).
Die Eisbären hätten beinahe die schnelle Antwort gefunden, das Aluminium hatte jedoch etwas dagegen. Ty Ronning hatte abgezogen.
Das Spiel war keine sechs Minuten alt, da musste Yannick Veilleux wegen eines Kniechecks vorzeitig duschen und ermöglichte den Gästen somit eine fünfminütige Überzahl. Eine Disziplin, in der die Haie nur auf Platz zehn stehen. Trotzdem fanden die Haie ihre Formation und Josh Currie hatte die dicke Chance aus dem Slot heraus, aber Jake Hildebrand reagierte blitzschnell und verhinderte das 0:2. Weitere hochkarätige Chancen ließen die Eisbären nicht zu, die Schüsse, die kamen, stellten keine große Gefahr für die Eisbären da. Somit überstand man diese brenzlige Situation dank einer leidenschaftlichen Verteidigung ohne Gegentor. Ganz stark, Eisbären!
Das gab den Berlinern neuen Rückendwind und sie kamen zum Ausgleich. Ty Ronning scheiterte noch, aber Freddy Tiffels staubte eiskalt ab – 1:1 (13.).
Die Kölner danach mit guten Chancen, erneut in Führung zu gehen, aber Hildebrand ließ nichts zu und war stets zur Stelle. Und da waren gute Chancen dabei. Glück für die Hausherren, die sich in der Schlussphase kaum mal aus der Umklammerung der Domstädter lösen konnten. Die zeigten deutlich, warum sie in dieser Saison auswärts so stark sind. Mit dem 1:1 ging es anschließend in die erste Drittelpause. Angesichts der Spielanteile glücklich für die Eisbären.

Die Eisbären gleichen in dieser Szene zum 1:1 aus. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Glück hatten die Kölner dann zu Beginn, als die Eisbären durch Leo Pföderl erneut am Pfosten scheiterten. Bereits der zweite Aluminiumtreffer an diesem Abend.
Das Mitteldrittel bot ansonsten bis hierhin wenig Highlights, die Eisbären durchaus bemüht, aber ohne die nötige Durchschlagskraft in der Offensive. Mal vom Aluminiumtreffer abgesehen.
Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Eisbären den Druck und drückten Köln immer mal wieder ins eigene Drittel. Nur hochkarätige Chancen wollten dabei nicht herausspringen.
Köln lauerte auf Konter, um mal für Gefahr vor Jake Hildebrand zu sorgen. Was aber selten der Fall war.
Mitte der Partie die Eisbären dann erstmals in Überzahl, doch da kassierte man den Shorthander. Aus dem Nichts heraus. Erneut war MacLeod der Torschütze – 1:2 (31.). Das Powerplay war mehr als harmlos, die Eisbären fanden nicht mal in ihre Formation. Erschreckend.
Doch man bekam gleich nochmal die Chance in Überzahl zu spielen. Für vier Sekunden war es sogar eine doppelte Überzahl. Zwar fand man im zweiten Powerplay auch mal seine Formation, aber außer einer Chance von Marcel Noebels sprang nicht viel bei raus. Das war viel zu ungenau gespielt. Die Eisbären generell mit zu vielen leichtfertigen Scheibenverlusten. Das war heute bei weitem kein guter Auftritt der Berliner.
Zum Ende hin dann nochmal die Haie in Überzahl nach einer mehr als unnötigen Strafzeit von Ty Ronning. Aber auch diese Unterzahl verteidigten die Eisbären sehr leidenschaftlich weg. So blieb es beim knappen 1:2-Rückstand nach 40 Minuten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Schlussdrittel fiel den Eisbären zu Beginn wenig ein, um mal offensiv für Gefahr zu sorgen. Für Köln war das daher einfach zu verteidigen.
Die Eisbären waren sichtbar bemüht, brachten die Scheiben auch auf das Tor, nur waren die Chancen nicht zwingend genug, um hier zum Ausgleich zu kommen. Insgesamt wirkte das Spiel der Eisbären auch einfach zu kompliziert und behäbig. Dazu waren zu viele ungenaue Pässe dabei.
Knapp acht Minuten vor dem Ende die Eisbären im Angriff und mit mehreren Nachschüssen. Immer wieder sprang die Scheibe unglücklich, doch am Ende fand Jonas Müller die Lücke und sorgte für das 2:2 (52.). Ein Tor des unbedingten Willens war das gewesen und der Treffer war auch so wichtig. Denn nun ging das Spiel wieder von vorne los.
Die Berliner wollten in der Schlussphase nun mehr und den Sieg in der regulären Spielzeit. Köln war nur noch ins eigene Drittel gedrängt. Ty Ronning vergab dabei die größte Chance. Die Eisbären waren dem 3:2 nun sehr nahe, doch der Treffer sollte nicht mehr fallen. Somit ging es wie bereits am Sonntag in Nürnberg beim Spielstand von 2:2 in die Verlängerung.

In dieser hatte Freddy Tiffels 75 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung auf dem Schläger, aber er vergab seinen Alleingang. Wie übrigens auch am Mittwoch gegen Zürich. Etwas, woran die Nummer 95 im Training noch arbeiten muss. Da in der Overtime auch kein Treffer fiel, musste die Partie im Penaltyschießen entschieden werden. Da traf als einziger Schütze Maximilian Kammerer, womit er den Haien den Zusatzpunkt sicherte.

3:4! Die Eisbären verspielen eine 3:0-Führung und verlieren das Hinspiel im CHL-Viertelfinale gegen die ZSC Lions

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #22:

Bittere Niederlage für die Eisbären Berlin: Die Hauptstädter verloren das CHL-Viertelfinal-Hinspiel knapp mit 3:4 und verspielten dabei eine 3:0-Führung. In den ersten 30 Minuten waren die Berliner die klar bessere Mannschaft und führten auch in der Höhe verdient. Doch dann wurde Zürich immer stärker, spielte seine Fähigkeiten aus und sicherte sich am Ende den knappen Sieg. Dennoch eine gute Vorstellung der Eisbären, die aber verständlicherweise enttäuscht sein werden, ein 3:0 verspielt zu haben. Da war deutlich mehr drin gewesen. Nun heißt es, am 17.12. im Rückspiel nochmal alles zu geben, um doch noch den Einzug ins Halbfinale zu schaffen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte im Vergleich zum Spiel in Nürnberg am Sonntagnachmittag um. Jake Hildebrand kehrte zwar in den Kader zurück, nahm dort aber nur als Back-up auf der Bank Platz. Jonas Stettmer stand somit erneut im Tor. In der Defensive fehlte Kapitän Kai Wissmann, während Markus Niemeläinen zurückkehrte. Dadurch gab es dort drei komplett neue Pärchen gab – Jonas Müller/Mitch Reinke, Markus Niemeläinen/Eric Mik, Korbinian Geibel/Olivier Galipeau, Rio Kaiser. In der Offensive blieb alles beim alten.

Für die Eisbären die größtmögliche Aufgabe im CHL-Viertelfinale. Zürich hatte bisher nur ein Spiel in der diesjährigen CHL-Saison verloren. Im Achtelfinale setzte man sich mühelos gegen Straubing durch. Wenn die Berliner Zürich schlagen wollen, muss es schon ein nahezu perfekter Tag sein. Dazu braucht man aber auch einen nicht so guten Tag der Schweizer. Welche Mannschaft erwischte heute wohl welchen Tag?

