Marcel Noebels: „Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht“

14 Spiele haben die Eisbären Berlin in der laufenden PENNY DEL-Saison absolviert. Das erste Saisonviertel ist sozusagen vorüber und die Hauptstädter stehen nach diesem auf dem dritten Tabellenplatz. 48:33-Tore und 28 Punkte weist die Statistik für den Deutschen Meister aus. Mit der Punktzahl wäre man eigentlich Zweiter in der Tabelle, aber Corona ändert eben alles. Durch zuletzt viele Spielausfälle ist das Tabellenbild ordentlich verzerrt und die Teams haben zwischen elf und 15 Spiele absolviert. Daher hat die Liga auch in diesem Jahr wieder den Punkte-Quotienten eingeführt und aufgrund diesen sind die Berliner eben nur Tabellendritter. Zeit also, um ein erstes kleines Fazit zu ziehen.

Was dabei natürlich sofort ins Auge sticht, ist die makellose Auswärtsbilanz der Eisbären. Alle sieben Spiele wurden nach regulärer Spielzeit gewonnen. Damit ist man natürlich das beste Auswärtsteam der gesamten Liga. Zu Hause stehen dagegen nur zwei Siege aus sieben Spielen zu Buche und der vorletzte Platz in der Heim-Tabelle. Klar, dass Coach Serge Aubin gerade auf heimischen Eis noch Verbesserungspotential sieht:

Zuhause in der eigenen Arena müssen wir noch besser spielen. Die Auswärtsbilanz ist natürlich sehr gut. Sieben Spiele, 21 Punkte – besser geht es nicht.

Die Spieler selbst sind auch ratlos, was zuhause anders läuft als auswärts. Immer wieder wurden die Spieler nach den Heimspielen darauf angesprochen, immer wieder fanden sie darauf keine richtige Antwort. Schließlich würde man jedes Spiel gleich angehen und das Ziel haben, dieses zu gewinnen.
Doch dabei fiel dem geneigten Zuschauer schon auf, dass die Mannschaft Zuhause viel zu oft zu hektisch vor dem Tor agierte, während man auswärts die Chancen eiskalt verwertet. Inzwischen ist das aber wieder besser geworden und man konnte nach vier Liga-Heimniederlagen zu Saisonbeginn endlich die ersten beiden Heimsiege feiern und dabei auch ordentlich Tore erzielen. Das 1:3 gegen Schwenningen am Freitag war dann aber wieder ein kleiner Rückfall. Dennoch hat man in den letzten Wochen gesehen, als man sieben Spiele in Serie gewann (inklusive der CHL), dass die Eisbären deutlich besser in Fahrt gekommen sind. Das sah auch Stürmer Marcel Noebels so:

Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht. Wenn man uns am Anfang der Saison gesehen hat oder in der Vorbereitung. Es ist inzwischen schon ein Ritual, dass wir ein bisschen langsam in die Saison oder Vorbereitung starten. Aber wir haben als Mannschaft viele gute Schritte und viele gute Sachen in den letzten paar Tagen und Spielen gesehen, auf die wir aufbauen können.

Noebels, der mit 18 Scorerpunkten zusammen mit Blaine Byron Top-Scorer der Berliner ist, meinte nach dem Schwenningen-Spiel aber auch, dass man noch Bedarf hat, viele Punkte zu verbessern. Er sprach dabei vor allem das Powerplay an, welches man derzeit nur auf Platz 13 in der Liga findet. Zu wenig für ein Team, wie es die Eisbären sein wollen:

Wir haben noch Bedarf, viele Punkte zu verbessern. Auch im Powerplay, gerade heute (Anmerkung: das Interview fand nach dem Schwenningen-Spiel statt), vielleicht das Tor zu machen, um nochmal Schwung zu bekommen. Da beziehe ich mich selbst mit ein. Das sind so Punkte, wo ich froh bin, dass wir noch früh in der Saison sind, die man auf jeden Fall noch verbessern kann.

Während der Siegesserie sah das Überzahlspiel zwar schon deutlich besser aus, aber dennoch ist da viel Luft nach oben. Dagegen läuft das Penaltykilling deutlich besser. Da findet man die Hauptstädter auf dem dritten Platz.

Serge Aubin wurde gefragt, wie zufrieden er mit dem bisherigen Saisonverlauf ist und was man noch verbessern kann und muss:

Ab und zu spielen wir noch zu verspielt, zu fancy. Ich möchte, dass meine Mannschaft offensiv spielt und den Gegner jagt. Die Intensität muss noch erhöht werden. Aber auf lange Sicht bin ich optimistisch. Es braucht immer seine Zeit, bis eine Mannschaft sich komplett findet.

Und dass sich die Mannschaft in einem Prozess befunden hat bzw. noch immer befindet, dass wurde von Aubin immer wieder gepredigt. Aber man hat in den letzten Wochen gesehen, wie die Mannschaft immer mehr zusammen gewachsen ist, dass sie sich immer besser aufeinander eingestimmt haben und dass auch die Neuzugänge immer besser integriert waren. Daher gab Marcel Noebels auch das Ziel Top-4 heraus, wo man ja aktuell auch steht. Diesen Platz will man festigen

Insgesamt sieht man aber so langsam, wo die Mannschaft hingeht, wo unser Weg sein wird. Wo wir auch hin wollen, ist klar die Top-4, das wollen wir auch festigen.

Das Potential dafür haben die Berliner allemal. Sie haben auch in diesem Jahr wieder einen Kader, der um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann. Die Titelverteidigung wurde ja auch als Saisonziel herausgegeben. Und die Neuzugänge, noch nicht alle, aber immerhin einige, haben ja auch bereits voll eingeschlagen. Blaine Byron hatte ich schon angesprochen, der mit neun Toren und neun Vorlagen bis jetzt voll überzeugt hat. Aber auch Yannick Veilleux (9 Scorerpunkte) und Kevin Clark (8) finden so langsam zu ihrer Form. Um nur mal einige zu nennen. Denn dass die Hauptstädter über eine gute Mannschaft verfügen und die Tiefe im Kader auch gebrauchen werden, wissen alle Spieler, wie Marcel Noebels sagte:

Wir wissen alle, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir haben mit Frans Nielsen nochmal jemanden geholt, der viel Erfahrung mitbringt. Tiefe in so einer langen Saison mit zwei große Turnieren, wo viele Jungs viel Eishockey spielen werden und sich einer mal – toi toi toi – hoffentlich nicht verletzt. Ich glaube, dann zeigt sich auch, wer gut besetzt ist.

Fünf Siege in Serie: Der Deutsche Meister kommt ins Rollen

Elf Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und die Eisbären Berlin haben den Kontakt zur Spitze endgültig hergestellt. Man steht nach elf Spielen mit 22 Punkten auf Platz Vier und liegt damit nur ganze zwei Zähler hinter Spitzenreiter München. Der Grund dafür sind drei Ligasiege in Serie, welche vorher noch nicht gelungen waren. Weil man eben den Heimfluch mit sich herum trug, doch seit vergangenem Dienstag ist dieser vorbei. Dort besiegte man in der Champions Hockey League (CHL) den HC Lugano mit 6:3. Auch in der DEL legte man den ersten Heimsieg hin, gegen Köln gewann man am Sonntag mit 5:3. Elf Tore zu Hause in nur zwei Spielen, zuvor waren es ganze vier in vier Spielen. Der Bann scheint also inzwischen gebrochen zu sein.

Was aber auch daran liegt, dass sich die Mannschaft immer besser aufeinander einstellt und einstimmt, immer besser zusammen harmoniert. Coach Serge Aubin sieht daher derzeit auch keinen Anlass, um irgendetwas zu ändern, weshalb ein Mark Zengerle weiterhin nur der Platz auf der Tribüne bleibt. Ein Wechsel scheint hier durchaus möglich zu sein, wenn gleich sich Zengerle in Berlin trotz der Umstände wohlfühlt und sich durch Leistungen weiterhin anbieten will. Aubin lobte nach dem Spiel gegen Köln seine Mannschaft und erklärte auch, warum derzeit kein Platz für Mark Zengerle im Kader ist:

Die Mannschaft spielt halt zur Zeit sehr gut und deswegen habe ich jetzt keine Änderungen am Line-up vorgenommen.

Fünf Spiele, fünf Siege, 25:12-Tore belegen die Aussage des Berliner Chef Coaches. Die Eisbären hatten auswärts kein Problem mit dem Tore schießen, das hatte man nur zu Hause. Weil man dort einfach zu kompliziert spielte, zu hektisch, zu selten den Schuss in der richtigen Situation abgab. Das änderte man gegen Lugano und gegen Köln und prompt klingelte es elf Mal im gegnerischen Tor. Mit jedem weiteren Tor steigt natürlich auch das Selbstvertrauen der Spieler und die Siegesserie lässt die Brust nur noch breiter werden.
Aubin hatte es immer wieder gepredigt, als man zu Hause Niederlagen kassierte. Immer wieder sagte er, man befinde sich noch im Prozess, es muss sich noch alles finden und jetzt sieht man, dass er damit Recht hatte. Wenn gleich natürlich auch nach wie vor noch nicht alles rund läuft, was aber nach erst elf gespielten Spielen auch kein Wunder ist. Aber man hat die Fehler angesprochen und diese Stück für Stück, Spiel für Spiel abgestellt und so konnte man die jüngste Erfolgsserie starten.

Und war man zu Beginn vielleicht noch zu sehr von der Top-Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron abhängig, so scort nun auch regelmäßig die zweite Reihe, welche am Sonntag Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux bildeten. Letzterer kommt immer besser in Fahrt und traf gegen die Haie gleich zweimal.
Doch nicht nur der Offensiv-Motor zu Hause kommt so langsam aber sicher ins laufen. Nein, auch das Powerplay war einer der Hauptgründe für den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison. Die in dieser Spielzeit bekannte Schwäche der Domstädter in Sachen Disziplin fiel ihnen in der Hauptstadt auf die Füße. Die zuvor in Überzahl äußerst harmlosen Eisbären schossen vier der fünf Tore gegen Köln in Überzahl. Zuvor waren es ganze drei Tore in zehn Spielen gewesen, womit man das schwächste Überzahlspiel der gesamten Liga hatte. Die Erfolgsquote lag bei unter zehn Prozent. Jetzt ist man auf Platz Dreizehn angekommen mit einer Erfolgsquote von 17,95 Prozent (7 Tore in 39 Überzahlsituationen).

