WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #38:
Was für ein Eishockeyabend: Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel nach der Länderspielpause deutlich und hochverdient mit 10:2 (4:0,4:2,2:0) gegen die Düsseldorfer EG gewonnen. Dabei wurde ein Klassenunterschied deutlich. Man hat gesehen, wer um die deutsche Meisterschaft spielen wird und wer am Ende der Saison um den Klassenerhalt zittern muss. DEL-tauglich war heute jedenfalls nur eine Mannschaft.
Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur minimal. Neuzugang Adam Smith gab sein Debüt und verteidigte an der Seite von Markus Niemeläinen. Eric Mik rückte deshalb an die Seite von Korbinian Geibel, während Olivier Galipeau gar nicht im Kader stand. Ansonsten blieb sowohl in der Defensive als auch in der Offensive alles beim alten. Somit stand auch heute wieder Jonas Stettmer im Tor. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs von Aubin?
Es war mal wieder ein Duell zwischen zwei Mannschaften, welche an unterschiedlichen Enden der DEL-Tabelle stehen. Während die Eisbären um die bestmögliche Ausgangsposition für die Playoffs kämpfen, geht es bei Düsseldorf um den Klassenerhalt. Die Rheinländer befinden sich mitten im Abstiegskampf und benötigen daher jeden einzelnen Punkt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Erneut eröffnete Ty Ronning den Abend mit dem Tor zum 1:0. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
36 Sekunden hatte es gegen Nürnberg gedauert, heute waren es nur 34 Sekunden, ehe die Eisbären in Führung gingen. Und erneut war es Ty Ronning, der für das 1:0 sorgte und „Viva la Vida“ von Coldplay erklingen ließ. Schon wieder ein äußerst emotionaler Moment in Berlin. Tobi sein Lieblingssong erklingt übrigens jetzt immer nach dem ersten Eisbären-Tor – auf Wunsch der Mannschaft. Eine schöne Ehrung für die ehemalige Nummer 22.
Die Berliner dominierten die Anfangsphase gegen den Abstiegskandidaten aus dem Rheinland. Und die Hauptstädter waren auch die Mannschaft, welche zuerst in Überzahl ran durfte. Ex-Eisbär Bennet Roßmy wollte auch mal die andere Seite der Strafbank ausprobieren. Im Powerplay sind die Berliner das zweitbeste Team der Liga und das bewiesen sie auch. Liam Kirk schloss eine Kombination mit dem 2:0 ab (8.). Da hatte der Brite keine größeren Probleme, denn das Tor war halbleer.
Auch Eric Hördler hatte beim 3:0 keine Gegenwehr, denn er durfte alleine auf Henrik Haukeland zufahren und ließ dem DEG-Goalie keine Chance (12.). In der selben Minute legten die Eisbären sogar das 4:0 nach. Freddy Tiffels erhöhte nur 23 Sekunden später und verwandelte die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus. Und oben im Himmel dürften Hartmut und Tobi strahlende Gesichter haben angesichts der Leistung des DEL-Rekordmeisters.
Hier der klare Rückstand für die DEG nach dem ersten Drittel und aus Bremerhaven gab es die nächste schlechte Nachricht, denn dort führte Iserlohn mit 2:0. Die Roosters sind einer von zwei Kontrahenten im Abstiegskampf. Bis hierhin ein gebrauchter Abend für den Traditionsverein.

Auch Eric Hördler (Mitte) durfte sich heute mal wieder in die Torschützenliste eintragen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Auch heute folgten in der 22. Spielminute wieder die „Tobi Eder„-Gesänge. Er wird für immer unvergessen bleiben. Und exakt in die Gesänge hinein schraubten die Eisbären das Ergebnis auf 5:0 hoch. Geht es kitschiger? Nein! Korbinian Geibel hatte auf Zuspiel von Matej Leden und Maxim Schäfer getroffen. Für Leden war es zugleich der erste Scorerpunkt in der DEL. Heute klappte einfach alles.
Und die Eisbären hatten heute auch richtig Lust auf Eishockey und Tore. In der 27. Spielminute staubte Lean Bergmann erfolgreich ab und machte das halbe Dutzend voll – 6:0!
Düsseldorf bewies heute keine DEL-Tauglichkeit und das sollte die Verantwortlichen arg ins Grübeln bringen. Der DEL-Traditionsstandort steht mit so einer Leistung am Abgrund zur DEL2 und das sollte eigentlich jeden Eishockey-Fan traurig stimmen.
Aber die Eisbären kannten keine Gnade mit der DEG und legten das 7:0 nach. Immer wieder versuchten es die Berliner, am Ende war es Marcel Noebels, der Henrik Haukeland zum siebten Mal an diesem Abend überwinden konnte (33.). Düsseldorf mit einem eklatanten Defensivverhalten, Haukeland konnte einem leid tun. Unterstützung seiner Vorderleute suchte er vergebens.
Bei angezeigter Strafzeit durften dann aber auch mal die DEG-Fans im Gästeblock jubeln. Alexander Blank mit dem Anschlusstreffer – 7:1 (35.).
Doch das ließen die Eisbären nicht lange unbeantwortet. Ty Ronning mit dem 8:1 in einem völlig verrückten und einseitigen Spiel (36.). Danach war der Arbeitstag von Henrik Haukeland beendet, Ex-Eisbär Nikita Quapp kam für ihn ins Tor.
In der Schlussphase durfte dann wieder Düsseldorf jubeln, mit Laurin Braun traf ein Ex-Eisbär – 8:2 (38.). Heute durfte wirklich jeder mal ein Tor erzielen. Aber im zweiten Drittel war damit erstmal Feierabend. Die zweite Drittelpause war angesagt, in welche die Berliner mit großem Beifall verabschiedet wurden. Für die DEG gab es immerhin aus Bremerhaven gute Nachrichten, denn da hatten die Pinguins das Spiel inzwischen gedreht und führten mit 3:2.

Heute durfte jeder mal treffen: Marcel Noebels mit dem 7:0! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)
Von den Rängen hallte es zu Beginn des Schlussdrittels „Nur noch zwei„. Zwei Tore bis zum zweistelligen Ergebnis und angesichts der ersten 40 Minuten durfte man damit auch absolut rechnen. Denn die Eisbären hatten richtig Bock auf Eishockey, während Düsseldorf in alle Einzelteile zerfiel.
Aber das letzte Drittel bot eher wenig Highlights. Das Spiel plätscherte eher so vor sich hin. Bis zur 52. Spielminute, da konnten die Eisbären mal einen Angriff erfolgreich abschließen. Leo Pföderl erhöhte auf 9:2. Die Fans skandierten nun natürlich „Einer geht noch, einer geht noch rein„.
Was in Mannheim nicht klappte, klappte heute. Freddy Tiffels machte es zweistellig – 10:2 (57.). Eine Demontage der DEG und eine Wohltat für die Eisbären-Seele! Und natürlich war dieses Ergebnis auch für Tobi Eder! Der dürfte sich oben zusammen mit Hartmut ein paar Sieger-Bier gegönnt haben. Am Ende blieb es beim 10:2-Kantersieg gegen eine desaströse Düsseldorfer EG.