Die Eisbären-Spieler bejubeln das 1:0 von Zach Boychuk. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Rasanter Beginn ins Hinspiel des CHL-Viertelfinales. Die Eisbären begannen druckvoll und hatten auch die ersten guten Abschlüsse. Den besten hatte dabei Blaine Byron, der frei durch war, diese Chance aber ungenutzt ließ. Doch auch Zürich meldete sich bereits vorne an, Jonas Stettmer war aber von Beginn an hellwach.
Beide Teams machten von Beginn an deutlich, dass sie hier als Sieger vom Eis gehen wollten, um sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in 13 Tagen zu sichern. Dementsprechend hart umkämpft war die Anfangsphase dieses Spiels.
In der Folge gab es daher auch weniger Torchancen, da es beide Defensivreihen verstanden, die gefährlichen Räume besser zu schließen. Bisher ein absolutes Duell auf Augenhöhe.
Zürich bot sich Mitte des ersten Drittels die erste Chance in Überzahl und da wissen wir ja, wie entscheidend dieses in der CHL sein kann. Denn auch bei einem Gegentor geht die Unterzahl weiter. Vorsicht war also geboten auf Seiten der Berliner. Aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing, ließen die Lions erst kurz vor Ablauf der Strafzeit in ihre Formation kommen und überstanden die erste Unterzahl schadlos.
Direkt im Gegenzug schlugen die Berliner dann aber eiskalt zu und gingen durch Zach Boychuk mit 1:0 in Führung (14.). Simon Hrubec rutschte die Scheibe durch die Schoner.
Die Hauptstädter blieben auch danach dran und störten den Spielaufbau der Gäste schon sehr früh. Die Lions hatten damit sichtlich Probleme und mussten nun ein Mittel dagegen finden. Was aber nicht so einfach war, waren sie doch viel mehr im eigenen Drittel beschäftigt. Die Eisbären mit einem richtig starken Auftritt in den ersten 20 Minuten, der Lust auf mehr machte.
In der Schlussphase des Auftaktdrittels durften die Berliner dann auch erstmals in Überzahl ran und hatten somit nun die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch gerade das Powerplay war zuletzt eine große Baustelle im Team der Eisbären mit einer Erfolgsquote von gerade einmal 6,25 Prozent. Heute war man zwar durchaus bemüht und fand auch in die Formation, spielte es dann aber doch wieder etwas zu kompliziert. So blieb es beim verdienten 1:0 nach dem ersten Drittel.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen den Eisbären Berlin und den ZSC Lions. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel legten die Berliner direkt nach. Freddy Tiffels zog mit viel Speed rum ums Tor, legte die Scheibe mustergültig für Gabriel Fontaine auf und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 2:0 (22.). Fontaine hatte vorher Tiffels noch Platz gemacht, damit der ums Tor rum fahren konnte. Ein klasse Zusammenspiel und die durchaus überraschende Zwei-Tore-Führung. Nicht vom Spielverlauf her, denn von dem her war sie absolut verdient. Nein, viel mehr galten die Schweizer als Favorit vor dem Viertelfinale, doch bisher war davon rein gar nichts zu sehen und das war der Verdienst der Eisbären Berlin, die das bis hierhin sehr stark machten.
Und sie spielten einfach weiter, denn Lean Bergmann erhöhte wenig später sogar auf 3:0 gegen die Schweizer. Das ging für die Lions einfach zu schnell. Bullygewinn Fontaine und Bergmann zog einfach mal ab. Das war schon ein Statement, vor allem so früh im Spiel. Damit konnte man vor dem Spiel nicht wirklich rechnen.
Von Zürich war aber auch rein gar nichts zu sehen. Die Eisbären hatten die Partie ganz klar im Griff und spielten weiter munter nach vorne, während man hinten kaum etwas gefährliches zu ließ.
Doch Mitte des Spiels war man dann einmal nicht sortiert und schon nutzten das die Lions zum Anschlusstreffer aus. Eine starke Kombination schloss Derek Grant ab – 3:1 (30.).
Aber auch der Gegentreffer schickte die Berliner nicht, die direkt im nächsten Angriff zwei richtig gute Chancen hatten, aber Simon Hrubec war zur Stelle und verhinderte das vierte Gegentor.
Zürich dann mit einem Powerplay und dort verkürzten sie auf 3:2. Top-Scorer Sven Andrighetto brachte die Schweizer mit seinem Onetimer wieder ganz nah ran. Und das Powerplay ging ja noch weiter. Zürich nun natürlich obenauf und mit viel Rückenwind auf der Suche nach dem Ausgleich. Die Eisbären mussten hellwach bleiben, denn der Druck wurde immer größer. Die restliche Unterzahl überstand man schon mal ohne ein weiteres Gegentor.
Aber die Berliner machten sich das Leben weiter schwer, denn man kassierte die nächste Strafzeit und gab damit Zürich die nächste Chance, hier zum Ausgleich zu kommen. Die Lions fanden ihre Formation und ließen die Scheibe gut laufen, aber gefährlich wurde es eigentlich nur einmal, als Jonas Stettmer die Scheibe kurz vor der Linie stoppte. Ansonsten verteidigte man das enorm gut weg.
Aber die letzten zehn Minuten gehörten definitiv den Gästen, die anscheinend den Wachmacher in Form von einem 0:3-Rückstand brauchten, um zu ihrem Spiel zu finden. Die Eisbären retteten aber die knappe 3:2-Führung in die zweite Drittelpause. Dort galt es anschließend, sich nochmal zu sammeln für die letzten 20 Minuten, die definitiv hart umkämpft werden würden.

Am Ende feierten die ZSC Lions einen knappen Sieg in Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel begann deutlich verhaltener als die beiden davor. Beide Teams waren zunächst darauf bedacht, hier keinen Fehler zu machen. Freddy Tiffels hatte dann aber nach einem Scheibenverlust der Schweizer die dicke Chance, auf 4:2 zu stellen. Aber er vergab diese dicke Chance.
Nach dieser Szene nahm die Partie wieder an Fahrt auf und die Eisbären setzten sich Mitte des letzten Drittels sogar mal im Angriffsdrittel fest. Man war auf der Suche nach der Lücke im Schweizer Defensivverbund, fand diese aber nicht.
Neun Minuten vor dem Ende lag die Scheibe dann aber im Berliner Tor, welches jedoch nochmal im Video betrachtet wurde. Dort konnte man aber nichts irreguläres erkennen und somit hatte das Tor durch Dean Kukan Bestand – 3:3 (51.).
Die Moral der Schweizer muss man definitiv loben, die hier nach einem 0:3 und keinen guten ersten 30 Minuten so zurück gekommen sind. Mit Anlauf hat Zürich dann doch noch bewiesen, dass sie zu den Top-Teams in Europa zählen. Exakt vier Minuten vor dem Ende war das Traum-Comeback der Schweizer komplett, denn Zürich ging mit 4:3 in Führung. Jesper Frödén brachte die Lions erstmals an diesem Abend in Führung.
Natürlich enorm bitter für die Eisbären, die hier zwischenzeitlich mit 3:0 führten, damit aber den Kampfgeist der Gäste geweckt haben. Dennoch war es kein schlechtes Spiel der Eisbären, die hier immer weiter spielten und ihre Chancen suchten, doch vor dem Tor fehlte ihnen das nötige Quäntchen Glück. Insgesamt war es ein Spiel auf absolutem Top-Niveau, welches man zu dem Zeitpunkt in der CHL aber auch erwarten kann. Die Zuschauer dürften ihr Kommen kaum bereut haben, auch wenn der Spielstand natürlich nicht für gute Laune bei den Fans sorgte.
Zürich verhinderte dank eines aggressiven Forecheckings die Schlussoffensive der Eisbären, doch 31,9 Sekunden vor dem Ende kassierten die Lions nochmal eine Strafzeit. Die Eisbären bekamen also nochmal die dicke Chance, um hier wieder auszugleichen. Verdient wäre es allemal. Die Eisbären versuchten nochmal alles, aber am Ende reichte es nicht mehr. Die Eisbären verloren das Hinspiel des CHL-Viertelfinales knapp mit 3:4.

3:2 n.V.! Manuel Wiederer sichert den Eisbären den Zusatzpunkt – Leo Pföderl mit Doppelpack beim Ex-Verein

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #21:

Die Eisbären Berlin haben zurück in die Erfolgsspur gefunden. Am Sonntagnachmittag haben die Berliner ihr Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers nach hartem Kampf mit 3:2 n.V. (1:2,0:0,1:0/1:0) gewonnen. Leo Pföderl sorgte in der Schlussminute mit seinem zweiten Treffer dafür, dass dieses Spiel in die Verlängerung ging. In dieser avancierte Manuel Wiederer dann zum Matchwinner.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm ein paar Veränderungen am Kader der Berliner vor. Jake Hildebrand stand gar nicht im Kader. Jonas Stettmer hütete das Tor, Linus Vieillard nahm als Back-up auf der Bank Platz. In der Defensive rückte Olivier Galipeau für Markus Niemeläinen in den Kader und verteidigte an der Seite von Mitch Reinke.
In der Offensive blieb lediglich die Pföderl-Boychuk-Ronning-Reihe zusammen. Marcel Noebels und Liam Kirk stürmten zusammen mit Blaine Byron. Gabriel Fontaine, Lean Bergmann und Freddy Tiffels wurden komplett neu zusammen gestellt. Und in der vierten Reihe spielten Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux.

Bei den Eisbären stellte sich vor dem Spiel heute die Frage, ob man bei den Franken die Torflaute beenden konnte. 119:23 Minuten war man vor dem heutigen Spiel ohne eigenes Tor. Da kam doch der heutige Gegner eigentlich genau zum richtigen Zeitpunkt, hatte man doch die letzten fünf Duelle gegen die Ice Tigers gewonnen. Folgte heute der sechste Streich?

Drehte die Partie im ersten Drittel mit seinem Doppelpack: Jeremy McKenna (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären legten gut los und belohnten sich für den guten Start auch früh mit dem 1:0. 2:48 Minuten waren gespielt, da beendete Leo Pföderl die torlose Zeit. Er war es auch, der das letzte Berliner Tor in Bremerhaven erzielt hatte. Gabriel Fontaine kam über links mit viel Speed ins Angriffsdrittel, fand den Ex-Nürnberger im Slot und die Nummer 93 netzte humorlos ein – 1:0 (3.).
Genau diesen Start hatten sich die Berliner gewünscht und das war vor allem für das Selbstvertrauen gut. Die Eisbären überzeugten in der Anfangsphase mit einem sehr guten Defensivspiel. Man ließ Nürnberg kaum mal gefährlich zum Abschluss kommen und machte die gefährlichen Räume gut zu. Vorne konnte man durch Pföderl das frühe 1:0 erzielen.
Diese Phase hielt rund zehn Minuten, dann wurde eine Strafzeit gegen die Eisbären angezeigt und Nürnberg konnte sich mit dem sechsten Mann im Angriffsdrittel festsetzen. Nürnberg ließ die Scheibe gut laufen, suchte immer wieder Jeremy McKenna. Dessen erster Onetimer flog am Tor vorbei, doch der zweite schlug hinter Stettmer ein. Das war stark von Nürnberg gespielt und so glichen die Hausherren zum 1:1 aus (10.).
Von diesem Moment an gab es einen Bruch im Spiel der Eisbären, die im Anschluss komplett den Faden verloren hatten. Nürnberg holte sich durch das 1:1 neues Selbstvertrauen und wurde minütlich stärker. Und Nürnberg hatte danach sein erstes „richtiges“ Powerplay, wo sie praktisch die Kopie des Spielzuges, der zum 1:1 führte, nochmal aufzogen. Erneut kam die Scheibe zu Jeremy McKenna, welcher erneut per Onetimer erfolgreich war – 1:2 (15.).
Nürnberg hatte das Spiel gedreht und die Berliner liefen in dieser Phase gefühlt nur hinterher und leisteten sich zudem zu viele Turnover. Der Rückstand von 1:2 nach 20 Minuten war daher absolut verdient.