Es ist kein Geheimnis, dass zwei gut funktionierende Special Teams mit spielentscheidend sein können. Das Penaltykilling der Berliner funktionierte bis dato schon sehr gut, nun also auch das Überzahlspiel. In Unterzahl sind die Berliner gar die drittbeste Mannschaft mit einer Erfolgsquote von 82,05 Prozent. Nur Mannheim und Wolfsburg sind noch besser, das aber auch deutlich.

Die Eisbären basteln also immer mehr an ihrer Meisterform, doch davon ist man natürlich noch ein gutes Stückchen entfernt. Denn noch immer hapert es an den punktgenauen Zuspielen zum Gegner, noch immer bringt man die Scheibe zu langsam aus dem eigenen Drittel. Was gegen Köln aber schon besser wurde.
Das sie viele Torschüsse abgeben, war bereits bekannt, doch führten diese eben bisher nur auswärts zum Erfolg. Jetzt aber hat es auch endlich mal zu Hause geklappt und das, obwohl man mit 31 Schüssen sieben weniger abgab, als das noch in Bietigheim und Nürnberg der Fall war. Aber die Qualität der Schüsse, gerade auf heimischen Eis, war eben deutlich besser als in den ersten vier Ligaspielen zu Hause.

Haben wir oben die beiden ersten Sturmreihen angesprochen, welche sich immer mehr warm schießen, so dürfen wir aber auch nicht andere Spieler vergessen, welche in der vergangenen Woche auf sich aufmerksam gemacht haben. So erzielte zum Beispiel ein Eric Mik gegen Köln sein erstes DEL-Tor. Ein Kai Wissmann legte in Nürnberg ein Drei-Punkte-Spiel (1 Tor/2 Vorlagen) hin. Was natürlich Goldwert ist für die Hauptstädter, dass von immer mehr Spielern Gefahr ausgeht, was es dem jeweiligen Gegner schwer macht, sich auf die Berliner einzustellen. Denn auch die dritte und vierte Reihe kann in einigen Wechseln immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
Und dann darf man ja auch nicht vergessen, dass mit Frans Nielsen jetzt auch noch ein echter NHL-Star kurz vor seinem Debüt bei den Eisbären steht. Mit ihm erhalten die Berliner noch mehr Tiefe im Kader, haben noch mehr Möglichkeiten, anzugreifen. Aber: Der Transfer erhöht auch den Konkurrenzkampf in der Offensive, ist Nielsen doch der zehnte Importspieler beim Hauptstadtclub. Neun dürfen allerdings nur auf dem Spielberichtsbogen stehen. Da wird im Training nun also hart gekämpft, um am Spieltag im Line-up zu stehen.

Den Trainer wird das freuen, denn so hat er nach wie vor hungrige Spieler im Kader, welche die Erfolgsserie am liebsten unendlich fortsetzen wollen. Die Chance auf Sieg Nummer Sechs in Folge besteht am Sonntagnachmittag, wenn der ERC Ingolstadt zu Gast ist. Morgen haben die Berliner spielfrei, somit können sie die Akkus nach dem gestrigen Auswärtssieg in Lugano zum Abschluss der CHL wieder aufladen.
Und am Sonntag hat man dann auch einen wohlmöglich noch lauteren siebten Mann hinter sich. Denn nachdem die Eisbären auf „2G“ umgestellt haben, können nun noch mehr Fans in die Arena am Ostbahnhof strömen. Dann kann aus der Arena wieder der altbekannte Hexenkessel werden, der den Gegnern das fürchten lehrt. Der Heimfluch ist besiegt und jetzt wird es Zeit, nicht nur die Siegesserie weiter auszubauen. Nein, jetzt wird es Zeit, eine Heimserie zu starten und die Arena am Ostbahnhof wieder zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen.

Die Eisbären Berlin nach neun DEL-Spieltagen: Auswärts Erster – Zuhause Letzter

Die unglaubliche Serie der Eisbären Berlin hält auch nach neun Spieltagen in der PENNY DEL weiterhin an. Am Freitagabend kassierte man beim 1:3 gegen die Düsseldorfer EG die vierte Heimniederlage in Folge – inklusive CHL steht man sogar bei sechs Heimpleiten in Serie. Dafür holte man am Sonntagabend beim 4:2 in Bietigheim den fünften Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel der Saison. Damit sorgte man zugleich für einen neuen Vereinsrekord, denn noch nie zuvor waren die Berliner mit fünf Auswärtssiegen am Stück in die Saison gestartet. Und so hat man weiterhin das kuriose Bild in der Tabelle: Zuhause ist man mit 4:13-Toren und nur einem Punkt das schlechteste Heimteam der Liga, auswärts hingegen führt man die Tabelle mit der vollen Punktzahl von 15 Punkten und 22:7-Toren an. In der Gesamt-Tabelle blieben die Eisbären nach den beiden Spielen auf Platz Fünf mit nun 16 Punkten und 26:20-Toren.

Die Spieler der Eisbären werden immer wieder gefragt, woran dieser Unterschied liegt, dass es auswärts läuft und man zu Hause gefühlt nichts auf die Reihe bekommt. Marcel Noebels wurde daher nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf gefragt, was es denn zur Zeit so schwierig macht, zuhause zu spielen?

Daran liegt es jetzt glaube ich nicht, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich gehen ins Spiel rein genauso heim wie auswärts. Das sollte eigentlich kein Faktor sein. Eigentlich sollten wir zuhause mehr Punkte holen wie auswärts. Aber den Schalter haben wir bisher nicht umgelegt. Es wird natürlich Zeit, so langsam in die Spur zu finden.

Die Berliner sind auf Spurensuche, doch einen richtigen Ansatz hat man bisher nicht gefunden. Was bei den Heimspielen, insbesondere jetzt wieder am Freitag gegen die DEG auffiel, man erlaubt sich zu viele individuelle Fehler, bekommt den Pass nicht sauber zum Mitspieler gespielt und alleine der Aufbau aus dem eigenen Drittel heraus dauert enorm lange. Und wenn, dann gelingt er auch zu selten. Marcel Noebels wirkte diesbezüglich auch etwas ratlos:

Also ich finde auch, dass wir von hinten viel zu selten vernünftig aus der Zone kommen. Aber wir haben zu viele Scheibenverluste alleine schon im eigenen Drittel. Es fängt ja bei uns schon an, dass wir keinen guten ersten Pass spielen und meistens eigentlich der Scheibe hinterher rennen, obwohl wir sie eigentlich vorher hatten. Wir müssen wieder zusammenfinden, damit wir enger zusammen sind, damit wir uns besser unterstützen, keine 30-Meter-Pässe über das Eis spielen. Ich bin selber so ein bisschen ratlos gerade, warum wir so auftreten. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft da wieder raus finden.

Chancen erspielt man sich ja, sowohl zuhause als auch auswärts. Aber die Eisbären schaffen es zurzeit nicht, beste Chancen zu nutzen. Auch Marcel Noebels eben nicht, der am Freitag mit Blaine Byron ein 2-auf-0-fuhr, die Scheibe aber nicht am DEG-Goalie vorbei bekam. Das sind normalerweise sichere Tore für den Berliner Torjäger, der solche Chancen eigentlich mit verbundenen Augen macht. Aber nicht in dieser Saison. Da wirken die Eisbären irgendwie nicht ganz bei der Sache, wenn sie zuhause vor den eigenen Fans spielen. Hinten die bereits angesprochenen individuellen Fehler und das sehr langsame rauskommen aus der eigenen Zone, vorne spielt man das einfach zu hektisch und will lieber noch den einen Pass spielen oder den einen Kringel fahren, statt einfach mal die Scheiben zum Tor zu bringen. Eben das, was sie auswärts machen und wo es ja bisher auch bestens klappt.
Vier Tore in vier Heimspielen sind eines Deutschen Meisters unwürdig. Am Freitag waren es wieder 35 Torschüsse, nur einer fand den Weg ins Netz. In Bietigheim waren es zwei Tage später nur drei Torschüsse mehr, aber eben auch drei Tore mehr. Die Erklärung dafür ist aber einfach: Gegen Düsseldorf gab man nur 16 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab, weil die DEG die gefährlichen Räume gut zu machte und die Eisbären so immer wieder nach außen zwang oder zu Schüssen von der blauen Linie. In Bietigheim kam man dann nach Anlaufschwierigkeiten besser vor das Tor und gab 36 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab.

Was aber bei den Eisbären weiterhin ein Problem ist: Sie sind zu abhängig von der Top-Reihe um Marcel Noebels. Diese war für das einzige Tor gegen Düsseldorf verantwortlich. Dahinter wird es dann schon eng, wobei immer mal wieder die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore auf dem Scoreboard auftaucht. Aber den Berlinern mangelt es da noch an der nötigen Tiefe, dass auch mal die hinteren Reihen treffen. Gestern war da sicherlich schon mal ein guter Ansatz, als die vierte Reihe den so wichtigen Ausgleich erzielte. Aber solche Momente kommen noch zu selten im Berliner Spiel vor.
So verwundert auch nicht die Eiszeit, dass es gegen die DEG Marcel Noebels, Leo Pföderl, Matt White und Zach Boychuk waren, welche über 20 Minuten Eiszeit kamen. Bis auf Boychuk hatten die drei anderen Stürmer auch beim Aufsteiger über 20 Minuten Eiszeit. Die Last wird da noch auf zu wenige Schultern verteilt.

Auch das Powerplay bleibt weiterhin eine große Baustelle beim Deutschen Meister. Insgesamt 12:36-Minuten war man am Wochenende in Überzahl, kein einziger Treffer sprang dabei heraus. Inzwischen haben die Eisbären das schwächste Powerplay der gesamten Liga. Gerade in engen Spielen und gegen Spitzenteams kann ein starkes Powerplay von großer Bedeutung sein. Doch das Powerplay der Eisbären sorgt für keinerlei Angst in der PENNY DEL.

Die zur Zeit dürftigen Leistungen auf eigenem Eis mündeten am Freitagabend im ersten kleineren Pfeifkonzert nach der Schlusssirene. So langsam aber sicher ist eben auch die Geduld der Fans zu Ende. Man kann immer verlieren, aber dann muss auch die Leistung stimmen, aber wenn es wie am Freitag in den ersten beiden Dritteln dem Fan weh tut, den Eisbären beim spielen zuzuschauen, dann kommen die Pfiffe nicht von ungefähr. Das wirkte teilweise wie ein planloses Anrennen, ein kopfloses herum stolpern auf eigenem Eis. So einen richtigen Gameplan hat man zuhause noch nicht erkennen können.

