6:2! Die Eisbären feiern einen ungefährdeten Heimsieg gegen Straubing

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #34:

Erfolgreicher Auftakt in das Heimspiel-Wochenende: Die Eisbären Berlin gewannen am Freitagabend in der ausverkaufen Arena am Ostbahnhof verdient mit 6:2 (1:1,3:0,2:1) gegen die Straubing Tigers und entschieden somit auch das dritte Duell gegen die Niederbayern in dieser Hauptrunde für sich. Im Mitteldrittel legte der DEL-Rekordmeister den Grundstein für den am Ende deutlichen Heimsieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Yannick Veilleux zurück greifen, welcher zuletzt gesperrt war. Dafür fehlte Lean Bergmann im Line-up. Auch der erst gestern verpflichtete Norwin Panocha stand im Line-up als siebter Verteidiger. In der Defensive blieb sonst alles beim alten, auch im Tor. Im Sturm blieb lediglich die Paradereihe um Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning zusammen. Die anderen drei Sturmreihen setzte Aubin komplett neu zusammen. Manuel Wiederer stürmte zusammen mit Liam Kirk und Freddy Tiffels. Eric Hördler war in einer Reihe mit Blaine Byron und Marcel Noebels. Und Rückkehrer Veilleux stürmte an der Seite von Gabriel Fontaine und Maxim Schäfer.

Die Eisbären trafen mit Straubing heute auf ein Team, welches mit viel Rückenwind in die Hauptstadt kam. Die letzten vier Spiele gewann die Mannschaft von Coach Tom Pokel in Folge. Diese Serie wollten die Niederbayern natürlich auch in Berlin fortsetzen, doch dafür musste man den ersten Sieg gegen die Eisbären überhaupt in dieser Spielzeit einfahren. Die ersten beiden Duelle am Pulverturm gingen nämlich an die Hauptstädter. Folgte heute Sieg Nummer drei von den Eisbären gegen die Tigers oder sicherte sich Straubing den fünften Ligasieg in Serie?

Norwin Panocha zeigte eine gute Leistung beim Comeback. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn ging es zwar munter hin und her, etwas Gefährliches sprang dabei aber nicht heraus. Erstmals Aufregung gab es nach rund fünf Minuten, als Norwin Panocha von oben abgezogen hatte und Leo Pföderl den Rebound nahm. Die Hauptschiedsrichter überprüften die Szene nochmal, ob die Scheibe nicht doch über der Torlinie war. Nach Ansicht des Videobeweises wurde das Tor aber nicht gegeben. Was wäre das für ein Einstand gewesen von Panocha in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr.
Die Eisbären blieben dran, machten weiter Druck und Korbinian Geibel war der nächste Verteidiger, der sein Glück versuchte. Er kam durch, doch der Pfosten rettete für Zane McIntyre im Straubinger Tor. Direkt danach weitere gute Schüsse in den ersten beiden Berliner Powerplays und somit war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hausherren in Führung gehen würden. Leo Pföderl aus ganz spitzem Winkel auf Zuspiel von Ty Ronning – 1:0 (12.).
Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, doch auf einmal tauchten die Tigers vor Jake Hildebrand auf und glichen zum 1:1 aus – aus dem Nichts. Elis Hede stand komplett frei vor dem Tor, schnappte sich den Rebound und sorgte für das mehr als überraschende 1:1 (14.).
In der Schlussphase ließen die Niederbayern ihr erstes Powerplay ungenutzt, weshalb es mit dem 1:1 in die erste Drittelpause ging.

War der Mann des zweiten Drittels mit zwei Toren: Gabriel Fontaine (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären fanden besser rein ins zweite Drittel und legten wieder vor. Korbinian Geibel wurde an der blauen Linie nicht angegriffen und zog erfolgreich ab – 2:1 (23.).
Fortan ging es wieder munter hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, ohne dabei jedoch für Gefahr zu sorgen. Beide Teams hatten ihre Momente in der Offensive. Es war ein sehr kurzweiliges Spiel mit wenig Unterbrechungen.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause bekamen die Berliner einen Penalty, Gabriel Fontaine verwandelte diesen eiskalt zum 3:1 (33.).
Die Eisbären fingen danach an zu zaubern und waren mit einem Konter drei Minuten vor der Pause erfolgreich. Erneut war es Fontaine, der den Straubinger Goalie überwinden konnte – 4:1 (37.). Diese souveräne Führung nahm man anschließend mit in die Kabine.

Auch heute wirbelte die Offensive der Eisbären die gegnerische Defensive wieder komplett durcheinander. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin. Wirkliche Highlights bot die Anfangsphase keine. Straubing bot sich dann aber die Chance mit einem Überzahlspiel nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Aber die Defensive der Eisbären ließ heute wirklich nur wenig Gefährliches zu.
Die Niederbayern rannten in der Folge immer wieder an, wollten sich hier noch nicht aufgeben. Aber die Berliner verteidigten das wirklich äußerst abgezockt und machten die gefährlichen Räume gut zu. Nach vorne lauerte man aus der sicheren Defensive heraus auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Aber Mitte der Partie war Straubing mal mit einem Angriff erfolgreich. Justin Scott mit dem erfolgreichen Abschluss zum 4:2 (50.). Sollte hier nun also tatsächlich nochmal Spannung aufkommen?
Nein, denn die Hausherren stellten sieben Minuten vor dem Ende den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Zach Boychuk hatte aus der Rundung abgezogen und Ty Ronning fälschte entscheidend vor dem Tor ab – 5:2 (53.).
Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Olivier Galipeau mit einem echten Slapstick-Tor – 6:2 (60.). Damit machte der Verteidiger das halbe Dutzend an diesem Abend voll und sorgte zugleich für den Endstand.
Somit ging die Siegesserie der Eisbären gegen Straubing weiter, während die der Tigers heute Abend ein Ende fand

4:3 in Straubing: Die Eisbären erkämpfen sich drei Punkte am Pulverturm – Ty Ronning mit Hattrick

Die Eisbären Berlin haben das schwere Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers knapp mit 4:3 (1:1,3:1,0:1) gewonnen und feiern damit einen sehr wichtigen Auswärtssieg. Vor allem deswegen, weil die Personalsituation schon wieder sehr angespannt ist. Aber das haben die übrig gebliebenen Spieler sehr gut gelöst und sich den Sieg dank einer leidenschaftlichen Vorstellung auch verdient. Ein Sonderlob geht aber natürlich an den Hattricker Ty Ronning – was für ein Spiel!

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur auf einer Position, was aber notwendig war. Denn Yannick Veilleux wurde nach seiner Spieldauer vom Heimspiel gegen Köln am Freitagabend nachträglich noch für zwei Spiele gesperrt. Manuel Wiederer nahm seinen Platz in der Reihe mit Lean Bergmann und Gabriel Fontaine ein. Alles andere blieb unverändert.

Spiele am Pulverturm sind nie einfach, weil das Stadion dort einem Hexenkessel gleicht und man vor allem in der Anfangsphase einen kühlen Kopf bewahren muss und diese ohne ein Gegentor überstehen sollte. Das klappte im ersten Duell in dieser Saison schon sehr gut, denn da gewannen die Eisbären mit 4:2 in Straubing nach einem 0:2-Rückstand. Konnte man diesen Erfolg heute wiederholen oder schlugen die Niederbayern zurück?

Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Ty Ronning. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Start der Berliner war auf jeden Fall vielversprechend, die jede Scheibe direkt auf das Tor von Florian Bugl brachten. Und für den Start belohnten sich die Eisbären auch mit dem frühen 1:0 durch Ty Ronning (4.).
Doch direkt danach mussten die Hauptstädter erstmals in Unterzahl ran. Aber Straubing hatte in den letzten neun Spielen kein Powerplaytor mehr erzielt. Daran änderte sich auch im ersten Überzahlspiel nichts, obwohl es durchaus ein-, zweimal gefährlich wurde.
Aber Straubing nahm den Rückenwind aus dem Powerplay mit, blieb dran und glich durch JC Lipon zum 1:1 aus (8.). Die Eisbären in dieser Phase mit zu vielen Ungenauigkeiten in ihrem Spiel.
Zudem die Eisbären auch mit Problemen in Sachen Disziplin, denn Manuel Wiederer war der nächste Eisbär, der in die Kühlbox musste. Aber die Eisbären überstanden auch die zweite Unterzahl ohne Gegentor.
Fortan ging es weiter munter hin und her mit hohem Tempo. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Und die Eisbären hatten dann rund fünf Minuten vor dem Ende ihr erstes Powerplay in der Partie. Aber auch die Berliner warteten seit sechs Spielen auf einen Treffer in Überzahl, was sich in diesem Powerplay nicht ändern sollte.
Mehr passierte danach nicht mehr und somit blieb es beim leistungsgerechten 1:1 nach 20 Minuten am Pulverturm.

Erzielte in Straubing sein viertes Saisontor: Verteidiger Jonas Müller (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im zweiten Drittel hatten beide Teams zu Beginn ihre Phasen im offensiven Drittel, ohne dabei jedoch wirklich für Gefahr zu sorgen. Es dauerte bis zur 27. Spielminute, ehe es die Eisbären ganz schnell machten. Bullygewinn Gabriel Fontaine und Jonas Müller zog direkt ab, mit Erfolg – 2:1. Manchmal kann Eishockey so einfach sein – Bully, Tor! Wie früher.
Straubing erhöhte nach dem erneuten Rückstand aber den Druck und drängte wieder auf den schnellen Ausgleich. Der fiel dann auch Mitte der Partie, als Travis St. Denis den Schuss von Marcel Brandt entscheidend abgefälscht hatte – 2:2 (30.).
Direkt im Anschluss die Eisbären aber in Überzahl, weil Josh Samanski die Scheibe beim Bully mit der Hand zum Mitspieler spielte, was ihm zwei Minuten wegen Spielverzögerung einhandelte. Und das bestrafte Ronning mit seinem zweiten Tor an diesem Abend – 3:2 (31.). Stark gemacht von Ty, der so lange wartete, bis die Lücke auf ging.
Und Ronning hatte nun richtig Bock und machte wenig später den Hattrick perfekt. Schneller Konter der Eisbären, Freddy Tiffels legte die Scheibe zurück auf Ronning und der fackelte nicht lange – 4:2 (35.). Das 14. Saisontor von der Nummer neun im 19. Saisonspiel. Wow, was für eine Quote!
Zum Ende hin nochmal ein Powerplay für Straubing nach einer Witz-Strafe gegen Jonas Müller, der einen Schubser bekam und dann das Tor beim bremsen aus der Verankerung hob. Wie man da auf zwei Minuten entscheiden kann, bleibt mir ein Rätsel. Die Entscheidung lautete übrigens „absichtliches Verschieben des Tores“. Wenn Müller da ungebremst rein rauscht, kann das böse enden. Zum Glück resultierte aus dieser krassen Fehlentscheidung kein Gegentor.
So nahmen die Berliner eine verdiente 4:2-Führung mit in die zweite Drittelpause. Und das nach einem sehr unterhaltsamen Mitteldrittel.

