WalkersBarenNews 2023/2024 – #8
Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven verdient mit 2:4 (2:0,0:2,0:2) verloren. Die Eisbären legten eigentlich einen sehr guten Start hin, stellten aber das Spielen ab Drittel zwei ein und offenbarten einige Konzentrationsschwächen im Spiel. Zudem unterliefen den Eisbären in der Folge zu viele Fehler im Spielaufbau.
Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum Spiel in Frankfurt wieder nur auf einer Position. Jake Hildebrand kehrte ins Berliner Tor zurück, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles beim alten.
Für die Eisbären die nächste Herausforderung in der PENNY DEL. Bremerhaven ist im Oktober bisher sehr gut drauf gewesen und konnte sechs der sieben Spiele gewinnen. Darunter waren auch die beiden Auswärtsspiele. Letzte Saison konnten sowohl die Eisbären als auch Bremerhaven ihre Heimspiele im direkten Duell gewinnen. Ging diese Serie heute weiter?

Zweimal schlug es im ersten Drittel im Bremerhavener Tor ein. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Manuel Wiederer krönt starke Berliner Anfangsphase
Die Eisbären starteten mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen in das Heimspiel und waren vom ersten Bully weg offensiv ausgerichtet. Viele Scheiben wurden auf das Tor von Ilya Andryukhov gebracht. Man wollte von der ersten Sekunde an deutlich machen, wer hier der Herr im Hause ist. Patrice Cormier hatte dabei die beste Chance in der Anfangsphase, als er alleine auf das Tor zulief, dort dann aber zu viele Gedanken im Kopf hatte und diese Chance vergab. Dafür machte es Manuel Wiederer nur wenige Sekunden später besser und brachte die Eisbären absolut verdient in Führung – 1:0 (7.).
Die Eisbären hatten hier alles im Griff und ließen hinten kaum etwas zu. Die erste Chance, mal gefährlich vor das Berliner Tor zu kommen, hatte Bremerhaven nach rund 13 Minuten, als Torschütze Wiederer die erste Strafzeit der Partie kassierte. In Überzahl sind die Pinguins das fünftbeste Team der Liga. Aber auch in Unterzahl ließen die Berliner kaum etwas zu. Und wenn doch was durchkam, dann waren die Schüsse für Jake Hildebrand kein Problem.
Bremerhaven wirkte in den zweiten zehn Minuten des ersten Drittels deutlich bemühter als zu Beginn, aber wie bereits erwähnt machten die Eisbären die gefährlichen Räume vor dem Tor zu.
In der Schlussphase durften dann auch die Berliner in Überzahl ran und da arbeiteten sie die Scheibe ins Tor. Marcel Noebels brachte die Scheibe von hinter der Grundlinie scharf vors Tor, dort behielt Blaine Byron die Übersicht und erhöhte auf 2:0 (17.).
Die Pinguins gaben in der Folge aber nicht auf und probierten es weiter, die Defensive der Eisbären zu knacken. Bisher jedoch ohne Erfolg. Auch ein zweites Powerplay wurde blieb zum Ende des ersten Drittels ungenutzt, weshalb es beim 2:0 für die Eisbären blieb. 40 Sekunden Powerplay nahmen die Gäste aber noch mit ins Mitteldrittel.

Konnten mit dem Auftritt der Eisbären im zweiten Drittel nicht zufrieden sein: Co-Trainer André Rankel (links) und Trainer Serge Aubin (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Bremerhaven schockt die Eisbären nach nur sechs Sekunden
Und da nutzten sie nach nur sechs Sekunden die Überzahl aus. Kai Wissmann verlor die Scheibe und Colt Adam Conrad nutzte diesen Fehler eiskalt aus – 2:1 (21.).
Die Hausherren dann selbst in Überzahl, dort fand man auch seine Formation und ließ die Scheibe gut laufen, aber ein weiterer Treffer sprang nicht dabei heraus.
Die Eisbären blieben aber dran, setzten Bremerhaven mit aggressivem Forechecking immer wieder unter Druck. Man wollte unbedingt auf den Anschlusstreffer reagieren.
