9:3 in Mannheim: Ein Abend für die Geschichtsbücher

Was für eine Demütigung! Die Eisbären Berlin haben den DEL-Klassiker bei den Adler Mannheim deutlich mit 9:3 (1:0,4:3,4:0) gewonnen und damit zumindest bis morgen Abend die Tabellenführung erobert. Wenn man das reine Ergebnis liest, würde man denken, Mannheim war gar nicht auf dem Eis. Doch das stimmt nicht, denn die Adler spielten bis zum 2:2 richtig gut und drängten die Berliner in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels sogar minutenlang ins eigene Drittel. Doch nach dem 2:3 fiel die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins komplett auseinander, während bei den Eisbären dann einfach alles klappte, was sie probierten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up heute ordentlich. In der Defensive blieb nur das Duo Korbinian Geibel/Eric Mik zusammen. Jonas Müller/Kai Wissmann und Markus Niemeläinen/Olivier Galipeau hießen die anderen beiden Verteidiger-Pärchen.
In der Offensive blieb lediglich die Ronning/Boychuk/Pföderl-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand aus Gabriel Fontaine, Liam Kirk und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Eric Hördler, Blaine Byron und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bildeten Rückkehrer Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Michael Bartuli.

Es war mal wieder Zeit für den Klassiker in der PENNY DEL: Mannheim vs. Berlin – was hat dieses Duell nicht schon alles für Geschichten geschrieben? In dieser Spielzeit gingen beide Duelle in der Hauptstadt an die Eisbären, die heute den dritten Sieg im dritten Vergleich einfahren wollten. Mannheim hingegen wollte nach vier Niederlagen in Folge mal wieder einen Sieg einfahren. Wer behielt die Oberhand im Duell der beiden Erzrivalen?

Jubel über das 1:0 von Kapitän Kai Wissmann/rechts. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Es waren keine drei Minuten gespielt, da saß schon wieder der erste Eisbär in der Kühlbox. Genau das, was Trainer Aubin nicht sehen wollte. Immerhin überstand man die erste Unterzahl der Partie aber ohne Gegentor.
Mannheim hatte Vorteile in der Anfangsphase, aber auch die Eisbären suchten immer mal wieder den Weg vor das Tor von Adler-Goalie Felix Brückmann. Mitte des ersten Drittels durfte auch die Powerplay-Formation der Berliner ran. Das die heute Eiszeit bekommen würde, war fast schon zu erwarten. Denn Mannheim stellt die Mannschaft mit den meisten Strafminuten in der gesamten Liga. Doch auch die Eisbären ließen ihr erstes Überzahlspiel ungenutzt.
Fortan war es ein munteres Spiel mit hohem Tempo, in dem es hin und her ging. Hochkarätige Torchancen sprangen dabei jedoch nicht heraus. Bis fünf Minuten vor dem Ende des Auftaktdrittels, da fuhren die Adler den Konter, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. Auch die nächste Großchance gehörte den Adlern, aber Nick Cicek scheiterte frei vor Hildebrand. Eine Führung der Adler wäre hier durchaus verdient gewesen.
Doch wer vorne seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten bestraft. Zach Boychuk eroberte stark die Scheibe an der Bande, sah Kai Wissmann und spielte die Scheibe zu seinem Kapitän. Und der ließ sich nicht lange bitten und versenkte den Puck im langen Eck – 1:0 (19.). So nahmen die Gäste eine knappe Führung mit in die erste Drittelpause.

Wie gewohnt wurde es sehr hitzig zwischen Mannheim und Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Berliner zu Beginn des Mitteldrittels noch eine Minute Powerplay ungenutzt ließen, schlugen die Adler wenig später zu. Stefan Loibl mit dem 1:1, da stand er vollkommen frei vor dem Tor (22.). Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte in dieser Situation überhaupt nicht, was Mannheim bestrafte.
Die Kurpfälzer blieben danach am Drücker, konnten aber diese Drangphase nicht nutzen. Und die Eisbären? Die erwiesen sich mal wieder als eiskalt. Liam Kirk staubte erfolgreich ab und setzte seine Tor-Serie fort – 2:1 (25.). Da schockte man die Adler und deren Fans in einer eigentlich guten Phase, in der sich der Berliner Treffer nicht wirklich angedeutet hatte.
Danach wurde es immer hitziger auf dem Eis, was normal ist, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen. Aber es wurde auch Eishockey gespielt. Es ging weiter rauf und runter, beide Teams hatten gute Chancen.
Nach dem Powerbreak dominerten die Kurpfälzer das Spiel, setzten die Eisbären minutenlang im eigenen Drittel fest und so war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Matthias Plachta fälschte die Scheibe entscheidend ab – 2:2 (33.). Die Eisbären konnten nicht komplett wechseln, Jonas Müller stand in der Sequenz bereits 3:40 Minuten auf dem Eis.
Die Partie wurde immer nickliger und die Berliner mal wieder in Überzahl. Nick Cicek mit einem überharten Foul gegen Zach Boychuk, was nur zwei Minuten gab. Unverständlich, denn das Foul war reine Absicht von Cicek. Aber die Eisbären gaben die Antwort auf dem Eis. Kai Wissmann brachte die Scheibe von oben Richtung Tor, Leo Pföderl fälschte ab und sorgte für die erneute Berliner Führung – 3:2 (35.). Mal sehen, ob die DEL auch da nach dem Spiel nochmal aktiv wird und eine Sperre verhängt. Alles andere würde mich wundern.
Aber zurück zum Spiel, wo die Berliner nachlegten. Eric Hördler mit einem überragenden Zuspiel auf Zach Boychuk, der die Scheibe nur noch ins leere Tor einschieben musste – 4:2 (37.). Und nur 16 Sekunden später war es Ty Ronning, der auf 5:2 stellte (38.). Wahnsinn, wie die Eisbären ihre Chancen hier nutzten gegen eine eigentlich sehr starke Adler-Mannschaft. Aber das 3:2 sorgte für einen Bruch im Spiel der Kurpfälzer, deren Fans nach den drei Gegentoren in Folge erstmal komplett verstummten.
Aber in der Schlussphase durften die Mannheim dann doch nochmal jubeln. Luke Esposito arbeitete die Scheibe sprichwörtlich über die Linie – 5:3 (39.).
Puh, was für ein wildes Mitteldrittel mit dem besseren Ende für die Hauptstädter. Aber das Spiel versprach noch 20 spannende Minuten in der SAP-Arena.

Mal wieder ein Lean-Bergmann-Fight in Mannheim. Wird langsam zur Gewohnheit. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das Schlussdrittel begannen die Eisbären mit einem Mann mehr, erneut konnte man es nicht nutzen. Anschließend das gleich Bild wie im zweiten Drittel – Mannheim lief an und erhöhte den Druck. Was sie angesichts des Spielstandes aber auch machen mussten, wollte man die fünfte Niederlage in Folge noch verhindern. Aber von Erfolg gekrönt waren die Angriffe der Hausherren nicht, weil die Berliner Defensive aber auch nicht viel Platz gab.
Mitte des letzten Drittels entschieden die Eisbären mit einem Konter das Spiel. Liam Kirk schloss humorlos ab – 6:3 (49.). Diese Kaltschnäuzigkeit der Berliner ist schon beeindruckend. Der Treffer sorgte dann auch wieder endgültig für Ruhe im Ufo.
Es sollte noch bitterer kommen. Liam Kirk zog vor das Tor und war am Ende auch der Torschütze, aber es war Matthias Plachta, der seine Stürmer-Qualitäten unter Beweis stellte – nur eben auf der falschen Seite – 7:3 (52.). Hattrick für die Nummer 94, die gerade alles kurz und klein schießt!
Was an so einem Abend noch fehlte? Ein Fight von Lean Bergmann, der sich eine Schlägerei mit Nick Cicek lieferte und danach wieder „seine Liebe“ gegenüber den Adler-Fans zeigte.
Während die Mannheimer Fans danach nur noch gegen Berlin sangen, antworteten die darauf mit dem Treffer zum 8:3 durch Leo Pföderl (54.). Inzwischen klappte einfach alles bei den Eisbären, während Mannheim komplett auseinander fiel.
Und noch war Mannheim nicht erlöst, Blaine Byron erhöhte zum Endstand auf 9:3 in Überzahl. Man fühlte sich inzwischen wie im Traum. Heute wurde ein neues Kapitel in der Geschichte zwischen den beiden Erzrivalen geschrieben. Eins, an das die Fans der Eisbären noch viele Jahre mit einem Lächeln im Gesicht zurück denken werden, während man in Mannheim diesen Abend wohl am liebsten ganz schnell vergessen möchte.

5:2-Sieg gegen Mannheim: Tore, Faustkämpfe und unfähige Schiedsrichter – ein ganz normaler Sonntagnachmittag in Berlin!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #25:

Was für ein Spiel: Die Eisbären Berlin haben das Duell der Erzrivalen gegen die Adler Mannheim verdient mit 5:2 (1:1,2:1,2:0) gewonnen. Die Berliner zeigten eine sehr starke Vorstellung und knackten die zuletzt so starke Mannheimer Defensive mit sehr schön herausgespielten Toren. Es war ein sehr hitziges und von Nickligkeiten geprägtes Spiel, was aber einzig und allein an den beiden Hauptschiedsrichtern Martin Frano und Roman Gofman lag, die das Spitzenspiel zu keiner Zeit im Griff hatten. Wie die PENNY DEL diese beiden Schiedsrichter in so einem Spiel ansetzen kann, bleibt mit mir ein Rätsel. Allen voran Roman Gofman, der nicht den allerbesten Ruf in der Liga genießt. Heute bewies er einmal mehr, warum das so ist. Gebt diesem Schiedsrichter bitte einfach kein Spiel mehr in dieser Liga, das würde einiges besser machen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte zwar auf den zuletzt gesperrten Yannick Veilleux zurückgreifen, dafür fehlte heute Lean Bergmann. Das führte zu Veränderungen im Line-up.
Bereits im Tor gab es einen Wechsel, denn heute stand Jonas Stettmer zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank Platz nahm. In der Defensive tauschten Eric Mik und Jonas Müller die Verteidigungspartner. Mik spielte zusammen mit Wissmann und Müller mit Niemeläinen.
In der Offensive gab es drei komplett neue Reihen. Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning standen in der ersten Reihe. In der zweiten Reihe stürmten Yannick Veilleux, Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels. Die dritte Reihe bildeten Blaine Byron, Eric Hördler und Marcel Noebels. Und in Reihe vier standen Manuel Wiederer und Elias Schneider.

