3:1 vs. Frankfurt: Die Special Teams führen die Eisbären zum zweiten Sieg in Folge

Ausgabe #31:

Die Eisbären Berlin haben das nächste direkte Duell im Kampf um Platz zehn gewonnen: Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich am Ende verdient mit 3:1 (1:1,1:0,1:0) durch und hält damit die Playoff-Chance am Leben. Der Schlüssel zum Sieg lag heute bei den Special Teams, wo den Eisbären zwei der drei Tore gelangen. Zudem ließ man in Unterzahl keinen Treffer zu. Was am Ende für sehr gute Stimmung in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sorgte.

Bei den Eisbären gab es auch heute wieder Änderungen im Kader. In der Defensive fehlte Marco Nowak, weshalb Norwin Panocha als siebter Verteidiger ins Line-up rutschte. Morgan Ellis und Jonas Müller blieben als Duo zusammen. Eric Mik nahm den Platz von Nowak neben Julian Melchiori ein. Rayan Bettahar verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler.
In der Offensive blieb erneut nur die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bildeten heute Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Yannick Veilleux. Die dritte Reihe bestand aus Manuel Wiederer , Alex Grenier und Matt White. Und in der nominell vierten Reihe stürmten Frank Mauer, Rückkehrer Peter Regin (für Bennet Roßmy) und Maximilian Heim.
Im Tor begann Tobias Ancicka, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären lagen vor dem Spiel gegen die Hessen sieben Punkte hinter dem begehrten zehnten Platz, welcher für die erste Playoff-Runde reichen würde. Diesen belegte der heutige Gegner aus Frankfurt. Mit einem Sieg würde man also die Hoffnung auf die Playoffs am Leben halten, mit einer Niederlage würde die Sommerpause immer näher rücken.
Was Hoffnung machte? Zwei der drei bisherigen Duelle hatten die Eisbären für sich entschieden. Mit einem dritten Sieg wollte man drei Punkte auf den direkten Konkurrenten gut machen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ausgeglichene Anfangsphase, in der beide Mannschaften offensiv ausgerichtet waren, aber noch nicht zur ersten hundertprozentigen Chance kamen. Die Eisbären näherten sich im weiteren Spielverlauf aber der ersten gefährlichen Torchance.
Die Hessen ermöglichten den Berlinern dann die Chance zum 1:0, als sie zwei Strafzeiten wegen unnötiger Härte kassierten. Die Hausherren fortan mit zwei Mann mehr für volle zwei Minuten. Die Riesenchance zur Führung also und die Eisbären nutzten das natürlich aus. Eine klasse Kombination führte zum 1:0. Frank Hördler runter auf Marcel Noebels, der direkt weiter in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und nicht lange fackelte (8.). Ein herrlich heraus gespieltes Tor der Berliner.
Die blieben auch danach am Drücker und drängten die Hessen ins eigene Drittel ein. Man wollte direkt das 2:0 nachlegen, aber Goalie Jake Hildebrand und das Aluminium hatten etwas dagegen.
Die Löwen konnten erst rund sieben Minuten vor der ersten Drittelpause mal wieder für Entlastung sorgen. Die Schüsse stellte Tobias Ancicka aber vor keine größeren Probleme.
Danach war die Partie wieder ausgeglichener, weil die Hessen das Spiel mehr und mehr vom eigenen Tor fern halten konnten und auch selbst mal Angriffe fuhren. Und prompt glichen sie auch aus. Schneller Angriff der Frankfurter, an deren Ende Jerry D`Amigo auf 1:1 stellte (18.).
Und irgendwie fühlte man sich so ein wenig an Mittwoch erinnert. Man hatte die Führung erzielt und das Spiel im Griff. Man machte weiterhin Druck und hätte eigentlich auch das 2:0 erzielen müssen. Doch ohne Not ließ der Druck fortan nach und so ließ man die Löwen wieder zurück ins Spiel kommen. Und das so etwas in dieser engen Liga bestraft wird, sollte man inzwischen auch in Berlin wissen. Wenn die Konzentration nachlässt, gibt es in der Regel die Quittung. So eben auch heute gegen den Aufsteiger geschehen. So stand es nach 20 Minuten eben 1:1 und nicht 2:0 oder gar 3:0. Weil man wieder einmal zu viele Chancen hat liegen gelassen.

