Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Happy Halloween: Die Eisbären feiern einen 10:2-Kantersieg in Nürnberg!

Wow, was für eine Ansage an die DEL-Konkurrenz: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers deutlich mit 10:2 (3:1,4:1,3:0) gewonnen und damit natürlich die Tabellenführung verteidigt. Aber viel mehr gab man damit ein Statement an die gesamte DEL ab, dass diese Eisbären nur schwer zu schlagen sind, wenn sie ihre Leistung über 60 Minuten abrufen und ihre Chancen dann auch so eiskalt und effektiv nutzen wie heute Abend in Nürnberg.

Bei den Eisbären kehrte Stürmer Leo Pföderl zurück ins Line-up. Er rückte direkt in die Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk. Maximilian Heim rotierte dadurch in die vierte Reihe an die Seite von Eric Mik und Manuel Wiederer. Durch die Rückkehr von Pföderl war Michael Bartuli überzählig. Und im Tor bekam heute Jake Hildebrand den Start.

Die Eisbären hatten das erste Duell gegen die Franken in Berlin deutlich mit 5:0 gewonnen. So einfach sollte es heute jedoch nicht werden, waren die Ice Tigers doch enorm heimstark. Fünf seiner bisherigen sechs Heimspiele konnte Nürnberg für sich entscheiden. Sorgten die Eisbären heute für die zweite Heimniederlage der Franken?

Tor beim Comeback in Nürnberg: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Eiskalte Eisbären schießen zwei Tore innerhalb von nur neun Sekunden

Munterer Beginn in Nürnberg. Beide Mannschaften lieferten sich in der Anfangsphase einen offenen Schlagabtausch. Es ging hin und her, beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor.
Die Hausherren eigentlich besser drin zu Beginn, aber ein Turnover im eigenen Drittel bestraften die Eisbären direkt. Eric Mik mit der 1:0-Führung (7.). Und direkt nach dem Bully der schnelle Pass von Ben Finkelstein auf Rückkehrer Leo Pföderl und der überwand Niklas Treutle in der kurzen Ecke – 2:0 (7.).
Innerhalb von neun Sekunden schossen die Eisbären eine souveräne 2:0-Führung heraus. Und das bei so heimstarken Nürnbergern. Einen besseren Start konnte man sich nicht wünschen.
Oder vielleicht doch? Die Eisbären beantworteten das mit einem klaren Ja! Frederik Tiffels behauptete die Scheibe, spielte sie rüber zu Blaine Byron und der legte nochmal quer rüber auf Tobias Eder, welcher auf 3:0 stellte (9.). Was für eine Ansage des Tabellenführers an die Konkurrenz!
Die Franken vergaben in der Folge ein Powerplay, doch bei Fünf-gegen-Fünf schlug Jake Ustorf zu und brachte die Hoffnung zurück nach Nürnberg – 3:1 (12.).
Was für ein erstes Drittel und die Partie nahm sich keine Ruhe. Beide Teams erarbeiteten sich weitere Chancen. Man durfte hier nicht mal blinzeln, dann drohte man etwas wichtiges zu verpassen. Ein atemberaubendes erstes Drittel, welches beim Stand von 3:1 in die erste Drittelpause ging. Zeit zum durchpusten – für die Spieler und die Fans!

Erzielte in Nürnberg bereits sein drittes und viertes Saisontor: Patrice Cormier (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Niklas Treutle geht entnervt aus seinem Tor

Die Eisbären noch mit drei Minuten Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels. Lange Zeit taten sich die Gäste in dieser Überzahl schwer, doch dann war es Patrice Cormier, welcher frei vor Treutle stand und diesen mal so richtig narrte – 4:1 (23.). Was für ein Move, sensationell!
Die Berliner hatten fortan alles im Griff. Nürnberg fand keinen Weg vorbei an der Berliner Defensive. Und hinten bekamen die Franken einiges zu tun, denn die Eisbären rollten immer wieder auf das Nürnberger Tor zu. Trotz der Drei-Tore-Führung hatten die Hauptstädter hier weiterhin Bock auf offensives Eishockey.
Als die Hausherren in Überzahl waren, konnten sie sich mal wieder im Berliner Drittel festsetzen und sorgten dort durchaus für etwas Gefahr, aber von Erfolg war das Nürnberger Powerplay nicht gekrönt. Als die Eisbären wieder komplett waren, bot sich Nürnberg die Riesenchance durch Dane Fox, welcher alleine durch war. Doch er legte sich am Ende die Scheibe zu weit vor und vergab so die Chance zum Anschlusstreffer. Diesen erzielte dann aber Roman Kechter, der klasse von Jake Ustorf vor dem Tor angespielt wurde und Jake Hildebrand keine Chance ließ – 4:2 (30.)
Die Ice Tigers waren danach weiter am Drücker, wollten den dritten Treffer nachlegen. Doch dann kamen die eiskalten Eisbären wieder und sorgten für Ruhe in Nürnberg. Yannick Veilleux auf Patrice Cormier und der stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her – 5:2 (33.). Wie cool kann man bitte sein?
Es sollte aber noch bitterer für die Gastgeber kommen. Bullygewinn der Eisbären im Angriffsdrittel, Jonas Müller zog von der blauen Linie ab und die Scheibe flog abgefälscht durch zwei (!) Nürnberger Spieler ins Tor – 6:2 (34.). 33 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern.
Da keimte bei den Franken wieder Hoffnung auf nach dem 2:4 und was machen die Eisbären? Die sorgen mit zwei schnellen Toren für klare Verhältnisse im Frankenland. Doch damit nicht genug. Die Eisbären spielten sich im Angriffsdrittel fest, ließen die Scheibe klasse laufen und Frederik Tiffels setzte Morgan Ellis am langen Pfosten in Szene – 7:2 (35.). Ellis netzte in Stürmermanier ein. Und was machte Niklas Treutle? Der Nürnberger Goalie fuhr wutentbrannt Richtung Bank und wechselte sich selbst aus. Leon Hungerecker kam für ihn ins Tor.
Die Eisbären hatten dann erst einmal genug und ließen es in den letzten Minuten des zweiten Drittels etwas ruhiger angehen. Bei einer 7:2-Führung aber auch mehr als verständlich. Nürnberg war aber noch nicht erlöst, denn 20 Minuten standen noch bevor.

Erzielte beim Tor-Festival in Nürnberg sein erstes Saisontor: Marco Nowak (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl macht die „10“ voll

Und die Eisbären hatten kein Mitleid mit den Hausherren. 40 Sekunden waren gespielt, da staubte Frederik Tiffels zum 8:2 ab (41.). Für Nürnberg entwickelte sich Halloween zum einem Horrorabend.
Aber die Eisbären hatten noch immer Lust. Marco Nowak zog von oben ab und die Scheibe flog ins Tor – 9:2 (44.). Jetzt ging wirklich alles, wenn sogar Marco Nowak zu seinem ersten Saisontor kommt. In Nürnberg waren nur noch die Eisbären-Fans zu hören, die heimischen Fans wirkten wie in Schockstarre angesichts dieses Debakels ihrer Ice Tigers.
Die Eisbären hatten nun natürlich richtig Lust auf ein zweistelliges Ergebnis und wollten unbedingt noch den zehnten Treffer erzielen.
Das Spiel hatte längst den Charakter eines Freundschaftsspiels, denn der Ausgang war längst klar. Nürnberg wartete im Grunde nur auf die Schlusssirene und die damit verbundene Erlösung. Die Berliner hingegen wollten natürlich noch den einen Treffer nachlegen. Wann bekommt man schon mal die Chance auf zehn Tore in einem Spiel?
Und das zehnte Tor fiel natürlich noch. Kai Wissmann mit dem Zuspiel vors Tor auf Leo Pföderl und ausgerechnet der Nürnberger Junge machte die „10“ voll – 10:2 (56.).
Danach hatten es die Franken überstanden. Die Eisbären feierten mit dem 10:2 einen Kantersieg an Halloween in Nürnberg.

Knappe 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Sparta Prag

WalkersBarenNews 2023/2024 – #1

9.877 Zuschauer in der sehr gut besuchten Mercedes-Benz Arena sahen ein munteres Testspiel zwischen den Eisbären Berlin und Sparta Prag aus Tschechien. Und die Fans bekamen das volle Programm am Sonntagnachmittag geboten. 60 Minuten reguläre Spielzeit, fünf Minuten Verlängerung und zum krönenden Abschluss noch das Penaltyschießen. Dort sicherten sich die Tschechen den 4:3-Sieg in der Hauptstadt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute dem selben Personal und den selben Offensivreihen wie beim ersten Testspiel in Weißwasser. Nur in der Defensive gab es eine kleine Änderung. Morgan Ellis verteidigte heute zusammen mit Korbinian Geibel. Letzte Woche war noch Eric Mik sein Defensivpartner. Mik bildete heute ein Verteidiger-Pärchen mit Marco Nowak. Im Tor begann erneu Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm auf der Bank Platz.