Die nächste schwere Aufgabe für die Berliner, die auf eine zuletzt sehr starke Mannheimer Mannschaft trafen. Die Adler gewannen die letzten vier Spiele in Serie und kassierten dabei nur zwei Gegentreffer. Konnten die Berliner diese Defensive heute knacken oder gab es die nächste Heimniederlage?

Hart umkämpft war der Klassiker zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur 69 Sekunden mit 1:0 in Führung gingen. Kai Wissmann wurde klasse frei gespielt und fackelte nicht lange (2.). Besser kannst du in so ein Spitzenspiel nicht starten, vor allem nach dem Auftritt am Freitagabend gegen München.
Danach bestimmten vor allem Zweikämpfe das Spiel. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu. Dieses Prestige-Duell in der PENNY DEL will eben keine Mannschaft verlieren. Dementsprechend hart umkämpft war das Spiel auch. Die Zweikämpfe wurden konsequent zu Ende gefahren.
Die Eisbären fortan mit dem ersten Powerplay, aber da tat man sich sehr schwer und so blieb dieses ungenutzt. Nach dem Powerbreak war dann Mannheim erstmals in Überzahl und das gleich für vier Minuten. Yannick Veilleux kassierte 2+2-Minuten wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge. Die große Möglichkeit für die Adler also, hier den Ausgleich zu erzielen. Und es dauerte nur ganze 19 Sekunden, da glich Mannheim bereits aus. Kristian Reichel war der Torschütze. Doch das Powerplay ging anschließend weiter. Zum Glück ohne ein weiteres Gegentor, denn das Penalty Killing der Eisbären funktionierte diesmal besser.
In der Schlussphase ging es nochmal munter hin und her, weitere Tore sollten aber keine mehr fallen. Dafür war es weiterhin ein sehr hart umkämpftes Spiel zwischen den beiden Erzrivalen.

Gabriel Fontaine schreit die Freude über seinen Treffer heraus. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Mitteldrittel die Eisbären mit der großen Chance zur erneuten Führung, doch die Latte hatte etwas dagegen. Das wäre schon wieder der Traumstart ins Drittel gewesen. Die Eisbären waren zu Beginn die gefährlichere Mannschaft, nur die Scheibe wollte nicht vorbei an Felix Brückmann.
Auch im zweiten Drittel blieb es teilweise ein sehr nickliges Spiel zwischen den Eisbären und Mannheim. Aber die Hauptschiedsrichter hatten scheinbar ihre Pfeife in der Kabine vergessen. Man schickt ja auch einen Roman Gofman zu so einem Spiel, mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen…
Rund acht Minuten waren gespielt, da war Torschütze Reichel auf einmal frei durch, doch er kam nicht an Jonas Stettmer vorbei. Es war der erste gefährliche Abschluss der Adler im zweiten Drittel gewesen. Kurz darauf die Eisbären mit dem nächsten Powerplay nach einer Strafe gegen Mannheim wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Überzahl konnte man nicht nutzen, aber mit Ablauf der Strafe überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst die Eisbären mit einem Turnover und Luke Esposito tauchte frei vor Stettmer auf, der war aber erneut der Sieger im Duell Eins-gegen-eins. Direkt im Gegenzug sorgte Gabriel Fontaine für die Berliner Führung – 2:1 (30.). Was für eine Sequenz in dem Spiel!
Mitte der Partie dann wieder der große Auftritt der Hauptschiedsrichter, die mal wieder die 2+2-Minuten auspackten – diesmal gegen Korbinian Geibel. Sehr einseitig gepfiffen heute, muss man leider so sagen und von Mannheim auch provoziert mit der Spielweise. Roman Gofman und Martin Frano hatten dieses Spitzenspiel zu keiner Zeit im Griff. Leider entstand aus dieser Situation heraus auch der 2:2-Ausgleich. Ex-Eisbär Daniel Fischbuch fand die Lücke und sorgte für das 2:2 (34.). Somit ging dieses Spitzenspiel wieder von vorne los.
Fünf Minuten vor dem Ende dann die Eisbären wieder in Überzahl. Und das war bisher der Unterschied in diesem Spiel, denn während Mannheim beide Treffer im Powerplay erzielte, standen die Hausherren noch ohne Treffer in Überzahl da. Daraus wurde sogar ein doppeltes Powerplay für satte 1:49 Minuten. Jetzt musste doch endlich der Treffer her und er sollte auch fallen. Die Eisbären ließen die Scheibe mit sehr viel Geduld laufen und am Ende zog Leo Pföderl ab – 3:2 (36.). Die perfekte Antwort der Berliner, die im Anschluss noch weitere 85 Sekunden in Überzahl waren, doch ein weiterer Treffer sollte nicht gelingen.
So blieb es beim 3:2 nach 40 Minuten in einem sehr guten DEL-Spiel, an dessen Niveau sich die Schiedsrichter jedoch nicht anpassten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Hauptschiedsrichter waren auch Thema in der Pause bei den Fans. Egal, wo man hinhörte, alle meckerten über die Leistung der beiden – zurecht! Und beide Teams gerieten auch im Schlussdrittel immer wieder aneinander. Das es so ausufern würde, lag einzig und allein an den beiden Hauptschiedsrichtern, die hier keine klare Linie hatten. Es drohte hier alles aus dem Ruder zu laufen, dementsprechend aufgeheizt war die Stimmung in der gesamten Arena auch. Eishockey war das im letzten Drittel in den ersten Minuten nicht wirklich.
Die Eisbären hatten dann aber als erstes wieder Lust auf Eishockey und Zach Boychuk erhöhte auf 4:2 (48.). Damit beendete die Nummer 89 seine Torflaute. Aber auch hier wollten die beiden schwarz-weiß gestreiften nochmal auf sich aufmerksam machen und fuhren zum Videobeweis. Einfach nur lächerlich der Auftritt…
Nach einer Schlägerei zwischen Veilleux und Cicek kassierte nur Veilleux zwei Minuten extra, es zog sich einfach so durch heute. Mannheim dadurch in Überzahl, aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne Gegentor. Was für eine Stimmung hier inzwischen – unglaublich.
Erst recht nach dem 5:2 der Eisbären, die einen Konter eiskalt vollendeten. Ty Ronning stellte auf 5:2 (53.). Fünf Tore gegen die Adler, die zuletzt nur zwei Gegentreffer in vier Spielen kassierten.
In den letzten vier Minuten die Eisbären nochmal in Überzahl und zwar für vier Minuten. Luke Esposito wollte sich einfach nur prügeln und Ty Ronning tat ihm den Gefallen. Der Mannheimer kassierte insgesamt neun Minuten, Ronning nur fünf. Es war das erwartete Ende dieses Nachmittags, der wohl noch allen Fans und Spielern sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Am Ende blieb es beim 5:2-Sieg der Eisbären, die ein sehr starkes Spiel abgeliefert haben und auf die Mannheimer Provokationen die richtige Antwort auf dem Eis gaben. Der DEL-Klassiker Berlin vs. Mannheim ist um ein weiteres Kapitel reicher.

4:3 n.V. gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin gewinnen den DEL-Klassiker und erobern die Tabellenführung!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #10:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht weiter, es war der sechste Sieg in Serie: Auch das Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim gewannen die Eisbären knapp mit 4:3 (2:3,0:0,1:0/1:0) n.V. und eroberten damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Es war das erwartet schwere Spiel, in dem die Eisbären Licht und Schatten zeigten. Aber die Moral stimmte und der Wille auch, was am Ende zu zwei Punkten gegen die Kurpfälzer führte.

Bei den Eisbären kehrte Markus Niemeläinen zurück ins Line-up, dafür fehlte Mitch Reinke krankheitsbedingt. Das führte zu neuen Defensiv-Pärchen. Eric Mik verteidigte zusammen mit Niemeläinen und Olivier Galipeau mit Korbinian Geibel. Kai Wissmann spielte erneut mit Jonas Müller zusammen. In der Offensive blieb alles beim alten, einzig Maxim Schäfer war als 13. Stürmer mit dabei. Im Tor stand Jake Hildebrand, während Linus Viellard als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Kein Spiel wie jedes andere. Es ist der DEL-Klassiker schlechthin – Berlin vs. Mannheim. Was hat dieses Duell nicht schon für Geschichten geschrieben. Das würde ein ganzes Buch füllen. Heute trafen beide erstmals seit dem Viertelfinale der vergangenen Saison aufeinander. Da haben alle Fans sicherlich noch eine Geschichte ganz genau im Kopf: Lean Bergmann vs. Leon Gawanke. Ging dieses Duell heute weiter oder konzentrierten sich beide Teams lieber auf Eishockey?

Starke Aktion der Adler Mannheim, welche in Warmup-Trikot mit der Nummer 22 und Tobi auf dem Rücken auf das Eis kamen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Schon beim Warmup sorgten die Adler Mannheim für Gänsehaut, denn die Spieler liefen in einem speziellen Warmup-Trikot auf, welches die Nummer 22 und den Namen Tobi zierte. Diese Jerseys werden danach versteigert. Ganz starke Aktion liebe Adler!!!