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Ins zweite Drittel kamen die Eisbären etwas schleppend rein, Frankfurt kam dagegen besser aus der Pause. Und trotzdem waren es die Berliner, die plötzlich wieder führten. Frankfurt bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Matt White spielte sie von oben scharf vor das Tor, wo Manuel Wiederer lauerte und Hildebrand eiskalt tunnelte – 2:1 (23.). Die Berliner Nummer 15 hatte die Löwen-Defensive irgendwie aus den Augen verloren, was dieser frech bestrafte.
Frankfurt wirkte aber keinesfalls geschockt vom erneuten Rückstand. Sie spielten weiter nach vorne und waren hier auch die aktivere Mannschaft. Doch die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Nach vorne ging allerdings kaum etwas von den Berlinern.
Zweikämpfe bestimmten mehr und mehr dieses für beide Mannschaften so wichtige Spiel im Kampf um Platz zehn. Die Eisbären kassierte in der Folge auch die erste Strafzeit der Partie, überstanden die Unterzahl aber dank eines starken Penalty Killings ohne Gegentor. Das kurz darauffolgende zweite Powerplay der Löwen war etwas zielstrebiger und sorgte auch ein-, zweimal für Gefahr vor dem Berliner Tor, doch Tobias Ancicka war nicht zu überwinden.
Aber Frankfurt ließ einfach nicht locker, blieb weiterhin die aktivere Mannschaft im Mitteldrittel. Die Eisbären bekam einfach keine Ruhe rein und hatten Schwerstarbeit in der eigenen Defensive zu verrichten.
Alex Grenier fuhr dann mal einen Entlastungsangriff und kam auch zum Abschluss, scheiterte aber denkbar knapp. So blieb es beim knappen 2:1 für die Eisbären nach 40 Minuten. Aber dieses Spiel war noch lange nicht entschieden.

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Die Eisbären hatten früh im Schlussdrittel das nächste Powerplay, welches sie prompt nutzten. Ganze 69 Sekunden waren gespielt, da hatte Leo Pföderl die Kelle in den Schuss von Kapitän Frank Hördler gehalten und auf 3:1 erhöht (42.).
Das schonte erst einmal die strapazierten Nerven der Berliner Fans, denn eine Zwei-Tore-Führung fühlte sich dann doch besser an als das knappe 2:1. Und Manuel Wiederer hätte beinahe für noch mehr Ruhe gesorgt, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an Jake Hildebrand.
Die Eisbären wirkten zu Beginn deutlich aktiver als noch im Mitteldrittel. Da ging relativ wenig nach vorne. Doch jetzt war man wieder druckvoll im Spiel nach vorne und wollte den Löwen unbedingt den vierten Treffer einschenken. Die Hessen sahen sich nun vermehrt ins eigene Drittel gedrängt. Zumal sie wenig später erneut in Unterzahl ran mussten und zweimal hatte es ja heute schon im Berliner Powerplay im Tor der Löwen geklingelt. Aber diesmal spielte man es zu kompliziert und ließ daher die Chance zur Vorentscheidung liegen.
Frankfurt hatte kurz darauf selbst die Chance in Überzahl zu agieren. Aber die Special Teams waren heute ein entscheidender Faktor in dieser Partie. In Überzahl gelangen den Berlinern bis hierhin zwei Tore, in Unterzahl überstand man bis dato drei Powerplays der Hessen. Und genau in solch engen Spielen können die Special Teams ein Schlüssel zum Sieg sein.
Heute war es der Schlüssel zum Sieg. Denn im Schlussdrittel war am Ende die Luft raus. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Frankfurt fiel nicht mehr viel ein, um die Defensive der Eisbären nochmal in Verlegenheit zu bringen. Auch nicht beim vierten Powerplay in der Schlussminute, als es die Löwen mit zwei Mann mehr versuchten. Und so gelang der zweite wichtige Sieg innerhalb von zwei Tagen gegen einen direkten Konkurrenten. Zwar war es auch heute kein Spiel, in dem man über die volle Spieldauer überzeugen konnte, aber man erzielte die Tore eben immer zum richtigen Zeitpunkt. Und am Ende sind die drei Punkte alles, was zählt.

4:2 in Frankfurt: In 87 Sekunden legen die Eisbären den Grundstein zum Sieg beim Aufsteiger

Die Eisbären Berlin haben den dritten Sieg in Serie eingefahren: Bei Aufsteiger Löwen Frankfurt gewannen die Berliner verdient mit 4:2 (3:1,0:1,1:0) und verkürzten damit den Abstand auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Pre-Playoffs auf sieben Zähler. Man legte furios los, ließ danach einige Chancen liegen, ließ sich aber anschließend nicht aus der Ruhe bringen, als die Löwen nochmal heran kamen. Am Ende spielte man das mit sehr viel Leidenschaft zu Ende und verdiente sich die drei Punkte.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team nur minimal im Vergleich zum Sieg gegen Augsburg am vergangenen Freitag. Im Tor und in der Defensive blieb alles beim alten. Tobias Ancicka hütete erneut das Tor und die drei Verteidiger-Pärchen blieben zusammen.
In der Offensive blieb die Reihe um Yannick Veilleux, Peter Regin und Frank Mauer als einzige zusammen. Kevin Clark und Giovanni Fiore tauschten die Reihen. Clark stürmte in der ersten Reihe an der Seite von Marcel Noebels und Leo Pföderl. Fiore bildete die zweite Formation zusammen mit Matt White und Zach Boychuk. Und auch in der vierten Reihe gab es eine Änderung. Bennet Roßmy rotierte raus aus dem Kader, Lewis Zerter-Gossage kehrte nach überstandener Verletzung zurück ins Line-up und nahm den Platz vom Youngster zwischen Maximilian Heim und Jan Nijenhuis ein.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären benötigten drei Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs, welche man selbst als neues Ziel ausgegeben hatte. Gleiches wollten aber auch die Löwen, welche vor dem Spiel zehn Punkte Vorsprung auf die Eisbären hatten. Die ersten beiden Duelle waren an Dramatik nicht zu überbieten. Beide Spiele wurden erst in der Overtime entschieden. In Berlin gewannen die Eisbären mit 5:4, nachdem man zuvor eine 4:0-Führung im letzten Drittel verspielt hatte. In Frankfurt gewannen die Hessen mit 2:1, nachdem sie zwölf Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ausgeglichen hatten.