In dieser Woche gibt es wieder zwei Möglichkeiten, die Heim-Misere zu beenden. Morgen Abend trifft man in der Champions Hockey League (CHL) auf den HC Lugano aus der Schweiz und am Sonntag sind die Kölner Haie in der PENNY DEL zu Gast in der Hauptstadt. Da sollte der Heimfluch endlich besiegt werden.

Schauen wir noch kurz auf die Youngsters, bleibt festzuhalten, dass Eric Mik weiterhin gut Eiszeit erhält. Gegen die DEG waren es 12:17 Minuten und in Bietigheim 9:42 Minuten. In Bietigheim waren es zudem noch 1:56 Minuten in Unterzahl. Sebastian Streu kam auf 7:49 Minuten (Düsseldorf) und 12:22 Minuten (Bietigheim). Auch Streu kam in Bietigheim in Unterzahl zum Einsatz (1:42 Minuten).
Bennet Roßmy kam nur auf 2:34 Minuten (Düsseldorf) und 3:44 Minuten (Bietigheim).

Ob Trainer Serge Aubin für das morgige CHL-Spiel Spieler schonen wird, stand heute noch nicht fest. Die Berliner waren mit nur einem Punkt in die CHL gestartet und haben nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen der KO-Phase. Von daher würde es nicht verwundern, wenn Aubin etwas rotiert, zumal bereits am Donnerstag das nächste Ligaspiel in Nürnberg ansteht.

Die Eisbären Berlin nach sieben DEL-Spieltagen: Auswärts weiterhin stark und zu Hause ohne Sieg

So langsam lohnt sich schon einmal ein erster Blick auf die Tabelle der PENNY DEL. Sieben Spieltage sind absolviert und vorne findet man mit München und Mannheim die zwei Schwergewichte des deutschen Eishockeys. Dahinter kommen der Vizemeister Wolfsburg und Köln, auf Platz Fünf folgen bereits die Eisbären Berlin. Damit hat man in der dritten Saisonwoche mal wieder einen Sprung in der Tabelle gemacht. War man nach dem ersten Wochenende noch auf Platz Sechs, rutschte man in der Woche darauf auf Rang Neun ab. Und nun verbesserte man sich also wieder und machte einen großen Sprung auf Platz Fünf.

Das war aber auch nur möglich, weil die Hauptstädter in der vergangenen Woche zwei der drei Spiele auswärts bestritten haben. Denn da läuft es für die Mannschaft von Coach Serge Aubin nach wie vor wie geschmiert. Das 4:0 in Straubing und das 3:1 in Krefeld waren die Auswärtssiege Nummer drei und vier in dieser Saison. Und das in insgesamt vier Auswärtsspielen. 18:5-Tore zeigt die Statistik in den vier Gastspielen an. Aubin wurde nach dem Sieg am Sonntag in Krefeld gefragt, was denn seine Mannschaft auswärts derzeit so stark macht?

Ich würde sagen, heute war unser härtestes Auswärtsspiel, aber die Jungs sind stabil geblieben. Es ist ihnen wichtig und deshalb haben sie Wege gefunden. Wir wollen natürlich nicht zwei Spiele in Folge verlieren. Gute Teams finden einen Weg nach einer Niederlage wieder zurückzukommen und das haben die Jungs heute getan.

Während man auf fremden Eis weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust ist, wartet man zu Hause auch nach dem dritten Heimspiel immer noch auf den ersten Sieg. Den beiden deutlichen Niederlagen gegen München (1:4) und Mannheim (0:3) folgte am Freitagabend eine knappe 2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg. Wobei man da sagen muss, dass man sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Denn wer in der Verlängerung eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassiert, braucht sich nicht über die Pleite zu wundern.
Was man aber nach dem Spiel am Freitagabend gegen Wolfsburg merkte, war der Frust, der bei den Spielern enorm tief saß. Leo Pföderl wurde zum Beispiel darauf angesprochen, was man abstellen kann, weil man zu Hause immer so einen schwierigen Start hat?

Ach, das ist doch Schwachsinn. Letztes Jahr haben wir auswärts die ersten fünf Spiele verloren und dann haben wir auf einmal auswärts gewonnen und am Schluss waren wir Meister. Also 6. Spieltag oder 5. oder 7., keine Ahnung. Weiter geht´s. Wir gewinnen unsere Spiele schon.

Ja, ihre Spiele gewinnen die Eisbären. Aber eben zur Zeit nur auswärts. Weil man zu Hause irgendwie das Gefühl hat, dass sie irgendetwas blockiert. Zwar kommt man zu Chancen, man kommt immer wieder vor das gegnerische Tor, aber dann bekommt man den Eindruck, dass sie zu hektisch werden. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, statt einfach geradlinig zu spielen. So wie auswärts eben. Die Statistik zu Hause spricht da Bände – 3:10-Tore. Chancen waren genügend da, satte 99 Torschüsse gaben die Berliner in den bisherigen drei Heimspielen ab. Die Ausbeute von drei Toren ist dann doch definitiv zu wenig.

Die Heim-Misere nennt Stürmer Yannick Veilleux gar inakzeptabel, wie er nach dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sagte:

Bei dem Kader, den wir haben, ist es inakzeptabel bei drei Siegen und drei Niederlagen zu stehen. Besonders zu Hause zu verlieren, ist inakzeptabel.

Auswärts hat man bis 128 Torschüsse abgegeben und dabei satte 18 Tore erzielt. Man hat das Gefühl, auswärts tun sich die Berliner leichter als zu Hause. Jedenfalls spielen sie auf fremden Eis befreiter auf und nutzen ihre Chancen deutlich besser als zu Hause. Auch steht man auswärts defensiv besser als zu Hause.
Dabei kam man ja in den drei Spielen der vergangenen Woche auch zu Chancen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Waren es in Straubing noch 29 Prozent aller Schüsse, welche man aus dem Slot abgab, waren es gegen Wolfsburg und in Krefeld bereits 38 Prozent. Aber nutzen konnte man die Chancen eben nur auf gegnerischem Eis. Daran muss man definitiv arbeiten.

Woran man aber auch arbeiten muss? Man ist zur Zeit zu sehr von einzelnen Spielern abhängig. Wenn Tore geschossen werden, dann sind es meistens nur die Spieler aus Reihe eins oder zwei. So auch in den letzten drei Spielen, als Blaine Byron (3 Tore/0 Assists), Leo Pföderl (1/2) und Marcel Noebels (0/3) wieder am besten scorten. Hinzu kommt Matt White mit zwei Toren und auch Yannick Veilleux, welcher zweimal in den drei Spielen traf. Doch die Last des Toreschießens verteilt sich derzeit noch auf zu wenige Schultern.

Bei den Special Teams besteht weiterhin Luft nach oben. Zwar erzielte man in Straubing zwei Überzahltreffer, doch in den beiden anderen Spielen blieb man ohne Tor. Dafür kassierte man gegen Wolfsburg und in Krefeld je ein Gegentor in Unterzahl. Der Gegentreffer gegen Wolfsburg war dabei spielentscheidend und die Strafzeit vollkommen unnötig. Denn da hatte man zuvor das Zählen vergessen und wurde dafür bitter böse bestraft.
Das Powerplay bleibt weiterhin ein Sorgenkind, auch trotz der zwei Treffer am Pulverturm. Mit einer Erfolgsquote von 13,64 Prozent stellt man mit Krefeld aktuell das schlechteste Überzahlspiel der Liga.
Dafür sieht es in Unterzahl besser aus. Das Penaltykilling der Eisbären belegt zur Zeit Rang sechs mit einer Erfolgsquote von 79,31 Prozent.

Schauen wir auf die Youngsters der Berliner. Da wäre zunächst einmal Eric Mik zu erwähnen, denn ihm gelangen zwei Torvorlagen in den letzten drei Spielen. Von der Eiszeit her spielte Mik in Straubing 8:29 Minuten, gegen Wolfsburg 16:25 Minuten (was da aber an der Verletzung von Nicholas B. Jensen lag) und in Krefeld 14:35 Minuten (da ersetzte er Jensen in der Verteidigung komplett). Sebastian Streu kam auf 8:52 Minuten (Straubing), 4:44 Minuten (Wolfsburg) und 11:52 Minuten (Krefeld.). Bennet Roßmy kam auf 4:57 Minuten (Straubing) und 2:57 Minuten (Wolfsburg). Gegen Krefeld war er nicht dabei, dafür spielte Korbinian Geibel. Und der kam auf 5:37 Minuten. Mik und Streu bekamen zudem Eiszeit in den Special Teams.

Auf der Torhüterposition bestritt Mathias Niederberger alle drei Spiele. In Straubing feierte er seinen ersten Shutout in dieser Saison. In den Spielen gegen Wolfsburg und Krefeld kassierte er vier Gegentore. Inzwischen ist die „Krake von Riga“ wieder bei starken 93,04 Prozent Fangquote angekommen und weist einen Gegentorschnitt von 1,97 Gegentoren pro Spiel auf.

Am kommenden Wochenende haben die Eisbären die Chance, ihren Heimfluch zu brechen. Dann ist die Düsseldorfer EG in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Am Sonntag reisen die Berliner zum Aufsteiger nach Bietigheim. Während die Serie am Freitag zu Hause bitte enden soll, darf die auswärts gerne immer so weiter gehen.

Die Eisbären Berlin nach vier DEL-Spieltagen: Auswärts läuft es bisher, zu Hause dagegen nicht

Es geht Schlag auf Schlag in der PENNY DEL: Am zurückliegenden Wochenende fanden die Spieltage Nummer Drei und Vier statt und in dieser Woche steht uns bereits die erste englische Woche bevor. Zwei der bevorstehenden drei Spiele absolvieren die Eisbären Berlin dann auswärts, was wohl aktuell ein Vorteil für die Berliner ist. Denn nach vier Spieltagen ist man zu Hause nach wie vor sieglos, während man auswärts beide Spiele gewann. Am Freitag holte man sich mit einem 4:0-Sieg in Bremerhaven den zweiten Auswärtssieg der Saison, ehe man am Sonntag beim 0:3 gegen Mannheim die zweite Heimniederlage kassierte. So rutschte man nach diesen beiden Spieltagen von Platz Sechs auf Platz Neun ab, wo man derzeit mit sechs Punkten und 12:11-Toren steht.

