Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

1:4 in Straubing: Nichts zu holen am Pulverturm

WalkersBarenNews 2023/2024 – #30:

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Freitagabend bei den Straubing Tigers mit 1:4 (0:2,0:0,1:2) verloren und somit auch die Tabellenführung an Bremerhaven. Vor dem Spiel hatte ich in meiner Vorschau auf das Spiel geschrieben, dass die Eisbären eine Top-Leistung über 60 Minuten abrufen müssen, um Punkte aus Straubing mitzunehmen. Das hat jedoch nur bedingt geklappt und so steht man am Ende mit leeren Händen und dem Verlust der Tabellenführung da.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste krankheitsbedingt auf Thomas Schemitsch und Lean Bergmann verzichten. Für die beiden Spieler rückten Marco Nowak und Jaedon Descheneau ins Line-up. Was auch zu Reihenänderungen führte. In der Defensive bekam Julian Melchiori Eric Mik an seine Seite und Morgan Ellis Korbinian Geibel. Nowak war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieb einzig die Noebels-Reihe zusammen. Descheneau ersetzte Bergmann in der Reihe mit Blaine Byron und Freddy Tiffels. Maximilian Heim und Tobias Eder tauschten derweil die Reihen. Heim rückte in die dritte Reihe an die Seite von Yannick Veilleux und Patrice Cormier. Eder stürmte in der vierten Reihe zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer.
Im Tor startete heute Jonas Stettmer, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Vor der Partie sprach die Saisonstatistik für Straubing, die zwei der drei Duelle in der Hauptrunde für sich entscheiden konnten. Darunter war auch das erste Gastspiel der Eisbären, als man eigentlich keine schlechte Leistung zeigte, diese jedoch nicht über die gesamte Spielzeit durchgezogen hatte weshalb man am Ende mit 2:6 verlor. Gab es dafür heute die Revanche?

Erhöhte im ersten Drittel nach einem Berliner Turnover auf 2:0: Michael Clarke (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing nutzt zwei Fehler der Eisbären eiskalt aus

Die Eisbären verschliefen den Start ins Spiel und lagen früh hinten. Straubing mit einem blitzsauberen Angriff, die Zuordnung in der Defensive der Eisbären stimmte überhaupt nicht und schon schlug es hinter Jonas Stettmer ein. Michael Connolly mit dem Zuspiel vor dem Tor auf Joshua Samanski, welcher unbedrängt zum 0:1 einschießen konnte (4.).
70 Sekunden später durfte der Straubinger Rummel-Stadionsprecher wieder die Fans mit seinem nervigen Geschreie belästigen, denn die Tigers erhöhten nach einem Fehler von Freddy Tiffels auf 2:0. Michael Clarke war der Nutznießer des Berliner Turnovers – 0:2 (5.).
Spiele am Pulverturm sind nie einfach, eine Anfangsphase aber so zu verpennen und dann einem 0:2-Rückstand hinterherzulaufen, machten das Ganze nicht einfacher. Die Eisbären konnten sich im Auftaktdrittel davon auch nicht wirklich erholen. Straubing störte die Berliner immer sehr früh im Spielaufbau und mit diesem sehr aggressiven Forechecking kamen die Eisbären überhaupt nicht klar. Dazu kam aber auch, dass es generell an der Zuordnung in der Defensive mangelte.
Mir persönlich war aber auch die Zweikampfhärte und die Einsatzbereitschaft im ersten Drittel ein Dorn im Auge, da diese schlichtweg nicht vorhanden war. Offensiv fand man zu selten Ideen, um mal gefährlich vor das Straubinger Tor zu kommen. Erst in der Schlussphase kurz vor der Pause verpasste Blaine Byron den Anschlusstreffer. So lagen die Hauptstädter nach 20 Minuten verdient mit 0:2 hinten.

Nur einmal konnten die Berliner den Straubinger Goalie Florian Bugl überwinden. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären hadern mit der Chancenverwertung

In der Pause muss Serge Aubin die richtigen Worte gefunden haben, denn der Auftritt der Eisbären wirkte inzwischen deutlich besser und in der Offensive auch zielstrebiger. Die Eisbären erspielten sich im Mitteldrittel richtig gute Chancen, fanden aber einfach keinen Weg vorbei am Straubinger Goalie Florian Bugl. Manchmal gibt es eben solche Tage, wo du gefühlt noch Stunden weiter spielen kannst und die Scheiben würden nicht ins Tor gehen. So einen Tag schienen die Berliner heute erwischt zu haben. Die Verzweiflung war ihnen bei den Abschlüssen auch deutlich anzumerken. Dennoch wäre ein wenig mehr Kreativität im Abschluss dann wünschenswert gewesen, aber so lange diese in den Playoffs dann da ist, habe ich nichts zu meckern.
Straubings Offensive bekam man im zweiten Drittel deutlich besser in den Griff. Es gab nicht mehr so viele gefährliche Angriffe wie noch im ersten Drittel. Und wenn doch etwas durch kam, war Jonas Stettmer zur Stelle. Der hatte seine Unsicherheiten aus dem Auftaktdrittel inzwischen auch besser im Griff. Dennoch lagen die Eisbären auch nach 40 Minuten weiterhin mit 0:2 in Niederbayern hinten.

Machte im letzten Drittel mit zwei Treffern den Deckel drauf auf das Spiel: Justin Scott (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Der dritte Turnover entscheidet das Spiel

Früh im Schlussdrittel bot sich den Gästen die dicke Chance auf den Anschlusstreffer, denn man hatte ein Powerplay. Aber das wurde heute einfach zu kompliziert gespielt und zudem versprang die Scheibe auch immer wieder im Spielaufbau in Überzahl. Eben ein gebrauchter Tag für die Eisbären, welchen sie sich in den Playoffs aber nicht so oft erlauben dürfen.
Die Eisbären blieben aber weiter dran und konnten sich elf Minuten vor dem Ende des Spiels auch belohnen. Patrice Cormier scheiterte mit seinem ersten Versuch noch an Bugl, der zweite saß dann aber und so war die Hoffnung wieder zurück – 1:2 (49.).
Und noch war genügend Zeit auf der Uhr, aber die Eisbären schafften es in der Folge nicht, mal eine ordentliche Schlussoffensive zu entfachen. Die Angriffe prallten relativ leicht an der Straubinger Defensive ab. Gut, wirklich schwer machten es die Berliner den Tigers dabei aber auch nicht wirklich. Und dann kassierte man auch noch eine denkbar unnötige Strafzeit zur denkbar ungünstigsten Zeit. Morgan Ellis durfte auf die Strafbank. Da eine knappe Minute später aber auch ein Straubinger auf die Strafbank musste, hatten die Eisbären in der Schlussphase auch nochmal ein Powerplay. Doch in diesem unterlief den Berlinern in der Offensive der nächste Turnover, Justin Scott war auf und davon und entschied die Partie in Unterzahl mit dem Treffer zum 3:1 (58.). Der dritte Gegentreffer nach einem individuellen Fehler, da wird es in der nächsten Woche ordentlich Videostudium bei den Eisbären geben.
Serge Aubin versuchte noch einmal alles – Auszeit und Goalie vom Eis. Justin Scott nutzte das jedoch zur endgültigen Entscheidung – 1:4 (60.).
Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären hatten auch das zweite Gastspiel am Pulverturm verloren. Insgesamt drei der vier Duelle in der Hauptrunde gegen Straubing wurden verloren. In den Playoffs will man daher nicht gegen Straubing spielen, was aber auch erst im Halbfinale möglich wäre.

Am Ende noch eine persönliche Meinung von mir, welche jedoch nicht das Spiel betrifft. Spiele in Straubing sind generell nie wirklich schön. Zum einen, weil wir zuletzt eher selten dort erfolgreich waren. Zum anderen aber auch, weil wir dort nicht wirklich gern gesehene Gäste sind. Da wird man dann schon einmal das ganze Spiel über von teilweise minderjährigen Fans provoziert. Aber gut, wenn es der Verein den Fans auch vorlebt. Den gegnerischen Verein verhöhnen sie in Straubing gerne mal (mit deren Tormusik z.B.). Aber wenn dann auch noch die Straubinger Spieler nach dem Spielende auch noch provozierend Richtung Gästeblock feiern, muss man sich nicht wundern, dass die Stimmung dadurch nur noch mehr aufgeheizt wird. Dann hat man aber einen Ordnungsdienst und auch die Polizei (die mal wieder in großer Menge präsent war…) da, um für Ordnung zu sorgen. Aber wenn diese sich dann nur noch ins Bild der unsympathischen Straubinger einfügen, dann wundert mich am Ende nichts mehr. Und nach Spielende hab ich dann auch noch die Info erhalten, dass selbst die „normalen“ Fans auf den Sitzplätzen ziemlich aggressiv gegenüber der Eisbären und deren Fans aufgetreten sind, dann rundet es mein Bild von Straubing ab. Sorry für die ernsten Worte am Schluss, aber auch so etwas muss mal gesagt werden. Gastfreundschaft sieht definitiv anders aus und wird in Straubing überhaupt nicht groß geschrieben. Und von ihrem Marktschreier als Stadionsprecher fange ich erst gar nicht an, denn der ist einfach nur übertrieben peinlich.