Matchwinner in Straubing mit drei Toren: Ty Ronning (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing schnupperte früh im Schlussdrittel am Ende seiner Powerplay-Flaute, doch der Pfosten hatte etwas dagegen. Glück für die Eisbären!
Die Tigers blieben aber am Drücker, wollten hier unbedingt verkürzen. Aber die Eisbären verteidigten das sehr gut und machten die gefährlichen Räume zu. Doch einmal stimmte die Zuordnung nicht, als Justin Braun zu viel Platz im Slot hatte und diesen zu nutzen wusste – 4:3 (48.).
So standen den Berlinern noch lange zwölf Minuten mit dezimiertem Kader bevor, denn während des Spiels fiel auch noch Mitch Reinke aus.
Nach vorne ging nichts mehr für die Eisbären, die fast nur noch mit Defensivarbeit beschäftigt waren. Aber das machten die Eisbären richtig gut, spielten mit viel Leidenschaft und ließen Straubing nur selten mal gefährlich vor das Tor kommen.
Rund fünf Minuten vor dem Ende gab es dann die dicke Chance für Straubing zum Ausgleich, denn Olivier Galipeau musste auf die Strafbank. Aber da lief es zuletzt ja überhaupt nicht gut für die Tigers. Chancen waren zwar da für Straubing, aber Jake Hildebrand ließ nichts durch.
Straubing versuchte am Ende nochmal alles, nahm seine Auszeit und zog den Goalie zu Gunsten des sechsten Feldspielers vom Eis. Aber auch das half nichts mehr. Die Eisbären verteidigten das mit enorm viel Leidenschaft zu Ende und sicherten sich drei enorm wichtige Punkte.

4:2 nach 0:2! Die Eisbären zeigen Moral und siegen am Pulverturm

Die Eisbären Berlin haben zurück in die Erfolgsspur gefunden! Am Dienstagabend gewann man sein Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers verdient mit 4:2 und zeigte damit die richtige Reaktion auf die beiden Niederlagen zuletzt. Zwar lag man auch heute wieder schnell mit 0:2 hinten, bewies aber erneut Moral und drehte das Spiel noch in einen Sieg um.

Trainer Serge Aubin konnte auf keinen der zuletzt verletzten Spieler zurückgreifen und veränderte sein Line-up nur minimal. Lean Bergmann und Zach Boychuk wechselten die Reihen. Bergmann stürmte an der Seite von Freddy Tiffels und Gabriel Fontaine. Boychuk rückte an die Seite von Yannick Veilleux und Manuel Wiederer. Alles andere blieb gleich. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand, Jonas Stettmer kehrte in den Kader zurück und saß als Back-up auf der Bank.

Beide Mannschaften hatten zuletzt wenig Grund zur Freude. Straubing kassierte nach dem Auftaktsieg drei Niederlagen in Serie, die Eisbären verloren nach zwei Siegen zum Saisonstart zuletzt zweimal in Folge. Welche Mannschaft konnte diese Serie heute Abend beenden?

Brachte die Eisbären im ersten Drittel wieder zurück ins Spiel: Yannick Veilleux (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Verhaltener Beginn am Pulverturm. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst erst einmal ab. Nach rund fünf Minuten durften dann zum ersten Mal an diesem Abend die Special Teams ran. Die Berliner bekamen das erste Powerplay der Partie und hatten so die Chance zur frühen Führung. Die Eisbären auch mit guten Aktionen, aber für ein Powerplaytor reichte es noch nicht.
Danach nahm die Partie so langsam aber sicher an Fahrt auf und es ging munter hin und her. Auf die erste echte Torchance mussten die Fans am Pulverturm aber weiterhin warten.
In der ersten Druckphase der Hausherren schlug es hinter Jake Hildebrand ein. JC Lipon mit dem Zuspiel auf Adrian Klein, welcher zu viel Platz im Slot hatte und so problemlos zum 1:0 für die Tigers einschießen konnte (11.).
Die Hausherren legten in der 14. Spielminute sogar noch nach. In Überzahl war es Tim Fleischer, welcher mustergültig vor dem Tor angespielt wurde – 0:2. Die Eisbären waren gerade wieder zu viert gewesen, weshalb die Zuordnung noch nicht so richtig stimmte.
Nun war es ein weiter Weg für die Berliner am Pulverturm, die sich in den letzten Jahren immer wieder schwer in Straubing getan haben. Aber sie fanden schnell die Antwort auf das zweite Gegentor. Yannick Veilleux mit dem trockenen Abschluss zum 2:1 (16.).
In der Folge blieben die Hauptstädter dran und wollten noch im ersten Drittel den Ausgleich erzielen, aber Straubing rettete die knappe 2:1-Führung in die erste Drittelpause.

Glich früh im Mitteldrittel zum 2:2 aus: Leo Pföderl (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären blieben auch zu Beginn des zweiten Drittels am Drücker und trafen bereits sehr früh im Mitteldrittel. Die Eisbären mit einem starken Forechecking, weshalb man die Scheibe im Angriffsdrittel behielt. Leo Pföderl tauchte so frei vor Florian Bugl auf und ließ dem Straubinger Goalie keine Chance – 2:2 (22.). Erneut starke Comeback-Qualitäten von den Eisbären mit dem dezimierten Kader!
Die Eisbären hatten das Spiel in dieser Phase ganz klar im Griff. Straubing mit zu vielen Fehlern im eigenen Spiel und die Eisbären beinahe mit dem 3:2, aber Blaine Byron scheiterte mit einem weiteren Alleingang an Bugl. Auch die vierte Reihe forderte die Tigers, Maxim Schäfer mit einem klasse Pass auf Michael Bartuli, aber auch der Youngster scheiterte mit seinem Alleingang.
Fortan kam auch Straubing wieder besser ins Spiel, weshalb es in dieser Phase des Spiels hin und her ging. Beide Teams kamen auch immer wieder zu guten Torchancen, die Berliner aber mit Vorteilen. Doch der Führungstreffer wollte einfach nicht fallen, was auch an Florian Bugl im Straubinger Tor lag.
Das zweite Drittel war aber auch geprägt von vielen Strafzeiten, die Schiedsrichter hatten eine sehr kleinliche Linie, zogen diese aber eben auch durch. Mehr passierte anschließend nicht mehr und so stand es nach 40 Minuten 2:2 am Pulverturm.

Sorgte für die erstmalige Berliner Führung beim Spiel in Straubing: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Eine Führung für die Eisbären wäre aber verdient gewesen. Und genau diese erzielten sie zu Beginn des letzten Drittels. Mitch Reinke brachte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor, wo Blaine Byron entscheidend abfälschen konnte – 3:2 (42.). Wieder so ein frühes Berliner Tor!
Fortan war es eine hart umkämpfte Partie, Straubing wollte den Ausgleich erzielen, die Eisbären hingegen für die Vorentscheidung sorgen. Hochkarätige Torchancen gab es in dieser Phase jedoch keine zu bestaunen.
Die Zeit lief für die Eisbären, welche hinten sehr kompakt standen und wenig zu ließen. Straubing hatte Probleme, mal gefährlich vor das Tor zu kommen. Mit zunehmender Spieldauer mussten die Niederbayern aber das Risiko erhöhen, wollten sie hier noch etwas Zählbares mitnehmen.
In der Schlussphase hatten die Tigers nochmal ein Powerplay, schafften es aber auch in diesem nicht, das Abwehrbollwerk der Eisbären zu knacken. Die spielten das im letzten Drittel sehr abgezockt und clever.
Straubings Trainer Tom Pokel zog zum Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis, was die Eisbären zur Entscheidung ausnutzten. Yannick Veilleux mit dem Empty Netter 91 Sekunden vor dem Ende der Partie – 4:2 (59.).
Ein am Ende auch verdienter Sieg für die Eisbären, welche sich vom schnellen 0:2-Rückstand nicht aus der Ruhe haben bringen lassen und konsequent ihr Spiel weiter durchzogen. Mal spielte geschlossen als Team, unterstützte sich gegenseitig, ließ hinten wenig zu und nutzte die Chancen vorne effektiv. So entführte man die drei Punkte vom Pulverturm.

3:2 in der 67. Spielminute! Ty Ronning schießt die Eisbären Berlin ins DEL-Finale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #39:

JAAAAAAAA!!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Halbfinalspiel gegen die Straubing Tigers mit 3:2 n.V. gewonnen und stehen damit im Finale gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. Es war keine Glanzleistung der Berliner, denen man die Nervosität deutlich anmerkte. Aber am Ende zählt nur eins: Man hat das Spiel gewonnen und steht im FINALE!!!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm genau eine Veränderung im Vergleich zu Spiel vier in Straubing vor. Michael Bartuli rotierte aus dem Kader, dafür stand Maximilian Heim im Line-up. Der Youngster bildete zusammen mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux die vierte Reihe. Eric Hördler rückte dafür auf die Position des 13. Stürmers. Alles andere blieb unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären konnten mit einem Heimsieg das Finale gegen Bremerhaven erreichen. Straubing wollten hingegen mit dem zweiten Sieg in Serie ein sechstes Spiel am Pulverturm erzwingen. Wer hatte das bessere Ende heute auf seiner Seite?

