6:2! Die Eisbären feiern einen ungefährdeten Heimsieg gegen Straubing

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #34:

Erfolgreicher Auftakt in das Heimspiel-Wochenende: Die Eisbären Berlin gewannen am Freitagabend in der ausverkaufen Arena am Ostbahnhof verdient mit 6:2 (1:1,3:0,2:1) gegen die Straubing Tigers und entschieden somit auch das dritte Duell gegen die Niederbayern in dieser Hauptrunde für sich. Im Mitteldrittel legte der DEL-Rekordmeister den Grundstein für den am Ende deutlichen Heimsieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Yannick Veilleux zurück greifen, welcher zuletzt gesperrt war. Dafür fehlte Lean Bergmann im Line-up. Auch der erst gestern verpflichtete Norwin Panocha stand im Line-up als siebter Verteidiger. In der Defensive blieb sonst alles beim alten, auch im Tor. Im Sturm blieb lediglich die Paradereihe um Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning zusammen. Die anderen drei Sturmreihen setzte Aubin komplett neu zusammen. Manuel Wiederer stürmte zusammen mit Liam Kirk und Freddy Tiffels. Eric Hördler war in einer Reihe mit Blaine Byron und Marcel Noebels. Und Rückkehrer Veilleux stürmte an der Seite von Gabriel Fontaine und Maxim Schäfer.

Die Eisbären trafen mit Straubing heute auf ein Team, welches mit viel Rückenwind in die Hauptstadt kam. Die letzten vier Spiele gewann die Mannschaft von Coach Tom Pokel in Folge. Diese Serie wollten die Niederbayern natürlich auch in Berlin fortsetzen, doch dafür musste man den ersten Sieg gegen die Eisbären überhaupt in dieser Spielzeit einfahren. Die ersten beiden Duelle am Pulverturm gingen nämlich an die Hauptstädter. Folgte heute Sieg Nummer drei von den Eisbären gegen die Tigers oder sicherte sich Straubing den fünften Ligasieg in Serie?

Norwin Panocha zeigte eine gute Leistung beim Comeback. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Zu Beginn ging es zwar munter hin und her, etwas Gefährliches sprang dabei aber nicht heraus. Erstmals Aufregung gab es nach rund fünf Minuten, als Norwin Panocha von oben abgezogen hatte und Leo Pföderl den Rebound nahm. Die Hauptschiedsrichter überprüften die Szene nochmal, ob die Scheibe nicht doch über der Torlinie war. Nach Ansicht des Videobeweises wurde das Tor aber nicht gegeben. Was wäre das für ein Einstand gewesen von Panocha in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr.
Die Eisbären blieben dran, machten weiter Druck und Korbinian Geibel war der nächste Verteidiger, der sein Glück versuchte. Er kam durch, doch der Pfosten rettete für Zane McIntyre im Straubinger Tor. Direkt danach weitere gute Schüsse in den ersten beiden Berliner Powerplays und somit war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hausherren in Führung gehen würden. Leo Pföderl aus ganz spitzem Winkel auf Zuspiel von Ty Ronning – 1:0 (12.).
Die Eisbären hatten das Spiel im Griff, doch auf einmal tauchten die Tigers vor Jake Hildebrand auf und glichen zum 1:1 aus – aus dem Nichts. Elis Hede stand komplett frei vor dem Tor, schnappte sich den Rebound und sorgte für das mehr als überraschende 1:1 (14.).
In der Schlussphase ließen die Niederbayern ihr erstes Powerplay ungenutzt, weshalb es mit dem 1:1 in die erste Drittelpause ging.

War der Mann des zweiten Drittels mit zwei Toren: Gabriel Fontaine (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären fanden besser rein ins zweite Drittel und legten wieder vor. Korbinian Geibel wurde an der blauen Linie nicht angegriffen und zog erfolgreich ab – 2:1 (23.).
Fortan ging es wieder munter hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, ohne dabei jedoch für Gefahr zu sorgen. Beide Teams hatten ihre Momente in der Offensive. Es war ein sehr kurzweiliges Spiel mit wenig Unterbrechungen.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause bekamen die Berliner einen Penalty, Gabriel Fontaine verwandelte diesen eiskalt zum 3:1 (33.).
Die Eisbären fingen danach an zu zaubern und waren mit einem Konter drei Minuten vor der Pause erfolgreich. Erneut war es Fontaine, der den Straubinger Goalie überwinden konnte – 4:1 (37.). Diese souveräne Führung nahm man anschließend mit in die Kabine.

