Aus im CHL-Viertelfinale! Die Eisbären Berlin verspielen erneut eine 3:0-Führung und verlieren bei den ZSC-Lions

Aus im CHL-Viertelfinale: Die Eisbären Berlin haben auch das Rückspiel bei den ZSC Lions verloren. Am Ende unterlag man den Schweizern mit 4:5 (3:0,0:2,1:3) und verspielte dabei erneut wie im Hinspiel vor 13 Tagen eine 3:0-Führung. Dabei spielte man ein sehr starkes erstes Drittel, doch ab dem zweiten Drittel übernahmen die Gastgeber das Spiel und gewannen daher am Ende letztendlich auch verdient.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte heute nur fünf Verteidiger zur Verfügung – aber aus einem erfreulichen Grund: Denn bei Markus Niemeläinen kündigt sich der Nachwuchs an, weshalb er verständlicherweise nicht mit dabei war. So verteidigten in Zürich Kai Wissmann/Jonas Müller und Korbinian Geibel/Eric Mik. Olivier Galipeau war der fünfte Verteidiger.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich, nur in der vierten Reihe rückte Michael Bartuli in den Kader und stürmte dort an der Seite von Elias Schneider und Manuel Wiederer.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären fuhren mit einem Tor Rückstand in die Schweiz, nachdem man das Hinspiel in Berlin trotz einer 3:0-Führung noch mit 3:4 verloren hatte. Wie man Zürich knacken kann, zeigten die Hauptstädter in den ersten 30 Minuten. Allerdings bekam man in den zweiten 30 Minuten dann auch seine Grenzen von den Schweizern aufgezeigt. Gelang den Eisbären heute der Coup in Zürich oder zogen die favorisierten Gastgeber ins CHL-Halbfinale ein?

Kai Wissmann sorgte für die frühe Berliner Führung in Zürich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Spiel gleich die dicke Chance für die Eisbären in Überzahl, welches ja in der CHL nochmal eine höhere Bedeutung hat, da dieses auch nach einem Tor weitergeht. Und die Berliner nutzten dieses Powerplay auch eiskalt aus. Man ließ die Scheibe sehr gut laufen und am Ende war es Kapitän Kai Wissmann, der zum 1:0 traf (3.). Damit hatten die Eisbären das Viertelfinalduell in dem Moment ausgeglichen und genau den Start erwischt, den man haben wollte.
Die Hauptstädter mit einem ganz starken Start. Defensiv verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft und ließ Zürich kam mal gefährlich zum Abschluss kommen. Und Offensiv nutzte man direkt das erste Powerplay. Das zweite Powerplay folgte übrigens kurz vorm ersten Powerbreak, aber dieses blieb ohne ein weiteres Berliner Tor.
Die Gastgeber durften ihrerseits dann Mitte des Auftaktdrittels erstmals in Überzahl ran, aber auch dort ließen die Eisbären Zürich nicht in Spiel kommen und überstanden die erste Unterzahl ohne Gegentor. Kaum wieder komplett legten die Berliner das zweite Tor nach. Blaine Byron brachte die Scheibe von links Richtung Tor, wo Manuel Wiederer die Kelle in den Schuss hielt – 2:0 (13.). Was für ein Start der Eisbären, aber man war ja gewarnt aus dem Hinspiel, als man sogar mit 3:0 führte. Doch Stand jetzt standen die Berliner im CHL-Halbfinale.
Zum Drittelende hin die Eisbären mit einer Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, was den Hausherren die große Chance brachte, hier endlich einen Fuß in dieses Rückspiel zu bekommen. Aber es blieb weiterhin dabei, dass die Berliner nichts Gefährliches von Zürich zu ließen.
Auf der Gegenseite folgte dann der große Auftritt von Freddy Tiffels, der einen Verteidiger klasse aussteigen ließ und am Ende eiskalt abschloss – 3:0, drei Sekunden vor dem Ende. Was für ein erstes Drittel der Eisbären Berlin!

Bekam im zweiten Drittel immer mehr zu tun: Eisbären-Goalie Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

28 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da schlug Zürich direkt zurück. Jesper Frödén staubte erfolgreich zum 3:1 ab (21.). Damit lagen die Eisbären in der Gesamt-Addition nur noch einen Treffer vorne. Es blieb also weiterhin sehr spannend in diesem CHL-Viertelfinalrückspiel.
Die Berliner wirkten keinesfalls geschockt und hielten gut dagegen. Mit ihrem aggressiven Forechecking schafften sie es, Zürich immer mal wieder vom eigenen Tor fernzuhalten. Und vorne erspielte man sich in der Folge zwei richtig gute Möglichkeiten. Leider konnte man diese nicht nutzen, dass hätte die Nerven aller Beteiligten etwas beruhigt.
Kurz vorm ersten Powerbreak im zweiten Drittel die Gastgeber mit einer richtig guten Drangphase und guten Möglichkeiten, die Eisbären überstanden diese brenzlige Phase zum Glück ohne ein weiteres Gegentor.
Die Eisbären schafften es immer seltener für Entlastung zu sorgen. Einmal kam man aber auch mal wieder zum Abschluss, doch Leo Pföderl scheiterte mit einer richtig guten Chance. Solche Chancen hatten aber eher Seltenheitswert im Mitteldrittel.
Nach dem zweiten Powerbreak im zweiten Drittel drohte wieder Gefahr, denn Zürich war erneut in Überzahl. Bis auf zwei kleinere Situationen überstanden die Eisbären diese Unterzahl aber ohne größere Gefahr. Was wichtig in dieser Phase des Spiels war.
Doch der Druck der Hausherren wurde immer größer und die Eisbären mussten richtig hart arbeiten und dagegenhalten. Es war nun das erwartet schwere Rückspiel in Zürich. Und exakt 100 Sekunden vor dem Drittelende verkürzte Justin Sigrist auf 2:3 und glich somit insgesamt in diesem Duell aus (39.). Mit einer knappen 3:2-Führung für die Eisbären ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Spannung pur hier in der Schweiz.

(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart ins Schlussdrittel für die Eisbären. Jonas Müller mit dem Auge für Blaine Byron und der netzte vor dem Tor stehend zum 4:2 ein (43.). Doch die Zwei-Tore-Führung hielt nur ganze 22 Sekunden, denn dann schlug Zürich durch Juho Lammikko wieder zurück – 4:3 (43.). Was für ein Krimi in der Schweiz!
Danach entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch, in dem es hin und her ging. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Einmal musste Jake Hildebrand in letzter Sekunde eingreifen, um den Ausgleich in dieser Partie und den Rückstand insgesamt zu verhindern.
Mitte des letzten Drittels gelang dann Zürich aber der Ausgleich. Sven Andrighetto verlud Jake Hildebrand zum 4:4 und schoss seine Mannschaft damit in Führung in diesem Viertelfinale (50.).
Nun waren die Eisbären wieder gefordert, wollten man hier noch das Halbfinale erreichen. Aber zunächst einmal musste man direkt danach in Unterzahl spielen, da Olivier Galipeau genau in der Szene sich eine vollkommen unnötige Strafzeit einhandelte. Zum einen fehlte er mitten in der Szene zum Gegentor und eben jetzt direkt danach. Die Eisbären überstanden diese Unterzahl aber zum Glück ohne weiteres Gegentor.
Die Eisbären mussten in der Folge hinten aufmachen, was Zürich zu nutzen wusste. Eiskalter Konter der Hausherren, an deren Ende Derek Grant zum 5:4 einnetzte (54.). Nun lagen die Gastgeber mit zwei Toren in der Gesamt-Addition vorne. Die Aufgabe für die Berliner wurde also immer schwerer.
Und die Hauptstädter hatten nichts mehr zu verlieren, weshalb Trainer Serge Aubin 4:28 Minuten vor dem Ende seinen Goalie Jake Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. Doch den Eisbären fiel mit einem Mann mehr nicht viel ein, allerdings stand Zürich defensiv auch sehr kompakt und machte die gefährlichen Räume sehr gut zu. Zürich vergab in der Folge einige Male noch das leere Berliner Tor, somit blieb es am Ende bei der knappen 4:5-Niederlage für die Eisbären.
Damit endete die CHL-Reise für die Hauptstädter, die hadern dürften, weil man es erneut nicht schaffte, eine 3:0-Führung gegen Zürich über die Zeit zu bringen. Auch der Traumstart ins letzte Drittel gab nicht den nötigen Rückenwind. Am Ende waren die Schweizer eben doch die eine Klasse besser und bestraften jeden Fehler der Berliner eiskalt. Und doch wäre mehr drin gewesen…

Was bleibt am Ende? Den Eisbären Berlin zu danken für eine überragende CHL-Saison, welche erst im Viertelfinale ihr Ende fand. Und damit haben nur die aller wenigsten vor Saisonbeginn gerechnet. Die Berliner zeigten aber vom ersten Spiel an, dass sie die CHL diesmal ernst nehmen würden und das merkte man – mit Ausnahme vom Spiel in Fribourg – in jedem Spiel. Diese Europapokalsaison hat so viel Spaß gemacht, vor allem die Heimspiele im Welli, den wir alle wieder zum Beben gebracht haben. Allen voran aber für mich auch das Spiel in Sheffield. Also liebe Eisbären, heute dürft ihr noch traurig und enttäuscht sein. Aber morgen blickt ihr mit Stolz auf diese CHL-Saison zurück. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf euch!

