Stéphane Richer: „Serge Aubin ist für mich der beste Trainer in Europa“

Die Eisbären Berlin sind erneut Deutscher Meister und holten damit bereits zum elften Mal den Pokal in der PENNY DEL. Damit setzte sich die Serie also auch diesmal fort. Denn wenn die Berliner Deutscher Meister werden, dann immer mindestens zweimal hintereinander. Zwischen 2011 und 2013 gelang den Hauptstädtern sogar der Titel-Hattrick. Damit sind die Eisbären natürlich mit Abstand DEL-Rekordmeister.

Vierfacher Meistertrainer in der DEL: Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zum Einen sprach das Gesetz der Serie vor den Playoffs dafür, dass die Berliner am Ende erneut den Pokal in die Höhe stemmen können. Zum anderen wäre da Serge Aubin zu nennen, der sich nun vierfacher Meistertrainer mit den Eisbären Berlin nennen darf. Der 50-jährige Kanadier hat noch keine Playoff-Serie mit dem Hauptstadtclub in der DEL verloren. Seine Zahlen sind überragend: Zwölf Serien hat Aubin mit den Eisbären in Folge gewonnen. Dabei absolvierten die Berliner 50 Spiele und verloren nur ganze elf Spiele. Was ist das Geheimnis des Berliner Erfolgscoach:

Wir ändern unsere Herangehensweise über die gesamte Saison nicht. Wir schauen immer nur von Tag zu Tag. Es ist egal, ob es ein Dienstagsspiel im November oder ein Finalspiel am Freitag ist. Das ist unsere und meine Philosophie.

Für die Eisbären kann man nur hoffen, dass der Kanadier noch lange als Coach hinter der Bande steht. Die Konkurrenz hingegen wird hoffen, dass es nicht der Fall sein wird. Sportdirektor Stéphane Richer adelte seinen Trainer nach dem Gewinn der Meisterschaft:

Serge Aubin ist für mich der beste Trainer in Europa. Er weiß immer, welche Knöpfe er drücken muss, er redet mit den Jungs und gibt den jungen Spielern eine Chance. Man sieht, welchen Schritt zum Beispiel Eric Hördler in den Playoffs gemacht hat.

Hat das Team wieder perfekt zusammengestellt: Sortdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Serge Aubin wird an der Bande auch nie laut, er ist stets sehr ruhig und analysiert das Spiel auf seine Art und Weise. Er trifft fast immer die richtigen Entscheidungen und weiß, welche Reihen am besten harmonieren. Nicht selten stellte er diese während des Spiels auch um, wenn er es für nötig hielt. Kapitän Kai Wissmann lobt seinen Trainer in den höchsten Tönen:

Serge Aubin hat ein sehr gutes Verständnis vom Eishockey, auch auf der Bank. Er kann immer reagieren, wenn der Gegner etwas umstellt. Er sieht das so schnell wie wahrscheinlich kein anderer. Und trotz allen Systemen und Vorschriften, die wir haben, gibt er uns genug Freiräume, um kreativ zu sein. Gerade in der Offensive.

Kai Wissmann lobte seinen Trainer Serge Aubin in den höchsten Tönen (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin ist zudem auch ein Trainer, der auch knifflige Entscheidungen trifft, die andere Trainer wahrscheinlich so nicht getroffen haben. Wer erinnert sich da nicht zurück an den Playoff-Start, als Serge Aubin sich für Jonas Stettmer und gegen seinen letztjährigen Meister-Goalie Jake Hildebrand entschieden hatte. Der Erfolg gab dem Kanadier recht, denn Stettmer war am Ende der Garant für den Halbfinaleinzug. Ohne ihn hätte die Viertelfinalserie gegen Straubing auch anders ausgehen können. Aubin hat es aber geschafft, beide Goalie bei Laune zu halten und ab dem Halbfinale brauchte er dann auch Jake Hildebrand, da Jonas Stettmer sich verletzt hatte. Hildebrand kam zurück und lieferte eine überragende Leistung, welche man ihm nach der Hauptrunde nicht zugetraut hatte. Aber er ist eben ein Playoff-Goalie und hat nun bereits drei Meisterschaften in Deutschland gewonnen. Einmal mit Frankfurt in der DEL2 und nun zweimal mit den Eisbären in der DEL.

Kai Wissmann lobte die Einstellung beider Goalies am Ende der Finalserie:

Beide Goalies haben überragend gehalten. Jonas hat die Entscheidung vom Trainer erhalten, im Viertelfinale zu starten. Jake war letztes Jahr unser Meister-Goalie und hat sich darüber nicht einmal beschwert oder versucht, schlechte Stimmung zu machen. Charakterlich einfach unglaublich. Danach war es genau umgekehrt. Jake hat die Halbfinalserie brutal gehalten und dann ist er drin geblieben. Auch Jonas hat sich dann nicht beschwert sondern sich in den Dienst der Mannschaft gestellt.

Die Eisbären Berlin sind einfach zu beneiden. Sei es wegen dem Trainer, wegen der beiden Goalies oder schlichtweg wegen diesen überragenden Spielern, welche die persönlichen Erfolge hinten angestellt und für den Teamerfolg alles gegeben haben. Vier Meisterschaften in den letzten fünf Jahren sprechen für sich. Und auch der Fakt, dass man aus dem einen Jahr, als man kurzzeitig im Abstiegskampf war, die richtigen Schlüsse gezogen hat. Die Konkurrenz muss verdammt viel investieren, um die Eisbären in Zukunft vom Thron zu stoßen. Und so lange Serge Aubin Trainer in Berlin ist, sind Meisterschaften ja eigentlich sowieso schon vorprogrammiert.

Dreimal 7:0 macht am Ende Deutscher Meister 2025

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #57:

Finalspiel 5 (Endstand: 4:1)

Die Eisbären Berlin sind am Ziel ihrer Träume angekommen! Durch einen erneuten 7:0-Kantersieg machte man die Titelverteidigung in der PENNY DEL perfekt und ist damit bereits zum elften Mal Deutscher Meister! Vor genau 20 Jahren holten die Berliner ihre erste Meisterschaft. Was danach kam, ist bekannt. Und trotzdem ist diese Meisterschaft eine sehr besondere. Denn wer hätte vor rund drei Monaten daran geglaubt, dass wir heute Abend die Meisterschaft der Eisbären Berlin feiern? Der Schicksalsschlag von Tobias Eder traf Mannschaft und Fans besonders hart. Umso beeindruckender, wie eng alle danach zusammengerückt sind. Trainer, Spieler, Betreuer, Fans, einfach alle haben an einem Strang gezogen. Man hat danach das Ziel „Mission Titel mit Tobi“ ausgerufen und dafür in den folgenden Wochen und Monaten alles gegeben. Und heute Abend beendete man diese Mission und machte damit auch Tobi Eder stolz, der auf seiner Wolke zusammen mit Hartmut Nickel auf die elfte Meisterschaft angestoßen haben dürfte. Jungs, ich ziehe meinen Hut vor dem, was ihr in den vergangenen Wochen und Monaten abgeliefert habt! Und jetzt feiert diese Meisterschaft so gut ihr könnt, ihr habt es euch mehr als verdient!

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm keine Veränderung am Line-up vor. Er vertraute der gleichen Aufstellung wie beim 7:0-Sieg in der Domstadt. Warum sollte er auch etwas ändern, schließlich lief alles perfekt bisher.

Die Ausgangslage war klar: Ein Sieg und die Eisbären wären zum elften Mal Deutscher Meister. Ein Sieg von Köln und es gäbe ein Spiel sechs. Die Voraussetzungen sprachen jedoch ganz klar für die Eisbären, die drei der bisherigen vier Spiele dominierten. Machten die Eisbären heute den Sack zu oder schlugen die Haie nochmal zurück?

Scorte auch im 28. Spiel in Folge: Ty Ronning. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur drei Minuten mit 1:0 „Viva la vida“ erklingen ließen. Zach Boychuk hatte Julius Hudacek überwunden und einen Jubel-Orkan in der Arena ausgelöst. Nur 19 Sekunden später war es Gabriel Fontaine, der auf 2:0 stellte (4.). Kari Jalonen nahm daraufhin erstmal eine Auszeit und wechselte Julius Hudacek aus. Tobias Anicka kam für ihn ins Tor. Tja, Karma schlägt eben immer zu und wenn man nach Spiel zwei in einer Finalserie einen Sieg frenetisch feiert, wird man dafür bitter bestraft. Sollte Hudacek eine Lehre sein – wie der gesamten Kölner Mannschaft.
In der achten Minute legte Ty Ronning das 3:0 nach und scorte damit auch im 28. Spiel in Folge. Sorry, aber ich bleibe dabei. So stark Köln in den Serien gegen Bremerhaven und Ingolstadt war, so schwach waren sie im Finale. Kraft und Ausdauer hin oder her – wer in einem Finale spielt, gibt einfach alles für den Erfolg. Aber Köln lässt sich dreimal komplett ohne Gegenwehr abschlachten, was mir für deren Fans einfach leid tut, die die weite Fahrt in die Hauptstadt auf sich genommen haben. In den Playoffs spielen die Spieler unter Schmerzen und geben dabei alles, aber bei Köln fehlte mir alles, was eine Finalserie ausmacht. Spiel zwei waren sie besser und haben verdient gewonnen. Ansonsten war das gar nichts von Köln und einfach finalunwürdig. Kaum schreibe ich das, erhöhte Marcel Noebels auf 4:0 (12.).
Geht es noch schlimmer? Ja! Die HNK sang „Kölner Haie olé„. Mehr Demütigung geht nicht und das in einer Finalserie. Mit 4:0 endete ein einseitiges erstes Drittel.