Sehr intensiv ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine sehr intensive Partie, denn beide Mannschaften fuhren ihre Checks konsequent zu Ende. Beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Es war ein sehr munterer Beginn in dieses Spitzenspiel.
Mitte des ersten Drittels überraschten die Adler Jake Hildebrand mit einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Drittel durch Jyrki Jokipakka, welcher plötzlich im Berliner Tor einschlug – 0:1. Die Scheibe rutsche Hildebrand durch die Schoner, da guckte der Berliner Goalie sehr überrascht.
Im eigenen Powerplay hätten die Eisbären kurze Zeit später beinahe das 0:2 kassiert, aber Jake Hildebrand rettete gegen Markus Hännikäinen. Da war er wieder hellwach in der Situation.
Die Berliner fortan mit einem doppelten Powerplay für satte 79 Sekunden und somit der dicken Chance auf den Ausgleich. Und diese nutzten sie auch eiskalt aus. Die Eisbären spielten sich mit sehr viel Geduld die Scheibe zu und schlossen die Traum-Kombination perfekt mit dem Treffer zum 1:1 ab. Am Ende war es Ty Ronning, welcher die Scheibe über die Linie drückte (12.). Leo Pföderl und Marcel Noebels waren an dem Tor mit beteiligt, weshalb Pföderl auch im 16. Spiel in Folge gescored hat. Was für eine Serie von der Nummer 93!
Mannheim war vor dem Spiel nur Zwölfter im Penalty Killing und das dürfte sich auch heute nicht geändert haben. Denn die Eisbären nutzten auch die einfache Überzahl aus und drehten die Partie komplett. Freddy Tiffels sorgte für die erstmalige Führung auf Zuspiel von Marcel Noebels und Blaine Byron – 2:1 (19.). Zwei Treffer innerhalb von nur 29 Sekunden und das Powerplay war schon wieder so effektiv wie am Mittwoch gegen die Dänen.
Leider konnte Jake Hildebrand noch nicht an seine Top-Leistung anknüpfen, denn auch das zweite Tor der Adler durch Ex-Eisbär Daniel Fischbuch ging auf die Kappe des Berliner Goalies – 2:2 (15.).
Den Zuschauern wurde hier also einiges geboten und bisher vor allem Eishockey. Bisher gab es keine Aktion zwischen Bergmann und Gawanke.
Mannheim war nach dem Ausgleich erstmal am Drücker und spielte die Eisbären im eigenen Drittel fest. Und so kam, was sich bereits angedeutet hatte. Nick Cicek holte zum Schlagschuss ab und brachte Mannheim wieder in Führung – 2:3 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Freddy Tiffels mit der Chance, aber Arno Tiefensee war zur Stelle. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels dominierten die Adler das Spiel und schnürten die Berliner ins eigene Drittel. Die Eisbären liefen in dieser Phase nur hinterher und hatten arge Probleme, sich überhaupt mal aus dem eigenen Drittel zu befreien. Auch die Zweikämpfe gingen vermehrt an Mannheim. Die Eisbären wirkten verunsichert in dieser Phase.
Die Berliner hatten Probleme im Spielaufbau, die Pässe kamen nicht an, man fand einfach nicht zu seinem gewohnten Spiel und bekam vor allem keine Ruhe ins Spiel. Immerhin überstand man ein Mannheimer Powerplay in dieser Phase.
Erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels konnten sich die Berliner mal im Drittel der Gäste festsetzen und mal ein paar Schüsse auf das Tor bringen, welche jedoch keine große Gefahr für Arno Tiefensee darstellten. Aber die Eisbären hielten das Spiel so mal fern vom eigenen Tor und schnürten Mannheim ins eigene Drittel.
Tore sollten im Mitteldrittel keine fallen, weshalb es auch nach 40 Minuten 2:3 aus Sicht der Eisbären stand. Im letzten Drittel musste eine Leistungssteigerung her, wollte man Punkte gegen die Kurpfälzer holen.

Traf gleich zweimal gegen die Adler Mannheim: Stürmer Freddy Tiffels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Schlussdrittel die Eisbären mit der Chance in Überzahl zu spielen. Die ersten beiden Tore fielen ja in Überzahl und so war die Hoffnung der Fans sehr groß auf den möglichen Ausgleich, doch diesmal konnte man die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Zweimal wurde es zwar gefährlich, aber insgesamt spielte man das Powerplay doch zu kompliziert.
Die Eisbären blieben aber dran und erhöhten noch mal den Druck, schnürten Mannheim ins eigene Drittel ein. Gefühlt war es jetzt ein Spiel auf ein Tor und zwar auf das von Arno Tiefensee. Mannheim hatte kaum noch offensive Momente, war fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Mannheim konnte dann aber mal Luft holen nach einer unberechtigten Strafzeit gegen die Eisbären, denn der Adler-Spieler blieb im Eis hängen, doch die Hauptschiedsrichter entschieden auf Beinstellen von Olivier Galipeau. Zum Glück blieb diese Fehlentscheidung ohne Folgen und die Eisbären hatten weiterhin noch Zeit, den Ausgleich zu erzielen.
Und diesen erzielten sie rund sieben Minuten vor dem Ende. Freddy Tiffels lauerte vor dem Tor, bekam die Scheibe und zog dann eiskalt ab – 3:3 (54.). Der zweite Treffer von der Nummer 95 am heutigen Abend.
Die Halle stand nun Kopf und die Eisbären mit der großen Chance auf die erneute Führung, denn die Hausherren bekamen das nächste Powerplay. Und das in der Crunchtime des Spitzenspiels. Aber die Eisbären fanden nicht in ihre Formation und so blieb die dicke Chance ungenutzt. Kurz danach aber die Berliner mit zwei dicken Chancen kurz nacheinander, doch Arno Tiefensee war zur Stelle. Mehr passierte nicht mehr und somit ging der DEL-Klassiker in die Verlängerung.

Und dort hatte Marc Michaelis die große Chance zur Entscheidung, aber „The Wall“ war zur Stelle und rettete für die Eisbären. Und dann erzwangen die Eisbären einen Mannheimer Turnover durch starkes Forechecking, Ty Ronning mit dem Auge für Manuel Wiederer, welcher frei vor Tiefensee auftauchte und das Spiel entschied – 4:3 (63.). Am Ende war es ein Sieg des unbändigen Willens. Und Siege gegen Mannheim schmecken immer besonders schön.

3:2 gegen Mannheim! Zach Boychuk schießt die Eisbären Berlin ins Halbfinale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #36:

HALBFINALE!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:1,1:0,1:1) gewonnen und ziehen damit ins Playoff-Halbfinale ein. Mal wieder war es eine reine Nervenschlacht, in der die Eisbären erneut die besseren Nerven hatten. Dennoch Hut ab an die Adler Mannheim für eine geile und hart umkämpfte Viertelfinalserie, in der am Ende Kleinigkeiten entschieden haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der selben Aufstellung wie in Spiel vier in Mannheim. Alle Verteidiger-Pärchen und Offensivreihen blieben somit gleich. Und im Tor begann erneut Jake „The Wall“ Hildebrand.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim musste dieses Spiel gewinnen, um die vorzeitige Sommerpause abzuwenden. Den Eisbären fehlte noch genau ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale der DEL-Playoffs. Spannung war also garantiert in der Uber Arena. Doch der letzte Sieg in einer Serie ist immer der schwerste, das wussten auch die Eisbären. Gelang ihnen dennoch der vierte Sieg gegen den Erzrivalen?

Blitzstart der Eisbären: Julian Melchiori bejubelt sein Tor zum 1:0 nach nur 59 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären am Drücker, aber Mannheim effektiv

Der Start war jedenfalls schon einmal vielversprechend. Ganze 59 Sekunden dauerte es nur, ehe die Eisbären mit 1:0 in Führung gingen. Blaine Byron verteidigte die Scheibe sehr stark an der Bande, Marcel Noebels spielte anschließend den Querpass auf Julian Melchiori und der Verteidiger netzte in Stürmer-Manier ein (1.). Was für ein Auftakt in Berlin!
Und die Eisbären machten weiter, Marcel Noebels verpasste zweimal das 2:0. Arno Tiefensee war jeweils zur Stelle. Die Berliner machten von Beginn an klar, dass sie nicht noch einmal nach Mannheim fahren wollten.
Die Spielfreude war den Hausherren deutlich anzusehen. Für Mannheim ging das alles teilweise zu schnell, weshalb die Berliner immer wieder zu Abschlüssen kamen. Mannheim ließ den Eisbären zu viel Platz und die erarbeiteten sich Chance um Chance. Was noch fehlte, war das 2:0.
Nach dem Powerbreak durften die Adler sich dann auch mal offensiv präsentieren, denn sie hatten das erste Powerplay der Partie. Durchaus eine Stärke der Kurpfälzer. Aber das Penalty Killing der Eisbären leistete mal wieder eine hervorragende Arbeit und ließ nur zwei Schüsse zu. Beim letzten wurde es durchaus gefährlich, aber da war es wieder, das mangelnde Scheibenglück der Adler. Wenn man in Spiel eins zu gierig ist, bleibt eben nichts mehr für die anderen Spiele übrig…
Das Spiel war nun deutlich ausgeglichener, denn die Eisbären hatten ein wenig Tempo raus genommen, während Mannheim defensiv nun etwas kompakter stand. Mannheim suchte nun auch ab und zu mal den Weg in die Offensive, traf da aber ebenfalls auf eine kompakte Eisbären-Defensive.
Knappe drei Minuten vor der ersten Drittelpause lag die Scheibe aber plötzlich im Berliner Tor. John Gilmour hatte die Scheibe von oben einfach mal Richtung Berliner Tor gebracht, wo Matthias Plachta sie entscheidend abfälschen konnte – 1:1 (18.).
Heute waren die Gäste bis hierhin das effektivere Team. Die Eisbären verpassten es das 2:0 zu machen, nahmen anschließend ein wenig Tempo raus und prompt fällt hinten einer rein. So stand es nach 20 Minuten 1:1, was aus Adler-Sicht natürlich schmeichelhaft war. Aber danach fragt keiner.

Es war eine hart umkämpfte Partie in Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim am Drücker, aber Berlin schlägt in Überzahl zu

Das zweite Drittel begann deutlich verhaltener, weil beide Mannschaften defensiv sehr sicher standen und nur wenig zu ließen. Mit fünf Minuten Anlaufzeit kamen die ersten Schüsse auf die Tore und Mannheim hatte die ersten beiden guten Abschlüsse, Jake Hildebrand war aber zur Stelle.
Den Gästen gehörte anschließend auch das erste Powerplay im Mitteldrittel. Und da wurde es gefährlich. John Gilmour, Kris Bennett und Tyler Gaudet mit guten Chancen, die aber allesamt knapp am Tor vorbei gingen.
Die Adler blieben aber am Drücker, hatten in dieser Phase das Momentum auf ihrer Seite. Mannheim wollte die erstmalige Führung an diesem Abend erzielen. Mannheim wirkte giftiger in den Zweikämpfen. Diese Phase unterbrach dann aber Leon Gawanke mit einer Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die große Chance für die Eisbären, um mal für ein wenig Entlastung zu sorgen.
Und daraus wurde sogar eine doppelte Überzahl für 71 Sekunden, denn Korbinian Holzer musste wenig später auch in die Kühlbox. Und das nutzten die Berliner mit einem sehr starken Angriff zur erneuten Führung. Man ließ die Scheibe wie am Schnürchen laufen und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Arno Tiefensee keine Chance ließ – 2:1 (29.). Durch die ständigen Richtungswechsel hatten die Eisbären Tiefensee aus seiner Position gelockt und Boychuk somit leichtes Spiel. Ganz stark gespielt!
Mannheim hatte sich sein bis dahin gutes zweites Drittel durch zwei Strafzeiten wieder selbst kaputt gemacht und musste daher einem erneuten Rückstand hinterherlaufen. Die Partie war fortan auch wieder ausgeglichener. Es ging hin und her, beide Defensivreihen machten jedoch die gefährlichen Räume gut zu.
In der Arena am Ostbahnhof herrschte derweil eine atemberaubende Stimmung, weil alle Fans die Eisbären nach vorne peitschten. Gänsehaut-Atmosphäre! Die Partie nahm sich in den letzten Minuten eine kleine Auszeit vor dem finalen Showdown im letzten Drittel, wo Mannheim dann kommen musste, wollte man nicht in 20 Minuten mit der Sommerplanung beginnen.

