Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

6:4 in München: Manuel Wiederer mit Hattrick am Oberwiesenfeld

So kann man eine Niederlagenserie beenden: Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel bei Red Bull München verdient mit 6:4 (0:0,3:2,3:2) gewonnen und damit den ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge eingefahren. Im ersten Drittel taten sich die Berliner noch schwer, aber ab dem zweiten Drittel nutzten sie ihre Chancen eiskalt und konnten fünfmal vorlegen. München fand nur viermal eine Antwort und verlor somit am Ende auch das dritte Spiel gegen die Eisbären in dieser Hauptrunde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum Spiel in Straubing diesmal nur kleinere Änderungen vor. Jonas Stettmer rückte ins Tor, Jake Hildebrand bekam eine Pause. In der Defensive gab es drei neue Pärchen: Jonas Müller/Morgan Ellis, Julian Melchiori/Kai Wissmann, Korbinian Geibel/Ben Finkelstein. Rio Kaiser war erneut als siebter Verteidiger dabei. In der Offensive blieben die vier Sturmreihen diesmal zusammen.

Die Eisbären wollten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie zurück in die Erfolgsspur finden. Einfach sollte das beim amtierenden Deutschen Meister aber nicht werden. Auch wenn man München in dieser Saison schon zweimal besiegen konnte. In der Hauptstadt setzten sich die Berliner mit 6:2 und 2:1 n.P. durch. Folgte heute der dritte Streich oder setzte es die vierte Niederlage in Serie?

Die Eisbären waren im ersten Drittel mit sehr viel Defensivarbeit beschäftigt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

München am Drücker, aber Tiffels mit der besten Chance

Früh im Spiel bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch das Powerplay war zuletzt eher ein Sorgenkind der Berliner. Hier fand man zwar in die Formation und ließ die Scheibe auch gut laufen, Münchens Box stand aber sehr kompakt und machte es den Eisbären so schwer. Daher blieb das erste Powerplay ungenutzt.
Direkt danach durften die Gastgeber erstmals in Überzahl ran. Eine vermeidbare Strafe, denn es gab sie wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. 43 Sekunden lang war es sogar ein doppeltes Powerplay für München. Die Riesenchance also für die Hausherren zur Führung, aber das Penalty Killing der Berliner ließ nicht viel zu.
München blieb auch nach dem Powerplay am Drücker und setzte sich immer mal wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Eisbären überstanden auch diese Phase ohne Gegentor. Was auch am starken Jonas Stettmer im Tor lag, der auch heute wieder zu überzeugen wusste.
München war hier die aktivere und gefährlichere Mannschaft, von den Eisbären kam wenig nach vorne. Weil man auch mehr mit Defensivarbeit beschäftigt war. Offensiv fehlten den Berliner die Ideen, um mal gefährliche Angriffe aufzuziehen.
In der Schlussphase die Eisbären dann aber mal mit einem Konter und dem Lattentreffer von Freddy Tiffels. Im Gegenzug München nochmal mit einem Powerplay und auch dort wurde es gefährlich, aber am Ende blieb es beim 0:0 nach 20 Minuten.

Gleich dreimal durften die Eisbären-Spieler über ein Tor im Mitteldrittel jubeln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Torreiches Mitteldrittel, in dem die Berliner dreimal vorlegen

Die Eisbären kamen wie verwandelt aus der Kabine, schnürten München ins eigene Drittel und erwiesen sich dann als äußerst eiskalt vor dem Tor. Marcel Noebels mit dem klasse Querpass auf Manuel Wiederer und der mit dem 1:0 (22.).
Es war ein wilder Beginn ins Mitteldrittel. Es ging rauf und runter, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Einer dieser Angriffe sorgte dann für den Ausgleich. Trevor Parkes kam zu einfach durch das Angriffsdrittel und zum Abschluss – 1:1 (27.).
Inzwischen war es eine Partie auf Augenhöhe, beide Teams schenkten sich nichts und es ging weiterhin sehr hart umkämpft zur Sache. Und die Berliner legten direkt wieder vor. Ausgerechnet der ehemalige Münchner Freddy Tiffels sorgte für die erneute Führung der Eisbären – 2:1 (29.). Vor allem aber die Vorarbeit von Eric Hördler sollte man hierbei erwähnen, der die Scheibe stark an der Bande behauptete und dann das Auge für Tiffels hat. Good Job, Eric! Bereits der fünfte Scorerpunkt für Hördler Junior.
Die Berliner danach mit einer richtig druckvollen Phase, wo man München ins eigene Drittel drängte. Die Gastgeber kassierten dann auch noch eine unnötige Strafe wegen zu vieler Spieler. Die große Chance für die Eisbären also, um auf 3:1 zu stellen. Die Hauptstädter auch hier druckvoll, aber ohne Glück im Abschluss.
Und München? Die kamen direkt nach der überstandenen Unterzahl zur Chance durch Veit Oswald, welcher Jonas Stettmer keine Chance ließ – 2:2 (34.). Was für ein packendes Spitzenspiel hier inzwischen am Oberwiesenfeld!
Die Eisbären zeigten sich davon überhaupt nicht beeindruckt. Sie spielten einfach weiter nach vorne und belohnten sich. Marcel Noebels auf Kai Wissmann, welcher Manuel Wiederer in Szene setzte und der sorgte für die dritte Führung der Berliner – 3:2 (36.). Das dritte Tor von Manuel Wieder an diesem Wochenende, ganz stark!
In der Schlussphase hielt Jonas Stettmer diese Führung dank eines sensationellen Saves fest. Somit nahmen die Eisbären eine knappe aber durchaus verdiente 3:2-Führung mit in die zweite Drittelpause. Weil man die richtigen Schlüsse aus dem ersten Drittel gezogen und die Vorgaben im zweiten Drittel ganz stark umgesetzt hatte.

Erzielte das 4:3 für die Eisbären im Schlussdrittel: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die fünfte Führung reicht am Ende für die Eisbären

Das Schlussdrittel begann mit einer frühen Strafzeit gegen die Eisbären. München hatte auch Chancen zum Ausgleich, traf aber erst nach Ablauf der Strafzeit. Gewühl vor Stettmer und Nicolas Krämmer arbeitete die Scheibe über die Linie – 3:3 (43.).
Erneut ging die Partie von vorne los. Und die Hausherren kamen deutlich druckvoller ins letzte Drittel als die Eisbären. Folglich war der Ausgleich auch verdient. Die Eisbären waren zu Beginn wieder vermehrt in der Defensive beschäftigt.
Fortan tauchten aber auch die Berliner wieder gefährlich vor Mathias Niederberger auf. Es entwickelte sich nun wieder ein offener Schlagabtausch. Beide Teams kamen jetzt zu Chancen, aber beide Torhüter waren stets zur Stelle. Und wenn einer der Goalies mal geschlagen war, dann half der Pfosten. In diesem Fall auf Seiten der Gastgeber, als Patrice Cormier am Aluminium scheiterte.
Neun Minuten vor dem Ende die Eisbären wieder im Angriff und auch erfolgreich. Kai Wissmann mit dem Pass auf Tobias Eder und der traf aus der Drehung zum 4:3 (51.).
Kurz darauf die Berliner auch noch in Überzahl, nach dem Mathias Niederberger zwei Minuten kassierte. Da war der ehemalige Eisbären-Goalie noch leicht gefrustet, nachdem er sich beim Tor zuvor ein paar „nette“ Sprüche von Yannick Veilleux anhören durfte. Da hatte „Matze“ mal kurz seine guten Manieren verloren und fuhr etwas zu forsch in Veilleux rein…
Das Powerplay blieb jedoch ungenutzt und so war München noch drin im Spiel. Und sie bekamen die XXL-Chance zum Ausgleich, denn Korbinian Geibel kassierte 2+2-Minuten. München brauchte nicht lange und glich erneut aus. Markus Eisenschmid mit dem 4:4 nach nur 20 Sekunden in Überzahl.
München blieb aber weiterhin für zwei Minuten in Überzahl. Brenzlige Situation jetzt für die Eisbären. Aber die schockten ganz München. Manuel Wiederer mit der Scheibeneroberung und dem Zwei-auf-eins-Konter. Er schloss diesen alleine ab und machte damit seinen ersten Hattrick in der PENNY DEL perfekt – 5:4 in Unterzahl (57.)!
Was für eine irre Schlussphase in diesem Spitzenspiel. Das war hier definitiv nichts für schwache Nerven! Und nun war der Deutsche Meister wieder gefordert. Doch sie kamen nicht mehr zum Ausgleich, denn Morgan Ellis machte in der Schlussminute das halbe Dutzend voll und den Deckel auf die Partie drauf – 6:4 (60.).
Am Ende entschieden die Eisbären dieses wilde Spiel für sich. Weil man den unbändigen Willen ab dem zweiten Drittel an den Tag legte und deutlich machte, dass man dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Man ließ sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich am Ende verdient die drei Punkte. Am Ende war es die fünfte Führung, auf die München keine Antwort mehr fand. Damit endete auch die drei Spiele andauernde Niederlagenserie für den DEL-Rekordmeister.