Frühzeitig wussten die Spieler, dass es heute mit der Titelverteidigung klappen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Wer auf Besserung im Mitteldrittel hoffte, wurde nach nur vier Minuten „enttäuscht“. Yannick Veilleux drückte die Scheibe über die Linie und erhöhte auf 5:0. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin. Beide Teams wussten, dass das Spiel und somit auch die Finalserie entschieden war. Und das ist eigentlich extrem schade, denn gerade Emotionen und Spannung machen die Playoffs doch aus. Davon war vielleicht in den ersten beiden Partien was zu sehen. Aber ab Spiel drei gar nicht mehr und prompt fiel das 6:0 durch Zach Boychuk (30.). 20:0-Tore in Folge, in einem Finale, geht es peinlicher? Das Schlimme daran: Die Eisbären spielten hier mit angezogener Handbremse und dominierten Köln nach Belieben.
Beide Mannschaften durften dann nochmal Powerplay üben, aber beide ließen diese Chance ungenutzt. Mehr passierte dann nicht mehr und so führten die Berliner mit 6:0 nach 40 Minuten. Die Vorbereitung auf die große Meisterparty lief bereits. Die ganze Arena war am hüpfen.

Ein Foto mit Symbol-Charakter: Die Eisbären als Überflieger im Finale gegen Köln (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und diese Saison dürfte der Konkurrenz Angst machen. Die Eisbären feierten heute Abend die vierte Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Aus dem einen Jahr, wo man falsche Entscheidungen getroffen hatte, hat man seine Lehren gezogen und es in der darauffolgenden Saison direkt wieder besser gemacht. An den Eisbären und ihren klugen Entscheidungen sollte sich die Konkurrenz ein Beispiel nehmen. Manchmal hilft es geduldig zu bleiben und nicht nach fünf schlechten Spielen den Trainer rauszuschmeißen. Nicht immer ist es ratsam, nur starke Einzelspieler zu verpflichten, die am Ende kein Team sind. Man muss, wenn man Erfolg haben will, ein Team kontinuierlich aufbauen und gezielt verstärken. Dazu kommt eine gute Jugendarbeit und das Vertrauen in die jungen Spieler, diese dann auch einzusetzen. All das haben die Eisbären bewiesen und das zahlt sich nun weiter aus. Man hat nicht den größten Etat in der Liga, aber man setzt sein Budget richtig ein. All das macht die Eisbären derzeit zur Übermacht in der Liga. Und es liegt an den anderen Mannschaften, dass wir keine ähnlichen Verhältnisse wie in der Bundesliga in den letzten Jahren bekommen. Die Eisbären trifft keine schuld, aber auch sie würden sich über Gegner auf Augenhöhe sicherlich freuen.
Das Spiel plätscherte übrigens nur so vor sich hin. Böse Zungen würden behaupten, die Eisbären haben sich verschlechtert, denn noch immer stand es „nur“ 6:0. Aber die Mannschaft arbeitete bereits daran, dass es auch heute wieder zum Standard-Ergebnis kam. Gesagt, getan – Freddy Tiffels mit dem 7:0 (54.).
Einen großen Respekt an dieser Stelle übrigens an die mitgereisten Kölner Fans, die trotzdem feierten. Die Einzigen, die eine würdige Finalserie ablieferten, waren die Haie-Fans. Hut ab für eure Leidenschaft und Glückwunsch zu einer bis zur Finalserie sehr starken ersten Saison unter Kari Jalonen. Und großen Respekt für eure Tobi-Eder-Sprechchöre – ganz großes Kino!
Danach war das Spiel zu Ende und die Party konnte starten. Deutscher Meister 2025 sind die Eisbären Berlin! Mit 21:0-Toren in den letzten drei Spielen. Was für eine unglaubliche Dominanz des Hauptstadtclubs.

Meisterfoto der Saison 2024/2025 (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Und natürlich kam unmittelbar nach der Schlusssirene das Trikot mit der Nummer 22 auf das Eis. In der Hartmut Nickel Kurve wurde ein schwarzes Banner mit „Tobias Eder“ über die Kurve getragen. Als der Meisterpokal übergeben war, stellten die Spieler den Pokal vor die Fankurve und legten symbolisch Tobi Eders Trikot darüber. Gänsehaut-Momente im Moment des größten Erfolgs. Dazu ertönte „Viva la vida“ – Tobis Lieblingssong. Da flossen bei allen natürlich wieder die Tränen. Es war die emotionalste Meisterschaft, welche die Eisbären Berlin jemals gefeiert haben. Und wie sehr Tobi Eder auch an diesem Abend „anwesend“ war, merkte man an den Stimmen nach dem Spiel. Hier ein kleiner Auszug:

Marcel Noebels:

Ein Freund und Teamkamerad ist einfach nicht mehr bei uns. Wenn der Titel eine Nummer hätte, würde ich ihm lieber einen Namen geben. Das, was heute hier passiert ist, ist für eine Person passiert und zwar für Tobi Eder und seine Familie.

Kai Wissmann:

Tobi ist nach wie vor bei uns, er ist Teil der Mannschaft und das wird er auch in Zukunft sein. 

Stéphane Richer:

Respekt, wie die Mannschaft mit der ganzen Situation umgegangen ist. Tobi ist den ganzen Weg mit uns gegangen und ist heute Abend auch hier. Diese Meisterschaft ist für Tobias Eder!

Serge Aubin:

Wir wollten es unbedingt mit Tobi schaffen. Das ist uns heute gelungen.

Alleine daran sieht man, wie sehr diese Mannschaft nach dem Schicksalsschlag zusammengerückt ist und für das große Ziel gekämpft hat. Unter diesen Umständen diese Saison zu Ende zu spielen und dann auch noch in der Art und Weise, ist einfach überragend. Niemand hätte etwas gesagt, wenn die Jungs daran zerbrochen wären und die Saison nach der Hauptrunde zu Ende gewesen wäre. Oder man im Viertelfinale ausgeschieden wäre. Aber diese Mannschaft hat bis zum Ende durchgezogen und den Pokal für Tobi Eder gewonnen. Am Ende ist es also nicht die elfte Meisterschaft sondern die „Tobi-Eder-Meisterschaft“, die bei uns allen einen sehr besonderen Platz im Herzen bekommen wird.

Für immer unvergessen in Berlin: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Schon wieder 7:0! Die Eisbären Berlin demütigen die Kölner Haie ein weiteres Mal

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #56:

Finalspiel 4 (Stand: 1:3)

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom erneuten Gewinn der deutschen Meisterschaft entfernt: Am Mittwochabend gewannen die Eisbären auch Spiel vier bei den Kölner Haien mit 7:0 (2:0,2:0,3:0) und sicherten sich damit die Matchpucks. Es fällt schwer, für diese Mannschaft noch irgendwelche Superlative zu finden. Zweimal in der Finalserie in Folge mit 7:0 zu gewinnen ist einfach unbeschreiblich. Ein Klassenunterschied wurde einmal mehr deutlich. Aber auch der Fakt, dass Köln einer Finalserie einfach unwürdig ist. So hart es klingt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Zach Boychuk zurückgreifen, was zu Änderungen in der Offensive führte. Ty Ronning rückte wieder in die Reihe neben Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Yannick Veilleux ging in die Reihe zu Gabriel Fontaine und Liam Kirk. Lean Bergmann, Blaine Byron und Eric Hördler blieben zusammen. Boychuk rückte in die vierte Reihe zu Marcel Noebels und Manuel Wiederer. Matej Leden war als 13. Stürmer im Line-up.
In der Defensive gab es keine Änderungen. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank saß.

Köln war vor dem Spiel gefordert, eine Reaktion auf das Debakel in Spiel drei zu zeigen. Die Eisbären hingegen standen vor der Herausforderung, kühlen Kopf zu bewahren und das 7:0 am Ostermontag richtig einzuordnen. Wem gelang es besser?

Zweiter Final-Shutout in Folge: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Den Spielbeginn verpasste ein Großteil der Eisbären-Fans aufgrund eines Unfalles auf der Autobahn zwischen einem LKW und einem Bus. Glücklicherweise war kein Fan-Bus darin verwickelt und somit war es auch egal, ob man zu spät kommt oder wie ein anderer Bus erst zum letzten Drittel. Da freut man sich lieber daran, gesund in Köln angekommen zu sein. An dieser Stelle gute Besserung an die Verletzten und eine möglichst schnelle Genesung.
Als wir die Arena betraten lief gerade ein Powerplay für die Eisbären, nachdem Moritz Müller auf die Strafbank geschickt wurde. Doch nutzen konnten die Berliner das Überzahlspiel nicht, weil Köln stark verteidigte.
Es dauerte bis zur zehnten Minute, ehe die Eisbären das Tor-Festival starteten. Liam Kirk ließ Julius Hudacek keine Chance – 1:0 (10.).
Danach eine lustige Szene, denn Back-up Goalie Jonas Stettmer erhielt zwei Minuten wegen Behinderung. Er wollte halt auch am Spiel dran teilhaben, aber die Strafe ging natürlich in Ordnung. Doch die Haie konnten die Chance nicht nutzen und rannten so weiter dem Rückstand hinterher.
Beinahe hätte Ex-Eisbär Parker Tuomie ausgeglichen, doch er scheiterte und im Gegenzug zeigte Berlin, wie eiskalt diese Truppe ist. Lean Bergmann und Blaine Byron setzten Marcel Noebels in Szene und schon stand es 2:0 (16.).
Den Eisbären gelang also genau das, was sie sich vorgenommen hatten. Früh die Arena zum Schweigen zu bringen, denn der Rückstand war natürlich ein ordentlicher Dämpfer für die Haie. Die waren sichtlich bemüht, aber gegen diese Eisbären-Mannschaft musst du dir etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So aber stand es nach dem ersten Drittel 2:0 für die Eisbären.

Liam Kirk traf doppelt in Köln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Berliner ließen aber überhaupt nicht nach und drückten Köln immer wieder ins eigene Drittel. Selbst bei angezeigter Strafzeit wurde Köln festgespielt, die Scheibe lief wie am Schnürchen. Es war einfach herrlich, dieser Mannschaft beim spielen zuzuschauen. Und doch fehlte mir so ein wenig die Gegenwehr von Köln, aber die kam einfach nicht.
Manuel Wieder sorgte in der 27. Spielminute für das 3:0 und raubte wohl auch dem letzten Haie-Fan die Hoffnung auf den Serien-Ausgleich.
Auch fortan hatten die Eisbären weiterhin alles im Griff, spielten ein sensationelles Eishockey und machten deutlich, wer die Nummer eins in der DEL ist. Und zudem zauberte man dann auch noch die Scheiben ins Tor. Eric Hördler mit einer überragenden Vorarbeit für Byron und der netzte zum 4:0 ein (39.). Mehr passierte im Mitteldrittel nicht und auch heute kann man einfach nur ein Wort sagen: Machtdemonstration!

