6:2 in Mannheim: Die Eisbären machen den Sweep und damit den erneuten Finaleinzug perfekt!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #52:

Halbfinalspiel 4 (Endstand: 0:4)

Es ist vollbracht: Die Eisbären Berlin stehen erneut im Finale der PENNY DEL und greifen damit ab dem 17. April in der Finalserie nach dem elften Stern. Auch in Spiel vier war es eine Machtdemonstration in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen Adler Mannheim. Am Ende gewann man in der SAP Arena deutlich und verdient mit 6:2 (2:0,1:1,3:1) und löste damit das Finalticket. Der Gegner steht noch nicht fest und entscheidet sich zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien. Egal, wer der Gegner wird, er wird auf einen extrem starken Gegner treffen. Das hat die Halbfinalserie einmal mehr bewiesen. Denn man schickt Mannheim nicht mal nebenbei mit einem „Sweep“ in die Sommerpause. Aber in Mannheim weiß man nun ein weiteres Mal, dass viele gute Einzelspieler noch lange kein gutes Team ausmachen, welches am Ende auch wieder um den Titel spielen kann. Denn das ist eigentlich jedes Jahr der Anspruch in der Kurpfalz.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den gesperrten Stürmer Zach Boychuk (vier Spiele Sperre) verzichten. Für ihn rückte Maxim Schäfer ins Line-up. Den Platz von Boychuk in der Reihe neben Lean Bergmann und Marcel Noebels nahm Blaine Byron ein. Dessen Platz in der vierten Reihe nahm Schäfer ein, der zusammen mit Eric Hördler und Manuel Wiederer stürmte.
Alles andere blieb unverändert. Somit war Jonas Stettmer auch heute Abend nicht fit. Aber mit Jake Hildebrand hatten die Eisbären ja einen weiteren überragenden Goalie im Kader, der in dieser Serie mit zu den Matchwinnern gehörte.

Rückte in der Halbfinalserie ins Tor und war am Ende einer der Matchwinner: Goalie Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Für Mannheim ging es heute um alles und das merkte man vom ersten Bully an. Die Adler kamen wild entschlossen aus der Kabine und bauten von Beginn an Druck auf. Die Adler belagerten das Berliner Tor, doch die Eisbären-Defensive blieb wie in den Spielen zuvor auch diesmal wieder sehr ruhig und machte die Räume sehr gut zu. Die Berliner schauten sich die Anfangsphase erst einmal an, schalteten dann aber selbst auf Angriff um und ließen Mannheim direkt spüren, dass auch heute Abend nichts zu holen sein wird.
Allen voran die Reihe um Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels lieferte anschließend und spielte die Mannheimer Defensive ein ums andere Mal schwindelig. Ronning eroberte dank eines überragenden Forechecks die Scheibe, spielte sie umgehend weiter zu Tiffels, welcher Pföderl in Szene setzte. Und die Nummer 93 hatte zu viel Platz und hatte ja im vergangenen Spiel seinen Torriecher wieder gefunden. Daran knüpfte er nahtlos an und schockte Mannheim mit dem 1:0 (12.).
Fortan die Eisbären weiter am Drücker und mit dicken Chancen für weitere Tore. Mannheim wusste gar nicht, wie ihnen geschah. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe die Hauptstädter das 2:0 nachlegten. Ronning und Tiffels machten mit Mannheim, was sie wollten, am Ende netzte Tiffels ein – 2:0 (19.). Dabei blieb es bis zum Ende des ersten Drittels und Mannheim konnte sich glücklich schätzen, nur mit zwei Treffern im Rückstand zu liegen. Angesichts der brutalen Leistung der Eisbären, die nochmal eine Schippe drauf packten heute.

Er scort und scort und scort: Ty Ronning, der mittlerweile 23. Spiele in Folge gepunktet hat. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel suchten die Adler, wie eigentlich bereits in der ganzen Serie, nach einem Mittel gegen das Abwehrbollwerk der Eisbären. Die spielten das hier wieder sehr cool runter und legten in der 28. Spielminute das 3:0 nach. Und es war klar, dass auch der dritte Spieler der Paradereihe auch noch treffen musste. Ty Ronning mit dem dritten Treffer und dem 23. Spiel in Folge mit einem Scorerpunkt. Seit gestern wissen wir ja auch sein Geheimnis, es lag an der nicht gewaschenen Unterhose.
So ganz kampflos wollten sich die Adler hier aber dann doch nicht in die Sommerpause verabschieden. Powerplay Mannheim, die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es mal wieder Austin Ortega, der zum 3:1 traf (31.).
Mannheim hatte somit wieder Hoffnung und versuchte weiterhin den Eisbären unter die Haut zu gehen. Das führte aber nur zu Strafzeiten, welche die Eisbären aber nicht in Tore ummünzen konnten. So blieb es bei einer Zwei-Tore-Führung, die noch nicht für ausreichend Ruhe sorgte. Denn im Eishockey hat man schon sehr viel erlebt. Vor allem in Mannheim. Gegen Berlin. Mit dem besseren Ausgang für die Eisbären. Daran erinnern sie sich heute noch ungern in Mannheim zurück. Ob der Schampus immer noch kalt steht oder was ist damit eigentlich damals passiert? Und was mit den Meister-Caps und Meister-Shirts? Das interessiert mich ja schon länger…