4:2 gegen Sheffield! Die Eisbären erreichen das CHL-Viertelfinale und treffen dort auf die ZSC Lions

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #17:

CHL-VIERTELFINALE!!! Die Eisbären haben es geschafft und stehen im Viertelfinale der Champions Hockey League (CHL). Sechs Tage nach dem 5:3-Sieg in Sheffield setzte sich der deutsche Meister im Rückspiel mit 3:2 gegen die Sheffield Steelers durch. Einzig im ersten Drittel gerieten die Berliner ein wenig ins Wanken, dominierten aber ab dem zweiten Drittel das Rückspiel und stehen damit verdient im Viertelfinale. Dort warten nun die ZSC Lions aus der Schweiz.

Im Vergleich zum DEL-Heimspiel gegen Frankfurt gab es nur minimale Änderungen im Line-up von Trainer Serge Aubin. In der Defensive rückte Olivier Galipeau in den Kader. Und in der Offensive tauschten Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer die Reihen. Fontaine stürmte an der Seite von Freddy Tiffels und Liam Kirk, Wiederer an der Seite von Yannick Veilleux und Eric Hördler. Alles andere blieb unverändert.

Für die Eisbären gab es heute die große Chance ins CHL-Viertelfinale einzuziehen. Aus Sheffield hatte man einen Zwei-Tore-Vorsprung mit ins Rückspiel genommen. Eine gute Ausgangslage also für den deutschen Meister, der aber Sheffield dennoch nicht unterschätzen durfte.

Die Steelers bejubeln das verdiente 1:0 in Berlin im ersten Drittel. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Den Steelers bot sich früh im Spiel die Chance in Überzahl zu spielen. Zwei, drei Schüsse gab Sheffield auch ab, aber insgesamt die Eisbären mit einem starken Penalty Killing. Wichtig, diese frühe Unterzahl im Spiel zu überstehen, da es sonst den Gästen den nötigen Rückenwind gegeben hätte. Schließlich waren es die Steelers, welche hier einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen mussten.
Schrecksekunde dann nach nicht einmal vier Minuten für die Gäste aus Großbritannien, denn deren Goalie Matthew Greenfield musste angeschlagen ausgewechselt werden. Marco De Filippo kam für ihn ins Tor.
Die Anfangsphase bot zwar ein hohes Tempo auf beiden Seiten, aber auch viele Fehlpässe auf beiden Seiten. Ein etwas wilder Beginn ins Rückspiel. Sheffield machte auf jeden Fall deutlich, sich hier noch nicht aufgegeben zu haben. Die Eisbären hielten aber dagegen.
Die Special Teams waren fortan wieder gefragt. Zunächst ließen die Eisbären ihr erstes Powerplay ungenutzt, obwohl man in diesem viel Druck entfachen konnte. Danach setzte sich Sheffield im Drittel der Berliner fest, ließ die Scheibe gut laufen und ging mit 1:0 in Führung. Marc-Olivier Vallerand brachte die Hoffnung für die Steelers zurück und rüttelte die Eisbären nochmal wach, dass das hier noch lange nicht gewonnen ist.
Sheffield gab der Treffer nochmal richtig Rückenwind und sie spielten die Eisbären förmlich schwindelig in der Phase nach dem 0:1. Kurz darauf dann aber die Hausherren mit einem richtig starken Wechsel und guten Chancen zum 1:1. Was für ein erstes Drittel in der Hauptstadt.
Insgesamt blieb es aber dabei, dass Sheffield die bessere und gefährlichere Mannschaft war, welche die Berliner vor große Probleme stellte. Die Eisbären wirkten so ein wenig überrascht vom Auftritt der Steelers. Diese nahmen die 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause, begannen das Mitteldrittel aber noch in Unterzahl.

Im zweiten Drittel drehten die Eisbären die Partie mit zwei Toren. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch auch die restlichen Minuten der Unterzahl überstand Sheffield ohne Gegentor. Die Eisbären blieben aber nach dem Powerplay am Drücker, zeigten ein deutlich anderes Gesicht als noch im Auftaktdrittel und belohnten sich fortan auch. Eric Hördler schickte Yannick Veilleux auf die Reise und der ließ Marco Di Filippo keine Chance und stellte auf 1:1 (25.).
Nun waren die Berliner also wieder zwei Tore vor und dem Traum vom CHL-Viertelfinale einen Schritt näher. Und man kam dem Ziel noch näher, denn die Eisbären drehten das Spiel komplett. Korbinian Geibel mit dem 2:1 für die Eisbären, die sich die Führung durch eine sehr starke Anfangsphase auch verdient hatten.
Die Hausherren hatten das zweite Drittel bis hierhin ganz klar im Griff, das Spiel ging nur in eine Richtung. Doch wie schnell es auf einmal gehen kann, zeigte Sheffield gegen Mitte des Drittels, als sie einen Konter fuhren und beinahe wieder ausgleichen konnten.
Im weiteren Verlauf des Mitteldrittels bestimmten weiterhin die Eisbären das Spiel. Man setzte Sheffield immer wieder unter Druck und wollte das dritte Tor nachlegen, um hier für Ruhe zu sorgen.
Doch gegen Ende des Drittels tauchten auch die Steelers ein-, zweimal gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Die Eisbären taten also gut daran, hier weiter wachsam zu sein, denn noch war die ganze Sache hier nicht durch.
Und Sheffield hatte dann auch noch ein Powerplay und somit die dicke Chance, hier wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Zumal man für 46 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis hatte. Steelers-Trainer Aaron Fox reagierte sofort und nahm seine Auszeit, denn ein Powerplay in der CHL hat nochmal einen höheren Stellenwert, da es auch nach einem Torerfolg weitergeht. Sheffield nahm sogar den Goalie raus, um mit sechs Mann gegen drei Eisbären zu spielen. Aber die Berliner überstanden diese brenzlige Situation ohne ein Gegentor. Ganz stark! So führte man nach dem zweiten Drittel verdient mit 2:1.

Ein Symbolbild: Im CHL-Viertelfinale bringen die Eisbären Berlin die Sheffield Steelers zu Fall. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn des Schlussdrittels machten die Eisbären deutlich, das Spiel hier frühzeitig entscheiden zu wollen und nicht nochmal in die Bredouille zu geraten. Doch eine unnötige Strafzeit von Korbinian Geibel bescherte den Gästen hier das nächste Powerplay. Aber die Eisbären überstanden auch diese Unterzahl ohne Gegentor.
Die Zeit lief für die Eisbären und gegen Sheffield, denn die Steelers brauchten hier drei Tore, um die Verlängerung zu erreichen. Doch die Eisbären hatten keine Lust auf zittern und Verlängerung, sondern sie entschieden dieses Duell elf Minuten vor dem Ende. Ty Ronning staubte erfolgreich ab und stellte auf 3:1 (49.).
Somit lief nun also der Countdown bis zur Schlusssirene und dem Erreichen des CHL-Viertelfinales. Ein Ziel, welches am frühen Abend bereits die Fischtown Pinguins Bremerhaven erreicht hatten. An dieser Stelle einen dicken Glückwunsch nach Bremerhaven für den Meilenstein in ihrer Vereinsgeschichte. Was die Pinguins derzeit für eine Saison – sowohl in der DEL als auch CHL spielen – verdient den aller größten Respekt. Damit erreichten also die beiden derzeit besten DEL-Teams das Viertelfinale in der CHL, was ein absolut großartiger Erfolg für das deutsche Eishockey ist!
Drei Minuten vor dem Ende belohnte sich Sheffield für einen couragierten Auftritt in der Hauptstadt noch mit dem Anschlusstreffer zum 3:2, welcher aber keinerlei Bedeutung mehr hatte. Patrick Watling hatte eine starke Phase der Steelers mit dem Treffer gekrönt.
Doch die Eisbären hatten die Antwort parat und versenkten die Scheibe in der 58. Spielminute im leeren Steelers-Tor – Blaine Byron mit dem 4:2. Wirklich Freude darüber kam jedoch nicht auf, weil in der Entstehung sich Sheffield-Spieler Patrick Watling schwer verletzt hatte und mit der Trage vom Eis gebracht werden musste. Wir wünschen dem Spieler der Sheffield Steelers alles Gute und hoffen auf eine schnelle Genesung!
Mehr passierte am Ende nicht mehr. Die Eisbären brachten das 4:2 über die Zeit und feierten damit den größten Erfolg in der CHL. Dort warten wie eingangs erwähnt die ZSC Lions aus der Schweiz im Viertelfinale. Dort wollen die Eisbären dann das nächste Ziel in Angriff nehmen – das CHL-Halbfinale!