5:3 am Seilersee! Starke Moral sorgt für den zehnten Auswärtssieg in Folge

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Freitagabend gewannen die Berliner beim Tabellenletzten Iserlohn Roosters mit 5:3 (0:1,2:2,3:0) und verteidigten damit die Tabellenführung. Dank einer Leistungssteigerung fuhren die Hauptsädter den zehnten Auswärtssieg in Serie sowie den fünften Sieg in Folge ein.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur eine Änderung im Kader vor. Rayan Bettahar kehrte nach Verletzung zurück ins Line-up, Eric Hördler rotierte daher raus aus dem Kader. Bettahar nahm die Rolle des siebten Verteidigers ein, während Eric Mik mal wieder in der Offensive aushalf und dort den Platz von Hördler in der vierten Reihe neben Manuel Wiederer und Maximilian Heim einnahm. Alles andere blieb unverändert. Somit stand erneut Jake Hildebrand im Tor.

Tabellenletzter gegen Tabellenführer – diese Konstellationen mit Eisbären-Beteiligung kennen wir nur zu gut. Meistens gingen diese Spiele aber nicht gut für die Eisbären aus. Was erwartete uns heute am Seilersee? Beide Teams trafen zum dritten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. In den ersten beiden Aufeinandertreffen setzte sich stets der Gast durch. Die Berliner mit 8:2 in Iserlohn, die Roosters mit 3:0 in Berlin. Diese Serie durfte aus Berliner Sicht heute gerne so weitergehen.

Konnten im ersten Drittel das 1:0 gegen den Tabellenführer bejubeln: die Iserlohn Roosters (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Iserlohn ärgert mal wieder die Eisbären

Früh in der Partie kassierten die Eisbären die erste Strafzeit der Partie. Ty Ronning suchte erstmals in diesem Spiel die Kühlbox auf. Die Sauerländer im Powerplay mit viel Druck, die Berliner standen da gehörig unter Druck. Aber mit vereinten Kräften überstand man die erste brenzlige Situation des Spiels.
Die Hausherren blieben auch danach am Drücker, hatten sich einiges vorgenommen gegen den Lieblingsgegner. Denn von den letzten sechs Spielen gingen satte fünf an Iserlohn.
Mitte des ersten Drittels durften die Berliner dann mal gegen das schlechteste Unterzahlteam der Liga ran. Eine Chance, um auch mal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen, denn bisher taten sich die Eisbären noch schwer. Auch in Überzahl taten sich die Berliner zunächst schwer, hatten dann aber doch noch ein, zwei gute Chancen. Doch weiterhin warteten die Fans in der Eissporthalle am Seilersee auf Tore.
Gute Abschlüsse sah man im ersten Drittel wenn überhaupt auf Seiten der Gastgeber, welche die Eisbären mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder vor Probleme stellten. Doch die dickste Chance gehörte den Berlinern, als Tobias Eder nur die Latte traf. Solche Momente gelangen den Eisbären aber eher selten im Auftaktdrittel.
Kurz vor der ersten Drittelpause hatten die Sauerländern nochmal ein Powerplay und dort schlugen sie zu. Brandon Gormley hatte von der blauen Linie abgezogen und Balász Sebök erfolgreich abgefälscht – 0:1 (19.). Keine unverdiente Führung für die Roosters, welche sie am Ende auch mit in die Kabine nahmen.

Erzielte den Anschlusstreffer im Mitteldrittel: Jaedon Descheneau (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären gleichen aus, aber Iserlohn schlägt nur 22 Sekunden später zurück

Engagiert kamen die Eisbären aus der Kabine, doch für viel Gefahr konnten sie zu Beginn noch nicht sorgen. Und was machte Iserlohn? Die konterten die Berliner aus. Erneut war es Sebök, welcher einen Zwei-auf-Eins-Konter alleine abschloss – 0:2 (24.).
Es drohte mal wieder das alte Eisbären-Leid, wenn man gegen einen Tabellenletzten spielt. Ob es eine Einstellungssache ist und man den jeweiligen Gegner angesichts des Tabellenstandes nicht ernst nimmt? Es scheint manchmal so in diesen Duellen.
Mit dem Gegentreffer waren die Eisbären gleich wieder in die Defensive gedrängt und das Engagement von Drittelbeginn verschwunden. Iserlohn trat hier definitiv nicht wie ein Tabellenletzter auf.
Im zweiten Powerplay hatten die Eisbären die Chance auf den Anschlusstreffer, aber mal wieder stand das Aluminium dem Treffer im Weg. Aber auch Iserlohn vergab in der Folge ein Powerplay.
Danach waren wieder die Berliner mit einem Mann mehr auf dem Eis. Und zum dritten Mal klirrte es am Gestänge. Das Glück war heute sehr oft auf der Seite der Hausherren. Dennoch war die Führung zu diesem Zeitpunkt verdient.
Die Führung wurde aber verkürzt. Noch im selben Powerplay traf Jaedon Descheneau zum 1:2 (33.). Die Vorlage kam übrigens von Marcel Noebels, dessen Negativlauf damit gestoppt wurde.
Die Eisbären blieben danach am Drücker und wollten den Ausgleich erzielen. Was ihnen aber zunächst nicht gelang. Auf der anderen Seite mussten die Berliner bei einem starken Wechsel der Roosters auch wieder deren Druckphase überstehen.
Kurz vor der zweiten Pause trafen die Eisbären dann aber doch zum 2:2. Leo Pföderl setzte Zach Boychuk in Szene und der hämmerte die Scheibe ins Tor (39.). Neben Noebels scorten also auch Pföderl und Boychuk wieder.
Aber die Eisbären gerieten schnell wieder in Rückstand. Hunter Shinkaruk sorgte für die erneute Iserlohner Führung am Seilersee – 2:3 (39.). 22 Sekunden lagen nur zwischen diesen beiden Treffern. So schnell dürfen die Eisbären dann nicht wieder in Rückstand geraten. Das wird ihnen Trainer Serge Aubin in der zweiten Drittelpause auch gesagt haben, denn mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause.

Sorgte im Schlussdrittel für die erstmalige Berliner Führung an diesem Abend: Morgan Ellis, der am Ende sogar doppelt traf (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Eisbären drehen dank starkem Schlussdrittel das Spiel

Iserlohn fand wieder besser rein ins Schlussdrittel, aber diesmal trafen sie nicht. Das taten dafür die Eisbären. Ty Ronning hatte abgezogen und für kurzzeitige Ruhe am Seilersee gesorgt – 3:3 (44.). Starke Moral der Eisbären, muss man ja auch mal erwähnen. Aber dieses ständige Auf und Ab wird Trainer Aubin definitiv nicht gefallen.
Fortan blieb die Partie hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts und wollten das Spiel gewinnen. Den Eisbären bot sich Mitte des letzten Drittels die dicke Chance in Überzahl, um erstmals an diesem Abend in Führung zu gehen. Und das gelang ihnen auch. Starke Powerplay-Sequenz, in der die Eisbären die Scheibe sehr gut laufen ließen und die Iserlohner Spieler müde spielten. Morgan Ellis fuhr dann an der blauen Linie in Position und zog im richtigen Moment ab – 4:3 (49.).
Die Eisbären hatten jetzt das Spiel im Griff und Freddy Tiffels hätte bei einem Alleingang für die Entscheidung sorgen können. Aber mal wieder stand das Aluminium dem Treffer im Weg. Darauf hatten die Berliner heute ein Abo, so oft wie sie Pfosten oder Latte trafen.
Noch ein Beispiel gefällig? Zach Boychuk hatte in Überzahl abgezogen und erneut das Aluminium getroffen. Die Partie hätte längst entschieden sein können, aber so blieb es spannend bis zum Ende.
Als Iserlohn den Goalie vom Eis nahm, sorgte Morgan Ellis mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend für die endgültige Entscheidung – 5:3 (59.). Die Eisbären nahmen dank einer Leistungssteigerung am Ende doch noch die drei Punkte aus Iserlohn mit. Am Ende feierte man den zehnten Auswärtssieg (!) in Serie. Was für eine Serie auf fremden Eis!

Happy Halloween: Die Eisbären feiern einen 10:2-Kantersieg in Nürnberg!

Wow, was für eine Ansage an die DEL-Konkurrenz: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers deutlich mit 10:2 (3:1,4:1,3:0) gewonnen und damit natürlich die Tabellenführung verteidigt. Aber viel mehr gab man damit ein Statement an die gesamte DEL ab, dass diese Eisbären nur schwer zu schlagen sind, wenn sie ihre Leistung über 60 Minuten abrufen und ihre Chancen dann auch so eiskalt und effektiv nutzen wie heute Abend in Nürnberg.

Bei den Eisbären kehrte Stürmer Leo Pföderl zurück ins Line-up. Er rückte direkt in die Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk. Maximilian Heim rotierte dadurch in die vierte Reihe an die Seite von Eric Mik und Manuel Wiederer. Durch die Rückkehr von Pföderl war Michael Bartuli überzählig. Und im Tor bekam heute Jake Hildebrand den Start.

Die Eisbären hatten das erste Duell gegen die Franken in Berlin deutlich mit 5:0 gewonnen. So einfach sollte es heute jedoch nicht werden, waren die Ice Tigers doch enorm heimstark. Fünf seiner bisherigen sechs Heimspiele konnte Nürnberg für sich entscheiden. Sorgten die Eisbären heute für die zweite Heimniederlage der Franken?