Schockte seinen Ex-Verein mit dem 2:2 53 Sekunden vor dem Ende des Spiels: Leo Pföderl (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Mitteldrittel die Eisbären mit ihrem ersten Powerplay und der Chance zum schnellen Ausgleich. Man ließ die Scheibe gut laufen und zweimal wurde es auch brenzlig vor Niklas Treutle, aber die Ice Tigers überstanden diese Unterzahl schadlos.
Fortan ein Spiel, was über weite Strecken nur in eine Richtung ging – und zwar in die des Nürnberger Tores. Die Eisbären durchaus bemüht und auch mit Abschlüssen. Aber Nürnberg verteidigte das einerseits mit viel Leidenschaft, anderseits wollten es die Eisbären in manchen Situationen mal wieder zu schön spielen. Das typische komplizierte Spiel der Eisbären mal wieder.
Nürnberg wurde erstmals Mitte des zweiten Drittels gefährlich, aber Jonas Stettmer war auf der Höhe und hielt die Berliner im Spiel. Eine Zwei-Tore-Führung wäre in diesem Moment auch alles andere als verdient gewesen.
Nürnberg dann nochmal mit einem Powerplay zum Ende des zweiten Drittels und da wussten die Eisbären, auf welchen Spieler bzw. welchen Spielzug sie aufpassen müssen. Diesmal klappte es besser und die Hauptstädter überstanden die Unterzahl ohne weiteres Gegentor. So lag man auch nach 40 Minuten weiterhin mit 1:2 hinten. Noch war nichts verloren und die Eisbären durchaus sehr bemüht, doch noch fehlte ihnen das nötige Glück im Abschluss.

Sorgte für den Zusatzpunkt in Nürnberg: Manuel Wiederer (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch das Schlussdrittel hätte beinahe mit dem Schock für die Eisbären begonnen. Scheibenverlust der Eisbären, die Scheibe kommt zu McKenna, aber Stettmer war hellwach. Das wäre ein Nackenschlag gewesen, von dem die Berliner sich nur schwer hätten erholen können.
Die Franken kurz darauf mit dem nächsten Powerplay, Alarmstufe Rot also für die Eisbären. Und Nürnberg schnupperte erneut am dritten Treffer, doch erneut überstanden die Eisbären die Unterzahl ohne Gegentor.
Kaum wieder komplett versuchten die Eisbären wieder ihr Glück und diesmal standen die Eisbären kurz vor dem Ausgleich, aber Jonas Müller hatte etwas zu genau gezielt – Latte! Die Zeit lief gegen die Eisbären, welche ordentlich Druck machten, aber Nürnberg hielt mit allem dagegen, was sie zur Verfügung hatten.
Serge Aubin nahm in der Schlussphase seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und die letzte Minute brach an. Leo Pföderl bekam die Scheibe oben zugespielt und wenn sich einer auf dieser Eisfläche und in dieser Arena auskennt, dann ist es die Nummer 93. Leo schaute kurz und nahm dann Maß. Mit Erfolg, denn die Scheibe schlug im Winkel ein – 2:2 (60.). 53 Sekunden vor dem Ende schockte Pföderl seinen Ex-Club. Aber der Ausgleich war mehr als verdient, denn die Eisbären hatten klare Vorteile gehabt. So rettete Pföderl die Eisbären in die Verlängerung und sorgte damit schon mal für einen Zähler.

Und die Overtime dauerte gerade einmal 110 Sekunden, ehe Manuel Wiederer einen Konter eiskalt mit dem 3:2 abgeschlossen hatte. Wiederer hatte Tempo aufgenommen und fuhr zusammen mit Fredy Tiffels den Zwei-auf-eins-Konter. Da der Passweg zugestellt war, entschied sich die Nummer 21 dafür, selbst abzuschließen. Was am Ende auch die richtige Entscheidung war, denn mit seinem Schuss sicherte Wiederer den Eisbären den Zusatzpunkt im Frankenland.
Am Ende ein Sieg des unbedingten Willens. Die Eisbären gaben nie auf und liefen immer wieder an. Nicht immer traf man dabei die richtigen Entscheidungen, aber auch davon ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende wurde man für diese Geduld mit zwei Punkten belohnt. Das auch heute nicht alles gut war, wissen die Spieler selbst. Aber letztendlich zählt jetzt erstmal nur der Sieg. Somit geht man mit einem guten Gefühl ins Hinspiel des CHL-Viertelfinales gegen die ZSC Lions. Da wartet ein sehr harter Brocken auf die Eisbären Berlin.

0:4! Die Eisbären verlieren auch das Spitzenspiel gegen Ingolstadt – Seit 119:23 Minuten ohne eigenes Tor!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #20:

Zweite Niederlage in Folge für die Eisbären Berlin: Der Tabellenführer verlor das Spitzenspiel gegen Verfolger ERC Ingolstadt mit 0:4 (0:1,0:1,0:2). Während die Eisbären vor dem Tor glücklos blieben und die sonst vorhandene Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen, glänzten die Schanzer mit ihrer gnadenlosen Effektivität vor dem Tor. Somit blieben die Eisbären erstmals in dieser Saison in zwei aufeinanderfolgenden Spielen ohne Punkt und zudem erstmals fünf Drittel in Folge ohne eigenes Tor.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum Spitzenspiel in Bremerhaven am Dienstagabend nicht. Somit blieben also sowohl die Defensiv-Pärchen als auf die Offensivreihen zusammen. Jake Hildebrand starte erneut im Tor.

Für die Eisbären war es das zweite Spitzenspiel in Folge. Am Dienstag ging es gegen den Tabellendritten, heute schaute der Tabellenzweite vorbei. Erneut wurde eine hart umkämpfte und sehr spannende Partie erwartet. Konnten die Berliner auch das zweite Aufeinandertreffen gegen die Schanzer in dieser Saison gewinnen?

Feierte einen Shutout in Berlin: Ingolstadts Goalie Devin Williams (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären starteten auf jeden Fall mit viel Zug zum Tor und gaben früh die ersten Schüsse auf das von Devin Williams gehütete Ingolstädter Tor ab. Man hatte sich was vorgenommen nach der knappen Niederlage in Bremerhaven, das war den Hausherren anzumerken.
Aber auch die Schanzer versteckten sich nicht und verzeichneten früh die ersten Ausflüge ins Berliner Drittel. Sowohl die Angriffe der Hausherren als auch die der Schanzer waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Beide trafen aber je einmal das Aluminium. Man war einem frühen Tor also sehr nahe.
Nach rund acht Minuten waren erstmals die Special Teams gefordert. Kai Wissmann nahm auf der Strafbank Platz. Am Dienstag hatten diese das Duell in Bremerhaven entschieden. Hatten die Eisbären daraus gelernt? Für das erste Unterzahlspiel konnte man das mit einem Ja beantworten, denn man stand sehr kompakt in der Box und machte es Ingolstadt so schwer, mal in aussichtsreiche Abschlussposition zu kommen.
Ob man auch am Powerplay gearbeitet hatte, konnte man direkt im Anschluss auch gleich überprüfen. Denn nun hatten die Berliner ihr erstes Überzahlspiel der Partie. Kurz vor Ablauf der ersten Strafzeit folgte direkt die nächste Strafzeit gegen die Panther. Die Eisbären hatten also rund vier Minuten Zeit, ihr Powerplay zu üben. Während man sich im ersten Powerplay noch etwas schwer tat gegen das sehr hohe verteidigen der Schanzer, so wurde es im zweiten Überzahlspiel deutlich gefährlicher. Die Eisbären ließen die Scheibe gut laufen und kamen zu guten Abschlüssen, doch Devin Williams ließ sich nicht überwinden.
Die Eisbären hatten hier Vorteile im ersten Drittel, doch dann vertändelte Kai Wissmann die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie. Die Folge war ein Konter der Gäste, den Philipp Krauß eiskalt vollendete – 0:1 (16.). Dazu muss aber erwähnt werden, dass es kurz zuvor eine Strafzeit gegen Ingolstadt hätte geben müssen. Doch die Pfeife der beiden Hauptschiedsrichter blieb stumm.
Dank der Effektivität führten die Schanzer hier nach 20 Minuten mit 1:0 in der Hauptstadt. Nicht verdient, aber danach fragt morgen keiner mehr. Die Eisbären am Ende wieder ein wenig zu kompliziert. Aber noch war ja genügend Zeit in diesem Spiel.

Konnten viermal in der Hauptstadt jubeln: Die Spieler des ERC Ingolstadt (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im zweiten Drittel erhöhten die Hausherren nochmal den Druck und erspielten sich richtig gute Chancen, aber Devin Williams war weiterhin einfach nicht zu überwinden. Stark, was der Goalie hier alles hielt. Ingolstadt lauerte derweil immer wieder auf Konter und war damit auch gefährlich.
Auch im Mitteldrittel war das Spitzenspiel hart umkämpft, aber weit davon entfernt selbiges zu sein. Das hier der Erste gegen den Zweiten spielte war nicht unbedingt zu sehen.
Danach machten die beiden Hauptschiedsrichter (Hinterdobler/Gofman) wieder auf sich aufmerksam. Myles Powell soll beim Angriff gehakt worden sein und somit wurde auf Penalty entschieden. Eine mehr als strittige Entscheidung, vor allem vor dem Hintergrund, dass Powell den fälligen Penalty zum 2:0 verwandelte – 0:2 (32.).
Es war bisher nicht das Spiel der Eisbären, denen vorne das nötige Glück und die nötige Kaltschnäuzigkeit fehlte. Und hinten kassierte man dann zwei Gegentore, die eigentlich so nicht fallen dürfen. Denn vor dem 0:1 war es ein Beinstellen der Schanzer und vor dem 0:2 war es eben kein Haken/Halten. Sehr bitter für die Eisbären, die nun noch mehr gefordert waren, wollte man nicht auch noch das zweite Spitzenspiel in dieser Woche verlieren.
Doch in der Folge fanden die Berliner kein Mittel gegen die sehr kompakte Defensive der Panther und so lag man nach 40 Minuten mit 0:2 hinten. 20 Minuten blieben Trainer Serge Aubin und seiner Mannschaft noch, endlich ein Mittel gegen dieses Abwehr-Bollwerk zu finden. Und noch ein interessanter Fakt: Die Eisbären waren damit seit vier Dritteln (!) ohne eigenes Tor. Ein Novum in dieser Saison für den Tabellenführer.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Ingolstadt lief den Eisbären heute Abend davon. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ein fünftes Drittel wollten die Hauptstädter natürlich vermeiden, doch dafür musste man eben ein Mittel finden, um die ERC-Defensive zu knacken. Aber man tat sich weiterhin schwer und die Zeit lief gegen den Spitzenreiter der PENNY DEL. Und die Tabellenführung schmolz auch dahin, denn mit drei Punkten wäre der ERCI punktgleich mit dem Deutschen Meister.
Derweil rückte der Auswärtssieg der Gäste immer näher. Denn während die Eisbären vorne weiter ideenlos agierten, konterte der ERC einmal eiskalt und der Top-Scorer Alex Breton – seines Zeichen Verteidiger – erhöhte per Onetimer auf 0:3 (48.).
Den Eisbären fehlte sichtbar die Spritzigkeit in den Laufduellen. Die Strapazen der vergangenen Wochen machten sich so langsam bemerkbar. Wer will es der Mannschaft verdenken nach den vielen Spielen. Anderseits, auch Bremerhaven hatte dieses Pensum und die zerlegten zeitgleich Frankfurt in deren Halle. Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass die Berliner in der Zeit große Personalprobleme hatten.
Solche Dämpfer tun einer Mannschaft aber auch mal gut. Denn wenn es immer super läuft, lässt irgendwann die Konzentration auch mal nach. Und lieber während der Saison so etwas als in den Playoffs, wo jede Niederlage weh tut.
Die Eisbären fortan weiterhin bemüht, aber weiter glücklos. Man hätte wahrscheinlich noch bis morgen früh spielen können, es wäre keine Scheibe rein gegangen. Dafür traf Ingolstadt durch Powell noch zum 4:0, was dem ERCI die Tabellenführung brachte.
 So verloren die Eisbären zum zweiten Mal in dieser Woche ein Spitzenspiel und warten nun mehr seit fünf Dritteln auf ein eigenes Tor. Wobei es fast sechs Drittel sind, denn das Tor in Bremerhaven fiel nach 37 Sekunden. Somit sind es also um genau zu sein 119:23 Minuten ohne eigenes Tor. Am Sonntag gibt es die nächste Möglichkeit, dieser Serie ein Ende zu setzen. Dann ist man in Nürnberg gefordert.