Eric Hördler mit einer überragenden Leistung und einem Tor sowie einem Assist. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlimme für Köln war, dass das Spiel noch nicht vorbei war. Und die Eisbären hatten richtig Bock heute. In der 42. Spielminute beruhigten sich dann auch die Nerven des Autors, denn endlich hatte Ty Ronning getroffen – 5:0 (42.). Das 27. Spiel in Folge mit mindestens einem Scorerpunkt. Ty, was sollen wir da noch sagen über dich? Wahrscheinlich gibt´s bald den MVP-Preis von der PENNY DEL für die Playoffs und von der Eishockey News bald wieder den Preis für den „Spieler des Monats“. Wer soll diesen unglaublichen Spieler denn stoppen? Ronning hat mehr als eine halbe Hauptrunde jetzt gepunktet. WAHNSINN!!!
Im Gästeblock lief längst die Party, aufs Eis wurde nur selten noch geguckt. Da konnte ja auch nichts mehr anbrennen. Und was machten eigentlich die Haie-Fans, die noch da waren? Denn einige Plätze blieben zum letzten Drittel leer. Man gewinnt und verliert mit seiner Mannschaft zusammen. Auch im Finale. Und man muss halt auch als Köln-Fan anerkennen, dass die Eisbären einfach einer Übermacht sind und Köln hoffnungslos unterlegen ist. Dennoch feierten die noch anwesenden Haie-Fans ihr Team für eine wirklich starke Saison, an deren Ende man mit Bremerhaven und Ingolstadt zwei Favoriten aus den Playoffs geworfen hat. Doch genau diese beiden Serien haben scheinbar zu viel Kraft gekostet, während die Eisbären weniger Spieler absolvieren mussten und zudem Kräfte sparen konnte.
Und die Eisbären kannten keine Gnade mit Köln, Liam Kirk mit dem 6:0 in der 57. Spielminute. 47 Sekunden vor dem Spielende gab es dann auch noch eine Co-Produktion der Youngsters Matej Leden und Eric Hördler, Letzterer sorgte für den 7:0-Endstand in Spiel vier (60.).

Dieses Team ist einfach unglaublich! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Nun ist es also noch ein Schritt bis zur ersehnten elften Meisterschaft. Aber genau jener letzter Sieg ist immer der schwerste. Das wissen auch die Spieler, dass weiß das Trainerteam um Serge Aubin. Und dennoch fehlt mir der Glaube, dass sich die Eisbären das noch nehmen lassen. Sie haben ihr großes Ziel vor Augen und können dieses am Freitagabend auch noch zuhause vor den eigenen Fans erreichen. Dort, wo man letztmals vor zwölf Jahren eine Meisterschaft feiern konnte. Gegner damals? Die Kölner Haie! Nun kann sich Geschichte also wiederholen.
Und man kann gar nicht genügend Hüte vor dieser Mannschaft ziehen. Wie sie mit dem Schicksalsschlag von Tobi Eder umgegangen sind, verdient den aller größten Respekt. Die Jungs hätten danach in ein Loch fallen können und die Saison abschenken können – keiner hätte es ihnen übel genommen. Weil es am Ende eben nur Sport ist und es viel wichtigere Dinge auf der Welt gibt. Aber man hat aus dem Schicksal neue Kraft und Energie gezogen und will die Saison nun für und mit Tobi Eder zu Ende bringen. Ich bin mir sicher, Tobi sitzt oben auf seiner Wolke und kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Er ist stolz auf seine Mitspieler und freut sich jetzt schon tierisch auf Freitagabend. Doch davor stehen noch 60 Minuten, in denen Köln noch einmal alles versuchen wird. Aber die Mission „Titel mit Tobi“ soll am Freitag zu Ende gebracht werden.

7:0 gegen Köln: Machtdemonstration der Eisbären Berlin am Ostermontag

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #55:

Finalspiel 3 (Stand: 2:1)

Machtdemonstration der Eisbären Berlin in Finalspiel drei: Die Hauptstädter gewannen ihr Heimspiel am Ostermontag mit 7:0 (2:0,3:0,2:0) und machten dabei deutlich, wer hier der Top-Favorit auf den Meistertitel ist. Köln war hoffnungslos unterlegen und absolut nicht finalwürdig. Die Eisbären hingegen ließen ihre Muskeln spielen und zeigten die erhoffte Reaktion auf die Niederlage in Spiel zwei.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste wie erwartet auf den verletzten Kapitän Kai Wissmann verzichten. Eric Mik nahm seinen Platz an der Seite von Jonas Müller ein. Norwin Panocha verteidigte dafür zusammen mit Olivier Galipeau. In der Offensive tauschten Yannick Veilleux und Ty Ronning die Reihen. Veilleux stürmte zusammen mit Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Ronning bildete eine Reihe mit Gabriel Fontaine und Liam Kirk. Eric Hördler rückte in die dritte Reihe an die Seite von Lean Bergmann und Blaine Byron. Und in Reihe vier ersetzte Matej Leden Maxim Schäfer und stürmte zusammen mit Marcel Noebels und Manuel Wiederer.
Einige Änderungen als im Line-up, aber im Tor blieb alles beim Alten. Jake Hildebrand stand im Tor, Jonas Stettmer saß als Back-up auf der Bank.

Die Finalserie ging von vorne los, es ist nun also eine Best-of-five-Serie. Die Eisbären haben weiterhin den Heimvorteil und den wollten sie auch am heutigen Ostermontag in Berlin behalten. Klappte dies oder klauten die Domstädter das Heimrecht?

Julius Hudacek bekam schon im ersten Drittel jede Menge zu tun und musste zweimal hinter sich greifen.(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Traditionell wurde vor dem Spiel die deutsche Nationalhymne gespielt und heute war endlich wieder Bernd Römer vor Ort. Beste Einstimmung als für Finalspiel Nummer drei in der Hauptstadt. Das Spiel war vom ersten Bully weg sehr taktisch geprägt. Beide Mannschaften konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und boten kaum Lücken für gefährliche Chancen an.
Die Eisbären hatten das erste Powerplay im Spiel, da waren keine sieben Minuten gespielt. Die große Chance also zur frühen Führung und die Special Teams können in der Finalserie ein entscheidender Faktor sein. So auch dieses, denn die Berliner nutzten die Überzahl direkt zur Führung durch Leo Pföderl – 1:0 (7.). Die Vorlage kam u.a. von Ty Ronning, der auch im 26. Spiel in Folge punktet und mit dem zwölften Playoff-Spiel in Folge mit mindestens einem Punkt einen neuen Rekord aufgestellt hat. Dieser Kerl ist einfach der Wahnsinn!
Direkt nach dem Tor hatten dann die Gäste das erste Powerplay, aber die Eisbären mit einem ganz starken Penalty Killing und dem 2:0 in Unterzahl. Erneut war Leo Pföderl der Torschütze – 2:0 (10.). Traumstart für die Hausherren!
Köln mit dem nächsten Powerplay nach dem Powerbreak nach einer geschenkten Strafzeit, wie sie 100x im Spiel vorkommt. Zum Glück resultierte daraus kein Gegentreffer. Es war danach weiterhin ein Spiel der Special Teams, denn in der Schlussphase waren wieder die Eisbären mit einem Mann mehr auf dem Eis. Erneut die Berliner mit enorm viel Druck, man ließ die Scheibe sehr gut laufen, aber Julius Hudacek war diesmal nicht zu überwinden.
Mehr passierte im Auftaktdrittel nicht mehr und so nahmen die Eisbären eine mehr als verdiente 2:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Die erhoffte Reaktion auf Spiel zwei war im ersten Drittel deutlich zu sehen. Bis hierhin ein ganz starker Auftritt der Berliner.

Kaum im Tor, musste er bereits hinter sich greifen: Ex-Eisbären-Goalie Tobias Ancicka (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

66 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da erhöhten die Eisbären direkt auf 3:0. Und wer konnte nur treffen? Natürlich Ty Ronning. Dafür gab es auf der Bank erstmal ein Küsschen für seinen Schläger von ihm selbst.
Die Hausherren hatten dieses dritte Finalspiel komplett im Griff. Es spielte nur der DEL-Rekordmeister und hatte beste Chancen auf das 4:0. Von Köln kam rein gar nichts, sie wirkten platt und ratlos. Als sie dann doch mal vor das Tor kamen, wurde es gefährlich. Aber „The Wall“ fuhr die Schoner aus und parierte den Schuss überragend. Wenn Jake Hildebrand gebraucht wurde, war er wie immer zur Stelle.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit dem nächsten Powerplay und dem 4:0. Leo Pföderl machte seinen Hattrick perfekt (29.). Das Final-Ungeheuer hat wieder zugeschlagen, sein 13. Tor im 15. Finalspiel. Dazu mit 46 Toren jetzt neuer Top-Torjäger in den Playoffs, er löst damit Patrick Reimer ab, der 45-mal traf. Überragende Werte.
Danach war der Arbeitstag von Julius Hudacek beendet, Ex-Eisbär Tobias Ancicka kam für ihn ins Tor. Seine erste Amtshandlung? Die Scheibe aus dem Tor holen. Yannick Veilleux stellte auf 5:0 (30.). Wie viel Platz Köln dem Torschützen da ließ war eines Finales unwürdig. Wie der gesamte Auftritt der Haie, die von den Eisbären überrollt wurden. Man sollte eben nie einen Eisbären reizen und einen Finalsieg ausgiebig feiern, wie sie es am Samstag zuhause getan hatten…
Damit war hier natürlich die Luft raus aus dem dritten Finalspiel, denn das Köln das noch drehen würde, daran glaubte wahrscheinlich kein einziger Fan mehr. Die einzige Sorge, die vor allem die Eisbären-Fans hatten, war die, dass sich hoffentlich kein weiterer Eisbären-Spieler verletzt bzw. verletzt wird. Denn bei so einem deutlichen Rückstand kann man schon mal die Nerven verlieren und Köln hatte die Schläger sehr locker sitzen. Die Eisbären zeigten sich davon aber unbeirrt und gingen auf die Provokationen nicht ein. Mit einer sehr souveränen 5:0-Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Die Fans verabschiedeten die Eisbären mit einem lautstarken Applaus in die Kabine.

