WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #53:
Finalspiel 1 (Stand: 1:0)
Perfekter Auftakt in die Finalserie: Die Eisbären Berlin haben Spiel eins deutlich und hochverdient mit 5:1 (1:0,1:1,3:0) gewonnen und dabei das erste Ausrufezeichen gesetzt. Den Grundstein zum am Ende deutlichen Sieg legte man im Schlussdrittel, als man Köln noch drei weitere Tore einschenkte.
Eisbären-Trainer Serge Aubin setzte im ersten Finalspiel auf Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten gab es nur noch eine weitere Änderung im Kader. Matej Leden ersetzte Maxim Schäfer in der vierten Reihe. Alles andere blieb unverändert.
Während die Eisbären zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im Finale standen, löste Köln erstmals seit elf Jahren mal wieder das Endspielticket. Die Favoritenrolle war klar verteilt und gehörte dem DEL-Rekordmeister. Fast alles sprach für die Berliner, aber genau darin lag auch die Gefahr. Man durfte die Domstädter keinesfalls unterschätzen. Wer Bremerhaven und Ingolstadt in den Playoffs besiegt, steht zurecht im Finale. Wer hatte in Spiel eins das bessere Ende auf seiner Seite?

Liam Kirk eröffnete die Finalserie mit dem 1:0 nach gerade einmal 25 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)
Die Eisbären legten einen Traumstart hin. Ganze 25 Sekunden war das erste Drittel alt, da arbeitete Liam Kirk die Scheibe über die Torlinie – 1:0 (1.). Julius Hudacek war direkt bezwungen, was wichtig war, dass man den Kölner Goalie nicht in einen Lauf wie gegen Ingolstadt kommen lässt.
Zu Beginn des Spiels war nicht zu sehen, wer eigentlich im Rhythmus war und wer über eine Woche Pause hatte. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und belohnten sich früh mit dem 1:0.
Danach war es die erwartet hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, die Eisbären aber mit Vorteilen. Was auffiel, es war eine sehr disziplinierte Partie zwischen Berlin und Köln. Auch die Taktik spielte eine große Rolle, was vor allem beim Spielaufbau der Haie auffiel, die immer eine Weile brauchten, da das frühe Forechecking der Eisbären die Domstädter vor Probleme stellte. Die Eisbären hingegen kamen immer schnell nach vorne und dann auch ins Angriffsdrittel. Mehr passierte nicht mehr und so nahmen die Berliner die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Ty Ronning wurde von den Haien heute ordentlich bearbeitet. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)
Im Mitteldrittel passierte lange Zeit nichts, bis zur 24. Spielminute. Jake Hildebrand war aus der Position und Alexandre Grenier nutzte das zum 1:1 aus. Was besonders bitter war, da vorher Abseits gegen die Eisbären gepfiffen wurde, was aber keines war.
Die Berliner waren fortan auf der Suche nach einer Antwort, aber die Kölner Defensive machte die Räume sehr gut zu und so mussten die Eisbären nach der Lücke im Abwehr-Bollwerk der Haie suchen.
Dann kam wieder die Zeit der Effizienz-Bären. Köln hatte einen guten Wechsel und auch zwei gute Chancen zur erstmaligen Führung. Doch Jake Hildebrand war zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Und im Gegenzug kam Korbinian Geibel an die Scheibe, guckte kurz und visierte die lange Ecke an – 2:1 (33.). Was für ein Auge von Korbi, Traumtor! Deine „Korbi-Geibel-Ultras“ feiern dich sowieso jedes Spiel!
Nun waren es die Eisbären, welche Köln das Leben wieder schwer machten, eng am Mann standen und die gefährlichen Räume zu machten. Aber den Haien bot sich in der Schlussphase des zweiten Drittels die Chance zum erneuten Ausgleich, denn die Haie hatten das erste Powerplay nach einer sehr kleinlichen Strafzeit gegen Adam Smith. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es zuvor keine einzige Strafzeit gab.
Doch es war Blaine Byron, der die XXL-Chance in Unterzahl liegen ließ. Er traf das halbleere Tor nicht. Das hätte hier einige Nerven beruhigen können. Die Eisbären überstanden die Unterzahl ohne Gegentor und hätten in der Folge noch zwei weitere Male auf 3:1 stellen können. Aber sowohl Smith als auch Ty Ronning vergaben ihre Chancen. Glück für Köln, bei denen in dieser Phase die Zustimmung überhaupt nicht mehr stimmte. So blieb es bei der knappen Berliner Führung nach 40 Minuten.
In der zweiten Drittelpause gab es hinter uns hohen Besuch, denn Constantin Braun war im Interview bei den Kollegen vom Shutoutradio.

Die Eisbären schenkten Julius Hudacek heute gleich fünf Tore ein, was ihn so ein wenig die Nerven verlieren ließ. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)
Das Schlussdrittel war vor allem davon geprägt, dass beide Mannschaften keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Dementsprechend vorsichtig agierten beide Teams. Nach dem Powerbreak durften dann die Eisbären erstmals in Überzahl ran und für 1:34 Minuten sogar in doppelter Überzahl. Die große Chance zur Vorentscheidung in Finalspiel Nummer eins also. Und der Kapitän Kai Wissmann nahm sich der Sache höchstpersönlich an. Er kam an die Scheibe, guckte wie Korbi bei seinem Tor kurz hoch und zog dann ab – 3:1 (50.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 24. Spiel in Folge punktet. Nimmt das, Köln. Da konntet ihr ihn noch so hart bearbeiten, davon lässt sich ein Ty Ronning nicht beirren.
Und es kam noch schlimmer für Köln, denn nur 51 Sekunden später erhöhte Liam Kirk auf 4:1 (51.). Eine sehr starke Phase des Rekordmeister.
Direkt im Anschluss kassierte Blaine Byron zwei Minuten wegen unsportlichen Verhaltens, darauf hatte Julius Hudacek die Schiedsrichter wohl aufmerksam gemacht. Die hörten natürlich auf den Kölner Goalie und schickten Byron auf die Bank. Hudacek hatte so ein wenig seine Nerven nicht im Griff, was vier Gegentreffer mit dem überragenden Hudacek so alles anrichten könnten…
Das Powerplay nutzten die Haie übrigens nicht, dafür schlugen die Eisbären vier Minuten vor dem Ende ein fünftes Mal zu. Leo Pföderl staubte ab und erhöhte auf 5:1 (56.).
Die Eisbären setzten also die erste Duftmarke in der Finalserie und holten sich somit die 1:0-Führung. Man hat Julius Hudacek knacken können und ist ihm sogar ein wenig unter die Haut gefahren. Doch es war nur ein Spiel und am Samstag geht es in Köln wieder von vorne los. Dann werden die Domstädter vor den eigenen Fans eine Reaktion zeigen wollen.