Von Beginn an war die Intensität in diesem „Sechs-Punkte-Spiel“ sehr hoch. Es ging munter hin und her, die Eisbären erspielten sich in der Anfangsphase schon sehr gute Chancen, aber Jake Hildebrand ließ sich zunächst nicht überwinden. Aber es war klar, dass das nicht lange gut gehen konnte. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und belohnten sich mit dem Führungstreffer in der siebten Spielminute. Giovanni Fiore war der Torschütze gewesen. Zunächst scheiterte auch er am Frankfurter Goalie, doch dieser konnte die Scheibe nicht parieren. Fiore setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 1:0.
Nur 49 Sekunden später die Hausherren mit dem Turnover an der gegnerischen blauen Linie, Kevin Clark zündete den Turbo und spielte den mustergültigen Pass auf Leo Pföderl, welcher am langen Pfosten lauerte und eiskalt vollendete – 2:0 (8.).
Und jetzt liefen die Berliner richtig heiß. Weitere 38 Sekunden später Jonas Müller mit dem Schuss von der blauen Linie, die Scheibe traf Daniel Wirt und der fälschte sie unglücklich ins eigene Tor ab – 3:0 (8.).
Der Traumstart für die Eisbären war perfekt, der Albtraumstart für die Löwen allerdings auch. Die wirkten nun richtig angeschlagen, während die Eisbären jetzt mit einer gehörig breiten Brust hier auftraten und weiter nach vorne spielten.
Doch wenn die Löwen eins in dieser Saison bewiesen haben, dann dass sie nie aufgeben. Und so gelang Ryan Olsen sieben Minuten vor der ersten Drittelpause der wichtige Anschlusstreffer – 1:3 (13.).
Und Frankfurt schnupperte nur wenig später in Überzahl am 2:3. Doch Tobias Ancicka und der Pfosten retteten den Berliner die Zwei-Tore-Führung. Erstmals in diesem Spiel drückten die Hessen die Eisbären ins eigene Drittel, doch diese hielten dem Druck der Löwen vorerst stand.
Das erste Drittel bot spektakuläres Eishockey auf Playoff-Niveau, es ging rauf und runter und es gab Chancen, welche für zwei Spiele reichen würden. Aber es war erst das erste Drittel und es machte bereits jetzt richtig Bock. Die Eisbären nahmen eine verdiente 3:1-Führung mit in die erste Pause, es hätte bei noch besserer Chancenverwertung aber auch 4:1 oder 5:1 stehen können. Und das sagte alles aus über dieses Auftaktdrittel in Frankfurt.

Auch im Mitteldrittel waren die Eisbären schon wieder offensiv ausgerichtet. Konter der Eisbären, Leo Pföderl mit dem Pass auf Kevin Clark, welcher direkt abzog und eigentlich schon den Torjubel auf den Lippen hatte. Aber Jake Hildebrand mit einem mega Save, mit dem er seine Mannschaft hier noch im Spiel hielt.
Fortan die Hauptstädter weiterhin mit mehr Spielanteilen und guten Angriffen, welche aber nicht zu Ende gespielt wurden. Frankfurt war nun durchaus bemüht, mehr nach vorne zu machen, aber sie fanden keinen Weg vorbei am Defensiv-Bollwerk der Eisbären. Dass man das diese Saison nochmal schreiben würde, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber die Defensive machte es den Hessen verdammt schwer, in aussichtsreicher Position zum Abschluss zu kommen.
Erstmals brenzlig vor dem Berliner Tor wurde es kurz vor dem Powerbreak und dem zweiten Frankfurter Powerplay. Reece Scarlett mit einem überragenden Solo, sein Pass bekam Carson McMillan aber nicht unter Kontrolle, weshalb diese dicke Chance ungenutzt blieb.
Im darauffolgenden Powerplay verkürzte Frankfurt aber tatsächlich auf 2:3. Die Scheibe blieb plötzlich vor Chad Nehring liegen und diese Einladung nahm er dankend an – 2:3 (34.).
Das Ergebnis war knapper als es der Spielverlauf eigentlich war. Denn danach hätten die Berliner deutlicher führen müssen. Da man die Chancen aber nicht nutzen konnte, kassierte man hinten den Anschlusstreffer. Bis dahin hatte man die Löwen im Mitteldrittel aber weitestgehend vom eigenen Tor ferngehalten. Aber auch das ist Eishockey, da kann ein Spiel enorm schnell kippen. Man erinnere sich nur an das erste Duell in Berlin in dieser Saison, als die Berliner ein 4:0 verspielten.
Und plötzlich kam Frankfurt auch wieder zu Abschlüssen. Tobias Ancicka bekam nun deutlich mehr zu tun als zuvor im zweiten Drittel. Die Eisbären mussten in dieser Phase kühlen Kopf bewahren.
In der Schlussphase die Eisbären mit der dicken Chance zum 4:2, denn für 86 Sekunden hatte man zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das Powerplay lief im Jahr 2023 bisher herausragend. Doch die doppelte Überzahl spielte man zu kompliziert, da war kaum Bewegung in der Formation. So ließ man diese dicke Chance kläglich liegen. Am Ende nahm man die knappe 3:2-Führung mit in die Kabine. Aber noch standen 20 heiße Minuten im Hexenkessel Frankfurt bevor.