Mit den Eisbären Berlin beim CHL-Spiel in Sheffield

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #15:

Am Mittwochabend kam es endlich zum lang ersehnten Auswärtsspiel der Eisbären Berlin in Großbritannien. Die Fans hatten lange auf diesen Moment gewartet und als es nach dem letzten CHL-Gruppenspiel gegen SønderjyskE Vojens (8:0) feststand, war die Freude riesengroß. Sowohl bei den Fans, aber allen voran natürlich bei den Eisbären Berlin und insbesondere bei Liam Kirk und Fitnesstrainer Danny Mawer. Kirk spielte gegen seinen Heimatverein und Mawer kommt gebürtig aus Sheffield und hatte dort auch Eishockey gespielt. Für alle Beteiligten stand also ein außergewöhnliches Erlebnis bevor und die Tage bis dorthin wurden gezählt.

Rund 350 Eisbären-Fans machten sich aus den verschiedensten Städten und Wegen auf den Weg Richtung Sheffield. Die ersten Fans bereits am Montag mit dem Bus – Respekt, dass ihr diesen Weg auf diese Art und Weise auf euch genommen habt! Unsere kleine Reisetruppe bestehend aus drei Personen machten sich erst am Spieltag selbst auf den Weg Richtung Sheffield. Der Flieger hob bereits um 7:15 Uhr ab und führte uns im ersten Schritt nach Brüssel. Am BER angekommen traf man natürlich gleich auf weitere Eisbären-Fans, also bekannte Gesichter. Alle hatten dieses Strahlen im Gesicht, was verständlich war. Wann reist man schon mal für ein Eisbären-Spiel auf die Insel. Die Stimmung war also bestens und das auch während des Fluges Richtung Belgien. Dort hatten wir rund eine Stunde Aufenthalt – genügend Zeit also für ein heimisches Bier. Sehr zu empfehlen!
Anschließend ging es mit dem nächsten Flieger Richtung Manchester weiter, wo natürlich bereits das nächste Kaltgetränk zu sich genommen wurde. Wie sich bei der Ankunft in Manchester herausstellen sollte, war es auch richtig gewesen, bereits vorher vorzuglühen. Denn im Supermarkt in Manchester wollten wir für die bevorstehende Zugfahrt Nachschub besorgen, aber in Großbritannien gibt’s vor 12:00 Uhr wohl kein Alkohol, weshalb die Tür verschlossen blieb. Zum Glück gab es im Zug aber wieder die flüssige Nahrung für die nun immer mehr werdenden Eisbären-Fans. Die Stimmung war immer noch fröhlich und ausgelassen und auch der erste Sheffield-Fan wurde gesichtet. Er freute sich riesig auf dieses Spiel, da es auch für Sheffield ein absolutes Highlight-Spiel war. Und natürlich schwärmte er uns von Liam Kirk vor und wie sehr er sich darüber freuen würde, ihn heute Abend wiederzusehen.

Die Utilita Arena von außen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Als wir dann endlich Sheffield erreicht hatten, begrüßte uns direkt einmal die Sonne. Herrliches Playoff-Wetter zu einem Playoff-Spiel in Großbritannien. Eishockey-Herz, was willst du mehr? Unser Weg führte uns – wie sollte es anders sein – in den ersten einheimischen Pub. Schließlich gibt es dort ja recht gutes Bier und enorm viel Auswahl, was natürlich probiert werden musste. Und auf wen traf man dort? Auf einen kleinen Teil der Reisegruppe, die bereits Montagabend den Weg Richtung Sheffield gestartet hatten. So kam man direkt in Gespräche und auch hier war die Vorfreude von jedem Fan zu spüren. Unsere kleine Reisegruppe machte sich im Anschluss dann erst einmal auf den Weg Richtung Hotel, das Gepäck ablegen und die Trikots anzuziehen. Gut ausgerüstet ging es anschließend Richtung Innenstadt von Sheffield, wo wir uns erstmal ein zünftiges Mittagessen gegönnt hatten.

Die Utilita Arena von innen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Weiter ging unsere Reise dann endlich Richtung Spielort, wo die Arena aber noch zu hatte. Aber auch dort traf man auf die nächsten Fans, die nächsten bekannten Gesichter. Unser Weg führte uns somit in den nächsten Pub und dort merkte man direkt einen Unterschied zu Deutschland. Denn wenn eine Kneipe hier zu hat, dann hat sie auch zu. In Sheffield ist das jedoch gänzlich anders, denn der Pub, wo wir waren, hatte eigentlich von Montag bis Donnerstag geschlossen. Aber nicht an jenem Mittwochabend, dort hatte der Pub geöffnet und wurde zunächst von Eisbären-Fans eingenommen. Je später es wurde, desto mehr Sheffield-Fans kamen und so trafen erstmals englische und deutsche Fans aufeinander. Die Stimmung war weiterhin prächtig und man tauschte sich untereinander aus und kam mit mehreren Sheffield-Fans ins Gespräch. Dabei erfuhren wir, dass nächste Woche rund 500 Fans zum Rückspiel anreisen werden. Die erste Frage vom Sheffield-Fan: „Wie teuer ist das Bier im Welli?„. Ja, die Engländer setzen die richtigen Prioritäten bei ihrer Reise nach Berlin!

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Rund eine Stunde vor Spielbeginn machten wir uns dann auf den Weg in die Utilita Arena. Der Einlass bei uns funktionierte zum Glück noch reibungslos, bei der Fanszene gab es dagegen weitaus größere Probleme. Was aber an den Verantwortlichen in Sheffield lag, denn wie wir gestern Abend kurz vor dem Rückflug erfahren hatten, wurde sämtliches Fan-Material (Fahnen, Trommeln, usw.) über die Fanbeauftragten angemeldet und doch stellte sich die Security vor Ort wohl quer. Was natürlich für Unmut bei den Fans sorgte – verständlich.

Was gibt es zur Arena zu sagen? Die ist schon ein echt schönes Stadion, welches an diesem Abend auch gut gefüllt war. Enttäuschend war jedoch die Stimmung der Sheffield-Fans, denn da kam um ehrlich zu sein rein gar nichts. Das erinnerte mich persönlich an meine USA-Reise 2023, wo die Fans auch eher an ihrem Popcorn kleben und sich nur bemerkbar machen, wenn sie die Chance haben, auf den Videowürfel zu gelangen. Einzig „Let’s go Steelers“ hatten die Fans drauf, ansonsten hatte die Kopie des Stadionsprechers aus Straubing immer wieder durch übertrieben lautes brüllen versucht, die Fans zu animieren. So wurde es also wieder ein Heimspiel der Eisbären-Fans. Davon konnten sich auch Stéphane Richer, Peter-John Lee und Marco Nowak überzeugen, die zwei Reihen über uns saßen und sozusagen dem Gästeblock angehört haben. Hätten ruhig mal mit supporten können, wenn sie schon mal bei uns sind…

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Was gibt es zum Spiel zu sagen? Im ersten Drittel merkte man den Eisbären schon noch an, dass sie gerade aus der Deutschland-Cup-Pause kamen. Es war kein wirklich schön anzusehendes Drittel, in denen beiden Teams enorm viele Fehlpässe unterliefen. Die Eisbären versuchten sich dennoch immer mal wieder am Forechecking, um Sheffield im Spielaufbau zu stören. Die Steelers lauerten ihrerseits eher auf Konter, um dann schnell umzuschalten. Zweimal waren sie auch durch und tauchten frei vor Jake Hildebrand auf, doch nutzen konnten sie diese dicken Chancen nicht. Als sich eigentlich alle schon auf ein torloses Auftaktdrittel einstellten, schlug Zach Boychuk doch noch zu und sorgte für das späte 1:0, was für großen Jubel im Gästeblock sorgte (19.).