Ließ die Adler ein weiteres Mal in dieser Serie verzweifeln: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zach Boychuk schießt die Eisbären ins Halbfinale

Yannick Veilleux hätte nach gerade einmal drei Minuten für etwas Beruhigung sorgen können. Mannheim war zu weit aufgerückt, Veilleux hatte dadurch zu viel Platz und stand frei vor Arno Tiefensee, doch er vergab diesen Hochkaräter. Nur wenig später wurde es noch knapper für Tiefensee. Mannheim strapazierte in dieser Phase sein Glück fast schon über.
Die Eisbären machten das einzig richtige, setzten Mannheim früh unter Druck und ließen sie so kaum ins Spiel kommen. Die Berliner waren dem 3:1 deutlich näher als Mannheim dem Ausgleich. Nur man nutzte seine Chancen einfach nicht.
Mannheim schöpfte dann wieder ein wenig Hoffnung, denn man bekam das nächste Powerplay. Die große Chance zum erneuten Ausgleich also. Aber die Eisbären erneut mit einem überragenden Penalty Killing.
Die Eisbären warfen sich jetzt in alle Schüsse. Bestes Beispiel dafür Manuel Wiederer, der schon nach dem ersten Block ein schmerzverzerrtes Gesicht hatte, sich aber nicht dafür zu schade war, auch noch den zweiten Block zu nehmen. Was für eine Einstellung, Stark!
Mannheim war jetzt am Drücker und schnürte die Berliner ins eigene Drittel. Jake Hildebrand war aber wie immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Spannung pur in der Schlussphase des fünften Viertelfinalspiels.
Sieben Minuten vor dem Ende bekamen die Kurpfälzer das nächste Powerplay und die erneute Chance zum Ausgleich. Wieder einmal war die Berliner Defensivarbeit gefordert. Oder besser gesagt „The Wall“. Der packte in der Crunch-Time mal eben zwei spektakuläre Saves aus. Was für ein Teufelskerl, dieser Jake Hildebrand! Aber leider musste er anschließend doch noch hinter sich greifen. John Gilmour gelang der erneute Ausgleich – 2:2 (55.).
Und wieder ging die Partie von vorne los. Genauso wie am Sonntag auch. Noch blieben beiden Mannschaften aber rund fünf Minuten, um die Verlängerung zu verhindern. Die Adler hatten das Momentum auf ihrer Seite und wollten die Partie jetzt komplett drehen. Doch es waren die Eisbären, welche 2:27 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erneut trafen. Zach Boychuk traf die Mannheimer mitten ins Herz – 3:2 (58.). Was für eine Nervenstärke der Berliner, welche erneut den Ausgleich der Adler schnell mit dem Führungstor beantworteten. Wie am Sonntag in der Kurpfalz.
Mannheim riskierte nun natürlich alles, nahm eine Auszeit und Goalie Arno Tiefensee vom Eis. Doch es reichte nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und zogen damit verdient ins Halbfinale der Playoffs ein!

3:1-Sieg in Mannheim: Die Eisbären sind nur noch einen Sieg vom Halbfinaleinzug entfernt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #35:

Die Eisbären Berlin haben den dritten Sieg in der Viertelfinalserie eingefahren. Am Sonntagnachmittag setzte man sich mit 3:1 (1:0,0:0,2:1) bei den Adler Mannheim durch. 13.600 Zuschauer in der ausverkauften SAP-Arena sahen eine sehr spannende Partie, in der sich am Ende die effektivere Mannschaft durchsetzen konnte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team nur minimal im Vergleich zu Spiel drei am Freitag in Berlin. Während im Tor und der Defensive alles beim alten blieb, rückte Patrice Cormier für Jaedon Descheneau in den Kader. Was natürlich auch zu Änderungen der Angriffsreihen führte. Die Noebels-Byron-Pföderl-Reihe blieb als einzige Reihe zusammen. Freddy Tiffels und Zach Boychuk bekamen Ty Ronning an ihre Seite. Dort ersetzte er Descheneau. Yannick Veilleux und Tobias Eder bekamen Cormier als Center. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Michael Bartuli war erneut als 13. Stürmer dabei.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim lag mit 1:2 hinten und wollte die Serie vor den eigenen Fans ausgleichen, um sich noch ein weiteres Heimspiel zu sichern. Die Eisbären hingegen wollten mit einem weiteren Sieg den Matchpuck holen.

Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Marcel Noebels. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Kaltschnäuzige Eisbären

Mannheim startete wie erwartet druckvoll und machte deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten. Aber die Eisbären waren von Beginn an hoch konzentriert und standen defensiv sehr kompakt.
Von Beginn an war viel Intensität drin im Spiel, beide Mannschaften fuhren konsequent ihre Checks zu Ende. Es ging hin und her mit Vorteilen für die Hausherren. Die Adler hatten dann auch das erste Powerplay, aber auch hier die Defensive der Eisbären mit einer ganz starken Leistung, weshalb Jake Hildebrand nicht oft eingreifen musste.
Nach den erfolglosen Angriffen der Mannheimer fuhren die Eisbären mal einen Konter und bewiesen dort erneut ihre Kaltschnäuzigkeit in den Playoffs. Leo Pföderl legte vor dem Tor quer rüber auf Marcel Noebels, welcher das Ufo kurzerhand mal verstummen ließ – 1:0 (17.).
Mannheim rannte an und die Eisbären trafen. Ärgerlich für Mannheim natürlich, aber es schien so, als hätte Mannheim sein Scheibenglück im ersten Spiel in Berlin schon komplett verbraucht. So führten die Eisbären dank einer effektiven Chancenverwertung mit 1:0 nach dem ersten Drittel.

Mal wieder verzweifelten die Mannheimer an Jake Hildebrand. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Fehlendes Scheibenglück der Adler und immer wieder Jake Hildebrand

Im zweiten Drittel bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl nachzulegen. Doch beinahe hätte man sich den Shorthander gefangen. Die Adler mit dem Konter und der Riesenchance, aber Tom Kühnhackl vergab aus bester Position. Nur eine Minute später, Mannheim inzwischen wieder komplett, hatte Linden Vey den nächsten Hochkaräter, aber auch diesen ließen die Mannheimer liegen. Die Kurpfälzer machten vieles richtig, am Ende mangelte es ihnen einfach am nötigen Scheibenglück.
Mannheim machte weiter Druck und kam im Powerplay zur nächsten dicken Chance. Diesmal scheiterte man an Jake Hildebrand, der in den Playoffs immer mehr zur Höchstform aufläuft. Mal wieder ließ er die Adler verzweifeln.
Es war auch im zweiten Drittel das gleiche Bild wie im ersten. Mannheim vergab eine Chance nach der nächsten, während die Eisbären hier weiter sehr clever und abgezockt auftraten. Immer mal wieder tauchte man auch mal vor dem Mannheimer Tor auf, doch Tore sollten im Mitteldrittel keine fallen. So blieb es auch nach 40 Minuten beim knappen 1:0. Und sind wir ehrlich, über ein 1:1 oder gar 1:2 hätten sich die Eisbären nicht beschweren dürfen. Aber da Mannheim kein Zielwasser getrunken hatte, sah es gut aus für die Berliner.

Mannheim durfte nur kurz hoffen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim hofft nur kurz

Aber noch mussten 20 Minuten gespielt werden für Sieg Nummer drei. Und Mannheim würde hier nochmal alles in die Waagschale werfen, was möglich ist. Aber die Eisbären zu Beginn weiter sehr konzentriert in der Defensive. Mannheim kam nicht durch und musste so immer wieder anlaufen.
Beide Mannschaften zu Beginn des letzten Drittels auch noch mit einem Powerplay, aus denen jedoch kein Team Kapital schlagen konnte.
Die Zeit lief runter und die Eisbären waren konzentriert, doch einmal ließ man Mannheim zu viel Platz und die wussten das sofort auszunutzen. Markus Hännikäinen wurde auf die Reise geschickt, hatte wie erwähnt zu viel Platz und spielte den Querpass auf Jordan Szwarz, der das leere Tor vor Augen hatte und nur noch einschieben musste – 1:1 (52.).
Das vierte Viertelfinalspiel ging also wieder von vorne los und Mannheim hatte nun wieder die volle Unterstützung seiner Fans. Die waren im Verlaufe des Spiels doch verhältnismäßig ruhig geworden. Doch nach dem 1:1 waren sie wieder lautstark zur Stelle. Mit jedem Angriff stockte jetzt den Zuschauern in der SAP-Arena der Atem, denn jeder Schuss hätte die Entscheidung bringen können. Eins war auf jeden Fall klar, keine Mannschaft wollte in der Schlussphase den entscheidenden Fehler machen.
Matthias Plachta machte ihn dann aber, als er sich mit einem Cross-Check eine selten dämliche Strafzeit in der Crunchtime einhandelte. Die dicke Chance zur Entscheidung also für die Eisbären. Und Tobias Eder nahm das „Geschenk“ dankend an und hämmerte die Scheibe so stark ins Tor, dass sie ganz schnell wieder raus sprang. Die beiden Hauptschiedsrichter mussten sich die Szene daher noch einmal im Video anschauen und revidierten anschließend ihre „On-Ice-Entscheidung“, denn dort hatten sie auf kein Tor entschieden – 2:1 (58.).
Mannheim war nun gefordert und Trainer Dalls Eakins zog Goalie Arno Tiefensee zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Das nutzten die Eisbären jedoch zur endgültigen Entscheidung. Manuel Wiederer mit dem Empty-Netter – 3:1 (59.).
Während der Gästeblock am Feiern war, leerte sich das Ufo in Sekunden. Niederlagen gegen den Erzrivalen tun eben besonders weh, vor allem dann, wenn es zuhause im vermeintlich letzten Saison-Heimspiel passiert. Doch auch wenn die Eisbären jetzt nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt sind, heißt es weiterhin konzentriert zu bleiben. Denn der letzte Sieg ist immer der schwerste. Zum Glück können die Eisbären diesen aber bereits am Dienstagabend in der eigenen Arena einfahren. Zusammen mit den eigenen Fans den Erzrivalen in die Sommerpause schicken, gibt es was Schöneres?