Das letzte Drittel begann denkbar schlecht aus Eisbären-Sicht. Denn nach nur acht Sekunden kassierte man die nächste Strafzeit. Zum Glück überstand man diese Unterzahl aber schadlos. Die Eisbären selbst hatten dann auch ein Powerplay, ließen dieses aber ebenso ungenutzt.
Das Spiel lebte fortan weiter von der Spannung. Es blieb hart umkämpft und sehr intensiv. Es stand ja auch sehr viel auf dem Spiel. Die Eisbären hatten nachdem Powerbreak das zweite Powerplay im Schlussdrittel. Doch was in diesem Jahr bisher so überragend lief, funktionierte heute überhaupt nicht.
In der Schlussphase die Eisbären dann aber eiskalt. Frank Mauer mit dem klasse Pass durch zwei Löwen-Spieler hin durch auf Yannick Veilleux, welcher komplett frei vor Hildebrand auftauchte. Dem Frankfurter Goalie ließ er keine Chance und brachte die Eisbären dem dritten Sieg in Serie näher.
Doch bei Frankfurt weiß man nie so genau, schließlich sind die Hessen die Comeback-Löwen in der PENNY DEL. Und Trainer Gerry Fleming versuchte erneut alles. Auszeit und Goalie vom Eis – 3:30 Minuten vor dem Ende der Partie! Und Frankfurt war nah dran am 3:4, doch Ancicka mit dem starken Save gegen Nathan Burns. Im Spagat parierte der junge Berliner Goalie diesen Schuss. Die Eisbären verteidigten das bis zum Ende leidenschaftlich und sicherten sich somit den absolut verdienten 4:2-Auswärtssieg. Der dritte Sieg in Serie, erst zum zweiten Mal in dieser Saison.

Und den Grundstein zum Sieg legte man in 87 Sekunden im ersten Drittel. Da spielten die Eisbären Frankfurt schwindelig und schossen eine souveräne 3:0-Führung heraus. Eine bessere Chancenverwertung verhinderte im weiteren Spielverlauf eine deutlich höhere Führung und die damit verbundene Vorentscheidung. So blieb es bis zur Schlusssirene spannend, aber die Eisbären ließen sich auch trotz der beiden Frankfurter Treffer und des Hexenkessels in Frankfurt nicht aus der Ruhe bringen. Man zog sein Spiel über die 60 Minuten durch, blieb sehr konzentriert und verteidigte bis zur letzten Sekunde mit enorm viel Leidenschaft.
So vergrößerte man den Vorsprung auf Augsburg auf satte 13 Punkte. Die Panther haben aber zwei Spiele weniger absolviert. Auf Frankfurt verkürzte man auf sieben Punkte, auf den neuen Zehnten Nürnberg sind es Stand jetzt neun Punkte Rückstand. Aber wie Goalie Tobias Ancicka so schön nach dem Spiel sagte: „Wir gehen von Spiel zu Spiel!“ Und diese Einstellung ist genau die richtige. Dennoch sorgt der aktuelle Trend für leise Hoffnung im Kampf um die Pre-Playoffs. Schließlich hat man jetzt vier der letzten fünf Spiele gewonnen.

Zwölf Sekunden fehlen zum Auswärtssieg: Die Eisbären zeigen viel Kampf und Leidenschaft in Frankfurt, am Ende springt aber doch nur ein Punkt dabei heraus

Ausgabe #18:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Spiel an diesem Wochenende verloren. Wie am Freitagabend gegen Straubing hieß es auch am Sonntagnachmittag bei den Löwen Frankfurt 1:2. Gegen die Niederbayern hatte man in der regulären Spielzeit verloren, bei den Hessen immerhin in der Verlängerung. Und doch sind diese beiden Spiele komplett unterschiedlich gewesen. Gegen Straubing legten die Eisbären einen blutleeren Auftritt hin, der einer Resignation gleich kam. Da ließ man alles vermissen, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Und mit diesen Eindrücken reiste man am Sonntagmorgen gen Hessen, um die Eisbären beim Aufsteiger und DEL-Rückkehrer lautstark zu unterstützen.