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im zweiten Drittel legten die Eisbären gleich richtig gut los und hätten beinahe das schnelle 2:0 erzielt, die Latte stand dem Torerfolg jedoch im Weg. Wenig später machte es Mitch Reinke besser, der freistehend vor dem Tor die Nerven behielt und auf 2:0 stellte (22.). Liam Kirk war dabei einer der Vorlagengeber, für ihn sicherlich auch etwas ganz Besonderes.
Die Berliner schienen also alles im Griff zu haben, doch Sheffield gab nicht auf und kam zum Anschlusstreffer. Mark Simpson ließ die einheimischen Fans erstmals jubeln (24.). Es war danach eine Phase, in der die Steelers den Schwung durchaus ausnutzen wollten, während die Eisbären so ein wenig beeindruckt wirkten. Aber Ty Ronning sorgte dann schnell für etwas Ruhe, als er auf Zuspiel von Kirk auf 3:1 stellte (28.).
Es lief also eigentlich alles nach Plan, aber irgendwie kehrte fortan der Schlendrian bei den Eisbären ein. Wenn sie weiter so konsequent gespielt hätten, hätte man Sheffield hier nicht mehr ins Spiel zurück geholt. So war es Sam Trempley, welcher zunächst auf 2:3 verkürzen konnte (34.). Und richtig eskaliert sind die Fans der Steelers dann 53 Sekunden vor der zweiten Drittelpause, als Dominic Cormier tatsächlich zum 3:3 traf. Damit war nicht unbedingt zu rechnen, wenn du aber nachlässig wirst, wird das auf diesem Niveau bestraft.

(Foto: eisbaerlin.de/walker)

Doch Trainer Serge Aubin wird in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn im letzten Drittel war es dann wieder ein sehr souveräner Auftritt der Eisbären. Auch wenn der Start ins Schlussdrittel noch brenzlig war, denn Ty Ronning musste nach nur 14 Sekunden auf die Strafbank. Einmal wurde es im darauffolgenden Powerplay dann auch gefährlich, aber die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos.
Fortan dominierten die Berliner das Spiel dann nach Belieben, ließen Sheffield kaum noch gefährlich vor das Tor kommen. Und Blaine Byron brachte die Hauptstädter dann auch wieder in Führung (44.). Leo Pföderl war es dann, welcher rund drei Minuten vor dem Ende auf 5:3 stellte und damit dieses Hinspiel endgültig entschieden hatte. Mit einem durchaus komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung treten die Eisbären nächsten Dienstag im altehrwürdigen Wellblechpalast zum Rückspiel an. Der Grundstein für den Viertelfinaleinzug wurde also gelegt.

Nach Spielende feierten die rund 350 Fans zusammen mit den Spielern den Sieg und Kult-Fan „Acki“ stimmte „Kam ein kleiner Eisbär…“ an. Auch Trainer Serge Aubin wurde anschließend noch gefordert und auch er kam auf das Eis. Einige Sheffield-Fans schauten sich das Spektakel noch an, denn solch einen grandiosen Support sind sie eben nicht gewohnt. Da dürfen sie sich schon mal riesig auf das Rückspiel freuen, wo sie dann wohl taub aus dem Welli gehen werden. Denn dort wird es ordentlich scheppern von den Rängen.

Während ein Teil der Eisbären-Fans bereits nach Spielende die Heimfahrt Richtung Berlin angetreten hatte, kehrte der Rest noch in die umliegenden Pubs ein, um noch das ein oder andere Kaltgetränk zu sich zu nehmen und nochmals über das Spiel zu philosophieren. So endete ein ereignisreicher Ausflug auf die Insel mit einem Sieg der Eisbären und vielen Erinnerungen im Gepäck. Mit den Eisbären nach Großbritannien – da wurde der Traum vieler Eisbären-Fans endlich wahr. Auch der des Autors dieses Berichts!

3:9 in Fribourg: Bitterer Abend für die Eisbären Berlin

Das hatten sich die Eisbären Berlin ganz anders vorgestellt: Am Dienstagabend kam man im fünften Gruppenspiel der CHL bei Fribourg-Gottéron mit 3:9 (0:3,2:5,1:1) unter die Räder und muss damit das letzte Spiel in der Ligaphase gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Heute war deutlich zu sehen, dass der Tank der Spieler leer war. Zudem spielte Fribourg mit viel Wut im Bauch, da es in deren Liga nicht so gut läuft. So haben sich die Schweizer in einen Rausch gespielt und gefühlt mit jedem Schuss getroffen. Von daher sollte man das Spiel jetzt schnell abhaken und nach vorne schauen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das gleiche Personal zur Verfügung wie beim Heimsieg gegen Nürnberg am Sonntagnachmittag. Einzig auf der Torhüterposition rotierte er wieder. So stand Jonas Stettmer zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand gar nicht im Kader stand. Als Back-up nahm daher Linus Vieillard Platz. Alles andere blieb gleich.

Nach der Auftakt-Niederlage in Växjö gewannen die Eisbären die nächsten drei CHL-Spiele in Folge. Somit standen bisher acht Punkte aus vier Spielen auf dem Konto und mit einem weiteren Sieg heute Abend winkte bereits der Einzug in die KO-Phase. Einfach würde das jedoch nicht werden, denn Schweizer Teams sind in der Regel immer sehr unangenehme Gegner. Und auch Fribourg hatte das Ziel KO-Phase vor Augen.

Musste im ersten Drittel gleich drei Gegentreffer hinnehmen: Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Auftakt in Fribourg mit klaren Vorteilen für die Gastgeber, die nach nicht einmal zwei Minuten den ersten Konter fuhren. Doch Top-Scorer Marcus Sörensen scheiterte an Jonas Stettmer. Der Berliner Goalie bekam einiges zu tun in der Anfangsphase, denn Fribourg mit einem sehr starken Beginn in dieses Spiel. Den hatten die Eisbären noch nicht, weshalb Trainer Serge Aubin im ersten Powerbreak auch mehr Einsatz seiner Spieler forderte, da ihnen sonst ein langer Abend drohen würde.
So überraschte die Führung der Schweizer auch nicht. Es war die Top-Reihe von Fribourg, welche für den Treffer verantwortlich war. Lucas Wallmark mit dem scharfen Pass von links vor das Tor, wo Jan Dorthe nur noch den Schläger hinhalten musste – 0:1 (8.).
Die Berliner liefen hier zunächst fast nur hinterher, konnten dem Tempo der Hausherren nicht viel entgegensetzen. Und sie liefen dann auch einem 0:2-Rückstand hinterher. Denn in Überzahl fälschte erneut Dorthe einen Schuss von Ryan Gunderson entscheidend ab (10.).
Und die Eisbären mussten wenig später erneut in Unterzahl ran. Was ärgerlich daran war? Wie bereits bei der vorherigen Strafe hätte auch Fribourg eine Strafe bekommen müssen. So waren es aber nur die Berliner und die kassierten das 0:3 durch Yannick Rathgeb (16.).
Spielerisch war das definitiv ein schlechtes Drittel der Berliner, aber die Strafenverteilung sorgte halt auch für einen faden Beigeschmack. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Powerplay in der CHL weiter läuft. So aber liefen die Berliner nach dem ersten Drittel einem 0:3-Rückstand hinterher.