1:2 in Bremerhaven! Die Eisbären verlieren das Spitzenspiel trotz Traumstart

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #19:

Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel in der PENNY DEL bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven knapp mit 1:2 (1:2,0:0,0:0) verloren. Eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hatte. Die Eisbären hatten über weite Strecken ein optisches Übergewicht und schnürten die Pinguins ins eigene Drittel ein, doch dort mangelte es dann an der nötigen Kreativität, um das Defensiv-Bollwerk mal in ernsthafte Gefahr zu bringen. Dabei war vor dem Spiel klar gewesen, dass man auf die mit Abstand beste Defensive der Liga treffen würde. Ein weiterer Fakt, weshalb die Partie verloren ging, fand man am Ende aber auch bei den beiden Hauptschiedsrichtern, die dem 2:0 die Anerkennung verweigerten. Gibt man dieses Tor, nimmt das Spiel vermutlich einen gänzlich anderen Verlauf. Mehr dazu aber im Verlauf des Spielberichtes.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm erneut nur minimale Veränderungen am Line-up seiner Mannschaft vor. Während im Tor und der Defensive alles beim alten blieb, rückte in der Offensive Maxim Schäfer ins Line-up und ersetzte dort Eric Hördler. Schäfer stürmte zusammen mit Lean Bergmann und Manuel Wiederer. Yannick Veilleux rückte dadurch in die Reihe zu Blaine Byron und Freddy Tiffels.

Es war die Final-Neuauflage und das an dem Ort, an dem die Eisbären in der vergangene Saison die zehnte deutsche Meisterschaft perfekt machten. In dieser Saison war es aber bereits das zweite Aufeinandertreffen der letztjährigen DEL-Finalisten. In Berlin setzten sich die Eisbären damals knapp durch. Auch heute erwarteten beide Mannschaften wieder eine hart umkämpfte und sehr enge Partie.

Leo Pföderl sorgte für den Traumstart in Bremerhaven nach gerade einmal 37 Sekunden. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und gingen nach gerade einmal 37 Sekunden in Führung. Ty Ronning mit dem Auge für Leo Pföderl und der ließ sich nicht zweimal bitten – 1:0 (1.).
Gerade die Anfangsphase musst du als Gast in Bremerhaven überstehen, wenn du von dort etwas mit nach Hause nehmen willst. Den Berlinern gelang der Blitzstart und sie legten nur kurze Zeit später bereits das vermeintliche 2:0 nach. Justin Büsing düpierte seinen eigenen Goalie und plötzlich stand es 2:0 für die Eisbären. Die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf dem Eis auf Tor und fuhren anschließend zum Videobeweis. Dort muss dann das Gegenteil bewiesen werden, um den Treffer wieder abzuerkennen. Auf dem Video ist aber nicht hundertprozentig zu erkennen, ob die Scheibe nun in vollem Umfang über der Linie war oder nicht. Und wenn man die On-Ice-Entscheidung nicht zweifelsfrei widerlegen kann, gilt die On-Ice-Entscheidung. Jedoch nicht bei den beiden Hauptschiedsrichtern. So blieb es weiter beim 1:0. Eine sehr strittige Entscheidung…
Danach kamen die Special Teams ins Spiel. Die Eisbären mit zwei schnellen Strafzeiten nacheinander und Bremerhaven damit mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das die Pinguins Powerplay spielen können, ist jedem Verein bekannt. Bremerhaven ließ die Scheibe sehr gut laufen, Jan Urbas legte am Ende für Phillip Bruggisser auf und der hämmerte die Scheibe ins Netz – 1:1 (8.).
Die Gastgeber auch danach weiter in Überzahl, erneut lief die Scheibe sehr gut und dann hatte Bruggisser oben zu viel Platz. Und der Blueliner lässt sich nicht zweimal bitten und nutzte auch diese Chance eiskalt aus – 1:2 (9.).
Nach dem Traumstart der Berliner nun also die kalte Dusche und genau das, was man vermeiden wollte. Einen Rückstand im ersten Drittel in Bremerhaven. Aber noch war ja genügend Zeit, das Spiel wieder zu drehen. Und man bekam dann auch die XXL-Chance zum Ausgleich, denn nun waren die Berliner zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Formation fand man auch, aber dann spielte man es zu langsam und zu kompliziert. Man fand kein Mittel gegen die kompakte Defensive der Pinguins, die das aber auch sehr leidenschaftlich verteidigten. Dennoch muss bei fast zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis wesentlich mehr Gefahr entstehen. Die Eisbären ließen in Überzahl die nötige Kreativität vermissen und lagen somit nach 20 Minuten mit 1:2 hinten.

War am Ende mit seinen beiden Treffern der Matchwinner im Spitzenspiel: Verteidiger Phillip Bruggisser (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel war es dann ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und das merkte man auch in den Zweikämpfen auf dem Eis. Beide suchten immer mal wieder den Weg in die Offensive, kamen aber auch dort nicht so richtig durch. Vor allem die Eisbären hatten im zweiten Drittel über weite Strecken ein optisches Übergewicht, drängten die Hausherren immer wieder ins eigene Drittel. Doch dann kam wieder das Problem der fehlenden Kreativität im Offensivspiel zum Vorschein. Die Eisbären schafften es einfach nicht Lösungen zu finden, um die beste Defensive in Gefahr zu bringen. Die Schüsse waren für Kristers Gudlevskis meist zu einfach zu sehen, weil man sich zu selten vor dem Tor platzierte. Manchmal nahm man aber auch die Schüsse zum falschen Zeitpunkt, als die Bremerhavener Verteidiger fast schon zum blocken am Boden waren. Man traf zu oft die falschen Entscheidungen und spielte es zudem nach meinem Gefühl auch zu langsam. So lag man auch nach 40 Minuten weiterhin mit 1:2 hinten.

So wirklich in Gefahr bringen konnten die Eisbären sein Tor nicht: Kristers Gudlevskis (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ging es dann weiter hart umkämpft zur Sache. Während die Eisbären den Ausgleich erzielten wollten, wollte Bremerhaven natürlich das vorentscheidende 3:1 erzielen. Das Spiel lebte vor allem von seiner Spannung in dieser Phase. Die Eisbären investierten im letzten Drittel auch nochmal alles, rannten immer wieder an und kamen auch zu Chancen, aber Kristers Gudlevskis bewies einmal mehr seine Extra-Klasse. Was auch für die Pinguins-Defensive galt, die leidenschaftlich verteidigte und den Eisbären so das Leben schwer machte.
Aber ich bleibe dabei, wenn du mit etwas mehr Kreativität spielst – und die ist notwendig gegen so eine starke Abwehr – kannst du Bremerhaven ins Wanken bringen. Und den Eisbären bot sich in der Schlussphase auch nochmal die große Chance in Überzahl, aber am Ende war es eben so ein Spiel, wo du noch gefühlt drei weitere Drittel hättest spielen können, du hättest den Ausgleich nicht erzielt.
Die Eisbären nahmen in der Schlussphase dann auch noch Goalie Jake Hildebrand vom Eis, allerdings verloren die Eisbären just in dem Moment die Scheibe, aber Bremerhaven schaffte es nicht, die Scheibe im leeren Berliner Tor zu versenken. Da es die Eisbären in den letzten Sekunden aber auch nicht mehr schafften, das 2:2 zu erzielen, stand am Ende die erst zweite Niederlage nach 60 Minuten in dieser Saison. Auswärts war es sogar die erste nach 60 Minuten.