Rund 1.500 Eisbären Fans, welche per Sonderzug, Bussen, Autos, Zug usw. in die Mainmetropole gereist waren, verwandelten die Eissporthalle in Frankfurt in ein Tollhaus. Der Support der Eisbären-Fans war gigantisch gewesen und zwar über die gesamte Spieldauer. Das ließ die sonst eigentlich auch sehr enthusiastischen Löwen-Fans beeindruckt zurück. Die Frankfurter Fans waren anscheinend so beeindruckt, dass sie darüber hinaus den eigenen Support ihrer Mannschaft vergessen hatten. Oder wir haben es schlichtweg einfach nicht gehört, weil wir so laut waren.
Von dem Support ihrer Fans waren letztendlich auch die Eisbären sichtlich beflügelt, denn die Berliner legten das beste Spiel in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hin. Ich hatte alles erwartet, aber nicht so einen Auftritt der Eisbären. Die Berliner warfen alles rein in dieses Spiel, kämpften über fast 60 Minuten und legten ebenso lange eine unglaubliche Leidenschaft an den Tag. In der aktuellen Situation dürfen wir keine „Hurra-Spiele“ der Hauptstädter erwarten. Im Abstiegskampf zählen andere Tugenden – eben solche wie Kampf und Leidenschaft.

Foto: Ela on Tour

Und genau das zeigten die Eisbären gestern vom ersten Bully weg. Welches übrigens erst mit zehnminütiger Verspätung stattfand, weil das Eis in Frankfurt Probleme machte. Doch auch diese außerplanmäßige Pause brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Ganz im Gegenteil. Sie legten einen Start wie die Feuerwehr hin und drängten die Gastgeber in der Anfangsphase mehrfach ins eigene Drittel. Die Hessen hatten mit diesem Start der Gäste nicht gerechnet und waren sichtlich beeindruckt. Dieser Turbostart der Eisbären hätte ein Tor verdient gehabt und beinahe wäre das 1:0 auch in der dritten Spielminute gefallen. Da hatten die Eisbären die Scheibe regelrecht ins Tor ackern wollen und waren auch der Meinung, dass sie es geschafft hätten. Doch der Videobeweis gab Aufschluss darüber, dass dem nicht so war. Es blieb also weiterhin beim 0:0.
Die Eisbären blieben im ersten Drittel die spielbestimmende Mannschaft. Die Berliner dominierten das erste Drittel, setzten sich immer wieder im Angriffsdrittel fest und feuerten aus allen Rohren. Dabei gingen die Scheiben zwar nicht immer auf das Tor sondern manchmal auch knapp daneben. Aber die Angriffe waren allesamt gefährlich. Das 1:0 lag mehrfach in der Luft, nur fallen wollte es einfach nicht. Weil Jake Hildebrand im Löwen-Tor einmal mehr seine Klasse bewies.
Von den Löwen war im ersten Drittel wenig zu sehen. Ja, sie hatten auch ihre kurzen Phasen Richtung Berliner Tor, aber sie konnten von Glück reden, dass sie hier mit einem 0:0 aus dem ersten Drittel heraus kamen.

Foto: Ela on Tour

Auch im Mitteldrittel dasselbe Bild. Die Eisbären mit viel Offensivpower und Chancen über Chancen. Aber wenn du im Tabellenkeller stehst, gehen eben die besten Chancen nicht rein. Würden die Berliner wie gewohnt oben in der Tabelle stehen, hätten sie hier wahrscheinlich schon locker mit 3:0 oder 4:0 geführt. Gut, dass selbst so eine Führung gegen Frankfurt nicht ausreichend ist, haben wir diese Saison auch schon gemerkt. Aber in der aktuellen Situation wäre es Balsam für die geschundenen Seelen gewesen.
Aber die Berliner ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, marschierten einfach immer weiter Richtung Jake Hildebrand. Aber der wollte einfach keine Scheibe durchlassen.
Wenn Frankfurt zu Angriffen kam, war die Defensive der Berliner immer wieder zur Stelle. Die Spieler unterstützten sich in jeder Situation gegenseitig und vor allem unterstützten sie endlich auch mal wieder ihren Goalie, der ebenso zur Stelle war, wenn er gefordert wurde. Und Tobias Ancicka sollte im Laufe des Spiels noch jede Menge zu tun bekommen.
Denn in der Schlussphase des Mitteldrittels ließ die Disziplin der Eisbären arg zu wünschen übrig, weshalb es auf einmal Strafen hagelte. Jonas Müller kassierte wegen eines Checks gegen die Bande fünf Minuten, Kapitän Frank Hördler bekam wegen eines Hohen Stocks 2+2-Minuten. Frankfurt also fortan mit einem langen Überzahlspiel und das sogar mit zwei Mann mehr. Die Löwen versuchten auch alles im Powerplay, aber nun schlug die Stunde von Tobias Ancicka, der seinem Gegenüber Jake Hildebrand in nichts nach stand und alle Chancen der Hausherren parierte. So stand es auch nach 40 Minuten noch 0:0.