Lean Bergmann traf zweimal in Mannheim und wurde daher am Ende zu Recht von den eigenen Fans gefeiert. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Aber ich schweife ab vom Spiel und das war in der Tat noch lange nicht vorbei. Erst recht nicht nach dem Traumstart der Adler, die durch Kristian Reichel nach nur 55 Sekunden auf 3:2 verkürzten (41.).
Auf einmal waren auch die Fans im „Ufo“ wieder da und träumten noch vom „Wunder von Mannheim“. Dabei gibt es das doch bereits, denkt einfach an das 6:5 n.V. zurück.
Ein neues Wunder sollte auch nicht kommen, denn Mannheims Liebling Lean Bergmann sorgte für Ruhe in Mannheim – 4:2 (48.).
Damit war der Widerstand der Hausherren gebrochen, aber die Eisbären hatten nun so richtig Bock. Olivier Galipeau hatte abgezogen, Arno Tiefensee konnte nicht festhalten und Tiffels staubte eiskalt ab – 5:2 (54.).
Doch einen hatten die Eisbären noch. Eine Minute später wollte Lean Bergmann sich nochmal in Erinnerung bringen und machte das halbe Dutzend voll – 6:2 (55.). Ein Lachen konnte sich die Nummer zehn anschließend nicht verkneifen. Lean Bergmann hat also auch in dieser Serie wieder geliefert, wo aber war eigentlich Leon Gawanke? Hatte er vor der Halbfinalserie nicht von offenen Rechnungen gesprochen? Sind noch mal vier neue dazu gekommen, hoffentlich verlierst du den Überblick nicht, Leon!
Danach waren die Adler und ihre Fans erlöst. Die Eisbären schickten die Adler mit dem 6:2-Sieg und der zwölften Niederlage gegen den Erzrivalen in Folge (!) in die Sommerpause. Das und ein Sweep im Halbfinale – mehr Demütigung geht nicht und dann auch noch im Ufo.

Gemeinsam ins Finale: Die Eisbären Berlin und ihre Fans. Gemeinsam für und mit Tobi! (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Adler-Fans ihre Mannschaft in die Sommerpause verabschiedeten, feierten die mitgereisten Berliner Fans zusammen mit der Mannschaft den erneuten Finaleinzug. Bis die Finalserie losgeht, haben die Eisbären aber nochmal über eine Woche Pause. Keine guten Aussichten für Köln und Ingolstadt. Denn der Rekordmeister ist in den Playoffs nochmal deutlich stärker geworden, von jeder Sturmreihe geht Torgefahr aus. Die Defensive lässt kaum etwas Gefährliches zu und dann hat man hinten mit Jonas Stettmer und Jake Hildebrand ein überragendes Goalie-Duo. Und vorne überragen natürlich Ty Ronning, Leo Pföderl und Freddy Tiffels. Aber auch die anderen Stürmer haben bewiesen, dass sie wissen, wo das Tor steht.
Eins steht bereits jetzt fest und da wiederhole ich mich gerne: Egal, wer am Ende der Finalgegner der Eisbären Berlin wird, er hat eine enorm schwere Aufgabe vor der Brust. Acht von neun Playoff-Spielen gewonnen. Dazu die längere Regenerationszeit im Vergleich zu Köln und Ingolstadt. Und im Moment fehlt mir einfach der Glaube, dass ein Team die Eisbären in einer Serie viermal schlägt.
Und das soll auch nicht überheblich oder arrogant klingen. Aber die Eisbären haben sich in den Playoffs nochmal erheblich gesteigert und sind lt. Trainer Serge Aubin noch lange nicht am Maximum angekommen. Egal, wer der Gegner wird: Freuen wir uns auf eine erneut spannende und hart umkämpfte Finalserie. Einen hat man bereits jetzt aber schon sehr stolz gemacht: Tobi Eder feiert oben im Himmel den Finaleinzug seiner Kollegen. Das war auch für dich, Tobi!

Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an die Adler Mannheim. Auch wenn in diesem Spielbericht ein paar Spitzen gefallen sind, danke für eine sehr spannende und hart umkämpfte Halbfinalserie. Irgendwann werden auch wir mal wieder das Nachsehen gegen euch haben, so lange freuen wir uns aber noch über unseren Lauf gegen Euch und freuen uns bereits jetzt schon riesig auf die Duelle in der neuen Saison. Denn diese sind immer von enorm viel Leidenschaft geprägt – auf und neben dem Eis!