Während man zu Hause also noch auf den ersten Sieg wartet, ist man auswärts noch ungeschlagen und ohne Punktverlust. In der letzten Saison war das ja noch genau anders herum, da hatte man zu Beginn der Saison auswärts große Probleme, in Tritt zu kommen. Daher sagte Stürmer Marcel Noebels gestern nach dem Spiel auch, dass man schnell wieder zurück zur alten Heimstärke kommen muss:

Zwei Spiele zu Hause zu verlieren, war so nicht eingeplant. Auswärts haben wir es bis jetzt gut hinbekommen, aber zu Hause hatten wir bis jetzt immer so einen holprigen Start. Gegen München war das genauso. Unsere Stärke war eigentlich immer zu Hause zu gewinnen und dahin müssen wir wieder zurückkommen.

Das Wochenende war schon eins der Gegensätze. Während man in Bremerhaven das bisher beste Saisonspiel (O-Ton Serge Aubin) ablieferte und seinen Gameplan über 60 Minuten durchzog, verzweifelte man am Sonntag gegen Mannheim an der Chancenverwertung. Chancen hatte man genügend, auch in Überzahl, nur wollte die Scheibe einfach nicht ins Tor gehen. Verteidiger Kai Wissmann analysierte das Spiel anschließend so:

Wir hatten Alleingänge, wir hatten Zwei-auf-Eins, wir konnten aber kein Tor schießen. Es war so ein Tag, wo wir glaube ich noch zwei Drittel hätten spielen können, der Puck wollte einfach nicht rein.

Dieses Problem hatte man zwar auch noch im ersten Drittel in Bremerhaven, am Ende platze dann aber im Mitteldrittel der Knoten und man traf dreimal ins Tor der Hausherren, fing dabei sogar an zu zaubern. Da reichten 31 Torschüsse für vier Tore aus. Gegen Mannheim schoss man 39-mal auf das Tor von Felix Brückmann und traf nicht einmal. Es hätten 60 Schüsse sein können, man hätte vermutlich auch dann kein Tor erzielt, wie Kai Wissmann treffend nach dem Spiel analysierte.

Hatte man am Freitag in den ersten 40 Minuten noch die Disziplin der Eisbären gelobt, so wurde sie den Berlinern am Sonntag zum Verhängnis. Wie in Bremerhaven kassierte man auch gegen Mannheim acht Strafminuten. Während die Fischtown Pinguins in 6:39 Minuten Überzahl kein einzigen Treffer erzielen konnten, reichten den Kurpfälzern 4:18 Minuten in Überzahl aus, um zwei der drei Treffer in Berlin zu erzielen. Es waren die beiden Strafzeiten gegen Kai Wissmann, welche das Spiel letztendlich entschieden haben. Weil die Eisbären in acht Minuten Überzahl es nicht schafften, ein Tor zu erzielen. So bleibt das Powerplay eine Baustelle bei den Eisbären, denn an diesem Wochenende blieb man ohne Tor und steht nun bei einem Treffer aus zwölf Überzahlspielen, was einer Erfolgsquote von mickrigen 8,33 Prozent entspricht. Nur Augsburg und Krefeld sind schlechter, haben aber auch ein Spiel weniger als die Eisbären absolviert.

Aber egal, ob nun in Überzahl oder bei Fünf-gegen-Fünf. Wenn du in zwei Spielen insgesamt 70 Torschüsse abgibst und dann nur vier Tore erzielst, dann muss du dir Gedanken über die Chancenverwertung machen. Dass die Eisbären Tore erzielen und dabei teilweise sogar zaubern können, hatten wir in den beiden Spielen in Iserlohn und Bremerhaven gesehen, als man elf Tore erzielte. Aus übrigens insgesamt 69 Torschüssen. Da bleibt die Frage, was die Mannschaft auswärts anders macht als zu Hause. Denn dort steht man jetzt bei 1:7-Toren in zwei Spielen, während man auswärts bei 11:4-Toren steht.

Coach Serge Aubin war daher ziemlich angefressen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Mannheim. Er sah zwar auch, dass sich die Mannschaften Chancen erspielt, diese aber eben nicht verwertet hatte. Aubin sagte daher:

Im ersten Drittel waren wir noch etwas langsam. Das zweite Drittel war besser, aber irgendwie waren wir so ein bisschen dazwischen. Weil, wir haben uns zwar Chancen erspielt, aber konnten die leider nicht nutzen. Ich muss mich vor allem bei den Fans entschuldigen, weil für ein Heimspiel war das inakzeptabel, da muss mehr kommen. Wir müssen besser spielen. Die Special Teams haben den Unterschied ausgemacht. Kein Powerplaytor zu schießen bei den Chancen, ist leider nicht gut genug.

Es dürfte laut geworden sein in der Kabine der Eisbären nach dem gestrigen Spiel. Serge Aubin nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn er die Mannschaft loben kann, tut er dies, aber genauso kritisiert er sie, wenn es nicht so läuft, wie es laufen sollte. Die Eisbären haben nach der ersten Niederlage gegen München die richtige Antwort auf dem Eis gegeben. Gleiches wird man für das Auswärtsspiel am Mittwoch in Straubing hoffen.

Es liegt auf den Hand, was in Straubing wieder so klappen sollte, wie in den beiden Auswärtsspielen zuvor: Die Chancenverwertung muss besser sein als gegen Mannheim. Auch im Penaltykilling muss man konstanter werden, denn es sind durchaus immer wieder Unterzahlspiele dabei, wo dieses hervorragend funktioniert. Nur interessiert das am Ende keinen, wenn es zwei Unterzahlgegentore sind, welche das Spiel letztendlich entscheiden. Vielleicht sollte man sich in manchen Situationen aber auch einfach noch schlauer verhalten, um die Strafzeiten zu reduzieren.

Defensiv gab es in Sachen Schüsse der Gegner keine gravierenden Veränderungen. An den ersten beiden Spieltagen ließ man 53 Schüsse zu, diesmal waren es insgesamt 50. Hatte man gegen München noch 47 Prozent der Schüsse aus dem Slot abgegeben, verbesserte man sich gegen Iserlohn bereits deutlich, als es dort nur noch 28 Prozent waren. Auch gegen Bremerhaven machte man den Slot wieder gut zu, die Gastgeber kamen ebenfalls auf nur 28 Prozent. Gegen Mannheim war es mit 38 Prozent dann schon wieder schlechter, wenn gleich es aber von dort aus nicht einschlug, sondern von außen.

Schauen wir auf die Eiszeit, fiel in Bremerhaven auf, dass mit Nicholas B. Jensen (21:51 Minuten), Jonas Müller (21:02) und Morgan Ellis (20:28) drei Verteidiger die meiste Eiszeit des gesamten Teams hatten. Was aber sicher auch daran lag, dass man am Ende deutlich führte und vorne mehr rotieren konnte.
Denn gegen Mannheim sah das schon wieder anders aus, da war es die erste Reihe, welche die meiste Eiszeit bekam – Leo Pföderl (23:30), Marcel Noebels (23:28) und Blaine Byron (23:21). Auch hier verständlich, versuchten die Eisbären doch da bis zum Ende noch vergeblich ein Tor zu erzielen.

Angesichts der Ergebnisse fiel auch die Eiszeit der Youngster aus. In Bremerhaven kam einzig Eric Mik (7:18) auf weniger als zehn Minuten Eiszeit. Sebastian Streu kam auf 10:46 Minuten, Bennet Roßmy auf 10:18 Minuten.
Gegen Mannheim blieben alle Drei unter sieben Minuten Eiszeit – Eric Mik (6:56), Sebastian Streu (6:44) und Bennet Roßmy (4:38).

In Überzahl änderte sich in Sachen Eiszeit auch nicht wirklich viel, auch hier bekamen die üblichen Verdächtigen die meiste Eiszeit – Morgan Ellis (4:38), Kevin Clark (4:34), Marcel Noebels (4:25) und Leo Pföderl (4:15). Einzig Clark war neu in dieser Aufzählung, was aber auch daran lag, dass Mark Zengerle beide Spiele nur auf der Tribüne saß. Ihn setzte Aubin an den ersten beiden Spieltagen vermehrt in Überzahl ein.

Mit Tobias Ancicka konnte ein weiterer Youngster am Wochenende seine Fangquote im Vergleich zum ersten Wochenende, als er in Iserlohn zwischen den Pfosten stand, aufbessern. Dem Shutout in Bremerhaven folgte gegen Mannheim eine Fangquote von 89,22 Prozent, womit Ancicka jetzt insgesamt bei einer Fangquote von 90,54 Prozent liegt. Sein Gegentorschnitt liegt nach drei Spielen bei 2,33 Gegentoren pro Spiel.

Die erste englische Woche der neuen Saison beschert den Eisbären drei Spiele – in Straubing, gegen Wolfsburg und in Krefeld. Dann werden wir sehen, ob man an den Baustellen weiter gearbeitet hat, ob Mathias Niederberger wieder fit geworden ist und ob man endlich den ersten Heimsieg einfahren kann.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2018/2019: Viele Tiefen, wenig Höhen, viele Baustellen

Seit vergangenem Freitag ist die DEL-Saison 2018/2019 für die Eisbären Berlin vorbei. Im Playoff-Viertelfinale scheiterte man wie in den beiden Jahren zuvor am EHC Red Bull München. Nach sechs Spielen war Endstation gegen den Deutschen Meister der vergangenen drei Jahre. Und mehr wäre auch einfach nicht verdient gewesen nach einer Saison, in der es weitaus mehr Tiefen als Höhen gab und welche sehr viele Baustellen hinterlässt. Ein großer Umbruch im Team der Berliner ist unausweichlich, nur bleibt die Frage, ob er auch wirklich kommen wird. Wir blicken noch einmal zurück auf die abgelaufene Spielzeit des Hauptstadt-Clubs. 

Hatten sich die Hauptstädter in den letzten Jahren rein vom Ergebnis her immer steigern können, so kam in dieser Spielzeit der große Rückschritt. In der Saison 2014/2015 scheiterte man bereits in den Pre-Playoffs an Nürnberg (1:2-Siege), in der Saison 2015/2016 kam man bis ins Viertelfinale, zog dort aber gegen Köln in sieben Spielen den kürzeren. Ein Jahr später, in der Saison 2016/2017, erreichte man dann das Halbfinale, wo aber nach fünf Spielen gegen München Endstation angesagt war. Und in der vergangenen Saison erreichten die Eisbären erstmals seit 2013 mal wieder die Finalspiele in der DEL, aber man scheiterte in sieben Spielen an München.
Rein statistisch gesehen hätte also in der am Freitag abgelaufenen Spielzeit die achte Meisterschaft am Ende herausspringen müssen. Doch dieses Ziel verfehlten die Eisbären deutlich und es wäre auch nicht verdient gewesen. Aber auch wenn man sich in den vergangenen Jahren vom Ergebnis her immer gesteigert hatte, spielerisch gab es bereits da schon viele Baustellen im Team der Eisbären, nur wurde man vom Erfolg geblendet und hatte daher auf größere Umbrüche verzichtet.