Tor beim Comeback in Nürnberg: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Eiskalte Eisbären schießen zwei Tore innerhalb von nur neun Sekunden

Munterer Beginn in Nürnberg. Beide Mannschaften lieferten sich in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch. Es ging hin und her, beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor.
Die Hausherren eigentlich besser drin zu Beginn, aber ein Turnover im eigenen Drittel bestraften die Eisbären direkt. Eric Mik mit der 1:0-Führung (7.). Und direkt nach dem Bully der schnelle Pass von Ben Finkelstein auf Rückkehrer Leo Pföderl und der überwand Niklas Treutle in der kurzen Ecke – 2:0 (7.).
Innerhalb von neun Sekunden schossen die Eisbären eine souveräne 2:0-Führung heraus. Und das bei so heimstarken Nürnbergern. Einen besseren Start konnte man sich nicht wünschen.
Oder vielleicht doch? Die Eisbären beantworteten das mit einem klaren Ja! Frederik Tiffels behauptete die Scheibe, spielte sie rüber zu Blaine Byron und der legte nochmal quer rüber auf Tobias Eder, welcher auf 3:0 stellte (9.). Was für eine Ansage des Tabellenführers an die Konkurrenz!
Die Franken vergaben in der Folge ein Powerplay, doch bei Fünf-gegen-Fünf schlug Jake Ustorf zu und brachte die Hoffnung zurück nach Nürnberg – 3:1 (12.).
Was für ein erstes Drittel und die Partie nahm sich keine Ruhe. Beide Teams erarbeiteten sich weitere Chancen. Man durfte hier nicht mal blinzeln, dann drohte man etwas wichtiges zu verpassen. Ein atemberaubendes erstes Drittel, welches beim Stand von 3:1 in die erste Drittelpause ging. Zeit zum durchpusten – für die Spieler und die Fans!

Erzielte in Nürnberg bereits sein drittes und viertes Saisontor: Patrice Cormier (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Niklas Treutle geht entnervt aus seinem Tor

Die Eisbären noch mit drei Minuten Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels. Lange Zeit taten sich die Gäste in dieser Überzahl schwer, doch dann war es Patrice Cormier, welcher frei vor Treutle stand und diesen mal so richtig narrte – 4:1 (23.). Was für ein Move, sensationell!
Die Berliner hatten fortan alles im Griff. Nürnberg fand keinen Weg vorbei an der Berliner Defensive. Und hinten bekamen die Franken einiges zu tun, denn die Eisbären rollten immer wieder auf das Nürnberger Tor zu. Trotz der Drei-Tore-Führung hatten die Hauptstädter hier weiterhin Bock auf offensives Eishockey.
Als die Hausherren in Überzahl waren, konnten sie sich mal wieder im Berliner Drittel festsetzen und sorgten dort durchaus für etwas Gefahr, aber von Erfolg war das Nürnberger Powerplay nicht gekrönt. Als die Eisbären wieder komplett waren, bot sich Nürnberg die Riesenchance durch Dane Fox, welcher alleine durch war. Doch er legte sich am Ende die Scheibe zu weit vor und vergab so die Chance zum Anschlusstreffer. Diesen erzielte dann aber Roman Kechter, der klasse von Jake Ustorf vor dem Tor angespielt wurde und Jake Hildebrand keine Chance ließ – 4:2 (30.)
Die Ice Tigers waren danach weiter am Drücker, wollten den dritten Treffer nachlegen. Doch dann kamen die eiskalten Eisbären wieder und sorgten für Ruhe in Nürnberg. Yannick Veilleux auf Patrice Cormier und der stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her – 5:2 (33.). Wie cool kann man bitte sein?
Es sollte aber noch bitterer für die Gastgeber kommen. Bullygewinn der Eisbären im Angriffsdrittel, Jonas Müller zog von der blauen Linie ab und die Scheibe flog abgefälscht durch zwei (!) Nürnberger Spieler ins Tor – 6:2 (34.). 33 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern.
Da keimte bei den Franken wieder Hoffnung auf nach dem 2:4 und was machen die Eisbären? Die sorgen mit zwei schnellen Toren für klare Verhältnisse im Frankenland. Doch damit nicht genug. Die Eisbären spielten sich im Angriffsdrittel fest, ließen die Scheibe klasse laufen und Frederik Tiffels setzte Morgan Ellis am langen Pfosten in Szene – 7:2 (35.). Ellis netzte in Stürmermanier ein. Und was machte Niklas Treutle? Der Nürnberger Goalie fuhr wutentbrannt Richtung Bank und wechselte sich selbst aus. Leon Hungerecker kam für ihn ins Tor.
Die Eisbären hatten dann erst einmal genug und ließen es in den letzten Minuten des zweiten Drittels etwas ruhiger angehen. Bei einer 7:2-Führung aber auch mehr als verständlich. Nürnberg war aber noch nicht erlöst, denn 20 Minuten standen noch bevor.

Erzielte beim Tor-Festival in Nürnberg sein erstes Saisontor: Marco Nowak (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl macht die „10“ voll

Und die Eisbären hatten kein Mitleid mit den Hausherren. 40 Sekunden waren gespielt, da staubte Frederik Tiffels zum 8:2 ab (41.). Für Nürnberg entwickelte sich Halloween zum einem Horrorabend.
Aber die Eisbären hatten noch immer Lust. Marco Nowak zog von oben ab und die Scheibe flog ins Tor – 9:2 (44.). Jetzt ging wirklich alles, wenn sogar Marco Nowak zu seinem ersten Saisontor kommt. In Nürnberg waren nur noch die Eisbären-Fans zu hören, die heimischen Fans wirkten wie in Schockstarre angesichts dieses Debakels ihrer Ice Tigers.
Die Eisbären hatten nun natürlich richtig Lust auf ein zweistelliges Ergebnis und wollten unbedingt noch den zehnten Treffer erzielen.
Das Spiel hatte längst den Charakter eines Freundschaftsspiels, denn der Ausgang war längst klar. Nürnberg wartete im Grunde nur auf die Schlusssirene und die damit verbundene Erlösung. Die Berliner hingegen wollten natürlich noch den einen Treffer nachlegen. Wann bekommt man schon mal die Chance auf zehn Tore in einem Spiel?
Und das zehnte Tor fiel natürlich noch. Kai Wissmann mit dem Zuspiel vors Tor auf Leo Pföderl und ausgerechnet der Nürnberger Junge machte die „10“ voll – 10:2 (56.).
Danach hatten es die Franken überstanden. Die Eisbären feierten mit dem 10:2 einen Kantersieg an Halloween in Nürnberg.

8:2-Kantersieg am Seilersee! Die Eisbären feiern in Iserlohn ein Schützenfest

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagnachmittag einen Kantersieg am Seilersee gefeiert. Bei den Iserlohn Roosters setzten sich die Hauptstädter hochverdient mit 8:2 (4:1,3:0,1:1) durch und setzten damit ein dickes Ausrufezeichen. Schon nach neun Minuten führten die Eisbären mit 4:0. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den verletzten Lean Bergmann verzichten. Für ihn gab Patrice Cormier sein DEL-Debüt. Dadurch gab es Veränderungen in der dritten und vierten Reihe. Cormier stürmte als Center zwischen Yannick Veilleux und Maximilian Heim in Reihe drei. Die nominell vierte Reihe bildeten Eric Hördler, Manuel Wiederer und Tobias Eder.
Und noch eine Änderung gab es im Tor. Dort bekam Jake Hildebrand seine wohlverdiente Pause. Nikita Quapp durfte heute im Sauerland beginnen.

An Iserlohn haben die Eisbären keine guten Erinnerungen, verlor man doch alle vier Spiele in der Hauptrunde der vergangenen Saison. Heute wollte man diese Negativserie beenden. Einfach sollte dies am Seilersee aber nicht werden, dennoch galten die Eisbären als Favorit in diesem Duell.

Eröffnete den Torreigen im ersten Drittel: Zach Boychuk (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

2:0 für die Eisbären nach 64 Sekunden

Und der Favorit mit dem Blitzstart. 45 Sekunden waren gespielt, da fuhr Marcel Noebels über links ins Angriffsdrittel, spielte den klasse Querpass auf Leo Pföderl, welche die Scheibe direkt zurück in den Slot passte, wo Zach Boychuk nur noch ins leere Tor einschießen musste – 1:0 (1.).
Ganze 19 Sekunden später bekamen die Sauerländer die Scheibe nicht raus, Morgan Ellis kam im hohen Slot zum Abschluss und erhöhte so auf 2:0 (2.).
Iserlohns Coach Greg Poss nahm daraufhin erstmal seine Auszeit. Mit diesem Start konnte Poss überhaupt nicht zufrieden sein. Serge Aubin hingegen schon. Traumstart für die Eisbären!
Die Hausherren fortan auf der Suche nach einer schnellen Antwort. Iserlohn fuhr die ersten Angriffe und brachte die ersten Scheiben Richtung Tor, etwas Gefährliches war aber noch nicht dabei gewesen.
Gefährlich wurden dann aber wieder die Eisbären. Die Berliner hatten sich im Angriffsdrittel festgesetzt und Kai Wissmann fuhr an der blauen Linie in Position, um dann den Hammer auszupacken – 3:0 (7.). Nach dem Gegentor verließ Andreas Jenike seinen Kasten, Kevin Reich kam für ihn ins Tor.
Aber auch der Torhüterwechsel half nichts. Die Berliner mit zu viel Platz, die Scheibe kam an den linken Pfosten zu Boychuk, welcher problemlos auf 4:0 stellte (9.). Wow, was für eine Machtdemonstration der Hauptstädter! Iserlohn bestätigte derweil seinen Ruf als schlechteste Defensive der Liga.
Iserlohn unterliefen im Auftaktdrittel unglaublich viele Fehler, die Verunsicherung war deutlich zu spüren. Bei den Eisbären hingegen merkte man die Spielfreude. Angesichts des Spielstands auch kein Wunder.
Doch fünf Minuten vor dem Ende landete ein Schuss der Hausherren mal im Berliner Tor. Balázs Sebök hatte abgezogen und auf 1:4 verkürzt (15.).
Der Treffer sorgte aber für keine Ruhe bei den Sauerländern, denen weiterhin Fehler unterliefen. Die Eisbären verpassten es aber, diese auszunutzen. Somit blieb es bei der souveränen 4:1-Führung nach dem ersten Drittel.