Der neue Playoff-Top-Torschütze: Leo Pföderl (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Überzahl und prompt machten sie das halbe Dutzend voll. Lean Bergmann mit dem 6:0 (42.).
Köln durfte in der Folge Powerplay üben, denn man hatte für 1:45 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Aber wie die Eisbären in Unterzahl und bei einer 6:0-Führung verteidigten, mit welcher Leidenschaft, das war schon sensationell. Dazu Jake Hildebrand, der erneut eine überragende Leistung im Tor ablieferte. Die Spieler kämpften geschlossen für den Shutout ihres Goalies. Die Arena am Ostbahnhof honorierte dieses überragende Penalty Killing mit einem lautstarken Applaus. Was für eine Stimmung in der Uber Arena, absolut finalwürdig.
Im letzten Drittel hüpfte dann auch die gesamte Arena ausgelassen, kein Wunder bei dieser Gala-Vorstellung der Eisbären Berlin. Auf dem Eis passierte derweil nicht viel, was ebenso nicht verwunderlich war. Das Spiel war längst entschieden und so konnte man Kräfte für Spiel vier am Mittwoch sparen.
In der Schlussphase durften die Berliner aber nochmal in Überzahl ran und da erhöhten sie auf 7:0. Jonas Müller hatte von der blauen Linie abgezogen und Freddy Tiffels die Scheibe entscheidend abgefälscht (57.). Das war eine absolute Machtdemonstration der Eisbären Berlin, die Köln in allen Belangen überlegen waren und nicht den Hauch einer Chance ließen. Auch wenn es nur ein Spiel war und es am Mittwoch wieder ganz anders aussehen kann: Es fehlt mir der Glaube daran, dass diese Kölner Mannschaft die Eisbären noch dreimal besiegen wird in den nächsten vier Spielen. Die Berliner haben ihre Favoritenstellung einmal mehr untermauert. Wenn die Jungs das Ergebnis richtig einordnen und weiterhin den nötigen Respekt vor Köln haben, sind sie nur sehr schwer zu schlagen.

1:2 n.V.: Köln kämpft die Eisbären nieder und gleicht die Finalserie aus

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #54:

Finalspiel 2 (Stand: 1:1)

Die Finalserie geht von vorne los: Die Eisbären Berlin haben das zweite Spiel bei den Kölner Haien mit 1:2 (0:1,1:0,0:0/0:1) n.V. verloren. Es war eine hart umkämpfte Partie auf Augenhöhe, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, am Ende waren es die Domstädter, welche in der Verlängerung das bessere Ende auf ihrer Seite hatten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur auf einer Position. Maxim Schäfer rückte für Matej Leden in die vierte Reihe. Alles andere blieb unverändert. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Ausgangslage war klar: Berlin reiste mit der Serienführung in die Domstadt, die Haie wollten zuhause die Serie ausgleichen. Die Euphorie in Köln war dementsprechend groß, schließlich war es das erste Final-Heimspiel seit elf Jahren. Mit 18.600 Zuschauer war die Lanxess-Arena restlos ausverkauft. Aber auch 600 Eisbären-Fans machten sich auf die Reise nach Köln.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel zwischen Köln und Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Haie starteten erwartet druckvoll und bekamen früh das erste Powerplay. Ex-Eisbär Parker Tuomie nutzte die numerische Überzahl und sorgte für die frühe 1:0-Führung (4.). Genau der Start, den die Haie sich gewünscht haben.
Nicht nur der Rückstand war bitter für die Eisbären, auch die Verletzung von Kapitän Kai Wissmann tat den Berlinern weh. Maxi Kammerer hatte ihm auf die Hand geschlagen.
Köln nutzte den Rückenwind der Führung und spielte munter weiter nach vorne, die Eisbären mussten sich erst einmal schütteln. Mit zunehmender Spieldauer fanden aber auch die Eisbären besser zu ihrem Spiel und so kamen beide Teams noch im ersten Drittel zu guten Chancen.
Zum Drittelende drückten die Domstädter die Eisbären nochmal ins eigene Drittel, aber die Berliner überstanden auch diese Phase und so ging es mit einem knappen aber nicht unverdienten 0:1-Rückstand in die Kabine.

Julius Hudacek ließ sich diesmal nur einmal überwinden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begann mit einem Powerplay für die Eisbären und dort schlugen die Berliner eiskalt zu. Und natürlich war an diesem Tor auch wieder Ty Ronning beteiligt, der somit auch im 25. DEL-Spiel in Folge gepunktet hat. Leo Pföderl war der Torschütze und sorgte für Ruhe in der Lanxess-Arena – 1:1 (23.).
Fortan entwickelte sich ein wilder Schlagabtausch. Beide Teams schenkten sich nichts und erspielten sich auch gute Chancen. Auch im zweiten Drittel hatten die Hausherren leichte Vorteile, trafen einmal sogar den Pfosten. Damit war ehrlich gesagt auch zu rechnen, das Köln hier heute das Spiel machen würde. Und doch waren die Eisbären darauf gut eingestellt.
Gegen Ende des zweiten Drittels musste dann auch Gabriel Fontaine kurzzeitig vom Eis, erneut war Maxi Kammerer daran beteiligt. Gepfiffen wurde aber weder die Aktion gegen Wissmann noch die gegen Fontaine. Schon sehr ärgerlich und sowas in einem DEL-Finale.
Mit dem Spielstand von 1:1 ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Die Eisbären verteidigten in der Schlussphase enorm leidenschaftlich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären fanden besser ins letzte Drittel und waren auch gefährlich. Hinten stand man sehr kompakt und ließ zunächst wenig von Köln zu. Man hatte sich inzwischen gut auf das Kölner Spiel eingestellt. Die Partie lebte mit zunehmender Spieldauer natürlich von der Spannung und bei jedem Angriff ging ein Raunen durch die Arena. Ein echter Playoff-Fight eben. Und der ging eben auch an die Nerven aller Beteiligten. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, ein würdiges Finalspiel.
Dem schlossen sich die Hauptschiedsrichter aber nicht an. Über das Spiel gesehen hatten sie eine sehr großzügige Linie, aber zum Ende hin wurden sie auf einmal kleinlich, aber pfiffen nur gegen die Eisbären. Das ermöglichte den Hausherren somit ein doppeltes Überzahlspiel und die XXL-Chance auf den Sieg. Aber die Berliner verteidigten mit enorm viel Leidenschaft, warfen sich in die Schüsse und gaben Köln wenig Räume. Wenn die Haie aber doch zum Abschluss kamen, dann war Jake „The Wall“ Hildebrand zur Stelle. Der Berliner Goalie lieferte erneut eine überragende Leistung und sicherte den Eisbären am Ende die Verlängerung. Zum Glück wurde dieses Spiel nicht durch zwei kleinliche Pfiffe entschieden.

Grenzenloser Jubel bei den Kölner Haien nach dem Sieg in Finalspiel zwei am Ostersamstag. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Verlängerung waren die Domstädter die aktivere Mannschaft, die den Sieg mehr wollte. Die Eisbären taten sich schwer, mal gefährlich vor das Tor zu kommen. Köln drückte und traf erneut den Pfosten. Kurz vor der Entscheidung zu Gunsten der Haie vergaben die Berliner einen Konter. Dann kam der Auftritt von Justin Schütz, der mustergültig für Greg MacLeod auflegte und der nutzte diese Vorlage eiskalt zum 2:1 in der 74. Spielminute. Der Rest war Ekstase pur in Köln. Die Haie haben es aber ähnlich wie Bremerhaven nicht so mit den Playoff-Gesetzen und feierten so, als wären sie fast Meister. Scheint so normal zu sein in der Domstadt, dazu kann jeder seine Meinung haben. Ich finde es nicht gut. Aber egal.
Der Sieg geht am Ende aber in Ordnung, da die Haie mehr für das Spiel investierten und die Euphorie vom ersten Final-Heimspiel seit elf Jahren genutzt und die Serie so ausgeglichen haben. Somit wird aus einer Best-of-seven-Serie eine Best-of-five-Serie. Es ist nichts passiert, beide Teams haben ihr Heimspiel gewonnen. Am Montag sind beide Teams in der Hauptstadt wieder gefordert. Dann wird es eine Reaktion der Eisbären geben. Darauf kann Köln gefasst sein. So lange dürfen sie ihren Sieg auch noch ausgiebig feiern.

5:1 gegen Köln: Die Eisbären setzen das erste Ausrufezeichen in der Finalserie

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #53:

Finalspiel 1 (Stand: 1:0)

Perfekter Auftakt in die Finalserie: Die Eisbären Berlin haben Spiel eins deutlich und hochverdient mit 5:1 (1:0,1:1,3:0) gewonnen und dabei das erste Ausrufezeichen gesetzt. Den Grundstein zum am Ende deutlichen Sieg legte man im Schlussdrittel, als man Köln noch drei weitere Tore einschenkte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin setzte im ersten Finalspiel auf Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten gab es nur noch eine weitere Änderung im Kader. Matej Leden ersetzte Maxim Schäfer in der vierten Reihe. Alles andere blieb unverändert.

Während die Eisbären zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren im Finale standen, löste Köln erstmals seit elf Jahren mal wieder das Endspielticket. Die Favoritenrolle war klar verteilt und gehörte dem DEL-Rekordmeister. Fast alles sprach für die Berliner, aber genau darin lag auch die Gefahr. Man durfte die Domstädter keinesfalls unterschätzen. Wer Bremerhaven und Ingolstadt in den Playoffs besiegt, steht zurecht im Finale. Wer hatte in Spiel eins das bessere Ende auf seiner Seite?