Vor der Jubiläumssaison der Deutschen Eishockey Liga gab es fünf Abgänge beim Hauptstadtclub. Die schmerzhaftesten waren mit Sicherheit die von Torhüter Petri Vehanen, der seine Karriere beendete und der von Top-Stürmer Nick Petersen, der sich Klagenfurt anschloss. Zudem verließen Verteidiger Blake Parlett (Kunlun Red Stars/KHL) sowie die Stürmer Sven Ziegler (Straubing) und Rihards Bukarts (Schwenningen) die Eisbären nach der Saison 2017/2018.

War ein Hauptgrund dafür, dass die Eisbären am Ende doch noch die Playoffs erreichten: Kevin Poulin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die große Frage vor der neuen Saison war diese gewesen, wer in die großen Fußstapfen von Petri Vehanen treten würde. Die Eisbären entschieden sich, auf das junge deutsche Torhüter-Duo Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb zu setzen. Doch daraus wurde nichts, da sich Cüpper verletzen sollte und die Eisbären so gezwungen waren, doch noch einmal auf der Torhüterposition nachzulegen. Sie verpflichteten Kevin Poulin (s. Foto links), was sich im Nachhinein als absoluter Glücksgriff entpuppen sollte. Denn ohne die sensationellen Paraden der Nummer 40 wären die Eisbären wohl schon Anfang März nach Ablauf der Hauptrunde in die Sommerpause gestartet. Poulin sicherte den Eisbären im Saisonverlauf so manchen wichtigen Punkt und Sieg, hatte also großen Anteil an der Qualifikation für die Playoffs. Auch in den Playoffs hatte Poulin überragende Werte und zudem gelangen ihm in der Serie bei den beiden Siegen gegen München zwei Shutouts.

In der Defensive verpflichtete man Mark Cundari aus Augsburg, der mit vielen Vorschuss-Lorbeeren nach Berlin kam. Doch diesen konnte er, auch verletzungsbedingt, nie gerecht werden. Am Ende absolvierte Cundari 14 Spiele, in dem ihm drei Tore und vier Vorlagen gelangen. Seine Werte in Augsburg waren da komplett andere gewesen, weshalb man den Defender auch unbedingt nach Berlin holen wollte.
Und dann wäre da noch Florian Kettemer (s. Foto rechts), der nach der Meisterschaft mit München im

Verschob sein Karriereende und folgte dem Ruf der Eisbären: Florian Kettemer! Am Ende war er einer der Leistungsträger in einer insgesamt enttäuschenden Saison der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

vergangenen Jahr eigentlich seine Karriere beendet und die Schlittschuh an den berühmt berüchtigten Nagel gehangen hatte. Aber wenn die Eisbären rufen, dann kann auch ein Kettemer nicht nein sagen. So wurde die Nummer 69 zunächst mit einem Probevertrag ausgestattet, welchen die Berliner erst kurz vor Ablauf verlängern sollten. Und diese Verlängerung war längst überfällig gewesen, war Kettemer doch einer der wichtigsten Leistungsträger in einer enttäuschenden Eisbären-Saison. 37 Spiele absolvierte Kettemer für Berlin, auch er war zwischenzeitlich verletzungsbedingt ausgefallen. 19 Scorerpunkte sammelte Kettemer in diesen Spielen, traf zehnmal und bereitete neun weitere Treffer vor. Eine Spezialität von Berlins Nummer 69: Penaltyschießen, denn da überraschte er und gewann den Berlinern während der Hauptrunde gleich drei Penaltyschießen.

In der Offensive verpflichtete man die beiden Kumpels Brendan Ranford und Colin Smith, aber wenn man ehrlich ist, sind beide hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wobei man sagen muss, Smith eher als Ranford, denn die Nummer Zehn der Eisbären hat doch immer wieder seine Klasse aufblitzen lassen und kam am Ende auf 28 Scorerpunkte, welche sich aus 13 Toren und 15 Vorlagen zusammensetzen. Auch in den Playoffs traf Ranford zweimal und legte drei weitere Tore auf. Also mit zunehmendem Saisonverlauf wurde Ranford durchaus immer stärker. Colin Smith erzielte nur vier Tore und bereitete 19 weitere Treffer vor, in den Playoffs gelang ihm dann nur noch eine Torvorlage.
Auch Jason Jaspers spielte zwischenzeitlich in Berlin, aber er kam nur auf ganze neun Einsätze, in dem ihm ein einziger Treffer gelang. Dieses Missverständnis wurde dann doch schnell wieder aufgelöst und Jaspers zog weiter nach Wolfsburg.
Und kurz vor dem Ende der Hauptrunde präsentierten die Eisbären ihren dritten Glücksgriff nach Poulin und Kettemer. Sie liehen sich den wieselflinken Austin Ortega von den Växjö Lakers aus, wo er überhaupt nicht zu recht kam. In Berlin dagegen zeigte er, was er kann und wurde so schnell zum Publikumsliebling. Fünf Hauptrundenspiele absolvierte die Nummer 21 noch, erzielte dabei zwei Tore und gab sieben Torvorlagen. Und in den Playoffs machte er da einfach weiter, war mit fünf Toren und vier Vorlagen Playoff-Top-Scorer der Hauptstädter. In insgesamt 13 Spielen kommt Ortega somit auf satte 18 Scorerpunkte (7 Tore/11 Vorlagen).

Die Saisonvorbereitung machte Lust auf mehr, alle fünf Testspiele wurden gewonnen, darunter wurde auch ein internationales Turnier gewonnen, wo man Admiral Wladiwostok, Slovan Bratislava und HC Dynamo Pardubice besiegte und in der Tabelle hinter sich ließ.
Die Laune im Lager der Eisbären vor dem CHL-Auftakt war also sehr gut und auch die Fans freuten sich auf den Pflichtspielauftakt der Saison 2018/2019. Doch die ersten vier CHL-Spiele gingen verloren und so war man schon vor dem DEL-Saisonstart aus der Eishockey-Königsklasse ausgeschieden, somit wurde also auch das erste Saisonziel bereits verpasst. Und auch der DEL-Saisonstart wurde mit Niederlagen gegen München (2:4) und in Nürnberg (3:4) verpatzt. Sechs Pflichtspielniederlagen setzte es zum Saisonauftakt und schon war die Laune in der Hauptstadt im Keller und da konnte man schon die ersten Vorboten einer folgenden, enttäuschenden Saison sehen.

Aber die Eisbären berappelten sich und gewannen beim Comeback von Stürmer Marcel Noebels, dessen NHL-Traum geplatzt war, und beim DEL-Debüt von Kevin Poulin daheim gegen Bremerhaven mit 5:2. Es folgten Siege in Augsburg (2:1 n.V.) und gegen Iserlohn (4:3).
Und so sollte es auch in der Zukunft immer weitergehen, Siege und Niederlagen wechselten sich immer wieder ab. Mehr als drei Siege oder drei Niederlagen in Folge setzte es nie für die Eisbären, die sich aber so in der Tabelle nie wirklich verbessern konnten und irgendwann wurde eben klar, dass man dieses Jahr wohl im Höchstfall nur die Pre-Playoffs erreichen kann.
Was aber auch daran lag, dass man kaum während der Hauptrunde mit dem geplanten Kader antreten konnte, immer fehlten minimum fünf Spieler, ein Thomas Oppenheimer zum Beispiel sollte bereits während des ersten Saisonspiels verletzungsbedingt ausfallen und das für den Rest der DEL-Saison. Zwar wollte man das in der Hauptstadt nie als Ausrede für die schlechten Leistungen nehmen, aber zu was die Eisbären zu Leisten im Stande gewesen wären, wenn sie die gesamte Saison über in Bestbesetzung hätten spielen können, zeigten sie nach der Februar-Pause.

Dass es nicht nur an den verletzten Spielern gelegen haben kann, bewiesen auch spielerische Ausnahmen, so zum Beispiel beim 4:1-Heimsieg gegen die Adler Mannheim, als man die beste Saisonleistung bis dahin abgerufen hatte. Nur zu selten rief man diese Leistung auch ab, immer wieder blieben die Eisbären weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurück, schafften es sehr selten, mal Spiele über 60 Minuten konzentriert zu spielen. Mal ein, mal zwei Drittel gutes Eishockey – das reicht eben in so einer ausgeglichenen Liga wie der DEL nicht. Die Eisbären dachten es aber und auch wenn man sich nach den Spielen immer wieder hinstellte und Besserung gelob, es sollte kaum Besserung erfolgen. Den Worten ließ man fast nie Taten auf dem Eis folgen, was den Unmut der Fans einbrachte. So viele Pfiffe, wie man sie in dieser Saison in der Arena am Ostbahnhof vernommen hatte, gab es wohl selten bei den Eisbären seit dem Umzug in die Mercedes-Benz Arena.

Und Ende November/Anfang Dezember wurde die treue Fan-Seele stark auf die Probe gestellt, als eine Serie startete, in der die gegnerischen Teams sich wie in einem Selbstbedienungsladen fühlen mussten, wenn sie in Berlin antraten. Köln, Wolfsburg, Schwenningen, Nürnberg und Augsburg gewannen alle in Folge in Berlin und das bei einem haarsträubenden Torverhältnis von 5:18-Toren aus Sicht der Berliner.
Nach dem Nürnberg-Spiel zog man die Reißleine und entließ Trainer Clément Jodoin. Sportdirektor Stéphane Richer sollte den Trainerposten bis zum Saisonende übernehmen, was den Fans in der Hauptstadt überhaupt nicht gefiel und das ließen sie Richer auch bei jedem Heimspiel spüren, denn bei dessen Vorstellung wurde er stets ausgepfiffen.