4:2 vs. Düsseldorf: Heimsieg im ersten Heimspiel des neuen Jahres – Bannerzeremonie für Rob Zepp

WalkersBarenNews 2023/2024 – #20:

Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel des neuen Jahres mit 4:2 (2:1,0:0,2:1) gewonnen und damit den vierten Heimsieg in Serie eingefahren. Die DEG drängte im Schlussdrittel zwar nochmal auf den Ausgleich, aber dank einer geschlossenen kämpferischen Leistung brachten die Eisbären den Sieg über die Zeit und verteidigten damit die Tabellenführung.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur eine Änderung am Line-up im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel vor. Jake Hildebrand rückte wieder ins Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Alles andere blieb wie beim Ingolstadt-Spiel.

Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal aufeinander. Bisher gewann stets das Auswärtsteam. Berlin in Düsseldorf mit 3:2 und die DEG in Berlin mit 4:1. Diese Serie durfte heute gerne ein Ende finden. Und das man die Rheinländer nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, bekamen die Eisbären bereits beim ersten Aufeinandertreffen zu spüren.

Gänsehaut-Moment in Berlin, als das Trikot von Rob Zepp unter das Hallendach gezogen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bannerzeremonie für Rob Zepp

Vor dem Spiel wurde der ehemalige Eisbären-Goalie Rob Zepp geehrt und sein Trikot mit der Rückennummer 72 unter das Hallendach gezogen. 375 DEL-Spiele absolvierte er für die Hauptstädter. Fünfmal gewann er mit den Eisbären die deutsche Meisterschaft und einmal die European Trophy. Wahrlich eine absolute Eisbären-Legende!
Gänsehaut-Momente in der Mercedes-Benz Arena während die Bilder aus Rob Zepp seiner Karriere über den Videowürfel flimmerten. Großartige Spieler wie Deron Quint, Steve Walker oder Danny Briere sowie Trainer-Legende Don Jackson richteten starke Worte Richtung Rob Zepp.
Rob Zepp selbst begeisterte mit seiner Rede, welche am Ende auch deutsche Sätze beinhaltete. Ganz stark, Rob!
Respektlos dagegen das Verhalten der mitgereisten DEG-Fans und deren Fan-Radio, die der Meinung waren, diese Bannerzeremonie zu stören. Es dauerte ihnen schlichtweg zu lange. Absolut peinlich, liebe DEG!!!

Bejubelt sein Tor zum 1:0: Eric Mik (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären legen zweimal vor

Früh in der Partie gab es das erste Powerplay für die Gäste aus dem Rheinland. Doch das Penalty Killing der Hauptstädter funktionierte mal wieder ganz stark. Die Rheinländer kamen nicht einmal in ihre Formation.
Brenzlig wurde es aber direkt als die Eisbären wieder komplett waren. Da flog die Scheibe an den Pfosten. Glück für die DEG!
Insgesamt ein flotter Beginn in Berlin, in dem es schnell hin und her ging. Und lange mussten die Fans auch nicht auf das erste Tor warten. Es lief die achte Spielminute, Maximilian Heim sein Schuss blieb hängen, Eric Mik schaltete am schnellsten und sorgte für den ersten Jubelschrei in der Arena am Ostbahnhof – 1:0.
Doch die Führung hielt nicht lange, denn die DEG glich Mitte des ersten Drittels direkt aus. Gewühl vor dem Berliner Tor, Jake Hildebrand lag bereits am Boden und so konnte Torsten Ankert ohne größere Probleme einschießen – 1:1.
Die Eisbären fortan mit dem ersten Powerplay der Partie und der Chance zur erneuten Führung. Und dort kombinierten sich die Hausherren genial zum zweiten Treffer. Am Ende war es Patrice Cormier, der den Abstauber erfolgreich verwertete – 2:1 (15.). Vorher lief die Scheibe wie am Schnürchen.
Die Eisbären blieben auch danach weiter offensiv ausgerichtet und wollten die Führung ausbauen. Das gelang ihnen jedoch nicht, weshalb es mit der knappen aber verdienten 2:1-Führung in die erste Drittelpause ging.

Ex-Eisbär Kevin Clark im Trikot der DEG. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Keine Tore im Mitteldrittel

Die Gäste aus Düsseldorf machten zu Beginn des Mitteldrittels ordentlich Druck und drängten zwischenzeitlich auf den Ausgleich. Die DEG mit deutlich mehr Spielanteilen zu Beginn des zweiten Drittels. Die Berliner taten sich schwer ins Spiel zu finden.
Es dauerte rund acht Minuten, ehe sich die Hausherren mal im Angriffsdrittel der Gäste festsetzen konnten und die ersten guten Schüsse abgaben. In der Folge kamen die Eisbären immer mal wieder gefährlich vor das Tor von Henrik Haukeland.
Defensiv standen die Berliner jetzt deutlich enger am Mann als noch zu Drittelbeginn. Daher kam die DEG nicht mehr so gut durch wie zu Beginn. Wenn es brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem der Gäste aus dem Rheinland. Die Eisbären verpassten aber das dritte Tor mehrfach.
In der Schlussphase sorgte dann ein Turnover der Eisbären mal kurz für Chaos vor dem Berliner Tor, es blieb aber die Ausnahme. Denn die Eisbären hatten das Spiel inzwischen wieder voll im Griff.
Die Rheinländer zum Ende nochmal mit einem Powerplay, aber auch das sorgte für keine Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand. So blieb es auch nach 40 Minuten beim knappen 2:1 für die Gastgeber.

An Jake Hildebrand kam die DEG im Schlussdrittel nur noch einmal vorbei vorbei. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die DEG wirft nochmal alles rein, kommt aber nur noch einmal an Jake Hildebrand vorbei

Im dritten Drittel kam der Auftritt von Ty Ronning. Der kleine Wirbelwind ließ die DEG-Defensive wie Statisten aussehen und vollendete seinen Alleingang mit dem Treffer zum 3:1 (43.).
Die DEG gab hier aber noch lange nicht auf. Doch Jake Hildebrand ließ einfach keine Scheibe durch. Dazu räumten seine Kollegen vor ihm ordentlich auf. Die Berliner konzentrierten sich hier nun voll und ganz auf die Defensive und lauerten vermehrt auf Konter.
Die DEG bekam dann auch noch ein Powerplay und somit die große Chance auf den Anschlusstreffer, aber dort bestätigten sie heute nur, warum sie das schlechteste Powerplay der Liga haben. Auch wenn es kurz vor Ende der Strafe nochmal eine dicke Möglichkeit gab, aber „The Wall“ war zur Stelle.
Doch die Rheinländer durften knapp fünf Minuten vor dem Ende der Partie erneut in Überzahl ran. Wurde es nun doch nochmal spannend in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena? Nein, weil die DEG auch dieses Powerplay liegen ließ, obwohl das noch mit am besten aussah.
Die Düsseldorfer spielten übrigens mittlerweile ohne ihren Goalie und versuchten es fortan mit sechs Feldspielern. Die Gäste erhöhten den Druck und kamen daher auch zum Anschlusstreffer. Angesichts des Aufwandes, den die DEG inzwischen betrieb, auch nicht unverdient. Philip Gogulla sorgte hier also doch wieder für Spannung – 3:2 (58.).
Doch 58 Sekunden vor der Schlusssirene beendete Patrice Cormier alle Düsseldorfer Hoffnungen, hier doch noch etwas Zählbares mit aus der Hauptstadt zu nehmen. Er stellte mit dem Empty-Netter auf 4:2 (60.). Damit war das Spiel hier durch und die Eisbären feierten den vierten Heimsieg in Folge und verteidigten zudem die Tabellenführung. Ein perfekter Jahresauftakt in Berlin!

3:2 n.P.! Leo Pföderl schießt die Eisbären zum Heimsieg gegen Nürnberg

WalkersBarenNews 2023/2024 – #17:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Samstagnachmittag gegen die Nürnberg Ice Tigers knapp mit 3:2 n.P. (2:0,0:1,0:1/0:0,1:0) gewonnen. Trotz des Sieges verloren die Berliner aber die Tabellenführung an Bremerhaven. Die Eisbären schafften es erneut nicht über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung abzurufen und vergaben daher auch die 2:0-Führung.

Im Vergleich zum Spiel gegen Augsburg gab es lediglich zwei Änderungen. Zum einen fehlte Ben Finkelstein. Für ihn rückte Marco Nowak als siebter Verteidiger ins Line-up. So gab es heute zwei neue Verteidiger-Pärchen: Morgan Ellis/Julian Melchiori und Eric Mik/Korbinian Geibel.
Zum anderen stand heute Jonas Stettmer im Tor, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz. Alles andere blieb gleich.

Die ersten beiden Duelle hatten die Eisbären deutlich mit 5:0 (in Berlin) und 10:2 (in Nürnberg) gewonnen. So einfach sollte es heute aber nicht werden. Zumal sich die Eisbären, wie bekannt, gegen die vermeintlich kleineren Team eh immer schwer tun und man ein Heimspiel vor der Brust hat. Alles keine Lieblingsdisziplinen der Berliner in dieser Saison.