Liam Kirk eröffnete die Finalserie mit dem 1:0 nach gerade einmal 25 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären legten einen Traumstart hin. Ganze 25 Sekunden war das erste Drittel alt, da arbeitete Liam Kirk die Scheibe über die Torlinie – 1:0 (1.). Julius Hudacek war direkt bezwungen, was wichtig war, dass man den Kölner Goalie nicht in einen Lauf wie gegen Ingolstadt kommen lässt.
Zu Beginn des Spiels war nicht zu sehen, wer eigentlich im Rhythmus war und wer über eine Woche Pause hatte. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und belohnten sich früh mit dem 1:0.
Danach war es die erwartet hart umkämpfte Partie, beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, die Eisbären aber mit Vorteilen. Was auffiel, es war eine sehr disziplinierte Partie zwischen Berlin und Köln. Auch die Taktik spielte eine große Rolle, was vor allem beim Spielaufbau der Haie auffiel, die immer eine Weile brauchten, da das frühe Forechecking der Eisbären die Domstädter vor Probleme stellte. Die Eisbären hingegen kamen immer schnell nach vorne und dann auch ins Angriffsdrittel. Mehr passierte nicht mehr und so nahmen die Berliner die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

Ty Ronning wurde von den Haien heute ordentlich bearbeitet. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Im Mitteldrittel passierte lange Zeit nichts, bis zur 24. Spielminute. Jake Hildebrand war aus der Position und Alexandre Grenier nutzte das zum 1:1 aus. Was besonders bitter war, da vorher Abseits gegen die Eisbären gepfiffen wurde, was aber keines war.
Die Berliner waren fortan auf der Suche nach einer Antwort, aber die Kölner Defensive machte die Räume sehr gut zu und so mussten die Eisbären nach der Lücke im Abwehr-Bollwerk der Haie suchen.
Dann kam wieder die Zeit der Effizienz-Bären. Köln hatte einen guten Wechsel und auch zwei gute Chancen zur erstmaligen Führung. Doch Jake Hildebrand war zur Stelle und verhinderte den Rückstand. Und im Gegenzug kam Korbinian Geibel an die Scheibe, guckte kurz und visierte die lange Ecke an – 2:1 (33.). Was für ein Auge von Korbi, Traumtor! Deine „Korbi-Geibel-Ultras“ feiern dich sowieso jedes Spiel!
Nun waren es die Eisbären, welche Köln das Leben wieder schwer machten, eng am Mann standen und die gefährlichen Räume zu machten. Aber den Haien bot sich in der Schlussphase des zweiten Drittels die Chance zum erneuten Ausgleich, denn die Haie hatten das erste Powerplay nach einer sehr kleinlichen Strafzeit gegen Adam Smith. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es zuvor keine einzige Strafzeit gab.
Doch es war Blaine Byron, der die XXL-Chance in Unterzahl liegen ließ. Er traf das halbleere Tor nicht. Das hätte hier einige Nerven beruhigen können. Die Eisbären überstanden die Unterzahl ohne Gegentor und hätten in der Folge noch zwei weitere Male auf 3:1 stellen können. Aber sowohl Smith als auch Ty Ronning vergaben ihre Chancen. Glück für Köln, bei denen in dieser Phase die Zustimmung überhaupt nicht mehr stimmte. So blieb es bei der knappen Berliner Führung nach 40 Minuten.
In der zweiten Drittelpause gab es hinter uns hohen Besuch, denn Constantin Braun war im Interview bei den Kollegen vom Shutoutradio.

Die Eisbären schenkten Julius Hudacek heute gleich fünf Tore ein, was ihn so ein wenig die Nerven verlieren ließ. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Schlussdrittel war vor allem davon geprägt, dass beide Mannschaften keinen entscheidenden Fehler machen wollten. Dementsprechend vorsichtig agierten beide Teams. Nach dem Powerbreak durften dann die Eisbären erstmals in Überzahl ran und für 1:34 Minuten sogar in doppelter Überzahl. Die große Chance zur Vorentscheidung in Finalspiel Nummer eins also. Und der Kapitän Kai Wissmann nahm sich der Sache höchstpersönlich an. Er kam an die Scheibe, guckte wie Korbi bei seinem Tor kurz hoch und zog dann ab – 3:1 (50.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 24. Spiel in Folge punktet. Nimmt das, Köln. Da konntet ihr ihn noch so hart bearbeiten, davon lässt sich ein Ty Ronning nicht beirren.
Und es kam noch schlimmer für Köln, denn nur 51 Sekunden später erhöhte Liam Kirk auf 4:1 (51.). Eine sehr starke Phase des Rekordmeister.
Direkt im Anschluss kassierte Blaine Byron zwei Minuten wegen unsportlichen Verhaltens, darauf hatte Julius Hudacek die Schiedsrichter wohl aufmerksam gemacht. Die hörten natürlich auf den Kölner Goalie und schickten Byron auf die Bank. Hudacek hatte so ein wenig seine Nerven nicht im Griff, was vier Gegentreffer mit dem überragenden Hudacek so alles anrichten könnten…
Das Powerplay nutzten die Haie übrigens nicht, dafür schlugen die Eisbären vier Minuten vor dem Ende ein fünftes Mal zu. Leo Pföderl staubte ab und erhöhte auf 5:1 (56.).
Die Eisbären setzten also die erste Duftmarke in der Finalserie und holten sich somit die 1:0-Führung. Man hat Julius Hudacek knacken können und ist ihm sogar ein wenig unter die Haut gefahren. Doch es war nur ein Spiel und am Samstag geht es in Köln wieder von vorne los. Dann werden die Domstädter vor den eigenen Fans eine Reaktion zeigen wollen.

Finale 2025! Die sechste Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien

Das lange Warten auf den diesjährigen Finalgegner hat seit gestern Abend ein Ende. Die Eisbären Berlin treffen in der Finalserie 2025 ab Donnerstagabend auf die Kölner Haie. Während die Hauptstädter zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren das Finale erreicht haben, zogen die Domstädter erstmals seit elf Jahren mal wieder ins DEL-Finale ein, wo sie nach ihrem ersten Meistertitel seit 23 Jahren (!) greifen. Beide Mannschaften trafen bereits fünfmal in den Playoffs aufeinander, viermal behielten die Eisbären am Ende die Oberhand. Ein Rückblick auf die bisherigen Playoff-Serien:

Florian Busch bei der Ankunft am Flughafen in Berlin (Foto: City-Press GmbH)

Das erste Aufeinandertreffen fand in der Saison 2007/2008 statt, als sich beide Mannschaften im Finale gegenüber standen. Spiel eins gewannen die Berliner damals im Welli mit 3:2 n.V, Steve Walker erzielte den Siegtreffer.
Spiel zwei in Köln ging mit 2:1 an die Haie, die einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg drehten. Die KEC-Legende David McLlwain war damals der umjubelte Held.
Spiel drei war zugleich das letzte Spiel im altehrwürdigen Wellblechpalast vor dem Umzug in die Arena am Ostbahnhof. Auch hier war es Steve Walker, der das Spiel mit dem Tor zum 4:3 entschied.
In Spiel vier führten die Haie bis in die Schlussminute mit 1:0, ehe Deron Quint von der blauen Linie abgezogen hatte und das Spiel in die Verlängerung schickte. Dort avancierte Florian Busch (Foto oben) zum Helden, denn er schoss die Eisbären mit dem 2:1 zur Meisterschaft. Bei der Ankunft am Flughafen in Berlin hatte „Buschi“ bis auf die Schlittschuh noch die komplette Eishockey-Ausrüstung an. Ja, „Buschi“ war schon ein geiler Typ.

Das nächste Playoff-Duell folgte im Viertelfinale der Saison 2011/2012, als die Eisbären kurzen Prozess mit den Haien machten. Die Berliner setzten sich mit einem Sweep gegen die Haie durch und kassierten in den vier Spielen nur ganze vier Gegentore, während man selbst 15 Tore erzielte. Es war eine pure Dominanz seitens der Berliner, welche sich später im Finale gegen Mannheim durchsetzen konnten und erneut Deutscher Meister wurden.

Julian Talbot trifft gegen die Kölner Haie. (Florian Pohl / City-Press)

Nur ein Jahr später trafen sich Köln und Berlin im Finale bereits wieder, diesmal hatten die Haie Heimrecht. Doch dieses „klauten“ die Eisbären bereits in Spiel eins, als man sich mit 4:2 in der Domstadt durchsetzen konnte. Der heutige Co-Trainer André Rankel machte damals den Deckel drauf mit seinem Empty-Net-Goal.
Aber Köln schlug in Spiel zwei zurück und holte sich durch einen 3:1-Sieg das Heimrecht zurück. Marco Sturm eröffnete damals das Spiel mit dem 1:0 nach einer Minute. Ryan Caldwell konnte aber umgehend ausgleichen (3.). Am Ende aber waren die Haie die bessere Mannschaft und holten durch Tore von Andreas Falk und Charlie Stephens den Serienausgleich.
In Spiel drei drehten die Eisbären aber wieder auf und holten sich durch ein furioses 6:3 den Matchpuck in eigener Halle. Im Mitteldrittel legten die Berliner mit drei Toren den Grundstein zum am Ende klaren Sieg. Zwar verkürzte Köln damals bis zur 57. Spielminute noch auf 3:4, aber André Rankel und Mads Christensen trafen jeweils ins leere Kölner Tor.
In Spiel vier ließen die Eisbären dann nichts mehr anbrennen und machten durch einen 4:1-Sieg den Titel-Hattrick perfekt. Matchwinner war damals übrigens Julian Talbot (Foto oben) mit zwei Toren.

Auch Petri Vehanen konnte das Aus im Viertelfinale gegen Köln nicht abwenden. (Foto von Marco Leipold/City-Press GbR)

Im Viertelfinale der Saison 2015/2016 trafen beide Mannschaften im Viertelfinale aufeinander und erstmals – und bisher auch zum einzigen Mal – setzten sich am Ende die Domstädter durch. Spiel eins verloren die Berliner damals zuhause mit 0:3. Unter den Torschützen war mit Alexander Weiß damals auch ein Ex-Eisbär.
In Spiel zwei holten sich die Eisbären dann aber das Heimrecht wieder zurück. Laurin Braun entschied Spiel zwei mit dem 1:0 nach 62:40 Minuten in der Overtime. Petri Vehanen (Foto oben) feierte einen Shutout.
In Spiel drei ließen die Hauptstädter dann kurz die Muskeln spielen und schossen die Haie mit 5:1 aus der Arena. Köln fiel damals eigentlich nur durch Strafzeiten auf. 85 von insgesamt 119 Strafminuten in diesem Spiel kassierten die Haie.
In Spiel vier machten dann aber die Domstädter kurzen Prozess mit den Eisbären und feierten beim 4:0-Heimsieg bereits den zweiten Shutout in dieser Serie. Diesmal waren es die Berliner, welche ein Problem mit der Disziplin hatten und alle vier Gegentore in Unterzahl kassierten.
In Spiel fünf sicherten sich die Hauptstädter dann durch einen 4:1-Sieg den Matchpuck in dieser Serie. André Rankel erzielte damals in dem Spiel seinen 200. DEL-Treffer.
Den Matchpuck wehrte Köln in Spiel sechs jedoch eiskalt ab und gewann am Ende mit 5:1. Unter den Torschützen war mit Alexander Sulzer sogar der heutige Trainer von Bremerhaven.
Am Ostermontag verloren die Eisbären dann das alles entscheidende siebte Spiel zuhause gegen Köln. Die Haie lagen Mitte der Partie mit 3:0 vorne, die Eisbären wachten zu spät auf und konnten nur noch auf 2:3 verkürzen. Anschließend verabschiedeten sich die Berliner in die Sommerpause.