Auch Spiel fünf zwischen den Eisbären und Straubing war wieder hart umkämpft. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären mit Vorteilen, aber auch sehr nervös

Druckvoller Beginn der Eisbären, die von Beginn an deutlich machten, dass sie heute den Sack zu machen wollten. Aber auch Straubing setzte erste Akzente nach vorne. Bisher mangelte es aber noch an echten Torchancen.
Die Chance darauf hatten dann die Gäste, die nach rund vier Minuten das erste Powerplay der Partie hatten. Doch es waren die Eisbären, die durch Manuel Wiederer in Unterzahl die beste Chance des Spiels bis hierhin hatten. Wiederer nahm Tempo auf, scheiterte aber am Aluminium. Glück für die Tigers, welche das Powerplay übrigens nicht nutzen konnten und auch für keinerlei Gefahr sorgten.
In der Folge ließen die Eisbären einige Chancen aus, aber auch die Niederbayern tauchten immer mal wieder gefährlich vor Jake Hildebrand auf. Ein munteres Spiel entwickelte sich hier, in dem es hin und her ging.
Mitte des ersten Drittels hatten dann die Eisbären die Chance, in Überzahl das erste Tor des Abends zu erzielen. Es war ein gutes Powerplay mit einigen Schüssen auf das Straubinger Tor, aber Hunter Miska war weiterhin nicht zu überwinden.
Die Hausherren hatten hier leichte Vorteile im Auftaktdrittel, wirkten in ihren Aktionen teilweise aber auch leicht nervös. Straubing versteckte sich keinesfalls und suchte auch immer wieder den Weg nach vorne.
In der Schlussphase war es dann eine hart umkämpfte Partie, in denen es beide Mannschaften weiter offensiv versuchten, aber weiterhin glücklos im Abschluss waren. Daher stand es nach 20 Minuten noch 0:0. Eine Führung der Eisbären wäre inzwischen nicht unverdient gewesen. Aber es war auch Vorsicht geboten bei den Gegenstößen der Tigers.

Highlight im zweiten Drittel: Der Fight zwischen Lean Bergmann und Adrian Klein (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Lean Bergmann macht Adrian „klein“

Auch im zweiten Drittel ging es weiter munter hin und her, aber nach wie vor warteten die Zuschauer in der Uber Arena auf den ersten Treffer des Abends. Die Eisbären hatten dann im nächsten Überzahlspiel wieder die Chance und diesmal nutzten sie diese. Leo Pföderl mit dem Zuspiel auf Marcel Noebels und dessen Onetimer schlug im Straubinger Tor ein – 1:0 (24.).
Die Phase danach war ein offener Schlagabtausch. Es ging hin und her, fast schon so ein wenig vogelwild. Beiden Teams unterliefen auch immer wieder kleinere Fehler. Beide Mannschaften gaben immer wieder Schüsse ab und einer fand am Ende auch den Weg ins Tor. Straubing glich in der 31. Spielminute durch Philip Samuelsson aus – 1:1. Sein Weg fand den Weg vorbei an allen Gegenspielern und Goalie Jake Hildebrand.
Die Eisbären bekamen auch in der Folge ihre Nervosität nicht in den Griff und das merkten die Niederbayern auch. Diese versuchten die Eisbären immer wieder unter Druck zu setzen, um sie zu Fehlern zu zwingen.
Straubing hatte dann rund sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause das nächste Powerplay der Partie, aber die Eisbären mal wieder mit einem sehr starken Penalty Killing.
In der Schlussphase lieferten sich dann Lean Bergmann und Adrian Klein einen richtig schönen Fight, mit dem klaren Punktsieger Bergmann am Ende. Da wurde der gute Adrian ganz schön „klein“ gemacht.
Mehr passierte am Ende nicht mehr, weshalb es mit dem 1:1 in die zweite Drittelpause ging.

Beide Teams schenkten sich nichts im fünften Halbfinalspiel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären antworten schnell auf Straubings Führungstreffer

Ganze 49 Sekunden dauerte es im Schlussdrittel nur, ehe Straubing die Arena kurzerhand verstummen ließ. Justin Scott drehte die Partie und brachte die Tigers erstmals an diesem Abend in Führung – 1:2 (41.).
Aber die Eisbären reagierten prompt. 40 Sekunden später stand es bereits wieder 2:2. Tobias Eder mit der schnellen Antwort der Hausherren nach dem Straubinger Führungstreffer. Und zack war der Straubinger Gästeblock wieder ruhig.
Die Eisbären hatten kurz darauf die Chance direkt nachzulegen, denn man hatte erneut ein Powerplay. Und einmal war man in Überzahl ja in diesem Spiel bereits erfolgreich. Doch dieses Mal war das deutlich zu kompliziert, wie man es versuchte. So verpuffte diese Chance ohne Gefahr.
Die Partie lebte von der Spannung, bei jedem Angriff stockte den Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof der Atem. Vor allem bei den Straubinger Angriffen, denn alle wollten heute den Finaleinzug feiern. Doch die Niederbayern erwiesen sich als der erwartet schwere Gegner.
Beide Defensivreihen waren in den letzten zehn Minuten darauf bedacht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Straubing drängte in der Schlussphase nochmal, weil sie merkten, dass die Eisbären ihre Nervosität nach wie vor nicht abgelegt hatten.
Je näher das Ende der regulären Spielzeit kam, desto angespannter waren die Nerven aller Beteiligten in der Arena. Und es drohte die zweite Verlängerung in dieser Halbfinalserie. Welche am Ende auch kommen sollte.

Auch in der Verlängerung bestimmten die Defensivreihen zu Beginn das Spiel. Beide Teams fanden im Angriffsdrittel nicht die entscheidende Lücke. Es war kein schön anzusehendes Playoff-Spiel. Was aber verständlich in dieser Phase des Spiels und der Serie war. Und dann kam sie, die 67. Spielminute. Die Minute der Entscheidung. Ty Ronning der Teufelskerl schoss die Eisbären Berlin ins DEL-Finale. Der Rest war Ekstase pur. Auf dem Eis, auf den Rängen. Die Eisbären haben am Ende das bessere Ende auf ihrer Seite. Aber Hut ab vor der Leistung der Straubing Tigers, welches ein sehr starker und vor allem sehr würdiger Gegner waren. Danke für eine hart umkämpfte Halbfinalserie!

2:3 in Straubing: Die Eisbären verpassen den vorzeitigen Finaleinzug

WalkersBarenNews 2023/2024 – #38:

Alles war angerichtet für eine Party am Pulverturm. Über 500 Eisbären-Fans hatten sich auf den Weg nach Niederbayern gemacht, um dort den vorzeitigen Finaleinzug der Eisbären Berlin zu feiern. Doch die Straubing Tigers machten dem einen Strich durch die Rechnung, denn sie gewannen Spiel vier der Halbfinalserie auf heimischen Eis mit 3:2 (1:0,0:1,2:1) und verkürzten in der Halbfinalserie damit auf 1:3. Die Tigers hatten diesmal das Scheibenglück auf ihrer Seite, was ihnen in den ersten drei Spielen fehlte. Daher war es auch kein unverdienter Sieg.

Bei den Eisbären fehlte Kapitän Kai Wissmann, weshalb Marco Nowak ins Line-up rückte. Daher rückte Morgan Ellis an die Seite von Jonas Müller, während Nowak dessen Platz neben Korbinian Geibel einnahm.
In der Offensive tauschten Ty Ronning und Eric Hördler die Reihen. Ronning stürmte an der Seite von Lean Bergmann und Manuel Wiederer, während Hördler zusammen mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux spielte.
Im Tor blieb alles beim alten. Jake Hildebrand stand zwischen den Pfosten und Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Straubing musste das Spiel gewinnen, um die Serie nochmal zurück nach Berlin zu schicken. Die Eisbären hingegen wollten direkt den ersten Matchpuck verwandeln und ins Finale einziehen.

Hart umkämpft ging es am Pulverturm zur Sache. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Starker Start der Eisbären, aber Straubing trifft

Straubing startete nicht so druckvoll wie erwartet, was aber daran lag, dass die Eisbären das einfach nicht zu ließen. Die Berliner mit einem ganz starken Start am Pulverturm und im Powerplay beinahe mit der Führung. Ty Ronning zielte aber etwas zu genau, denn der Puck ging nur an die Latte.
Die Berliner bestimmten hier durchaus die Anfangsphase, doch dann verteidigte man einmal zu sorglos und schon stand es 0:1. Cole Fonstad kam zu einfach rein ins Angriffsdrittel und dort auch zum Abschluss. Jake Hildebrand konnte da nichts mehr machen und so führte Straubing mit 1:0.
Der Pulverturm explodierte mal kurz und die Tigers wollten direkt nachlegen, hatten kurz darauf auch ein Powerplay, welches sie aber nicht nutzen konnten. Straubing kam nach dem Treffer besser ins Spiel, die Eisbären mussten den Rückstand kurz verdauen, waren danach aber auch wieder torgefährlich. Die Partie ging in dieser Phase hin und her, aber ein weiterer Treffer sollte nicht fallen. So nahmen die Hausherren eine knappe 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Zweimal durften die Eisbären über Tore jubeln, am Ende aber nicht über den Finaleinzug. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären belohnen sich für ein starkes Mitteldrittel

Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und wollten direkt den Ausgleich erzielen. Straubing war sichtlich überrascht vom druckvollen Auftritt der Eisbären, ist es doch normalerweise die Spezial-Disziplin der Tigers am Pulverturm. Das Spiel ging in den ersten zehn Minuten fast ausschließlich auf das Straubinger Tor, es dauerte aber bis zur 30. Spielminute, ehe Tobias Eder Freddy Tiffels auf die Reise schickte. Der zündete den Turbo und ließ Hunter Miska keine Chance – 1:1 (30.).
Eigentlich hatte man gedacht, dass der Treffer den Eisbären Rückenwind verleihen würde. Doch Straubing kam danach wieder besser ins Spiel und hatte auch seine gefährlichen Momente vor dem Tor. Erneut ging es hin und her, aber beide Torhüter ließen keine weiteren Scheiben durch. Straubing vergab in der Schlussphase noch ein Powerplay, welches man zwar noch mit ins Schlussdrittel nahm, in den 23 Sekunden passierte aber auch nichts mehr.