Gleich zweimal durften die Eisbären-Spieler im ersten Drittel jubeln. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Blitzstart der Eisbären

Aber heute legten die Eisbären einen Traumstart hin. Ganze 33 Sekunden waren gespielt, da verwertete Patrice Cormier den Pass von Yannick Veilleux eiskalt zum 1:0 (1.).
Fort entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem es schnell hin und her ging. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Aber die Tore erzielte nur eine Mannschaft. Die Eisbären legten in der siebten Spielminute das 2:0 nach. Marcel Noebels spielte die Scheibe im richtigen Moment vors Tor, wo Jaedon Descheneau nur noch die Kelle hinhalten musste.
Nürnberg ließ sich davon aber nicht beirren und sorgte Mitte des ersten Drittels mal für richtig viel Unruhe vor dem Tor der Berliner. Die Hausherren schafften es in dieser Phase nicht, die Scheibe mal aus dem eigenen Drittel heraus zu bekommen.
In der Folge blieb das Spiel hart umkämpft, beide Mannschaften schenkten sich nichts. Gute Torchancen suchte man in dieser Phase des Spiels vergeblich. Zum Ende hin die Hauptstädter mit dem ersten Powerplay der Partie. Da lief es ja am Donnerstag besonders gut. Heute war es zumindest noch ausbaufähig. So blieb es bei der 2:0-Führung der Eisbären nach den ersten 20 Minuten.

Hart umkämpft ging es in der Partie zwischen den Eisbären und Nürnberg zur Sache. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nürnberg verkürzt

83 Sekunden dauerte es im Mitteldrittel, ehe es das erste Mal klingelte. Nürnberg verkürzte durch Charlie Gerard auf 2:1 (22.).
Die Partie war spätestens jetzt sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Das 2:0 täuschte im ersten Drittel über die wahren Verhältnisse auf dem Eis hinweg.
Die Partie wurde zudem auch immer ruppiger. Immer wieder gerieten Spieler beider Mannschaften nach dem Abpfiff aneinander.
Im weiteren Verlaufe wurden die Chancen auf beiden Seiten wieder zwingender. Nürnberg war dem Ausgleich in einem guten Wechsel bereits sehr nahe. Auf der anderen Seite hatte Tobias Eder das 3:1 auf der Kelle.
Die Franken bekamen dann die große Chance auf den Ausgleich in Überzahl. Aber es waren die Berliner, welche den Konter in Unterzahl fuhren. Freddy Tiffels auf Tobi Eder, der frei vor Leon Hungerecker auftauchte, aber der ehemalige Berliner behielt die Oberhand in diesem Duell.
Mehr passierte im zweiten Drittel nicht mehr, weshalb uns beim Stand von 2:1 für die Eisbären noch ein spannendes Schlussdrittel bevorstand.

Vergab zwei dicke Chance im Spiel gegen Nürnberg: Tobias Eder (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Nürnberg gleicht aus

Auch im letzten Drittel änderte sich am Spielverlauf nichts. Beide Teams kämpften verbissen um jede Scheibe. Es ging munter hin und her. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Während die Eisbären für die Vorentscheidung sorgen wollten, war Nürnberg auf der Suche nach dem Ausgleich. So lebte das letzte Drittel vor allem von der Spannung.
Den Ice Tigers bot sich dann die Chance auf das 2:2 in Überzahl. Und Nürnberg wurde in diesem auch gefährlich, verfehlte das Tor aber mehrmals knapp.
Die Gäste blieben auch danach am Drücker, wollten unbedingt den Ausgleichstreffer erzielen. Die Eisbären hingegen lauerten auf Fehler und dadurch mögliche Konter.
Sieben Minuten vor dem Ende passierte das, was sich bereits angedeutet hatte. Nürnberg glich zum 2:2 aus. Jonas Stettmer konnte den ersten Schuss nicht festhalten, danach entstand ein Gewühl vor dem Berliner Tor, in dem Daniel Schmölz die Übersicht behielt (53.).
Somit ging die Partie wieder von vorne los. Unnötig aus Eisbären-Sicht, die aber irgendwie den Faden nach der 2:0-Führung verloren hatten. Nürnberg hingegen gab nie auf und belohnte sich so für die Moral mit dem späten Ausgleich.
Und in der Schlussphase bot sich den Gästen die dicke Chance, das Spiel komplett zu drehen. Yannick Veilleux musste auf die Strafbank und ermöglichte Nürnberg so die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch die Eisbären ließen nichts zu und überstanden diese Unterzahl somit schadlos.
In der Schlussminute war es Freddy Tiffels, welcher die Führung auf der Kelle hatte, aber an Hungerecker scheiterte. Auf der Gegenseite hatte auch Nürnberg nochmal die Chance auf den Siegtreffer, aber auch den Franken gelang dieser nicht. Es ging also in die Verlängerung und damit war bereits vor Ende des Spiels klar, dass die Berliner die Tabellenführung an Bremerhaven verloren hatten.

In der Overtime bot sich den Eisbären die XXL-Chance, denn man durfte in Überzahl spielen. Serge Aubin reagierte umgehend und nahm seine Auszeit. Er wollte seiner Mannschaft die letzten Anweisungen für dieses Powerplay mit auf den Weg geben. Doch wirklich umgesetzt hatte man diese nicht und ließ so eine dicke Chance verstreichen. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung, weshalb es ins Penaltyschießen ging.

Und dort avancierte der Nürnberger Junge Leo Pföderl zum Matchwinner, denn er verwandelte als einziger Spieler seinen Penalty. Solche Geschichten schreibt auch nur der Sport!

6:5! Die Eisbären gewinnen das Tor-Spektakel gegen Augsburg

WalkersBarenNews 2023/2024 – #16:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Donnerstagabend gewonnen. Gegen die Augsburger Panther setzte man sich am Ende knapp mit 6:5 (2:1,3:2,1:2) durch. Die Eisbären zeigten im Spiel mal wieder ihre zwei Gesichter. Am Ende fanden sie aber einen Weg, um die drei Punkte in der Hauptstadt zu behalten. Und zur Belohnung sprang man mit dem Sieg wieder auf Platz eins.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte im Spiel gegen Augsburg wieder auf Kapitän Kai Wissmann zurückgreifen. Er kehrte nach Verletzungspause zurück in den Kader. Dafür rotierte Marco Nowak wieder raus aus dem Line-up. So wurde in der Defensive wieder ordentlich umgebaut bzw. auf alt bewährte Pärchen zurück gegriffen. Wissmann verteidigte zusammen mit Jonas Müller, Ben Finkelstein mit Julian Melchiori und Morgan Ellis mit Korbinian Geibel. Eric Mik war als siebter Verteidiger dabei.
Auch in der Offensive stellte Aubin de Reihen um. Leo Pföderl und Marcel Noebels bekamen Jaedon Descheneau an ihre Seite. Ty Ronning und Freddy Tiffels stürmten heute zusammen mit Zach Boychuk. Yannick Veilleux und Patrice Cormier bildeten zusammen mit Maximilian Heim die dritte Reihe. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Tobias Eder, Manuel Wiederer und Michael Bartuli.
Nur im Tor blieb alles beim alten. Dort stand erneut Jake Hildebrand zwischen den Pfosten. Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Mal wieder ein Duell gegen ein Kellerkind. Dass diese Spiele zuletzt nicht so gut verliefen, brauche ich wohl keinem Eisbären-Fan erzählen. Heute lag es an den Eisbären, endlich mal wieder ein überzeugendes Spiel gegen ein vermeintlich schwächeren Gegner abzuliefern. Und vor allem, endlich mal wieder vor den eigenen Fans zu überzeugen. Denn nicht nur gegen die vermeintlich schwächeren Teams tun sich die Eisbären schwer. Nein, vor allem zuhause tun sie sich in dieser Saison enorm schwer. Welche Eisbären bekamen die Fans heute zu sehen? Die Heim- oder Auswärts-Eisbären?