Feierte heute sein Debüt in der neuen Saison: Goalie Nikita Quapp (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Erstes DEL-Tor von Patrice Cormier

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl, doch da dauerte es bis zum Ende der Strafzeit, ehe Patrice Cormier auf 5:1 stellen konnte, die Scheibe ging Kevin Reich durch die Schoner (22.). Im ersten Spiel gleich mal sein erstes Tor, was für ein Einstand von Cormier!
Iserlohn kam erstmals nach fünf Minuten mal gefährlich vor das Berliner Tor, doch der Zwei-auf-eins-Angriff blieb ungenutzt. Da wäre mehr drin gewesen für Iserlohn.
Direkt im Gegenzug machten die Eisbären dann das halbe Dutzend voll. Manuel Wiederer brachte die Scheibe von hinter dem Tor einfach mal vors Tor, wo sie irgendwie ins Tor ging – 6:1 (26.).
Selbst in Unterzahl waren die Eisbären die gefährlichere Mannschaft. Iserlohn wirkte komplett von der Rolle. Was auch für eine ruhige Halle am Seilersee sorgte. Die Roosters-Fans waren verständlicherweise komplett bedient.
Und die Eisbären hatten auch weiterhin Lust auf Tore. Kai Wissmann mit dem Auge für Yannick Veilleux auf der linken Seite und der hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Iserlohner Tor zu versenken – 7:1 (34.). Gegenwehr von Iserlohn? Fehlanzeige!
Von den heimischen Fans gab es zum Ende des Mitteldrittels auch noch Pfiffe, weil Iserlohn im Powerplay nicht wirklich offensiv nach vorne spielte. Was aber auch kaum möglich war, angesichts des aggressiven Forecheckings der Eisbären. Diese nahmen nach 40 Minuten eine hochverdiente 7:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Erzielte in Iserlohn sein erstes Saisontor für die Eisbären: Frederik Tiffels (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Frederik Tiffels mit seinem ersten Saisontor

Ein Aufbäumen der Roosters war im Schlussdrittel zunächst nicht zu sehen. Das Spiel plätscherte eher nur noch so dahin. Die Eisbären waren weiterhin offensiv ausgerichtet, aber nicht mehr mit dem letzten Zug zum Tor. Wer will es ihnen verdenken bei so einer hohen Führung.
Für das erste Highlight im Schlussdrittel sorgte der Eismeister, der eine Scheibe nach einem Check von Morgan Ellis austauschen musste. Die Hausherren steckten die Zwangspause besser weg und kamen in Überzahl durch Michael Dal Colle zum 2:7 aus Iserlohner Sicht (51.).
Doch die Eisbären gaben die schnelle Antwort darauf. Morgan Ellis gab die Scheibe Richtung Tor, Frederik Tiffels war zur Stelle und erhöhte auf 8:2 (52.).
Danach passierte nichts aufregendes mehr am Seilersee. Die Hauptstädter setzten sich am Ende auch in der Höhe verdient mit 8:2 in Iserlohn durch.

2:3 n.P.! Die Konkurrenz spielt für die Eisbären, doch die verlieren in Bremerhaven

Die Konkurrenz hat für die Eisbären Berlin gespielt, doch diese konnten das nicht für sich ausnutzen: Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven verlor man am Ende mit 2:3 n.P. Wenn man den gesamten Spielverlauf sieht, eine durchaus verdiente Niederlage. Schließlich war Bremerhaven die aktivere Mannschaft. Die Berliner aber kämpften sich nach 0:2-Rückstand nochmal stark zurück ins Spiel. Und durch den Punkt verbesserte man sich sogar auf Platz zwölf. Aber mit zwei weiteren Zählern wäre man punktgleich mit dem Zehnten gewesen. Diese könnten am Ende fehlen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf Kapitän Frank Hördler und Stürmer Marcel Noebels verzichten. Beide fehlten angeschlagen im Kader der Berliner. Deshalb kam es zu Änderungen im Line-up der Hauptstädter. In der Defensive nahm Marco Nowak den Platz von Hördler neben Jonas Müller ein. Nowaks Platz neben Julian Melchiori nahm Frank Mauer ein.
In der Offensive gab es vier neue Reihen: White-Boychuk-Pföderl; Veilleux-Grenier-Clark; Heim-Fiore-Wiederer; Roßmy-Regin-Nijenhuis. Maximilian Heim und Jan Nijenhuis rückten für Hördler und Noebels in den Kader.
Im Tor stand erneut Tobias Ancicka. Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Foto: Ela on Tour

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten durch zwei Siege in Serie den Rückstand auf Platz zehn auf drei Punkte verkürzt. Mit einem weiteren Sieg würde man die Playoff-Hoffnung am Leben halten. Bei einer Niederlage könnten diese Träume allerdings bereits heute schon platzen.
Und die Statistik der bisherigen drei Duelle machte den Eisbären-Fans wenig Hoffnung. Denn bisher gewann stets das Heimteam. Endete diese Serie heute im vierten Aufeinandertreffen?

Foto: Ela on Tour

Die Hausherren kamen besser ins Spiel und bestimmten die Anfangsphase. Für eine hundertprozentige Chance reichte es aber noch nicht. Die Eisbären brauchten eine Weile, bis sie sich mal im Angriffsdrittel der Pinguins bemerkbar machten.
Bremerhaven hatte dann das erste Powerplay der Partie und somit die Chance zur Führung. Und sie nutzten die Überzahl auch aus. Jan Urbas packte den Onetimer vom rechten Bullykreis aus und überwand Ancicka zum 0:1 aus Berliner Sicht (8.).
Fortan war es eine Partie, in der es hin und her ging. Die aktivere und gefährlichere Mannschaft war über weite Strecken aber der Gastgeber, der sich im weiteren Verlauf des ersten Drittels die Führung auch redlich verdient hatte. Weil es die Berliner kaum mal schafften, das Tor von Maximilian Franzreb ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Die Eisbären waren mehr im eigenen Drittel beschäftigt, als dass man mal Angriffe Richtung Pinguins-Tor fahren konnte. So lag man nach 20 Minuten auch zurecht mit 0:1 hinten. Wollte man etwas Zählbares aus Bremerhaven mitnehmen, musste eine deutliche Leistungssteigerung ab dem zweiten Drittel her.

Foto: Ela on Tour

Doch zu Beginn des Mitteldrittels musste man erst einmal eine lange Unterzahl überstehen. Bremerhaven fand die Formation, ließ die Scheibe gut laufen, doch so richtig die Lücke fanden sie nicht in der Box der Berliner. Wenn doch ein Schuss durchkam, war Tobias Ancicka zur Stelle.
Aber die Pinguins blieben am Drücker, drängten die Eisbären auch nach dem Powerplay weiter ins eigene Drittel. Die Berliner hatten Bremerhaven nichts entgegenzusetzen und liefen die meiste Zeit nur hinterher. Und das kostete natürlich enorm viel Kraft.
Das 2:0 war daher nur eine Frage der Zeit. Markus Vikingstad erhöhte in der 29. Spielminute auf 2:0. Die Berliner Defensive machte es den Pinguins aber auch zu einfach.
Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch blieb auch nach dem zweiten Treffer gefährlich. Von den Eisbären kam nach vorne einfach zu wenig. Bis zur 31. Spielminute. Da gelang endlich mal ein Angriff, Zach Boychuk legte die Scheibe ab für Matt White, der sah Leo Pföderl am langen Pfosten stehen und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 1:2 (31.).
Ein Treffer wie aus dem Nichts, welcher aber enorm wichtig war für die Berliner Playoff-Hoffnung. Sie waren nun auch ein bisschen besser drin im Spiel, aber die aktivere Mannschaft blieben die Gastgeber. Doch die Pinguins konnten aus ihrer Überlegenheit und ihren Chancen kein Kapital schlagen. Und dann passierte eben das, was im Sport meistens passiert, wenn du deine Chance vorne nicht nutzt. Die Eisbären kamen 30 Sekunden vor der zweiten Drittelpause tatsächlich zum Ausgleich. Und das erneut wie aus dem Nichts. Matt White brachte die Scheibe hoch zur blauen Linie, wo Morgan Ellis stand und abzog – 2:2 (40.). So stand es 2:2-Unentschieden nach 40 Minuten. Und die Eisbären waren plötzlich wieder drin in diesem Spiel.

Foto: Christian

Bremerhaven kam mit viel Wut im Bauch aus der Kabine. Schließlich passte der Spielstand nicht zum bisherigen Spielverlauf. Doch eine wirklich echte Torchance konnten sich die Hausherren nicht erspielen.
Diese hatten dann wieder wie aus dem Nichts die Eisbären. Kevin Clark war auf und davon, doch Franzreb war zur Stelle. Es hätte irgendwie zum Spielverlauf gepasst, wenn die Berliner hier in Führung gegangen wären.
Fortan passierte nicht viel. Beide Mannschaften waren darauf bedacht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Schließlich ging es für beide Mannschaften um wichtige Punkte. Dementsprechend hart umkämpft ging es zur Sache.
Erst rund sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte Jacob Virtanen die dicke Chance zur erneuten Bremerhavener Führung, doch Tobias Ancicka parierte dessen Onetimer aus dem Slot. In dieser Phase machten die Pinguins wieder ordentlich Druck und wollten den Führungstreffer unbedingt erzielen. Die Eisbären sahen sich vermehrt ins eigene Drittel gedrängt.
Von den Berlinern sah man im Schlussdrittel kaum Offensivaktionen. Ein Turnover der Hausherren lud dann aber Manuel Wiederer zur richtig dicken Chance ein, doch er scheiterte an Franzreb. Damit hätte man das Spiel komplett gedreht, aber auch komplett auf den Kopf gestellt.
Bremerhaven schnupperte in der Schlussminute in Überzahl nochmal am Siegtreffer, doch die Berliner verteidigten das mit viel Leidenschaft zu Ende. Und sicherten sich damit einen wertvollen Zähler.