Wenn man die Gründe aus der Einleitung noch ergänzen will, dann wären es noch die Special Teams, welche am Ende eine großen Anteil am Ausgang des Spiels hatten. Während Bremerhaven das Spiel in doppelter Überzahl drehte, schafften es die Eisbären in ihrer doppelten Überzahl nicht, mal gefährlich vor das Tor von Kristers Gudlevskis zu kommen. Solange man am Ende die wichtigen Spiele gegen Bremerhaven gewinnt, kann man diese Niederlage verschmerzen. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack hängen…

6:3! Ty Ronning mit Hattrick beim Heimsieg gegen Iserlohn

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #18:

Die Generalprobe für das Spitzenspiel am Dienstagabend in Bremerhaven ist geglückt: Die Eisbären Berlin gewannen ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Iserlohn Roosters verdient mit 6:3 (1:0,3:1,2:2) und festigten damit einmal mehr die Tabellenführung. Während man in der Offensive glänzen konnte, war man in der Defensive doch anfällig, was am Ende zu drei Gegentoren führte. Mann des Spiels war Ty Ronning, der dreimal gegen Iserlohn traf. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm auch heute wieder nur minimale Veränderungen am Line-up vor. Jake Hildebrand kehrte ins Tor zurück, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Und in der Offensive tauschten Lean Bergmann und Eric Hördler die Reihen. Bergmann stürmte zusammen mit Blaine Byron und Freddy Tiffels, Hördler rückte an die Seite von Yannick Veilleux und Manuel Wiederer.

Auch heute war es wieder eine vermeintlich leichte Aufgabe für die Eisbären, die als Tabellenführer auf den Tabellenvorletzten trafen. Doch wie schwer es auch gegen die Teams aus dem Keller werden kann, zeigte erst kürzlich die Partie am Freitag beim Tabellenletzten Düsseldorf. Die DEG machte den Eisbären das Leben sehr schwer und führte zweimal mit zwei Toren, am Ende aber fanden die Berliner dann doch wieder einen Weg, um ein DEL-Spiel zu gewinnen. Gelang das auch heute im Heimspiel gegen die Sauerländer?

Schoss Iserlohn mit drei Toren im Alleingang ab: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften machten hier deutlich, dass sie sich viel vorgenommen hatten für dieses Spiel. Und Iserlohn versteckte sich hier keinesfalls. Beide spielten vom ersten Bully weg nach vorne und suchten dann auch immer wieder direkt den Abschluss.
Die Eisbären hatten dann früh im Spiel das erste Powerplay und somit die Chance zur frühen Führung in dieser Partie. Und in diesem brannte es lichterloh vor dem Tor von Andreas Jenike, aber die Berliner bekamen die Scheibe nicht vorbei am Iserlohner Goalie.
Fortan ging es zwar hin und her, aber so die zwingenden Torchancen fehlten dabei. Die Eisbären aber mit Vorteilen und zum Ende hin erhöhten sie auch nochmal den Druck. Was ihnen letztendlich die Führung brachte. Ty Ronning verwandelte das Zuspiel von Leo Pföderl eiskalt – 1:0 (19.). Die verdiente Pausenführung für die Hauptstädter in einem insgesamt aber ereignisarmen Auftaktdrittel.

Musste im zweiten Drittel gleich dreimal hinter sich greifen: Andreas Jenike (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Iserlohn legte im zweiten Drittel mutig los und spielte mit viel Zug zum Berliner Tor. Die Roosters witterten hier ihre Chance, etwas aus der Hauptstadt mit ins Sauerland zu nehmen. Aber diese Hoffnung raubte ihnen nach rund sechs Minuten Liam Kirk, der vor Jenike die Nerven behielt und den Iserlohner Goalie eiskalt verlud – 2:0 (26).
Doch keine Minute später verkürzte Iserlohn hier auf 2:1. Branden Troock mit dem Anschlusstreffer der Roosters, der ihnen die Hoffnung also schnell wieder zurück brachte. 41 Sekunden lagen zwischen den beiden Treffern, Iserlohn also mit der perfekten Antwort auf das zweite Berliner Tor.
Doch auch die Eisbären hatten eine Antwort parat, Ty Ronning stellte mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag den alten Abstand wieder – 3:1 (29.).
Ganz schön was los im Mitteldrittel und die Eisbären hatten nun richtig Lust. Marcel Noebels servierte für Gabriel Fontaine und der netzte ein zum 4:1 (31.). Iserlohn wirkte in dieser Phase defensiv sehr anfällig, was die Eisbären bemerkten und das eiskalt ausnutzten.
In der Folge erspielten sich die Hausherren weitere gute Chancen, aber entweder gingen die Scheiben knapp vorbei oder Andreas Jenike war zur Stelle. Eine höhere Führung wäre inzwischen mehr als verdient gewesen. Iserlohn wurde hier förmlich an die Wand gespielt.
Die Sauerländer wurden erst in der letzten Minuten wieder gefährlich. Ein Scheibenverlust von Rio Kaiser führte zu zwei guten Iserlohner Chancen, aber Jake Hildebrand war hellwach. Mit einer souveränen 4:1-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Auch die Iserlohn Roosters wurden von den Eisbären Berlin zu Fall gebracht (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, kassierst du hinten eben einen. Diese alte Weisheit traf auch heute wieder zu. Shane Gersich fuhr in Unterzahl (!) den Konter und ließ sich diese dicke Chance nicht entgehen – 4:2 (42.).
Kam hier nun doch nochmal Spannung auf in dieser eigentlich so einseitigen Partie? Iserlohn legte auf jeden Fall nach und wollte nun noch weiter verkürzen. Die Eisbären mussten hellwach sein und dagegenhalten. Man hatte es im Mitteldrittel verpasst, das Spiel zu entscheiden. Die Chancen dafür waren da, so aber musste man hier wieder etwas zittern.
Aber nicht lange, denn Kai Wissmann hatte das Auge für den komplett frei stehenden Ty Ronning und der traf zum dritten Mal an diesem Abend – 5:2 (49.). Hattrick für die Nummer neun, der eine überragende Saison bisher spielt.
Die Eisbären waren nun in Torlaune, denn Mitte des letzten Drittels machten die Berliner das halbe Dutzend voll. Gabriel Fontaine fand Marcel Noebels vor dem Tor und der hatte keine große Mühe auf 6:2 zu stellen (50.).
Aber Iserlohn gab nicht auf und meldete sich wenig später auch wieder an. Erneut war es Shane Gersich, der auf 6:3 verkürzen konnte (51.). Was hatte dieses Spiel noch zu bieten, schließlich waren noch rund zehn Minuten zu spielen? Und neun Tore hatten die 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Uber Arena bereits gesehen.
Beide versuchten es in der Folge zwar nochmal, aber weitere Tore sollten keine mehr fallen. Somit gewannen die Berliner ihr Heimspiel gegen Iserlohn am Ende souverän und verdient mit 6:3. Für das Spitzenspiel in Bremerhaven muss man aber definitiv an der Defensive arbeiten, denn die war heute durchaus anfällig.

Mit den Eisbären Berlin beim CHL-Spiel in Sheffield

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #15:

Am Mittwochabend kam es endlich zum lang ersehnten Auswärtsspiel der Eisbären Berlin in Großbritannien. Die Fans hatten lange auf diesen Moment gewartet und als es nach dem letzten CHL-Gruppenspiel gegen SønderjyskE Vojens (8:0) feststand, war die Freude riesengroß. Sowohl bei den Fans, aber allen voran natürlich bei den Eisbären Berlin und insbesondere bei Liam Kirk und Fitnesstrainer Danny Mawer. Kirk spielte gegen seinen Heimatverein und Mawer kommt gebürtig aus Sheffield und hatte dort auch Eishockey gespielt. Für alle Beteiligten stand also ein außergewöhnliches Erlebnis bevor und die Tage bis dorthin wurden gezählt.

Rund 350 Eisbären-Fans machten sich aus den verschiedensten Städten und Wegen auf den Weg Richtung Sheffield. Die ersten Fans bereits am Montag mit dem Bus – Respekt, dass ihr diesen Weg auf diese Art und Weise auf euch genommen habt! Unsere kleine Reisetruppe bestehend aus drei Personen machten sich erst am Spieltag selbst auf den Weg Richtung Sheffield. Der Flieger hob bereits um 7:15 Uhr ab und führte uns im ersten Schritt nach Brüssel. Am BER angekommen traf man natürlich gleich auf weitere Eisbären-Fans, also bekannte Gesichter. Alle hatten dieses Strahlen im Gesicht, was verständlich war. Wann reist man schon mal für ein Eisbären-Spiel auf die Insel. Die Stimmung war also bestens und das auch während des Fluges Richtung Belgien. Dort hatten wir rund eine Stunde Aufenthalt – genügend Zeit also für ein heimisches Bier. Sehr zu empfehlen!
Anschließend ging es mit dem nächsten Flieger Richtung Manchester weiter, wo natürlich bereits das nächste Kaltgetränk zu sich genommen wurde. Wie sich bei der Ankunft in Manchester herausstellen sollte, war es auch richtig gewesen, bereits vorher vorzuglühen. Denn im Supermarkt in Manchester wollten wir für die bevorstehende Zugfahrt Nachschub besorgen, aber in Großbritannien gibt’s vor 12:00 Uhr wohl kein Alkohol, weshalb die Tür verschlossen blieb. Zum Glück gab es im Zug aber wieder die flüssige Nahrung für die nun immer mehr werdenden Eisbären-Fans. Die Stimmung war immer noch fröhlich und ausgelassen und auch der erste Sheffield-Fan wurde gesichtet. Er freute sich riesig auf dieses Spiel, da es auch für Sheffield ein absolutes Highlight-Spiel war. Und natürlich schwärmte er uns von Liam Kirk vor und wie sehr er sich darüber freuen würde, ihn heute Abend wiederzusehen.

Die Utilita Arena von außen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als wir dann endlich Sheffield erreicht hatten, begrüßte uns direkt einmal die Sonne. Herrliches Playoff-Wetter zu einem Playoff-Spiel in Großbritannien. Eishockey-Herz, was willst du mehr? Unser Weg führte uns – wie sollte es anders sein – in den ersten einheimischen Pub. Schließlich gibt es dort ja recht gutes Bier und enorm viel Auswahl, was natürlich probiert werden musste. Und auf wen traf man dort? Auf einen kleinen Teil der Reisegruppe, die bereits Montagabend den Weg Richtung Sheffield gestartet hatten. So kam man direkt in Gespräche und auch hier war die Vorfreude von jedem Fan zu spüren. Unsere kleine Reisegruppe machte sich im Anschluss dann erst einmal auf den Weg Richtung Hotel, das Gepäck ablegen und die Trikots anzuziehen. Gut ausgerüstet ging es anschließend Richtung Innenstadt von Sheffield, wo wir uns erstmal ein zünftiges Mittagessen gegönnt hatten.