Doch hinten machte man sich das Leben unnötig schwer. Bremerhaven mit dem Konter, Zach Boychuk konnte den Stürmer nur per Stockschlag stoppen und so kassierte man die nächste Strafzeit. Und erneut schlug es hinter Hildebrand ein. Zunächst scheiterte Ex-Eisbär Nicholas B. Jensen mit seinem Schlagschuss noch am Aluminium, wenige Sekunden später schlug sein Hammer von der blauen Linie im Berliner Tor ein – 2:2 (28.).
Die Hauptstädter hatten im ersten Drittel fast alles im Griff, im zweiten Drittel ließ man angesichts der Führung dann aber die Zügel schleifen und prompt war Bremerhaven zurück im Spiel. Durch zwei Powerplaytore, was wieder einmal zeigt, dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt.
Die Eisbären waren gehörig unter Druck in dieser Phase des Spiels, Bremerhaven hatte hier inzwischen die Oberhand und war dem 3:2 näher als die Eisbären, die sich erst einmal wieder sammeln mussten.
Bremerhaven drängte bei einem weiteren Powerplay erneut auf die Führung, aber die Eisbären überstanden auch diese Unterzahl.
In der Schlussphase die Hauptstädter durchaus wieder bemüht, etwas nach vorne zu machen, aber zielstrebig war das noch nicht. Die Schüsse flogen meist am Tor vorbei. Aber genau so musste man im letzten Drittel spielen, wollte man das Spiel hier gewinnen. Nur musste man dann etwas genauer zielen.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Die Eisbären verschlafen erneut den Start ins Drittel
Doch es sollte zunächst ganz anders kommen. Im Schlussdrittel dauerte es ganze 23 Sekunden, da hatten die Gäste das Spiel komplett gedreht. Erneut war es Colt Adam Conrad, welcher traf – 2:3 (41.).
Anscheinend hatte die Pausenansprache von Serge Aubin noch nicht ihre Wirkung erzielt, denn so wie man den Start ins Mitteldrittel verschlief, tat man selbiges auch im Schlussdrittel. Untypische Konzentrationsschwächen im Spiel der Eisbären.
Die Berliner taten sich auch im Spielaufbau seit dem zweiten Drittel schwer, während das Spiel der Gäste deutlich strukturierter aussah. So ein wenig fehlte es den Eisbären an der nötigen Spielidee, um mal gefährlich vor das Tor zu kommen. Wenn es gefährlich wurde im Schlussdrittel, dann meistens vor dem Berliner Tor. Jake Hildebrand hielt seine Mannschaft aber noch im Spiel.
Ty Ronning und Morgan Ellis hatten dann mal gute Möglichkeiten, aber Ilya Andryukhov war nicht zu überwinden. Den Eisbären lief so ein wenig die Zeit davon, wollte man hier noch etwas Zählbares mitnehmen. Nur den Hausherren fiel nach wie vor nichts ein. Bremerhaven störte den Spielaufbau bereits an der Mittellinie, was die Berliner vor große Probleme stellte. Sie fanden einfach kein Mittel und leisteten sich zudem durch Marcel Noebels unnötige Scheibenverluste, welche zum Glück nicht zum Gegentor führten.
Rund zwei Minuten vor dem Ende dann mal ein Fehler der Pinguins vor dem eigenen Tor, aber selbst diese Chance konnten die Eisbären nicht zum Ausgleich nutzen. Serge Aubin nahm kurz darauf seine Auszeit, welche erneut Craig Streu führte. Zudem blieb Goalie Jake Hildebrand auf der Bank. Die Eisbären versuchten es in der Schlussphase also mit sechs Mann. Das nutzte Bremerhaven unter gütiger Mithilfe der Eisbären zur Entscheidung. Die Eisbären passten sich die Scheibe lieber hin und her statt einfach mal den Schuss zu suchen. Ein Pass rutschte vom Schläger und Jan Urbas sorgte für das 2:4 (60.).
Eine am Ende verdiente Niederlage, weil man mit Beginn des zweiten Drittels nicht mehr zu seinem Spiel fand und zu viele Fehler im eigenen Spiel hatte. Aber vielleicht auch mal ein Dämpfer zur richtigen Zeit.