Jubel der Eisbären-Spieler über das 1:0 von Marco Nowak gegen Sparta Prag. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Ein hochklassiges Spiel war im Vorfeld der Partie erwartet worden und direkt vom ersten Bully weg hatte man das Gefühl, dass beide Mannschaften das auch in die Tat umsetzen wollten. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatten sowohl die Eisbären als auch Prag die ersten gefährlichen Abschlüsse zu verzeichnen. Von Abtasten hier also keine Spur.
So sollte es aber in der Folge nicht weitergehen. Beide Mannschaften durchaus mit vielen kleinen Fehlern im Spielaufbau, der erste Pass saß nicht immer. Was aber für ein zweites Testspiel (aus Berliner Sicht) auch noch normal ist.
Die Eisbären fanden dann aber als erstes zu ihrem Spiel und gingen in der siebten Spielminute mit 1:0 in Führung. Maximilian Heim und Lean Bergmann setzten Verteidiger Marco Nowak klasse in Szene, welcher im Slot zum Abschluss kam und die Berliner in Führung brachte – 1:0. Wird der gute Marco jetzt noch zum Tor-Monster?
Die Gäste aus Tschechien zeigten sich vom Rückstand aber unbeeindruckt und wollten in der Folge den schnellen Ausgleich erzielen. Doch Neuzugang Jake Hildebrand im Eisbären-Tor ließ bis dato keine Scheibe passieren. Generell gefiel in dieser Phase die Defensivarbeit der Eisbären, welche wenig von Prag zuließen und wenn doch was durch kam, war wie erwähnt Hildebrand zur Stelle.
Hinten also relativ kompakt und sicher, vorne dagegen eiskalt. Knapp fünf Minuten vor der ersten Drittelpause belohnten sich die Eisbären für einen richtig starken Wechsel mit dem 2:0. Marco Nowak mit dem Zuspiel auf Rückkehrer und Neu-Kapitän Kai Wissmann, welcher die Scheibe ins Netz hämmerte (16.). Zwei Tore, zweimal durch Verteidiger erzielt und bereits zwei Scorerpunkte von Marco Nowak? Kann gerne so weitergehen!
Auf der Gegenseite schlugen die Tschechen aber wenig später zurück und verkürzten auf 2:1. Pavel Kousal überwand Jake Hildebrand (18.). Ein munteres Spielchen bis hierhin also mit bereits drei Toren. Ließ sich sehr gut anschauen. Mit dem Spielstand von 2:1 ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Zweikampf zwischen Ondrej Miklis (Prag) und Maximilian Heim (Berlin). (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Das Mitteldrittel begann eher schleppend, bis Kai Wissmann Blaine Byron in Szene setzte. Der wollte den tschechischen Goalie Josef Korenar umkurven, doch der machte sich ganz lang und konnte Byrons Schuss parieren.
Die Partie nahm nun wieder an Fahrt auf und es ging hin und her. Beide Mannschaften mit Abschlüssen, die der Eisbären wirkten jedoch gefährlicher. Nur von Erfolg waren diese nicht gekrönt.
Fortan durften sich zum ersten Mal die Special Teams präsentieren, denn die Hauptstädter kassierten die erste Strafzeit der Partie. Das Penalty Killing der Eisbären erwies sich in der ersten Unterzahl aber als enorm stark, ließ bis auf einen etwas gefährlichen Schuss nichts zu von Sparta Prag. Und der Schuss rauschte auch noch am Tor vorbei, wenn auch knapp.
Bei Fünf-gegen-Fünf wirkte Prag in der Folgezeit aber aktiver als die Eisbären, das Spiel verlagerte sich Mitte des zweiten Drittels so ein wenig ins Berliner Drittel. Die Eisbären für meinen Geschmack in dieser Phase zu passiv. Und das wurde bestraft. Zwei-auf-eins-Konter der Tschechen, welchen Jan Buchtele eiskalt abschloss – 2:2 (30.).
In dieser Phase merkte man dem von Pavel Gross trainiertem Prag übrigens an, dass das heute bereits das fünfte Testspiel war. Die ersten vier hatten die Prager allesamt gewonnen.
Die Eisbären fanden im Mitteldrittel überhaupt nicht zu ihrem Spiel und hatten arge Probleme mit den giftigen Tschechen. Dazu kam, dass man sich unnötige Strafen einhandelte. Maxi Heim mit der zweiten Strafe der Partie durch ein eben unnötiges Haken im Angriffsdrittel. Und diese Strafe flog den Eisbären um die Ohren. Im zweiten Versuch versenkte Josh Kestner die Scheibe zur erstmaligen Prager Führung im Berliner Tor – 2:3 (35.).
Und das hatten sich die Tschechen redlich verdient, weil sie im zweiten Drittel die klar bessere und aktivere Mannschaft waren. Die Eisbären kamen kaum aus dem eigenen Drittel raus, konnten kaum mal für Entlastung sorgen und wenn du dir dann noch unnötige Strafen erlaubst, dann dreht der Gegner eben das Spiel.
In der Schlussphase des zweiten Drittels bot sich den Berlinern dann aber in Überzahl die Chance, wieder zurück ins Spiel zu kommen. Und Powerplay war ja eine der wenigen Stärken in der verkorksten letzten Saison. Doch man fand nicht in seine Formation und brachte nur wenige Schüsse auf das Tor. So ging es mit einem verdienten 2:3-Rückstand in die zweite Drittelpause.

Neuzugang Frederik Tiffels erzielte das wichtige 3:3 im dritten Drittel. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Auch im Schlussdrittel konnten die Berliner an ihrem Powerplay arbeiten. Noch eine Minute Überzahl hatte man zu Beginn des dritten Drittels und dann nochmal ein ganzes in der 45. Spielminute. Aber da hat das Trainerteam um Serge Aubin noch viel Arbeit im Training vor sich. Denn man schaffte es kaum mal in die Formation und konnte so folglich auch nicht für Gefahr sorgen.
Auch danach plätscherte das Spiel nur so vor sich hin, Torraumszenen gab es in dieser Phase kaum zu sehen. Die Eisbären konnten irgendwie nicht, Prag musste angesichts des Spielstands nicht unbedingt.
Erst als die Berliner in Unterzahl waren, hatten Yannick Veilleux und Lean Bergmann mal wieder für gute Abschlüsse auf Seiten der Eisbären gesorgt. Während das Powerplay also noch stottert, lief das Penalty Killing umso besser.
Und plötzlich waren die Eisbären wieder voll drin im Spiel. Blaine Byron setzte hinter dem Tor stark nach, eroberte dadurch die Scheibe, sah Frederik Tiffels frei vor dem Tor stehen, spielte ihn an und der Neuzugang schoss humorlos zum 3:3 ein (53.). Ein Tor des Willens.
Plötzlich war es wieder ein komplett anderes Spiel. Nämlich ein Duell auf Augenhöhe, der Ausgleichstreffer gab den Hauptstädtern neues Selbstvertrauen. Beide Teams drängten nun auf den Siegtreffer. Beide Torhüter bekamen nochmal ordentlich was zu tun. Doch es sollte zur keiner Entscheidung in der regulären Spielzeit mehr kommen. Somit ging es im Testspiel gegen Prag in die Verlängerung.

Kleine Meinungsverschiedenheit zwischen David Nemecek (Prag) und Michael Bartuli (Berlin). (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Auch in der Overtime ging es hin und her. Ty Ronning hatte den Siegtreffer auf der Kelle, doch verzog. Auf der Gegenseite flog ein Schuss der Tschechen knapp am Berliner Gehäuse vorbei. Die dickste Chance hatten die Hausherren 39,5 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung, als Blaine Byron zum Penalty antrat. Doch den ließ er kläglich liegen. Und somit ging es beim Stand von 3:3 ins Penaltyschießen. Nicht gerade eine Parade-Disziplin der Eisbären in der letzten Saison. Zum Glück also, dass man es in der Vorbereitung bereits zum zweiten Mal üben durfte.
Dort traf als einziger Schütze der Sparta-Stürmer Roman Horák, der Prag damit das Testspiel gewann.