Die Utilita Arena von innen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Weiter ging unsere Reise dann endlich Richtung Spielort, wo die Arena aber noch zu hatte. Aber auch dort traf man auf die nächsten Fans, die nächsten bekannten Gesichter. Unser Weg führte uns somit in den nächsten Pub und dort merkte man direkt einen Unterschied zu Deutschland. Denn wenn eine Kneipe hier zu hat, dann hat sie auch zu. In Sheffield ist das jedoch gänzlich anders, denn der Pub, wo wir waren, hatte eigentlich von Montag bis Donnerstag geschlossen. Aber nicht an jenem Mittwochabend, dort hatte der Pub geöffnet und wurde zunächst von Eisbären-Fans eingenommen. Je später es wurde, desto mehr Sheffield-Fans kamen und so trafen erstmals englische und deutsche Fans aufeinander. Die Stimmung war weiterhin prächtig und man tauschte sich untereinander aus und kam mit mehreren Sheffield-Fans ins Gespräch. Dabei erfuhren wir, dass nächste Woche rund 500 Fans zum Rückspiel anreisen werden. Die erste Frage vom Sheffield-Fan: „Wie teuer ist das Bier im Welli?„. Ja, die Engländer setzen die richtigen Prioritäten bei ihrer Reise nach Berlin!

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Rund eine Stunde vor Spielbeginn machten wir uns dann auf den Weg in die Utilita Arena. Der Einlass bei uns funktionierte zum Glück noch reibungslos, bei der Fanszene gab es dagegen weitaus größere Probleme. Was aber an den Verantwortlichen in Sheffield lag, denn wie wir gestern Abend kurz vor dem Rückflug erfahren hatten, wurde sämtliches Fan-Material (Fahnen, Trommeln, usw.) über die Fanbeauftragten angemeldet und doch stellte sich die Security vor Ort wohl quer. Was natürlich für Unmut bei den Fans sorgte – verständlich.

Was gibt es zur Arena zu sagen? Die ist schon ein echt schönes Stadion, welches an diesem Abend auch gut gefüllt war. Enttäuschend war jedoch die Stimmung der Sheffield-Fans, denn da kam um ehrlich zu sein rein gar nichts. Das erinnerte mich persönlich an meine USA-Reise 2023, wo die Fans auch eher an ihrem Popcorn kleben und sich nur bemerkbar machen, wenn sie die Chance haben, auf den Videowürfel zu gelangen. Einzig „Let’s go Steelers“ hatten die Fans drauf, ansonsten hatte die Kopie des Stadionsprechers aus Straubing immer wieder durch übertrieben lautes brüllen versucht, die Fans zu animieren. So wurde es also wieder ein Heimspiel der Eisbären-Fans. Davon konnten sich auch Stéphane Richer, Peter-John Lee und Marco Nowak überzeugen, die zwei Reihen über uns saßen und sozusagen dem Gästeblock angehört haben. Hätten ruhig mal mit supporten können, wenn sie schon mal bei uns sind…

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Was gibt es zum Spiel zu sagen? Im ersten Drittel merkte man den Eisbären schon noch an, dass sie gerade aus der Deutschland-Cup-Pause kamen. Es war kein wirklich schön anzusehendes Drittel, in denen beiden Teams enorm viele Fehlpässe unterliefen. Die Eisbären versuchten sich dennoch immer mal wieder am Forechecking, um Sheffield im Spielaufbau zu stören. Die Steelers lauerten ihrerseits eher auf Konter, um dann schnell umzuschalten. Zweimal waren sie auch durch und tauchten frei vor Jake Hildebrand auf, doch nutzen konnten sie diese dicken Chancen nicht. Als sich eigentlich alle schon auf ein torloses Auftaktdrittel einstellten, schlug Zach Boychuk doch noch zu und sorgte für das späte 1:0, was für großen Jubel im Gästeblock sorgte (19.).

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im zweiten Drittel legten die Eisbären gleich richtig gut los und hätten beinahe das schnelle 2:0 erzielt, die Latte stand dem Torerfolg jedoch im Weg. Wenig später machte es Mitch Reinke besser, der freistehend vor dem Tor die Nerven behielt und auf 2:0 stellte (22.). Liam Kirk war dabei einer der Vorlagengeber, für ihn sicherlich auch etwas ganz Besonderes.
Die Berliner schienen also alles im Griff zu haben, doch Sheffield gab nicht auf und kam zum Anschlusstreffer. Mark Simpson ließ die einheimischen Fans erstmals jubeln (24.). Es war danach eine Phase, in der die Steelers den Schwung durchaus ausnutzen wollten, während die Eisbären so ein wenig beeindruckt wirkten. Aber Ty Ronning sorgte dann schnell für etwas Ruhe, als er auf Zuspiel von Kirk auf 3:1 stellte (28.).
Es lief also eigentlich alles nach Plan, aber irgendwie kehrte fortan der Schlendrian bei den Eisbären ein. Wenn sie weiter so konsequent gespielt hätten, hätte man Sheffield hier nicht mehr ins Spiel zurück geholt. So war es Sam Trempley, welcher zunächst auf 2:3 verkürzen konnte (34.). Und richtig eskaliert sind die Fans der Steelers dann 53 Sekunden vor der zweiten Drittelpause, als Dominic Cormier tatsächlich zum 3:3 traf. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, wenn du aber nachlässig wirst, wird das auf diesem Niveau bestraft.

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Doch Trainer Serge Aubin wird in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn im letzten Drittel war es dann wieder ein sehr souveräner Auftritt der Eisbären. Auch wenn der Start ins Schlussdrittel noch brenzlig war, denn Ty Ronning musste nach nur 14 Sekunden auf die Strafbank. Einmal wurde es im darauffolgenden Powerplay dann auch gefährlich, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan dominierten die Berliner das Spiel dann nach Belieben, ließen Sheffield kaum noch gefährlich vor das Tor kommen. Und Blaine Byron brachte die Hauptstädter dann auch wieder in Führung (44.). Leo Pföderl war es dann, welcher rund drei Minuten vor dem Ende auf 5:3 stellte und damit dieses Hinspiel endgültig entschieden hatte. Mit einem durchaus komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung treten die Eisbären nächsten Dienstag im altehrwürdigen Wellblechpalast zum Rückspiel an. Der Grundstein für den Viertelfinaleinzug wurde also gelegt.

Nach Spielende feierten die rund 350 Fans zusammen mit den Spielern den Sieg und Kult-Fan „Acki“ stimmte „Kam ein kleiner Eisbär…“ an. Auch Trainer Serge Aubin wurde anschließend noch gefordert und auch er kam auf das Eis. Einige Sheffield-Fans schauten sich das Spektakel noch an, denn solch einen grandiosen Support sind sie eben nicht gewohnt. Da dürfen sie sich schon mal riesig auf das Rückspiel freuen, wo sie dann wohl taub aus dem Welli gehen werden. Denn dort wird es ordentlich scheppern von den Rängen.

Während ein Teil der Eisbären-Fans bereits nach Spielende die Heimfahrt Richtung Berlin angetreten hatte, kehrte der Rest noch in die umliegenden Pubs ein, um noch das ein oder andere Kaltgetränk zu sich zu nehmen und nochmals über das Spiel zu philosophieren. So endete ein ereignisreicher Ausflug auf die Insel mit einem Sieg der Eisbären und vielen Erinnerungen im Gepäck. Mit den Eisbären nach Großbritannien – da wurde der Traum vieler Eisbären-Fans endlich wahr. Auch der des Autors dieses Berichts!

3:4 n.V. gegen Schwenningen: Ausgerechnet Steve Walker beendet die Siegesserie der Eisbären Berlin

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #14:

Ist das bitter: Die Eisbären Berlin verlieren ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings mit 3:4 n.V. und verpassen damit den neuen Vereinsrekord. Bis 17,4 Sekunden vor dem Ende sah es noch danach aus, doch dann verkürzte Schwenningen auf 3:2. 0,6 Sekunden vor dem Ende folgte dann noch der umstrittene Ausgleich, der wohl noch viel Diskussionen nach sich ziehen wird. Aber solche Geschichten schreibt eben nur der Sport. Denn mit Steve Walker beendet ausgerechnet ein Ex-Eisbär die Siegesserie der Berliner.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Augsburg-Spiel nur auf einer Position. Jonas Stettmer hütete das Tor, Jake Hildebrand bekam eine Pause und nahm als Back-up auf der Bank Platz. Der Rest blieb unverändert.

Die Mission vor dem Spiel war klar: Die Eisbären Berlin wollten mit dem zwölften Sieg in Serie einen neuen Vereinsrekord aufstellen. Doch Vorsicht war geboten, denn Schwenningen ist das einzige DEL-Team, welches in dieser Saison noch nicht gegen die Berliner verloren hatte. Aber die Berliner sind ja diese Saison als „Serienkiller“ unterwegs und somit sollte doch auch diese Serie ein Ende finden oder etwa nicht?

Sorgte für die 1:0-Führung im ersten Drittel: Liam Kirk. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nervöser Beginn von beiden Mannschaften, denen sehr oft die Scheiben versprangen. Daraus resultierend wurde es sogar zweimal brenzlig vor dem Tor der Gäste. Schwenningen wurde dann aber auch erstmals gefährlich, als sie in Überzahl waren. Da rutschte die Scheibe denkbar knapp am Berliner Tor vorbei.
Fortan ging es rauf und runter, doch es waren die Eisbären, die den Nachmittag eröffneten. Schwenningen bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, die Berliner kombinierten sehr schnell und am Ende war es Liam Kirk, der zum 1:0 aus dem Slot heraus traf (8.).
In der Folge passierte nicht viel aufregendes, beide Teams neutralisierten sich gegenseitig. Das Tempo war nicht wirklich hoch, was aber angesichts der Strapazen der letzten Wochen mehr als verständlich war. Beide Teams auch immer wieder mit Fehlern im eigenen Spiel.
Leo Pföderl war dann aber mal frei durch und tauchte alleine vor Joacim Eriksson auf, doch diese dicke Chance ließ er ungenutzt. Da auch danach nicht mehr viel passierte, blieb es beim knappen 1:0 für die Hauptstädter nach dem ersten Drittel.