Die Eisbären stolperten im ersten Drittel nur kurz. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Starkes Powerplay bringt die Eisbären zurück ins Spiel

Die Eisbären starteten engagiert und druckvoll ins Spiel und suchten sofort den Weg Richtung Augsburger Tor. Doch diese Phase hielt nicht lange an. Die Eisbären danach wieder mit zu vielen einfachen Fehlern im Spielaufbau. Das wirkte dann doch wieder sehr behäbig. Und Augsburg? Die hebelten die Eisbären-Defensive mit einem langen Pass aus und prompt stand es 0:1. Chris Collins nutzte den klasse Pass von Christan Hanke und vollendete seinen Alleingang mit dem Führungstreffer für die Fuggerstädter (7.). Die kalte Dusche für die Hausherren!
Die Eisbären blieben auch danach bemüht, nach vorne was zu machen. Aber man spielte es nicht richtig zu Ende oder es fehlte das nötige Scheibenglück. Und durch unnötige Fehler lud man die Gäste zu Chancen ein. Es schien sich schon wieder zu einem typischen Eisbären-Heimspiel zu entwickeln. Irgendwie wirken die Berliner zuhause arg verunsichert.
Augsburg versteckte sich hier keinesfalls, weil sie auch die Verunsicherung der Eisbären spürten. Der Führungstreffer gab den Panthern hier definitiv Rückenwind und so spielten sie weiter munter nach vorne.
In Überzahl hatten die Eisbären dann mal wieder eine gute Chance. Marcel Noebels mit dem Onetimer, aber der landete nur am Pfosten. Doch „Noebi“ versuchte es ein zweites Mal und dieses Mal passte der Onetimer genau – 1:1 (16.). Wie wichtig die Rückkehr von Wissmann war, zeigte sich bei diesem Treffer. Denn es war sein Zuspiel, welches die Nummer 92 verwertete.
Und die Eisbären legten in Überzahl direkt nach. Patrice Cormier staubte am Ende erfolgreich ab – 2:1 (17.). 65 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern. Mit der 2:1-Führung ging es in die erste Drittelpause. Ein starkes Powerplay brachte die Hausherren zurück in die Spur und so drehten sie die Partie.

Hart umkämpftes Spiel in Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wildes Spiel im Mitteldrittel

Das zweite Drittel begannen die Eisbären mit einer noch knapp einminütigen Überzahl. Dort brannte es schon wieder lichterloh vor dem Augsburger Tor, aber der dritte Treffer wollte nicht gelingen.
Fortan beruhigte sich das Spiel wieder ein wenig. Es ging munter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. In dieser Phase durchaus ein Spiel auf Augenhöhe.
Es waren aber die Eisbären, welche Mitte der Partie auf 3:1 stellten. Jonas Müller hatte abgezogen und die Scheibe schlug im Augsburger Tor ein (30.).
Die Panther hatten nach dem Powerbreak die Chance in Überzahl zurück ins Spiel zu kommen. Und das taten sie auch. Erneut war es Collins, welcher Jake Hildebrand zum zweiten Mal an diesem Abend überwinden konnte – 3:2 (33.).
Und es sollte noch schlechter aus Eisbären-Sicht kommen. Hildebrand konnte einen Schuss nicht festhalten und Jere Karjalainen schaltete am schnellsten, weil die Defensive pennte – 3:3 (35.). Auch an diesem Tor war Chris Collins beteiligt. Die Panther hatten innerhalb von nicht einmal zwei Minuten einen Zwei-Tore-Rückstand in Berlin aufgeholt.
Wie würde die Reaktion der Hausherren darauf ausfallen? Sie schlugen ganze 39 Sekunden später bereits wieder zurück! Zach Boychuk sorgte für die erneute Führung der Eisbären – 4:3 (36.).
Wilde Phase jetzt in Berlin mit drei Treffern in nicht mal drei Minuten. Was Augsburg kann, können auch die Eisbären. Erneut war es Boychuk, welcher Markus Keller überwinden konnte – 5:3 (39.).
Der alte Zwei-Tore-Abstand war wieder hergestellt. Und diesen nahmen die Hausherren anschließend auch mit in die zweite Drittelpause.

Traf gegen Augsburg gleich doppelt: Zach Boychuk (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Am Ende wurde es nochmal spannend

Zu Beginn des Schlussdrittels die Eisbären wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis und mit Ablauf der Strafe schlugen die Berliner erneut zu. Jaedon Descheneau machte das halbe Dutzend am Donnerstagabend voll – 6:3 (42).
Die Partie war damit so gut wie vorentschieden. In der Folge ging es zwar weiter hin und her, aber so der letzte Wille vor dem Tor fehlte dann doch. Die Eisbären mussten nicht, Augsburg konnte nicht. Die Zeit lief runter und eigentlich dachten alle Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof, dass die Partie entschieden sei. Aber die Gäste aus Augsburg gaben nicht auf und sorgten auf einmal wieder für Spannung. Zunächst staubte Samuel Soramies erfolgreich ab – 6:4 (55.).
61 Sekunden vor dem Ende kam der AEV sogar auf 6:5 ran. Luca Tosto sorgte hier endgültig für Nervenflattern bei den Eisbären und ihren Fans. Am Ende ging es aber doch noch gut und die Eisbären feierten mal wieder einen Heimsieg. Und zur Belohnung holte man sich zudem die Tabellenführung wieder zurück. Am Ende also doch noch ein gelungener Abend in der Hauptstadt.

3:1! Die Eisbären gewinnen beim Erzrivalen in Mannheim und machen das Sechs-Punkte-Wochenende perfekt

Die Eisbären haben auf das Null-Punkte-Wochenende mit einem Sechs-Punkte-Wochenende reagiert. Am Sonntagnachmittag gewann man beim Erzrivalen Adler Mannheim verdient mit 3:1 (0:0,1:0,2:1) und holte damit den zweiten Sieg an diesem Wochenende. Erneut wussten die Berliner in der Defensive zu überzeugen, während sie in der Offensive genau zu den richtigen Zeitpunkten die Tore erzielten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Frankfurt vom Freitagabend nicht. Somit stand also auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor. Aber ebenso kam auch keiner der verletzten Spieler zurück und auch Jaedon Descheneau, welcher mit einem Try-Out-Vertrag ausgestattet wurde, kam erneut nicht zum Einsatz.

Es war mal wieder Zeit für den DEL-Klassiker in der DEL. Allerdings sind in dieser Saison bisher nur die Berliner eine Spitzenmannschaft, denn Mannheim hinkt den eigenen Erwartungen meilenweit hinterher. Deshalb hatte man in Mannheim vor kurzem auch den Trainer entlassen. Im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel konnten die Adler aber noch keinen Sieg einfahren. Dafür aber im ersten Duell gegen Berlin, welches man mit 4:2 in Mannheim gewann. Gab es heute die Revanche?

Hart umkämpft ging es im ersten Drittel zur Sache. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Hart umkämpft, wenig Torchancen im ersten Drittel

Mannheim startete erwartungsgemäß druckvoll, man hatte sich sichtbar viel vorgenommen. Die Eisbären konnten sich im ersten Powerplay erstmals im Mannheimer Drittel festsetzen, aber das Penalty Killing der Adler ließ wenig zu. Munterer Begin in der SAP-Arena mit Vorteilen für die Hausherren.
Auch in der Folgezeit wenig Torraumszenen, der Kampf bestimmte die meiste Zeit im Auftaktdrittel.
Die Intensität wurde im Verlaufe des ersten Drittels immer höher, beide Mannschaften schenkten sich hier nichts. Vor dem eigenen Tor arbeiteten beide Teams sehr gut und ließen so wenig Raum für gute Abschlüsse. Daher war es auch wenig verwunderlich, dass es torlos in die Kabinen ging.

Tobias Eder erzielte das 1:0 für die Eisbären Berlin! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Tobias Eder bringt die Eisbären in Führung

Das zweite Drittel begann mit einem frühen Powerplay für Mannheim, aber da entstand keinerlei Gefahr. Auch kein Wunder, haben die Adler doch das drittschlechteste Powerplay und die Eisbären das zweitbeste Unterzahlspiel der Liga.
Fortan erhöhten die Hausherren den Druck und brachten viele Scheiben auf das Tor von Jake Hildebrand. Doch die dickste Chance gehörte den Eisbären. In Überzahl hämmerte Marcel Noebels die Scheibe per Onetimer an die Latte. Die Eisbären sehr gefährlich im Powerplay, aber nutzen konnten sie dieses dennoch nicht.
Das Mitteldrittel entwickelte sich so ein wenig zu einem Spiel der Special Teams. Denn die Kurpfälzer hatten kurz darauf selbst zwei Powerplay in Folge. Aber Mannheim machte daraus nichts, die Eisbären ließen kaum etwas gefährliches der Adler zu und überstanden diese beiden Unterzahlspiele schadlos.
Und es ging auch in der Folge munter weiter mit Strafen auf beiden Seiten. So ein richtiger Spielfluss kam dadurch natürlich nicht auf.
Störte die Eisbären aber relativ wenig, denn bei 4-gegen-4 auf dem Eis schlugen sie eiskalt zu. Schneller Angriff der Eisbären, Tobias Eder scheiterte mit seinem ersten Versuch noch an Arno Tiefensee, doch seinen Rebound verwerte Eder selbst – 1:0 (39.). Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelpause.