Kam nach dem achten Gegentreffer zu seinem Profi-Debüt: Linus Vieillard (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Wie würde die Reaktion der Eisbären darauf ausfallen? Genau so! Ganze 19 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da war Ty Ronning auf und davon und sorgte für den Anschlusstreffer zum 1:3. Der perfekte Start und die perfekte Reaktion der Hauptstädter auf dieses erste Drittel. Und Ronning deutete einmal mehr an, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Seit seiner Rückkehr läuft er richtig heiß.
Doch Fribourg stellte nur wenig später den alten Abstand wieder her. Powerplay für die Hausherren und Killian Mottet zielte ganz genau – 1:4 (22.). Der nächste Nackenschlag für die Berliner in Unterzahl, denn es war bereits der dritte Gegentreffer im dritten Powerplay der Schweizer.
Die Eisbären fortan wieder unter Dauerbeschuss der Schweizer. Die Eisbären liefen nur hinterher, kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und mussten dann durch Sandro Schmid auch noch das 1:5 hinnehmen (26.). Das Tempo war viel zu hoch für die Berliner, denen man die Strapazen der letzten Tage und die dünne Bank dann doch so langsam aber sicher anmerkt.
Und es kam noch schlimmer, denn Christoph Bertschy stellte nach gerade einmal 27 Spielminuten auf 6:1 für Fribourg. Die Hausherren spielten sich jetzt natürlich auch in einen Rausch und schossen sich den Frust aus der heimischen Liga so richtig von der Seele.
Das Spiel war gerade einmal zur Hälfte rum, da erhöhte Jan Dorthe mit seinem dritten Treffer auf 7:1 (30.). Gefühlt war im Mitteldrittel jeder Schuss ein Treffer, denn Bertschy legte wenige Sekunden später auch noch das 8:1 nach (31.). Puh, was für ein Abend für Jonas Stettmer, der danach erlöst wurde. Linus Vieillard kam für ihn ins Tor. Zu beneiden war der junge Goalie definitiv nicht, denn es war sein Profi-Debüt. Dafür wünschst du dir natürlich eine andere Situation als so ein Spiel, in dem deine Mannschaft gnadenlos abgeschossen wird.
Doch auch die Eisbären durften im Mitteldrittel noch einmal jubeln. Erstmals Powerplay für die Berliner und Leo Pföderl mit dem Treffer zum 2:8 aus Eisbären-Sicht. Und die Eisbären-Fans skandierten „Nur noch sechs!“. Selbstverständlich, schließlich ist im Eishockey alles möglich…
Mehr passierte nicht und so stand es nach 40 Minuten 2:8, was aber wie bereits erwähnt auch den Strapazen der letzten Tage geschuldet ist. Aber um auch mal etwas Positives zu erwähnen: Linus Vieillard blieb bis hierhin noch ohne Gegentor.

Erzielte das dritte Tor der Eisbären im letzten Drittel: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären gaben sich trotzdem nicht auf und spielten im letzten Drittel weiter nach vorne. Und dafür wurden sie auch belohnt. Jonas Müller mit dem klasse Zuspiel auf Blaine Byron, welcher das dritte Tor für die Berliner an diesem Abend erzielte – 3:8 (44.).
Das dürfte auch das Ziel der Eisbären für das Schlussdrittel gewesen sein, wenigstens dieses zu gewinnen und so mit einem etwas besseren Gefühl aus dem Spiel zu gehen. Und so spielten die Berliner hier in den letzten 20 Minuten zu Beginn auch.
Dennoch kassierte man hier auch noch das neunte Gegentor. Die Zuordnung stimmte ein weiteres Mal nicht und Santiago Näf erhöhte zehn Minuten vor dem Ende der Partie auf 9:3 (50.). Fribourg war damit nur noch einen Treffer von einem zweistelligen Ergebnis entfernt, was die Eisbären natürlich liebend gern verhindern wollten. Was ihnen am Ende auch gelang. So blieb es beim 3:9 aus Sicht der Eisbären.
Zumindest das letzte Drittel nicht verloren, was die Verantwortlichen als positiv ansehen werden. Den Rest wird man einzuordnen wissen und aufarbeiten. Jetzt heißt es in den nächsten beiden Tagen die Akkus wieder aufzuladen, um am Freitag bereit zu sein, wenn Bremerhaven in die Uber Arena kommt.

3:0 vs. Sparta Prag! Die Eisbären Berlin sind bereits in beeindruckender Frühform

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #3:

Die Eisbären Berlin sind bestens gerüstet für den DEL-Saisonstart am Freitagabend bei den Kölner Haien (Bully: 19:30 Uhr). Am Sonntagabend gewann man das zweite CHL-Heimspiel an diesem Wochenende gegen das tschechische Top-Team Sparta Prag. Die Mannschaft vom ehemaligen DEL- Coach Pavel Gross verlangte den Eisbären alles ab, aber die Berliner zeigten erneut eine sehr leidenschaftliche Leistung und sicherten sich dadurch am Ende drei enorm wichtige Punkte im Kampf um die KO-Phase im Europapokal.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute auf Neuzugang Markus Niemeläinen zurückgreifen. Der Finne bildete zusammen mit Eric Mik ein Verteidigerpaar in der Berliner Defensive. Alles andere blieb unverändert. Warum sollte der Head Coach auch irgendetwas ändern, hatte man am Freitag doch gegen Pardubice eben mit dieser Aufstellung eine überragende Partie abgeliefert.

Ließ die Spieler von Sparta Prag reihenweise verzweifeln: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Genau solch eine Leistung brauchte man auch heute, denn mit Sparta Prag kam eine weitere tschechische Top-Mannschaft in den Welli. Und das machte die Mannschaft von Pavel Gross auch direkt deutlich. Prag kam sehr druckvoll ins Spiel und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Berliner Tor auf. Im ersten Powerplay der Partie klirrte es auch erstmals am Gestänge in dieser Partie. Die Tschechen waren die spielbestimmende Mannschaft, welche mit einem aggressiven Forechecking die Eisbären kaum ins Spiel kommen ließ.
Aber die Hausherren fanden dennoch einen Weg ins Spiel und am Ende erwies man sich auch als äußerst effektiv und eiskalt vor dem Tor. Mitch Reinke mit dem Zuspiel auf Freddy Tiffels, welcher die Scheibe vor dem Tor stark behaupten konnte. Über Umwege fand sie den Weg zu Markus Niemeläinen und der krönte sein Debüt im Eisbären-Trikot mal eben mit seinem ersten Tor – 1:0 (7.). Einen besseren Start kann man sich nicht wünschen. Der Finne deute also bereits an, wie wertvoll er für die Berliner sein kann.
Die Eisbären waren direkt nach dem Führungstor in Überzahl, leisteten sich dort aber einen Turnover im Spielaufbau, was Jani Lajunen den Alleingang bescherte, aber er fand in „The Wall“ im Berliner Tor seinen Meister.
Auch in der Folge tauchte Prag immer wieder gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Die Eisbären konnten aber hin und wieder für Entlastungsangriffe sorgen. Es war auch heute wieder eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die knappe 1:0-Führung der Eisbären nach 20 Minuten war dennoch sehr glücklich, denn Prag war über weite Strecken die bessere und vor allem gefährlichere Mannschaft.

Tor beim Debüt im Eisbären-Trikot: Verteidiger Markus Niemeläinen (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das zweite Drittel begann mit Druck und einem Powerplay von Prag, welches die Berliner aber überstanden. Und dann zeigten sie wieder ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Schneller Konter der Eisbären, Liam Kirk scheiterte noch am tschechischen Goalie, aber Blaine Byron versenkte den Abstauber im Tor – 2:0 (22.).
Sparta dürfte am grübeln gewesen sein, wie man hier 0:2 hinten liegen konnte. Man war die spielbestimmende Mannschaft, erspielte sich beste Möglichkeiten, aber die Eisbären zeigten den Tschechen, wie man effektiv Eishockey spielt. Selbst einen 2-auf-1-Konter ließen die Tschechen ungenutzt bzw. fanden ein weiteres Mal in Jake Hildebrand ihren Meister.
Was man in dieser Saison von den Eisbären erwarten kann, zeigten sie bei einem Angriff Mitte des zweiten Drittels. Ein blitzsauber vorgetragener Konter mit One-Touch-Hockey über Mitch Reinke, Leo Pföderl und Zach Boychuk. Das war schon ein überragender Spielzug gewesen, der aber leider nicht von Erfolg gekrönt war.
Die zweiten zehn Minuten des Mitteldrittels gestalteten die Eisbären deutlich ausgeglichener. Es war weiterhin ein hochklassiges CHL-Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Weitere Chancen waren vorhanden, aber Tore sollten keine mehr fallen. Die Eisbären lagen also nach 40 Minuten mit 2:0 vorne.