Große Emotionen nach dem Shorthander durch Eric Mik zum 2:0. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das Mitteldrittel bot zu Beginn wenig Highlights. Es ging zwar hin und her, die hochkarätigen Torchancen blieben jedoch Mangelware. Weil beide Mannschaften aber auch wenig hinten zu ließen.
Gegen Mitte des zweiten Drittels durfte dann erstmals das beste Powerplay der Liga ran. Schwenningen mit der ersten Strafzeit und somit die Chance für die Eisbären, das Ergebnis in Überzahl zu erhöhen. Man fand auch seine Formation und ließ die Scheibe gut laufen, doch zum Powerplaytor kam es dennoch nicht.
Kurz darauf hatten die Wild Wings das zweite Powerplay der Partie und somit ihrerseits die Chance, das Spiel auszugleichen. Doch es sollte ganz anders kommen, denn die Eisbären fuhren den Konter und erzielten den Shorthander! Lean Bergmann leitete den Konter ein, Blaine Byron nahm Tempo auf und spielte die Scheibe rüber zu Eric Mik, welcher diese Traum-Kombination eiskalt abschloss – 2:0 (31.). Das erste Saisontor des Allrounders, der überall spielen kann außer im Tor (eigene Aussage von ihm).
Danach nochmal Chancen auf beiden Seiten, doch weitere Tore sollten keine fallen. So waren die Eisbären nach 40 Minuten weiterhin auf dem Weg zum neuen Clubrekord, doch noch standen 20 Minuten bevor.

Zwischenzeitlich wurde es auch mal ruppig zwischen beiden Mannschaften. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel begann mit einem frühen Unterzahlspiel der Eisbären und in diesem kassierten sie den Anschlusstreffer. Alexander Karachun verkürzte auf 2:1 (43.). Eine Disziplin, in der die Wild Wings eigentlich Letzter sind. Doch hier funktionierte es und brachte die Hoffnung für Schwenningen wieder zurück.
Und die Gäste schnupperten jetzt auch durchaus am Ausgleich, aber Jonas Stettmer ließ diesen nicht zu.
Nach dem Powerbreak hatten dann aber die Eisbären die dicke Chance zur Vorentscheidung, denn man durfte wieder in Überzahl ran und dort erhöhten sie auf 3:1. Gabriel Fontaine staubte erfolgreich ab (51.). Mal wieder ein Tor zur genau richtigen Zeit und mal wieder eins in Überzahl. Auch eine Qualität, welche die Eisbären vorzuweisen haben in dieser Saison. Die Vorarbeit kam u.a. von Marcel Noebels, der damit seinen 450. Scorerpunkt in der DEL erzielte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilensetin, Noebi!
Die Gäste gaben aber nicht auf und versuchten in der Folge nochmal alles. Doch die Eisbären ließen wenig zu und lauerten ihrerseits nun auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Spannung war in der Schlussphase also garantiert.
Schwenningen ging rund drei Minuten vor dem Ende des Spiels All-in und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. 17,4 Sekunden vor dem Ende gelang den Wild Wings dann auch noch der Anschlusstreffer zum 3:2 durch Top-Torjäger Zach Senyshyn. Doch es sollte nicht der Schlusspunkt sein, denn 0,6 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit brachten die Gäste die Scheibe von oben nochmal auf das Tor, wo sie am Ende auch einschlug. Ben Marshall mit dem 3:3 und der kompletten Ekstase auf Seiten der Gäste. Jonas Stettmer war allerdings außer sich, denn seiner Meinung ging die Scheibe zuvor ins Fangnetz. Doch gesehen hatte es keiner von den Unparteiischen, sehr zum Unmut der Eisbären und ihrer Fans. Trainer Serge Aubin sagte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz, dass es sogar zwei Szenen gab, die hätten geahndet werden müssen. Zum einen, dass Noebels sein Schläger Sekunden lang festgehalten wurde und dann eben der Fakt, dass die Scheibe ins Fangnetz ging.

Am Ende drehte Schwenningen dann das Spiel komplett. Erneut war es Senyshyn, der die Eisbären schockte. Er sorgte für den Zusatzpunkt der Schwenninger und das Ende der Berliner Siegesserie. Diese hatte allerdings ein derartiges Ende nicht verdient. Da bleibt definitiv ein fader Beigeschmack hängen.
Wenn man es aber mit ein wenig Abstand und ohne die Emotionen, welche es in der Schlussphase durchaus gab, betrachtet, dann muss man auch ganz klar festhalten, dass die Eisbären auch selbst schuld dran sind. Denn wenn du 17,4 Sekunden vor dem Ende mit zwei Toren führst, darfst du dieses Spiel nie und nimmer mehr aus der Hand geben. Dass du vielleicht noch den Anschlusstreffer mit dem Extra-Angreifer kassierst, okay, aber dann 0,6 Sekunden vor dem Ende auch noch das 3:3 hinzunehmen, darf dir einfach nicht passieren. Serge Aubin meinte das auch nach Spielende, als er sagte, wenn man die Scheibe vor dem 3:2 einfach raus schießt, ist das Spiel durch. So werden die Eisbären ihre Schlüsse aus diesem Spiel ziehen und es nach der Länderspielpause wieder besser machen wollen. Und auf Schwenningen trifft man ja noch mindestens zweimal in dieser Saison. Die Revanche wird kommen, garantiert.

3:2 in Augsburg! Die Eisbären stellen mit dem elften Sieg in Serie den Vereinsrekord ein

Ohne Dramatik geht es bei den Eisbären Berlin aktuell nicht. Nach 40 drückend überlegenen Minuten und einer souveränen 3:0-Führung, mussten die Berliner im Schlussdrittel plötzlich nochmal zittern. Am Ende rettete man sich aber ins Ziel und feierten einen knappen aber insgesamt natürlich verdienten 3:2-Siegbei den Augsburger Panthern. Damit gewann man auch das elfte Spiel in Serie und stellte damit den Vereinsrekord aus dem Jahre 2009 ein. Einen neuen Vereinsrekord peilt man dann am Sonntagnachmittag beim letzten Heimspiel vor der Deutschland-Cup-Pause an, wenn die Schwenninger Wild Wings zu Gast sind.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm keine Veränderungen im Line-up im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel am Samstag vor. Sowohl die Verteidigerpärchen als auch die Offensivreihen blieben zusammen und im Tor stand Jake Hildebrand.

Mit dem heutigen Gegner hatten die Eisbären noch eine Rechnung offen. Denn die Panther waren bisher das einzige Team, welches die Eisbären nach 60 Minuten besiegen konnte. Im ersten Heimspiel dieser Saison setzte es im Rahmen der Meisterbannerzeremonie eine derbe 2:6-Pleite. Dafür wollten sich die Berliner heute mit einem Auswärtssieg in Augsburg revanchieren. Es wäre der elfte Sieg in Folge, klappte dieser auch?

Gute Laune bei den Spielern der Eisbären Berlin im ersten Drittel. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Nach gutem Beginn wären die Eisbären nach rund vier Minuten beinahe in Führung gegangen. Gabriel Fontaine stocherte gut nach, doch Strauss Mann machte die Schoner ganz lang und rettete seine Augsburger vor dem frühen Rückstand. Danach eine gute Phase der Hausherren, die auch kurz an der Führung schnupperten.
Doch es waren die Eisbären, welche den Abend eröffneten. Starker Angriff der Berliner, Ty Ronning mit dem Assist für Markus Niemeläinen und der hämmerte die Scheibe ins Tor – 1:0 (7.). Ronning scorte somit auch im zehnten Spiel in dieser Saison. 17 Scorerpunkte hat die Nummer neun nun, was für ein Lauf! Für Niemeläinen war es übrigens das erste DEL-Tor, Glückwunsch dazu!
Fortan die Eisbären mit weiteren dicken Chancen, auch in ihrer Paradedisziplin Powerplay. Die Berliner spielten mit unheimlich viel Tempo, man merkte ihnen deutlich an, dass ihnen die vier Tage Pause richtig gut getan hatten. Zudem spielte man mit dem Selbstvertrauen von zehn Siegen in Folge im Gepäck.
Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe der Tabellenführer auf 2:0 stellte. Gabriel Fontaine scheiterte noch, doch Marcel Noebels staubte eiskalt ab (16.). Für Augsburg ging das alles einfach zu schnell, was die Eisbären hier spielten. Bei besserer Chancenverwertung hätte man hier auch schon höher führen können, denn die Torschussstatistik hieß 22:4 nach dem ersten Drittel. So blieb es beim hochverdienten 2:0 nach 20 Minuten für die Hauptstädter.

Die Eisbären waren immer einen Schritt schneller als die Augsburger. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels das gleiche Bild, die Eisbären mit enorm viel Druck auf das Augsburger Tor und dem schnellen 3:0. Lean Bergmann zielte ganz genau, weshalb man den Treffer erst nach Ansicht des Videobeweises gab (24.).
Das Tempo der Eisbären war weiterhin beeindruckend hoch. Auch im darauffolgenden Powerplay spielte man Augsburg im eigenen Drittel fest. Dass diese Mannschaft 13 Spiele im Oktober (inklusive diesem) absolviert hatte, war den Spielern überhaupt nicht anzumerken.
Acht Minuten war das zweite Drittel alt, da musste Jake Hildebrand auf einmal hellwach sein. Bis dahin hatte der Berliner Goalie nicht viel zu tun und auf einmal stand Cody Kunyk komplett frei vor ihm. Ein langer Pass aus dem eigenen Drittel bescherte den Fuggerstädtern diese XXL-Chance, aber „The Wall“ ließ sich nicht überwinden.
Diese Chance hatte aber Seltenheit, denn auch fortan die Eisbären weiterhin die klar bessere und spielbestimmende Mannschaft. Doch die Chancenverwertung ließ noch zu wünschen übrig. Was aber auch am starken Augsburger Goalie Strauss Mann lag, der einige gute Paraden zeigte.
Einmal war er dann aber geschlagen, als Lean Bergmann den Doppelpack schnürte. Doch die Hauptschiedsrichter entschieden auf Torhüterbehinderung. Dabei hätte dieser Angriff, eingeleitet von Kai Wissmann im eigenen Drittel, eigentlich ein Tor verdient gehabt. So blieb es beim mehr als verdienten 3:0 nach 40 Minuten. Die Torschussstatistik zeigte inzwischen 43:7 an, einfach nur heftig.