Patrice Cormier legte direkt im Schlussdrittel das 2:0 nach. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Cormier und Tiffels sorgen für drei Punkte in Mannheim

Das letzte Drittel begannen die Eisbären noch mit fast drei Minuten in Überzahl, was sie direkt ausnutzen konnten. Morgan Ellis hatte abgezogen und abgefälscht von Leo Pföderl und Patrice Cormier flog die Scheibe ins Netz – 2:0 (42.). Der Schock für die Hausherren!
Nach dem zweiten Treffer der Eisbären wurde die Intensität nun natürlich noch höher, denn Mannheim wollte hier unbedingt zurück ins Spiel kommen. Die Eisbären stellten sich aber mit allem, was sie zur Verfügung hatten, in den Weg und verteidigten ihr Tor mit aller Macht.
Den Kurpfälzern fiel relativ wenig ein, um das Defensiv-Bollwerk der Eisbären mal zu knacken. Zudem lief den Gastgebern die Zeit immer mehr davon. Die Eisbären konzentrierten sich inzwischen vermehrt auf das verteidigen und machten nicht mehr viel nach vorne.
Sechs Minuten waren noch zu spielen, da gelang Mannheim dann aber doch der Anschlusstreffer. Tyler Gaudet brachte die Scheibe aus der Rundung vor das Tor, wo Jordan Szwarz sie entscheidend abfälschen konnte – 2:1 (54.).
Nun war hier wieder richtig Feuer drin, denn Mannheim fehlte nur noch ein Tor zum Ausgleich. Die Eisbären standen in der Folge wieder kompakt und machten es den Adlern erneut schwer, gefährlich vor das Tor zu kommen. Und die Zeit lief für die Berliner. Erst recht, als Mannheim in den letzten zwei Minuten nochmal eine Strafzeit kassierte und sich so selbst die Chance zur Aufholjagd nahm.
Mannheim nahm dennoch den Goalie vom Eis, was Frederik Tiffels zur endgültigen Entscheidung nutzte 3:1 (60.).
Somit reagierten die Eisbären auf die Niederlagen zuletzt mit einem Sechs-Punkte-Wochenende und 6:2-Toren. Die Eisbären trotzen also den Personalsorgen und sind wieder zurück in der Erfolgsspur. Und was jeden Eisbären-Fan freuen wird: Man ist 13 Punkte vor dem Erzrivalen Mannheim in der Tabelle. Was für ein schöner 1. Advent!

1:4 gegen Düsseldorf: Auch der Tabellenvorletzte gewinnt in Berlin – Dritte Heimniederlage in Folge

WalkersBarenNews 2023/2024 – #12:

Die Eisbären Berlin wollten eine Reaktion auf das 6:9 gegen Wolfsburg zeigen, doch am Ende sollte es den nächsten herben Dämpfer vor den eigenen Fans geben. Gegen den Tabellenvorletzten Düsseldorfer EG verloren die Eisbären verdient mit 1:4 (1:0,0:3,0:1). Erneut enttäuschten die Berliner auf heimischen Eis und mussten die dritte Heimniederlage in Folge einstecken.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste verletzungsbedingt auf einige Spieler verzichten. Auf der Goalie-Position fehlte Jake Hildebrand leicht angeschlagen. Für ihn spielte Jonas Stettmer. Als Back-up auf der Bank saß DNL-Goalie Linus Vieillard.
In der Defensive fehlte Kapitän Kai Wissmann, weshalb Marco Nowak dessen Platz neben Jonas Müller einnahm.
In der Offensive fehlten Ty Ronning, Lean Bergmann, Blaine Byron und Eric Hördler. Deshalb gab es natürlich auch Veränderungen in den Strumreihen. Leo Pföderl, Zach Boychuk und Marcel Noebels blieben aber zusammen. In der zweiten Reihe stürmten Tobias Eder, Manuel Wiederer und Frederik Tiffels. Die dritten Formation bestand aus Eric Mik, Patrice Cormier und Yannick Veilleux. Und in der vierten Reihe fand man u.a. Debütant Clemens Sager, welcher an der Seite von Maximilian Heim und Michael Bartuli spielte und somit die Youngsters-Reihe bildete.
Eine spannende Aufstellung, die Serge Aubin da wählte. Aber die angespannte Personalsituation zwang ihn ja auch förmlich dazu.

Die Eisbären trafen auf den Tabellenvorletzten aus Düsseldorf. Und gegen vermeintliche kleinere Gegner taten sich die Berliner in der Vergangenheit gerne mal sehr schwer. Dazu kommt die allseits bekannte Heimschwäche in dieser Saison. Und dann wäre da noch das letzte Heimspiel, welches mit 6:9 gegen Wolfsburg verloren ging. Fanden die Eisbären zuhause zurück in die Erfolgspur oder folgte der nächste Dämpfer auf heimischen Eis?

Feiert sein Tor zum 1:0: Patrice Cormier (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Chancen auf beiden Seiten, aber nur die Eisbären treffen

Ausgeglichener Beginn in der Hauptstadt. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und kamen auch zu Abschlüssen, welche aber die Goalies nicht wirklich vor größere Probleme stellten. In der sechsten Minute zielten die Eisbären dann aber mal genauer und prompt stand es 1:0. Yannick Veilleux setzte Patrice Cormier vor dem Tor in Szene und der ließ sich diese Chance nicht entgehen.
Die DEG ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und hatte weiter seine offensiven Momente. Doch die Eisbären bekamen im letzten Moment immer noch einen Schläger dazwischen.
Aber auch die Berliner tauchten immer mal wieder vor dem Tor von Henrik Haukeland auf. Es war jetzt nicht der Eishockey-Leckerbissen, den beide Teams den Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof boten, aber dennoch war es kein so schlechtes Eishockeyspiel.
Die Hausherren zogen Mitte des ersten Drittels mal kurz das Tempo an und hatten innerhalb weniger Augenblicke drei gute Möglichkeiten. Aber Frederik Tiffels, Yannick Veilleux und Patrice Cormier bekamen die Scheibe nicht an Haukeland vorbei.
Das Auftaktdrittel verlief so ein wenig in Phasen, denn beide Teams hatten in den ersten 20 Minuten immer wieder ihre guten Momente in der Offensive. Zum Ende hin flachte die Partie dann aber doch ab und die Eisbären nahmen eine knappe 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Dreimal durften die DEG-Spieler im zweiten Drittel über ein Tor jubeln. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Düsseldorf führt die Eisbären vor

Die DEG kamen besser rein ins Mitteldrittel und hatte direkt gute Chancen. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass Brendan O’Donnell in der 23. Spielminute zum 1:1 ins leere Berliner Tor einschießen konnte.
Ein Weckruf zur richtigen Zeit für die Eisbären? Die taten sich zunächst weiterhin sehr schwer, hatten arge Probleme mit dem doch sehr aggressiven Forechecking der Rheinländer. Und die bestraften die Eisbären weiter. Patrice Cormier hätte den Konter nach einem Turnover der DEG fahren können, doch er nahm überhaupt kein Tempo auf sondern guckte sich stattdessen lieber ein-, zweimal nach hinten um. Warum? Das wird sein Geheimnis bleiben! Direkt im Gegenzug schoss Moritz Wirth die Düsseldorfer in Führung – 1:2 (25.).
Die Berliner wirkten von der Rolle im Mitteldrittel, die DEG konnte mühelos ins Angriffsdrittel fahren und dort für Gefahr sorgen. Die Eisbären taten sich im Mitteldrittel enorm schwer, waren zumeist einen Schritt langsamer als die Gäste. Hatte man den Tabellenvorletzten doch auf die leichte Schulter genommen? Es wirkte in den zweiten 20 Minuten jedenfalls so. Die Fehler in der Defensive häuften sich.
Wenn es im Mitteldrittel gefährlich wurde, dann vor dem Tor von Jonas Stettmer. Man traute seinen Augen kaum, aber der Vorletzte führte den Tabellenführer teilweise an der Nase herum.
Nach dem Powerbreak legte Düsseldorf das dritte Tor nach. Erneut war es Brendan O’Donnell, welcher für Schockstarre in der Mercedes-Benz Arena sorgte – 1:3 (32.).
Die DEG spielte die Eisbären in dieser Phase regelrecht an die Wand und war dem 4:1 näher als die Eisbären dem Anschlusstreffer. Jonas Stettmer verhinderte das vierte Gegentor mit einem sehr starken Save. Aber die Berliner bettelten mit ihrer Spielweise regelrecht um das nächste Gegentor. Trainer Serge Aubin hatte erst vorige Woche den Auftritt gegen Wolfsburg als inakzeptabel bezeichnet. Welches Wort würde er wohl heute nach dem Spiel für diese blutleere Vorstellung seiner Mannschaft finden?
Nur an den Ausfällen alleine kann es nicht liegen, denn dafür hatte man sich extra so einen tiefen Kader gebaut und die Spieler, die heute aufliefen, hatten alle großes Potential und dieses in dieser Saison auch schon gezeigt. Aber zuhause wirken die Eisbären irgendwie gehemmt und keiner weiß so richtig, warum.
Mit einem 1:3-Rückstand ging es anschließend in die Kabine. Hoffnung machte eine über vierminütige Überzahl zu Beginn des letzten Drittels.