3:2-Sieg gegen Mannheim: 40 starke Minuten sorgen für den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie gegen den Erzrivalen

WalkersBarenNews 2023/2024 – #34:

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in der Viertelfinalserie gegen die Adler Mannheim eingefahren und damit erstmals die Führung übernommen. Am Ende setzte man sich knapp aber verdient mit 3:2 (2:0,1:0,0:2) gegen die Adler durch. Erneut war es eine hart umkämpfte Partie, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Eisbären legten aber dank starker 40 Minuten den Grundstein für den zweiten Sieg in der Serie und fahren nun mit der Serienführung im Rücken in die Kurpfalz. Dort will man sich dann den Matchpuck sichern.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie beim Sieg in Mannheim am Mittwochabend. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand. Auch die Verteidiger-Pärchen blieben allesamt gleich. Aber in der Offensive rotierte Aubin genauso wie er es am Mittwochabend in Mannheim während des Spiels getan hatte. So bekamen Marcel Noebels und Leo Pföderl Blaine Byron als Center der ersten Reihe. Zach Boychuk rotierte aus dieser Reihe raus und war nun der Center der zweiten Reihe zwischen Jaedon Descheneau und Frederik Tiffels. Ty Ronning, der in Mannheim noch zusammen mit Blaine Byron und Freddy Tiffels stürmte, bildete heute die dritte Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Tobias Eder, Yannick Veilleux und Eric Hördler.

Die Voraussetzungen waren klar: Der Sieger dieses Spiels würde die Serienführung übernehmen. Für die Eisbären wäre es die erstmalige in dieser Viertelfinalserie, Mannheim hingegen würde zum zweiten Mal in Führung gehen und hätte dann die Chance, am Sonntag vor den eigenen Fans den Matchpuck zu holen. Spannung war also garantiert in der Uber Arena.

Dreimal durften die Eisbären über Tore jubeln und am Ende dann auch noch über die 2:1-Serienführung gegen Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Starker Auftakt für die Eisbären

Und die Partie war keine fünf Sekunden alt, da kassierten die Adler bereits die erste Strafzeit der Partie. Tom Kühnhackl musste in die Kühlbox und ermöglichte den Eisbären somit das sehr frühe erste Powerplay. Die Eisbären konnten diese Chance aber nicht nutzen, weil die Mannheimer ein sehr gutes Unterzahlspiel zeigten und die Passwege gut zu stellten.
Auch Mannheim bekam in der Folge sein Powerplay in der Anfangsphase, aber auch das Penalty Killing der Berliner lieferte ganz stark ab.
Was im ersten Drittel bereits auffiel war der Fakt, dass es erwartungsgemäß nach Abpfiff immer sehr nicklig zur Sache ging. Was aber spätestens seit Spiel zwei in Mannheim niemanden überraschen durfte. Die Eisbären behielten aber einen kühlen Kopf. Nicht so selbstverständlich, schließlich war man doch die Mannschaft mit den meisten Strafminuten der Hauptrunde.
Neun Minuten dauerte es, bis es zur ersten dicken Chance kam. Und diese gab es gleich auf beiden Seiten. Zunächst war es Ryan MacInnis gewesen, welcher nur den Pfosten traf. Und direkt im Gegenzug fuhren die Eisbären den Konter, Eric Hördler mit dem Auge für Yannick Veilleux, welcher Arno Tiefensee aussteigen ließ und zum 1:0 für die Eisbären traf (9.).
Mannheim versteckte sich hier aber nicht und kam auch immer wieder zu gefährlichen Aktionen im Offensivdrittel. Doch egal, was die Adler auch versuchten, Jake Hildebrand war immer wieder zur Stelle. Da auch die Eisbären immer wieder gefährliche Angriffe fuhren, entwickelte sich ein sehr munteres und abwechslungsreiches Spiel.
Als die Berliner erneut in Überzahl waren, schlugen sie eiskalt zu. Die Scheibe lief sehr gut, die Eisbären spielten das mit viel Ruhe und am Ende kam Kai Wissmann an die Scheibe. Der Kapitän guckte kurz und hämmerte das Spielgerät anschließend ins Netz – 2:0 (14.).
Kein Vergleich zu den ersten beiden Spielen, in denen die Berliner jeweils früh mit 0:2 hinten gelegen haben. Heute war das ein komplett anderer Auftritt, der sich im Spielstand widerspiegelte. Vor allem war man immer sehr nah am Mann, stellte immer wieder die Passwege gut zu und hatte generell eine sehr gute Raumaufteilung.
Mannheim hatte dann nochmal die Chance in Überzahl, aber auch hier die Eisbären mit einem ganz starken Unterzahlspiel. Somit blieb es bei der verdienten 2:0-Pausenführung nach dem ersten Drittel.

Durfte vorzeitig duschen gehen nach einer Spieldauer: Korbinian Holzer (Rechts/Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Spieldauer für Korbinian Holzer

Das Mitteldrittel begann dann etwas verhalten. Beide Mannschaften hatten zu Beginn noch nicht den Schwung aus Drittel eins in ihrem Spiel. Das änderte sich aber mit der ersten Chance, welche Freddy Tiffels hatte. Der Stürmer hatte sich klasse durch getankt und kam zum Abschluss, doch Arno Tiefensee war zur Stelle.
Für Korbinian Holzer war die Partie nach nicht einmal 24 Minuten beendet. Er durfte wegen eines Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich vorzeitig duschen gehen. Da auch Yannick Veilleux für zwei Minuten auf die Strafbank musste, hieß es zunächst 4-4 für zwei Minuten, ehe die Eisbären für drei Minuten einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Bei 4-4 war Daniel Fischbuch dem Anschlusstreffer sehr nahe, aber erneut rettete das Aluminium für Jake Hildebrand. In Überzahl hatte dann aber auch Arno Tiefensee mal Glück, als Tobias Eder am Pfosten scheiterte. Doch nur wenige Augenblicke später schlug es dann doch hinter Tiefensee ein. Einen Schuss von Kai Wissmann konnte der Mannheimer Goalie nur prallen lassen, Blaine Byron war zur Stelle und staubte eiskalt zum 3:0 ab (28.).
Die Eisbären zeigten sich komplett verwandelt im Vergleich zu Spiel eins in Berlin. Nicht nur die Chancen, die sie kreierten und auch nutzten, waren hervorzuheben. Das gesamte Spiel der Eisbären war in sich schlüssig. Der puckführende Mannheimer Spieler wurde in der Regel immer von ein bis zwei Eisbären-Spielern früh unter Druck gesetzt, was es Mannheim schwer machte, in einen geordneten Spielaufbau zu kommen. Die Eisbären waren also immer sehr nahe dran am Gegner, genau das, was man am Sonntag noch vermissen ließ.
Dennoch war es klar, dass Mannheim so viel Qualität besitzt und auch zu Chancen kommen wird. Und in einem sehr guten Wechsel hatten die Adler richtig dicke Chancen, aber immer wieder war Jake Hildebrand zur Stelle. „Die Wand“ verhinderte mehrfach den Anschlusstreffer. So führten die Eisbären nach 40 Minuten mit 3:0. Und trotzdem war die Messe hier noch lange nicht gelesen, denn Mannheim würde in den letzten 20 Minuten nochmal kommen, das war allen klar.

Endstation Jake Hildebrand. Der Berliner Goalie avancierte am Ende zum Matchwinner in Spiel drei. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Am Ende wurde es noch einmal spannend

Und Mannheim hatte früh im Schlussdrittel ein Powerplay, in dem sie auch zuschlagen konnten. Ausgerechnet Leon Gawanke war es, welcher Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Abend überwinden konnte – 3:1 (43.).
17 Minuten waren noch zu spielen, genug Zeit also für Mannheim, das Spiel noch zu drehen. Die Eisbären waren zwar bemüht, eine Antwort zu geben, aber die Mannheimer Defensive gab wenig ab im Schlussdrittel. Das Spiel verlagerte sich in der Folge immer mehr Richtung Berliner Tor. Jake Hildebrand rückte immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens und trotzdem blieb er stets ruhig in seinen Aktionen. Wer es auch versuchte, er fand seinen Meister in „Die Wand“. Ob Daniel Fischbuch oder Matthias Plachta. Jake war immer zur Stelle.
Mannheim erhöhte nochmal die Schlagzahl, aber die Defensive der Eisbären verteidigte mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe. Da wurden Schüsse in Hülle und Fülle geblockt und somit blaue Flecken in Kauf genommen. Aber in den Playoffs sind Schmerzen egal.
Sieben Minuten waren noch auf der Uhr, als die Eisbären noch einmal eine Strafzeit kassierten. Und erneut schlug Mannheim Kapital daraus. Ryan MacInnis verkürzte auf 3:2 (53.). Und noch waren rund sieben Minuten zu spielen.
Die Spannung war zurück in Spiel drei und Mannheim versuchte noch einmal alles. Auszeit und Goalie raus. Sie gaben alles, aber die Eisbären verteidigten das sehr leidenschaftlich zu Ende. Am Ende durften die Berliner sogar zweimal über den Sieg jubeln, denn die beiden Hauptschiedsrichter wollten noch einmal 0,9 Sekunden spielen lassen. Und so kam es zu einem sehr kuriosen Bully, in dem die vier verteidigenden Spieler nahezu vor dem Tor parkten, während die sechs Adler-Spieler fast alle auf einer Linie standen. Brachte am Ende nur nichts, denn die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und führen somit mit 2:1 in der Serie.

4:2 in Mannheim nach 0:2-Rückstand: 102 Sekunden bringen den Sieg und das Heimrecht

Die Viertelfinalserie geht wieder von vorne los: Die Eisbären Berlin haben Spiel zwei bei den Adler Mannheim mit 4:2 (0:2,3:0,1:0) gewonnen und damit die Serie zum 1:1 ausgeglichen. Damit wandert das Heimrecht wieder in die Hauptstadt. Die Eisbären legten zunächst wieder einen Fehlstart hin, kamen dann aber bärenstark zurück und ließen das Ufo in 102 Sekunden verstummen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Blaine Byron zurückgreifen. Dazu rückte Michael Bartuli in den Kader, weil Eric Mik und Maximilian Heim fehlten.
In der Defensive blieben die drei Verteidiger-Pärchen zusammen. Nur der siebte Verteidiger Mik fehlte wie bereits erwähnt.
In der Offensive blieb lediglich die Noebels-Boychuk-Pföderl-Reihe zusammen. Rückkehrer Byron stürmte in der zweiten Reihe als Center zwischen Freddy Tiffels und Ty Ronning. Die dritte Reihe wurde komplett neu zusammengestellt und bestand aus Yannick Veilleux, Tobias Eder und Jaedon Descheneau. In der nominell vierten Reihe spielten Eric Hördler, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Michael Bartuli war als 13. Stürmer dabei.
Im Tor blieb alles beim alten. Jake Hildebrand stand zwischen den Pfosten, während Jonas Stettmer als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Voraussetzungen waren klar: Mannheim wollte den zweiten Sieg vor den eigenen Fans einfahren und damit einen weiteren Schritt Richtung Halbfinale machen. Die Eisbären hingegen waren auf Wiedergutmachung aus und wollten eine Reaktion auf das 1:7-Debakel zeigen. Eins war vor Beginn der Partie bereits klar: Noch einmal so einfach sollte es für die Mannheimer nicht werden, das haben die Berliner im Vorfeld der Partie gesagt. Klappte es aber heute mit dem erhofften Serienausgleich und dem damit verbundenen zurück geholten Heimrecht?