Foto: Ela on Tour

Auch das letzte Drittel begannen die Berliner mit zwei Mann weniger und das für satte 80 Sekunden. Aber das Defensiv-Bollwerk stand und ließ nichts zu vom schlechtesten Powerplay der Liga. So eine überstandene Strafzeit sollte der Mannschaft nun natürlich nochmal einen Push für die restliche Spielzeit geben. Denn auch die Spieler merkten inzwischen, dass hier was drin war und man Punkte mit nach Hause nehmen könnte.
Kaum wieder komplett, mussten die Eisbären erneut in Unterzahl ran, doch da wäre Manuel Wiederer beinahe der Shorthander gelungen. Doch sein Schuss trudelte knapp am Tor vorbei. Es war einfach nicht zu fassen, wie viele Chancen die Eisbären hier liegen gelassen hatten.
Doch zwölf Minuten vor dem Ende war es endlich soweit. Giovanni Fiore lauerte auf einen Frankfurter Fehler und schmiss dann seinen Turbo an. Auf dem Weg zum Tor war er nicht mehr aufzuhalten und ließ beim Abschluss Jake Hildebrand keine Chance – 1:0! Nun war volle Ekstase im Gästeblock angesagt.
Fortan ging es hin und her. Frankfurt wollte den Ausgleich erzielen, die Eisbären einen Konter zum vorentscheidenden 2:0 abschließen. Und da Frankfurt aufmachen musste, boten sich den Eisbären Räume zum Kontern. Erneut war Manuel Wiederer auf und davon, leider vergab er aber auch diesen Alleingang.
Die Zeit lief runter, Löwen-Coach Gerry Fleming nahm seine Auszeit und zog seinen Goalie vom Eis. Klappte ja gegen Mannheim unter der Woche auch schon hervorragend. Doch die Eisbären verteidigten das bärenstark und ließen die Frankfurter Angriffe allesamt abprallen.
Bis zwölf Sekunden vor der Schlusssirene. Da fand ein Hammer von Dylan Wruck den Weg vorbei an Tobias Ancicka ins Tor – 1:1. Ekstase auf Seiten der Löwen-Fans, was nicht verwundert, hatten die sich ja die 59 Minuten vorher ausgeruht und kaum Stimmung verbreitet. Und auf Seiten der Eisbären war es pure Verzweiflung, dass man erneut drei Punkte kurz vor Schluss so einfach weg geworfen hatte. Man hätte die Konzentration, den Kampf und die Leidenschaft eben noch ganze zwölf Sekunden aufrecht erhalten müssen. So aber musste man hier doch noch in die Verlängerung und nahm vorerst nur einen Zähler mit.

Bei diesem einen Zähler blieb es anschließend auch, weil Marcel Noebels die Scheibe vertändelte und dann zu lange brauchte, um hinterher zu gehen und seinen Fehler wieder auszubaden. In der Zeit war David Elsner ihm schon enteilt und erzielte den 2:1-Siegtreffer nach 69 Sekunden in der Overtime.

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Die Eisbären hatten es also geschafft, einen eigentlich schon sicher geglaubten Sieg noch wegzuwerfen und zwei wertvolle Punkte im Abstiegskampf zu verschenken. Denn der Sieg der Löwen war nicht wirklich verdient, sie hatten am Ende schlichtweg Glück, dass die Eisbären aus ihren Chancen kein Kapital geschlagen haben und dass Jake Hildebrand mal wieder überragend hielt. Dabei hätten die Eisbären das Spiel frühzeitig entscheiden müssen. Spätestens, als Frankfurt seinen Goalie gezogen hatte. Da überstehst du zuvor gut zehn Minuten mit einem oder zwei Mann in Unterzahl und kassierst dann doch zwölf Sekunden vor dem Ende bei gezogenem Goalie das Gegentor. Das kannst du dir nicht ausdenken. Und es ist so bitter, dass man dieses Spiel verloren hatte. Weil es eben so unnötig war. Und weil man dadurch auf Platz 14 abgerutscht ist. Die Situation in Berlin wird also immer bedrohlicher. Denn nun steht man auf einem Abstiegsplatz (wenn es denn einen Aufsteiger aus der DEL2 am Ende der Saison gibt).

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Die Spieler selbst konnten es nach dem Spiel auch nicht fassen, dass sie das Spiel noch aus der Hand gegeben hatten. Das hätte der Turnaround-Sieg sein können, doch nun könnte es eine Niederlage sein, die dem mangelnden Selbstvertrauen der Spieler den Rest gibt. Denn keiner der Spieler kennt so eine Situation, in der die Eisbären gerade stecken. Keiner kennt sich mit Abstiegskampf aus und das macht das Ganze noch schlimmer. Viel weiter geht es nun nicht mehr runter in der Tabelle. Es wird nun Zeit, endlich wieder Punkte einzufahren. Auf die gestrige Leistung kann man auf jeden Fall aufbauen, denn wenn man in jedem Spiel so einen Kampf und so eine Leidenschaft an den Tag legt, dann wird man auch wieder Spiele gewinnen und Punkte einfahren. Aber dafür musst du bis zum Ende, also bis zur letzten Sekunde, dein Spiel durchziehen.