4:3 in Augsburg: Die Eisbären zittern sich zum Endspiel um Platz zehn

Die Playoff-Hoffnung lebt noch, aber die Eisbären Berlin sind am Sonntagnachmittag auf Schützenhilfe des heutigen Gegners angewiesen. Die Berliner gewannen mit 4:3 (2:0,2:1,0:2) bei den Augsburger Panthern und verbesserten sich in der Tabelle auf Platz elf. Dabei wäre es am Ende beinahe noch schief gegangen, denn die Eisbären verspielten beinahe noch eine 4:0-Führung beim Vorletzten. Nun kommt es am Sonntag zum Endspiel gegen Schwenningen, welches die Eisbären unbedingt gewinnen müssen. Zugleich muss man aber auf einen Frankfurter Patzer gegen Augsburg hoffen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte Marcel Noebels wieder zur Verfügung. Er stürmte in der ersten Reihe an der Seite von Zach Boychuk und Leo Pföderl. Die zweite Reihe bildeten Matt White, Alex Grenier und Giovanni Fiore. In der dritten Reihe spielten Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Kevin Clark. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Bennet Roßmy, Peter Regin und Frank Mauer.
In der Defensive blieben Jonas Müller und Marco Nowak zusammen. Rayan Bettahar verteidigte heute mit Morgan Ellis, Julian Melchiori mit Eric Mik. Im Tor stand Tobias Ancicka, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen mit zwei Punkten Rückstand auf Platz zehn in dieses Spiel. Mit einem Sieg würde man die Playoff-Hoffnung am Leben halten, bei einer Niederlage würde der Playoff-Zug heute wohl bereits abgefahren sein.
Eine besondere Brisanz bot dieses Spiel: Denn im ersten Spiel in Berlin hatten zwei krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichter das Spiel zu Gunsten der Eisbären entschieden. Daher durfte man mit Augsburgern rechnen, welche mit enorm viel Wut im Bauch antreten würden. Und zudem war es das vermeintlich letzte DEL-Heimspiel der Panther in der DEL. Da wollten die sich natürlich anständig von den eigenen Fans verabschieden.
Es war also alles angerichtet für einen spannenden Eishockey-Abend im altehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären kamen äußerst druckvoll ins Spiel und hätten durch Kevin Clark früh das so wichtige 1:0 erzielen können. Doch der Pfosten stand dem Torerfolg im Weg. Aber die Eisbären blieben dran und setzten Augsburg immer wieder unter Druck.
Die Hausherren konnten den Druck aber in der Folge eindämmen und fuhren selbst die ersten Angriffe Richtung Berliner Tor. In dieser Phase entwickelte sich ein munteres hin und her in dieser hart umkämpften Partie.
Nach einem Drei-auf-eins-Konter der Berliner klingelte es im Augsburger Tor. Matt White hatte abgezogen und Markus Keller am kurzen Pfosten düpiert – 1:0 (12.).
Den Führungstreffer hatten sich die Hauptstädter redlich verdient. Sie blieben auch danach am Drücker und hatten weitere gute Chancen.
Nach einem Check von Rayan Bettahar wurde es hitzig, weil Henry Haase danach die Sicherungen durchbrannten. Dafür bekam er fünf Minuten, während Bettahar nur zwei Minuten kassierte. Die Eisbären also mit einem Powerplay zum Ende des Auftaktdrittels. Die Berliner waren auch da am Drücker, wollten unbedingt das 2:0 nachlegen. Und 6,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels schlugen sie eiskalt zu. Marco Nowak hatte abgezogen und auf 2:0 gestellt (20.).
Mit dieser verdienten 2:0-Führung ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Foto: Ela on Tour

Im Mitteldrittel sorgten die Eisbären früh für die Vorentscheidung. Matt White sah Giovanni Fiore im Slot, der vollendete zum 3:0 (22.). Die Eisbären waren also dabei, ihre Hausaufgaben im Kampf um Platz zehn zu erledigen. Nun hieß es hoffen auf die Konkurrenz, damit man am Ende der Saison doch noch von Platz zehn den Angriff auf Titel Nummer zehn starten kann. Doch im Parallelspiel Nürnberg gegen Frankfurt stand es zu diesem Zeitpunkt 2:0 für die Hessen.
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und spielten weiter druckvoll nach vorne. Man wollte hier den nächsten Treffer nachlegen, schließlich kann es am Ende auch auf die Tordifferenz ankommen. Die Eisbären hatten das Spiel hier jedenfalls voll und ganz im Griff.
Und frühzeitig war die Partie hier entschieden. Markus Keller konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings fiel die Scheibe direkt auf die Kelle von Leo Pföderl, welcher sich nicht lange bitten ließ – 4:0 (28.).
Doch so sang- und klanglos wollten die Fuggerstädter hier nicht untergehen. Scheibengewinn im eigenen Drittel, schneller Angriff des AEV und Top-Torjäger Sebastian Wännström überwand Tobias Ancicka – 1:4 (30.).
Augsburg kurz darauf mit einem Powerplay und der Chance, weiter zu verkürzen. Doch sie konnten die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Mit einem weiteren Gegentreffer hätte die Partie durchaus nochmal kippen können.
Doch die Eisbären konnten das Spiel danach wieder vermehrt vom eigenen Tor fernhalten und sorgten somit wieder für Ruhe. So nahm man eine souveräne 4:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Was im direkten Duell mit den Löwen Frankfurt auch wichtig war, denn die Hessen führten nach 40 Minuten mit 5:1 in Nürnberg.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel hatten die Eisbären im Powerplay gute Chancen, auf 5:1 zu stellen. Aber sie fanden keinen Weg vorbei an Markus Keller.
Wie man sein Powerplay nutzt, zeigten dann die Hausherren. Aber das Tor war eher eins aus der Kategorie „dreckiges Tor“. David Stieler brachte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo sie von Ancickas Schlittschuh ins eigene Tor trudelte – 2:4 (53.).
Augsburg hatte nun Oberwasser und setzte die Aufholjagd fort. Matt Puempel verkürzte weiter auf 3:4 (55.).
Die Eisbären mussten nun also wieder um den schon sicher geglaubten Sieg und die drei Punkte zittern. Und es standen noch fünf heiße Schlussminuten im Hexenkessel Curt-Frenzel-Stadion bevor.
Der AEV nahm in der Schlussphase seine Auszeit und den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Augsburg versuchte also noch einmal alles und sorgte auch tatsächlich nochmal für Gefahr vor dem Berliner Tor. Die Eisbären zitterten sich aber am Ende ins Ziel und sicherten sich den knappen 4:3-Sieg in Augsburg.

Somit hält man die Rest-Chance auf Platz zehn am Leben. Doch um doch noch im aller letzten Moment auf den Playoff-Zug aufzuspringen, muss man am Sonntag sein Heimspiel gegen Schwenningen gewinnen. Und selbst das reicht nur, wenn gleichzeitig Frankfurt sein Heimspiel gegen Augsburg verliert.
Man hat es also nach wie vor nicht mehr in der eigenen Hand. Und das heutige Spiel spiegelte einmal mehr die Berliner Saison wieder. Bis zum 4:0 war das eine sehr konzentrierte und gute Leistung, danach ließ die Konzentration nach und man brachte die Panther wieder zurück ins Spiel. Am Ende zitterte man sich ins Ziel und sicherte sich die drei enorm wichtigen Punkte.
Und nun kommt es zu einem Szenario, welches man vor Saisonbeginn nicht für möglich gehalten hätte: Der amtierende Deutsche Meister kämpft mit dem Aufsteiger am letzten Spieltag um den letzten Platz in den Playoffs. Und Frankfurt geht als Favorit in den letzten Spieltag. Auch das passt irgendwie zur Eisbären-Saison 2022/2023.

Um euch aber mal ein kleines bisschen Hoffnung zu machen: Am Dienstag verbesserten sich die Eisbären auf Platz zwölf. Heute auf Platz elf. Am Sonntag folgt dann vielleicht der Sprung auf Platz zehn. Möglich ist alles und die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.