Bekam im ersten Drittel einiges zu tun: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zwei Turnover führen zu zwei Gegentoren

Der Start verlief schon einmal nicht nach Maß. Jaedon Descheneau und Jonas Müller behindern sich im Angriffsdrittel, Stefan Loibl nahm die Scheibe auf und vollendete seinen Alleingang zum frühen 0:1 aus Eisbären-Sicht. Ganze 75 Sekunden waren gespielt, da lagen die Eisbären schon wieder hinten.
Der Führungstreffer gab Mannheim noch mehr Rückenwind, die in der Folge zwei weitere gute Abschlüsse hatten. Die Eisbären wirkten angeschlagen und leisteten sich einen Wechselfehler, welcher zum ersten Powerplay der Adler führte. Durchaus eine Geheimwaffe in den letzten Spielen, so auch heute. David Wolf fälschte entscheidend zum 2:0 ab (5.).
Die Turnover minimieren war das Ziel, die ersten beiden Treffer fielen aber genau nach Turnovern. Die Eisbären verpatzten erneut den Start ins Spiel. Und das nächste Powerplay der Hausherren folgte. Diesmal überstanden die Berliner aber die Unterzahl.
Direkt danach die Eisbären durch Leo Pföderl mit der dicken Chance zum Anschlusstreffer, aber Arno Tiefensee war zur Stelle. Die Gäste blieben auch im Anschluss weiter bemüht, fanden aber zu selten die Lücke in der kompakten Mannheimer Defensive.
Ein Problem, welches die Eisbären gefühlt durch die ganze Saison verfolgt, ist die mangelnde Disziplin. Denn es folgte das dritte Powerplay der Kurpfälzer. Und in diesem fuhren die Berliner in Unterzahl einen Zwei-auf-eins-Konter, Tobias Eder auf Freddy Tiffels, doch erneut war Tiefensee zur Stelle. Schon beeindruckend, wie abgezockt und souverän der junge Goalie in den Playoffs gegen den Erzrivalen auftritt. Muss man leider neidlos anerkennen. Die Unterzahl blieb übrigens ohne erneutes Gegentor.
Aber das nächste Unterzahlspiel folgte. Eindeutig zu viele Strafzeiten, die Berliner übertrieben es schon wieder mit ihrer Härte. Zwar kassierten die Gastgeber wenig später auch eine Strafzeit, aber dennoch mussten die Eisbären dringend an ihrer Disziplin arbeiten, denn sonst hast du in Mannheim keine Chance. Und der Weg, um aus Mannheim das Heimrecht wieder mit nach Berlin zu nehmen, war sowieso ein weiter. Denn nach 20 Minuten lagen die Berliner verdient mit 0:2 hinten.

Ausgerechnet Lean Bergmann erzielte im zweiten Drittel das 3:2 für die Eisbären! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären drehen in 102 Sekunden das Spiel

Mannheim nahm den Schwung mit ins Mitteldrittel und kam druckvoll aus der Kabine. Jake Hildebrand bekam schon wieder einiges zu tun. Der Berliner Goalie verhinderte erneut einen höheren Rückstand.
Die Eisbären danach wieder mit Angriffsbemühungen, welche Arno Tiefensee aber vor keine größeren Probleme stellten. Zumal auch die zweiten Scheiben meistens an die Adler gingen und so kaum Gefahr entstehen konnte. Die Rebounds fingen die Mannheimer sehr gut weg. Wenn es gefährlich wurde, dann auf der anderen Seite, wenn die Adler zu Chancen kamen.
In der 28. Spielminute die Eisbären mit einem gelungenen Angriff und dem Anschlusstreffer. Freddy Tiffels behauptete die Scheibe und hatte dann das Auge für Ty Ronning, welcher Arno Tiefensee endlich überwinden konnte – 1:2. Auch das zweite Tor der Eisbären in der Viertelfinalserie ging also auf das Konto von Ty Ronning. Freddy Tiffels auch schon mit seinem zweiten Assist.
Ganze 57 Sekunden später war es Marcel Noebels, der endlich mal einen Rebound verwerten konnte – 2:2 (29.).
Die Eisbären waren endlich in den Playoffs angekommen und hatten direkt noch einen für Mannheim. Lean Bergmann, ausgerechnet Bergmann, brachte die Eisbären nur 45 Sekunden später erstmals in dieser Serie in Führung – 3:2 (29.). Seine Abneigung gegenüber den Adlern brachte die Berliner Nummer 10 nach dem Treffer zum Vorschein, was den Mannheimer Fans nicht gefiel. Und Leon Gawanke, der ehemalige Berliner, schnappte sich daraufhin Bergmann und zeigte ihm mal kurz, was er davon hielt. Playoff-Emotionen in Mannheim. Yes Baby! Beide werden sich in ihrer alten Heimat damit sicherlich keine Freunde gemacht haben. Aber das sind halt die Playoffs.
Innerhalb von 1:42 Minuten hatten die Eisbären das Spiel gedreht und das Ufo zum Schweigen gebracht. Woher sie diese Energieleistung genommen haben, wird ihr Geheimnis bleiben. Mannheim hatte endlich einen Gegner auf Augenhöhe. Aber Mannheim hatte auch die Riesenchance zum Ausgleich, Jake Hildebrand packte jedoch mal wieder einen sensationellen Save aus.
Endlich war es ein Playoff-Fight mit allem, was dazu gehört. Die Partie wurde natürlich auch immer hitziger nach der Bergmann/Gawanke-Aktion. Mannheim vergab in der Folge noch ein Powerplay und lag so nach 40 Minuten mit 2:3 hinten. Nun waren also die Adler wieder gefordert, wollten sie das Heimrecht in der Kurpfalz behalten.

Gerieten während der Partie aneinander: Leon Gawanke und Lean Bergmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären spielen das abgezockt und souverän zu Ende

Mindestens 20 spannende Minuten standen noch bevor. Und hier war inzwischen richtig Feuer drin. Kein Wunder bei diesen beiden Mannschaften. Damit gerechnet hatte man bis zum Anschlusstreffer der Eisbären nicht, aber seit dem 1:2 war es eine andere Partie und die Eisbären drin in dieser Viertelfinalserie.
Die Eisbären dann mit der dicken Chance auf das 4:2, da man das erste Powerplay im Schlussdrittel bekam, aber Mannheim überstand diese Unterzahl ohne weiteres Gegentor.
Das Spiel stand auf des Messers Schneide. Es ging hin und her. Mannheim wollte den Ausgleich erzielen, während die Eisbären für die Vorentscheidung sorgen wollten. Doch beide Defensivreihen ließen nicht viel zu. Man merkte beiden Mannschaften auch an, dass sie keinen Fehler machen wollten, der wohlmöglich spielentscheidend sein kann. Vor allem die Mannheimer, für die es die Niederlage bedeuten würde.
Die Uhr lief für die Eisbären, Mannheim fiel wenig Kreatives ein, um das Tor von Jake Hildebrand in Gefahr zu bringen. Bis sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Tom Kühnhackl eroberte die Scheibe hinter dem Berliner Tor, spielte sie vor das Tor, wo Jordan Szwarz an Hildebrand verzweifelte. Jake „The Wall“ Hildebrand war wieder da. Sehr zur Freude der Berliner, die ihren Goalie gerade in der Crunchtime als sicheren Rückhalt benötigten.
Mannheim fand in der Schlussphase keinen Weg vorbei an der sehr kompakten Berliner Defensive, die das ganz stark verteidigten. Trainer Dallas Eakins zog zwei Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzte Tobias Eder zur Entscheidung – 4:2 (59.).
Tiefensee ging ein weiteres Mal aus seinem Tor und Mannheim kam nochmal zu einer guten Chance. Aber es reichte zu keinem Tor mehr. Die Eisbären gewannen Spiel zwei der Viertelfinalserie mit 4:2 und glichen somit die Serie zum 1:1 aus. Das Heimrecht ist somit wieder in Berlin. Great Job, Guys!

1:7 in Spiel eins gegen Mannheim: Die Eisbären kommen gegen den Erzrivalen unter die Räder

WalkersBarenNews 2023/2024 – #33:

Krachender Fehlstart in die Playoffs für die Eisbären Berlin: In Spiel eins der Viertelfinalserie wurden die Eisbären von den Adler Mannheim regelrecht vorgeführt. Am Ende setzte es eine derbe und absolut verdiente 1:7-Klatsche gegen den Erzrivalen, der damit das Heimrecht in die Kurpfalz entführte. Der Auftritt der Eisbären war dabei definitiv nicht Playoff-tauglich. Der von Mannheim hingegen schon.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte auf einige der zuletzt angeschlagenen Leistungsträger wieder zurück greifen. Das führte zu einem fast vollen Line-up im ersten Viertelfinalspiel gegen Mannheim. Lediglich Blaine Byron und Patrice Cormier fehlten. In der Defensive gab es nur eine Veränderung auf der Position des siebten Verteidigers. Eric Mik nahm diese Rolle ein, Marco Nowak rotierte raus aus dem Kader.
In der Offensive sahen die Reihen wie folgt aus: Leo Pföderl, Zach Boychuk und Marcel Noebels bildeten wie gewohnt die erste Formation. In der zweiten Reihe kehrte Ty Ronning wieder zurück nach überstandener Verletzungspause. Er stürmte zusammen mit Tobias Eder und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe spielten Jaedon Descheneau, Manuel Wiederer und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Maximilian Heim und Yannick Veilleux.
Im Tor stand natürlich Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Zu diesem Spiel und dieser Serie braucht man nicht viel zu sagen. Die beiden Erzrivalen treffen aufeinander und das bereits zum neunten Mal in den Playoffs. Drei der bisher acht Serien gingen an die Kurpfälzer, fünf an die Hauptstädter. Das Besondere daran: Mannheim gewann die ersten drei Serien und wartet seit mittlerweile 22 Jahren auf einen Seriensieg in den Playoffs gegen die Eisbären. Aus unserer Sicht kann diese Serie gerne weitergehen.