Das bisher letzte Aufeinandertreffen zwischen Berlin und Köln fand im Viertelfinale der Saison 2021/2022 statt. Die Eisbären machten es deutlich und schickten die Haie per Sweep in die Sommerpause. Einzig Spiel eins war sehr eng und endete mit einem knappen 2:1-Sieg für die Berliner. Mit Marcel Noebels und Leo Pföderl trafen zwei Spieler, die auch in dieser Playoff-Serie wieder mit dabei sein werden.
Spiel zwei gewannen die Berliner deutlich mit 5:1 in der Domstadt und sicherten sich damit bereits den Matchpuck. Verteidiger Jonas Müller traf damals doppelt.
Spiel drei ging dann mit 4:0 an die Eisbären, wo Mathias Niederberger einen Shutout feierte. Neben dem Goalie war Zach Boychuk mit zwei Toren der Matchwinner in diesem Spiel.

Die Eisbären Berlin und die Kölner Haie treffen im DEL-Finale 2025 aufeinander. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von den bisherigen fünf Playoff-Serien gingen also deren vier an die Eisbären. Immer, wenn die Eisbären in den Playoffs gegen Köln gewannen, wurden sie am Ende auch Deutscher Meister. Ein gutes Omen also für die sechste Serie zwischen den beiden Mannschaften? 22 Playoff-Spiele absolvierten Berlin und Köln bisher, satte 16 entschieden die Eisbären für sich.
Sowohl die Playoff-Historie als auch die Zahlen dieser Saison und Playoffs sprechen für die Eisbären und machen sie zum Top-Favoriten auf den Titel. Trotzdem sollte man Köln keinesfalls unterschätzen, denn wer im Finale steht, hat es sich zunächst einmal auch verdient. Und wer im Viertelfinale Bremerhaven und im Halbfinale den Hauptrundensieger Ingolstadt ausschaltet, steht vollkommen zurecht im Finale. Köln kann ein sehr unbequemer Gegner für die Eisbären werden. Gerade in Spiel eins oder besser gesagt im ersten Drittel, wenn die Eisbären die lange Pause noch spüren werden, während die Haie im Rhythmus sind.
Mit zunehmender Dauer der Finalserie wird aber auch ein anderer Faktor eine entscheidende Rolle spielen – die Ausdauer. Denn während die Eisbären bisher nur neun Spiele in den Playoffs absolviert haben, hat Köln bereits zwölf Spiele in den Knochen.

Eine ausführliche Vorschau auf die Finalserie liefern wir euch in unserem Podcast, den wir heute Abend aufnehmen und der dann rechtzeitig zum Start der Finalserie überall erhältlich sein wird. Und wer dann immer noch nicht genug hat, dem sei auch noch der Podcast der Kölner Kollegen vom Sharkbite empfohlen. Mit Tube und Markus nehmen Jule und Kevin morgen, also am Mittwoch, auf. Auch der Podcast wird rechtzeitig erscheinen.

Und nun wünschen wir Euch allen und uns eine sehr spannende und hart umkämpfte Finalserie. Beide Fanlager hoffen natürlich auf den großen Wurf, aber am Ende wünschen wir uns natürlich die elfte Meisterschaft der Eisbären Berlin. Alleine schon, um diese Saison für und mit Tobi Eder zu „krönen“!

Sweep im Halbfinale gegen Mannheim: Die Kräfteverhältnisse haben sich in den letzten Jahren deutlich verschoben

Vergangenen Dienstag startete die Halbfinalserie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim. Nur eine Woche später ist die zehnte Playoff-Serie zwischen den beiden Erzrivalen bereits Geschichte. Mit einem Sweep (!) lösten die Hauptstädter erneut das Finalticket und schickten Mannheim in die Sommerpause. Es war bereits die siebte Playoff-Serie, welche die Berliner in Folge für sich entscheiden konnten. Dazu kommen zwölf (!) Siege gegen Mannheim in Folge. Wow, was für eine unglaubliche Statistik!

Aber genau diese spiegelt die aktuellen Kräfteverhältnisse der beiden erfolgreichsten DEL-Teams wider. Die Eisbären sind den Mannheimern derzeit meilenweit voraus. Das hat nicht nur diese Playoff-Serie bewiesen. Und selbst als Eisbären-Fan sage ich, mir fehlen die Duelle – vor allem in den Playoffs – auf Augenhöhe. Wo um jeden Zentimeter Eis gekämpft wurde, wo sich beide Teams nichts schenkten und wo beide Teams Chancen auf Siege hatten. Doch alleine in dieser Spielzeit gab es in vier von acht Spielen derbe Niederlagen für Mannheim – allen voran das 3:9 auf eigenem Eis gegen Berlin.

Auch wenn es zwischenzeitlich sehr ruppig war, gab man sich nach der Halbfinalserie fair die Hände. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Siege gegen Mannheim sind natürlich immer schön und schmecken besonders gut. Aber die zurückliegende Playoff-Serie wirkte wie ein Klassenunterschied. Aber Mannheim macht eben seit Jahren den gleichen Fehler. Die Meisterschaft ist stets das Ziel in der Kurpfalz und die Spieler dafür haben sie auch. Das große Problem der Adler ist aber, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein erfolgreiches Team garantieren, welches am Ende dann auch um den Henkelpott spielen kann. Was wiederum am Trainerteam um Dallas Eakins – aber auch seinen Vorgängern liegt – die es nicht hinbekommen, aus vielen guten Einzelspielern ein Team zu machen. Von daher sollte man in Mannheim vielleicht diesbezüglich einfach mal umdenken und nicht immer nur Stars verpflichten, denen ihr eigenes Ego meistens wichtiger ist als der Team-Erfolg.

Dieser Mann ist seit 23 Spielen nicht zu stoppen: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Und da sollte Mannheim vielleicht auch mal den Blick nach Berlin werfen. Denn auch dort spielen viele Stars, die aber eins von den Adler-Spielern unterscheidet: Sie stellen den persönlichen Erfolg hinter den Team-Erfolg. Bestes Beispiel ist da natürlich der neue DEL-Rekordhalter Ty Ronning (Foto oben), der seit 23 Spielen immer mindestens einen Punkt geholt hat. Er freut sich über diesen Erfolg, meinte aber zugleich, dass man als Team ein viel größeres Ziel verfolgt. Und genau diese Einstellung ist es, welche die Eisbären Berlin zu dem Top-Team der Liga machen.

Der Berliner Erfolgstrainer: Serge Aubin (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Ein Team, welches vor allem auch die richtigen Schlüsse aus bestimmten Saisons zieht und nicht in Panik verfällt, wenn es mal nicht läuft. Wer erinnert sich da nicht an die Saison 2022/2023 zurück, als die Eisbären sich plötzlich im Abstiegskampf wieder gefunden haben. Und das als Titelverteidiger. Bei allen anderen Vereinen, insbesondere in Mannheim, wäre Serge Aubin (Foto oben) frühzeitig vor die Tür gesetzt worden. So aber nicht in Berlin, denn dort vertraute man dem Coach weiterhin, weil man eben wusste, was er zuvor bereits mit dem Hauptstadtclub erreicht hatte. Nun haben Dallas Eakins und seine Vorgänger nicht die Erfolge vorzuweisen gehabt, wie ein Serge Aubin. Aber manchmal muss man auch Geduld beweisen, um am Ende zum gewünschten Ziel zu kommen. Diese Geduld hat man in Mannheim seit Jahren nicht, aber es wäre für die Adler zu wünschen, dass jetzt ein Umdenken stattfindet. Denn, auch wenn man sich über den Sweep freut, hart umkämpfte Duelle und Playoff-Serien gegen Mannheim sind mir dann doch lieber. Serien, die ins entscheidende siebte Spiel gehen und erst in der Overtime entschieden werden. All das gab es mal zwischen den beiden Erzrivalen und wird es in Zukunft hoffentlich wieder geben.

Auch er trumpfte in den Playoffs so richtig auf: Freddy Tiffels, der sowohl vorne als auch hinten für Furore sorgte. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

In der zurückliegenden Halbfinalserie waren die Adler jedenfalls chancenlos, was alleine die Torbilanz von 16:4 zeigt. Alleine die Berliner Paradereihe um Ty Ronning, Freddy Tiffels (Foto oben) und Leo Pföderl kam in den vier Spielen zusammen auf neun Tore und damit mehr als die gesamte Mannheimer Mannschaft. 25 Scorerpunkte holten diese drei Spieler zusammen in der Halbfinalserie gegen die Adler. Gerade in Spiel vier spielten sie die Mannheimer Defensive nach Belieben schwindelig. Kein Wunder, dass die drei Stürmer mit Abstand die besten Scorer im Team der Eisbären waren. Insgesamt neun verschiedene Spieler trafen für Berlin, darunter acht Stürmer.