4:1 gegen Straubing: Fünfter Sieg und vierter Heimsieg in Folge – Leo Pföderl mit einem Hattrick

Ausgabe #27:

Die Siegesserie geht weiter: Die Eisbären Berlin haben auch das fünfte Spiel in Folge gewonnen. Gegen die Straubing Tigers setzten sich die Berliner hoch verdient mit 4:1 (2:0,1:0,1:1) durch und feierten damit auch den vierten Heimsieg in Serie. Die Eisbären haben nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen angeknüpft und kommen immer besser in Fahrt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste sein Team auf zwei Positionen verändern. Yannick Veilleux war gesperrt und Bennet Roßmy fühlte sich nicht gut. Dafür rückten Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis in den Kader. Bettahar war als siebter Verteidiger dabei, Nijenhuis nahm den Platz von Manuel Wiederer in der vierten Reihe neben Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Wiederer rückte in die dritte Reihe zu Frank Mauer und Peter Regin und ersetzte dort den gesperrten Veilleux. Alles andere blieb im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel gleich. Mit Ausnahme der Torhüter-Position, wo heute Juho Markkanen stand. Tobias Ancicka bekam eine Pause und nahm auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten ihre Siegesserie ausbauen und den fünften Sieg in Serie feiern. Allerdings zählen die Niederbayern zu den Angstgegnern der Eisbären. Alle bisherigen drei Duelle in dieser Saison gingen an die Tigers. Heute wollten die Berliner diese Serie beenden und den ersten Saisonsieg gegen Straubing einfahren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären legten gut los und sorgten gleich im ersten Wechsel für die ersten zwei, drei guten Abschlüsse. Straubing hatte dann aber früh im Spiel das erste Powerplay, aus welchem sie aber noch kein Kapital schlagen konnten.
Danach beruhigte sich das Spiel aber wieder. Beide Teams rannten zwar immer wieder an, aber auf beiden Seiten war einfach kein Durchkommen, weshalb das bis hierhin doch ein relativ zähes Spiel war. Es war vorrangig vom Kampf und gutem Defensivspiel geprägt.
Nach dem Powerbreak setzten sich die Gäste aus Niederbayern über einen längeren Zeitraum im Berliner Drittel fest, gaben auch Schüsse ab, welche aber Juho Markkanen vor keine größeren Probleme stellten. Und mit dem ersten Angriff nach dem Powerbreak schlugen die Hausherren plötzlich eiskalt zu. Leo Pföderl setzte seinen Tor-Streak fort und brachte die Eisbären Mitte des ersten Drittels mit 1:0 in Führung (10.).
Wenn es einmal läuft, dann aber so richtig. Powerplay für die Eisbären, Marcel Noebels mit dem Pass auf Kevin Clark, der legte auf für Leo Pföderl und der vollende humorlos zum 2:0 (12.). Eine Traum-Kombination dieser Reihe.
Die Eisbären überzeugten durch ihre gnadenlose Effektivität vor dem Tor. Defensiv stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Straubing zu. Auch heute war das gesteigerte Selbstvertrauen wieder deutlich zu spüren.
Wenn es in der Folge gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Niederbayern. Die Eisbären schafften es immer wieder für Unruhe vor dem Tor der Gäste zu sorgen. Das war den Tigers kaum mal gelungen, weshalb die Berliner Führung auch verdient war nach den ersten 20 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch das zweite Drittel bot weiterhin keinen Eishockey-Leckerbissen, dafür aber defensiv weiter hoch konzentrierte Eisbären, die lediglich einen Alleingang der Tigers zuließen, welcher aber von Juho Markkanen problemlos entschärft wurde.
Und vorne blieben die Eisbären gnadenlos effektiv und eiskalt. Bei 4-4 auf dem Eis blieb die Scheibe vor Hunter Miska liegen und wer kam genau zur richtigen Zeit angerauscht? Natürlich Leo Pföderl, der den Hattrick schnürte – 3:0 (26.).
Das Spiel der Eisbären erinnerte an die guten alten Zeiten aus der letzten Saison, als man solche Spiele reihenweise sah. Defensiv nahezu fehlerfrei und offensiv mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit unterwegs. Die Eisbären haben den so lang erhofften Turnaround geschafft. Und das auch noch zum absolut richtigen Zeitpunkt. Wendet sich die Saison jetzt tatsächlich noch zum Guten?
Man hatte auch heute nicht wirklich das Gefühl, dass das Spiel irgendwie kippen würde. Dafür traten die Berliner zu souverän auf. Selbst kleine Wackler wurden schnell wieder ausgebügelt. Und defensiv unterstützte man sich immer wieder gegenseitig.
Auch in der Folge das gleiche Bild wie bisher. Wenn Straubing im Angriff war, wurde es selten gefährlich. Wenn die Eisbären im Angriff waren, dann gelangen teilweise gute Kombinationen und es wurde gefährlich. So werden die Eisbären wieder zu einem sehr unbequemen Gegner in der PENNY DEL, gegen den man nicht so gerne spielt. Und auch die Arena am Ostbahnhof könnte mit so einer Leistung wieder zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Heute winkte schließlich der vierte Heimsieg in Serie. Jedenfalls war man nach 40 Minuten auf bestem Weg dahin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Straubing kam sehr engagiert aus der Kabine und suchte sofort den Weg Richtung Berliner Tor. Noch hatte die Mannschaft von Trainer Tom Pokel das Spiel nicht aufgegeben. Man hatte auch früh im Schlussdrittel die Chance in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber die Berliner Defensive bot den Tigers weiterhin nicht viel Platz an. Man verteidigte weiterhin sehr konzentriert und leidenschaftlich. Wenn doch was durch kam, war Juho Markkanen zur Stelle oder einmal sogar die Latte.
Offensiv waren die Eisbären auch im dritten Drittel weiterhin eiskalt. Doppelpass zwischen Marcel Noebels und Marco Nowak, Letzterer hämmerte die Scheibe ins Netz – 4:0 (46.). Mit dem gefühlt ersten Schuss im letzten Drittel schlugen die Eisbären zu. Sie blieben eben weiterhin gnadenlos effektiv.
Straubing blieb aber auch danach weiter offensiv sehr bemüht, doch der Weg für die Tigers war nun doch schon ein sehr weiter. Und die Eisbären machten die Räume natürlich auch nach dem 4:0 weiterhin sehr eng und ließen den Tigers so wenig Platz, um mal in geeigneter Position zum Abschluss zu kommen.
Es machte schon großen Spaß den Eisbären heute zuzuschauen, wie souverän sie doch spielen können. Von den Problemen, ihr Spiel mal über 60 Minuten durchzuziehen, war nichts mehr zu sehen. Die Defensivprobleme? Zwar noch nicht zu hundert Prozent abgestellt, aber deutlich verbessert. Die Chancenverwertung ist ebenso deutlich besser geworden, die Kaltschnäuzigkeit ist zurück. So mausert man sich mehr und mehr doch noch zu einem ernstzunehmenden Playoff-Kandidaten. Mit dem Abstieg haben die Eisbären jedenfalls endgültig nichts mehr zu tun.
Aber zurück zum Spiel, wo Straubing sechs Minuten vor der Schlusssirene auf 4:1 verkürzen konnte. Travis St. Denis war erfolgreich gewesen. Doch dieser Treffer war nur noch Ergebniskosmetik. Denn am fünften Sieg in Serie und vierten Heimsieg in Folge änderte dieser Treffer auch nichts mehr. Die Eisbären spielten das souverän zu Ende und haben endlich die so lang erhoffte Siegesserie gestartet. Und noch viel mehr, sie bauen sie weiter und weiter aus. Ein Ende ist mit der heute und auch zuletzt gezeigten Leistung nicht in Sicht. Die PENNY DEL sollte sich vor diesen Eisbären wieder in Acht nehmen. Denn der Deutsche Meister ist zurück. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison.

Vierter Sieg in Folge: Die Eisbären Berlin bleiben auf der Siegerstraße und besiegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 6:4

Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin bleiben weiter auf der Siegerstraße: Gegen die Grizzlys Wolfsburg setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (3:1,2:2,1:1) durch und feierte damit erstmals vier Siege in Folge in dieser Saison. Die Berliner knüpften in diesem Spiel nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen an und legten einen überzeugten Auftritt vor erstmals ausverkauftem Haus hin.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Rayan Bettahar und Ex-Grizzly Jan Nijenhuis blieben draußen, dafür kehrten Manuel Wiederer und Bennet Roßmy zurück ins Line-up. Wiederer nahm den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe zwischen Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Und Roßmy war als nominell 13. Stürmer dabei. Ansonsten blieb alles andere im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich. Tobias Ancicka stand also auch heute wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten heute die Chance, erstmals in dieser Saison vier Spiele in Folge zu gewinnen. Einfach sollte das aber nicht werden, traf man doch mit Wolfsburg auf einen Angstgegner. In dieser Saison hatte man bereits beide Duelle verloren (1:2 n.P. in Berlin/0:5 in Wolfsburg). Man hatte also durchaus noch eine Rechnung mit den Niedersachsen offen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Selbstvertrauen nach drei Siegen in Serie war den Eisbären deutlich anzumerken. Vom ersten Bully weg machten die Berliner schon wieder ordentlich Druck auf das Wolfsburger Tor. Justin Pogge im Tor der Gäste bekam schon in den ersten Minuten einiges zu tun, doch noch hielt der ehemalige Eisbären-Goalie dem Druck Stand. Aber die Berliner Führung lag mehr als in der Luft vor erstmals ausverkauften Haus in dieser Saison. Kann nicht jeder von sich behaupten, wer schon mal Drittletzter in der Tabelle war. Aber das ist eben Berlin.
Wolfsburg war bei seinen selten Ausflügen nach vorne aber nicht gerade ungefährlich, aber etwas zu ungenau im Abschluss.
Neun Minuten waren gespielt, da machte Justin Pogge mal wieder „Pogge-Sachen“. Er wollte die Scheibe hinter dem Tor klären, spielte sie aber genau auf die Kelle von Kevin Clark, welcher die Scheibe direkt vor das Tor spielte, wo Leo Pföderl angerauscht kam und zum 1:0 traf (9.).
Doch auch die Eisbären können Einladungen verteilen. Marco Nowak mit dem Fehlpass aus dem eigenen Drittel heraus, Trevor Mingoia zündete den Turbo, spielte den Querpass auf Top-Scorer und Ex-Eisbär Spencer Machacek, welcher zum 1:1 traf (11.).
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und hatten auch in der Folge weitere gute Chancen, aber Justin Pogge war in diesen Momenten wieder hellwach und parierte die Berliner Schüsse. Aber rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause war auch der Wolfsburger Goalie machtlos, als Peter Regin und Yannick Veilleux die Schläger in den Schuss von Morgan Ellis hielten. Veilleux war als Letzter dran und brachte die Eisbären erneut in Führung – 2:1 (17.). Das Tor wurde aber nochmal überprüft, aber anschließend blieb die „One-Ice-Entscheidung“ bestehen.
Wolfsburg bekam am Ende des ersten Drittels nochmal ein Powerplay und da sind die Niedersachsen das beste Team. Doch die Eisbären schlugen in Unterzahl zu. Konter über Giovanni Fiore und der zündete den Turbo und ließ Pogge ganz alt aussehen – 3:1 (19.). Frank Mauer hatte die Nummer 21 auf die Reise geschickt. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Die Eisbären hatten bis hierhin nahtlos an die letzten Auftritte angeknüpft.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gäste erneut Überzahl und dort schlugen sie mit Ablauf der Strafe gegen die Eisbären zu. Matt Lorito hatte Tobias Ancicka überwunden – 3:2 (22.).
Doch auch dieses Gegentor konnte die Eisbären nicht schocken. Nur 23 Sekunden später gaben die Berliner die direkte Antwort und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Leo Pföderl schaute kurz nach oben, visierte das Tor an und überwand Justin Pogge zum zweiten Mal an diesem Abend – 4:2. Die Eisbären laufen so langsam aber sicher heiß, Leo Pföderl läuft so langsam aber sicher heiß.
Noch ein weiterer Beweis nötig? Die Eisbären bekamen ihr erstes Powerplay und hatten sogar gleich zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das ließen sich die Eisbären nicht nehmen. Zach Boychuk hämmerte die Scheibe in den Winkel und stellte auf 5:2 (26.). Da darf man sich schon mal verwundert die Augen reiben, was die Eisbären da unten auf dem Eis für ein Feuerwerk ablieferten. Das erinnerte schon wieder stark an die letzte Saison. Gnadenlos effektiv vor dem Tor und mit enorm viel Leidenschaft im Spiel. Matt White hätte kurze Zeit später beinahe das halbe Dutzend voll gemacht, aber das Aluminium stand dem sechsten Treffer im Weg.
Wolfsburg versuchte fortan eine Antwort zugeben, aber ihre Angriffe wurden entweder vorher abgeblockt oder waren eine sichere Beute von Tobias Ancicka im Berliner Tor. Die Eisbären konzentrierten sich nach ihrem Sturmlauf jetzt vor allem auf die Defensive. Und das klappte bisher ganz gut, denn die Wolfsburger bissen sich an dieser die Zähne aus.
Für ein weiteres Highlight im Mitteldrittel sorgten Yannick Veilleux und Björn Krupp, welche sich mal spontan zum Fight abseits des Spiels verabredeten.
Wolfsburg bekam in der Schlussphase das nächste Powerplay. Ex-Grizzly Julian Melchiori musste in die Kühlbox und da schlugen die Grizzlys zu. Trevor Mingoia verkürzte auf 5:3 (36.).
Die Niedersachsen blieben am Drücker und wollten jetzt auch den vierten Treffer, aber Tobias Ancicka hatte etwas dagegen. Auch die Eisbären ließen Chancen liegen, weshalb es beim 5:3 nach 40 Minuten blieb.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären dann aber früh für die Vorentscheidung. Man konnte sich mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen, Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen und das halbe Dutzend vollgemacht – 6:3 (43.).
Damit hatte man übrigens zum ersten Mal in dieser Saison sechs Tore zu Hause erzielt. Fünf Tore waren bisher der Höchstwert. Diese hatte man gegen Frankfurt, Düsseldorf und Bietigheim erzielt. In Köln waren es derweil die meisten in dieser Spielzeit, denn da gewann man mit 7:3. Das gleiche Ergebnis war auch heute noch möglich und die Eisbären hatten auch kurze Zeit später das nächste Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen.
Die Eisbären hatten im Schlussdrittel alles im Griff, von Wolfsburg kam kaum noch was. Die Niedersachsen waren zwar bemüht, aber so der letzte Zug zum Tor fehlte. Da war anscheinend der Glaube auch nicht mehr vorhanden, dass man hier noch etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit nach Hause in die Autostadt nehmen würde.
Doch in der 54. Spielminute schlugen die Grizzlys dann doch noch einmal zu. Erneut war es Spencer Machacek, welcher mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag auf 6:4 stellte. Sollte es hier nun also doch nochmal spannend werden? Die Grizzlys taten jedenfalls alles dafür, dass es nicht dazu kam. Denn die Gäste kassierten die nächste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären das nächste Powerplay in der Schlussphase. Und diese wollten in diesem natürlich für die endgültige Entscheidung sorgen. Doch das taten sie nicht und so blieben den Wolfsburgern noch vier Minuten für die Aufholjagd.
Doch die Eisbären ließen die Grizzlys kaum zur Entfaltung kommen sondern spielten selber offensiv nach vorne. Erst, als die Wolfsburger ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, konnten sie sich im Angriffsdrittel festsetzen. Doch die Eisbären brachten das 6:4 über die Zeit und holten den vierten Sieg in Folge. 

Ein am Ende verdienter Heimsieg für die Eisbären, welche vor allem offensiv für Furore sorgen konnten und ihre Chancen gnadenlos verwerteten. Die Eisbären hatten das Spiel voll und ganz im Griff, als sie ihr offensives Power-Hockey spielten. Man hat aber auch gesehen, dass man Probleme bekam, als man sich mehr und mehr in die Defensive zurückzog. Da waren die Wolfsburger besser drin im Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Aber über den gesamten Spielverlauf gesehen war es ein überzeugender Auftritt der Eisbären, welche nahtlos an die letzten Spiele angeknüpft haben und immer besser in Fahrt kommen. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und der Einsatz stimmen endlich wieder über nahezu 60 Minuten. Mit dieser Einstellung und dieser Leistung hat man auch weiterhin die Chance auf Platz zehn am Ende der Hauptrunde.