Die Eisbären stolpern erneut auf heimischen Eis und kassieren die dritte Heimniederlage in Folge (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die DEG zeigt den Eisbären, wie man Powerplay spielt

Doch die Berliner spielten es zu kompliziert und taten sich gegen das schlechteste Penalty Killing der Liga unglaublich schwer. Die DEG hatte so keine große Mühe, die über vier Minuten Unterzahl schadlos zu überstehen. Nur einmal wurde es wirklich gefährlich, als die Scheibe ans Aluminium ging. Zu wenig für diese lange Zeit in Überzahl.
Doch man bekam direkt danach die Chance, das Powerplay weiter zu üben. Denn die DEG kassierte sieben Sekunden vor Ablauf der ersten Strafzeit die nächste. Die Berliner also für sieben Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Das zweite Powerplay wirkte schon etwas besser und man hatte auch ein, zwei Chancen. Aber man schaffte es in über sechs Minuten Überzahl nicht ein einziges Tor zu erzielen. Und die DEG? Die hatte kurz darauf ihr erstes Powerplay und benötigte ganze 30 Sekunden (!) für das Tor. Phil Varone schraubte das Ergebnis auf 4:1 hoch (48.). Düsseldorf ist wohlgemerkt auch das schlechteste Team in Überzahl…
Da droht den Eisbären wohl ein Null-Punkte-Wochenende, denn am Sonntag ist Iserlohn zu Gast in Berlin. Und die Roosters sind Tabellenletzter, da helfen die Berliner doch sehr gerne im Kampf um drei Punkte für die Iserlohner. Wenn einer doch die Diskrepanz der Heim- und Auswärtsauftritte der Eisbären erklären könnte…
Die Eisbären vergaben in der Folge ein weiteres Powerplay, wo man relativ harmlos war, während die DEG auch beim zweiten Powerplay gefährlich wurde. Es war der nächste gebrauchte Tag für die Eisbären Berlin. Die einzige Freude aus Sicht der Eisbären-Fans war der Zwischenstand aus Augsburg, wo die Panther mit 7:1 gegen den amtierenden deutschen Meister München führten. Denen ging es also weiterhin schlechter als den Eisbären.
Mehr passierte in Berlin übrigens nicht mehr. Die Eisbären unterlagen dem Tabellenletzten Düsseldorf hochverdient mit 1:4 und kassierten damit die dritte Heimniederlage in Folge

6:9 – Die Eisbären verlieren ein völlig verrücktes Spiel gegen Wolfsburg

WalkersBarenNews 2023/2024 – #11

Bittere Niederlage für die Eisbären Berlin. Im Heimspiel am Samstagabend unterlagen die Hauptstädter in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena den Grizzlys Wolfsburg mit 6:9 (1:4,0:2,5:3) Es war ein wildes Spiel, in dem die Eisbären über weite Strecken nicht ihre beste Leistung zeigten, aber unglaubliche Moral im Schlussdrittel bewiesen und die Partie so noch einmal spannend machten. Am Ende wurde die Aufholjagd aber nicht belohnt.

Bei den Eisbären kehrte der am Donnerstag noch gesperrte Zach Boychuk zurück ins Line-up. Er nahm natürlich direkt seinen Platz zwischen Marcel Noebels und Leo Pföderl wieder ein. Patrice Cormier hatte dessen Platz in Augsburg eingenommen und rückte heute wieder zurück in die dritte Reihe zu Maximilian Heim und Yannick Veilleux. Und die nominell vierte Reihe bildeten Michael Bartuli, Manuel Wiederer und Eric Mik.
In der Defensive blieb alles beim alten und auch im Tor gab es keine Veränderung. Jake Hildebrand stand erneut zwischen den Pfosten.

Die Eisbären hatten die nächste schwere Aufgabe vor der Brust, denn gegen Wolfsburg ist es nie einfach zu spielen. Auch wenn das erste Duell in dieser Saison in der Autostadt etwas anderes vermuten lässt. Denn das Spiel gewannen die Berliner deutlich mit 5:0. Gab es heute den zweiten Saisonsieg gegen die Niedersachsen oder schlugen die Grizzlys in Berlin zurück?

In den ersten drei Minuten konnten die Wolfsburger bereits zwei Tore bejubeln. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wolfsburg nahm die Eisbären im ersten Drittel komplett auseinander

Der Start misslang den Eisbären jedenfalls. Zwar hatten die Berliner ein Powerplay, aber ein Schuss von der blauen Linie von Kai Wissmann war mit zu viel Schwung gespielt, dass er von der Rundung aus zurück Richtung Berliner Drittel flitzte. Dort nahm ihn Matt White auf und schloss humorlos ab – 0:1 (2.). Die kalte Dusche für die Berliner, welche sich ohnehin in dieser Saison schwer vor den eigenen Fans tun.
Und es kam noch schlimmer. Drei Minuten war die Partie alt, da stand es bereits 0:2. Spencer Machacek sein Schuss ging an die Bande hinter dem Tor, die Scheibe sprang zurück vor das Tor, wo Justin Feser stand und einnetzte.
Angesichts des Spielstands könnte man meinen, die Gäste starteten druckvoll ins Spiel und die Eisbären waren komplett von der Rolle. Dem war aber nicht so. Die Eisbären starteten druckvoll ins Spiel und setzten sich im Wolfsburger Drittel fest. Aber ein Konter und ein unglücklich zurück gesprungener Puck reichten den Grizzlys, um hier schnell für eine 2:0-Führung zu sorgen.
Fortan taten sich die Eisbären schwer, mal wieder gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Denen spielte jetzt natürlich der Spielstand in die Karten. Aus einer gesicherten Defensive konnte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart die Angriffe starten. Die Partie war in dieser Phase hart umkämpft, Torchancen gab es kaum welche zu bestaunen.
Fünf Minuten waren noch zu spielen, als die Niedersachsen einen Zwei-auf-eins-Konter fuhren und diesen eiskalt abschlossen. Darren Archibald schraubte das Ergebnis auf 3:0 hoch. Die Eisbären nun im Tiefschlaf, denn ganze neun Sekunden später war Chris Wilkie zur Stelle und stellte auf 4:0 (15.).
Puh, eine Demontage in eigener Halle bahnte sich an und die Eisbären, der Tabellenführer, welcher in den letzten Wochen die Gegner reihenweise dominierte und auseinander nahm, wurde von Wolfsburg regelrecht vorgeführt. Die Defensive verdiente den Namen heute überhaupt nicht. Ganze elf Schüsse ließ man zwar nur zu, wenn dabei aber vier Gegentreffer rauskommen, dann stimmt etwas gewaltig nicht.
Es schien fast so, als wollte Wolfsburg Revanche für das 0:5 im ersten Spiel nehmen. Bis hierhin sah es auch stark danach aus, aber die Eisbären sendeten ein Lebenszeichen kurz vor der ersten Drittelpause. Marcel Noebels mit dem Anschlusstreffer zum 1:4 (18.). Dabei blieb es auch bis zur ersten Drittelpause.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Wolfsburg macht das halbe Dutzend voll

Zu Beginn des zweiten Drittels wechselte Trainer Serge Aubin seinen Goalie. Jake Hildebrand, der nicht seinen allerbesten Abend hatte, machte Platz für Nikita Quapp. Die Eisbären fanden wieder gut rein ins Drittel und kamen auch zu Abschlüssen, aber dort mangelnde es heute am nötigen Scheibenglück.
Wolfsburg kam mit zunehmender Spieldauer wieder besser ins Spiel und störte die Eisbären immer wieder mit einem sehr aggressiven Forechecking. Wolfsburg hatte im Powerplay dann auch die beste Chance, als Matt White den Pfosten traf. Da hatten die Eisbären noch Glück, wenig später machte es Julian Chrobot besser – 1:5 (29.).
Die Eisbären enttäuschte heute auf allen Ebenen. Die Zuordnung stimmte nicht, die Defensive hatte nicht ihren besten Tag – inklusive Torhüter. Die Offensive hatte Ladehemmung und wirkte auch nicht so kreativ wie sonst. Manch ein Leistungsträger versteckte sich komplett. Das hatten sich die Berliner und deren Trainerteam sicherlich komplett anders vorgestellt, aber irgendwie passte es ins Bild, denn gerade zu Hause waren die Auftritte der Eisbären in dieser Saison noch nicht so oft überzeugend. Auf der Suche nach Gründen ist man nach wie vor und in der Länderspielpause schien man diese auch nicht gefunden zu haben, wie dieses Spiel bewies.
Und es war noch lange nicht Schluss. Die Niedersachsen in Überzahl und Spencer Machacek machte das halbe Dutzend voll – 1:6 (33.). Unglaublich, wie groß die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist. Vielleicht war es heute auch einfach nur einer dieser Tage, an dem dem Gegner alles gelingt und dir rein gar nichts. Und trotzdem darfst du zuhause nicht zu auftreten wie es die Eisbären heute taten. So ein Hauch von letzter Saison wehte durch die ausverkaufte Arena am Ostbahnhof. Man konnte nur hoffen, dass es ein Ausrutscher bleibt. Denn die nächsten Heimspiele stehen schon vor der Tür.
Man muss den Eisbären aber zugute halten, dass sie sich nicht aufgaben. Sie spielten weiter nach vorne und kamen auch zu Chancen, aber heute klappte eben einfach rein gar nichts. So blieb es beim 1:6 nach 40 Minuten.