Der Tiefpunkt der DEL-Saison 2018/2019. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nur Besserung sollte zunächst nicht eintreten und die Eisbären legten ihre längste Niederlagenserie der Saison hin. Im Januar wurden sieben Spiele in Folge verloren, darunter gab es auch ein mehr als desolates und blamables 0:7 auf eigenem Eis gegen Mannheim. Ausgerechnet gegen den Erzrivalen. Die Fan-Wut wurde immer größer, die Enttäuschung war enorm groß und trotz allem kam die treuen Fans immer noch zu den Spielen der Eisbären, unterstützten sie immer weiter lautstark, nur um am Ende den nächsten Dämpfer zu erhalten. Es war keine einfache Saison für die Fans der Eisbären und dennoch bewiesen sie einmal mehr, dass sie die besten Fans der Liga sind.

Was dann folgte, wird wohl ein Geheimnis der Berliner bleiben. In der Länderspielpause im Februar muss irgendetwas mit der Mannschaft passiert sein, denn sie kam wie ausgewechselt aus der Pause zurück, zeigte auf einmal ganz anderes Eishockey, zeigte Kampfgeist, Leidenschaft, Konzentration bis zum Spielende. All die Dinge hatte man davor immer vermisst. Auf einmal waren sie da und auch die Ergebnisse stimmten, man beendete die Hauptrunde nämlich mit vier Siegen in Folge. Es war die bis dato längste Siegesserie der Eisbären in dieser Saison und sie wurde sogar auf sechs Siege in Folge in den Pre-Playoffs ausgebaut, denn man gewann beide Spiele gegen Straubing und erreichte somit doch noch tatsächlich das Viertelfinale.

Und damit hatte nun wirklich niemand gerechnet. Noch während der Länderspielpause hatten sich alle

Saisonende. Die Eisbären verabschieden sich nach dem verlorenen sechsten Viertelfinalspiel gegen München von ihren Fans. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Fans – inklusive mir – ein Saisonende nach der Hauptrunde gewünscht. Keiner wollte sich das katastrophale Eishockey weiterhin antun.
Und dann waren sie auf einmal zum richtigen Zeitpunkt der Saison in Top-Form und erreichten tatsächlich noch das Viertelfinale. Und da zeigte man gegen München, dass man ihnen durchaus auf Augenhöhe begegnen kann. Nur auch diese Serie zeigte wieder die zwei Gesichter der Eisbären in dieser Saison.
In Spiel Eins war man über weite Strecken die bessere Mannschaft und verlor am Ende doch noch in der Verlängerung. In Spiel Zwei zeigte man eine Gala-Vorstellung und schickte München zu Null nach Hause. Doch an diese Leistung konnte man in Spiel Drei und Vier nicht anknüpfen und kassierte die Niederlagen Zwei und Drei in der Serie, schlug dann aber eiskalt mit dem nächsten Shutout der Serie in München zurück. Nur, um dann die Serie im ersten Drittel in Spiel Sechs zu Hause zu verlieren.

So endete die Saison nach dem Playoff-Viertelfinale für die Eisbären Berlin. Aber sind wir mal ehrlich, mehr hätten sie auch nicht verdient gehabt. Sie haben sich zwar am Ende wieder an ihre Stärken erinnert und den Fans noch einmal schöne Wochen beschert, aber letztendlich war die Saison trotz Erreichen des Viertelfinales einfach nur enttäuschend. Da können auch die letzten guten Wochen und Spiele nicht drüber hinweg täuschen. Ein Umbruch im Team ist unumgänglich und zwar auf allen Ebenen.

Steht in der Sommerpause viel Arbeit bevor: Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das fängt schon mal auf der Trainerposition an, wo ein neuer Trainer her muss. Stéphane Richer (s. Foto links) hat den Posten nach dem sechsten Viertelfinalspiel wieder frei gegeben und nun suchen die Eisbären, wie eigentlich schon seit der Entlassung Jodoins, einen neuen Chefcoach. Ein Name, der immer wieder fällt: Serge Aubin! Die Freude darüber, dass Richers Kumpel neuer Eisbären-Coach werden soll, hält sich in der Fanszene stark in Grenzen. Zu sehr bringen viele das Aus der Hamburg Freezers u.a. mit ihm in Verbindung. Aber anscheinend wird Aubin wirklich der neue Trainer in der Hauptstadt. Warten wir mal ab, wann es die offizielle Bestätigung der Eisbären gibt oder ob sie vielleicht doch noch einen anderen Trainer aus dem Hut zaubern. Greg Poss wurde ja auch in den Raum geworfen…

Was wird aus Kevin Poulin? Ob er über die Saison hinaus in der Hauptstadt bleibt, ist unklar. Man munkelt darüber, dass die Eisbären die Nummer 40 nicht halten wollen. Warten wir auch hier mal ab, was die Eisbären dazu zu sagen haben. Sollte Poulin gehen, muss auf jeden Fall ein adäquater Ersatz her, denn Kevin Poulin ist schon ein herausragender Goalie

In der Defensive wurde heute frisch der Abgang von Jens Baxmann verkündet, der die Eisbären nach langen 18 Jahren verlassen und in Zukunft sein Glück bei den Iserlohn Roosters versuchen wird. Dort soll er einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben haben. Wir wünschen „Baxi“ am Seilersee alles Gute und danken ihm für die vielen schönen Jahre. Für ihn wohl der beste Schritt, schließlich saß er in den letzten Spielen schon als überzähliger Spieler auf der Tribüne.
Jonas Müller und Kai Wissmann werden den Eisbären hingegen erhalten bleiben, was eine sehr gute Entscheidung ist. Weniger gut dagegen ist der Umgang mit Maximilian Adam, der den Verein Gerüchten zufolge in Richtung Wolfsburg verlassen wird, da er dort wohl die bessere Perspektive sieht. Wer will es ihm verdenken…
Ein Verbleib von Mark Cundari und Danny Richmond ist wohl noch nicht geklärt und es bleibt die Frage, ob die beiden Spieler den Eisbären in Zukunft weiterhelfen können oder nicht. Ihre Abgänge wird man wohl verschmerzen können.

Was passiert in der Offensivabteilung der Eisbären Berlin? Seit Monaten wird Leo Pföderl als Neuzugang gehandelt. In Nürnberg hat sich der deutsche Nationalspieler bereits verabschiedet, sein Ziel soll Berlin sein, aber noch haben es die Eisbären nicht bestätigt.
Zudem soll Anthony Camara aus Iserlohn an die Spree wechseln und dort die lahmende Offensive zusammen mit Pföderl wieder auf Betriebstemperatur bringen.
Bleibt die Frage, wer über die Saison hinaus bleiben und mit wem man nicht in die nächste DEL-Spielzeit gehen wird. Jamie MacQueen wird mit Köln in Verbindung gebracht. Was wird aus Austin Ortega? Kehrt Florian Busch nach seiner Gehirnerschütterung überhaupt noch einmal zurück auf das Eis? Wird man mit Brendan Ranford und Colin Smith verlängern?

Fakt ist, viele etatmäßige Leistungsträger sind in dieser Saison weit hinter den eigenen Erwartungen zurück geblieben und es bleibt die Frage, ob die Eisbären diesen Spielern nochmal eine neue Chance geben werden. Aber wenn man sich für einen großen Umbruch entscheidet, dann sollte man auch keinen Halt vor alten Leistungsträgern machen, die dem Verein in der Vergangenheit viel gebracht aber in der zurückliegenden Spielzeit einfach nicht ihr Können abgerufen haben. Wollen die Eisbären in der neuen Spielzeit wieder angreifen, müssen sie einen klaren Schnitt im Kader machen, da dürfen alte Leistungen nicht mehr ausreichen, um erneut in Berlin spielen zu dürfen. Da muss man ganz klar schauen, wer hilft dem Team weiter und wer nicht. Nur wage ich es zu bezweifeln, dass die Eisbären in diesem Sommer ihren Kader großartig ausmisten werden, darauf hat man schon zu oft vergeblich gehofft. Dabei sind da einige Spieler dabei, die ihren Zenit längst überschritten haben und die, so wie Jens Baxmann, vielleicht noch einmal woanders spielen sollten.

Uns steht also eine sehr lange und vor allem äußerst interessante Sommerpause bevor. Welche Spieler werden wir am kommenden Sonntag bei der Saisonabschlussfeier der Eisbären Berlin zum letzten mal sehen? Vielleicht gibt es ja diese Woche oder aber am Sonntag bereits erste Personalentscheidungen, die der Verein verkünden wird. Auf jeden Fall wollen die Fans einen Umbruch im gesamten Team sehen. Bleibt nur abzuwarten, ob dass die Verantwortlichen der Eisbären auch so sehen oder ob wir uns auf die nächste durchschnittliche Saison einstellen müssen. Antworten darauf wird uns die Sommerpause bringen.

Wir wollen uns an dieser Stelle auf jeden Fall für Eure Treue während der gesamten DEL- und CHL-Saison bei Euch bedanken und wünschen Euch bereits jetzt eine schöne und angenehme Sommerpause und hoffen, Euch ab August wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin alles Gute für Euch.

Red Bulls Salute: Titelgewinn klar verpasst – Dafür füllt sich nun das Eisbären-Lazarett – Fazit zur Leistung beim Finalturnier

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgVor Beginn des European-Trophy-Finalturnieres waren die Hoffnungen der Eisbären Berlin auf den Turniersieg in der eigenen Arena groß. Man wollte den Heimvorteil nutzen, um die European Trophy nach 2010 zum zweiten Mal zu gewinnen. Doch daraus sollte nichts werden. Dieser Traum war bereits am Freitagabend nach dem ersten Spiel gegen Färjestads BK (0:4) geplatzt. Zwar konnte man das Red Bulls Salute mit einem 4:3-Sieg gegen Frölunda Indians Göteborg abschließen, aber das Turnier bleibt dennoch in sehr schlechter Erinnerung. Und das nicht nur wegen der sportlichen Leistung. Denn aus dem European-Trophy-Finalturnier haben die Eisbären gleich sechs verletzte Spieler mitgebracht. Das Lazarett der Hauptstädter füllt sich.

Vor dem Finalturnier am vergangenen Wochenende fielen bereits Jens Baxmann (Kreuzbandriss), André Rankel und Darin Olver (beide Gehirnerschütterung) aus. Am Wochenende kamen Rob Zepp (Rippenprellung), Julian Talbot (Verdacht auf Innenbandanriss), Mads Christensen (Verdacht auf Gehirnerschütterung), Kris Sparre (Kopf), Mark Bell (Schnittwunde) und Casey Borer (Prellung) neu ins Lazarett hinzu. Dazu brach Daniel Weiß das heutige Training ab (Prellung), Thomas Supis hat sich bei einem Einsatz für Dresden wohl möglich eine Gehirnerschütterung zugezogen. Damit sind gleich elf (!!!) Eisbären-Spieler angeschlagen oder verletzt. Da kommt die Frage auf, wer beim Heimspiel am Donnerstag gegen den ERC Ingolstadt (18:30 Uhr/O2 World) überhaupt auflaufen kann?