Sorgte für das frühe 2:1 im Schlussdrittel: Ex-Eisbär Mark Zengerle (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Knackpunkt der Partie

Und so war Spannung vorprogrammiert, denn für die Tigers hätten es die letzten 20 Minuten der Saison sein können. Dementsprechend lag der Druck auf Seiten der Niederbayern. Doch die Niederbayern nutzten einen Fehler der Eisbären zur erneuten Führung. Ausgerechnet Ex-Eisbär Mark Zengerle sorgte für das 2:1 (43.).
Beide Mannschaften ließen anschließend ein Powerplay ungenutzt und dann kam die Szene des Spiels, welche am Ende durchaus als Knackpunkt gesehen werden kann. Zach Boychuk lief alleine auf Hunter Miska zu, hatte den Ausgleich also auf dem Schläger, scheiterte jedoch am Straubinger Schlussmann. Die Tigers direkt im Gegenzug mit dem Gegenangriff, mit etwas Glück bekam Joshua Samanski die Scheibe und erhöhte auf 3:1 (50.). Nun explodierte der Pulverturm förmlich, standen die Hausherren doch vor dem historischen ersten Halbfinalsieg in der PENNY DEL.
Die Eisbären waren nun gefordert und bekamen auch ein Powerplay, welches sie nutzen konnten. Marco Nowak hatte abgezogen, Blaine Byron fälschte entscheidend ab und zack war die Hoffnung im Gästeblock wieder da – 2:3 (54.).
Die Eisbären waren also wieder dran, Straubing verteidigte das aber gut. In die Karten spielte Straubing dann eine bittere Strafzeit gegen Lean Bergmann. Doch die Niederbayern wollten das Powerplay nicht dazu nutzen, um für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Viel mehr versuchten sie, die Scheibe in den eigenen Reihen zu behalten und so Zeit von der Uhr zu nehmen. Das klappte und auch das mit dem Sieg, denn die Defensive der Tigers verteidigte das eigene Tor mit enorm viel Leidenschaft, weshalb den Eisbären der Ausgleichstreffer verwehrt blieb. So verpasste man den vorzeitigen Einzug ins Finale, kann diesen aber am Mittwochabend in der eigenen Arena perfekt machen.

Zum Ende muss ich aber auch hier im Spielbericht noch etwas loswerden, was ich bereits gestern auf der Rückfahrt in den sozialen Netzwerken geschrieben habe. Mit der Schlusssirene bekam ein Teil des Gästeblocks eine Bierdusche der Straubinger Fans ab. Was im Eifer des überschwänglichen Jubels über den ersten Halbfinalsieg der Vereinsgeschichte vielleicht auch mal passieren kann, es aber trotzdem nicht entschuldigt. Das eigentliche Problem war dann aber die Security bzw. die Ordner, die das Ganze mitbekommen haben, aber nichts (!) dagegen unternommen haben. Auf unsere durchaus wütenden Nachfragen muss man sich am Ende den Satz gefallen lassen, dass man selbst Schuld sei und es eigenes Risiko ist, wenn man auswärts fährt. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis, sind doch diese Leute eigentlich dafür da, um für Sicherheit zu sorgen. Das haben sie gestern definitiv nicht getan am Spielende. Und wenn ich mir jetzt noch einmal Straubinger Kommentare zu meinen Beiträgen auf Facebook und X durch den Kopf gehen lasse, dann bleibt bei mir nur ein Kopfschütteln zurück. Da wurde dieser Becherwurf allen ernstes verteidigt und man solle doch bitte kein Fass aufmachen.
Ja, auch wir in Berlin haben uns durchaus auswärts auch schon einmal daneben benommen. Das streite ich auch nicht ab. Aber in diesem speziellen Fall ging es gestern um das Spiel in Straubing und die Ereignisse danach. Und das für mich schlimme ist, dass es mein zweites Spiel in Straubing innerhalb von gut vier Wochen war. Und auch beim Spiel Anfang März flogen Becher in den Berliner Block. Daher hat sich an meiner Meinung zu Anfang März nichts geändert, dass der Standort Straubing für alles steht, aber nicht für Gastfreundschaft.

Matchpuck! Die Eisbären gewinnen mit 3:2 gegen Straubing und sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins DEL-Finale entfernt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #38:

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom Einzug ins DEL-Finale entfernt. Die Hauptstädter gewannen Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Straubing Tigers knapp mit 3:2  (2:1,1:1,0:0) und führen somit mit 3:0 in der Serie gegen die Niederbayern. Ein starkes Powerplay und eine geschlossene, kämpferische Defensiv-Leistung waren am Ende die Gründe für den erneut knappen Sieg gegen die Tigers.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte dasselbe Personal zur Verfügung wie in Spiel zwei in Straubing, veränderte aber die Reihen ein wenig. Marcel Noebels und Leo Pföderl bekamen Zach Boychuk als Center. Die Reihe Tobias Eder, Blaine Byron und Freddy Tiffels wurde komplett neu zusammengestellt. Yannick Veilleux und Patrice Cormier bekamen Ty Ronning an ihre Seite. Die nominell vierte Reihe blieb erneut zusammen – Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Eric Hördler.
Die Defensiv-Pärchen blieben gleich und auch im Tor änderte Aubin nichts – warum auch. Jake „The Wall“ Hildebrand ist einfach in einer überragenden Form, dass er einfach spielen muss.

Die Ausgangslage war klar: Straubing stand mit dem Rücken zur Wand und wollte endlich den ersten Sieg in dieser Serie einfahren. In den ersten beiden Spielen waren sie über weite Strecken zwar die bessere Mannschaft, aber die effektivere Mannschaft waren die Berliner. Diese konnten sich heute mit einem weiteren Sieg bereits die ersten Matchpucks sichern. Eine große Frage stand aber vor dem Spiel: Welche Mannschaft hatte sich schneller vom Marathonspiel am Mittwochabend erholt, als die Entscheidung erst kurz vor Mitternacht fiel?

Erneut eine starke Choreo von der Hartmut Nickel Kurve! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Verdiente Führung der Eisbären

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt, aber damit war zu rechnen. Das Tempo war bei weitem auch nicht so hoch wie in Spiel zwei. Aber beide Teams waren bemüht, Momentum zu kreieren und suchten den Weg in die Offensive. Die Hausherren waren zu Beginn als das aktivere Team. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Straubinger Tor. Aber auch die Niederbayern gaben ihre Schüsse ab, welche Jake Hildebrand aber vor keine größeren Probleme stellte.
Knappe acht Minuten waren gespielt, da unterlief den Tigers in Person von Stephan Daschner ein Fehler, welchen er nur noch per Strafe beheben konnten. Powerplay für die Eisbären also und die Chance zur Führung. Und die ließen sich die Berliner nicht entgehen, Ty Ronning ließ die Uber Arena ein erstes Mal beben – 1:0 (10.). Florian Bugl sah bei dem Gegentreffer sehr unglücklich aus, da ihm die Scheibe durch die Beine rutschte. Pech für Straubing, Glück für die Eisbären und der perfekte Start in Spiel drei.
Die Eisbären blieben auch in der Folge die aktivere Mannschaft, aber Straubing versteckte sich auch nicht. Erneut ein munteres Spiel, in dem es hin und her ging. Die gefährlicheren Chancen gehörten den Hausherren. Und so verwunderte es nicht, dass die Berliner bei einem Konter auf 2:0 stellten. Yannick Veilleux schloss humorlos ab – 2:0 (17.).
Die Antwort der Tigers ließ aber nicht lange auf sich warten. Cole Fonstad mit dem Anschlusstreffer nur 28 Sekunden nach dem Tor der Eisbären – 2:1 (18.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Nach verhaltenem Start nahm die Partie dann doch wieder Fahrt auf.

Tor für die Eisbären Berlin im Spiel gegen die Straubing Tigers! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Eisbären nach dem 3:1 zu passiv

Früh im zweiten Drittel erneutes Überzahlspiel der Eisbären und wieder klingelte es im Straubinger Tor. Freddy Tiffels mit der Vorarbeit für Marcel Noebels und prompt stand es 3:1 (22.). Die Eisbären bis hierhin mit einer 100 Prozent-Quote im Powerplay.
Und das dritte Powerplay folgte direkt danach. Gerade die Special Teams können in den Playoffs ein entscheidender Faktor sein. Die Eisbären bewiesen es im heutigen Spiel. Das dritte Powerplay blieb dann aber ungenutzt.
Straubing suchte in der Folge nach einer Antwort, aber die Berliner Defensive stand ein weiteres Mal sehr kompakt und ließ kaum etwas der Tigers zu. Die Bemühungen der Mannschaft von Tom Pokel waren da, aber die Eisbären bis hierhin mit einem sehr souveränen und abgezockten Auftritt.
Nach dem Powerbreak bot sich den Niederbayern die Chance, in Überzahl erneut den Anschlusstreffer zu erzielen. Die Tigers konnten sich auch im Angriffsdrittel festsetzen, aber es fehlte das nötige Glück im Abschluss. Entweder stand Jake Hildebrand im Weg oder aber die Schüsse gingen am Tor vorbei.
Knapp sieben Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels zog Adrian Klein einfach mal von der rechten Seite ab und überraschte damit Jake Hildebrand in der langen Ecke – 3:2 (34.). So ein wenig hatte sich der Treffer in dieser Phase angedeutet, da die Eisbären zu passiv wirkten und Straubing immer aktiver wurde.
Und in der Schlussphase das nächste Powerplay für die Gäste aus Niederbayern, aus dem sogar ein doppeltes Überzahlspiel wurde für satte 81 Sekunden. Die XXL-Chance zum Ausgleich für Straubing. Die Tigers machten gehörig Druck und drängten auf den Ausgleich, aber die Eisbären verteidigten mit allem was sie hatten. Straubing wurde gefährlich, aber dank einer geschlossenen und vor allem kämpferischen Leistung überstand man diese brenzlige Situation ohne Gegentor. Die Stimmung in der Arena am Ostbahnhof danach sensationell, man hatte das Gefühl, das Dach hebt gleich ab. Gänsehaut-Atmosphäre in Berlin! Mit einer knappen 3:2-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Auch in Spiel drei war es eine hart umkämpfte Partie zwischen den Eisbären und Straubing. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären zittern sich zum Sieg