Symbolbild zum heutigen Auftritt der Eisbären gegen Wolfsburg. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären zeigen unglaubliche Moral

Die Eisbären gaben auch im letzten Drittel noch nicht auf und belohnten sich mit dem 2:6 durch Tobias Eder (42.). War das der Beginn einer spektakulären Aufholjagd? Die Berliner arbeiteten jedenfalls daran, denn exakt eine Minute nach dem zweiten Treffer verkürzte Maximilian Heim auf 3:6 (43.).
Die Moral war also noch intakt und das Scheibenglück inzwischen wieder da. Aber der Weg war noch ein enorm weiter. Wolfsburg kam in der Folge mal zur Entlastung und zwei Schüssen, welche aber kein Problem für Nikita Quapp waren.
Doch danach übernahmen die Eisbären wieder die Kontrolle und machten weiter Druck. Aber mit einem Konter machten die Wolfsburger vermutlich den Deckel auf die Partie, Darren Archibald mit dem 7:3 (47.). Die Hoffnung auf ein Happy End in dieser Partie währte also nicht lange.
Oder etwa doch? Denn die Eisbären blieben trotzdem am Drücker und kamen auf zwei Tore ran. Zunächst war es Patrice Cormier, welcher auf 4:7 stellte (55.). Und wieder nur kurze Zeit später war es Maximilian Heim, welcher die Hoffnung plötzlich wieder zurück brachte – 5:7 (56.).
Und der Irrsinn ging tatsächlich weiter. 100 Sekunden vor der Schlusssirene war es Zach Boychuk, welcher auf 6:7 verkürzte (59.). Die Eisbären waren drauf und dran, das Spiel noch zu drehen. Doch Wolfsburg sorgte 78 Sekunden vor dem Ende für die endgültige Entscheidung. Andy Miele mit dem 8:6 (59.).
26 Sekunden vor dem Ende machte Wolfsburg dann aber wirklich den Decker drauf. Ryan Button mit dem Empty-Netter zum 6:9 (60.). Danach war eine verrückte Partie vorbei. Die Eisbären hatten am Ende eine sehr starke Reaktion auf 40 nicht so gute Minuten gezeigt. Und genau das müssen sie mitnehmen aus diesem wilden Spiel am Samstagabend. Für beste Unterhaltung zur Primetime sorgten beide Mannschaften definitiv.

Happy Halloween: Die Eisbären feiern einen 10:2-Kantersieg in Nürnberg!

Wow, was für eine Ansage an die DEL-Konkurrenz: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers deutlich mit 10:2 (3:1,4:1,3:0) gewonnen und damit natürlich die Tabellenführung verteidigt. Aber viel mehr gab man damit ein Statement an die gesamte DEL ab, dass diese Eisbären nur schwer zu schlagen sind, wenn sie ihre Leistung über 60 Minuten abrufen und ihre Chancen dann auch so eiskalt und effektiv nutzen wie heute Abend in Nürnberg.

Bei den Eisbären kehrte Stürmer Leo Pföderl zurück ins Line-up. Er rückte direkt in die Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk. Maximilian Heim rotierte dadurch in die vierte Reihe an die Seite von Eric Mik und Manuel Wiederer. Durch die Rückkehr von Pföderl war Michael Bartuli überzählig. Und im Tor bekam heute Jake Hildebrand den Start.

Die Eisbären hatten das erste Duell gegen die Franken in Berlin deutlich mit 5:0 gewonnen. So einfach sollte es heute jedoch nicht werden, waren die Ice Tigers doch enorm heimstark. Fünf seiner bisherigen sechs Heimspiele konnte Nürnberg für sich entscheiden. Sorgten die Eisbären heute für die zweite Heimniederlage der Franken?

Tor beim Comeback in Nürnberg: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Eiskalte Eisbären schießen zwei Tore innerhalb von nur neun Sekunden

Munterer Beginn in Nürnberg. Beide Mannschaften lieferten sich in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch. Es ging hin und her, beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor.
Die Hausherren eigentlich besser drin zu Beginn, aber ein Turnover im eigenen Drittel bestraften die Eisbären direkt. Eric Mik mit der 1:0-Führung (7.). Und direkt nach dem Bully der schnelle Pass von Ben Finkelstein auf Rückkehrer Leo Pföderl und der überwand Niklas Treutle in der kurzen Ecke – 2:0 (7.).
Innerhalb von neun Sekunden schossen die Eisbären eine souveräne 2:0-Führung heraus. Und das bei so heimstarken Nürnbergern. Einen besseren Start konnte man sich nicht wünschen.
Oder vielleicht doch? Die Eisbären beantworteten das mit einem klaren Ja! Frederik Tiffels behauptete die Scheibe, spielte sie rüber zu Blaine Byron und der legte nochmal quer rüber auf Tobias Eder, welcher auf 3:0 stellte (9.). Was für eine Ansage des Tabellenführers an die Konkurrenz!
Die Franken vergaben in der Folge ein Powerplay, doch bei Fünf-gegen-Fünf schlug Jake Ustorf zu und brachte die Hoffnung zurück nach Nürnberg – 3:1 (12.).
Was für ein erstes Drittel und die Partie nahm sich keine Ruhe. Beide Teams erarbeiteten sich weitere Chancen. Man durfte hier nicht mal blinzeln, dann drohte man etwas wichtiges zu verpassen. Ein atemberaubendes erstes Drittel, welches beim Stand von 3:1 in die erste Drittelpause ging. Zeit zum durchpusten – für die Spieler und die Fans!

Erzielte in Nürnberg bereits sein drittes und viertes Saisontor: Patrice Cormier (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Niklas Treutle geht entnervt aus seinem Tor

Die Eisbären noch mit drei Minuten Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels. Lange Zeit taten sich die Gäste in dieser Überzahl schwer, doch dann war es Patrice Cormier, welcher frei vor Treutle stand und diesen mal so richtig narrte – 4:1 (23.). Was für ein Move, sensationell!
Die Berliner hatten fortan alles im Griff. Nürnberg fand keinen Weg vorbei an der Berliner Defensive. Und hinten bekamen die Franken einiges zu tun, denn die Eisbären rollten immer wieder auf das Nürnberger Tor zu. Trotz der Drei-Tore-Führung hatten die Hauptstädter hier weiterhin Bock auf offensives Eishockey.
Als die Hausherren in Überzahl waren, konnten sie sich mal wieder im Berliner Drittel festsetzen und sorgten dort durchaus für etwas Gefahr, aber von Erfolg war das Nürnberger Powerplay nicht gekrönt. Als die Eisbären wieder komplett waren, bot sich Nürnberg die Riesenchance durch Dane Fox, welcher alleine durch war. Doch er legte sich am Ende die Scheibe zu weit vor und vergab so die Chance zum Anschlusstreffer. Diesen erzielte dann aber Roman Kechter, der klasse von Jake Ustorf vor dem Tor angespielt wurde und Jake Hildebrand keine Chance ließ – 4:2 (30.)
Die Ice Tigers waren danach weiter am Drücker, wollten den dritten Treffer nachlegen. Doch dann kamen die eiskalten Eisbären wieder und sorgten für Ruhe in Nürnberg. Yannick Veilleux auf Patrice Cormier und der stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her – 5:2 (33.). Wie cool kann man bitte sein?
Es sollte aber noch bitterer für die Gastgeber kommen. Bullygewinn der Eisbären im Angriffsdrittel, Jonas Müller zog von der blauen Linie ab und die Scheibe flog abgefälscht durch zwei (!) Nürnberger Spieler ins Tor – 6:2 (34.). 33 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern.
Da keimte bei den Franken wieder Hoffnung auf nach dem 2:4 und was machen die Eisbären? Die sorgen mit zwei schnellen Toren für klare Verhältnisse im Frankenland. Doch damit nicht genug. Die Eisbären spielten sich im Angriffsdrittel fest, ließen die Scheibe klasse laufen und Frederik Tiffels setzte Morgan Ellis am langen Pfosten in Szene – 7:2 (35.). Ellis netzte in Stürmermanier ein. Und was machte Niklas Treutle? Der Nürnberger Goalie fuhr wutentbrannt Richtung Bank und wechselte sich selbst aus. Leon Hungerecker kam für ihn ins Tor.
Die Eisbären hatten dann erst einmal genug und ließen es in den letzten Minuten des zweiten Drittels etwas ruhiger angehen. Bei einer 7:2-Führung aber auch mehr als verständlich. Nürnberg war aber noch nicht erlöst, denn 20 Minuten standen noch bevor.

Erzielte beim Tor-Festival in Nürnberg sein erstes Saisontor: Marco Nowak (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl macht die „10“ voll

Und die Eisbären hatten kein Mitleid mit den Hausherren. 40 Sekunden waren gespielt, da staubte Frederik Tiffels zum 8:2 ab (41.). Für Nürnberg entwickelte sich Halloween zum einem Horrorabend.
Aber die Eisbären hatten noch immer Lust. Marco Nowak zog von oben ab und die Scheibe flog ins Tor – 9:2 (44.). Jetzt ging wirklich alles, wenn sogar Marco Nowak zu seinem ersten Saisontor kommt. In Nürnberg waren nur noch die Eisbären-Fans zu hören, die heimischen Fans wirkten wie in Schockstarre angesichts dieses Debakels ihrer Ice Tigers.
Die Eisbären hatten nun natürlich richtig Lust auf ein zweistelliges Ergebnis und wollten unbedingt noch den zehnten Treffer erzielen.
Das Spiel hatte längst den Charakter eines Freundschaftsspiels, denn der Ausgang war längst klar. Nürnberg wartete im Grunde nur auf die Schlusssirene und die damit verbundene Erlösung. Die Berliner hingegen wollten natürlich noch den einen Treffer nachlegen. Wann bekommt man schon mal die Chance auf zehn Tore in einem Spiel?
Und das zehnte Tor fiel natürlich noch. Kai Wissmann mit dem Zuspiel vors Tor auf Leo Pföderl und ausgerechnet der Nürnberger Junge machte die „10“ voll – 10:2 (56.).
Danach hatten es die Franken überstanden. Die Eisbären feierten mit dem 10:2 einen Kantersieg an Halloween in Nürnberg.