5:1! Die Eisbären sichern sich den Matchpuck und Ty Ronning den DEL-Rekord

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #51:

Halbfinalspiel 3 (Stand: 3:0)

Matchpuck! Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg vom erneuten Finaleinzug entfernt. Am Sonntagnachmittag gewann der Titelverteidiger auch Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Adler Mannheim mit 5:1 (1:0,2:0,2:1). Die Berliner Defensive war erneut überragend, während die Offensive vorne wie gewohnt ablieferte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Blaine Byron zurückgreifen, der nach Verletzung wieder fit war. Er rückte für Youngster Matej Leden in die vierte Reihe zu Eric Hördler und Manuel Wiederer. Alles andere blieb unverändert. Somit stand also auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor und Linus Vieillard saß als Back-up auf der Bank. Jonas Stettmer war weiterhin nicht fit.

Der Druck für Mannheim war vor diesem Spiel schon enorm hoch, denn die Eisbären konnten heute vor den eigenen Fans bereits den Matchpuck holen. Und bisher bissen sich die Adler an der Eisbären-Defensive die Zähne aus. Die Eisbären spielten bisher sehr abgezockt und clever – eben wie ein absoluter Titel-Kandidat. Holten die Berliner heute den dritten Sieg oder gelang Mannheim der erste Sieg in dieser Halbfinalserie?

Die nächste sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch heute gab es vor dem Spiel wieder eine sensationelle Choreo der Hartmut-Nickel-Kurve. Ihr übertrefft euch immer wieder, Jungs und Mädels. Einfach nur überragend!

Ein historischer Moment: Die Eisbären bejubeln das 1:0 durch Leo Pföderl. Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit im 22. Spiel in Folge gepunktet hat – neuer DEL-Rekord. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es wieder eine sehr intensive und rasante Partie. Die Zweikämpfe erwartungsgemäß hart umkämpft, jeder Check wurde zu Ende gefahren. Immer wieder gab es auch kleine Nickligkeiten, was ebenfalls zu erwarten war in dieser Serie. Man mag sich eben nicht, aber man respektiert sich.
In Überzahl hatten die Gäste die dicke Chance, aber die Rechnung ohne Jake „The Wall“ Hildebrand gemacht, der die Schoner ganz stark ausfuhr.
Kurz darauf dann wieder die Eisbären mit einem Mann mehr und da klingelte es endlich. Lange musste er warten, aber heute war es endlich so weit. Leo Pföderl mit seinem ersten Playoff-Tor zum 1:0 (16.). Die Vorlage kam von Ty Ronning, der damit auch im 22. Spiel in Folge gepunktet hat und somit neuer Rekordhalter in der PENNY DEL ist. Herzlichen Glückwunsch zu dieser unfassbaren Serie, Ty! Wahrscheinlich würde selbst das ihn nicht zum „Spieler des Jahres“ machen. Auch wenn es Leo Pföderl ebenso verdient hat, ist diese Wahl nach wie vor nicht nachvollziehbar.
Ein weiteres Powerplay zum Drittelende hin ließen die Berliner dann jedoch ungenutzt und nahmen somit die knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

War auch heute wieder „The Wall“: Jake Hildebrand (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Mitteldrittel ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Mannheim wieder sehr bemüht, aber nach wie vor ohne den Schlüssel, um das Defensiv-Bollwerk des Rekordmeisters zu knacken. Nach über sieben Dritteln erst ein Tor gegen Jake Hildebrand erzielt, das zeigt, wie überragend die Defensivarbeit der Hauptstädter in der Halbfinalserie bisher war.
Nach vorne ging von den Eisbären im zweiten Drittel bis dato nicht viel, man konzentrierte sich vermehrt auf die eigene Defensive.
Als man dann aber mal wieder vorne auftauchte, klingelte es umgehend. Blaine Byron und Eric Hördler setzten Kai Wissmann in Szene, der Kapitän hatte zu viel Platz und erhöhte auf 2:0 (32.). Neben der überragenden Defensive ist auch die Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor mit ein Grund für die Berliner Dominanz in dieser Serie.
Nach dem zweiten Treffer hatten die Eisbären das Spiel wieder besser im Griff und ließen zweimal das 3:0 liegen. In der Schlussphase des Mitteldrittels durften die Hauptstädter nochmal in Überzahl ran und prompt fiel das 3:0. Freddy Tiffels fuhr bis zur Grundlinie vor und passte dann direkt auf die Kelle von Ty Ronning, welcher sich nicht zweimal bitten ließ (39.). Mit dieser doch sehr beruhigenden Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Dieser Mann ist nicht zu stoppen: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel das gleiche Bild wie in den 40 Minuten zuvor: Mannheim lief an, scheiterte aber immer wieder an Jake Hildebrand. Erneut eine überragende Performance von „The Wall“.
In Überzahl bot sich den Eisbären dann die Chance zur endgültigen Entscheidung, aber diesmal konnte man das Powerplay nicht nutzen.
Mitte des dritten Drittels belohnten sich die Adler dann aber doch und Austin Ortega verkürzte auf 3:1 und sorgte erst für das zweite Mannheimer Tor in dieser Halbfinalserie (51.).
Wurde es nun also doch nochmal spannend in diesem dritten Spiel? Mannheim versuchte natürlich nochmal alles und machte hinten auf, was den Eisbären wiederum Platz zum kontern gab. Eine spannende Schlussphase war jedenfalls vorprogrammiert.
Erst recht, als Dallas Eakins 4:30 Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zog und somit All-in ging. Was blieb ihm auch anders übrig, es drohte schließlich die dritte Niederlage im dritten Spiel gegen den Erzrivalen. Und noch viel schlimmer: die elfte Niederlage in Folge. Leo Pföderl machte am Ende den Deckel drauf und stellte auf 4:1 (57.).
Mannheim hatte aber in der Folge nochmal ein Powerplay und zog Arno Tiefensee erneut vom Eis. Man versuchte es also mit zwei Mann mehr. Doch ein weiterer Treffer sollte den Kurpfälzern nicht gelingen. Dafür trafen die Eisbären auch noch ein fünftes Mal und zum zweiten Mal ins leere Tor – Yannick Veilleux mit dem 5:1 (60.). Damit sicherten sich die Hauptstädter den Matchpuck und können am Dienstag den erneuten Finaleinzug perfekt machen.