Kleines Schmankerl vor Spielbeginn: Während die Eisbären-Hymne lief, drehten wir uns auf der Presstribüne verwundert um, denn da sang die Presseabteilung der Adler Mannheim doch lautstark die Eisbären-Hymne mit. Ja, auch in Mannheim wissen sie endlich, wer der geilste Club der Welt ist!!!

Symbolbild des ersten Drittels der Eisbären.(Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Jake Hildebrand verhindert einen höheren Rückstand

Der lag dann aber früh hinten. Nach verhaltenem Beginn schossen die Adler einfach mal von der blauen Linie auf das Tor. Mit Erfolg, denn Tom Kühnhackl hatte erfolgreich den Schuss von Stefan Loibl vor dem Tor abgefälscht – 0:1 (4.).
Die kalte Dusche für die Eisbären, welche nach der Pause noch ihre Form suchten, während die Adler durch die Pre-Playoff-Serie gegen Nürnberg im Rhythmus waren.
Und es kam noch schlimmer. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Tom Kühnhackl mit dem Pass vors Tor, wo Stefan Loibl komplett blank stand und auf 0:2 stellte (7.). Wieder waren die beiden Spieler dran beteiligt. Mannheim nahm den Schwung aus den Pre-Playoffs mit, während die Eisbären sichtlich beeindruckt waren vom Auftritt der Adler.
Ein weiterer Fehlpass (diesmal von Kai Wissmann) hätte dann beinahe zum 0:3 geführt. Auf einmal stand Ryan MacInnis komplett frei vor Jake Hildebrand, doch der Berliner Goalie war im Vergleich zu seinen Vorderleuten hellwach. Das Spiel der Eisbären wirkte im Auftaktdrittel sehr anfällig, während das Spiel der Adler flüssiger aussah. Zum Glück konnte Mannheim nicht noch mehr Kapital aus den Fehlern der Berliner schlagen.
In der Schlussphase die Eisbären mit dem ersten Powerplay, aber das wirkte für mich so, als dachten die Berliner, es wäre ein Trainingsspiel. Das wirkte alles sehr behäbig im Spielaufbau und dauerte enorm lange. Und das in einem Playoff-Spiel gegen den Erzrivalen und bei dem Spielstand. Puh, ganz schwere Kost der Eisbären im ersten Drittel.
Zum Drittelende hin die Berliner nochmal in Überzahl und das sah schon deutlich besser aus. Aber nach wie vor haperte es mit der Scheibenannahme bei den Eisbären. So lag man verdient mit 0:2 nach dem ersten Drittel hinten. Und ein 0:3 oder 0:4 wäre auch möglich gewesen.

Playoff-Härte zwischen Berlin und Mannheim. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären noch nicht im Playoff-Modus

Die Eisbären nahmen noch ein paar Sekunden Powerplay mit ins Mitteldrittel und hatten da auch die Chance, aber letztendlich blieb auch dieses Überzahlspiel ungenutzt. Doch die Hausherren mit einer ganz anderen Körpersprache als noch im ersten Drittel, mittlerweile hatten die Eisbären gut Zug zum Tor und da merkte man auch, wenn man Mannheim unter Druck setzt, bekommen sie ihre Probleme. Bis hierhin stand die Defensive der Gäste aber noch sicher.
Aber Mannheim übernahm kurz darauf wieder die Spielkontrolle und drängte nun die Eisbären ins eigene Drittel. Diese hatten Probleme, sich von dem Druck der Kurpfälzer zu befreien.
Die Partie war nun deutlich ausgeglichener, es ging rauf und runter, hochkarätige Chancen suchte man aber vergeblich. Die Intensität nahm aber deutlich zu. Kein Wunder beim Duell dieser beiden Erzrivalen.
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause stockte den Eisbären-Fans kurz der Atem, als der Schuss von Simon Thiel knapp die Torlinie entlang trudelte. Glück für die Berliner, das hätte das 0:3 sein können.
Das fiel dann aber wenig später bei angezeigter Strafzeit gegen die Eisbären. Mannheim fand bereits seine Formation, ließ die Scheibe sehr gut laufen und am Ende kam Tyler Gaudet zum Abschluss. Kris Bennett fälschte unhaltbar für Jake Hildebrand ab – 0:3 (36.).
Mannheim hatte nun richtig Bock und legte direkt das 0:4 nach. Keaton Thompson war der Torschütze (37.). Puh, was für eine Demonstration der Adler gegen Eisbären, welche den Ernst der Lage nicht verstanden hatten. Es sind Playoffs und man merkte es den Eisbären nicht an. Das Selbstvertrauen der Adler wurde derweil immer größer. Die 4:0-Führung war absolut verdient.

Satte siebenmal durften die Mannheimer Spieler in Spiel eins in Berlin jubeln. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim macht das halbe Dutzend voll

Zu Beginn des letzten Drittels wechselten die Eisbären den Goalie. Jonas Stettmer kam für Jake Hildebrand ins Tor. Doch auch Stettmer durfte nach nicht mal drei Minuten die Scheibe aus dem Tor holen. Stefan Loibl wollte die Scheibe vors Tor spielen, dort berührte sie jedoch den Schlittschuh von Morgan Ellis und von dort ging sie letztendlich ins Tor – 0:5 (43.). Ein absolut gebrauchter Tag bzw. Abend für die Eisbären.
Eine hart umkämpfte und enge Serie hatten alle erwartet, so einen Start jedoch nicht. Denn dieser glich einem Debakel und man hatte das Gefühl, die Eisbären würden sich nicht einmal wehren. Doch zum Glück ist es nur Spiel eins der Serie von maximal sieben möglichen Spielen. Aber Ernüchterung machte sich dennoch breit im weiten Rund der Arena am Ostbahnhof.
In der 44. Spielminute durften die Berliner Fans aber auch mal jubeln, Ty Ronning sorgte für den Anschlusstreffer zum 1:5. Sein erster Blick nach dem Tor ging hoch zum Videowürfel, wieviel Zeit denn noch zu spielen ist. Gab es nun das Mega-Comeback der Eisbären?
Freddy Tiffels hätte es in Unterzahl einleiten können, doch statt für den Pass entschied er sich für den Schuss. Der Pass wäre die bessere Option gewesen. Ein schnelles zweites Tor und die Adler hätten vielleicht nochmal das große Zittern bekommen.
Aber so entschied Mannheim die Partie mit einem Traumtor in Überzahl. Wobei sie die Eisbären da auch komplett einluden, denn Gegenwehr sieht anders aus. Mannheim ließ die Scheibe hervorragend laufen und Ryan MacInnis hatte keine große Mühe, die Scheibe im Berliner Tor unterzubringen – 1:6 (51.). Das halbe Dutzend war voll und der Gästeblock skandierte „Nur noch vier…„.
Du kannst in den Playoffs immer ein Spiel verlieren, am Ende kommt es aber auf das Wie an und das war heute einfach nicht akzeptabel und definitiv nicht Playoff-tauglich. Aber was hat Mannheim von diesem Sieg? Genau! Auch nur einen Sieg und nicht mehr. Die Reaktion der Eisbären wird kommen und muss es auch. Am Ende hieß es sogar 1:7, denn Denis Reul (ausgerechnet, aber an so einem Abend darf jeder mal ran…) setzte den Schlusspunkt.

3:2 gegen Mannheim: Freddy Tiffels schießt die Eisbären zum Heimsieg gegen den Erzrivalen

WalkersBarenNews 2023/2024 – #26:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:0,1:2,1:0) gewonnen und die Tabellenführung damit verteidigt. Am Ende musste man nochmal ordentlich um die drei Punkte zittern, aber die Berliner brachten das knappe 3:2 über die Zeit.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur minimal im Vergleich zum Sieg in Düsseldorf. Jake Hildebrand kehrte zurück ins Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz. Marco Nowak rückte für Michael Bartuli in den Kader und war als siebter Verteidiger dabei. Clemens Sager rückte dafür in die nominell vierte Reihe mit Maximilian Heim und Eric Hördler.

Es war mal wieder Zeit für den ewig jungen DEL-Klassiker zwischen Berlin und Mannheim. Die Kurpfälzer hatten in dieser Hauptrunde bisher zwei der drei Duelle gewonnen, darunter auch das erste Duell hier in der Hauptstadt. Für beide Teams ging es um wichtige Punkte. Für Mannheim im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation und für die Eisbären im Kampf um die Tabellenführung. Wer sollte sich heute im Duell der Erzrivalen durchsetzen?

Kassierte nach nur 22 Sekunden das 0:1: Felix Brückmann (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

1:0 nach 22 Sekunden

Traumstart für die Eisbären. Ganze 22 Sekunden waren erst gespielt, da klingelte es bereits im Tor von Felix Brückmann. Die Eisbären eroberten klasse die Scheibe, Yannick Veilleux spielte sie in den Slot, wo Lean Bergmann nicht lange fackelte – 1:0. Ausgerechnet Bergmann werden sie in Mannheim sagen…
Vom ersten Bully weg war sehr viel Intensität im Spiel. Kein Wunder, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen. Mannheim versteckte sich hier aber keinesfalls und wirkte vom frühen Gegentor auch nicht geschockt. Die Adler setzten auch ihre Akzente vor dem Berliner Tor und die waren nicht ungefährlich.
Insgesamt eine sehr schön anzuschauende Partie, in der es munter hin und her ging. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten in der Offensive schnell den Abschluss. Was die Defensivreihen aber nicht immer zuließen.
Was in diesem ersten Drittel auch auffiel? Es gab keine größeren Unterbrechungen. Was dem Spiel natürlich nur guttun konnte.
In der Schlussphase bot sich den Gästen aus der Kurpfalz die Chance zum Ausgleich, denn sie bekamen das erste Powerplay. In dieser Disziplin sind die Mannheimer jedoch die zweitschlechteste Mannschaft in der Liga, was sie hier auch unter Beweis stellten. Die Berliner überstanden die erste Unterzahl ohne größere Probleme. So nahmen die Hauptstädter die 1:0-Führung mit in die Kabine.