Zum 30. Mal gingen die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel und gewannen bisher alle Spiele. Diese Serie durfte heute gerne so weitergehen.
Straubing war nun gefordert, während die Eisbären erst einmal abwarten konnten. So gestalteten sich die ersten Minuten des letzten Drittels auch ereignislos. Straubing war zwar bemüht, fand aber kein Mittel gegen die kompakte Berliner Defensive. Die Eisbären taten zunächst nicht mehr als nötig.
Nach rund sieben Minuten bekamen die Eisbären dann das nächste Powerplay und da hatte es ja heute schon zweimal geklingelt. Bisher der Unterschied in dieser Partie. Die Hausherren fanden in ihre Formation und ließen die Scheibe gut laufen, Straubing machte aber die Räume sehr eng und ließ den Eisbären so kaum Platz, um etwas Gefährliches zu kreieren. Nur einmal fand ein Schuss den Weg Richtung Tor, doch der landete am Ende nur am Aluminium.
Seit dem Powerplay waren die Hausherren wieder die aktivere Mannschaft, während von Straubing kaum noch etwas nach vorne kam. War der Tank nun doch leer bei den Tigers nach der kräftezehrenden Viertelfinalserie gegen Schwenningen und den ersten zwei hart umkämpften Halbfinalspielen gegen Berlin? Es schien fast so.
Die Zeit lief für die Eisbären und gegen Straubing, aber deren Moral hatte man ja bereits am Mittwochabend gesehen, als sie ebenfalls nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch einmal zurück in die Partie kamen. Und in den letzten fünf Minuten investierte Straubing auch wieder mehr in die Offensive. Wahrscheinlich hatte man sich die Kraft für die Schlussphase aufgehoben, um dann nochmal mit voller Kraft anzugreifen.
In den letzten zwei Minuten bot sich den Niederbayern die XXL-Chance zum Ausgleich. Die Eisbären kassierten eine Strafzeit, Straubings Trainer Tom Pokel zog sofort seinen Goalie vom Eis und nahm seine Auszeit. Die Tigers fortan mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Eine größere Chance würde Straubing hier nicht bekommen. Aber die Eisbären verteidigten es erneut mit enorm großer Leidenschaft und einem starken Jake Hildebrand weg. Somit retteten die Eisbären das 3:2 über die Zeit und sicherten sich drei Matchpucks! Great Job, Eisbären!

Entscheidung nach 110:40 Minuten: Ty Ronning entscheidet das drittlängste Spiel der DEL-Geschichte

Was für ein Eishockey-Krimi, der knapp vor Mitternacht entschieden wurde. Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Playoff-Halbfinalspiel gewonnen. Bei den Straubing Tigers setzten sich die Berliner erst in der dritten Verlängerung (!) mit 4:3 (0:1,2:0,1:2/0:0,0:0,1:0) durch und führen somit mit 2:0 in dieser Serie. Es war aber mal wieder ein nervenaufreibendes Spiel, in dem Straubing erneut die bessere Mannschaft war, die Eisbären dann aber das Spiel drehen konnten und fast schon auf der Siegerstraße waren. Aber die Niederbayern gaben nie auf und erzwangen die Verlängerung. Und dort wurde das Spiel zum drittlängsten der DEL-Geschichte. Ty Ronning entschied es letztendlich nach 110:40 Minuten.

Auch heute nahm Trainer Serge Aubin keine Änderung am Line-up vor, auch wenn er mit Spiel eins nicht zufrieden war. Sowohl im Tor als auch in der Defensive und Offensive blieb alles wie im Heimspiel gegen Straubing. Bei den Tigers fehlte derweil Cody Lampl, der für drei Spiele gesperrt wurde und Hunter Miska, für den Florian Bugl im Tor stand. Philipp Dietl nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Straubing wollte im „Hexenkessel Pulverturm“ den Serienausgleich schaffen, während Berlin den zweiten Sieg mitnehmen wollte. Spannung war also garantiert. Wer holte sich den Sieg in Spiel zwei?

Intensive Zweikämpfe in Straubing. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Dominante Tigers gehen verdient in Führung

Von Beginn an war die Intensität zu spüren. Die Checks wurden konsequent zu Ende gefahren. Straubing kam druckvoll aus der Kabine, aber die Berliner Defensive war sehr gut darauf vorbereitet. Schließlich hatte man damit gerechnet. Die Niederbayern brachten auch die Scheiben auf das Berliner Tor, welche Jake Hildebrand aber vor keine größeren Probleme stellten.
Mitte des ersten Drittels war „The Wall“ dann aber mal gefordert. Michael Connolly stand auf einmal frei vor Hildebrand, doch der Berliner Goalie behielt ein weiteres Mal in dieser Serie die Oberhand.
Die Niederbayern waren die aktivere Mannschaft und bestimmten das erste Drittel bis hierhin. Nach vorne war kaum etwas zu sehen von den Eisbären. Die Tigers spielten schwungvoll nach vorne und machten von Beginn an deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten.
Und irgendwann war klar, dass sich Straubing für den Aufwand belohnen würde. Aber es war ein eher glückliches Tor, denn Philip Samuelsson hatte die Scheibe von rechts außen vor das Tor gebracht, wo sie von Korbinian Geibels Schlittschuh ins Tor ging – 0:1 (16.). Verdient war es aber allemal für die Hausherren!
Straubing blieb weiter am Drücker und die Eisbären hatten damit sichtlich Probleme, konnten selten mal für Entlastung sorgen. Weitere Gegentore kassierte man aber nicht, weshalb es mit einem verdienten 0:1-Rückstand in die Kabine ging.

Zwei Chancen, zwei Tore: Das sind die effektiven Eisbären in den diesjährigen Playoffs (Foto: City-Press)

Die effektiven Eisbären sind wieder da

Das Mitteldrittel begannen die Berliner in Unterzahl. Die große Chance also für Straubing, direkt zu Drittelbeginn mit frischem Eis in Überzahl das zweite Tor nachzulegen. Und für satte 69 Sekunden hatten die Hausherren sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Die Tigers spielten das auch nicht schlecht, aber die Eisbären überstanden diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor. Wichtig für die Berliner, denn ein 0:2-Rückstand am Pulverturm wäre schon eine Aufgabe gewesen.
Die Hausherren waren auch danach die aktivere Mannschaft. Michael Clarke ließ bei einem Alleingang das 2:0 liegen. Die Eisbären taten sich weiterhin schwer und fanden einfach nicht zu ihrem Spiel.
Im ersten Powerplay bot sich den Eisbären dann mal die Chance zur Entlastung, aber genau das Gegenteil passierte. Michael Connolly lief den Konter, doch Jake Hildebrand war erneut zur Stelle. Wieder Glück für die Berliner, die bisher noch nicht in Playoff-Form waren in diesem Spiel und dem Powerplay. So verpuffte dieses Überzahlspiel ohne jegliche Gefahr.
Straubing blieb fortan die gefährlichere Mannschaft, während die Eisbären ideenlos wirkten. Das einzig Gute aus Sicht der Eisbären war der Spielstand, denn es stand nur 0:1.
In der Schlussphase schlugen dann die Berliner eiskalt zu. Bully im Angriffsdrittel, viel Verkehr vor Florian Bugl und Jonas Müller mit dem 1:1 (38.). Da waren sie wieder, die effektiven Eisbären.
Kurz darauf bot sich den Eisbären die Chance, das Spiel zu drehen, denn man hatte das nächste Powerplay. Und 52 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels schlugen die Berliner eiskalt zu. Leo Pföderl per Onetimer mit dem 2:1 (40.). Wow, zwei Chancen, zwei Tore! Wie gnadenlos sind die Eisbären bitte? Der Pulverturm war für einen Moment vor der zweiten Drittelpause verstummt. Die Berliner führten überraschend mit 2:1 nach 40 Minuten.

Straubing kämpfte sich nach einem 1:3-Rückstand noch in die Verlängerung (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing mit dem Comeback

Zum 29. Mal gingen die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel. Die 28-mal davor hatte man das Spiel dann auch gewonnen. Und die Eisbären arbeiteten früh daran, dass diese Statistik auch nach dem Spiel weiterhin Bestand haben könnte. Überragende Einzelleistung von Freddy Tiffels, der zunächst an Bugl scheiterte, aber Blaine Byron staubte erfolgreich ab – 3:1 (44.).
Wie kaltschnäuzig die Berliner sind, ist schon sehr beängstigend. Denn erneut konnte sich Straubing nichts vorwerfen lassen, aber sie machten eben die Tore nicht. Das ist der kleine aber eben auch feine Unterschied bisher in dieser Serie.
Für die Niederbayern war das nun natürlich ein Nackenschlag und der Pulverturm war bei weitem auch nicht mehr so laut. Diese drei Gegentreffer hatten ihre Wirkung hinterlassen – beim Team und bei den Fans.
Aber Straubing schüttelte sich kurz und zauberte sich elf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 2:3. Doppelpass zwischen Joshua Samanski und Michael Connolly, Samanski netzte am Ende ein (49.).
Und prompt war der Pulverturm wieder da. Straubing glaubte nun wieder dran und wollte direkt nachlegen. Die Tigers erhöhten wieder den Druck, aber die Berliner Defensive stand sehr kompakt und verteidigte sehr leidenschaftlich. Chancen gab die Eisbären nicht ab.
Die Eisbären beruhigten das Spiel aber schnell wieder und fuhren selbst wieder Angriffe. So lief die Zeit natürlich für die Hauptstädter. Doch vier Minuten vor dem Ende ließ man Cole Fonstad zu leicht durchkommen. Er zog vom linken Bullykreis aus ab und die Scheibe flog ins Tor – 3:3 (56.).
Die Partie ging wieder von vorne los. Und es ging hin und her. Und beide Teams hatten in der Schlussphase noch einmal die dicke Chance zur Führung, aber beide Goalies ließen keine weitere Scheibe durch. Blaine Byron hatte dabei die XXL-Chance, aber scheiterte an Florian Bugl. Somit ging die Partie in die Overtime.

Beste Chancen blieben in der ersten Verlängerung ungenutzt. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Chancen waren da, aber keine Tore in der ersten Overtime

Und dort lebte die Partie nun natürlich von der Spannung. Es ging hin und her und bei jedem Schuss ging ein Raunen durch das Stadion. Die Nerven waren bei allen Beteiligten angespannt. In der 66. Spielminute hatte erneut Byron die Riesenchance zur Entscheidung, aber wieder war Florian Bugl der Spielverderber.
Es blieb ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für die Eisbären. Beide Teams investierten enorm viel, wollten den entscheidenden Treffer erzielen. Vor allem für Straubing stand sehr viel auf dem Spiel, denn bei einer weiteren Niederlage würde man bereits mit dem Rücken zur Wand stehen.
Je länger die erste Verlängerung ging, desto größer wurden die Vorteile der Berliner. Die Eisbären schienen noch mehr Sprit im Tank zu haben. Doch drei Minuten vor dem Ende hatten die Niederbayern mal einen sehr starken Wechsel, in dem Stephan Daschner die Scheibe knapp am Tor vorbei schoss. Das hätte der Siegtreffer für Straubing sein können.
Was für eine Dramatik am Pulverturm. Denn wenig später hatten die Eisbären einen starken Wechsel und die dicke Chance, aber Florian Bugl war erneut zur Stelle. So blieb die erste Verlängerung ohne das entscheidende Tor. Es ging in die zweite Overtime. Was für ein Eishockey-Abend.