2:0 in Spiel zwei: Die nächste abgezockte Vorstellung der Eisbären – Ty Ronning stellt Uralt-Rekord ein

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #50:

Halbfinalspiel 2 (Stand: 0:2 )

Die Eisbären Berlin haben in der Halbfinalserie nachgelegt. Bei den Adler Mannheim gewann der Titelverteidiger Spiel zwei verdient mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) und führt mit dem gleichen Ergebnis nun auch in der Halbfinalserie. Die Eisbären lieferten erneut eine sehr abgezockte und clevere Vorstellung ab. Defensiv verteidigte man mit enorm viel Leidenschaft, hatte aber auch einmal Glück, als Mannheim im Mitteldrittel nur die Latte traf. Vorne machte man im richtigen Moment die Tore. Am Ende spielte man das routiniert zu Ende.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute dem gleichen Line-up aus Spiel eins. Somit stand auch heute wieder Jake Hildebrand im Tor, während Linus Vieillard als Back-up auf der Bank Platz nahm. Jonas Stettmer war also erneut nicht fit und stand somit nicht im Kader.

Die Adler mussten heute eine Reaktion auf die Niederlage vom Dienstagabend zeigen. Aber das nicht nur, um die Serie auf 1:1 zu stellen. Nein, viel mehr auch für das Selbstvertrauen, denn vor dem heutigen Spiel hatten die Adler satte neun Spiele in Folge gegen den Erzrivalen verloren. Eine zehnte Niederlage wollte man unbedingt vermeiden. Der Unterstützung ihrer Fans waren sie sich bewusst, aber auch die Eisbären wurden zahlreich und vor allem lautstark unterstützt. Wer hatte heute das bessere Ende auf seiner Seite?

Die Eisbären-Spieler warfen sich gefühlt in jeden Schuss, der auf ihr Tor kam. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Hinein ins Spiel, in dem Mannheim wie erwartete druckvoll los legte und auch früh das erste Powerplay im Spiel hatte. Aber bereits im ersten Unterzahlspiel bekam man einen ersten Eindruck von der Leidenschaft, mit der die Eisbären das hier heute verteidigen würden.
Danach entwickelte sich eine rasante und sehr intensive Partie. Beide Mannschaften fuhren jeden Check zu Ende. Es ging rauf und runter, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, aber sowohl Arno Tiefensee als auch Jake Hildebrand ließen sich im ersten Drittel nicht überwinden. Trotz bester Chancen, aber da standen eben auch zwei überragende Goalies im Tor. So ging es torlos in die erste Drittelpause.

Er punktet und punktet und punktet: Ty Ronning hat den Uralt-Rekord von Peter Draisaitl eingestellt und auch im 21. Spiel in Folge gepunktet. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begann mit einer Choreo des Gästeblocks. Auch diese war wieder überragend – gefühlt war das jetzt fast in jedem Playoff-Spiel eine Choreo – Jungs und Mädels, ihr seid Weltklasse! Im Spiel mussten die Berliner auch im Mitteldrittel früh in Unterzahl ran, aber auch diese Unterzahl überstand man dank einer überragenden Leidenschaft in der Defensive ohne Gegentor.
Knapp vier Minuten waren gespielt, da hatten die Adler-Fans den Torschrei schon auf den Lippen, aber Reichel hatte zu genau gezielt und scheiterte an der Latte. Da hatten die Eisbären Glück, das muss man zugeben. Eine Führung hätte den Kurpfälzern vielleicht sogar mehr Selbstvertrauen gegeben.
Fortan erspielten sich aber die Eisbären richtig gute Chancen, auch Mannheim hatte noch welche, doch am Ende waren es die Eisbären, die den Druck in ein Tor ummünzten. Marcel Noebels auf Zuspiel von Leo Pföderl und Ty Ronning zum 1:0 (31.). Und damit war der Rekord von Peter Draisaitl eingestellt. Die Nummer neun punktete auch im 21. Spiel in Folge und greift am Sonntag nun nach der alleinigen Bestmarke. Glückwunsch Ty, was für eine Rekord-Saison des wieselflinken Stürmers!
Die Eisbären legten anschließend sogar noch nach und das nach einer überragenden Kombination von Manuel Wiederer, Ty Ronning und Eric Hördler. Der Youngster war am Ende der Nutznießer und stellte auf 2:0 (35.).
Die Hausherren waren in der Schlussphase auf der Suche nach einer Antwort. Die Bemühungen waren der Mannschaft von Trainer Dallas Eakins anzusehen, einzig fehlte es am nötigen Mittel, dieses Abwehr-Bollwerk zu knacken. So nahmen die Eisbären eine 2:0-Führung mit in die zweite Drittelpause und stellten die Hausherren vor eine enorm schwere Aufgabe in den letzten 20 Minuten.