Die Personalsorgen der Eisbären Berlin werden also ausgerechnet jetzt immer größer. Der Hauptstadtclub spielt bisher keine gute Saison, bangt um die direkte Play-Off-Qualifikation. Platz Sechs ist aktuell zwölf Punkte entfernt. In Berlin muss man daher erst einmal nach unten schauen und zusehen, dass man wenigstens die Pre-Play-Offs sicher erreicht und dort dann, wenn möglich, auch sich das Heimrecht sichert. Was angesichts der angespannten Personalsituation mehr als schwierig werden dürfte. Denn wie lange die oben genannten Spieler ausfallen werden, ist noch nicht bekannt. Manager Peter John Lee muss also dringend nach Verstärkungen suchen. Doch die Frage wird sein, was der Transfermarkt jetzt noch her gibt und ob überhaupt ein Spieler dabei ist, der unserer jungen Mannschaft in dieser Phase weiter helfen kann.

Dass die Eisbären neue Spieler benötigen, hat das Wochenende einmal mehr gezeigt. Und da rede ich nicht von einem neuen Torhüter, wie ihn Coach Jeff Tomlinson fordert, falls Stammkeeper Rob Zepp langfristig ausfallen sollte. Denn für Tomlinson ist „der Leistungs-Unterschied zwischen Zepp und Sebastian Elwing ist schon deutlich.“Mit dieser Aussage hat Jeff Tomlinson auch noch die letzten Fans vergrault, die ihn gegenüber der anderen Fans immer verteidigt hatten. Der Großteil der Eisbären-Fans fordert vehement den Rauswurf des Eisbären-Trainers. Mit der Aussage über Elwing hat sich Jeff Tomlinson endgültig ins Aus geschossen.

Auch bei mir hat der Trainer nun keinen guten Stand mehr. Ich habe ihn auch lange verteidigt, habe immer wieder gesagt, dass er von Beginn an gesagt hat, er brauche drei Jahre, um hier erfolgreich zu sein. Mag sein, dass er auch einen Plan hat. Nur erkennen tue ich diesen nicht und die Mannschaft scheint mir fast so, als ob sie den Plan von Tomlinson auch nicht versteht. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen kommt mir die Frage, ob Tomlinson die Spieler überhaupt noch erreicht. Auf dem Eis rennen einige Spieler ihre eigentlichen Form meilenweit hinterher. Es gibt in dieser Saison eigentlich keinen Spieler (Ausnahme Rob Zepp), der auch nur annähernd seine Leistung bringt. Es scheint fast so, als ob die Spieler nicht wirklich viel Respekt vor Jeff Tomlinson haben. Anders sind die gezeigten Leistungen nicht zu erklären.

Sehr oft schlitterten die Spieler in dieser Saison schon ideen- und lustlos über das Eis, zeigten keinen Einsatz, keinen Siegeswillen. Zu oft ist die Mannschaft in dieser Saison nach einem Gegentor schon auseinander gefallen und hat sich aufgegeben. Bestes Beispiel war das Spiel am Freitag gegen Färjestads BK. Den Schweden war man in allen Belangen hoffnungslos unterlegen. Hatte man bis zum 0:1 noch halbwegs versucht, dagegen zu halten, stellte man den Spielbetrieb und den Kampf nach dem 0:1 ein und ergab sich seinem Schicksal. Spielt so eine Mannschaft, die diesen European-Trophy-Pokal gewinnen will? Nein! Im Spiel gegen Färjestad sah man einen deutlichen Klassenunterschied.

Etwas besser war da schon das Spiel gegen Frölunda, welches man ja auch gewinnen konnte. Da tat man sich zwar auch sehr lange schwer, lag wieder mit 0:1 hinten, doch im Vergleich zum Färjestad-Spiel habe ich hier eine Mannschaft gesehen, die wenigstens Siegeswillen gezeigt hat und am Ende das Spiel auch gewonnen hat. Wenn gleich ich Göteborg in dem Spiel stärker fand als die Eisbären. Die Berliner haben nur diesmal ihre Chancen eiskalt genutzt, statt vor dem Tor ins komplitzierte zu verfallen.

Dennoch darf der Sieg gegen Göteborg nicht über die Leistung der Mannschaft hinweg täuschen. Denn die spielerischen Probleme der Mannschaft bleiben bestehen. Die Defensive leistet sich nach wie vor den ein oder anderen Patzer, nach vorne versucht man es zu schön zu spielen statt einfach mal den Abschluss aus nahezu jeder Position zu suchen. Und dann fehlt mir bei unseren Jungs der unbändige Wille, Spiele auch nach einem Rückstand zu gewinnen. Allgemein fehlt es mir bei unserer Mannschaft in dieser Saison bisher eigentlich fast an allem, was sie in den letzten Jahren ausgemacht hat. Von der einst so gefürchteten Offensive ist nicht mehr viel zu sehen. Die ist eher zu einem lauen Lüftchen geworden. Das einst so gefürchtete Powerplay wird immer harmloser. Den Ruf als Deutschlands bestes Eishockey-Team sind die Hauptstädter vorerst los.

Nur warum ist das so, warum sind die Eisbären so schlecht? Der Meisterkader ist im Großen und Ganzen zusammen geblieben. Die Spieler wissen, wie man Eishockey spielt. Entweder die Spieler sind satt oder aber sie kommen mit der Spielweise von Jeff Tomlinson nicht zu Recht. Ich schätze mal, es ist eine Mischung aus Beiden. Bei dem ein oder anderen Spieler wird sich nach den ganzen Meisterschaften in den letzten Jahren ein Sättigungsgefühl eingestellt haben. Der unbedingte Wille, die Meisterschaft zu gewinnen, sehe ich derzeit bei keinem Spieler. Gut, in der DEL-Hauptrunde geht es eigentlich auch um rein gar nichts, erst in den Play-Offs geht die Saison so richtig los. Nur wenn die Eisbären nicht langsam anfangen, konstant zu punkten, wird die direkte Play-Off-Qualifikation immer unwahrscheinlicher und auch die Pre-Play-Off-Teilnahme wäre dann meiner Meinung nach in Gefahr.

Die Verantwortlichen der Eisbären Berlin sollten sich zusammen setzen und darüber diskutieren, was sie wollen. Das Ziel der Eisbären ist eigentlich immer Platz Eins nach der Hauptrunde und am Ende der Play-Offs der Meistertitel. Ist dieses Ziel mit Jeff Tomlinson überhaupt möglich? Ist dieses Ziel mit dem vorhanden Spielerpersonal überhaupt möglich? Ist dieses Ziel mit der Einstellung der Spieler überhaupt möglich? Meine Antwort: Ein klares Nein!

Wenn sich bei den Eisbären Berlin in den nächsten Tagen/Wochen nichts ändert, sehe ich für diese Saison schwarz. Dann wird man nicht einmal die Pre-Play-Offs erreichen. Mit den bisher gezeigten Leistungen kann man mit der Konkurrenz aus Köln, Hamburg oder Mannheim definitiv nicht mithalten. Die Eisbären befinden sich in einer sehr schwierigen Phase, nur anscheind hat man das bei den Verantwortlichen noch nicht registriert. Bei denen hofft man anscheinend noch auf ein Wunder.

Rückblick auf das DEL-Wochenende: Köln und Hamburg ohne Niederlage – Gleich vier Mannschaften ohne Punkt

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In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt ein weiteres Wochenende hinter uns. Und es war kein normales, denn in den letzten fünf Tagen fanden in der DEL gleich drei Spieltage statt, in denen es durchaus interessante Ergebnisse gab. Die wichtigsten Erkenntnisse der letzten drei Spieltage fassen wir für Euch nun noch einmal kurz zusammen:

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Der Tabellenführer ist nicht zu stoppen. Die Kölner Haie haben am Wochenende ihre drei Spiele gewonnen und dabei acht Punkte eingefahren. In den beiden Heimspielen gegen Krefeld (6:1) und Iserlohn (2:0) hatte man kaum Probleme, in Ingolstadt benötigte man gestern Abend das Penaltyschießen, um den 3:2-Sieg perfekt zu machen. Goalie Danny Aus den Birken kassierte in den beiden Heimspielen nur ein Gegentor und konnte zudem das 1:0 von Chris Minard gegen Iserlohn vorbereiten. Das die Domstädter über ein starkes Goalie-Duo verfügen, bewiesen sie am Dienstag. Denn beim Sieg in Ingolstadt stand Youri Ziffzer zwischen den Pfosten und zeigte dabei ebenfalls eine starke Leistung.

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Die Hamburg Freezers kommen immer besser in Fahrt. Die Hanseaten hatten einen schwachen Saisonstart, doch in den letzten Wochen zeigte die Formkurve der Freezers eindeutig nach oben. Am zurückliegenden Wochenende waren die Hanseaten genauso erfolgreich wie Köln – drei Spiele, drei Siege, acht Punkte. Und bei den drei Siegen konnte vor allem die Hamburger Defensive überzeugen. Gegen Düsseldorf gewann man mit 3:0, Goalie Dimitrij Kotschnew feierte dabei einen Shut-out. Gegen Ingolstadt setzte man sich mit 2:1 n.V. durch, Sébastien Caron kassierte nur einen Gegentreffer. Und gestern Abend ließ man in Wolfsburg einen 3:0-Sieg folgen. Dort feierte Caron dann ebenfalls einen Shut-out. Durch die Erfolgsserie haben sich die Hamburg Freezers bis auf Platz Sechs vorgekämpft.

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Die Länderspielpause scheint dem EHC Red Bull München gut getan zu haben. Zwar konnten die Mannen von Coach Pierre Pagé nur zwei der drei Spiele gewinnen, doch stimmte dabei die Leistung endlich mal wieder. Gegen Wolfsburg konnte man 2:1 gewinnen, ehe man in Schwenningen mit einem 8:1-Sieg für Aufsehen sorgte. Gestern Abend wäre dem EHC dann beinahe der dritte Sieg in Folge geglückt, doch in Krefeld verpsielte München eine 2:0-Führung und verlor noch mit 2:3. Dennoch zeigt die Formkurve der „roten Bullen“ wieder nach oben.