Auch Eisbären-Trainer Serge Aubin war heute voll gefordert. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Beide Goalies weiterhin nicht zu überwinden

Die zweite Overtime begann verhaltener als die erste. Verständlich, hatten doch beide Mannschaften bereits 80 Minuten Eishockey in den Beinen. Und Straubing zudem die Serie über sieben Spiele gegen Schwenningen. Beide Mannschaften spielten das jetzt strukturierter, waren auch darauf bedacht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen.
Die Härte in den Zweikämpfen nahm nun auch wieder zu, aber die Schiedsrichter wollten hier nicht zum entscheidenden Faktor werden. Was auch gut ist, denn die Spieler auf dem Eis sollten dieses Spiel alleine entscheiden.
In der 91. Spielminute hatten die Gastgeber die dicke Chance zur Entscheidung, doch der Schuss von Samuelsson ging knapp am Tor vorbei. Auch da hatte Jake Hildebrand wieder seine Finger mit im Spiel. Da stockte kurz der Atem bei allen Fans im Eisstadion am Pulverturm. Auf der Gegenseite hatten dann aber auch die Eisbären zwei Riesenchancen, aber auch hier war der Goalie zur Stelle. In diesem Fall Florian Bugl.
Was für eine nervenaufreibende Partie! Und diese wollte einfach kein Ende finden, denn auch die zweite Verlängerung brachte keine Entscheidung. Wir gingen also in die dritte Overtime. Wow!

Ekstase pur nach dem Siegtreffer durch Ty Ronning! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning wird zum Matchwinner

Die Partie kletterte derweil in der Rangliste der längsten DEL-Spiele. Bis zum absoluten Rekordspiel war es aber noch ein weiter Weg. Straubing wirkte zu Beginn der dritten Verlängerung etwas aktiver. Die Tigers kamen auch zu Abschlüssen, aber „The Wall“ war nach wie vor hellwach. Und das nach über 100 Minuten Eishockey. Hut ab, Jake! Aber das Hut ab gilt natürlich generell für alle Spieler heute auf dem Eis. Wahnsinn, was die für eine Leistung hier heute ablieferten.
Die Niederbayern schienen hier irgendwie nochmal Extra-Kräfte freigesetzt zu haben, denn sie schnupperten an der Entscheidung. Michael Connolly tankte sich dann einmal durch, aber Jake Hildebrand war einfach nicht zu überwinden.
Die Eisbären wirkten kaputt, aber dann kam die 111. Minute und Ty Ronning schrieb Eishockey-Geschichte. Nach 110:40 Minuten entschied er diesen Eis-Krimi am Pulverturm. Damit ist dieses Spiel offiziell das drittlängste der DEL-Geschichte! Der Rest war Ekstase pur. Danke an Straubing und Berlin für einen atemberaubenden Eishockeyabend!

3:1 in Spiel 1! Effektive Eisbären schlagen starke Straubinger

WalkersBarenNews 2023/2024 – #37

Die Eisbären Berlin haben Spiel eins der Halbfinalserie gegen die Straubing Tigers mit 3:1 (1:0,2:0,0:1) gewonnen. Mal wieder war die Berliner Effektivität der Schlüssel für den inzwischen fünften Sieg in Folge in den Playoffs. Die Tigers machten keine schlechte Partie und hatten auch ihre Chancen, aber an Jake Hildebrand fanden sie nur einmal den Weg vorbei.

Die Aufstellung können wir diesmal ganz schnell machen. Es war exakt die selbe Mannschaft wie in Spiel fünf gegen Mannheim. Trainer Serge Aubin vertraute den selben Defensiv-Pärchen und Offensivreihen wie im letzten Viertelfinalspiel. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Jake Hildebrand hütete das Berliner Tor. Verständlich nach seinen überragenden Leistungen zuletzt. Wird „The Wall“ auch für Straubing zur unbezwingbaren Hürde?

In der Hauptrunde hatten die Berliner so ihre Schwierigkeiten mit den Niederbayern, konnte man doch nur eins der vier Duelle für sich entscheiden. Diese Serie sollte in den Playoffs ein Ende finden. Und zumindest dort haben die Hauptstädter eine makellose Bilanz vorzuweisen. Dreimal gab es dieses Duell in den Playoffs bereits, dreimal setzten sich die Eisbären durch. Einmal im Halbfinale (vor zwölf Jahren, als Straubing das bisher einzige Mal ins Halbfinale einzog) und zweimal in den Pre-Playoffs. Diese Serie darf gerne so weitergehen.

Hatte im ersten Drittel wenig zu tun und beim Gegentreffer keine Chance: Hunter Miska (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing hat die Chancen, die Eisbären machen das Tor

Die große Frage war natürlich, wie die Eisbären in diese Serie starten würden nach der Pause. Gegen Mannheim tat die Pause nicht gut und man verlor Spiel eins deutlich mit 1:7. Der Start war jedenfalls schon einmal schwungvoll von beiden Mannschaften, die sofort offensiv ausgerichtet waren.
Straubing hatte früh das erste Powerplay der Partie, aber das verteidigten die Berliner wieder einmal sehr stark weg. Bis auf einmal, als Straubing frei zum Abschluss kam, doch „The Wall“ machte einfach da weiter, wo er gegen Mannheim aufgehört hatte. Erneut eine starke Parade von Jake Hildebrand!
Knappe sieben Minuten waren gespielt, da jubelten die Straubinger über das vermeintliche Führungstor, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde auf Torhüterbehinderung entschieden und die Entscheidung auf dem Eis revidiert.
Die Tigers blieben aber am Drücker und waren in dieser Phase das bessere und aktivere Team. Die Gäste spielten das aus einer sehr kompakten Defensive heraus und kamen immer wieder zu Abschlüssen. Die Eisbären taten sich schwer, den Abwehrriegel mal zu durchbrechen.
Da merkte man dann doch so ein wenig, wer im Rhythmus war und wer die Pause hatte. Nach gutem Start liefen die Eisbären in dieser Phase zumeist hinterher.
Doch das erste Tor gelang in der zwölften Spielminute den Eisbären. Da hatten die Hausherren einmal zu viel Platz und das nutzte Kai Wissmann. Die Scheibe wurde hoch gespielt, der Kapitän hatte weit und breit keinen Gegenspieler, was sich Wissmann natürlich nicht nehmen ließ – 1:0!
Das stellte den Spielverlauf auf den Kopf, denn bis dahin hieß das Torschussverhältnis 3:12 aus Sicht der Eisbären.
Diese mussten kurz darauf erneut in Unterzahl ran, aber erneut überstanden die Eisbären diese Unterzahl ohne Gegentor.
In der Folge ging es munter rauf und runter mit Chancen auf beiden Seiten. Ein richtig munteres erstes Halbfinalspiel in der Hauptstadt, in dem die Berliner knapp führten. Straubing versteckte sich aber nicht, was 16:5-Torschüsse nach 20 Minuten auch bestätigten. Aber die Effektivität der Eisbären war schon wieder brutal.

War auch heute wieder „The Wall“ im Berliner Tor: Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Effektive Eisbären, glücklose Straubinger

Das zweite Drittel begann eher schleppend, doch dann kam Manuel Wiederer. Der setzte sich klasse durch, ließ sich nicht aufhalten und vollendete dieses Solo mit dem Treffer zum 2:0 (24.). Die Vorlage kam übrigens von Eric Hördler. Bereits der zweite Assist der Nummer 77 und das bei mickrigen drei Minuten Eiszeit im Durchschnitt.
Was neben der Effektivität der Eisbären auch wieder auffiel, war die Tatsache, dass sie weiterhin sehr schwer auszurechnen sind. Mit Wissmann traf ein Verteidiger und mit Wiederer ein Stürmer aus der vierten Reihe. Das macht es dir als Gegner enorm schwer, dich darauf einzustellen, weil von jeder Reihe Gefahr ausgehen kann. Was in den Playoffs noch von großem Vorteil sein kann.
Straubing zeigte sich aber unbeirrt und spielte weiter nach vorne, aber da stand eben immer wieder Jake Hildebrand im Weg. Der Berliner Goalie hat auf jeden Fall seine Form aus der Viertelfinalserie beibehalten.
Aber auch die Eisbären hatten inzwischen zu ihrem Spiel gefunden und spielten ebenso offensiv, was sich am Ende auch auszahlte. Weil sie eben effektiv waren. Thomas Schemitsch hatte die Scheibe Richtung Tor gebracht, wo Blaine Byron nur noch die Kelle hinhalten musste – 3:0 (29.).
Die Eisbären standen fortan deutlich kompakter in der Defensive, machten es Straubing so sehr schwer, gefährlich vors Tor zu kommen. Auch in Überzahl klappte das für die Tigers nicht, weil die Eisbären einfach alles weg verteidigten. Starke Defensivarbeit mal wieder von den Jungs!
In der Schlussphase dann nochmal ein Powerplay für die Eisbären, welches Straubing aber ohne größere Probleme überstand. So nahmen die Eisbären dank ihrer Effektivität eine souveräne 3:0-Führung mit in die zweite Drittelpause. Für die Tigers übrigens nichts Neues, gab es diesen Spielstand doch in allen sieben Spielen ihrer Viertelfinalserie gegen Schwenningen.