Blaine Byron erzielt das 2:0 für die Eisbären Berlin. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel bot zunächst vor allem weiterhin sehr hart umkämpftes Eishockey. Torraumszenen gab es kaum zu sehen, weil es beide Defensivreihen verstanden, defensiv die gefährlichen Räume zuzumachen. Und dennoch war das Spiel weiterhin sehr gut anzuschauen. Spätestens nach diesem Wochenende sollte auch dem letzten Fan klar geworden sein, dass die Champions Hockey League (CHL) ein hochklassiger Wettbewerb ist. Die Zuschauerzahlen ließen es auf jeden Fall vermuten, dass man endlich auch in Berlin den Wettbewerb annimmt. Nach einem ausverkauften „Welli“ am Freitagabend fanden am Sonntagabend immer noch 3.756 Zuschauer den Weg in den altehrwürdigen Wellblechpalast. Was mehr der Uhrzeit am Sonntag geschuldet sein dürfte als dem Wettbewerb.
Im letzten Drittel versuchte Sparta Prag derweil nochmals alles, warf alles nach vorne und wollte hier unbedingt noch etwas Zählbares mit aus der Hauptstadt nehmen. Aber die Eisbären raubten ihnen drei Minuten vor dem Ende des Spiels die letzte Hoffnung. Ein stark vorgetragener Konter über Freddy Tiffels und Gabriel Fontaine sorgte für die endgültige Entscheidung. Eric Hördler hatte Tiffels auf die Reise geschickt, der hatte das Auge für Fontaine und dessen Direktabnahme flog ins tschechische Tor – 3:0 (57.).
Prag versuchte es am Ende in Überzahl zwar nochmal mit sechs Mann, aber auch das blieb ohne Erfolg. Die Eisbären verteidigten das bis zum Ende mit enorm viel Leidenschaft und sicherten sich somit den nächsten Sieg in der CHL.

Die Eisbären sind bereits jetzt in beeindruckender Frühform. Und das, obwohl noch wichtige Leistungsträger fehlen. Die beiden Spiele gegen Pardubice und Prag haben der DEL-Konkurrenz gezeigt, was sie in der Saison erwartet, wenn sie auf den amtierenden deutschen Meister treffen. Die Neuzugänge machen ein ohnehin schon starkes Team noch stärker. Die Mannschaft tritt gefühlt mit noch mehr Leidenschaft als in der vergangenen Saison auf. Die Defensivarbeit an diesem Wochenende war überragend, die Disziplin stimmte und vor dem Tor war die Effektivität wieder ein wichtiger Trumpf. Viele Experten haben im Vorfeld der DEL-Saison gesagt, dass die Meisterschaft nur über die Eisbären Berlin geht. Die Hauptstädter haben an diesem Wochenende den Beweis abgeliefert, dass es genau so ist. Wer Deutscher Meister werden will, muss die Eisbären schlagen. Und das wird nicht einfach. Was freue ich mich auf die neue DEL-Saison!

Noch was in eigener Sache: Die Spiele im Welli war für viele Fans eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Dort, wo man große Siege aber auch bittere Niederlagen erlebt hat. Dort, wo man die erste DEL-Meisterschaft gefeiert hat. Und es war auch eine Rückkehr in das „Wellis“, das Restaurant im hinteren Teil des Stadions. Auch dort gab es die ein oder andere Begegnung mit ehemaligen Spielern. Viele Fans könnten darüber sicherlich Geschichten erzählen. Und dort gibt es auch wie früher ein unglaublich leckeres Catering, was man in der großen Arena vergebens sucht. Solltet ihr also im Oktober beim nächsten CHL-Spiel wieder im Welli sein, dann geht doch auch mal ins „Wellis“ und stattet den Mädels und Jungs einen Besuch ab. Sie haben es sich verdient!

3:2 n.P. gegen Pardubice: Die Eisbären erkämpfen sich mit einer sehr leidenschaftlichen Leistung zwei Punkte gegen das tschechische Top-Team

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #2:

Die Eisbären Berlin haben ein Ausrufezeichen in der Champions Hockey League (CHL) gesetzt. Am Freitagabend bezwang man das tschechische Top-Team Dynamo Pardubice verdient mit 3:2 n. P. (1:1,1:0,0:1/0:0,1:0) und feierte damit den zweiten CHL-Sieg in Serie. 4.227 Zuschauer im ausverkauften Wellblechpalast sahen eine Partie auf sehr hohem europäischen Niveau. So diesem Zeitpunkt der Saison durchaus überraschend. Am Ende hatten die Eisbären das bessere Ende auf ihrer Seite und das, obwohl Serge Aubin einige Personalprobleme zu verkraften hatte.

In der Defensive musste der Head Coach gleich auf drei Spieler verzichten. Marco Nowak, Rio Kaiser und Korbinian Geibel fehlten verletzungsbedingt. Auch in der Offensive stand u.a. Ty Ronning nicht zur Verfügung. So mussten die Berliner heute mit nur fünf Verteidigern auskommen. Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Olivier Galipeau und Mitch Reinke bildeten die Verteidigerpaare. Eric Mik war der fünfte Defender im Line-up des Deutschen Meisters.
Auch in der Offensive musste Serge Aubin umstellen. Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl blieben als einzige Angriffsreihe zusammen. Liam Kirk und Blaine Byron bekamen statt Ty Ronning heute Lean Bergmann an ihre Seite. Freddy Tiffels stürmte mit Gabriel Fontaine und Eric Hördler zusammen. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux.
Im Tor stand Jake Hildebrand, Jonas Stettmer saß als Back-up auf der Bank.

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Pardubice (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Voraussetzungen waren also nicht die besten für das Duell mit dem CHL-Tabellenführer. Und doch hielt es die Eisbären nicht davon ab, druckvoll ins Spiel zu starten. Von Beginn an spielten die Berliner mit sehr hohem Tempo und sehr hoher Intensität. Man hatte sich sichtbar etwas vorgenommen gegen die Tschechen. Man spielte ein gutes Forechecking und störte Pardubice damit immer wieder. Damit stellte man sie auch vor Probleme, denn damit hatten sie nicht so recht gerechnet. Auch im ersten Powerplay überzeugten die Eisbären mit guten Spielzügen und einem guten Aufbau. Von Erfolg war dieses aber noch nicht gekrönt.
Mit zunehmender Spieldauer kam auch Pardubice besser ins Spiel und es entwickelte sich ein weiterhin sehr rasantes Spiel. Auf Tore mussten die Zuschauer jedoch bis zur zwölften Spielminute warten. Lean Bergmann war es, der den Torreigen eröffnete – 1:0. Die Führung sollte jedoch nur knappe zwei Minuten halten, denn dann glichen die Gäste in Überzahl zum 1:1 aus. Martin Kaut war der Torschütze (14.). Dabei hatten die Eisbären bis dahin ein sehr starkes Penalty Killing gezeigt, aber am Ende war es ein Tor des Willens, denn die Scheibe wurde förmlich herein gearbeitet. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Brachte die Eisbären im Mitteldrittel wieder in Führung: Freddy Tiffels (links) (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das Mitteldrittel begann mit sehr hoher Intensität. Jeder Zuschauer, der heute den Weg in den altehrwürdigen Wellblechpalast gefunden hatte, hatte sein Kommen nicht bereut. Denn beide Teams boten europäisches Eishockey auf Spitzen-Niveau. Die Eisbären fanden wieder besser rein ins Drittel und erspielten sich leichte Vorteile. Und dennoch war immer wieder Vorsicht geboten, wenn Pardubice im Angriff war. Was aber weiterhin nicht sehr oft der Fall war, denn die Hauptstädter verstanden es, Pardubice so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Man hielt sie sehr gut weg vom eigenen Tor und aus den gefährlichen Räumen. Die Tschechen konterten das mit einer teilweise sehr ruppigen Spielweise, auf die sich die Eisbären aber einließen und gut dagegen hielten.
Auch im Mitteldrittel ließen Tore lange auf sich warten und am Ende war es auch nur eins, aber dieses hatte es in sich. Kapitän Kai Wissmann hatte sich klasse durchgetankt und genau im richtigen Zeitpunkt die Scheibe in den Lauf von Freddy Tiffels gespielt, welcher am Ende zum 2:1 einnetzen konnte (34.). Was für eine starke Kombination!
Erst in der Schlussphase konnte Pardubice mal so etwas wie Druck entfachen, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das mit enorm viel Leidenschaft weg. Aber nicht nur die Defensive, nein, alle Feldspieler arbeiteten heute enorm hart für den Erfolg. Genau das hatte Trainer Aubin nach Spielende auch nochmal hervorgehoben, als er Verteidiger und Stürmer für ihren Einsatz lobte.