3:4 n.P. gegen Ingolstadt: Kein Happy End beim 1000. DEL-Spiel von Frank Hördler

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 3:4 n.P. verloren. Die Berliner zeigten während des Spiels mal wieder ihre zwei Gesichter der laufenden Saison. Und sie zeigten auch deutlich, dass man so nicht aus dem Abstiegskampf herauskommen kann. Am Ende gewann man zwar noch einen Punkt, mit dem man nicht unbedingt mehr gerechnet hatte, aber auch der ist letztendlich zu wenig.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum Sieg am Freitagabend gegen Bremerhaven (3:2 n.V.) nur auf einer Position. Und das hatte einen guten Grund. Kapitän Frank Hördler absolvierte gegen die Schanzer heute sein 1000. DEL-Spiel und in diesem darf natürlich sein Sohn Eric Hördler nicht fehlen. Hördler Junior nahm den Platz von Maximilian Heim in der vierten Reihe ein. Ansonsten blieb alles beim alten.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die letzten beiden Auftritte anknüpfen und den zweiten Sieg in Folge feiern. Zur Abwechslung mal einen Drei-Punkte-Sieg. Einer der bisher wenigen Dreier in dieser Saison feierte man beim ersten Duell in Ingolstadt, als man bei den Panthern mit 3:1 gewann. Heute wollte man den zweiten Sieg gegen Ingolstadt einfahren. Einfach sollte das aber nicht werden, verfügen die Schanzer doch über die beste Defensive der gesamten PENNY DEL. Aber in so einem besonderen Spiel ist alles möglich.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bereits beim Warm-up gab es den ersten Gänsehaut-Moment. Alle Spieler der Eisbären trugen das Trikot aus der ersten Saison von Frank Hördler. Natürlich mit der Nummer sieben drauf und natürlich alle mit einem gelben Schläger. Wenn es einer verdient hat, dann unser Kapitän Frank Hördler!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und die Gänsehaut ging nicht weg. Denn vor dem Spiel wurde Frank Hördler per Highlight-Video noch einmal extra gewürdigt. Ehemalige Mitspieler und seine Familie kamen zu Wort, die besten Momente seiner Karriere wurden gezeigt. Wer da keine Tränen in den Augen hatte, hat den Sport nie geliebt. Zudem gab es natürlich auch eine Choreo anlässlich des 1000. DEL-Spiels.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Beflügelt von der Gänsehaut-Atmosphäre legten die Eisbären auch gleich gut los. Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Ingolstädter Spieler fälschte den Schuss entscheidend ab und schon führten die Berliner nach gerade einmal 74 Sekunden – 1:0. Bisher also ein perfektes Drehbuch für diesen besonderen Tag.
Während der Unterbrechungen kamen weitere ehemalige Kollegen zu Wort, um Frank Hördler zu würdigen. U.a. Don Jackson, Steve Walker, Jens Baxmann, Denis Pederson, Mark Beaufait und Florian Busch. Was für schöne Worte an den Kapitän!
Zurück zum Spiel und da mussten die Eisbären in Unterzahl den Ausgleich hinnehmen. Charles Bertrand stocherte die Scheibe über die Linie – 1:1 (6.). Ein sehr diskutabler Treffer. Denn eigentlich hatte Ancicka die Scheibe und Ingolstadt stocherte munter weiter. Da darf man auch mal abpfeifen. Zumal die beiden Hauptschiedsrichter sich diese Szene auch noch im Videobeweis anschauten. Aber alles meckern nützt eben nichts…
Fortan ging es munter hin und her. Beide Teams kamen immer wieder zum Abschluss. Ingolstadt war zwischenzeitlich dem 2:1 sehr nahe, das Aluminium half den Berlinern aber. Doch in Minute Zwölf hatten die Schanzer das Spiel gedreht. Top-Scorer Mikro Höfflin setzte Top-Torjäger Charles Bertrand in Szene und der traf bereits zum zweiten Mal in diesem Spiel und zum insgesamt zehnten Mal in dieser Saison – 1:2.
Ingolstadt traf hier wie ein Spitzenteam auf und brauchte nicht viele Chancen, um das Spiel zu drehen. Die Eisbären hatten defensiv während des ersten Drittels durchaus einige Fehler in ihrem Spiel drin, aber sie fielen nicht auseinander. Man suchte auch immer wieder den Weg vor Michael Garteig. So versuchte es Matt White mit einem Onetimer, doch der Schanzer Goalie war zur Stelle.
Einfach sollte die Aufholjagd aber nicht werden, stellten die Panther doch bekanntlich die beste Defensive der gesamten Liga. Nach dem ersten Drittel lagen die Berliner somit mit 1:2 hinten. Aber noch war hier nichts verloren. Doch um am Ende erfolgreich zu sein, musste man an die ersten fünf Minuten des Spiels anknüpfen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Nackenschlag für die Hauptstädter. Oder doch nicht? Jerome Flaake hatte das vermeintliche 3:1 erzielt, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer wegen einer Torhüter-Behinderung zurück genommen. Endlich mal ein Videobeweis, der die Entscheidung auf dem Eis änderte. Klappte beim ersten Mal ja leider nicht.
Auch im zweiten Drittel blieb alles beim alten. Ingolstadt trat hier wie ein Spitzenteam auf, war gefühlt immer einen Schritt schneller als die Eisbären. Die waren durchaus bemüht, aber eben auch zu behäbig im Spielaufbau und vor dem Tor traf man zumeist die falschen Entscheidungen. So auch bei einem 3-auf-1-Konter.
Defensiv machte man eigentlich harmlose Situationen wieder spannend. Beispiel gefällig? Jonas Müller fing einen Querpass ab und wollte die Scheibe sofort weiter passen, doch Marko Friedrich schnappte sich die Scheibe und war durch, Tobias Ancicka war aber zur Stelle. Solche Fehler können dir das Genick brechen. Und genau das ist den Eisbären in dieser Saison schon zu häufig passiert. Hier ging es aber mal gut.
Spielerisch passierte anschließend auf beiden Seiten nicht viel. Ein Highlight gab es erst wieder, als Manuel Wiederer und Philipp Krauss aneinander gerieten und sich einen kurzen Schlagabtausch lieferten. Dafür durften sich beide für fünf Minuten abkühlen.
In der Schlussphase überstanden die Eisbären die nächste Unterzahl. Offensiv hätte man durchaus Chancen haben können, aber die Puck-Kontrolle war heute unterirdisch. Zwei-auf-eins-Konter und Giovanni Fiore bekommt den Pass nicht zum Mitspieler rüber. Zach Boychuk mit dem nächsten Konter. Er will die Scheibe in den Slot legen, auch da klappt der Pass nicht. Zu leichtfertig ließ man heute mögliche Chancen liegen. Dass diese am Ende nicht entstanden, sagte schon alles über das Offensivspiel der Eisbären aus.
15,7 Sekunden vor dem Drittelende marschierte Daniel Pietta ungestört über die gesamte Eisfläche bis hin vor das Tor, wo er Tobias Ancicka in der kurzen Ecke überwand – 1:3 (40.). Ja, der junge Goalie sah da nicht gut aus, zuvor aber hielt er seine Mannschaft mehrfach im Spiel. Ancicka zeigte heute seine Leistung, seine Mitspieler eben nicht. Und somit überraschte der 1:3-Rückstand nach 40 Minuten überhaupt nicht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären. Doch das war zum abgewöhnen. Kein gelungener Spielaufbau, Ingolstadt hatte zunächst keine Probleme damit. Erst kurz vor Ende fanden die Eisbären mal ihre Formation, kamen auch zum Abschluss und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Doch die beiden Hauptschiedsrichter hatten heute richtig Lust auf Video schauen und fuhren zum dritten Mal zum Videobeweis. Leo Pföderl arbeitete die Scheibe ins Tor – 2:3 (43.). Nach Ansicht des Videobeweises haben auch die Hauptschiedsrichter erkannt, dass ein Ingolstädter den Eisbär in Michael Garteig gecheckt hatte. Selbst schuld. Nun war hier wieder Spannung drin im Spiel.
Und Daniel Pietta suchte gleich zum zweiten Mal die Strafbank in diesem Drittel auf. Beim ersten Mal hatte es ja mit dem Tor funktioniert. Diesmal sah das Powerplay von Beginn an gut aus, aber leider blieb es diesmal ohne Tor.
Aber der Auftritt der Hausherren wirkte jetzt wieder deutlich besser und engagierter als noch in den zwei Dritteln zuvor. Wenn man mal von den starken fünf Minuten zu Beginn absieht. Die Eisbären spielten nun wieder einfaches Eishockey und brachten die Scheiben Richtung Tor.
Doch auch im Schlussdrittel hielt diese Leistung nur für ein paar Minuten. Anscheinend gibt man sich in Berlin neuerdings immer mit einem Tor zufrieden und stellt danach das Eishockeyspielen ein. Fortan verlagerte Ingolstadt das Spiel wieder auf die andere Seite und wollte für die Vorentscheidung sorgen. Die Berliner liefen nun wieder vermehrt der Scheibe hinterher.
In den letzten fünf Minuten bekamen die Eisbären das nächste Powerplay. Eine bessere Chance zum Ausgleich würde sich hier nicht bieten, von daher lag es nun an den Berlinern, dieses Powerplay zum 3:3 zu nutzen. Und natürlich taten das die Eisbären. Passend zur heutigen Dramaturgie des Jubiläumsspiels. Kevin Clark hatte die Scheibe vor dem Tor entscheidend abgefälscht. Alle jubelten, aber Kilian Hinterdobler und Martin Frano wollten mal wieder ihren Extra-Auftritt. Entschieden auf „gutes Tor“, bestätigten das dann auch, aber ERCI-Coach Mark French meckerte so lange rum, bis es zum vierten Mal zum Videobeweis ging. Und dort sahen sie nichts anderes als vorher auch schon. Das Tor zählte und das vollkommen zu recht.
Das Spiel begann also wieder von vorne und nun war auch für die Hausherren wieder der Sieg möglich. Allerdings nicht mehr in der regulären Spielzeit. Während man am Freitag aber von einem verlorenen Punkt sprach, musste man heute nach 60 Minuten von einem gewonnenen Punkt sprechen. Denn mit dieser Aufholjagd war hier wirklich nicht mehr zu rechnen.