Auch heute wirbelte die Offensive der Eisbären die gegnerische Defensive wieder komplett durcheinander. (Foto von Marco Leipold /City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel plätscherte zunächst nur so vor sich hin. Wirkliche Highlights bot die Anfangsphase keine. Straubing bot sich dann aber die Chance mit einem Überzahlspiel nochmal zurück ins Spiel zu kommen. Aber die Defensive der Eisbären ließ heute wirklich nur wenig Gefährliches zu.
Die Niederbayern rannten in der Folge immer wieder an, wollten sich hier noch nicht aufgeben. Aber die Berliner verteidigten das wirklich äußerst abgezockt und machten die gefährlichen Räume gut zu. Nach vorne lauerte man aus der sicheren Defensive heraus auf Konter, um das Spiel endgültig zu entscheiden.
Aber Mitte der Partie war Straubing mal mit einem Angriff erfolgreich. Justin Scott mit dem erfolgreichen Abschluss zum 4:2 (50.). Sollte hier nun also tatsächlich nochmal Spannung aufkommen?
Nein, denn die Hausherren stellten sieben Minuten vor dem Ende den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Zach Boychuk hatte aus der Rundung abgezogen und Ty Ronning fälschte entscheidend vor dem Tor ab – 5:2 (53.).
Für die endgültige Entscheidung sorgte dann Olivier Galipeau mit einem echten Slapstick-Tor – 6:2 (60.). Damit machte der Verteidiger das halbe Dutzend an diesem Abend voll und sorgte zugleich für den Endstand.
Somit ging die Siegesserie der Eisbären gegen Straubing weiter, während die der Tigers heute Abend ein Ende fand

7:3! Die Liam-Kirk-Show beim Kantersieg gegen Schwenningen

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #29:

Tor-Feuerwerk im letzten Heimspiel des Jahres: Die Eisbären Berlin haben ihr letztes Heimspiel in 2024 deutlich mit 7:3 (5:1,2:1,0:1) gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen und damit den zweiten Sieg in Serie gefeiert. Die Hauptstädter schossen sich dabei den Frust der letzten Heimspiele von der Seele. Und ganz nebenbei war es der erste Sieg gegen Schwenningen in diesem Jahr. Mann des Spiels war dabei ganz klar Liam Kirk, der satte vier Tore zum Heimsieg beisteuerte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum 3:1-Sieg in Wolfsburg nur auf der Torhüterposition. Jake Hildebrand stand im Tor, obwohl es anders geplant war. Jonas Stettmer sollte eigentlich erneut starten, verletzte sich aber im Warm-up. In der vierten Reihe fehlte Manuel Wiederer, ansonsten blieb alles beim alten.

Die Berliner trafen heute auf ihren Angstgegner, denn gegen die Wild Wings verloren die Eisbären die letzten vier Spiele. Darunter waren auch die ersten beiden Duelle in dieser Saison, als man in Schwenningen mit 3:4 n.P. und in Berlin mit 3:4 n.V. verlor. Setzte sich diese Negativserie heute fort oder gelang den Eisbären endlich mal wieder ein Sieg gegen die Wild Wings?