War am Ende mit zwei Toren im Penaltyschießen der Matchwinner: Leo Pföderl (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Genau diesen leidenschaftlichen Einsatz brauchte es auch im Schlussdrittel, denn die Tschechen warfen im letzten Drittel nochmal alles nach vorne. Pardubice dominierte das letzte Drittel, setzte die Eisbären immer wieder unter Druck und drängte auf den Ausgleich. Aber auch hier verteidigten die Eisbären das mit sehr hoher Leidenschaft. Jeder kämpfte für jeden. Genau das will das Trainerteam sehen.
Die Eisbären waren aber nicht nur in die eigene Zone gedrängt, nein, sie hatten auch ihre Chancen. Und die erste schon Sekunden nach Wiederbeginn, als Liam Kirk mit einem Alleingang scheiterte. Wenn der Neuzugang da getroffen hätte, wäre die Partie wohlmöglich früher entschieden gewesen.
So aber mussten die Eisbären weiter zittern, überstanden auch ein sehr starkes Powerplay von Pardubice, mussten dann aber doch 1:37 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den erneuten Ausgleich hinnehmen. Mit sechs Mann auf dem Eis schlug deren Top-Scorer Roman Červenka zu und sicherte Pardubice doch noch einen Punkt und die Verlängerung.

Erleichterung nach Spielende bei den Spielern der Eisbären Berlin. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch diese war hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts und gaben alles. Pardubice dominierte die Overtime, aber auch die Eisbären tauchten zweimal gefährlich vor dem tschechischen Tor auf. Trotzdem blieb die Verlängerung torlos und so musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen. Durchaus keine Parade-Disziplin der Hauptstädter, aber heute klappte es. Und doch bedurfte es satte zwölf Schützen (beide Teams zusammengerechnet), ehe die Entscheidung fiel. Am Ende war es Leo Pföderl, welcher gleich zweimal im Penaltyschießen erfolgreich war. Somit sicherte er den Eisbären den mehr als verdienten Extrapunkt.

Drei Punkte wären aber möglich gewesen und darüber ärgerte man sich auch kurz. Und doch stellte Kapitän Kai Wissmann nach dem Spiel fest, dass man auch mit den zwei Punkten zufrieden sein muss. Denn man hat gegen ein Top-Team ein super Spiel abgeliefert. Und das arg dezimiert. Aber die Eisbären haben mit enorm viel Leidenschaft gespielt und gezeigt, zu was sie zu leisten imstande sind in dieser Saison. Für den Zeitpunkt der Saison war das schon eine erstaunlich starke Leistung auf sehr hohem Niveau. Der Konkurrenz dürfte Angst und Bange sein, dass die Eisbären bereits wieder in guter Frühform sind. Und wie gesagt, dass noch lange nicht in Bestbesetzung.

4:1 in Polen: Die Eisbären schlagen zurück und feiern den ersten CHL-Sieg in dieser Saison

Die Eisbären Berlin haben eine Reaktion auf die Niederlage zum CHL-Auftakt in Växjö gezeigt. Beim polnischen Meister Unia Oswiecim setzte sich der deutsche Meister verdient mit 4:1 (1:1,1:0,2:0) durch und feierte damit den ersten Sieg in dieser CHL-Saison. Was Trainer Serge Aubin besonders freuen dürfte, ist der Fakt, dass drei verschiedene Reihen die Tore erzielten und dazu mit Jonas Müller auch ein Verteidiger traf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie im Auftaktspiel bei den Växjö Lakers und nahm nur minimale Veränderungen am Line-up vor. So stand heute Jonas Stettmer anstelle von Jake Hildebrand im Tor. Und in der Offensive tauschten Gabriel Fontaine und Manuel Wiederer die Reihen. Fontaine rückte in die dritte Reihe zwischen Freddy Tiffels und Lean Bergmann. Wiederer war Center der vierten Reihe zwischen Eric Hördler und Yannick Veilleux.

Brachte die Eisbären im ersten Drittel in Führung: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären bekamen früh im Spiel die Chance in Überzahl zu agieren. Ganze 25 Sekunden dauerte es nur bis zur ersten Strafe gegen den polnischen Meister. Das Powerplay sah gut aus und man erspielte sich auch gute Chancen, doch von Erfolg gekrönt war dieses wie bereits am Donnerstag in Växjö noch nicht.
Die Berliner waren fortan die spielbestimmende Mannschaft, ohne sich dabei jedoch zwingende Chancen herauszuspielen. Es dauerte bis zu 12. Spielminute, ehe die Eisbären ihre Überlegenheit auch auf die Anzeigetafel brachten. Blaine Byron hatte vom rechten Bullykreis abgezogen und die Scheibe in der langen Ecke versenkt – 1:0 (12.).
Die Eisbären hatten danach weiter alles im Griff, ließen kaum etwas Gefährliches von Oswiecim zu. Die Polen waren zwar auch bemüht und deuteten an, dass sie durchaus schnell umschalten können. Aber die Berliner Defensive stand sehr stabil und machte die gefährlichen Räume zu.
Youngster Rio Kaiser machte in einem Wechsel auf sich aufmerksam, als er es zweimal von der blauen Linie versuchte. Guter Auftritt von der Nummer 17.
Gefahr drohte allerdings in den letzten zwei Minuten, als die Gastgeber das erste Powerplay hatten. Und dort schlugen sie tatsächlich zu, weil man dem Torschützen Hampus Olsson zu viel Platz im Slot ließ – 1:1 (19.). Bitter für die Eisbären, denn das Ergebnis nach dem ersten Drittel spiegelte nicht das Geschehen auf dem Eis wider. Aber die Special Teams sind eben international von enormer Bedeutung. Das spürten die Berliner auch heute wieder.

Sorgte im zweiten Drittel für die erneute Eisbären-Führung: Lean Bergmann (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da packten Lean Bergmann und Freddy Tiffels den Doppelpass aus und Bergmann vollendete am Ende wunderschön zum 2:1 (23.). Das war ganz stark von den beiden Stürmern gespielt! Die richtige Antwort der Berliner auf den bitteren Ausgleich kurz vor Ende des ersten Drittels.
Die Eisbären auch danach mit mehr Spielanteilen. Die Hausherren lauerten vermehrt auf Konter, um dann schnell umzuschalten, was ihnen aber nur in den seltensten Fällen gelang. Die Eisbären waren dem 3:1 näher als Oswiecim dem Ausgleich.
Auch in diesem Drittel wieder ein Blick auf die Youngster und gelungene Aktionen. Diesmal war es Eric Hördler, welcher sich Mitte des zweiten Drittels klasse bis zum Tor durchgekämpft hatte und dort auch zum Abschluss kam. Da hatte Hördler Junior seinen Körper richtig stark eingesetzt und sich diese Chance herausgespielt. Da will jemand in dieser Saison den nächsten Schritt machen. Stark, Eric!
Oswiecim hatte im Powerplay seine beste Chance bis hierhin in diesem Drittel. Aber Jonas Stettmer verhinderte mit einem sensationellen Save den erneuten Ausgleich der Polen.
Zum Ende hin hatten auch die Eisbären nochmal ein Powerplay und kamen da zu guten Chancen, aber Linus Lundin ließ keine Scheibe durch. Alleine ihrem Goalie hatten es die Polen zu verdanken, dass man hier noch im Spiel war. Andernfalls müssen die Berliner natürlich im Verlauf der Saison auch an ihrer Effektivität vor dem Tor arbeiten. So stand nach 40 Minuten ein 2:1 für die Hauptstädter.

Zielte im Schlussdrittel ganz genau und traf zum 4:1-Endstand in Polen: Verteidiger Jonas Müller (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im letzten Drittel das gleiche Bild. Die Eisbären die bessere Mannschaft, aber mit fehlendem Glück im Abschluss. So blieb die Partie spannend und Oswiecim lauerte daher natürlich auch auf seine Chance, hier doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Eine ganz unangenehme Situation für die Eisbären, die mit einem dritten Tor für etwas mehr Ruhe hätten sorgen können. So aber musste die Mannschaft von Trainer Serge Aubin weiter um den ersten Sieg in der CHL zittern.
Zumindest bis zur 48. Spielminute, dann fuhren Zach Boychuk und Marcel Noebels den 2-auf-1-Konter und Noebi erhöhte auf 3:1. Stark gespielter Konter, welcher endlich für mehr Ruhe sorgte. Und den Polen auch so ein wenig die Hoffnung auf einen Punkt gegen den deutschen Meister raubte.
In der Folge ließen die Eisbären nicht mehr viel anbrennen. Man machte weiter die gefährlichen Räume zu und ließ kaum etwas zu von Oswiecim. Und vorne sorgte man für die endgültige Entscheidung, Jonas Müller mit dem Hammer rund drei Minuten vor dem Ende – 4:1 (57.).
Die Hausherren hatten zum Ende hin nochmal die dicke Chance mit zwei Mann mehr auf dem Eis, hier doch nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Aber die Eisbären ließen nichts mehr zu und brachten das 4:1 souverän über die Zeit. Nächstes Wochenende geht es dann mit zwei Heimspielen im Welli weiter. Kommt alle in die altehrwürdige Halle und unterstützt die Eisbären in diesem Wettbewerb, der euch nebenbei echt schönes Eishockey bietet!