Doch in der Verlängerung ließen beide Goalies nichts durch. Tobias Ancicka packte 1,7 Sekunden vor Ablauf nochmal einen Big Save aus und sicherte seiner Mannschaft somit das Penaltyschießen. Dort avancierte Daniel Pietta zum Matchwinner. In seinem 900. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch auch an Pietta!

Die Eisbären haben in dem Spiel mal wieder ihre zwei Gesichter gezeigt. Die ersten fünf Minuten waren bockstark, man erspielte sich gute Chancen und ging folgerichtig in Führung. Doch danach trat man wieder äußerst verunsichert auf. Die Defensive trat nicht wie eine auf und leistete sich zu viele Fehler. Die Angriffe wurden kläglich zu Ende gespielt, weshalb es am Ende nicht mal zu einer Chance kam. Im letzten Drittel konnte man aber noch einmal aufdrehen und verdiente sich am Ende auch den einen Punkt. Doch für einen Sieg im Jubiläumsspiel von Frank Hördler reichte es dann doch nicht. Und im Abstiegskampf ist der eine Punkt eindeutig zu wenig. Um da unten herauszukommen, müssen die Berliner endlich anfangen, über 60 Minuten ihre Leistung abzurufen. Wenn das nicht schleunigst passiert, dann droht in Berlin im März 2023 das dicke Ende…

Eisbären Berlin: Sorgt die neue Defensive für mehr Torgefahr von der blauen Linie?

Die ersten beiden Pflichtspiele der Saison 2022/2023 sind absolviert und die Eisbären Berlin haben einen Sieg (8:2 in Grenoble) eingefahren und eine Niederlage (1:7 bei Frölunda) kassiert. 9:9-Tore stehen somit  nach zwei Champions-Hockey-League-Spielen für die Berliner zu Buche. Neun Gegentore nach zwei Spielen sind dabei sicherlich nicht nach dem Geschmack von Trainer Serge Aubin, wenn gleich man gestern neidlos anerkennen musste, wie stark das schwedische Eishockey ist. Da lagen schon ein, zwei Klassen zwischen beiden Mannschaften. Dennoch hätte man es besser verteidigen können, das gaben auch die Spieler nach dem Spiel zu. Ob man aus den Fehlern gelernt hat, wird sich am Donnerstabend zeigen, wenn Göteborg in Berlin zu Gast ist. Dann wird man auch wieder auf die Defensive der Eisbären schauen. Das tun wir bereits heute, denn in unserem Kader-Check sind wir heute in der Verteidigung der Berliner angekommen.

Vier Spieler haben die Eisbären im Sommer verlassen, zwei Abgänge davon schmerzen dabei aber nur. Kai Wissmann hat sich unglaublich in Berlin entwickelt, hat eine super starke Saison gespielt und überzeugte anschließend auch bei der WM. Der Lohn folgte dann im Sommer, als die Boston Bruins den deutschen Nationalspieler unter Vertrag nahmen. Wissmann hinterlässt eine große Lücke in der Berliner Defensive, mit ihm werden den Eisbären satte 27 Scorerpunkte (5 Tore/22 Vorlagen) fehlen.
Auch Simon Després wird in dieser Saison nicht mehr das Trikot der Hauptstädter tragen. Ihn zog es nach Österreich zu Villach. Després kam auf 21 Scorerpunkte (2/19) inklusive Playoffs.
Zwei weitere Abgänge sind Nicholas B. Jensen und Paul Reiner. Jensen konnte sich nie in Berlin durchsetzen und kehrte daher zurück nach Bremerhaven. In der vergangenen Saison kam der Däne auf 14 Scorerpunkte (2/12). Youngster Paul Reiner bekam in Berlin nicht das Vertrauen und entschied sich daher für einen Wechsel zu Aufsteiger Löwen Frankfurt.

Von Düsseldorf nach Berlin gewechselt: Verteidiger Marco Nowak. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den vier Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber, welche es aber in sich haben. Aus Düsseldorf stößt Marco Nowak (siehe Foto links) nach Berlin. Bei den Rheinländern war Nowak absoluter Leistungsträger und hinterlässt daher eine große Lücke bei der DEG. Nowak kam in nur 43 Spielen auf starke 22 Scorerpunkte (4/18). Nowak kam wie Wissmann und Després auf kein Powerplaytor, aber legte dafür fünf Tore in Überzahl auf. Bei Wissmann waren es sechs und bei Després vier Treffer. Viel Torgefahr in Überzahl kann man daher nicht von Nowak erwarten, aber immerhin ist er gut, um Tore aufzulegen.
Einer, von dem man in Überzahl viel erwarten kann, ist Julian Melchiori, den die Eisbären aus Wolfsburg geholt haben. Neun Tore erzielte Melchiori in der vergangenen Saison, 17 weitere Tore legte er auf. Vier der neun Tore erzielte er in Überzahl, drei Treffer legte er im Powerplay auf. Melchiori könnte in Überzahl also für die nötige Gefahr von der blauen Linie sorgen.
Der letzte Neuzugang war so eigentlich nicht eingeplant, musste aber nach dem Abgang von Kai Wissmann verpflichtet werden. Aufgrund mangelnder deutscher Alternativen vergaben die Eisbären die zehnte Ausländerlizenz an Brendan Guhle. Der Kanadier absolvierte in der vergangenen Saison sechs NHL-Spiele für die Anaheim Ducks. Zudem war er in der AHL aktiv, wo er für die San Diego Gulls 37 Spiele absolvierte, in denen ihm drei Tore und vier Vorlagen gelangen. Er ist sicherlich noch der Unbekannteste von den drei Neuzugängen in der Defensive, aber von ihm erwarten sich die Berliner Verantwortlichen einiges.

Die Defensive komplettieren fünf Spieler, welche bereits in der letzten Saison das Eisbären-Trikot trugen. Allen voran ist natürlich Frank Hördler zu nennen, welcher seine neunte Meisterschaft im letzten Jahr gewann. Franky denkt noch lange nicht an ein Karriereende und will an seine Leistungen aus der vergangenen Saison anknüpfen. Da kam der Kapitän der Eisbären auf starke 32 Scorerpunkte (5/27). In Überzahl gelangen ihm ein Treffer und drei Vorlagen.
Von Morgan Ellis hatte man sich wesentlich mehr erwartet als seine 13 Scorerpunkte (2/11). In Überzahl blieb er gänzlich ohne Punkt. Von daher wunderte es nicht gerade wenige Fans, warum er bleiben durfte und Després nicht.
Jonas Müller ist aus der Berliner Defensive nicht mehr wegzudenken und ist ein wichtiger Leistungsträger. Sieben Tore und 19 Vorlagen (zwei in Überzahl) bestätigen die starke Saison der Nummer 18.
Eric Mik machte im letzten Jahr den nächsten Schritt in seiner Karriere und erkämpfte sich seinen Stammplatz. Zwei Tore und 14 Vorlagen rundeten eine sehr gute Saison ab. In dieser Saison wird von der Nummer 12 der nächste Schritt erwartet.
Ob Korbinian Geibel in dieser Saison mehr Einsätze haben wird, als die 15 Spiele in der Vorsaison, wird vorrangig an ihm und seinen Trainingsleistungen liegen. Dass er auch gut für Tore sein kann, hat er gestern bewiesen, als ihm der Ehrentreffer in Göteborg gelang. Letzte Saison gelangen ihm zwei Vorlagen.

Auf dem Papier haben die Eisbären wieder eine starke Defensive. Zwei der vier Abgänge schmerzen, aber mit Nowak, Melchiori und Guhle haben die Verantwortlichen der Eisbären für adäquaten Ersatz gesorgt. Es dürften durchaus mehr Tore von Verteidigern in Überzahl werden, als das eine in der letzten Saison. Dieses erzielte Kapitän Frank Hördler. Alleine Julian Melchiori dürfte da schon für mehr Gefahr von der blauen Linie sorgen.