Hoch die Hände! Eric Hördler jubelt über seinen Treffer zum 2:0. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Und wenn die Eisbären mit einer Führung ins letzte Drittel gehen, ist das fast die halbe Miete für den erfolgreichen Ausgang des Spiels. Die Adler hatten sich viel vorgenommen für das dritte Drittel, aber sie hatten vergessen, einen Plan zu schmieden, wie man Lücken in der Berliner Defensive aufreißen kann, um dann zum Torerfolg zu kommen. Egal, was Mannheim auch versuchte, die Schüsse wurden überragend geblockt und das gefühlt von jedem Spieler. Egal ob Verteidiger oder Stürmer. Jeder Spieler stellte sich in den Dienst der Mannschaft und unterstützte Goalie Jake Hildebrand.
Was mir persönlich auch noch auffiel und das, obwohl ich heute mal wieder im Gästeblock stand und nicht die optimale Sicht hatte wie sonst, wie viel die Spieler während des Spiels auf dem Eis miteinander kommunizierten. Da wurde genau drauf geachtet, dass die Spieler auf ihren Positionen standen und die Räume zu machten. Hut ab an die Mannschaft aber auch an das Trainerteam um Head Coach Serge Aubin, die ihre Mannschaft erneut perfekt auf dieses Spiel eingestellt haben. Es ist kein Wunder, dass Serge Aubin in der PENNY DEL noch keine einzige Playoff-Serie verloren hat. Die Gegner beißen sich an seinem Team und seiner Spielweise immer wieder die Zähne aus. Mannheim kann in dieser Serie ein Lied von singen.
Mannheim versuchte es am Ende natürlich noch ohne Torhüter, aber auch mit einem Mann mehr fanden die Mannheimer keinen Weg vorbei an Jake Hildebrand. Der Goalie feierte damit seinen ersten Shutout im erst zweiten Playoff-Spiel in dieser Saison. Ein Gegentor in zwei Spielen. Trainer Serge Aubin ist zu beneiden, denn er verfügt über das beste Goalie-Duo in der PENNY DEL. Im Viertelfinale zog Jonas Stettmer den Straubing Tigers den Zahn und derzeit macht Jake Hildebrand selbiges mit den Adler Mannheim.
Am Sonntag geht die Halbfinalserie in der Hauptstadt weiter und dann muss Mannheim bereits Lösungen präsentieren, sonst droht ein schnelles Aus gegen den Erzrivalen. Die Eisbären tun gut daran, an ihrem Gameplan festzuhalten und nur von Spiel zu Spiel zu denken. Damit hatte man bisher Erfolg.

3:1 gegen Mannheim: Die Eisbären mit einer sehr abgezockten Leistung in Spiel eins

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #49:

Halbfinalspiel 1 (Stand: 1:0 )

Erfolgreicher Auftakt ins Playoff-Halbfinale für die Eisbären: Die Berliner gewannen Spiel eins verdient mit 3:1 (0:0,1:0,2:1). Es war ein sehr taktisch geprägtes Spiel, in dem die Eisbären am Ende mal wieder einen Weg gefunden haben, um ein Spiel für sich zu entscheiden. Eine Qualität dieser Mannschaft und des Trainers Serge Aubin, der bekanntlich in den Playoffs noch keine Serie verloren hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf Torhüter Jonas Stettmer (angeschlagen) verzichten. Jake Hildebrand rückte für ihn ins Tor, Linus Vieillard nahm als Back-up auf der Bank Platz.
Während in der Offensive alles unverändert blieb, gab es kleinere Veränderungen in der Defensive. Kai Wissmann bekam Jonas Müller an die Seite. Adam Smith verteidigte mit Korbinian Geibel und Eric Mik mit Olivier Galipeau. Norwin Panocha war als siebter Verteidiger dabei.