1:3 zum CHL-Auftakt in Schweden: Die Eisbären mit einer guten Leistung, doch am Ende entscheiden die Special Teams das Spiel

Die Eisbären Berlin sind mit einer Niederlage in die Jubiläumssaison der CHL gestartet. Bei den Växjö Lakers verloren die Berliner am Ende nach hartem Kampf mit 1:3 (1:0,0:2,0:1) und stehen somit am Ende mit leeren Händen dar. Dennoch machte der Auftritt Mut für die neue Saison. Denn man war mit dem stärksten Gegner in der Gruppenphase bei Fünf-gegen-fünf auf Augenhöhe. Letztendlich entschieden die Special Teams dieses erste Gruppenspiel der CHL-Saison 2024/2025

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf die angeschlagenen Verteidiger Marco Nowak und Korbinian Geibel verzichten. Ansonsten waren alle Mann dabei und so gaben auch die Neuzugänge ihr Debüt im Eisbären-Trikot. Dabei bildeten Oliver Galipeau und Mitch Reinke sogar ein Verteidigerpaar zusammen. Die beiden anderen Pärchen hießen Jonas Müller/Kai Wissmann sowie Eric Mik/Rio Kaiser.
In der Offensive kam es zu den erwarteten Reihenzusammenstellungen. Liam Kirk, Blaine Byron und Ty Ronning harmonierten in Weißwasser so gut zusammen, dass sie auch heute in einer Reihe stürmten. Marcel Noebels, Leo Pföderl und Zach Boychuk kennt man bereits aus den vergangenen Jahren. Freddy Tiffels spielte in einer Reihe mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bildeten Eric Hördler, Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux. Alleine an dieser vierten Reihe sieht man, wie tief der Kader der Berliner in dieser Saison besetzt ist. Matej Leden war als 13. Stürmer dabei.
Und im Tor stand natürlich Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Erzielte das erste Pflichtspieltor der neuen Saison: Neuzugang Gabriel Fontaine (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Växjö kam wie erwartet besser ins Spiel und setzte die Eisbären sofort unter Druck. Beinahe wären die Schweden auch in Führung gegangen, doch die Latte half den Berlinern. Die fanden nach rund vier Minuten besser ins Spiel und hatten durch Leo Pföderl und Gabriel Fontaine die ersten guten Chancen. Doch es dauerte bis zur siebten Spielminute, ehe das erste Tor in diesem Spiel fallen sollte. Eric Hördler mit dem feinen Zuspiel auf Gabriel Fontaine, welcher sich über rechts auf den Weg Richtung Tor machte, dabei einen Verteidiger klasse abschütteln konnte und am Ende wunderschön zum 1:0 einnetzen konnte. Der Neuzugang mit dem ersten Pflichtspieltor der Eisbären Berlin in dieser Saison und natürlich zugleich auch seinem ersten Tor im Eisbären-Trikot. Einen besseren Einstand kann man sich nicht wünschen.
Die Lakers mussten sich von diesem Rückstand erst einmal erholen und so entwickelte sich hier ein munteres Spiel auf Augenhöhe mit sehr hohem Tempo. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen immer wieder vor das gegnerische Tor. Sowohl Växjö als auch die Eisbären hatten im Auftaktdrittel noch weitere Chancen, aber weitere Tore sollten keine fallen. Växjö hatte dabei das Pech, dass man kurz vor der ersten Drittelpause nochmal am Aluminium scheiterte. So nahmen die Hauptstädter eine knappe aber nicht unverdiente 1:0-Führung mit in die Kabine. Ein bis hierhin sehr solider Auftritt der Mannschaft von Head Coach Serge Aubin, bei der vor allem die vierte Reihe um Hördler, Fonatine und Veilleux auf sich aufmerksam machte.

Verhinderte in Unterzahl schlimmeres: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Es war klar, dass von den Gastgebern eine Reaktion im Mitteldrittel kommen würde und die kam auch. Man startete erneut druckvoll und zog dadurch auch die erste Strafzeit der Partie. Kapitän Kai Wissmann musste in die Kühlbox und das hatte bittere Konsequenzen. Denn in der CHL gibt es seit letzter Saison neue Regeln. Auch wenn man ein Tor in Überzahl erzielt, geht dieses nahtlos weiter. Und Växjö nutzte genau das eiskalt aus. Zunächst war es Filip Eriksson, der den Pass von hinter dem Tor mustergültig in den Slot gespielt bekam und trocken abschloss – 1:1 (23.). Und noch im selben Powerplay war es Emil Silvegard, welcher per Abstauber das 2:1 erzielte (24.). Die Scheibe wurde geradezu hinein gearbeitet. Die Lakers hatten in der Folge noch zwei weitere Powerplays, wo aber Jake Hildebrand einen weiteren Gegentreffer verhinderte.
Die Eisbären hatten im zweiten Drittel aber auch zwei Überzahlspiele. Während man sich im ersten noch schwer tat und lediglich Leo Pföderl eine gute Chance hatte, machte man im zweiten deutlich mehr Druck. Man erspielte sich auch gute Chancen, einzig das Glück fehlte den Berlinern im Abschluss.
Bei Fünf-gegen-fünf merkte man aber deutlich, wie stark die Eisbären hier heute auftraten. Da war es ein Duell auf Augenhöhe und damit hatten nur die wenigsten Fans vor dem Spiel gerechnet, galten die Lakers vor dem Spiel doch als der klare Favorit. Aber die Eisbären wurden perfekt auf das erste CHL-Spiel eingestellt und verlangten den Schweden alles ab. Zum Ende hin hatte man auch nochmal eine gute Phase, konnte aber den Ausgleich nicht erzielen. Aber noch waren 20 Minuten zu spielen und den Eisbären alles zuzutrauen. Wenn, ja wenn man von der Strafbank fern bleibt.

Der Start ins Schlussdrittel verlief jedoch nicht wie gewünscht. Eine Unachtsamkeit der Eisbären in der Defensive nutzten die Schweden nach nur 50 Sekunden zum 3:1 aus. Ein scharfer Pass vor das Tor und der Tip-in von Dennis Rasmussen. Kurz darauf auch noch eine Strafzeit gegen Wissmann, aber die Berliner diesmal mit einem guten Penalty Killing.
Danach waren die Hauptstädter weiterhin bemüht, sich wieder zurück in das Spiel zu kämpfen. Das Engagement stimmte definitiv, aber Växjö machte es den Eisbären jetzt auch extrem schwer. Man konzentrierte sich mit dem Spielstand im Rücken eher auf die Defensive und lauerte auf Konter. So machte man es den Berlinern sehr schwer, die es aber immer wieder versuchten und anliefen. Auch auf der Bank wurde nochmal alles probiert. Man nahm seine Auszeit rund zwei Minuten vor dem Ende, Co-Trainer Rob Collins gab den Spielern nochmal die letzten Anweisungen mit auf den Weg und Jake Hildebrand blieb zu Gunsten eines sechsten Feldspielers auf der Bank. Doch Växjö ließ nichts Gefährliches mehr zu und brachte das 3:1 über die Zeit.

Und dennoch kann man mit dem ersten Auftritt der Eisbären in der diesjährigen Champions Hockey League (CHL) mehr als zufrieden sein. Man hat dem härtesten Vorrundengegner alles abverlangt und war bei Fünf-gegen-fünf auf Augenhöhe mit den Lakers. Am Ende haben die Special Teams den Unterschied ausgemacht. Trainer Serge Aubin wird das Spiel einzuordnen wissen und sein Team bestmöglich auf das zweite Gruppenspiel am Samstagabend in Polen vorbereiten.