Das Saisonziel? „Das letzte Spiel der Saison zu gewinnen!“

Am heutigen Montag war es so weit: Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte die Mannschaft zum ersten offiziellen Eistraining gebeten. Und das unter den Augen der neugierigen Eisbären-Fans, die auch zahlreich erschienen waren. Natürlich wollten die Fans ihre alten Lieblinge auf dem Eis wiedersehen, aber natürlich auch ein erstes Auge auf die doch zahlreichen Neuzugänge werfen. Was die Spieler, welche man bereits aus der DEL kennt, können, weiß man ja aus den Ligaspielen gegeneinander. Von daher waren die Hauptaugenmerke vor allem auf die Neuzugänge gerichtet, welche man eben noch nicht aus der DEL kennt.

Der neue Goalie Juho Markkanen (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und ich persönlich hatte mir vor allem mal Juho Markkanen angeschaut. Unseren neuen Goalie aus Finnland. Und der 20-jährige Goalie packte bereits beim Training schon die eine oder andere spektakuläre Parade aus, was ihm viel Applaus von den Rängen einbrachte. Er hat einen sehr aktiven Spielstil, geht dem Angreifer auch mal entgegen und versucht ihm die Scheibe mit der Torwartkelle von dessen Schläger zu schlagen. Am jungen Finnen könnten wir durchaus viel Freude haben, auch an seinem Torhüterstil, den man natürlich erst genauer beschreiben kann, wenn man die ersten Spiele gesehen hat. 

Von Düsseldorf nach Berlin gewechselt: Verteidiger Marco Nowak. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Einer, der auch neu in Berlin, aber nicht in der DEL ist, ist Verteidiger Marco Nowak, welcher von der DEG aus Düsseldorf zu den Eisbären wechselte. Der 32-jährige deutsche Nationalspieler kann zu einem absoluten Führungsspieler in der Berliner Defensive werden. Nowak stand nach dem Training zum Interview bereit und äußerte sich über das aktuelle Team, warum er nach Berlin gewechselt ist und warum er froh ist, die Eisbären-Fans nun hinter sich statt gegen sich zu haben:

Wir haben eine überragende Truppe, wo schon viele gute Sachen dabei sind. Es macht Riesenspaß hier zu sein. Wenn man die Chance bekommt, bei dem besten Club der Liga zu spielen und dann auch noch Berlin, dann sagt man nicht Nein. Es ist eine große Ehre für mich, dass ich hier sein darf. Es war immer unangenehm gegen Berlin zu spielen. Und jetzt mit den Fans im Rücken gegen die anderen Mannschaften zu spielen ist eine tolle Sache.

Beim ersten Training kam Nowak genau wie seine neuen Teamkollegen bereits ordentlich ins schwitzen. Es wurde wie immer das Passspiel und der Torabschluss trainiert. Zudem wurden Überzahlangriffe (2-auf-1 und 3-auf-2-Konter) und 3-gegen-3 sowie 4-gegen-4 trainiert. Das Tempo war bereits ordentlich hoch und was vor allem auffiel, dass die Defensive enorm hart verteidigte und es den Angreifern somit enorm schwer machte, zum Abschluss zu kommen. Zum Ende gab es wieder das obligatorische Penaltyschießen.

Will erneut das letzte Saisonspiel gewinnen: Marcel Noebels: (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Einer, für den das kein Neuland mehr ist – auch nicht der Trainingsauftakt vor so vielen Fans – ist Leistungsträger Marcel Noebels. Auch er stand nach dem Training zum Interview parat. Mit ihm wurde über sein Saisonziel und die Neuzugänge gesprochen:

Das Saisonziel ist das letzte Spiel der Saison zu gewinnen. Das ist ganz klar. Wenn man zweimal hintereinander gewinnt, dann ist es schwierig zu sagen, wir wollen die Playoffs erreichen. Wir wollen wieder bis zum letzten Spiel dabei sein. 

Ich glaube schon, dass wir uns gut verstärkt haben. Die Jungs sind ja jetzt keine Unbekannten. Den ein oder anderen kennt man aus der Liga, wo er sehr gut gespielt hat. Was auch Gründe dafür sind, dass die Jungs jetzt bei den Eisbären sind. Wir haben uns von der Erfahrung her nicht verschlechtert. Klar, es gibt auch ein paar Sachen wie unser Torhüter-Duo, was sehr jung ist, aber sie werden ihre Chancen kriegen, sich zu beweisen. Was nicht jeder Verein macht, glaube ich. Ein Verein, der oben mitspielen möchte oder Ambitionen hat, um die Meisterschaft mitzuspielen. Da muss man ja wirklich sagen, dass man viel Vertrauen in die Jungs steckt und was auch, wie ich finde, nach einer Zeit verdient ist. Ich wünsche den Jungs, dass sie es packen und auch schaffen. Wir werden gut aufgestellt sein. 

Noebels spricht das junge Torhütergespann an. Natürlich kann es ein Risiko sein, mit drei sehr jungen Goalies in die Saison zu gehen  (Juho Markkanen, Tobias Ancicka, Nikita Quapp). Aber die Verantwortlichen werden sich was dabei gedacht haben und die Tatsache, dass man eine Ausländerlizenz für einen jungen Goalie verwendet, vermittelt den Eindruck, dass man sich seiner Sache sehr sicher ist. Und finnische Goalies sind definitiv keine schlechte Wahl und Markkanen hat bereits heute angedeutet, was er zu Leisten im Stande ist. 

Head Coach Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Über zehn neue Spieler haben die Eisbären verpflichtet. Diese muss man natürlich erst einmal ins Team einbauen und denen das System der Eisbären beibringen. Was bringen die Neuzugänge mit ins Team? Das wurde Trainer Serge Aubin heute nach dem Training gefragt:

Jeder ist unterschiedlich, aber wir haben ein paar Jungs mit ins Team gebracht, die große, gute Schlittschuhläufer sind, zudem Erfahrung haben, aber auch junge Spieler wie Guhle. Er ist noch nicht alt, hat aber Qualitätseishockey gespielt und ist ein absolut großartiger Schlittschuhläufer. Die neuen Jungs sind eine gute Ergänzung zu dem, was wir bereits hatten. Alle Neuen schlagen sich wirklich gut. Wir sind noch dabei, ein System zu etablieren und die Jungs werden dann sehen, wo sie reinpassen, aber bisher sind sie alle gut mit dabei. 

Als Aubin auf Marco Nowak angesprochen wurde, wurde er etwas ausführlicher:

Marco ist ein sehr solider Zwei-Wege-Verteidiger, der ab und zu Offensive ins Spiel bringen kann, aber auch sehr gut im defensiven Spiel ist. Er ist ein großer, rechts schießender Verteidiger und auch ein großartiger Leader. Er hat Führungsqualitäten in sich und ist eine wirklich solide Ergänzung für uns. 

Die Eisbären Berlin sind also zurück auf dem Eis. Die Neuzugänge machen, wie es Aubin bestätigt, einen sehr guten Eindruck. Nun liegt es am Trainerteam, die neuen Spieler schnellstmöglich und vor allem bestmöglich ins Team einzubauen und zu integrieren, damit man in der neuen Saison erneut um die Meisterschaft mitspielen kann. Dann wollen die Berliner den zehnten Titel anpeilen und die dritte Meisterschaft in Folge. Serge Aubin wurde nach dem Training darauf angesprochen, dass es schwerer ist, einen Titel zu verteidigen als ihn zu gewinnen. Welche besondere Herausforderung sieht er denn nun, wenn seine Jungs den Titel zum zweiten Mal verteidigen müssen?

Ich mag, wie bescheiden das Team ist. Wir haben die Fertigkeiten, aber wir arbeiten auch hart. Und wir werden das machen, was wir halt machen. Wenn wir so spielen, wie wir in der Lage sind und die Arbeit machen, die gemacht werden muss, dann geben wir uns selbst die Chance. Unser Ziel hat sich nicht geändert: Wir wollen das letzte Spiel gewinnen. Aber das ist schwer und das wissen wir. Wir sehen nichts als selbstverständlich an und bisher kann ich sagen, dass die Jungs in guter Form zurückgekommen sind. Sie hatten einen guten Sommer und das ist sehr positiv.

Das Ziel ist also klar: Die Eisbären Berlin wollen auch in der kommenden Saison den Pokal wieder in die Höhe strecken. Die Konkurrenz ist hart und hat sich enorm gut verstärkt. Aber die Eisbären werden sich wie in den letzten beiden Jahren nur auf sich und ihre Fähigkeiten konzentrieren. Alle ziehen an einem Strang, alle haben das selbe Ziel, alle sind heiß auf die dritte Meisterschaft in Folge. Ob es mit dem Vorhaben klappen wird, davon können wir uns ab Mitte September überzeugen, wenn es endlich wieder losgeht.