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Auch unsere Eisbären Berlin feierten in den zurückliegenden drei Spieltagen zwei Siege. Beide Erfolge gelangen auf eigenem Eis (4:2 vs. Mannheim/6:1 vs. Köln). Die einzige Niederlage kassierte man dabei in Straubing (1:3). Wo wir auch schon beim aktuellen Problem des DEL-Rekordmeisters wären. Denn während man die letzten fünf Heimspiele in Folge gewinnen konnte, kommt man auswärts bisher nicht so wirklich klar. Nur einen Dreier sowie drei weitere Zwei-Punkte-Siege gelangen auf fremdem Eis. Wenn man auswärts weiterhin so schlecht punktet, kann das eine sehr schwere Saison für den DEL-Rekordmeister werden.

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Ein überraschend schwaches Wochenende legten die Grizzly Adams Wolfsburg hin. Die Niedersachsen kamen überhaupt nicht gut aus der Länderspielpause. In München verlor man mit 1:2, auf eigenem Eis setzte es Niederlagen gegen Mannheim (2:5) und Hamburg (0:3). Erstaunlich, hatten die Niedersachsen doch vor der Länderspielpause eine bis dato starke Saison gespielt und beim 8:0 gegen Berlin für einen dicken Paukenschlag gesorgt. Die Niederlagen sorgten dafür, dass Wolfsburg vorerst auf Platz Sieben gestürzt ist.

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Ein Platz, von dem die Augsburger Panther nur träumen können. Die Fuggerstädter legten ebenfalls ein Null-Punkte-Wochenende hin. In Nürnberg verlor man deutlich mit 0:3, die anderen beiden Spiele verlor man denkbar knapp – 3:4 vs. Krefeld und 1:2 in Mannheim. Vor der Saison hatte sich der AEV gut verstärkt und viele Experten trauten den Panthern sogar eine Überraschung zu. Doch die Realität sieht derzeit anders aus – Platz Zwölf.

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Auch die Iserlohn Roosters starteten mit großen Erwartungen in die Saison. Diese begann auch sehr gut, doch danach ging es berg ab mit den Sauerländern. Neben der sporltichen Talfahrt herrscht jede Menge Unruhe im Verein. Zwischen den Fans und der Mannschaft ist das Verhältnis mehr als angespannt. Trainer Doug Mason wurde entlassen, Star-Goalie Sébastien Caron provozierte seinen Rauswurf bei den Roosters und jetzt verließ auch noch Top-Stürmer Mark Bell die Iserlohner. Sportlich gab es für Iserlohn in den letzten drei Spielen auch nichts zu holen – 3:5 vs. Schwenningen, 0:2 in Köln, 1:2 in Nürnberg. Den Sauerländern stehen enorm schwere Zeiten bevor.

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Die stehen auch der Düsseldorfer EG bevor. Mit dem Unterschied, dass man bei den Rheinländern damit rechnen konnte. Zu schwach besetzt ist der Kader des Traditionsvereins. Wenn da mal zwei, drei Leistungsträger ausfallen, ist die DEG nicht mehr konkurrenzfähig. Zwar zeichnet sich die Mannschaft von Coach Christian Brittig immer wieder durch aufopferungsvollen Kampf aus, doch für Punkte reichte es nur in den seltensten Fällen. So setzte es am Wochenende in Abwesenheit wichtiger Leistungsträger deutliche Niederlagen in Hamburg (0:3) und gegen Straubing (1:6). In Schwenningen kämpfte die DEG bis zum Schluss, verlor aber dennoch am Ende knapp mit 4:5. Wenn die DEG alle Mann an Board hat, kann man durchaus für eine Überraschung sorgen, Das haben sie ja auch bereits im Saisonverlauf gezeigt. Aber wehe, es fallen mal Spieler aus, dann sieht es düster für die Düsseldorfer EG aus.

Walkers Wochenend-Fazit #23

Ausgabe #23:

Das vorletzte Hauptrunden-Wochenende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) liegt hinter uns und die ersten sechs Viertelfinal-Teilnehmer stehen fest. Mannheim, Köln, Berlin, Krefeld, Hamburg und Ingolstadt stehen bereits im Play-Off-Viertelfinale. Augsburg fehlt als Siebter lediglich ein Punkt, um die Pre-Play-Off-Qualifikation perfekt zu machen. Dahinter streiten sich mit Nürnberg, Hannover, München, Straubing und Wolfsburg noch fünf Mannschaften um die restlichen drei Pre-Play-Off-Plätze. Spannung ist da also bis zum letzten Spieltag am Sonntag garantiert.
Doch welche Mannschaften konnten am vergangenen Wochenende überzeugen, welche eher nicht? Hier unsere Auswahl:

Gewinner des Wochenendes:

Die Adler Mannheim haben sich mit zwei Siegen und sechs Punkten die Tabellenführung zurück erobert. Am Freitag feierten die Kurpfälzer einen 4:2-Auswärtssieg in Augsburg und am Sonntag ließen sie einen 4:2-Heimsieg gegen München folgen. Mannheim ist damit nun punktgleich mit Köln, aufgrund der besseren Tordifferenz stehen die Adler aber an der Tabellenspitze.

Der ERC Ingolstadt hat durch seine beiden Siege am Wochenende das Viertelfinal-Ticket gelöst. Am Freitag gelang dem ERCI ein 4:3-Sieg n.V. in Köln und am Sonntag ein 3:0-Erfolg gegen Iserlohn. Die Panther haben also rechtzeitig die Kurve bekommen und sind somit den Pre-Play-Offs aus dem Weg gegangen.

Zwei Siege und fünf Punkte – so sieht die Bilanz der Krefeld Pinguine aus. In Iserlohn gelang am Freitagabend ein 3:2-Sieg n.P. und am Sonntag setzte man sich im Derby gegen Düsseldorf mit 4:2 durch. Damit machten die Seidenstädter die vor der Saison nicht für möglich gehaltene Viertelfinal-Qualifikation perfekt. Und Heimrecht im Viertelfinale ist für die Pinguine noch immer möglich. Derzeit steht der KEV auf Platz Vier.

Verlierer des Wochenendes:

Die Kölner Haie sind am Wochenende ins Straucheln geraten und haben durch zwei Niederlagen die Tabellenführung an Mannheim verloren. Am Freitag verlor man das Spitzenspiel gegen Ingolstadt mit 3:4 n.V. und am Sonntag gab es beim 1:2 in Hamburg auch nichts zum Feiern. Nun müssen die Haie wieder um Platz Eins kämpfen.

Der EHC Red Bull München hat einen Rückschlag im Kampf um die Pre-Play-Off-Qualifikation erhalten. Am Freitag verlor man das Schlüsselspiel gegen Nürnberg knapp mit 4:5 und am Sonntag verspielte man eine 2:0-Führung in Mannheim und verlor am Ende mit 2:4. Noch steht der EHC zwar auf Platz Zehn, aber Straubing und Wolfsburg drücken von hinten gewaltig.

Walkers Wochenend-Fazit #22

Ausgabe #22:

Nur noch vier Spieltage sind es bis zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und es stehen noch einige Entscheidungen im Kampf um die Play-Off-Plätze/Pre-Play-Off-Plätze an. Für Köln und Mannheim geht es nur noch darum, wer am Ende der Hauptrunde Erster ist. Und am Tabellenende geht es für den Vorletzten Iserlohn und den Letzten Düsseldorf um rein gar nichts mehr. Der Pre-Play-Off-Zug ist abgefahren.
Am zurückliegenden Wochenende gab es wieder einige interessante Ergebnisse in der DEL. Welche Mannschaften gehören an diesem Wochenende zu den Gewinnern, welche zu den Verlierern?

Gewinner des Wochenendes:

Spitzenreiter Köln hat sich keine Blöße gegeben und beide Spiele gewonnen. Am Freitag gewann man das Spitzenspiel in Krefeld mit 4:2 und am Sonntag gewann man bei Mirko Lüdemann seinem Jubiläum mit 5:3. Sechs weitere Punkte für die Domstädter auf dem Weg zum Vorrundentitel. Mit den Kölner Haien ist in den diesjährigen Play-Offs definitiv zu rechnen.

Auch Verfolger Mannheim sammelte sechs Punkte am Wochenende und bleibt den Domstädtern damit auf den Fersen. Die Kurpfälzer gewannen zunächt am Freitag mit 2:1 in Straubing und ließen am Sonntag ein 5:2 im Heimspiel gegen Iserlohn folgen. Um aber Platz Eins am Ende der Hauptrunde noch zu erreichen, muss Mannheim auf einen Patzer der Kölner Haie hoffen.

Die Thomas Sabo Ice Tigers haben mit zwei deutlichen Siegen ein Ausrufezeichen im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze gesetzt. Am Freitag deklassierte man die Düsseldorfer EG in deren Halle mit 7:1 und am Sonntag ließ man den zuletzt so starken Grizzly Adams Wolfsburg beim 4:0 kaum eine Chance. Die Franken sind nun Achter und haben jetzt wieder gute Chancen, sich für die Pre-Play-Offs zu qualifizieren.

Verlierer des Wochenendes:

Einen Rückschlag im Kampf um die Pre-Play-Off-Plätze mussten die Straubing Tigers einstecken. Die Niederbayern mussten sich am Wochenende dem Top-Duo der Liga geschlagen geben. Mannheim unterlag man auf eigenem Eis mit 1:2 und in Köln gab es eine 3:5-Niederlage. Durch diese beiden Niederlagen ist man auf Platz Zwölf abgerutscht und hat nun vier Zähler Rückstand auf Platz Zehn.

Ihre Hoffnung auf die Pre-Play-Offs begraben müssen die Iserlohn Roosters nach den beiden Niederlagen gegen Berlin (0:3) und Mannheim (2:5). Die Sauerländer haben als Tabellenvorletzter zehn Punkte Rückstand auf den zehnten Platz. Bei noch vier ausstehenden Spielen ist die Chance auf die Pre-Play-Offs nur noch theoretisch.

Die Düsseldorfer EG konnte nach dem 6:1-Kantersieg gegen Mannheim vom Dienstagabend nicht nachlegen. Am Wochenende setzte es zwei Niederlagen. Zu Hause blamierte man sich beim 1:7 gegen Nürnberg bis auf alle Knochen und am Sonntag zog man bei den Hamburg Freezers mit 2:4 den Kürzeren. Die DEG wird die Saison damit als Tabellenletzter beenden.