Jubel über das 2:1 von Yannick Veilleux. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Schlagabtausch im Mitteldrittel

Früh im Mitteldrittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl nachzulegen, aber das gelang leider nicht, da man nicht für viel Torgefahr sorgen konnte. Fortan war es weiterhin eine hart umkämpfte Partie, in der es zwar hin und her ging, aber Torchancen waren Mangelware.
In der 27. Minute klingelte es dann aber zweimal am Pfosten. Zunächst hatte Freddy Tiffels ein Zuspiel von Tobias Eder an den Pfosten gesetzt. Die Scheibe ging anschließend an den Rücken von Felix Brückmann und von dort trudelte sie Richtung Torlinie. Yannick Veilleux setzte nach und traf auch den Pfosten. Und nur wenig später war es Lean Bergmann, der in Felix Brückmann seinen Meister fand. Was für ein Save vom Adler-Goalie, Wow!
Die Eisbären ließen also das zweite Tor liegen und fingen sich in Unterzahl dem Ausgleich. Mannheim nutzte mal ein Powerplay, Ryan MacInnis mit dem 1:1 (30.). Wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird eben hinten bestraft…
Mannheim wirkte danach aktiver und störte die Eisbären immer wieder früh im Spielaufbau. Diese hatten in dieser Phase damit durchaus Probleme.
Aber als die Berliner mal wieder vor das Tor kamen, arbeiteten sie die Scheibe hinein. Yannick Veilleux scheiterte mit dem ersten Versuch noch an Brückmann, setzte aber direkt erfolgreich nach – 2:1 (32.). Der Assist kam u.a. von Lean Bergmann, der sich heute anscheinend enorm viel vorgenommen hatte.
Doch Mannheim spielte weiter nach vorne und bekam viel zu viel Platz vor dem Berliner Tor. Die Zuordnung stimmte überhaupt nicht, was John Gilmour bestrafte – 2:2 (33.).
Die Eisbären aber kurz darauf wieder mit einem Mann mehr auf dem Eis. Doch diese Chance ließ man ungenutzt und konnte auch nicht wirklich für Gefahr sorgen.
Die Partie hatte inzwischen richtig Fahrt aufgenommen und Mannheim war der erwartet unbequeme Gegner. Beiden Teams unterliefen aber auch immer wieder Fehler, was die Gegner zu Chancen einlud. Mit dem Stand von 2:2 ging es aber erst einmal in die Kabinen. Noch war alles drin in diesem DEL-Klassiker.

Erlösender Jubel nach dem Treffer zum 3:2 durch Freddy Tiffels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Freddy Tiffels erlöst die Eisbären

Die Eisbären machten zu Beginn des Schlussdrittels deutlich, dass sie hier das Spiel gewinnen wollten. Doch noch war Felix Brückmann nicht zu überwinden. Bis zur 48. Spielminute. Da fuhren die Eisbären mal einen Angriff mustergültig zu Ende. Über Tobi Eder und Blaine Byron kam die Scheibe in den Slot, wo Freddy Tiffels die Scheibe geradezu ins Tor hämmerte – 3:2. So einfach und schön kann Eishockey sein. Die Scheibe lief wie am Schnürchen und Tiffels vergoldete diesen Angriff. Einfach nur stark gespielt!
Von Mannheim war im Schlussdrittel nicht mehr so viel zu sehen wie noch im Mitteldrittel. Die Eisbären hielten die Adler gut vom eigenen Tor fern. Jedenfalls ließ man nicht mehr so viel zu wie im Drittel zuvor. Dennoch war natürlich Vorsicht geboten angesichts des Spielstandes. Denn ein Fehler und ein gelungener Angriff würde Mannheim ja zum Ausgleich genügen. Und die Eisbären sorgten selbst auch nicht für Ruhe, weil man seine Chancen ungenutzt ließ.
Mannheim sorgte in der Schlussphase dann wieder für deutlich mehr Gefahr vor dem Berliner Tor, wo es zwischenzeitlich lichterloh brannte. Die Eisbären gerieten hier gehörig unter Druck, doch noch hielt man diesem Stand.
Mannheim riskierte alles und nahm Goalie Felix Brückmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und Mannheim spielte auch nochmal mit viel Druck und wollte den Ausgleich erzielen, aber Jake Hildebrand ließ keine Scheibe mehr durch. Somit gewannen die Eisbären den ewigen DEL-Klassiker am Ende mit 3:2.

1:3 gegen Mannheim: Die Eisbären verlieren gegen den Erzrivalen

WalkersBarenNews 2023/2024 – #15:

Die Eisbären Berlin haben den DEL-Klassiker gegen die Adler Mannheim am Ende verdient mit 1:3 (0:0,1:1,0:2) verloren. Dadurch endete nicht nur die Siegesserie der Berliner sondern man verlor auch die Tabellenführung. Ein gebrauchter Nachmittag für den Hauptstadtclub.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur eine Änderung im Vergleich zum Spiel am Freitagabend in Iserlohn vor. Rayan Bettahar rotierte wieder raus aus dem Kader, dafür kehrte Michael Bartuli in den Kader zurück. Bartuli stürmte in der vierten Reihe an der Seite von Maximilian Heim und Manuel Wiederer. Eric Mik, welcher am Freitag noch in der Offemsive aushalf, nahm die Rolle des siebten Verteidigers ein. Diese hatte am Freitag noch Bettahar besetzt. Alles andere blieb beim unverändert. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor.

Es war mal wieder Zeit für den DEL-Klassiker in der DEL, allerdings unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Während die Berliner ganz oben in der Tabelle stehen, sind die Mannheimer aktuell nur Zehnter und kämpfen um die Pre-Play-Off-Teilnahme. Am Freitag gelang der erste Sieg unter dem neuen Chefcoach Dallas Eakins. In dieser Saison konnten beide Mannschaften je ein Spiel in der SAP-Arena gewonnen. Wer holte sich den Sieg im ersten Duell in der Mercedes-Benz Arena?

Hart umkämpft war das erste Drittel (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim die gefährlichere Mannschaft

Früh im Spiel bot sich den Hausherren die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch die Eisbären taten sich schwer und fanden überhaupt nicht in ihre Formation, weshalb dieses Powerplay ungenutzt blieb.
Viel passierte in der Anfangsphase nicht. Beide Teams tasteten sich erst einmal ab. Das Spiel beider Mannschaften wirkte noch sehr fehlerbehaftet, weshalb noch kein richtiger Spielfluss aufkommen wollte.
Das Spiel war hart umkämpft, manchmal wirkte es aber auch so ein wenig verkrampft in den Zweikämpfen.
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Partie aber so langsam Fahrt auf und beide Mannschaften wurden zielstrebiger in ihren Aktionen. Die Folge waren die ersten nennenswerten Abschlüsse auf beiden Seiten. Den Adlern gehörte die erste Großchance der Partie. Kris Bennett kam im Slot zum Abschluss, Jake Hildebrand war gerade noch mit seinem Schoner zur Stelle und verhinderte so den Rückstand.
Die Eisbären in der Folge mit dem nächsten Powerplay, aber auch dort taten sie sich schwer, selbst die Puckkontrolle wollte nicht gelingen. Es schien fast so, als würden die Eisbären noch auf der Suche nach ihrem Spiel sein. Volle 60 Minuten hatte man zuletzt aber auch eher selten von den Berlinern gesehen. Und doch standen zuletzt fünf Siege in Serie zu Buche.
Die Gäste in der Schlussphase mit einem Mann mehr und das Powerplay war wesentlich gefährlicher als das der Eisbären. Doch Kapital konnten die Adler daraus nicht schlagen. Torlos ging es anschließend in die erste Drittelpause. Auch, weil die Eisbären ein weiteres Powerplay kläglich liegen ließen. Knappe 40 Sekunden Powerplay nahm man aber noch mit ins Mitteldrittel.

Das Spiel wurde im zweiten Drittel zunehmend ruppiger. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim legt vor, Berlin gleich aus

Und dort wurde es dann doch mal gefährlich vor dem Adler-Tor, als Leo Pföderl knapp am Tor vorbei schoss. Die Berliner kamen engagiert aus der Kabine, hatten sich einiges vorgenommen. Doch schnell musste man wieder in Unterzahl ran. Und erneut wurde es gefährlich, aber Mannheim zeigte heute, warum sie die schlechteste Torschusseffizienz der gesamten Liga haben. Wäre die besser, hätte Mannheim längst mit 1:0 geführt.
Zur Abwechslung durften dann die Hauptstädter mal wieder ihr Powerplay üben. Diesmal fand man seine Formation und ließ die Scheibe gut laufen, aber der letzte Pass wollte einfach nicht ankommen. Durchaus etwas, was man aus diesem Spiel mit in die Trainingswoche nehmen muss.
Und weiter ging das muntere Special-Teams-Spiel. Diesmal durften wieder die Adler in Überzahl ran, doch dort hatten die Eisbären in Unterzahl die dicke Chance zur Führung. Aber Tobias Eder vergab den Zwei-auf-Eins-Konter. Im selben Powerplay schlugen die Adler dann aber eiskalt zu. Jordan Szwarz wurde nicht entscheidend am Pass gestört und Tyler Gaudet hatte zu viel Platz und konnte so problemlos einnetzen – 0:1 (32.).
Kurz darauf vergab Stefan Loibl in Unterzahl einen Konter. Das war die Riesenchance auf das 0:2. Es war der Beginn einer Phase, in der es hin und her ging. Und auf einmal jubelten die Berliner. Yannick Veilleux wurde im Slot klasse von Leo Pföderl angespielt und versenkte die Scheibe zum 1:1 im Mannheimer Tor – 1:1 (36.).
Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabine. Noch war alles offen in Berlin im Duell der ewigen Erzrivalen.

Musste 85 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Gegentreffer hinnehmen: Eisbären-Goalie Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim schockt die Eisbären kurz vor Schluss

Im letzten Drittel ging es weiter hin und her. Die Partie war weiterhin hart umkämpft. Beide Mannschaften schenkten sich in den Zweikämpfen nichts. Kris Bennett hatte dann gegen Mitte des letzten Drittels die dicke Chance zur erneuten Führung, aber er scheiterte mit seinem Alleingang an Jake „The Wall“ Hildebrand. Nur wenig später wurde es noch knapper, als ein Mannheimer Schuss an den Pfosten ging. Die Adler waren dem 2:1 in dieser Phase näher als die Eisbären.
Aber die Eisbären drehten danach wieder auf und wollten ihrerseits das Führungstor erzielen. Die 14.200 Zuschauer in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena sahen eine sehr spannende Partie, welche in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Denn es ging auch in der Schlussphase weiter munter hin und her. Und bei jedem Angriff hielten die Zuschauern den Atem an. Immer wieder ging ein Raunen durch das weite Arenarund.
85 Sekunden vor dem Ende der Partie sorgte ausgerechnet Ex-Eisbär Daniel Fischbuch für die Vorentscheidung, als er Mannheim mit 2:1 in Führung brachte (59.). Für die endgültige Entscheidung sorgte David Wolf 42 Sekunden vor dem Ende, als er die Scheibe im leeren Berliner Tor unterbrachte – 1:3 (60.). So beendete der Erzrivale die Siegesserie der Eisbären Berlin. Am Ende keinesfalls unverdient, weil es die Eisbären nach wie vor nicht hin bekommen, mal über 60 Minuten ihr Spiel durchzuziehen.