Alleine im ersten Drittel konnten die Spieler der Eisbären Berlin fünfmal jubeln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die ersten sieben Minuten im Spiel waren nur die Wild Wings Fans zu hören, da die Fanszene der Eisbären einen Stimmungsboykott machte. Dabei geht es um die geplante Erhöhung der Dauerkarten für die neue Saison.
Die Berliner hatten früh im Spiel das erste Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen und auch nur einmal für Gefahr sorgen. Dennoch waren es die Hausherren, welche erstmals in diesem Spiel jubeln durften. Die Nummer neun sorgte in der neunten Spielminute für das 1:0 – Ty Ronning hatte Maß genommen und getroffen!
Und es ging direkt weiter, denn nach exakt zehn Minuten erhöhten die Eisbären auf 2:0. Und nein, es war nicht die Nummer zehn sondern die Nummer 23, welche auf Zuspiel der Nummer 92 traf. In Namen ausgedrückt war es Blaine Byron auf Zuspiel von Marcel Noebels.
Die Eisbären schienen sich den Heimfrust der letzten Spiele von der Seele schießen zu wollen und da kam mit Schwenningen auch genau der richtige Gegner, denn gegen diesen hatte man im Jahre 2024 bisher noch keinen Sieg eingefahren.
Doch heute schien der Tag gekommen, denn die Hauptstädter legten in Überzahl das 3:0 nach. Liam Kirk überwand Michael Bitzer im SERC-Tor zum dritten Mal an diesem Nachmittag (14.). Mal wieder also eine 3:0-Führung, was die letzten beiden Male passiert ist, dürfte noch jedem Eisbären-Fan in schlechter Erinnerung sein. Denn in der CHL verlor man beide Spiele anschließend noch gegen Zürich. Aber Zürich gehört ja auch zu den Top-Teams in Europa…
…und Schwenningen nicht, denn die Eisbären machten fröhlich weiter. Erneut war es Kirk, der traf – 4:0 (16.). Den Wild Wings drohte ein Debakel in der Hauptstadt, während die Eisbären etwas für ihr Selbstvertrauen taten.
Und noch war das erste Drittel ja nicht vorbei und daher ging die Tore-Show der Eisbären munter weiter. Oder sagen wir lieber die Liam-Kirk-Show, denn der machte den lupenreinen Hattrick perfekt – 5:0 (18.).
Für den Schlusspunkt im ersten Drittel sorgten aber die Gäste, die 1,3 Sekunden erfolgreich abstaubten. Mirko Höfflin mit dem Anschlusstreffer.

War der Mann des Spiels mit vier Toren: Liam Kirk (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im zweiten Drittel das gleiche Bild. Die Eisbären dominierten das Spiel und hätten auch beinahe früh nachgelegt, aber das Powerplay blieb trotz guter Möglichkeiten ohne Tor. Von Schwenningen war das weiterhin sehr dürftig, nur gelegentlich tauchten sie mal vor dem Tor von Jake Hildebrand auf.
Lange Zeit passierte dann nicht viel, erst wieder, als die Eisbären in Überzahl waren. Da war es am Ende Olivier Galipeau, der das halbe Dutzend voll machte – 6:1 (32.). Das erste DEL-Tor der Nummer 44, der zuvor noch gänzlich ohne Scorerpunkt in der DEL war. Heute ging alles.
Aber Schwenningen gab sich nicht komplett auf und schlug in Überzahl zu. Alexander Karachun sorgte für das 6:2 (34.). Ein munterer Nachmittag in der Arena am Ostbahnhof.
Und einer hatte zum Ende des Jahres nochmal richtig Bock, musste aber auch ein paar Spiele zuschauen und hatte somit Nachholbedarf. Liam Kirk mit dem 7:2 (36.). Die Eisbären sorgten bereits vor Silvester für ein ordentliches Feuerwerk. Und mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die zweite Drittelpause.

Sprang kurzfristig für Jonas Stettmer ein, der sich im Warm-up verletzt hatte: jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Gäste aus dem Schwarzwald eröffneten das Schlussdrittel. Arkadiusz Dziambor sorgte für Ergebniskosmetik in Berlin – 7:3 (43.). In der Folge hätten die Hausherren in Überzahl eine Antwort geben können, vergaben diese jedoch trotz zweier guter Chancen.
Das letzte Drittel plätscherte eher so vor sich hin, was angesichts des Spielstandes nicht wirklich verwunderte. Die Luft war so ein wenig raus aus dem Spiel. Auch wenn es die Eisbären immer mal wieder versuchten, offensiv in Erscheinung zu treten. So die letzte Entschlossenheit fehlte im Abschluss dann doch. Und so blieb es am Ende beim ungefährdeten 7:3-Heimsieg im letzten Heimspiel des Jahres. Die Eisbären haben die Weihnachtsfeiertage anscheinend sehr gut genutzt, um die Akkus wieder aufzuladen. Denn man kam mit zwei Siegen in Serie aus dieser kurzen Pause zurück. Am Montag endet dieses Jahr dann mit dem letzten Auswärtsspiel bei den Augsburger Panthern.