Hart umkämpft ging es in Spiel eins zwischen Berlin und Straubing zur Sache. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing gelingt der Anschlusstreffer

Wie wir es bereits in unserer neuesten Podcast-Ausgabe besprochen haben, kam jetzt das Schlussdrittel, wo unser Statistik-Nerd Hannes heraus gesucht hatte, dass die Eisbären vor dem Spiel satte 27-mal mit einer Führung ins Schlussdrittel gegangen waren und kein Spiel mehr verloren hatten. Vor allem aber die Spielweise der Eisbären in den letzten 20 Minuten wurde dort explizit angesprochen und gelobt, weil jede Reihe einen anderen Job hat und diesen mit Bravour meistert. Hört also rein, ihr findet uns auf allen gängigen Plattformen.
Doch hier wollte zunächst kein richtiger Spielfluss aufkommen durch Strafzeiten. Den Eisbären konnte das aber recht sein, denn Straubing musste kommen, wollten sie in Spiel eins noch etwas ausrichten.
Wenn es dann aber mal gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Tigers. Die Eisbären hatten heute richtig Torhunger, während sich Straubing inzwischen schwer tat, mal wieder gefährlich vor das Berliner Tor zu kommen. Was aber auch an der starken Defensivarbeit der Berliner lag.
Diese war dann auch gefordert, als Straubing das nächste Powerplay hatte. Doch in diesem hatte Tobias Eder die XXL-Chance zur Entscheidung, aber er zielte etwas zu hoch. Das Powerplay blieb übrigens ungenutzt.
Kurz darauf war das Spiel für Cody Lampl beendet, der nach einem Check gegen den Kopf eine Spieldauer kassierte. Unnötig angesichts des Spielstandes, aber Lampl wollte ein Zeichen Richtung Spiel zwei setzen. Damit ermöglichte er den Berlinern aber nur die Chance, das Powerplay noch weiter im Spielbetrieb zu üben. Die Eisbären gingen aber nicht mehr mit der letzten Konsequenz zur Sache, zu deutlich die Führung. Mit den Kräften haushalten war angesagt. So blieb dieses Powerplay ungenutzt und eher unspektakulär.
3:25 Minuten vor dem Ende hatten dann die Niederbayern nochmal ein Überzahlspiel, in dem Trainer Tom Pokel seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog. Auch hier war wieder Bereitschaft der Spieler zu sehen, sich in jeden Schuss zu werfen. Egal wie schmerzhaft es auch werden würde. Trotzdem gelang Straubing exakt zwei Minuten vor dem Ende der Anschlusstreffer durch Tyler Sheehy – 3:1.
Erneut zog Pokel Hunter Miska aus dem Tor und versuchte es erneut mit sechs Mann. Man setzte sich zwar erneut im Berliner Drittel fest, aber die Eisbären brachten das 3:1 über die Zeit. Perfekter Auftakt des DEL-Rekordmeisters in die Halbfinalserie. Am Mittwoch geht´s in Straubing weiter.

1:4 in Straubing: Nichts zu holen am Pulverturm

WalkersBarenNews 2023/2024 – #30:

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel am Freitagabend bei den Straubing Tigers mit 1:4 (0:2,0:0,1:2) verloren und somit auch die Tabellenführung an Bremerhaven. Vor dem Spiel hatte ich in meiner Vorschau auf das Spiel geschrieben, dass die Eisbären eine Top-Leistung über 60 Minuten abrufen müssen, um Punkte aus Straubing mitzunehmen. Das hat jedoch nur bedingt geklappt und so steht man am Ende mit leeren Händen und dem Verlust der Tabellenführung da.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste krankheitsbedingt auf Thomas Schemitsch und Lean Bergmann verzichten. Für die beiden Spieler rückten Marco Nowak und Jaedon Descheneau ins Line-up. Was auch zu Reihenänderungen führte. In der Defensive bekam Julian Melchiori Eric Mik an seine Seite und Morgan Ellis Korbinian Geibel. Nowak war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieb einzig die Noebels-Reihe zusammen. Descheneau ersetzte Bergmann in der Reihe mit Blaine Byron und Freddy Tiffels. Maximilian Heim und Tobias Eder tauschten derweil die Reihen. Heim rückte in die dritte Reihe an die Seite von Yannick Veilleux und Patrice Cormier. Eder stürmte in der vierten Reihe zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer.
Im Tor startete heute Jonas Stettmer, Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Vor der Partie sprach die Saisonstatistik für Straubing, die zwei der drei Duelle in der Hauptrunde für sich entscheiden konnten. Darunter war auch das erste Gastspiel der Eisbären, als man eigentlich keine schlechte Leistung zeigte, diese jedoch nicht über die gesamte Spielzeit durchgezogen hatte weshalb man am Ende mit 2:6 verlor. Gab es dafür heute die Revanche?

Erhöhte im ersten Drittel nach einem Berliner Turnover auf 2:0: Michael Clarke (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Straubing nutzt zwei Fehler der Eisbären eiskalt aus

Die Eisbären verschliefen den Start ins Spiel und lagen früh hinten. Straubing mit einem blitzsauberen Angriff, die Zuordnung in der Defensive der Eisbären stimmte überhaupt nicht und schon schlug es hinter Jonas Stettmer ein. Michael Connolly mit dem Zuspiel vor dem Tor auf Joshua Samanski, welcher unbedrängt zum 0:1 einschießen konnte (4.).
70 Sekunden später durfte der Straubinger Rummel-Stadionsprecher wieder die Fans mit seinem nervigen Geschreie belästigen, denn die Tigers erhöhten nach einem Fehler von Freddy Tiffels auf 2:0. Michael Clarke war der Nutznießer des Berliner Turnovers – 0:2 (5.).
Spiele am Pulverturm sind nie einfach, eine Anfangsphase aber so zu verpennen und dann einem 0:2-Rückstand hinterherzulaufen, machten das Ganze nicht einfacher. Die Eisbären konnten sich im Auftaktdrittel davon auch nicht wirklich erholen. Straubing störte die Berliner immer sehr früh im Spielaufbau und mit diesem sehr aggressiven Forechecking kamen die Eisbären überhaupt nicht klar. Dazu kam aber auch, dass es generell an der Zuordnung in der Defensive mangelte.
Mir persönlich war aber auch die Zweikampfhärte und die Einsatzbereitschaft im ersten Drittel ein Dorn im Auge, da diese schlichtweg nicht vorhanden war. Offensiv fand man zu selten Ideen, um mal gefährlich vor das Straubinger Tor zu kommen. Erst in der Schlussphase kurz vor der Pause verpasste Blaine Byron den Anschlusstreffer. So lagen die Hauptstädter nach 20 Minuten verdient mit 0:2 hinten.

Nur einmal konnten die Berliner den Straubinger Goalie Florian Bugl überwinden. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären hadern mit der Chancenverwertung

In der Pause muss Serge Aubin die richtigen Worte gefunden haben, denn der Auftritt der Eisbären wirkte inzwischen deutlich besser und in der Offensive auch zielstrebiger. Die Eisbären erspielten sich im Mitteldrittel richtig gute Chancen, fanden aber einfach keinen Weg vorbei am Straubinger Goalie Florian Bugl. Manchmal gibt es eben solche Tage, wo du gefühlt noch Stunden weiter spielen kannst und die Scheiben würden nicht ins Tor gehen. So einen Tag schienen die Berliner heute erwischt zu haben. Die Verzweiflung war ihnen bei den Abschlüssen auch deutlich anzumerken. Dennoch wäre ein wenig mehr Kreativität im Abschluss dann wünschenswert gewesen, aber so lange diese in den Playoffs dann da ist, habe ich nichts zu meckern.
Straubings Offensive bekam man im zweiten Drittel deutlich besser in den Griff. Es gab nicht mehr so viele gefährliche Angriffe wie noch im ersten Drittel. Und wenn doch etwas durch kam, war Jonas Stettmer zur Stelle. Der hatte seine Unsicherheiten aus dem Auftaktdrittel inzwischen auch besser im Griff. Dennoch lagen die Eisbären auch nach 40 Minuten weiterhin mit 0:2 in Niederbayern hinten.

Machte im letzten Drittel mit zwei Treffern den Deckel drauf auf das Spiel: Justin Scott (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Der dritte Turnover entscheidet das Spiel

Früh im Schlussdrittel bot sich den Gästen die dicke Chance auf den Anschlusstreffer, denn man hatte ein Powerplay. Aber das wurde heute einfach zu kompliziert gespielt und zudem versprang die Scheibe auch immer wieder im Spielaufbau in Überzahl. Eben ein gebrauchter Tag für die Eisbären, welchen sie sich in den Playoffs aber nicht so oft erlauben dürfen.
Die Eisbären blieben aber weiter dran und konnten sich elf Minuten vor dem Ende des Spiels auch belohnen. Patrice Cormier scheiterte mit seinem ersten Versuch noch an Bugl, der zweite saß dann aber und so war die Hoffnung wieder zurück – 1:2 (49.).
Und noch war genügend Zeit auf der Uhr, aber die Eisbären schafften es in der Folge nicht, mal eine ordentliche Schlussoffensive zu entfachen. Die Angriffe prallten relativ leicht an der Straubinger Defensive ab. Gut, wirklich schwer machten es die Berliner den Tigers dabei aber auch nicht wirklich. Und dann kassierte man auch noch eine denkbar unnötige Strafzeit zur denkbar ungünstigsten Zeit. Morgan Ellis durfte auf die Strafbank. Da eine knappe Minute später aber auch ein Straubinger auf die Strafbank musste, hatten die Eisbären in der Schlussphase auch nochmal ein Powerplay. Doch in diesem unterlief den Berlinern in der Offensive der nächste Turnover, Justin Scott war auf und davon und entschied die Partie in Unterzahl mit dem Treffer zum 3:1 (58.). Der dritte Gegentreffer nach einem individuellen Fehler, da wird es in der nächsten Woche ordentlich Videostudium bei den Eisbären geben.
Serge Aubin versuchte noch einmal alles – Auszeit und Goalie vom Eis. Justin Scott nutzte das jedoch zur endgültigen Entscheidung – 1:4 (60.).
Danach war das Spiel zu Ende und die Eisbären hatten auch das zweite Gastspiel am Pulverturm verloren. Insgesamt drei der vier Duelle in der Hauptrunde gegen Straubing wurden verloren. In den Playoffs will man daher nicht gegen Straubing spielen, was aber auch erst im Halbfinale möglich wäre.