Mick Köhler brachte im Schlussdrittel die Hoffnung wieder zurück für die Panther. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Und mit dem achten Schuss gelang den Augsburgern der Anschlusstreffer. Das Schlussdrittel war keine zwei Minuten alt, da trafen auf einmal die Hausherren. Schneller Angriff des AEV und am Ende netzte Mick Köhler ein – 3:1 (42.). Sollte dieses so einseitige Spiel also doch nochmal spannend werden?
Auf jeden Fall brachte dieses Tor die Hoffnung nach Augsburg zurück und zudem auch das Publikum. Die Eisbären im letzten Drittel auch nicht mehr mit so hohem Tempo, was aber klar war, denn so ein Tempo kannst du nicht über die gesamte Spieldauer durchhalten. Und der Spielstand machte es ja auch möglich, es etwas ruhiger anzugehen und sich auf die Defensive zu konzentrieren.
Augsburg traute sich auf jeden Fall mehr zu als noch in den ersten 40 Minuten. Und zudem bekam der AEV im letzten Drittel auch sein erstes Powerplay und somit die Chance, weiter zu verkürzen. Doch das Penalty Killing der Berliner ließ keine Gefahr aufkommen und überstand diese Situation daher ohne größere Probleme.
Aber Augsburg blieb dran und machte ordentlich Druck. Die Gastgeber hatten hier die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Und zuletzt gab es ja einige Comebacks in der DEL. Aber dieses Spiel reihte sich in die Aufzählung der Comebacks der Saison 2024/2025 nicht ein. Zwar gelang Cody Kunyk in der Schlussphase mit sechs Mann auf dem Eis nochmal der viel umjubelte Anschlusstreffer zum 2:3 (58.), zu mehr reichte es aber nicht mehr. Am Ende zitterten sich die Eisbären ins Ziel und feierten den elften Sieg in Serie. Aber Respekt an Augsburg, die ein starkes Schlussdrittel gespielt haben und die Eisbären nochmal ins Wanken brachten. Doch diese Mannschaft ist eben aktuell sehr schwer zu schlagen.

Zehnter Sieg in Serie! Jonas Müller lässt die Arena am Ostbahnhof explodieren

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #13:

Diese Mannschaft bekommst du nicht klein. Auch das zehnte Spiel in Folge gewannen die Eisbären Berlin, obwohl man kurz vor Schluss den Nackenschlag in Form des 2:3 kassierte. Aber Leo Pföderl rettete die Eisbären in die Overtime, in der dann Jonas Müller die Arena zum explodieren brachte. What a Game!!!

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team nur auf einer Stelle und das war die Torhüterposition, wo heute Jake Hildebrand zwischen den Pfosten stand. Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Der Rest blieb identisch zum Spiel am Donnerstagabend in Ingolstadt.

Die Eisbären trafen als Tabellenführer auf den Tabellenletzten. Eine vermeintlich einfache Aufgabe also für den DEL-Rekordmeister. Aber genau da lag die Gefahr, dass man die Rheinländer unterschätzen würde. In der Vergangenheit taten sich die Berliner immer mal wieder mit vermeintlich leichten Gegnern schwer. Doch aktuell ist das Selbstvertrauen riesengroß, gewann man doch neun Spiele in Serie. Folgte heute der zehnte Streich?

Die Eisbären Berlin erzielen in dieser Szene das 1:0 in Überzahl. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Verhaltener Beginn ins Spiel, was man im letzten Jahr so nicht gesehen hatte. Da stand beim Samstagsspiel am Ende eine 6:9-Niederlage gegen Wolfsburg. Mit Toren wurden die Zuschauer in der Anfangsphase nicht verwöhnt. Die Eisbären setzten dann aber nach ein paar Minuten die ersten Akzente und sich auch im Drittel der DEG fest, doch bisher war Henrik Haukeland nicht zu überwinden.
Die Gäste hatten dann das erste Powerplay der Partie, aber auch in diesem fanden sie offensiv kaum statt. Jedenfalls waren die Eisbären in Unterzahl gefährlicher als die DEG in Überzahl.
Fortan wurden die Eisbären immer stärker und zwingender in ihren Torchancen, aber sie ließen beste Chancen aus bzw. Henrik Haukeland war zur Stelle. Das 1:0 für die Hausherren lag hier so ein wenig in der Luft.
Danach konnte die DEG sich vom Druck befreien und das Spiel ausgeglichener gestalten. Torchancen waren in dieser Phase eher Mangelware.
In der Schlussphase dann die Hauptstädter zum ersten Mal in Überzahl und da lief es zuletzt sehr gut, was Platz zwei in der Powerplay-Statistik macht. Und die Quote wurde heute nochmal hoch geschraubt, denn zwei Minuten vor der ersten Drittelpause nutzte Kai Wissmann die numerische Überlegenheit aus und brachte seine Mannschaft in Führung (18.).
Die Rheinländer zum Ende auch nochmal in Überzahl, wo sie den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Ein satter Schuss von Philip Gogulla schlug 11,8 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels hinter Jake Hildebrand ein – 1:1. Bitter für die Eisbären, die hier eigentlich hätten führen müssen, aber die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Was aber auch an Henrik Haukeland im DEG-Tor lag.

Hielt seine Mannschaft im Auftaktdrittel im Spiel: DEG-Goalie Henrik Haukeland (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären bestimmten auch im Mitteldrittel die Anfangsphase, spielten es offensiv aber zu kompliziert, statt es einfach zu halten und den direkten Schuss zu suchen.
Danach im Grunde dasselbe Bild, mal von wenigen Düsseldorfer Angriffen abgesehen, aber die Scheibe wollte nicht ins Tor der Gäste.
Die Effektivität, welche die Eisbären zuletzt noch ausgezeichnet hatte fehlte heute so ein wenig. Ebenso die Kreativität vor dem gegnerischen Tor. Doch verwundert dürfte darüber keiner gewesen sein, denn das straffe Programm der letzten Wochen hat halt seine Spuren hinterlassen.
Düsseldorf tauchte in der Folge auch ab und zu mal vor Hildebrand auf, aber so richtig gefährlich wurde es dabei auch nicht.
Die Hausherren in der Schlussphase dann mal wieder mit einem Mann mehr und da sind sie aktuell nicht zu stoppen. Die Scheibe kam zu Leo Pföderl, welcher humorlos und trocken abgezogen hatte – 2:1 (38.). Damit nahmen die Hauptstädter eine knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Diese war natürlich angesichts der Spielanteile mehr als verdient.

Die DEG war der erwartet schwere Gegner, auch wenn sie Tabellenletzter sidn.(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Eisbären aber in Unterzahl, da Manuel Wiederer 16,9 Sekunden vor der zweiten Pause noch eine Strafzeit kassiert hatte. Und die Rheinländer nutzten die Überzahl schnell aus. Ganze 26 Sekunden dauerte es, ehe Tyler Gaudet auf 2:2 stellte. Heute waren also die Gäste die effektivere Mannschaft vor dem Tor. 17 Torschüsse brauchte die DEG nur für ihre zwei Tore, bei den Eisbären waren es deren 30.
Die Düsseldorfer waren nur kurze Zeit später erneut ein Mann mehr. Beide Tore fielen in Überzahl, es war also Vorsicht angesagt für die Gastgeber. Doch diesmal überstanden die Eisbären die Unterzahl ohne ein weiteres Gegentor.
Danach blieb die Partie zwar spannend, aber Chancen gab es kaum welche zu sehen. Dafür Stockfehler auf beiden Seiten. Es war jetzt nicht das hochklassigste Spiel, aber wie bereits erwähnt den Strapazen der letzten Wochen geschuldet.
In den letzten zehn Minuten wurden die Chancen ab und zu mal wieder zwingender. Zunächst vor dem Eisbären-Tor, als die DEG mal wieder gefährlich vor Jake Hildebrand auftauchte. Dann aber auch vor Henrik Haukeland.
Aber letztendlich war die Partie in der Schlussphase vor allem eins – hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts, was man in den Zweikämpfen durchaus merkte.
96 Sekunden vor Ende der Partie bekamen die Eisbären die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel und die DEG ging erstmals in Führung. Alexander Ehls Schuss schlug hinter Jake Hildebrand ein – 2:3.
Das Ende der Siegesserie der Eisbären stand also kurz bevor. Oder doch nicht? Serge Aubin nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers raus und 13,9 Sekunden vor dem Ende schlug Leo Pföderl erneut zu – 3:3 (60.). Das ist der pure Wahnsinn, was die Eisbären immer wieder abliefern. Auch heute fanden sie wieder einen Weg und sicherten sich am Ende doch noch den verdienten Punkt. Die Moral der Mannschaft ist einfach unglaublich, egal wie hoch die Strapazen sind.

So spielten wir also mal wieder Verlängerung und an diese hatten wir zuletzt ja äußerst gute Erinnerungen. Und warum sollte sich daran etwas ändern dachte sich Jonas Müller und spazierte durch die Düsseldorfer Abwehr und sorgte für die Entscheidung in der 62. Spielminute – 4:3. Damit sicherte er zugleich den zehnten Sieg in Serie für die Eisbären Berlin. Einfach nur Wahnsinn, was diese Mannschaft derzeit leistet.