Bruno Gervais: „Olivier ist ein Arbeitstier“

Vergangenen Freitag gaben die Eisbären Berlin mit Olivier Galipeau ihre zweite Neuverpflichtung zur neuen Saison bekannt. Zuletzt schnürte der Franko-Kanadier bei den Laval Rockets, dem AHL Farmteam der Montreal Canadiens, die Schlittschuhe.

Dicht dran an den Laval Rockets ist ein ehemaliger Eisbären-Verteidiger und inzwischen Hockey Analyst beim kanadischen TV Sender RDS – Bruno Gervais.

Bruno Gervais im Eisbären-Trikot: Quelle: City-Press

eisbaerlin.de hat bei Bruno nachgefragt, auf was für einen Spielertyp die Eisbärenfans sich freuen können.

Olivier hatte eine fantastische Karriere im Juniorenbereich. Er ist ein absolutes Arbeitstier und bekannt für seine Gewinnermentalität.

Allein in der Saison 2017/2018, in der er als Kapitän von den Chicoutimi Saguenéens zu den Acadie-Bathurst Titan getraded wurde, gewann er mit eben diesen die Meisterschaft in der Québec Major Junior Hockey League (QMJHL) und anschließend den Memorial Cup, um den sich jährlich die besten Teams aus den kanadischen Juniorenligen OHL, QMJHL, WHL sowie ein gastgebendes Team streiten. Er selbst wurde als QMJHL Verteidiger des Jahres ausgezeichnet und ins QMJHL All Star Team gewählt.

In Laval war er ein ausgezeichneter Penalty Killer. Er ist sehr smart in seinem Positionsspiel und der Art und Weise, wie er das Spiel auf dem Eis lesen kann. Es ist hart, gegen ihn spielen zu müssen, da er enorm zweikampfstark ist.

Damit sollte auch jetzt schon klar sein, dass Olivier Galipeau quasi 1:1 die Rolle von Julian Melchiori in der Defensive der Eisbären einnehmen wird. Melchiori gewann in der vergangenen Hauptrunde rund 56 % seiner Zweikämpfe – unter den Verteidigern, die die komplette Saison für die Eisbären spielten, war nur Kai Wissmann zweikampfstärker – und bekam hinter Jonas Müller und Morgan Ellis die drittmeiste Eiszeit aller Eisbären in Unterzahl.

Offensiven Output sollten wir von Galipeau aber nicht erwarten. In seiner sensationellen QMJHL Saison 2017/2018 wurde er zwar tor- und punktbester Verteidiger der Liga, konnte diese Torgefahr aber nicht im Profibereich bestätigen. In 127 AHL Spielen traf er lediglich sechs Mal. Gervais lobt trotzdem sein Puckspiel:

Er ist sehr sicher im Umgang mit dem Puck und bringt Pässe zielsicher zu seinen Mitspielern.

In der vergangenen Saison kam Galipeau unter den Verteidigern der Rockets auf die besten On Ice Stats bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis. Mit ihm auf dem Eis kam Laval auf ein Torverhältnis von + 17, ohne ihn auf ein Torverhältnis von – 12.

Offen bleibt wie immer die Frage, wie schnell sich nordamerikanische Imports an die größere Eisfläche in Europa gewöhnen. Mit seinen 92 kg auf 1,83 m Körpergröße bekommen die Eisbären auf jeden Fall ein Kraftpaket in die Verteidigung, das mit 27 Jahren im besten Eishockeyalter ist.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Bruno Gervais.