Am Ende noch eine persönliche Meinung von mir, welche jedoch nicht das Spiel betrifft. Spiele in Straubing sind generell nie wirklich schön. Zum einen, weil wir zuletzt eher selten dort erfolgreich waren. Zum anderen aber auch, weil wir dort nicht wirklich gern gesehene Gäste sind. Da wird man dann schon einmal das ganze Spiel über von teilweise minderjährigen Fans provoziert. Aber gut, wenn es der Verein den Fans auch vorlebt. Den gegnerischen Verein verhöhnen sie in Straubing gerne mal (mit deren Tormusik z.B.). Aber wenn dann auch noch die Straubinger Spieler nach dem Spielende auch noch provozierend Richtung Gästeblock feiern, muss man sich nicht wundern, dass die Stimmung dadurch nur noch mehr aufgeheizt wird. Dann hat man aber einen Ordnungsdienst und auch die Polizei (die mal wieder in großer Menge präsent war…) da, um für Ordnung zu sorgen. Aber wenn diese sich dann nur noch ins Bild der unsympathischen Straubinger einfügen, dann wundert mich am Ende nichts mehr. Und nach Spielende hab ich dann auch noch die Info erhalten, dass selbst die „normalen“ Fans auf den Sitzplätzen ziemlich aggressiv gegenüber der Eisbären und deren Fans aufgetreten sind, dann rundet es mein Bild von Straubing ab. Sorry für die ernsten Worte am Schluss, aber auch so etwas muss mal gesagt werden. Gastfreundschaft sieht definitiv anders aus und wird in Straubing überhaupt nicht groß geschrieben. Und von ihrem Marktschreier als Stadionsprecher fange ich erst gar nicht an, denn der ist einfach nur übertrieben peinlich.

2:6 in Straubing: Dritte Niederlage in Folge für die Eisbären Berlin!

Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers deutlich verloren. Am Ende unterlag man im Stadion am Pulverturm verdient mit 2:6 (2:1,0:2,0:3). 40 Minuten lang war es ein packendes Spitzenspiel auf Augenhöhe, doch nach dem vierten Gegentreffer ergaben sich die Eisbären ihrem Schicksal und ließen sich noch zwei weitere Tore einschenken. Was bei mir persönlich ein faden Beigeschmack hinterlässt, auch wenn Niederlagen im Eishockey dazu gehören. Aber es kommt am Ende auf das „Wie“ an und das war in den letzten 20 Minuten heute einfach nicht akzeptabel. Daraus wird man im Trainerteam der Berliner auch die richtigen Schlüsse ziehen müssen, damit so etwas nicht nochmal vorkommt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Eric Mik zurückgreifen, dafür fehlte heute Marco Nowak krankheitsbedingt. Rio Kaiser gab dagegen sein DEL-Debüt für die Eisbären Berlin.
Aubin stellte nach zuletzt zwei Niederlagen seine Reihen um. So bildeten heute Freddy Tiffels, Zach Boychuk und Leo Pföderl die erste Sturmreihe. Marcel Noebels stürmte in der zweiten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Ty Ronning. In der dritten Reihe fand man heute Patrice Cormier, Yannick Veilleux und Tobias Eder. In der nominell vierten Reihe stürmten die beiden Youngsters Maximilian Heim und Eric Hördler zusammen mit Allrounder Eric Mik.
Auch in der Defensive stellte Aubin einiges um. Kai Wissmann und Jonas Müller blieben zusammen. Die beiden anderen Verteidigerpärchen sahen wie folgt aus: Korbinian Geibel und Morgan Ellis sowie Julian Melchiori und Ben Finkelstein. Rio Kaiser war als siebter Verteidiger im Line-up.
Und im Tor stand erneut Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer wieder als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Zum ersten Mal allerdings am Pulverturm. In der Hauptstadt gewannen beide je ein Spiel. Die Eisbären mit 3:2 n.V., Straubing mit 4:3 n.P. Am Pulverturm taten sich die Eisbären häufig sehr schwer. Doch heute musste ein Sieg her, wollte man den direkten Tabellennachbarn auf Abstand halten. Und eine dritte Niederlage in Folge wollte man zudem auch noch vermeiden.

Brachte die Eisbären kurz vor der ersten Drittelpause per Penalty mit 2:1 in Führung: Ty Ronning
(Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Intensives erstes Drittel

Das Spitzenspiel brauchte nicht viel Anlaufzeit. Beide Mannschaften hielten sich nicht lange in der neutralen Zone auf und kamen früh im Spiel zur jeweils ersten dicken Chance. Die Eisbären mit einem deutlich besseren Beginn als in Bremerhaven. Mit ihrem aggressiven Forechecking störten sie die Tigers früh in deren Spielaufbau.
Beide Teams schenkten sich nichts, es ging hin und her, beide Mannschaften fuhren ihre Checks zu Ende. Man merkte beiden Mannschaften an, dass hier viel auf dem Spiel stand. Die Eisbären wollten einen Konkurrenten auf Abstand halten, Straubing hingegen wollten den Rückstand verkürzen. Immer wieder wurde es gefährlich vor den gegnerischen Toren.
Und Mitte der Partie schlugen die Niederbayern zu. Konter der Hausherren, zweimal scheiterte Kapitän Sandro Schönberger an Jake Hildebrand und im dritten Versuch war es Michael Clarke, welcher im Fallen das 1:0 für Straubing erzielte (10.).
Die Eisbären waren aber nicht lange geschockt. Bully nach dem Gegentor, Angriff Berlin und Manuel Wiederer mit dem Onetimer ins Glück – 1:1 (10.). Ganze 15 Sekunden lagen nur zwischen diesen beiden Toren. Was für ein Spiel am Pulverturm, welches bis hierhin alles hielt, was es vor Spielbeginn versprochen hatte.
Für Yannick Veilleux war die Partie dann frühzeitig beendet nach einem Check gegen den Kopf und Nackenbereich. Die große Chance für die Niederbayern also, um erneut in Führung zu gehen. Aber die Eisbären mit einem überragenden Penalty Killing, ließen kaum etwas von Straubing zu. Ganz stark von den Berlinern!
8,1 Sekunden vor der ersten Drittelpause bot sich Ty Ronning die dicke Chance zur erstmaligen Führung per Penalty und diese Chance ließ sich die Nummer neun nicht entgehen – 2:1 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen.

Schockte die Eisbären mit zwei Schlagschusstoren im Mitteldrittel: Marcel Brandt (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Marcel Brandt dreht die Partie im Alleingang

Straubing arbeitete zu Beginn des Mitteldrittels am Ausgleich, doch die Eisbären ließen zunächst kaum etwas zu. Doch dann hatten die Tigers mal zu viel Platz und Marcel Brandt hämmerte die Scheibe ungestört von der blauen Linie in den Winkel – 2:2 (24.).
Die Partie begann also wieder von vorne und die Intensität nahm immer mehr zu. Es krachte nur so an den Banden. Das war schon ein Vorgeschmack auf die Playoffs.
Straubing dann mal wieder in Überzahl und die Eisbären bekamen Marcel Brandt nicht in den Griff. Brandt holte erneut zum Schlagschuss aus und sorgte für die erneute Straubinger Führung an diesem Abend – 2:3 (29.). Verdient, denn die Tigers waren im Mitteldrittel bis hierhin die aktivere und bessere Mannschaft.
Auch in der Folge waren die Hausherren die gefährlichere Mannschaft. Die Eisbären fanden im zweiten Drittel kein Mittel, um mal gefährlich vor das Straubinger Tor zu kommen. Die Bemühung war da, aber mehr auch nicht.
Wenn es im zweiten Drittel gefährlich wurde, dann vor dem Berliner Tor. Bestes Beispiel war der Schuss von Mario Zimmermann, der ebenfalls zu viel Platz hatte und am Ende die Latte traf. Glück für die Berliner!
Kurz vor der zweiten Drittelpause bot sich den Eisbären dann aber die Riesenchance zum Ausgleich, doch Florian Bugl und Marcel Brandt im Verbund hielten die Straubinger Führung nach 40 Minuten fest.

Sorgte mit seinem Schlitzohr-Tor im dritten Drittel für die Vorentscheidung im Spitzenspiel: Michael Connolly (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel ergeben sich die Eisbären ihrem Schicksal

Und diese Führung baute Michael Connolly im Schlussdrittel aus. Er zog von hinter der Torlinie ab, traf die Maske von Jake Hildebrand und von dort ging die Scheibe ins Tor – 2:4 (44.). Ein typisches Kacktor!
Noch bitterer war es, weil Freddy Tiffels kurz zuvor das 3:3 auf der Kelle hatte, aber an Florian Bugl scheiterte.
Nun wurde der Weg für die Eisbären noch weiter, wollte man hier etwas Zählbares mitnehmen und die dritte Niederlage in Folge verhindern. Das erste Powerplay der Partie sollte eine Chance darstellen, doch Straubing stellt das beste Unterzahlteam der Liga. So verwunderte es auch nicht, dass die Berliner das Powerplay nicht nutzen konnten und sich stattdessen einen Shorthander durch Justin Scott fingen. Turnover der Eisbären und der schnelle Konter der Niederbayern – 2:5 (48.). Zwei bittere Gegentore für Jake Hildebrand, der bei beiden Toren nicht gut aussah.
Und es wurde noch heftiger aus Eisbären-Sicht. Die Eisbären offen wie ein Scheunentor hinten und Sandro Schönberger mit dem Zuspiel für Michael Clarke, welcher problemlos das halbe Dutzend voll machte – 2:6 (50.).
Die Eisbären fanden überhaupt nicht mehr ins Spiel und ließen sich fortan hinten rein drücken. Straubing ließ es bei Fünf-gegen-Fünf wie ein Powerplay aussehen und schlug ein siebtes Mal zu. Mario Zimmermann aus dem Slot heraus mit dem Treffer zum 2:7, welcher aber zum Glück nach Ansicht des Videobeweises nicht gegeben wurde.
Am Spielausgang änderte diese Entscheidung aber nichts mehr. Die Eisbären zogen mal wieder den Kürzeren am Pulverturm und kassierten die dritte Niederlage in Folge. 40 Minuten lang war es eine enge Partie, welche in beide Richtungen hätte ausgehen können. Aber im Schlussdrittel waren die Hausherren die bessere Mannschaft, welche ihre Chancen eiskalt nutzten. Die Eisbären müssen sich im letzten Drittel den Vorwurf gefallen lassen, sich einfach ihrem Schicksal ergeben und kein Aufbäumen gezeigt zu haben. Verlieren gehört im Eishockey dazu, aber es kommt eben auf das „Wie“ an und das gefiel mir heute im Schlussdrittel nicht. Ich denke, Serge Aubin auch nicht.
Jetzt heißt es Mund abputzen und am Sonntag in München eine Reaktion zeigen. Dass sie es können, haben sie streckenweise heute bewiesen. Wenn man so über 60 Minuten in München spielt, sind drei Punkte beim Meister drin.