Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Löwen Frankfurt verdient mit 5:2 (0:2,3:0,2:0) gewonnen. Dabei bewiesen die Berliner einmal mehr Moral, denn man drehte am Ende einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel noch in einen Sieg und feierte damit am Ende den elften Auswärtssieg in Serie.
Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte nichts an seinem Team und vertraute dem selben Personal und den selben Reihen wie beim Heimsieg gegen Wolfsburg vor zwei Tagen. Somit stand heute auch wieder der ehemaliger Frankfurter Jake Hildebrand im Tor.
Beide Teams trafen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Bisher gewannen stets die Berliner. In Frankfurt setzte man sich mit 5:2 durch, in Berlin mit 3:1. Diese Serie wollten die Hauptstädter heute natürlich fortsetzen. Aber auch eine andere Serie, denn es winkte der elfte Auswärtssieg in Serie. Gingen beide Serien weiter oder endeten sie heute in der Eissporthalle Frankfurt?
Frankfurt geht mit dem ersten Angriff in Führung
Druckvoller Beginn der Berliner, die alle Scheiben Richtung Tor von Marvin Cüpper brachten. Die Hessen konnten sich nur selten mal aus dem eigenen Drittel befreien.
Doch mit dem ersten gelungenen Angriff schlugen die Löwen zu. Maksim Matushkin sorgte mit seinem 14. Saisontreffer (als Verteidiger!) für die überraschende Frankfurter Führung – 0:1 (6.).
Kurz darauf durfte das zweitbeste Powerplay der Liga ran. Die Eisbären mit der ersten Strafzeit und Frankfurt somit in Überzahl. Die Scheibe lief zwar gut, aber die Berliner überstanden die erste Unterzahl ohne größere Probleme.
Danach eine etwas hektische Partie. Beide Teams bekamen nicht so richtig Ruhe ins Spiel. Frankfurt hatte in dieser Phase zweimal die große Chance auf das 2:0, aber zweimal scheiterte Eugen Alanov an Jake Hildebrand.
Der Führungstreffer der Hessen hatte den Berlinern etwas den Schwung genommen. Fortan waren die Hessen definitiv besser drin im Spiel und hatten vorne auch ihre Möglichkeiten. Die Berliner waren mehr in der eigenen Defensive beschäftigt als ihnen lieb war.
Zum Ende des ersten Drittels hatten die Eisbären dann aber auch nochmal dicke Möglichkeiten für den Ausgleich, aber der wollte nicht fallen. Dafür fiel auf der Gegenseite das 0:2 durch Nathan Burns. Den ersten Schuss von Ville Lajunen konnte Hildebrand nicht festhalten und Burns verwertete den Abpraller (19.). So ging es anschließend in die erste Drittelpause. Die Eisbären standen vor einer extrem schweren Aufgabe in den folgenden 40 Minuten.
Die Eisbären drehen mit zwei Shorthandern das Spiel
Im Mitteldrittel bot sich den Berlinern aber die dicke Chance in Überzahl, den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber die Eisbären spielten das mal wieder zu kompliziert. Frankfurt stand aber auch sehr kompakt vor dem eigenen Tor und machte die Räume eng.
Doch die Eisbären blieben dran, waren weiterhin bemüht und belohnten sich dann doch für den Aufwand. Patrice Cormier hatte abgezogen, Marvin Cüpper ließ die Scheibe nur prallen und Allrounder Eric Mik staubte erfolgreich ab – 1:2 (27.).
Beide Teams schenkten sich in der Folge nichts. Frankfurt wollte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen, während die Eisbären weiterhin munter offensiv ausgerichtet und auf der Suche nach dem Ausgleich waren.
Die Aufholjagd wurde aber jäh gestoppt, als Ty Ronning wegen eines Cross-Checks eine Spieldauer kassierte und Frankfurt somit die Möglichkeit gab, fünf Minuten lang in Überzahl zu agieren. Und die Löwen mit richtig guten Chancen, aber Jake Hildebrand baute „die Wand“ wieder auf und brachte seine ehemaligen Kollegen so zur Verzweiflung.
Als die Eisbären ein weiteres Mal in Unterzahl waren, schlugen die Eisbären eiskalt zu. Manuel Wiederer erkämpfte die Scheibe und fuhr den Angriff. Vor dem Tor hatte er das Auge für Yannick Veilleux, welche das 2:2 erzielte (39.).
In der selben Unterzahl legten die Eisbären direkt das 3:2 nach. Frankfurt bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Marcel Noebels legte sie in den Slot, wo Tobias Eder aus der Drehung erfolgreich abschloss – 3:2, nur 49 Sekunden später. Das Kuriose: Eder wollte eigentlich zum wechseln fahren, dann kam die Scheibe und er hämmerte sie einfach humorlos ins Netz.
Was für eine Moral der Eisbären und was für ein Ende im zweiten Drittel. Was für ein Spiel in Frankfurt, welches die Berliner mit zwei Shorthandern gedreht hatten.
Zach Boychuk beseitigt die letzten Zweifel
Nun waren die Gastgeber wieder gefordert, wollten sie etwas Zählbares in Frankfurt behalten. Doch der Weg wurde noch weiter. Konter der Eisbären über Zach Boychuk, welcher trocken abzog und Marvin Cüpper eiskalt tunnelte – 4:2 (45.).
Der elfte Auswärtssieg in Folge (!) rückte so immer näher. Zumal man defensiv wieder sehr kompakt stand und kaum mehr etwas von Frankfurt zuließ. Das war schon wieder sehr abgezockt, was die Eisbären inzwischen hier zeigten.
Frankfurt blieb weiterhin sehr bemüht, aber die Eisbären ließen die Angriffe der Hessen nach wie vor abprallen. Und so lief die Zeit gegen die Löwen. Die starteten dann aber doch noch mal eine Schlussoffensive und nahmen rund drei Minuten vor dem Ende Goalie Marvin Cüpper zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzten die Berliner durch Zach Boychuk zur endgültigen Entscheidung – 5:2 (58.). Damit war am Ende auch der elfte Auswärtssieg in Serie perfekt. Was für eine unglaubliche Serie auf fremden Eis!