Bitterer Abend für die Eisbären Berlin bei den Löwen Frankfurt: Bei den Hessen setzte es am Ende eine verdiente 1:5-Niederlage. Die Entscheidung fiel in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels, als die Löwen die Eisbären förmlich überrannten. Davon erholten sich die Berliner nicht mehr und müssen somit einen Rückschlag im Kampf um Platz eins hinnehmen. Acht Zähler sind die Schanzer Panther nun weg, acht Zähler beträgt aber der Vorsprung auf Platz drei, den Mannheim belegt.
Am Sonntag nach dem Spiel gegen Straubing sprach Trainer Serge Aubin auf der Pressekonferenz noch davon, dass am Mittwoch evtl. zwei Spieler ins Line-up zurückkehren würden. Damit meinte er die beiden Stürmer Zach Boychuk und Gabriel Fontaine, welche dem Coach beim heutigen Auswärtsspiel in Frankfurt tatsächlich wieder zur Verfügung standen. Dafür rotierten die beiden Youngster Maxim Schäfer und Elias Schneider raus aus dem Kader.
Yannick Veilleux und Liam Kirk bekamen Boychuk an die Seite, Fontaine bildete eine komplett neue Reihe zusammen mit Marcel Noebels und Lean Bergmann. Die Paradereihe Tiffels-Ronning-Pföderl blieb natürlich bestehen. In der nominell vierten Reihe stürmten Eric Hördler, Matej Leden und der Allrounder Eric Mik.
In der Defensive blieb alles unverändert. Somit stand auch heute wieder Jonas Stettmer im Tor, was damit bedeuten dürfte, dass er aktuell die Nummer eins in Berlin ist. Angesichts der bisher gezeigten Leistungen in dieser Saison wäre es auch mehr als verdient.
Für beide Mannschaften ging es um wichtige Punkte. Die Hessen benötigten diese im Kampf um einen Platz in den Pre-Playoffs, während die Eisbären noch um Platz eins kämpfen. Und die Hessen waren zuletzt ein Lieblingsgegner der Eisbären, denn vier der letzten fünf Duelle gingen an die Berliner. Wer behielt heute die Oberhand und fuhr die wichtigen Zähler ein?

Hat momentan die Nase vorn im Kampf um die Nummer eins bei den Eisbären Berlin: Jonas Stettmer (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Munterer Beginn in Frankfurt. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten den Weg vor das gegnerische Tor. Man merkte der Partie an, dass wir uns am Ende der Hauptrunde befinden und viel auf dem Spiel steht.
Kurz vorm ersten Powerbreak durfte das gefährlichste Powerplay der PENNY DEL die Arbeit aufnehmen. Doch da bestätigte sich nur das, was man in den ersten drei Duellen zwischen diesen beiden Teams bereits gesehen hatte. Gegen Frankfurt tun sich die Eisbären in Überzahl schwer, trafen bisher nur einmal in zwölf Überzahlspielen. Auch das 13. Powerplay brachte keine Verbesserung in dieser Statistik.
Danach ging es weiter rauf und runter, die Eisbären hatten Vorteile im Spiel, Tore sollten im Auftaktdrittel aber keine Fallen. So ging es mit einem 0:0 in die erste Drittelpause.

Spielte im zweiten Drittel groß auf, erzielte ein Tor selbst und bereitete ein weiteres Tor vor: Julian Napravnik (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)
Das zweite Drittel begann mit einem Pfostentreffer der Löwen Frankfurt. Cameron Brace hatte nach nur 16 Sekunden etwas zu genau gezielt. 30 Sekunden später zielte Julian Napravnik besser. Die Scheibe blieb vor dem Tor hängen, fiel vor die Kelle von Napravnik und der fackelte nicht lange – 0:1 (21.).
Die Hessen spielten in der Anfangsphase ein aggressives Forechecking, womit sie die Berliner vor große Probleme stellten. Die Eisbären kamen überhaupt nicht ins Spiel und mussten prompt einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Marcel Noebels verlor im eigenen Drittel die Scheibe, Chris Wilkie scheiterte an Jonas Stettmer, aber die Scheibe ging an den Schläger von Jonas Müller, der sie am Ende über die eigene Linie drückte – 0:2 (27.). Ein unglückliches Gegentor, aber nicht unverdient, denn die Hessen dominierten in dieser Phase das Spiel.
Und es kam noch schlimmer für die Hauptstädter. Keine zehn Minuten waren gespielt und Frankfurt erhöhte auf 3:0. Napravnik fuhr rum ums Tor, sah Daniel Wirt und der netzte eiskalt ein. Da ließ man zu viel Platz, welchen die Hessen ausnutzten. Die Berliner wirkten von der Rolle nach einem eigentlich guten ersten Drittel.
In der zweiten Hälfte des Mitteldrittels erhöhten die Eisbären das Tempo und den Druck, man erspielte sich auch durchaus gute Chancen, aber Cody Brenner war einfach nicht zu überwinden. Die Löwen lauerten in dieser Phase vermehrt auf Konter. Aber auch diese waren nicht von Erfolg gekrönt, weshalb es mit einem 0:3 aus Sicht der Eisbären in die zweite Drittelpause ging.

Erzielte den Ehrentreffer in Frankfurt: Yannick Veilleux (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)
Der Weg war also ein weiter für die Hauptstädter, wollte man etwas Zählbares aus Frankfurt mit nach Hause nehmen. Man hatte sich für das Schlussdrittel auf jeden Fall viel vorgenommen und machte direkt nach Wiederbeginn Druck auf das Tor von Cody Brenner, aber es mangelte weiterhin am Schussglück.
Hoffnung brachte dann das zweite Powerplay im Spiel, schließlich mussten die Eisbären drei Tore aufholen. Aber auch dieses spielte man zu kompliziert und ließ so eine große Chance liegen. Schnell bekam man die dritte Chance und bekanntlich sind aller guten Dinge ja drei. Und genau dieses Sprichwort traf heute auf das Powerplay der Eisbären zu. Yannick Veilleux brachte die Berliner auf das Scoreboard und sorgte somit für eine spannende Schlussphase in der Eissporthalle Frankfurt – 1:3 (52.).
Aber auf Spannung hatten die Hessen heute keine Lust, Lins Fröberg mit der Entscheidung zum 4:1 (55.). Ex-Eisbär Dominik Bokk erhöhte in Überzahl sogar noch auf 5:1 (57.). Es war am Ende ein gebrauchter Abend für die Eisbären, welche die Schlüsse aus diesem Spiel ziehen werden und es am Freitagabend gegen Augsburg wieder besser machen wollen. Lieber jetzt so ein Abend als in den Playoffs.