Es war mal wieder Zeit für eine Playoff-Serie zwischen den beiden Erzrivalen. Von den ersten neun Serien gewannen die Eisbären deren sechs – und diese sogar in Folge. Heute wollten die Berliner den ersten Sieg in der Halbfinalserie gegen Mannheim einfahren, aber die Kurpfälzer reisten hoch motiviert an und wollten die noch offenen Rechnungen begleichen. Wer hatte das bessere Ende in Spiel eins?

Auch Zweikämpfe gab es im ersten Drittel nicht so viele wie sonst gewohnt zwischen Berlin und Mannheim zu sehen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Verhaltener Beginn in der Hauptstadt, der Respekt beider Mannschaften war groß. Beide Mannschaften spielten abwartend und lieferten in der Anfangsphase noch kein Spektakel. Mannheim versuchte die Eisbären durch aggressives Forechecking früh im Spielaufbau zu stören. Die Berliner fanden dagegen nur selten ein Mittel, um sich spielerisch zu befreien.
Mannheim wirkte zunächst aktiver, die Eisbären konzentrierten sich vermehrt auf die Defensive und lauerten auf schnelle Umschaltmomente. Playoff-Charakter kam in den ersten Minuten nicht auf, weil das Spiel sehr taktisch geprägt war.
Erst in der 16. Spielminute gab es die erste Strafzeit in der Serie und es traf ausgerechnet Leon Gawanke. So durften die Berliner erstmals in Überzahl ran, doch auch da tat man sich im Spielaufbau sehr schwer und hatte ungewohnt viele Fehler im eigenen Spiel drin. So hatten die Kurpfälzer keine großen Probleme, die Unterzahl schadlos zu überstehen.
So endete das erste Drittel sehr unspektakulär 0:0. Es war auf beiden Seiten noch jede Menge Luft nach oben, denn wie Playoffs wirkte das hier gar nicht.

Liam Kirk eröffnete die Halbfinalserie gegen Mannheim mit dem 1:0 in der 22. Spielminute. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

67 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, da klingelte es im Mannheimer Tor. Arno Tiefensee war noch außer Position und kam ewig nicht wieder hoch, Liam Kirk sah das und netzte ein – 1:0 in der 22. Spielminute.
Die Eisbären waren nun deutlich besser drin im Spiel und übten viel Druck auf das Mannheimer Tor aus. Von den Gästen aus der Kurpfalz war im zweiten Drittel bisher kaum etwas zu sehen, weil die Berliner aber auch nichts zu ließen.
Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich endlich das erwartet hart umkämpfte Spiel, in dem beide Teams vermehrt Zug zum Tor entwickelten und dort auch für Gefahr sorgten. Die Intensität stieg und auch das Tempo. Beide Teams erspielten sich gute Chancen, aber beide Goalies ließen sich nicht überwinden.
In der Schlussphase dominierten dann wieder die Defensivreihen das Spiel, weshalb die Eisbären die knappe 1:0-Führung mit in die zweite Drittelpause nahmen. Spannung für das letzte Drittel war also garantiert.

Überzeugte beim Debüt in diesen Playoffs: Jake Hildebrand. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Im Schlussdrittel sorgte Ty Ronning nach knapp fünf Minuten für das so wichtige 2:0 in diesem Spiel. Freddy Tiffels und Leo Pföderl legten perfekt für den Goalgetter auf und der schaute sich Tiefensee aus und erhöhte auf 2:0 (45.).
Kurz darauf ließen die Eisbären auch das zweite Powerplay ungenutzt und waren auch diesmal nicht wirklich gefährlich bis auf einmal kurz vor Schluss. Da weiß man also direkt, was man aus diesem Spiel mitnehmen, analysieren und verbessern muss. Denn das Powerplay kann in dieser Serie noch einen wichtigen Faktor spielen.
Mannheim war fortan zwar bemüht, den Anschlusstreffer zu erzielen, aber ihre Angriffe prallten an der sehr kompakten Berliner Defensive wieder ab. Die Eisbären wiederum waren auf der Suche nach der endgültigen Entscheidung.
Knapp vier Minuten vor dem Ende bot sich Mannheim die XXL-Chance, denn sie hatten ihr erstes Powerplay und Trainer Dallas Eakins zog natürlich seinen Goalie Arno Tiefensee zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Die Adler somit mit zwei Mann mehr auf dem Eis und prompt gelang ihnen der Anschlusstreffer. Marc Michaelis brachte die Gäste aufs Scoreboard – 2:1 (57.).
Eakins zog anschließend erneut seinen Goalie, die Eisbären machten es den Adlern aber schwer, in aussichtsreicher Position zum Abschluss zu kommen. Freddy Tiffels beseitigte 22,2 Sekunden vor dem Ende die letzten Zweifel am Auftaktsieg der Eisbären. Eine sehr abgezockte Vorstellung des DEL-Rekordmeisters, den am Freitagabend aber eine andere Mannheimer Mannschaft erwarten wird, denn zuhause werden die Adler die Serie ausgleichen wollen.

Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim: Eine Halbfinalserie mit viel Playoff-Historie

Im Playoff-Halbfinale kommt es mal wieder zum Duell der ewigen Erzrivalen. Die Eisbären Berlin treffen auf die Adler Mannheim. Es wird bereits die zehnte Playoff-Serie zwischen den Hauptstädtern und den Kurpfälzern sein. Während sich die Berliner darauf freuen dürften, wird man in Mannheim dem Ganzen eher mit gemischten Gefühlen gegenüber stehen. Denn die Zeiten, in denen die Adler die Eisbären dominierten, sind lange vorbei. Ein Blick zurück in die Historie dieses Duells in den Playoffs.

Entschied damals das legendäre Finalspiel gegen Mannheim: Mikael Wahlberg (copyright City-Press Berlin; Foto Marco Leipold)

Die Playoff-Geschichte startete in der Saison 1997/1998, als sich beide Mannschaften im Finale gegenüber standen. Die ersten beiden Spiele gewann Mannheim und konnte somit in Berlin die Meisterschaft perfekt machen. Aber sie machten damals die Rechnung ohne die Eisbären, welche ein fulminantes Torspektakel damals mit 8:7 vor gefühlt 5.000 Zuschauern im altehrwürdigen Wellblechpalast gewannen. Zwischenzeitlich führten die Berliner sogar mit 5:1, Mannheim kam aber nochmal bis auf 7:7 ran, ehe Mikael Wahlberg (Foto) am Ende den viel umjubelten Siegtreffer erzielte. In Mannheim machte Mannheim dann die Meisterschaft perfekt.

Bereits im Jahr darauf kreuzten sich die Wege der beiden Erzrivalen bereits im Halbfinale und Geschichte sollte sich wiederholen. Mannheim gewann erneut die ersten beiden Spiele und hätte in der Hauptstadt ins Finale einziehen können, aber die Eisbären gewannen Spiel drei mit 2:1 n.V. Im vierten Spiel in der Kurpfalz machten die Adler dann aber kurzen Prozess mit den Eisbären und gewannen deutlich mit 9:3.  Bei diesem Ergebnis klingelt es bei euch? Genau, mit jenem Ergebnis demütigten die Berliner die Adler in der diesjährigen Hauptrunde im Januar in der SAP-Arena.

In der Saison 2001/2002 trafen sich beide Mannschaften bereits im Viertelfinale. Erneut setzte sich Mannheim am Ende mit 3:1-Siegen durch, doch die Spiele waren weitaus enger. Spiel eins konnten die Eisbären damals mit 3:2 n.V. in Mannheim gewinnen, ehe die Adler die drei darauffolgenden Duelle mit 3:2, 4:3 n.P. (ja, damals wurde Spiele in den Playoffs auch noch durch Penaltyschießen entschieden) und 3:1. Was damals noch keiner erahnen konnte: Es sollte die letzte erfolgreiche Playoff-Serie der Adler Mannheim gegen die Eisbären Berlin gewesen sein. Denn seit jener Viertelfinalserie warten die Mannheim auf einen Seriensieg gegen die Eisbären in den Playoffs.

Ein Bild für die Ewigkeit: Sven Felski und Hartmut Nickel nach der ersten DEL-Meisterschaft (Nickelcopyright City-Press GmbH)

Die Erfolgsgeschichte startete im Finale der Saison 2004/2005, als sich die Eisbären damals souverän mit 3:0-Siegen gegen die Adler durchsetzen konnten. Trainiert wurde Mannheim damals übrigens vom heutigen Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer. Jochen Hecht brachte seine Adler damals in Führung, doch zweimal Erik Cole (Foto unten), Steve Walker und Denis Pederson machten die erste DEL-Meisterschaft der Eisbären perfekt. Der Rest war Party pur – auf dem Eis und auf den Rängen. Wer erinnert sich nich noch gerne an jenes Jubel-Bild (Foto oben) von den Eisbären-Legenden Sven Felski und Hartmut Nickel zurück? Oder der Moment, als es endgültig war und die Eisbären den Meisterpokal in die Höhe stemmen konnten? Es war ein Abend und eine Nacht für die Ewigkeit. Und dass man ausgerechnet gegen den Erzrivalen die erste DEL-Meisterschaft erringen konnte, machte das Ganze damals umso schöner.

Wurde in den Playoffs 2005 damals zum MVP gewählt: Erik Cole (Colecopyright City-Press GmbH)

Es sollte dann bis zur Saison 2008/2009 dauern, ehe sich beide Mannschaften in den Playoffs wieder gegenüber standen. Im Halbfinale setzten sich die Berliner damals mit 3:1-Siegen durch. Eisbären-Goalie Rob Zepp feierte damals in Spiel eins und drei jeweils einen Shutout, denn die Berliner gewannen beide Spiele mit 4:0. Am Ende gewannen die Berliner auch das Finale gegen die DEG.