Diesen wollte man in der Verlängerung vergolden. Schließlich ist im Kampf um Platz zehn jeder Punkt enorm wichtig. In der Overtime ging es rauf und runter. Beide Mannschaften hatten durchaus die Chance zur Entscheidung, aber beide Goalies ließen keine Scheibe durch. Die beste Chance ließ Giovanni Fiore bei einem Alleingang liegen. Da hätte er diese Partie entscheiden können, ja eigentlich sogar müssen. Tat er aber nicht, weshalb es ins Penaltyschießen ging.
Und in diesem hatten die Pinguins das bessere Ende auf ihrer Seite. Gregory Kreutzer verlud Tobias Ancicka und sicherte den Fischtown Pinguins den Zusatzpunkt.

Wie bereits eingangs erwähnt eine schmerzhafte, wenn gleich aber auch verdiente Niederlage. Denn die Eisbären waren zum einen darauf angewiesen, ihre eigenen Hausaufgaben zu erledigen. Das taten sie jedoch nicht. Zum anderen musste man auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Und diese taten dem Deutschen Meister den Gefallen, doch der nahm diese „Einladung“ nicht an. Zwar hat man sich durch den Punktgewinn auf Platz zwölf verbessert. Doch mit einem Drei-Punkte-Sieg wäre man mit dem Zehnten Frankfurt gleich gezogen.
Dafür hätte man aber an die zuletzt gezeigten Leistungen in Mannheim und gegen Ingolstadt anknüpfen müssen. Das tat man aber nicht. Man kam schlecht ins Spiel, lief die meiste Zeit über den Pinguins nur hinterher und konnte vorne nur wenig Akzente setzen. Zwar kämpfte man sich am Ende nochmal zurück ins Spiel, am Ende reichte die Leistung aber nicht aus, um den nächsten Dreier einzufahren.
Zwar hat man nach wie vor eine gute und reelle Chance auf Platz zehn. Doch dafür müssen die Eisbären vor allem eins: Konstant ihre Leistung über 60 Minuten abrufen. Tun sie das, dann könnte man durchaus noch auf den Playoff-Zug aufspringen. Tun sie das nicht, dann beginnt ab Montag die Aufarbeitung einer mehr als dürftigen Saison.

3:2 gegen Köln! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie und holen drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Mittwochabend gewonnen. Gegen die Kölner Haie setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 (1:1,2:0,0:1) durch und sicherten sich damit drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Eisbären hatten das Spiel ab Mitte des zweiten Drittels komplett im Griff. Das Powerplay sorgte am Ende mit zwei Toren für den Heimsieg. Und das gegen das beste Penalty Killing der DEL.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum München-Spiel (2:3) einige Änderungen vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen saß als Back-up auf der Bank. In der Defensive gab es zwei neue Verteidiger-Pärchen. Marco Nowak verteidigte zusammen mit Julian Melchiori, Frank Hördler mit Eric Mik. Als siebter Verteidiger war heute wieder Youngster Norwin Panocha dabei.
In der Offensive stellte Aubin auch um. Die erste Reihe bestand heute aus Frank Mauer, Peter Regin und Yannick Veilleux. Die zweite Formation bildeten Giovanni Fiore, Leo Pföderl und Marcel Noebels. In der dritten Reihe stürmten Kevin Clark, Zach Boychuk und Matt White. Und als zusätzliche Stürmer waren Jan Nijenhuis und Maximilian Heim dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten endlich mal wieder dreifach punkten, sonst rückt der mögliche Abstiegsplatz wieder näher. Dafür musste man aber volle 60 Minuten sein Spiel durchziehen und nicht wie zuletzt nur ein oder zwei Drittel. Gegen Köln gab es dafür heute die nächste Möglichkeit. Und einen Sieg feierte man diese Saison ja bereits gegen die Haie. Mit 7:3 gewann man in der Domstadt. Das zweite Duell verlor man allerdings mit 2:3.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start hatten die Eisbären heute zur Abwechslung mal nicht verschlafen, aber das Vorhaben von der Strafbank fernzubleiben, hielt ganze 3:47 Minuten. Und prompt schlug es in Unterzahl im Berliner Tor ein. Einem Nick Bailen sollte man eben nicht zu viel Platz geben, denn der Top-Verteidiger nutzt so etwas natürlich aus – 0:1 (5.).
Die zweite Strafzeit ließ nicht lange auf sich warten. Auch da Köln mit zwei Chancen, aber diesmal konnten sie das Powerplay nicht nutzen.
Das Spiel der Eisbären war bis hierhin äußerst ideenlos. Wenn man mal Richtung Tor fuhr, wusste man nicht so recht, wo hin mit der Scheibe. Ein Spielplan war für mich nicht zu erkennen.
Erst in der Schlussphase hatten die Eisbären die beste Chance im ersten Drittel. Marcel Noebels mit dem Onetimer nach einem Querpass, aber Mirko Pantkowski fuhr die Schoner aus. Das war mal ein gut zu Ende gespielter Angriff, wovon man im ersten Drittel aber zu wenig von sah.
Köln trat hier sehr solide auf, lauerte auf die Fehler der Eisbären, um dann zuzuschlagen. Und Fehler im Spiel der Eisbären, da muss man nur den Wecker nach stellen, die kommen sehr oft.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten ihr erstes Powerplay, fanden da aber lange nicht in die Formation. Doch 20 Sekunden vor dem Ende des Powerplays fand Jonas Müller die Lücke und traf zum 1:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause, so wirklich zu erwarten war der Treffer aber nicht. Zu fehlerbehaftet war der Spielaufbau der Eisbären, was für die ersten Pfiffe während des Überzahlspiels sorgte. So aber beruhigte man die Fans kurz vor der ersten Drittelpause. Der Auftritt an sich war aber ausbaufähig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel waren die Hausherren von Beginn an hellwach und das sorgte für die erstmalige Führung an diesem Abend. Matt White behauptete die Scheibe im Zweikampf ganz stark, spielte sie weiter an den langen Pfosten, wo Zach Boychuk lauerte und problemlos einnetzen konnte – 2:1 (22.).
Köln danach auf der Suche nach der schnellen Antwort. Die Haie verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel, fanden aber keinen Weg vorbei an Tobias Ancicka. Die Eisbären ließen dagegen bei einem Entlastungsangriff mal wieder ihre alte Klasse aufblitzen. Marcel Noebels und Leo Pföderl mit einem sauber gespielten Konter, an deren Ende nur der Torerfolg noch fehlte. Aber dieser Spielzug erinnerte mal wieder an das erste Halbjahr 2022, als die Berliner noch von der Tabellenspitze grüßten und ein Spitzenteam waren.
Das Spiel der Eisbären sah im Mitteldrittel schon besser aus, die Pässe kamen an und man sorgte durchaus immer mal wieder für Gefahr. Die optische Überlegenheit gehörte hier aber den Gästen aus Köln, welche auch gezwungen waren, etwas für das Spiel zu tun, lagen sie doch hinten. Die Mannschaft von Uwe Krupp erspielte sich auch Chancen, aber sie bissen sich an Goalie Tobias Ancicka die Zähne aus.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit der Chance, in Überzahl die Führung auszubauen. Schlecht sah das Powerplay nicht aus, aber so der letzte Zug vor dem Tor fehlte. Aber wie so oft in den letzten Wochen, die Richtung stimmte.
Den Gästen bot sich in der Schlussphase ebenfalls die Chance zum Ausgleich. Auch die Haie bekamen ein Powerplay, doch das Penalty Killing der Berliner mit einer ganz starken Leistung.
Die Special Teams standen am Ende des Mitteldrittels ganz klar im Mittelpunkt, denn auch die Eisbären hatten nochmal die Chance, mit einem Mann mehr zu agieren. Und diesmal schlugen sie eiskalt zu. Zehn Sekunden vor dem Ende des Powerplay holte Morgan Ellis den Hammer von der blauen Linie raus – 3:1 (39.). Und diese Führung hatte man sich aufgrund der zweiten Hälfte im Mitteldrittel auch verdient. Mit einer Zwei-Tore-Führung ging es also ins Schlussdrittel. Durchaus ein Schwachpunkt der Berliner in dieser Saison.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel wäre beinahe wieder ein Traumstart gelungen. Frank Mauer schnappte sich die Scheibe, marschierte alleine auf Mirko Pantkowski zu, scheiterte aber am Kölner Goalie. Nur wenige Sekunden später war es Giovanni Fiore, der durch war, aber auch er vergab seine Chance. Da hätte man das Spiel bereits vorentscheiden können.
Frank Mauer lief jetzt so ein bisschen heiß, denn er war wenig später schon wieder nah dran am 4:1. Diesmal war Pantkowski bereits geschlagen, das Aluminium stand diesmal aber im Weg.
Der Auftritt der Eisbären im Schlussdrittel ließ die Fans hoffen, dass es endlich wieder mit einem Drei-Punkte-Sieg klappen würde. Denn mal spielte weiter aktiv nach vorne, hatte das Spiel weitestgehend im Griff und erspielte sich richtig gute Chancen. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man das Spiel früher entscheiden können.
Die Eisbären betrieben nämlich förmlich Chancenwucher im letzten Drittel. Maximilian Heim war der nächste, der die Entscheidung auf der Kelle hatte. Mirko Pantkowski bekam jetzt alle Hände voll zu tun.
Die Eisbären hatten das Spiel im letzten Drittel im Griff und ließen die Haie kaum mehr ins Spiel kommen. Dabei hätten die Kölner eine Aufholjagd gebraucht, um hier doch noch mit Punkten nach Hause zu fahren. Aber die Eisbären ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte heute in Berlin bleiben würden.
Auch wenn Köln in der 59. Spielminute nochmal auf 3:2 verkürzen konnte. Maximilian Kammerer hatte bei 6-5 getroffen. Uwe Krupp nahm kurz darauf auch noch seine Auszeit und zog erneut seinen Goalie vom Eis. Doch die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit und jubelten danach ausgelassen über die ersten drei Punkte im neuen Jahr!