Ein wenig enttäuscht war ich gestern persönlich von der Mannschaft nach dem Spiel. Ein Teil der Spieler kam nach dem Spiel nochmal raus und wollte sich für den unglaublichen Support bei den Fans bedanken. Schade nur, dass nicht ALLE Spieler rausgekommen sind. Denn das hätten die Fans allemal verdient, denn der Support während des Spiels war einmal mehr atemberaubend.

5:4 n.V. gegen Frankfurt! Die Eisbären verspielen eine 4:0-Führung und kommen mit einem blauen Auge davon

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin haben den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich mit 5:4 n.V. (2:0,2:0,0:4/1:0) durch. Doch darüber freuen dürfte sich keiner. Denn die Eisbären verspielten im letzten Drittel eine 4:0-Führung und retteten in der Verlängerung noch den Zusatzpunkt. Doch es hätten drei sein müssen.

Für die Partie gegen Aufsteiger Frankfurt änderte Trainer Serge Aubin das Line-up nur geringfügig. Juho Markkanen bekam den Start und somit sein DEL-Debüt. In der Offensive tauschten nur Jan Nijenhuis und Marcel Barinka die Reihen, Kevin Handschuh war nicht dabei, ansonsten blieb alles beim alten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Letztmals gegen eine Frankfurter DEL-Mannschaft spielten die Berliner am 12.03.2010. Damals noch gegen die Frankfurt Lions, welche man im letzten DEL-Vergleich mit 3:2 besiegen konnte. Heute folgte der erste Vergleich mit den Löwen Frankfurt in die DEL, welche mit zwei Siegen aus drei Spielen hervorragend in die Saison gestartet waren. Auf die leichte Schulter sollte man den Aufsteiger also nicht nehmen.
Die Partie begann recht flott, weil beide Mannschaften schnell die neutrale Zone überbrückten und den Weg Richtung Tor suchten. Die Eisbären hatten dabei die beste Chance durch Giovanni Fiore, welcher klasse freigespielt wurde, aber an Jake Hildebrand im Frankfurter Tor scheiterte. Doch auch die Löwen versteckten sich keinesfalls und spielten hier frech auf und störten immer wieder erfolgreich den Berliner Spielaufbau. So kamen auch die Gäste zu ihren ersten Abschlüssen, welche aber noch nicht gefährlich waren.
Kurz nach dem die Eisbären ein Powerplay ungenutzt ließen, schlugen sie doch noch zu. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, dort blieb sie hängen, doch Kevin Clark stand zum Abstauber parat – 1:0 (9.). Die erste Eisbären-Führung in dieser Saison.
Die Eisbären waren auch danach weiter gefährlich und hatten Chancen auf das 2:0. Hinten hatte man sich inzwischen besser auf die Frankfurter eingestellt und hielt die Löwen gut vom Tor fern. Auch bei der ersten Unterzahl funktionierte die Defensivarbeit im Penaltykilling gewohnt sehr gut, auch hier ließ man nichts von Frankfurt zu.
Erst rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause konnte sich Frankfurt mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen und kam dann auch zu zwei dicken Chancen. Carson McMillan stand frei vor Juho Markkanen und kam zweimal zum Abschluss. Zweimal parierte der finnische Goalie aber richtig stark. Und direkt im Gegenzug vergoldeten seine Vorderleute seine beiden Saves auch noch. Schneller Gegenangriff der Berliner über Julian Melchiori und Matt White, welcher die Scheibe allerdings verlor. Frank Mauer nahm sie auf, schaute kurz hoch und tunnelte Jake Hildebrand zum 2:0 (18.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Eine verdiente Führung, war es doch das bisher beste Drittel der Eisbären in der noch jungen Saison.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch im zweiten Drittel die Eisbären am Drücker. Bedingt auch durch ein Powerplay konnte man sich im Frankfurter Drittel festsetzen und kam zu richtigen guten Chancen. Das Besondere daran: Jake Hildebrand musste für kurze Zeit mit einem Spieler-Schläger spielen (seinen Goalie-Stick hatte er bei einem Abwehrversuch verloren) und das hatten die Berliner Spieler natürlich gemerkt und erhöhten in dieser Phase auch den Druck. Doch Frankfurt und Jake Hildebrand überstanden diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor.
Doch dem Berliner Dauerdruck konnten die Löwen nicht länger stand halten. 28 Minuten waren gespielt, da schlug es ein drittes Mal im Tor des Aufsteigers ein. Eric Mik hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, Zach Boychuk hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 3:0 (28.).
Auch danach ging es nur in eine Richtung weiter. Powerplay der Hausherren, die fanden ihre Formation und ließen die Scheibe laufen. Marcel Noebels spielte die Scheibe zu Zach Boychuk an den linken Pfosten, der spielte sie direkt weiter zu Giovanni Fiore, welcher vor dem Tor lauerte. Fiore musste nur noch den Schläger lang machen und erhöhte so auf 4:0 (32.). Eine klasse Kombination!
Von Frankfurt war weiterhin nicht viel zu sehen. Die Eisbären hatten deren Top-Reihe um die Ex-Eisbären Dominik Bokk und Brendan Ranford sowie Carter Rowney komplett abgemeldet. Und schon hat man Frankfurt im Griff. In den ersten drei Spielen wirbelte diese Reihe die Gegner noch durcheinander, heute war von denen sehr wenig zu sehen. Und so ging auch die 4:0-Pausenführung der Eisbären absolut in Ordnung, auch in der Höhe.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Schlussabschnitt war keine zwei Minuten alt, da kam Frankfurt schnell vor das Berliner Tor. Magnus Eisenmenger war es letztendlich, welcher Juho Markkanen keine Chance ließ – 4:1 (42.).
Kurz darauf gab es dann mal einen Wechselgesang beider Fanlager, hatten doch beide bekanntlich denselben Erzrivalen – die Adler Mannheim. Für so etwas muss eben während des Spiels auch mal Zeit sein.
Nun aber zurück zum Spiel, wo die Hessen jetzt wieder präsenter waren. Frankfurt suchte nun wieder vermehrt den Weg Richtung Berliner Tor und dort dann auch den Abschluss. Und beinahe wären die Löwen auf zwei Treffer dran gewesen. Rylan Schwartz war durch gewesen und hatte das Eins-gegen-Eins gegen Juho Markkanen, doch der Berliner Goalie parierte diesen Schuss sehenswert.
Die Hessen hatten hier nun mehr vom Spiel und in Überzahl die Chance, weiter zu verkürzen. Doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos, waren aber gewarnt, hier nicht weiter nachzulassen.
Doch Frankfurt ließ nicht nach und hatte erneut einen Alleingang. Bei Vier-gegen-Vier war es Dylan Wruck, der diesen diesmal nutzen konnte – 4:2 (52.). Begann jetzt die große Aufholjagd der Hessen? Dass sie das können, hatten sie ja erst zu Saisonbeginn in Wolfsburg bewiesen.
Konnte man die Eisbären für ihr Spiel in den ersten beiden Dritteln noch loben, musste man das letzte Drittel schon wieder kritisieren. Denn man nahm angesichts einer beruhigenden 4:0-Führung den Fuß vom Gas und ließ Frankfurt so wieder zurück ins Spiel kommen. Dabei verlangt Trainer Serge Aubin immer, die Konzentration über die gesamte Spieldauer hochzuhalten. Das war heute nicht der Fall.
Nach dem zweiten Treffer der Löwen waren die Sinne der Eisbären aber wieder geschärft und man kam selber mal wieder gefährlich vor das Tor. Und hinten war man nun auch wieder hellwach und hielt Frankfurt weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Die Hessen versuchten am Ende nochmal alles. Trainer Gerry Fleming zog seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers und nahm zudem seine Auszeit. Mit Erfolg. 67 Sekunden vor dem Ende erkämpfte Frankfurt hier tatsächlich noch das 4:3. Brett Breitkreuz staubte erfolgreich ab.
Nun begann das große Zittern in der Arena am Ostbahnhof. Frankfurt weiterhin zu Sechst und am Drücker. Die Eisbären taten sich schwer, für Befreiung zu sorgen. Und 15,8 Sekunden vor dem Ende nahm das Drama seinen Lauf. Erneut war es Brett Breitkreuz, welcher per Abstauber erfolgreich war – 4:4. Die Eisbären hatten also tatsächlich eine 4:0-Führung gegen den Aufsteiger verspielt. Während der Gästeblock den Punktgewinn frenetisch bejubelte, gab es von den Eisbärenfans vereinzelt Pfiffe. Zu recht nach dem Schlussdrittel.