5:2 in Köln: 40 starke Minuten reichen zum Sieg in der Domstadt

Die Eisbären Berlin setzen ein dickes Ausrufezeichen in der PENNY DEL: Am Freitagabend gewann man den DEL-Klassiker bei den Kölner Haien verdient mit 5:2 (1:0,3:0,1:2). Vor allem in den ersten 40 Minuten überzeugten die Eisbären auf ganzer Linie. Im letzten Drittel ließ man es dann etwas ruhiger angehen, was Köln zurück ins Spiel brachte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute neben Lean Bergmann auch auf Yannick Veilleux verzichten, weshalb es in Reihe drei und vier Änderungen gab. Tobias Eder nahm den Platz von Veilleux an der Seite von Patrice Cormier und Maximilian Heim in Reihe drei ein. Michael Bartuli rutschte ins Line-up und ersetzte Eder in Reihe vier. Zudem gab es im Tor wieder den Wechsel. Jake Hildebrand begann, Nikita Quapp saß als Back-up auf der Bank.

Für die Eisbären stand eine sehr schwere Auswärtsaufgabe an, eine Standortbestimmung. Denn die Domstädter gehören in dieser Saison wieder zur Spitzengruppe in der PENNY DEL und manch einer sieht sie sogar im Rennen um die Meisterschaft sehr gut aufgestellt. Auch der Autor dieses Spielberichts. Konnten die Berliner den Haien heute in eigener Arena ein Bein stellen?

Traf im dritten Spiel in Folge: Zach Boychuk (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Köln hat große Probleme mit dem Forechecking der Eisbären

Offensiver Beginn ins Spitzenspiel. Beide Mannschaften waren sofort offensiv ausgerichtet und sorgten für die ersten Abschlüsse vor dem gegnerischen Tor. Köln kam dem 1:0 dabei sehr nahe, doch zum Glück aus Eisbären-Sicht half das Aluminium in einer Szene.
Das Glück hatten die Haie in der siebten Spielminute nicht. Scheibengewinn auf Höhe der Mittellinie und dann war Zach Boychuk nicht mehr zu halten. Vor dem Tor von Ex-Eisbär Tobias Ancicka blieb er cool und ließ seinem ehemaligen Kollegen keine Chance – 1:0 (7.). Ein Tor gegen Nürnberg, zwei in Iserlohn und heute auch schon wieder eins. Die Nummer 89 läuft so langsam aber sicher heiß!
Köln fortan auf der Suche nach einer schnellen Antwort, aber bis hierhin bissen sich die Haie ihre Zähne an der Defensive der Eisbären aus. Die Haie hatten Probleme, ihren gefährlichen Spielaufbau aufzuziehen, da das Forechecking der Eisbären sie früh attackierte. Damit hatte Köln sichtlich große Probleme.
Die Eisbären schafften es, die Hausherren immer wieder nach außen zu drängen und machten die gefährlichen Räume zu. Defensiv standen die Berliner sehr kompakt und ließen kaum etwas zu. Nach vorne versuchte man immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen. Einmal hatte man damit Erfolg und somit führte man nach 20 Minuten und einer sehr guten Defensivleistung mit 1:0 in der Domstadt.

Legte das 2:0 in Köln nach: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären schocken Köln

Hart umkämpft ging es im zweiten Drittel weiter. Die Eisbären spielten weiterhin ihr aggressives Forechecking, gegen das Uwe Krupp nach wie vor kein Mittel gefunden hatte. Auch defensiv standen die Berliner weiterhin sehr kompakt und ließen kaum etwas gefährliches zu.
Es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe Justin Schütz nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel mal für Gefahr sorgen konnte. Nur kurze Zeit später brach Jason Bast auf rechts außen mal durch und kam zur nächsten guten Chance für die Hausherren. Köln näherte sich so langsam aber sicher an und brachte auch die Arena wieder hinter sich.
Doch dann war es auf einmal wieder still. Die Eisbären mit dem gewonnenen Bully vor dem Kölner Tor und dann packte Ty Ronning den Hammer aus – 2:0 (28.). So kann man mal auf die gute Phase der Domstädter reagieren.
Während die Hauptstädter äußerst effektiv waren, haderten die Domstädter inzwischen mit ihrer Chancenverwertung. Frederik Storm und Andreas Thuresson (Powerplay) verpassten den Anschlusstreffer.
Und was passiert, wenn du deine Chancen nicht nutzt? Genau, du fängst dir hinten ein! Marcel Noebels mit dem klasse Pass hoch zu Leo Pföderl, der sah Zach Boychuk am langen Pfosten und der musste nur noch einschieben – 3:0 (33.). Ganz starke Kombination dieser Reihe, die immer mehr heiß läuft.
Da war sie also schon wieder, diese enorme Effektivität der Eisbären heute Abend. Dieser Treffer hatte zudem die ersten zaghaften Pfiffe in der Lanxess Arena zur Folge. Damit hatten die heimischen Fans wohl nicht gerechnet, dass die Partie so verlaufen würde.
Es sollte noch schlimmer kommen für die Haie. Powerplay Berlin, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es Leo Pföderl, welcher eiskalt abschloss – 4:0 (38.). Das war jetzt schon eine Machtdemonstration des DEL-Rekordmeisters bei stark gestarteten Kölner Haien. Bei denen lief heute aber auch nichts zusammen, denn Chancen hatte man im zweiten Drittel genug.
Man sollte die Eisbären eben nicht reizen, so wie es Schwenningen vorige Woche gemacht hat. Seitdem die Eisbären mit einem 5:0 gegen Nürnberg, einem 8:2 in Iserlohn sowie einem Zwischenstand von 4:0 in Köln. Was für ein Lauf der Berliner zu dem frühen Zeitpunkt der Saison. Das 4:0 nahm man übrigens mit in die zweite Drittelpause. Auch, weil Alexandre Grenier und Justin Schütz mit einem Alleingang an Jake Hildebrand scheiterten. Wow, das Tor schien wie vernagelt zu sein.

Bekam im letzten Drittel ordentlich was zu tun: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Köln kommt noch mal ran, aber für Punkte reicht es am Ende nicht mehr

Im Schlussdrittel passierte zunächst nicht viel. Erst nach knapp vier Minuten wurde es mal wieder gefährlich vor einem Tor. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel und Maximilian Glötzl zog von der blauen Linie aus der Drehung ab – 4:1 (45.).
Nur der Ehrentreffer oder mehr? Schließlich war noch genug Zeit auf der Uhr für eine Aufholjagd und was gab es im Eishockey nicht schon für verrückte Spiele. Auch mit Eisbären-Beteiligung.
Und nur kurze Zeit später hatte Jason Bast tatsächlich das 2:4 auf der Kelle, scheiterte aber an Hildebrand. Die Arena war nun wieder zurück und pushte ihre Haie nun nochmal gehörig von den Rängen.
Die Stimmung wurde noch besser, als Jason Bast bei angezeigter Strafzeit auf 2:4 verkürzte (47.). Die Eisbären fanden in dieser Phase nicht mehr zu ihrem Spiel aus den ersten 40 Minuten. Der Anschlusstreffer hatte seine Spuren bei den Berlinern hinterlassen, die es im letzten Drittel vielleicht zu locker angegangen sind. Ja, man führte mit 4:0 und schaltet dann schon mal einen Gang runter, aber gefühlt waren das aber 2-3 Gänge.
Die Eisbären fingen sich aber wieder und gestalteten die Partie nun ausgeglichener. Jetzt kam man auch selbst mal wieder vor das Kölner Tor und sorgte so nebenbei auch für etwas Entlastung vor dem eigenen Tor.
Doch komplett fernhalten konnte man die Gastgeber nicht vom eigenen Tor. Die Haie kamen auch in der Folge zu weiteren guten Chancen, aber Jake Hildebrand war immer wieder zur Stelle. Was für eine starke Leistung vom Berliner Goalie!
In der Schlussphase drängten die Haie nochmal ordentlich, aber die Berliner Defensive verteidigte ihr Tor mit allem was sie zur Verfügung hatte. Am Ende entschieden die Berliner das Spiel verdient mit 5:2 für sich. Patrice Cormier mit dem Empty-Net-Goal kurz vor Schluss. Verdient deswegen, weil man über 40 Minuten eine bärenstarke Leistung in der Domstadt zeigte. Und damit setzte man ein Ausrufzeichen in der noch jungen Saison!