Ein am Ende auch absolut verdienter Sieg. Die Eisbären brauchten allerdings ein wenig Anlaufzeit, um im Spiel anzukommen. Im ersten Drittel fanden die Berliner nicht zu ihrem Spiel, bekamen keinen geordneten Spielaufbau hin und ließen jegliche Kreativität im Offensivspiel vermissen. Dass man am Ende dennoch mit einem 1:1 in die Pause ging, war fast schon glücklich. Im Mitteldrittel gelang der Traumstart und man gab die Führung fortan nicht mehr ab. Obwohl die Haie gerade in der ersten Hälfte des zweiten Drittels ordentlich Druck machten und sich gute Chancen erarbeiteten. Doch Tobias Ancicka ließ die Haie-Spieler reihenweise verzweifeln. Ab Mitte der Partie hatten die Eisbären das Spiel dann aber im Griff, belohnten sich mit dem 3:1 in Überzahl kurz vor der zweiten Pause und gaben das Spiel nicht mehr aus der Hand. Im Schlussdrittel vergab man mehrfach die Chance zur Vorentscheidung, was sich zum Glück aus Eisbären-Sicht nicht rächen sollte.
Zudem ist das Powerplay positiv zu bewerten. Denn letztendlich ebnete dieses mit zwei Toren den Weg zum Heimsieg. Zwei Tore gegen das beste Penalty Killing der Liga ist durchaus eine Ansage der Eisbären. Und dann wäre da noch Matt White, der mit drei Assists glänzte. Am Ende also ein rundum gelungener Abend für die Eisbären Berlin und ihre Fans. Schließlich konnte man in dieser Saison noch nicht so oft über drei Punkte jubeln.

3:2 n.V.! Die Eisbären gewinnen gegen Bremerhaven, verschenken aber einen Punkt

Ausgabe #19:

Wichtiger Heimsieg für die Eisbären Berlin! Am Freitagabend setzte man sich gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:2 n.V. (1:0,1:1,0:1/1:0) durch und beendete damit die Niederlagenserie. Die Berliner hätten eigentlich drei Punkte verdient gehabt, haben sich diese durch unnötige Fehler aber selbst kaputt gemacht. So verschenkte man am Ende einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte seine Reihen wieder kräftig um. In der Defensive kehrte Marco Nowak nach Sperre zurück in den Kader. In der Offensive gab Neuzugang Lewis Zerter-Gossage sein DEL-Debüt.
Durch die Rückkehr von Nowak gab es in der Defensive ein neues Verteidiger-Pärchen. Jonas Müller verteidigte zusammen mit Nowak. Frank Hördler/Brendan Guhle sowie Morgan Ellis/Julian Melchiori blieben zusammen.
In der Offensive gab es vier neue Sturmreihen. Giovanni Fiore/Alex Grenier/Yannick Veilleux bildeten die erste Formation. Die zweite Reihe bestand aus Kevin Clark/Zach Boychuk/Marcel Noebels. In Reihe drei fand man Leo Pföderl/Lewis Zerter-Gossage/Matt White. Und die nominell vierte Reihe bestand aus den drei deutschen Spielern Manuel Wiederer/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Kristian Hufsky saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Für die Eisbären zählen jetzt nur noch drei Punkte. Den letzter Dreier feierte man gegen den heutigen Gegner Bremerhaven. Ein gutes Omen? Egal wie, aber es mussten heute drei Punkte her. Und die Pinguins waren dabei vielleicht auch gar nicht der schlechteste Gegner, kriselte es bei der Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch zuletzt auch gewaltig. So ist der einstige Tabellenführer inzwischen bis auf Platz sieben abgerutscht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start war wie in Frankfurt sehr offensiv ausgerichtet. Yannick Veilleux und Kevin Clark hatten die ersten guten Chancen für die Hausherren. Die Eisbären mussten dann aber auch früh die erste Strafzeit hinnehmen. Mal wieder. Aber das Penalty Killing funktionierte wie bereits in Hessen hervorragend.
Das kurz darauffolgende Powerplay der Berliner versprühte schon deutlich mehr Gefahr. Und den Eisbären wäre beinahe durch Marcel Noebels der Führungstreffer gelungen, aber der Pfosten stand dem Glück im Weg.
Auch danach blieben die Eisbären am Drücker und ließen es bei 5-5 immer mal wieder wie ein Powerplay aussehen. Man knüpfte also nahtlos an den guten Auftritt in Frankfurt an. Defensiv ließ man wenig zu. Bremerhaven kam aber auch sehr selten ins Berliner Drittel. Wenn die Pinguins doch zum Abschluss kamen, war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, um jede Scheibe wurde verbissen gekämpft. Man merkte beiden Teams an, wie wichtig das Spiel ist. Ein spielerisches Highlight war hier nicht zu erwarten, eher schon ein umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, welche sich in der Krise befinden.
In der Schlussphase die Hausherren mit dem zweiten Powerplay und da klingelte es 4,8 Sekunden vor der ersten Drittelpause im Tor von Ex-Eisbär Maximilian Franzreb. Kevin Clark hatte abgezogen und Giovanni Fiore staubte erfolgreich ab – 1:0 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Eine verdiente Führung für die Hauptstädter!

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Das zweite Drittel begann eher schleppend und ereignislos. Die Partie war zwar weiter hart umkämpft, bot aber keine nennenswerten Torraumszenen. Als man kurz davor war einzuschlafen, kam die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Morgan Ellis wartete und den Hammer (131 km/h) auspackte – 2:0 (26.). Zwei-Tore-Führung, dass man das noch erleben darf. In diesen Zeiten. Wahnsinn!
Die Hausherren hatten nun Gefallen an dem Spiel gefunden und drängten Bremerhaven immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Abschlüsse verfehlten meist das Tor von Maxi Franzreb.
Mitte der Partie tauchten die Gäste mal wieder vor Tobias Ancicka auf und verkürzten prompt auf 2:1. Skyler McKenzie drückte die Scheibe am langen Pfosten auf Zuspiel von Christian Wejse über die Linie (31.). Verdient war der Anschlusstreffer keinesfalls.
Marcel Noebels bekam aber schnell die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen. Er fuhr alleine auf Franzreb zu, scheiterte aber am ehemaligen Berliner Goalie. Es blieb zu hoffen, dass man am Ende des Spiels dieser vergebenen Chance nicht noch hinterher trauern würde.
Zum Ende des zweiten Drittels durften beide Powerplay-Formationen nochmal an die Arbeit. Während das der Berliner ohne Gefahr blieb, hatte Bremerhaven bei seinem Überzahlspiel durchaus zwei gute Chancen, um auf 2:2 zu stellen. Aber Tobias Ancicka war stets zur Stelle und sicherte seiner Mannschaft die 2:1-Pausenführung nach 40 Minuten.

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Tobias Ancicka stand auch zu Beginn des Schlussdrittels im Mittelpunkt, als Bremerhaven das nächste Powerplay hatte. Egal was die Pinguins versuchten, der junge Berliner Goalie war zur Stelle. So überstand man auch diese Unterzahl.
Doch bis zur nächsten Strafzeit dauerte es nicht lange und man musste wieder einmal die Disziplin-Frage stellen. Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und die 2:1-Führung stand plötzlich auf wackeligen Beinen. Doch auch in diesem Unterzahlspiel war Ancicka einfach nicht zu bezwingen. Mit jedem Spiel wird der junge Berliner Goalie sicherer und bekommt immer mehr Selbstvertrauen. Die Torhüter-Diskussion sollte damit endlich der Vergangenheit angehören, denn wir haben einfach kein Torhüter-Problem. Was fünf Gegentore in den letzten drei Spielen (inklusive dem von heute bis zu diesem Zeitpunkt) verdeutlichen.
Die Eisbären waren dann zur Abwechslung mal in Überzahl, doch da unterlief ihnen ein Fehler und Alex Friesen zündete den Turbo. Er schloss seinen Alleingang eiskalt ab – 2:2 (47.). Brendan Guhle hatte den Pass von Alex Grenier unterschätzt, Friesen hatte den Braten gerochen und war am Ende der Nutznießer.
Und der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. Mit Ablauf der Strafzeit gegen Bremerhaven suchte Marcel Noebels eine Anspielstation, fand sie nicht und spielte die Scheibe einfach Richtung blaue Linie. Doch da war gerade Patch Alber von der Strafbank zurück und bekam so die Chance zum Alleingang. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Alex Friesen vergab er diese dicke Chance. Doch solche Patzer kannst du dir in dieser Situation einfach nicht erlauben. Zum Glück wurde nur ein Fehler bestraft. Aber Tobias Ancicka dürfte innerlich geflucht haben. Schließlich hielt er seine Mannschaft mit seinen Paraden im Spiel, wenn seine Vorderleute aber solche Einladungen verteilen, kannst du als Goalie einfach nur verzweifeln.
Die Eisbären brauchten eine gewisse Zeit, um sich wieder zu sammeln. In der Schlussphase hatte man wieder zurück zu seinem Spiel gefunden und den Vorwärtsgang eingelegt. Aber noch zielte man zu ungenau. Doch die Eisbären wollten hier den Dreier, das war zu spüren. Bremerhaven stand jedoch sehr kompakt hinten und machte es den Eisbären so schwer. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung nach 60 Minuten. Zu wenig für die Berliner im Abstiegskampf.