So ging es für die Eisbären wie bereits am Freitag in die Verlängerung. Und da nahm das Spiel doch noch ein versöhnliches Ende. Kevin Clark mit dem Pass auf Julian Melchiori, welcher alleine vor Hildebrand auftauchte und vor diesem die Nerven behielt. Nach 74 Sekunden in der Overtime bescherte der Verteidiger den Zusatzpunkt für die Eisbären.

Doch darüber freuen dürfte sich bei den Berlinern keine. Eher sollte man sich über einen verschenkten Punkt ärgern. Denn 40 Minuten lang hatte man die Löwen im Griff und führte auch in der Höhe verdient mit 4:0. Im Schlussdrittel folgte dann jedoch ein unerklärlicher Leistungsabfall. Man war nicht mehr konzentriert bei der Sache und ließ dadurch Frankfurt unnötigerweise wieder zurück ins Spiel kommen. Das darf dir als Meister gegen einen Aufsteiger, der definitiv nicht wie einer auftritt, nicht passieren. Da musst du das souverän und abgeklärt zu Ende spielen. Doch da mangelt es den Eisbären noch dran. An 60 Minuten konstanter Leistung. Aus diesem letzten Drittel wird man die Lehren ziehen müssen. Denn so etwas darf nicht nochmal passieren.