Wenn man sich alleine mal die Schussquote bestimmter Berliner Spieler anschaut. Lean Bergmann kommt auf eine Schussquote von 40 Prozent. Fünfmal schoss er auf das Tor, zweimal zappelte die Scheibe im Tor. Ty Ronning machte aus acht Schüssen drei Tore (37,50 Prozent). Und auch Eric Hördler und Marcel Noebels kommen auf über 30 Prozent (33,33 Prozent).
Die Eisbären brauchten eben nicht viele Chancen, um zum Torerfolg zu kommen. Im Viertelfinale gegen Straubing hatte man in allen fünf Spielen weniger Schüsse als die Tigers abgegeben und sich am Ende trotzdem durchgesetzt. Und auch gegen Mannheim gab man in den ersten drei Spielen weniger Schüsse ab. Nur gestern im entscheidenden vierten Spiel waren es mehr Schüsse als die Adler. Und doch spricht die Schussstatistik im Halbfinale mit 109:101 knapp für die Kurpfälzer. Aber es kommt eben immer darauf an, von wo die Schüsse kommen. Und die Eisbären haben es eben erneut geschafft, die gefährlichen Räume zuzumachen und Jake Hildebrand meist freie Sicht zu gewähren.

Dürfte zu manchen blauen Fleck als Andenken aus der Halbfinalserie gegen Mannheim mitgenommen haben: Verteidiger Eric Mik (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Denn neben der gnadenlosen Effektivität in der Offensive stach natürlich auch die Defensive heraus, was bei vier Gegentoren in vier Spielen nicht verwundern dürfte. Mit welcher enormen Leidenschaft die Eisbären das defensiv verteidigt haben. Ausnahmslos jeder Spieler hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Die Spieler haben sich gegenseitig unterstützt. Immer wieder war im entscheidenden Moment noch ein Schläger dazwischen oder aber man warf sich in die Schüsse. Eric Mik (Foto oben) mit elf Blocks und Freddy Tiffels mit acht Blocks muss man da besonders hervorheben. Was die defensiv geleistet haben, kann man gar nicht genug loben. Und wenn man bedenkt, dass Tiffels Stürmer ist und dann hinten auch Schwerstarbeit verrichtet. Daran merkt man einfach, was für ein unglaubliches Team das ist. Da passt einfach alles zusammen, das Team ist perfekt zusammengestellt worden und das Trainerteam um Serge Aubin hat es im Saisonverlauf noch besser gemacht.

Aubin ist sowieso ein Phänomen. Seitdem er die Eisbären Berlin trainiert, haben die Berliner noch keine Playoff-Serie verloren. Wann immer die Berliner mit ihm in die Playoffs kamen, am Ende gewann man den Pokal. Weil Serge Aubin seine eigene Philosophie verfolgt. Man denkt nur von Spiel zu Spiel und dabei ist es ihm egal, ob es ein Dienstagabendspiel in der Hauptrunde ist oder aber ein entscheidendes Finalspiel. Wann immer die Eisbären während der Spiele mal Probleme hatten, Aubin fand stets die richtige Lösung, um am Ende das Spiel doch noch auf die eigene Seite zu ziehen und es am Ende zu gewinnen. Um diese Fähigkeit dürften ihn einige Trainer-Kollegen beneiden.

Mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand verfügen die Eisbären Berlin über das beste Torhüter-Duo in den Playoffs. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Beneiden dürften sie ihn auch angesichts der Luxus-Situation in den Playoffs. Im Viertelfinale entnervte Jonas Stettmer die Straubing Tigers und führte den Rekordmeister ins Halbfinale. Dort fehlte er angeschlagen diese gesamte Serie, aber er wurde hervorragend von Jake Hildebrand vertreten. Vier Gegentore in vier Spielen, eine Fangquote von 96,33 Prozent und ein Shutout – das sind die Werte von „The Wall“ im Halbfinale. Hildebrand spielte keine so gute Hauptrunde, weshalb er zu Playoff-Beginn seinen Status der Nummer eins an Jonas Stettmer verloren hatte. Dann aber so zurückzukommen und es allen Kritikern zu zeigen, damit hätten wohl die wenigstens gerechnet. Chapeau, Jake!

Neun Playoff-Spiele haben die Eisbären bisher in dieser Spielzeit absolviert und dabei nur ein Spiel verloren. Auf den Finalgegner warten sie im Moment noch. Aber egal, ob es der Vorrundensieger ERC Ingolstadt wird oder aber die Kölner Haie, die derzeit mit 2:1 in der Serie führen. Freuen dürften sich beide Mannschaften nicht auf die Eisbären Berlin, welche aktuell in überragender Form sind. Und das Schlimme für die Konkurrenz daran ist, dass die Hauptstädter längst noch keine 100 Prozent abgerufen haben. Man hat also nach wie vor Steigerungspotential. Und dazu hat man vor der Finalserie auch nochmal mehr als eine Woche Pause. Auch das kann am Ende ein Faktor sein, der für Berlin spricht. Aber generell sehen wohl viele DEL-Fans und Experten die Eisbären als den großen Favoriten auf die Meisterschaft an, denn es ist angesichts der bisherigen Leistungen in den Playoffs zu bezweifeln, dass eine Mannschaft die Eisbären viermal in einer Serie schlägt. Und dennoch sollten die Eisbären gut daran tun, sich auf sich und ihr Spiel zu konzentrieren. Denn man ist noch lange nicht am Ziel. Vier Siege fehlen noch bis zum elften Stern. Morgen in einer Woche geht es dann endlich los, der Kampf um die DEL-Meisterschaft. Bernd Römer kann bis dahin seine Gitarre schon einmal für die Nationalhymne einstimmen.

6:2 in Mannheim: Die Eisbären machen den Sweep und damit den erneuten Finaleinzug perfekt!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #52:

Halbfinalspiel 4 (Endstand: 0:4)

Es ist vollbracht: Die Eisbären Berlin stehen erneut im Finale der PENNY DEL und greifen damit ab dem 17. April in der Finalserie nach dem elften Stern. Auch in Spiel vier war es eine Machtdemonstration in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen Adler Mannheim. Am Ende gewann man in der SAP Arena deutlich und verdient mit 6:2 (2:0,1:1,3:1) und löste damit das Finalticket. Der Gegner steht noch nicht fest und entscheidet sich zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien. Egal, wer der Gegner wird, er wird auf einen extrem starken Gegner treffen. Das hat die Halbfinalserie einmal mehr bewiesen. Denn man schickt Mannheim nicht mal nebenbei mit einem „Sweep“ in die Sommerpause. Aber in Mannheim weiß man nun ein weiteres Mal, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein gutes Team ausmachen, welches am Ende auch wieder um den Titel spielen kann. Denn das ist eigentlich jedes Jahr der Anspruch in der Kurpfalz.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Stürmer Zach Boychuk (vier Spiele Sperre) verzichten. Für ihn rückte Maxim Schäfer ins Line-up. Den Platz von Boychuk in der Reihe neben Lean Bergmann und Marcel Noebels nahm Blaine Byron ein. Dessen Platz in der vierten Reihe nahm Schäfer ein, der zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer stürmte.
Alles andere blieb unverändert. Somit war Jonas Stettmer auch heute Abend nicht fit. Aber mit Jake Hildebrand hatten die Eisbären ja einen weiteren überragenden Goalie im Kader, der in dieser Serie mit zu den Matchwinnern gehörte.

Rückte in der Halbfinalserie ins Tor und war am Ende einer der Matchwinner: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Für Mannheim ging es heute um alles und das merkte man vom ersten Bully an. Die Adler kamen wild entschlossen aus der Kabine und bauten von Beginn an Druck auf. Die Adler belagerten das Berliner Tor, doch die Eisbären-Defensive blieb wie in den Spielen zuvor auch diesmal wieder sehr ruhig und machte die Räume sehr gut zu. Die Berliner schauten sich die Anfangsphase erst einmal an, schalteten dann aber selbst auf Angriff um und ließen Mannheim direkt spüren, dass auch heute Abend nichts zu holen sein wird.
Allen voran die Reihe um Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels lieferte anschließend und spielte die Mannheimer Defensive ein ums andere Mal schwindelig. Ronning eroberte dank eines überragenden Forechecks die Scheibe, spielte sie umgehend weiter zu Tiffels, welcher Pföderl in Szene setzte. Und die Nummer 93 hatte zu viel Platz und hatte ja im vergangenen Spiel seinen Torriecher wieder gefunden. Daran knüpfte er nahtlos an und schockte Mannheim mit dem 1:0 (12.).
Fortan die Eisbären weiter am Drücker und mit dicken Chancen für weitere Tore. Mannheim wusste gar nicht, wie ihnen geschah. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hauptstädter das 2:0 nachlegten. Ronning und Tiffels machten mit Mannheim, was sie wollten, am Ende netzte Tiffels ein – 2:0 (19.). Dabei blieb es bis zum Ende des ersten Drittels und Mannheim konnte sich glücklich schätzen, nur mit zwei Treffern im Rückstand zu liegen. Angesichts der brutalen Leistung der Eisbären, die nochmal eine Schippe drauf packten heute.