Die Verlängerung dauerte nur ganze 54 Sekunden, dann kam der Auftritt von Giovanni Fiore. Er tankte sich von der blauen Linie bis vor das Tor, ließ Bremerhavens Verteidiger Philip Samuelsson einfach stehen und hob die Scheibe per Rückhand zum Sieg ins Tor – 3:2!

Ein enorm wichtiger Sieg, wobei man am Ende davon sprechen muss, dass man einen Punkt verschenkt hat. Die Eisbären erneut mit einem guten Spiel, diesmal belohnte man sich auch für die engagierten Auftritt und lag mit 2:0 vorne. Doch dann holte man die Gäste unnötig wieder zurück ins Spiel, verunsicherte sich dadurch selbst und lud Bremerhaven mit einem Fehler zum Ausgleich ein. Diesen bügelte Giovanni Fiore in der Overtime mit seinem sehenswerten Solo wieder aus und sicherte am Ende dennoch zwei wichtige Punkte. Hoffentlich der Beginn einer Siegesserie!

3:2 n.P.! Matt White sichert den Eisbären den Zusatzpunkt gegen Düsseldorf

Ausgabe #16:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gewonnen. Am 1. Advent setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 n.P. (1:0,0:1,1:1,/0:0,1:0) gegen die Düsseldorfer EG durch. Die Eisbären zeigten über zwei Drittel eine konzentrierte Leistung, für welche man sich am Ende mit zwei Punkten belohnte. Nur im Mitteldrittel verlor man den Faden, aber das wurde heute nicht bestraft.

Bei den Eisbären kehrte Tobias Ancicka zurück ins Tor, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank. Peter Regin rückte in den Kader zurück, weshalb Juho Markkanen auf der Tribüne Platz nehmen musste. Somit ergaben sich auch Änderungen im Line-up.
In der Defensive blieb nur das Pärchen Frank Hördler/Marco Nowak zusammen. Die beiden anderen Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus: Morgan Ellis/Julian Melchiori, Jonas Müller/Ryan Bettahar. Eric Hördler war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieb lediglich die Reihe um Kevin Clark, Zach Boychuk und Marcel Noebels zusammen. Die anderen drei Sturmreihen sahen wie folgt aus: Leo Pföderl/Peter Regin/Matt White, Alex Grenier/Bennet Roßmy/Yannick Veilleux, Frank Mauer/Manuel Wiederer/Giovanni Fiore.
Aubin hatte also ordentlich rotiert. Die Frage war, ob er diesmal damit Glück haben würde.

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Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hängen weiter im Tabellenkeller fest, weshalb sie nur eine Siegesserie retten kann, um den erhofften Weg nach oben endlich einschlagen zu können. Doch aktuell treten die Berliner eher auf der Stelle als das sie vorankommen. Und gegen die DEG sollte es auch keinesfalls leicht werden, auch wenn man das erste Spiel in dieser Saison recht souverän mit 5:2 gewann. In Düsseldorf setzte es dagegen eine 2:4-Niederlage.

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Verhaltener Beginn in Berlin, wo es erstmal mit vorsichtigem Abtasten losging. Erstmals gefährlich vor dem Tor wurde es beim ersten Powerplay der DEG, allerdings auch wirklich nur einmal. Was nicht verwundert, stellt die DEG doch das schlechteste Powerplay der PENNY DEL.
Die Eisbären anschließend mit der optischen Überlegenheit, aber wie am Freitag fand man nur schwer die Lücke in der Düsseldorfer Defensive. Diese fand dann aber Zach Boychuk nach sieben Minuten. Marcel Noebels hatte die Scheibe hoch an die blaue Linie gespielt, wo Morgan Ellis zum Abschluss kam. Sein Schuss blieb vor dem Tor hängen, Boychuk schaltete am schnellsten und schon lagen die Eisbären vorne – 1:0 (7.).
Zum dritten Mal in Folge das 1:0, die große Frage war nun natürlich, wie man heute damit umgehen würde. In Mannheim und am Freitag gegen Nürnberg gab man die Führung schnell ab und lag hinten. Die Eisbären blieben auf jeden Fall am Drücker und drängten die DEG weiter ins eigen Drittel.
Von Düsseldorf kam wenig nach vorne. Erst Mitte des Drittels die Gäste mal wieder mit einem guten Wechsel, wo es auch gleich brenzlig vor dem Tor von Ancicka wurde. Aber der junge Berliner Goalie war hellwach und parierte die Chance der DEG sicher.
Die Eisbären danach mit dem ersten Powerplay und dort schepperte es am Pfosten des DEG-Tores. Der Kapitän hatte zu genau gezielt. Frank Hördler mit dem Aluminiumtreffer.
Fortan weiter dasselbe Bild wie bisher. Die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, welche immer wieder den Weg in die Offensive suchte. Den suchte die DEG sehr selten, wenn sie aber mal durchkamen, wurde es auch gefährlich. So auch wieder bei einer Doppelchance von Philip Gogulla fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittels, doch auch hier war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Berliner in der Schlussphase nochmal in Unterzahl, das schlechteste Powerplay durfte nochmal ran. Und das gleich mit zwei Mann mehr für ganze 71 Sekunden. Doch die Eisbären überstanden die doppelte Unterzahl, so richtig gefährlich wurde es aber auch nicht wirklich. Einzig gegen Alexander Blank musste Ancicka retten. So nahmen die Eisbären eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

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Zu Beginn des Mitteldrittels die DEG deutlich präsenter vor dem Berliner Tor als noch im gesamten ersten Drittel. Da setzte man sich ja vor allem dank des doppelten Powerplays im Berliner Drittel fest, konnte aber nicht für viel Gefahr sorgen. Das änderte sich im zweiten Drittel, denn da schlug die DEG nach nicht einmal drei Minuten zu. Die vierte Reihe der DEG spielte die Eisbären zu einfach aus. Nicolas Geitner auf Ex-Eisbär Cedric Schiemenz, der mit der Ablage für Edmund Junemann und der sorgte für den 1:1-Ausgleichn (23.).
Die Eisbären fanden im Mitteldrittel nicht so zu ihrem Spiel, wie es noch im ersten Drittel der Fall war. Der Spielaufbau gelang nicht mehr so einfach, die Pässe kamen nicht mehr so gut an. Man lief der DEG in der Anfangsphase teilweise hinterher. Die Gäste aus Düsseldorf bestimmten in dieser Phase das Spiel.
Erst Mitte des zweiten Drittels die Eisbären mal wieder mit einer dicken Chance. Marcel Noebels ließ einen Verteidiger klasse stehen, zielte dann aber etwas zu ungenau. Kurz darauf kam Morgan Ellis zum Abschluss, aber er scheiterte an Henrik Haukeland.
Düsseldorf anschließend mit dem nächsten Überzahlspiel. Und dort kam Tobias Eder (der zur nächsten Saison nach Berlin wechseln soll) zweimal zum Abschluss, aber er scheiterte an Tobias Ancicka. So konnte die DEG ihre Powerplayquote weiterhin nicht verbessern.
In der Schlussphase durften die Berliner nochmal mit einem Mann mehr ran. Und Freitag klingelte es ja zweimal in Überzahl. Doch heute fand man zwar die Formation, aber nicht die Lücke, um zu treffen. Die DEG verteidigte das aber auch sehr gut. So stand es nach 40 Minuten 1:1.