Er scort und scort und scort: Ty Ronning, der mittlerweile 23. Spiele in Folge gepunktet hat. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel suchten die Adler, wie eigentlich bereits in der ganzen Serie, nach einem Mittel gegen das Abwehrbollwerk der Eisbären. Die spielten das hier wieder sehr cool runter und legten in der 28. Spielminute das 3:0 nach. Und es war klar, dass auch der dritte Spieler der Paradereihe auch noch treffen musste. Ty Ronning mit dem dritten Treffer und dem 23. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt. Seit gestern wissen wir ja auch sein Geheimnis, es lag an der nicht gewaschenen Unterhose.
So ganz kampflos wollten sich die Adler hier aber dann doch nicht in die Sommerpause verabschieden. Powerplay Mannheim, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es mal wieder Austin Ortega, der zum 3:1 traf (31.).
Mannheim hatte somit wieder Hoffnung und versuchte weiterhin den Eisbären unter die Haut zu gehen. Das führte aber nur zu Strafzeiten, welche die Eisbären aber nicht in Tore ummünzen konnten. So blieb es bei einer Zwei-Tore-Führung, die noch nicht für ausreichend Ruhe sorgte. Denn im Eishockey hat man schon sehr viel erlebt. Vor allem in Mannheim. Gegen Berlin. Mit dem besseren Ausgang für die Eisbären. Daran erinnern sie sich heute noch ungern in Mannheim zurück. Ob der Schampus immer noch kalt steht oder was ist damit eigentlich damals passiert? Und was mit den Meister-Caps und Meister-Shirts? Das interessiert mich ja schon länger…

Lean Bergmann traf zweimal in Mannheim und wurde daher am Ende zu Recht von den eigenen Fans gefeiert. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Aber ich schweife ab vom Spiel und das war in der Tat noch lange nicht vorbei. Erst recht nicht nach dem Traumstart der Adler, die durch Kristian Reichel nach nur 55 Sekunden auf 3:2 verkürzten (41.).
Auf einmal waren auch die Fans im „Ufo“ wieder da und träumten noch vom „Wunder von Mannheim“. Dabei gibt es das doch bereits, denkt einfach an das 6:5 n.V. zurück.
Ein neues Wunder sollte auch nicht kommen, denn Mannheims Liebling Lean Bergmann sorgte für Ruhe in Mannheim – 4:2 (48.).
Damit war der Widerstand der Hausherren gebrochen, aber die Eisbären hatten nun so richtig Bock. Olivier Galipeau hatte abgezogen, Arno Tiefensee konnte nicht festhalten und Tiffels staubte eiskalt ab – 5:2 (54.).
Doch einen hatten die Eisbären noch. Eine Minute später wollte Lean Bergmann sich nochmal in Erinnerung bringen und machte das halbe Dutzend voll – 6:2 (55.). Ein Lachen konnte sich die Nummer zehn anschließend nicht verkneifen. Lean Bergmann hat also auch in dieser Serie wieder geliefert, wo aber war eigentlich Leon Gawanke? Hatte er vor der Halbfinalserie nicht von offenen Rechnungen gesprochen? Sind noch mal vier neue dazu gekommen, hoffentlich verlierst du den Überblick nicht, Leon!
Danach waren die Adler und ihre Fans erlöst. Die Eisbären schickten die Adler mit dem 6:2-Sieg und der zwölften Niederlage gegen den Erzrivalen in Folge (!) in die Sommerpause. Das und ein Sweep im Halbfinale – mehr Demütigung geht nicht und dann auch noch im Ufo.

Gemeinsam ins Finale: Die Eisbären Berlin und ihre Fans. Gemeinsam für und mit Tobi! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Adler-Fans ihre Mannschaft in die Sommerpause verabschiedeten, feierten die mitgereisten Berliner Fans zusammen mit der Mannschaft den erneuten Finaleinzug. Bis die Finalserie losgeht, haben die Eisbären aber nochmal über eine Woche Pause. Keine guten Aussichten für Köln und Ingolstadt. Denn der Rekordmeister ist in den Playoffs nochmal deutlich stärker geworden, von jeder Sturmreihe geht Torgefahr aus. Die Defensive lässt kaum etwas Gefährliches zu und dann hat man hinten mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand ein überragendes Goalie-Duo. Und vorne überragen natürlich Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Aber auch die anderen Stürmer haben bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Eins steht bereits jetzt fest und da wiederhole ich mich gerne: Egal, wer am Ende der Finalgegner der Eisbären Berlin wird, er hat eine enorm schwere Aufgabe vor der Brust. Acht von neun Playoff-Spielen gewonnen. Dazu die längere Regenerationszeit im Vergleich zu Köln und Ingolstadt. Und im Moment fehlt mir einfach der Glaube, dass ein Team die Eisbären in einer Serie viermal schlägt.
Und das soll auch nicht überheblich oder arrogant klingen. Aber die Eisbären haben sich in den Playoffs nochmal erheblich gesteigert und sind lt. Trainer Serge Aubin noch lange nicht am Maximum angekommen. Egal, wer der Gegner wird: Freuen wir uns auf eine erneut spannende und hart umkämpfte Finalserie. Einen hat man bereits jetzt aber schon sehr stolz gemacht: Tobi Eder feiert oben im Himmel den Finaleinzug seiner Kollegen. Das war auch für dich, Tobi!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Adler Mannheim. Auch wenn in diesem Spielbericht ein paar Spitzen gefallen sind, danke für eine sehr spannende und hart umkämpfte Halbfinalserie. Irgendwann werden auch wir mal wieder das Nachsehen gegen euch haben, so lange freuen wir uns aber noch über unseren Lauf gegen Euch und freuen uns bereits jetzt schon riesig auf die Duelle in der neuen Saison. Denn diese sind immer von enorm viel Leidenschaft geprägt – auf und neben dem Eis!

5:1! Die Eisbären sichern sich den Matchpuck und Ty Ronning den DEL-Rekord

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #51:

Halbfinalspiel 3 (Stand: 3:0)

Matchpuck! Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom erneuten Finaleinzug entfernt. Am Sonntagnachmittag gewann der Titelverteidiger auch Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim mit 5:1 (1:0,2:0,2:1). Die Berliner Defensive war erneut überragend, während die Offensive vorne wie gewohnt ablieferte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Blaine Byron zurückgreifen, der nach Verletzung wieder fit war. Er rückte für Youngster Matej Leden in die vierte Reihe zu Eric Hördler und Manuel Wiederer. Alles andere blieb unverändert. Somit stand also auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor und Linus Vieillard saß als Back-up auf der Bank. Jonas Stettmer war weiterhin nicht fit.

Der Druck für Mannheim war vor diesem Spiel schon enorm hoch, denn die Eisbären konnten heute vor den eigenen Fans bereits den Matchpuck holen. Und bisher bissen sich die Adler an der Eisbären-Defensive die Zähne aus. Die Eisbären spielten bisher sehr abgezockt und clever – eben wie ein absoluter Titel-Kandidat. Holten die Berliner heute den dritten Sieg oder gelang Mannheim der erste Sieg in dieser Halbfinalserie?

Die nächste sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute gab es vor dem Spiel wieder eine sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. Ihr übertrefft euch immer wieder, Jungs und Mädels. Einfach nur überragend!

Ein historischer Moment: Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Leo Pföderl. Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit im 22. Spiel in Folge gepunktet hat – neuer DEL-Rekord. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es wieder eine sehr intensive und rasante Partie. Die Zweikämpfe erwartungsgemäß hart umkämpft, jeder Check wurde zu Ende gefahren. Immer wieder gab es auch kleine Nickligkeiten, was ebenfalls zu erwarten war in dieser Serie. Man mag sich eben nicht, aber man respektiert sich.
In Überzahl hatten die Gäste die dicke Chance, aber die Rechnung ohne Jake „The Wall“ Hildebrand gemacht, der die Schoner ganz stark ausfuhr.
Kurz darauf dann wieder die Eisbären mit einem Mann mehr und da klingelte es endlich. Lange musste er warten, aber heute war es endlich so weit. Leo Pföderl mit seinem ersten Playoff-Tor zum 1:0 (16.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 22. Spiel in Folge gepunktet hat und somit neuer Rekordhalter in der PENNY DEL ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser unfassbaren Serie, Ty! Wahrscheinlich würde selbst das ihn nicht zum „Spieler des Jahres“ machen. Auch wenn es Leo Pföderl ebenso verdient hat, ist diese Wahl nach wie vor nicht nachvollziehbar.
Ein weiteres Powerplay zum Drittelende hin ließen die Berliner dann jedoch ungenutzt und nahmen somit die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

War auch heute wieder „The Wall“: Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Mannheim wieder sehr bemüht, aber nach wie vor ohne den Schlüssel, um das Defensiv-Bollwerk des Rekordmeisters zu knacken. Nach über sieben Dritteln erst ein Tor gegen Jake Hildebrand erzielt, das zeigt, wie überragend die Defensivarbeit der Hauptstädter in der Halbfinalserie bisher war.
Nach vorne ging von den Eisbären im zweiten Drittel bis dato nicht viel, man konzentrierte sich vermehrt auf die eigene Defensive.
Als man dann aber mal wieder vorne auftauchte, klingelte es umgehend. Blaine Byron und Eric Hördler setzten Kai Wissmann in Szene, der Kapitän hatte zu viel Platz und erhöhte auf 2:0 (32.). Neben der überragenden Defensive ist auch die Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor mit ein Grund für die Berliner Dominanz in dieser Serie.
Nach dem zweiten Treffer hatten die Eisbären das Spiel wieder besser im Griff und ließen zweimal das 3:0 liegen. In der Schlussphase des Mitteldrittels durften die Hauptstädter nochmal in Überzahl ran und prompt fiel das 3:0. Freddy Tiffels fuhr bis zur Grundlinie vor und passte dann direkt auf die Kelle von Ty Ronning, welcher sich nicht zweimal bitten ließ (39.). Mit dieser doch sehr beruhigenden Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Dieser Mann ist nicht zu stoppen: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel das gleiche Bild wie in den 40 Minuten zuvor: Mannheim lief an, scheiterte aber immer wieder an Jake Hildebrand. Erneut eine überragende Performance von „The Wall“.
In Überzahl bot sich den Eisbären dann die Chance zur endgültigen Entscheidung, aber diesmal konnte man das Powerplay nicht nutzen.
Mitte des dritten Drittels belohnten sich die Adler dann aber doch und Austin Ortega verkürzte auf 3:1 und sorgte erst für das zweite Mannheimer Tor in dieser Halbfinalserie (51.).
Wurde es nun also doch nochmal spannend in diesem dritten Spiel? Mannheim versuchte natürlich nochmal alles und machte hinten auf, was den Eisbären wiederum Platz zum kontern gab. Eine spannende Schlussphase war jedenfalls vorprogrammiert.
Erst recht, als Dallas Eakins 4:30 Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog und somit All-in ging. Was blieb ihm auch anders übrig, es drohte schließlich die dritte Niederlage im dritten Spiel gegen den Erzrivalen. Und noch viel schlimmer: die elfte Niederlage in Folge. Leo Pföderl machte am Ende den Deckel drauf und stellte auf 4:1 (57.).
Mannheim hatte aber in der Folge nochmal ein Powerplay und zog Arno Tiefensee erneut vom Eis. Man versuchte es also mit zwei Mann mehr. Doch ein weiterer Treffer sollte den Kurpfälzern nicht gelingen. Dafür trafen die Eisbären auch noch ein fünftes Mal und zum zweiten Mal ins leere Tor – Yannick Veilleux mit dem 5:1 (60.). Damit sicherten sich die Hauptstädter den Matchpuck und können am Dienstag den erneuten Finaleinzug perfekt machen.