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Das letzte Drittel begann für die Eisbären noch mit 1:46 Minuten in Überzahl, da die DEG kurz vor der zweiten Pause noch eine Strafe wegen zu vieler Spieler kassierte. Matt White hatte im Powerplay kurz vor Ablauf die beste Chance, doch er traf nur das Aluminium. Was auch sonst, treffen das die Berliner doch in dieser Saison besonders häufig. Auch am Freitag gegen Nürnberg, als es fünfmal getroffen wurde.
Danach dasselbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären dominierten das Spiel und suchten die Lücke in der Düsseldorfer Defensive. Die DEG lauerte auf Konter, den sie auch bekamen. Tobias Eder war auf und davon, scheiterte aber an Ancicka.
Düsseldorf Mitte des letzten Drittels mit dem nächsten Powerplay, aber auch diesmal konnten die Gäste in diesem für keinerlei Gefahr sorgen. Für Gefahr sorgten danach aber die Berliner im Powerplay, doch entweder traf man das Außennetz oder Haukeland stand im Weg.
Fünf Minuten vor dem Ende fand die Scheibe aber den Weg ins Tor. Morgan Ellis hatte abgezogen und die Scheibe flog ins Tor. Die DEG reklamierte aber lautstark, da sie der Meinung waren, ihr Goalie wäre behindert worden. Die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Andre Schrader prüften das Tor beim Videobeweis und blieben bei ihrer „On-Ice-Entscheidung“ – 2:1 (55.) durch Peter Regin, welcher den Schuss entscheidend abgefälscht hatte. Die letzten Spiele nur der Tribünenplatz, heute das so wichtige 2:1.
Rayan Bettahar hätte in der Schlussphase beinahe den Deckel drauf gesetzt, doch er scheiterte – natürlich – an der Latte. Da war die DEG gerade beim Wechseln und somit hatten die Eisbären richtig viel Platz, den sie leider nicht nutzen konnten.
Düsseldorf nahm kurz vor dem Ende seine Auszeit und zog den Goalie vom Eis. DEG-Trainer Roger Hansson ging also „All-in“. Und wurde dafür belohnt. 36 Sekunden vor dem Ende Philip Gogulla mit dem Ausgleich – 2:2 (60.). Er probierte es von hinter dem Tor, die Scheibe ging irgendwie ins Tor. Dabei blieb es am Ende und so ging es erneut wie am Freitag beim Stand von 2:2 in die Verlängerung. Für die Eisbären war es bereits die dritte Verlängerung in Folge, weshalb man also zum dritten Mal in Folge punktete. Was ja erst einmal nicht schlecht ist, nur in der Lage, in der sich die Berliner befinden, sollten drei Punkte her.

Doch in der Overtime fiel erneut keine Entscheidung und so ging es auch im dritten Spiel in Folge ins Penaltyschießen. Die Eisbären reizen also gerade alles aus was geht. Reguläre Spielzeit, Verlängerung und Penaltyschießen. In Mannheim gewann man, gegen Nürnberg verlor man. Auch in diesem ging es nach Treffern von Regin und Gogulla in die Overtime. Und dort entschied Matt White das Spiel. Die Eisbären sicherten sich somit den Zusatzpunkt.

Die Eisbären zeigten über zwei Drittel eine starke und konzentrierte Leistung. Im ersten und letzten Drittel dominierte man das Spiel und hatte gute Chancen. Nur im Mitteldrittel verlor man den Faden und lief der DEG mehr oder weniger hinterher. Am Ende war es ein verdienter Sieg. Weil die Berliner mehr für das Spiel taten, defensiv sehr sicher standen und wenig Chancen abgaben und offensiv dem Aluminium-Pech trotzten. Der Spielaufbau funktionierte heute besser als zuletzt, man spielte diesen deutlich konzentrierter und sauberer, was am Ende zum Erfolg führte. Man ließ sich auch nicht vom schlechten zweiten Drittel aus der Ruhe bringen sondern blieb am Drücker und belohnte sich am Ende mit zwei Punkten. Drei wären aber definitiv wichtiger gewesen und auch verdient.

Eisbären Berlin: Sorgt die neue Defensive für mehr Torgefahr von der blauen Linie?

Die ersten beiden Pflichtspiele der Saison 2022/2023 sind absolviert und die Eisbären Berlin haben einen Sieg (8:2 in Grenoble) eingefahren und eine Niederlage (1:7 bei Frölunda) kassiert. 9:9-Tore stehen somit  nach zwei Champions-Hockey-League-Spielen für die Berliner zu Buche. Neun Gegentore nach zwei Spielen sind dabei sicherlich nicht nach dem Geschmack von Trainer Serge Aubin, wenn gleich man gestern neidlos anerkennen musste, wie stark das schwedische Eishockey ist. Da lagen schon ein, zwei Klassen zwischen beiden Mannschaften. Dennoch hätte man es besser verteidigen können, das gaben auch die Spieler nach dem Spiel zu. Ob man aus den Fehlern gelernt hat, wird sich am Donnerstabend zeigen, wenn Göteborg in Berlin zu Gast ist. Dann wird man auch wieder auf die Defensive der Eisbären schauen. Das tun wir bereits heute, denn in unserem Kader-Check sind wir heute in der Verteidigung der Berliner angekommen.

Vier Spieler haben die Eisbären im Sommer verlassen, zwei Abgänge davon schmerzen dabei aber nur. Kai Wissmann hat sich unglaublich in Berlin entwickelt, hat eine super starke Saison gespielt und überzeugte anschließend auch bei der WM. Der Lohn folgte dann im Sommer, als die Boston Bruins den deutschen Nationalspieler unter Vertrag nahmen. Wissmann hinterlässt eine große Lücke in der Berliner Defensive, mit ihm werden den Eisbären satte 27 Scorerpunkte (5 Tore/22 Vorlagen) fehlen.
Auch Simon Després wird in dieser Saison nicht mehr das Trikot der Hauptstädter tragen. Ihn zog es nach Österreich zu Villach. Després kam auf 21 Scorerpunkte (2/19) inklusive Playoffs.
Zwei weitere Abgänge sind Nicholas B. Jensen und Paul Reiner. Jensen konnte sich nie in Berlin durchsetzen und kehrte daher zurück nach Bremerhaven. In der vergangenen Saison kam der Däne auf 14 Scorerpunkte (2/12). Youngster Paul Reiner bekam in Berlin nicht das Vertrauen und entschied sich daher für einen Wechsel zu Aufsteiger Löwen Frankfurt.

Von Düsseldorf nach Berlin gewechselt: Verteidiger Marco Nowak. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den vier Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber, welche es aber in sich haben. Aus Düsseldorf stößt Marco Nowak (siehe Foto links) nach Berlin. Bei den Rheinländern war Nowak absoluter Leistungsträger und hinterlässt daher eine große Lücke bei der DEG. Nowak kam in nur 43 Spielen auf starke 22 Scorerpunkte (4/18). Nowak kam wie Wissmann und Després auf kein Powerplaytor, aber legte dafür fünf Tore in Überzahl auf. Bei Wissmann waren es sechs und bei Després vier Treffer. Viel Torgefahr in Überzahl kann man daher nicht von Nowak erwarten, aber immerhin ist er gut, um Tore aufzulegen.
Einer, von dem man in Überzahl viel erwarten kann, ist Julian Melchiori, den die Eisbären aus Wolfsburg geholt haben. Neun Tore erzielte Melchiori in der vergangenen Saison, 17 weitere Tore legte er auf. Vier der neun Tore erzielte er in Überzahl, drei Treffer legte er im Powerplay auf. Melchiori könnte in Überzahl also für die nötige Gefahr von der blauen Linie sorgen.
Der letzte Neuzugang war so eigentlich nicht eingeplant, musste aber nach dem Abgang von Kai Wissmann verpflichtet werden. Aufgrund mangelnder deutscher Alternativen vergaben die Eisbären die zehnte Ausländerlizenz an Brendan Guhle. Der Kanadier absolvierte in der vergangenen Saison sechs NHL-Spiele für die Anaheim Ducks. Zudem war er in der AHL aktiv, wo er für die San Diego Gulls 37 Spiele absolvierte, in denen ihm drei Tore und vier Vorlagen gelangen. Er ist sicherlich noch der Unbekannteste von den drei Neuzugängen in der Defensive, aber von ihm erwarten sich die Berliner Verantwortlichen einiges.

Die Defensive komplettieren fünf Spieler, welche bereits in der letzten Saison das Eisbären-Trikot trugen. Allen voran ist natürlich Frank Hördler zu nennen, welcher seine neunte Meisterschaft im letzten Jahr gewann. Franky denkt noch lange nicht an ein Karriereende und will an seine Leistungen aus der vergangenen Saison anknüpfen. Da kam der Kapitän der Eisbären auf starke 32 Scorerpunkte (5/27). In Überzahl gelangen ihm ein Treffer und drei Vorlagen.
Von Morgan Ellis hatte man sich wesentlich mehr erwartet als seine 13 Scorerpunkte (2/11). In Überzahl blieb er gänzlich ohne Punkt. Von daher wunderte es nicht gerade wenige Fans, warum er bleiben durfte und Després nicht.
Jonas Müller ist aus der Berliner Defensive nicht mehr wegzudenken und ist ein wichtiger Leistungsträger. Sieben Tore und 19 Vorlagen (zwei in Überzahl) bestätigen die starke Saison der Nummer 18.
Eric Mik machte im letzten Jahr den nächsten Schritt in seiner Karriere und erkämpfte sich seinen Stammplatz. Zwei Tore und 14 Vorlagen rundeten eine sehr gute Saison ab. In dieser Saison wird von der Nummer 12 der nächste Schritt erwartet.
Ob Korbinian Geibel in dieser Saison mehr Einsätze haben wird, als die 15 Spiele in der Vorsaison, wird vorrangig an ihm und seinen Trainingsleistungen liegen. Dass er auch gut für Tore sein kann, hat er gestern bewiesen, als ihm der Ehrentreffer in Göteborg gelang. Letzte Saison gelangen ihm zwei Vorlagen.

Auf dem Papier haben die Eisbären wieder eine starke Defensive. Zwei der vier Abgänge schmerzen, aber mit Nowak, Melchiori und Guhle haben die Verantwortlichen der Eisbären für adäquaten Ersatz gesorgt. Es dürften durchaus mehr Tore von Verteidigern in Überzahl werden, als das eine in der letzten Saison. Dieses erzielte Kapitän Frank Hördler. Alleine Julian Melchiori dürfte da schon für mehr Gefahr von der blauen Linie sorgen.