Der Held von Spiel vier: T.J. Mulock/rechts (Florian Pohl / City-Press)

Kommen wir zur nächsten Serie, die wohl jedem Eisbären-Fan noch freudig in Erinnerung sein wird, während die Adler-Fans dieses eine Spiel wohl am liebsten aus dem Gedächtnis verdrängen würden. Aber fangen wir von vorne an. Die Eisbären gewannen Spiel eins zu Hause mit 2:0, ehe sie Spiel zwei in Mannheim mit 1:4 verloren. Man hatte aber immer noch das Heimrecht, doch das gab man mit einer 1:2-Niederlage in Spiel drei ab. Es folgte Spiel vier und der wohl spektakulärste Verlauf aller Playoff-Spiele. Mannheim ging mit einer 3:2-Führung ins Schlussdrittel und konnte diese durch Tore von Magowan und MacDonald bis zur 46. Spielminute auf 5:2 ausbauen. In Mannheim begannen bereits die Feierlichkeiten, die Caps und T-Shirts wurden raus geholt, der Champagner stand bereit. Doch man hatte dabei vergessen, dass das Spiel noch lange nicht vorbei war und die Eisbären starteten die bis heute legendärste Aufholjagd in der DEL-Geschichte. Jimmy Sharrow und Barry Tallackson verkürzten per Doppelschlag auf 5:4, da waren gerade einmal 48 Minuten gespielt. Tyson Mulock schickte das Spiel in der 54. Spielminute mit dem Tor zum 5:5 in die Verlängerung, wo sein Bruder T.J. (Foto) zum Helden wurde. In der 64. Spielminute drückte er die Scheibe über die Linie und sorgte für grenzenlosen Jubel im Gästeblock und für Schockstarre bei den Adlern und ihren Fans. Von diesem Nackenschlag erholte sich Mannheim nicht mehr und am Ende wurden die Eisbären tatsächlich erneut deutscher Meister.

War damals der Matchwinner in Spiel fünf in Mannheim: Charles Linglet (Foto von Mathias Renner/City-Press GbR)

Es sollte bis zur Saison 2016/2017 dauern, ehe Mannheim die Chance bekam, sein Berlin-Trauma zu besiegen. Es war erneut eine epische Serie, welche über sieben Spiele ging. Bis zu Spiel sieben gewann stets das Heimteam, insgesamt drei der sieben Spiele gingen in die Overtime. Schon Spiel eins war äußerst dramatisch, sorgte doch Matthias Plachta erst 3,5 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit für das 3:3, um dann die Verlängerung nach nur 20 Sekunden mit dem Siegtreffer zu beenden. Der deutsche Nationalstürmer hatte damals alle vier Mannheimer Tore erzielt.
Spiel sechs in Berlin war ebenso dramatisch. Die Eisbären mussten gewinnen und führten nach gerade einmal zehn Minuten mit 3:0. Mannheim kämpfte sich aber zurück und sorgte für den 3:3-Ausgleich. Die Partie ging also erneut in die Verlängerung und zwar bis in die dritte. Nach 100:28 Minuten hatte Charles Linglet abgezogen und Marcel Noebels entscheidend abgefälscht.
Es gab also Spiel sieben und auch dieses wurde in der Verlängerung entschieden. Der erste Auswärtssieg in dieser Serie brachte den Seriensieg. Charles Linglet (Foto) hatte die Eisbären nach 69:32 Minuten ins Halbfinale geschossen. Dort scheiterte man am späteren Meister München.

In der Saison 2021/22 traf man dann wieder im Halbfinale aufeinander. Alles sah nach einem souveränen Sweep der Eisbären aus, welche die ersten beiden Spiele gewonnen hatten. Damals war es noch eine Best-of-Five-Serie. Aber Mannheim kämpfte sich mit zwei Siegen zurück in die Serie und bekam das alles entscheidende Spiel in Berlin, welches die Eisbären souverän mit 3:0 gewannen. Am Ende wurde man wieder Deutscher Meister.

Seit dieser Jubelpose wird Lean Bergmann von den Adler-Fans gehasst, aber von den Eisbären-Fans dafür geliebt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Playoff-Duell fand in der letzten Saison statt und auch daran werden sich wohl beide Mannschaften und deren Fanlager noch bestens erinnern. Die Adler waren noch im Rhythmus durch die Pre-Playoff-Serie gegen Nürnberg und düpierten die Eisbären in Spiel eins mit 7:1. Auch in Spiel zwei in Mannheim sah alles nach dem zweiten Sieg der Adler aus. Nach fünf Minuten führten die Kurpfälzer bereits mit 2:0. Die Eisbären taten sich schwer, überhaupt einen Fuß in diese Serie zu bekommen. Doch in der 28 Spielminute sollte sich alles ändern. Innerhalb von 57 Sekunden glichen Ty Ronning und Marcel Noebels zum 2:2 aus und nur 45 Sekunden später sorgte ausgerechnet Lean Bergmann für die erstmalige Berliner Führung an diesem Abend. Seine Jubelpose (Foto) sorgte für Wut bei den Adler-Fans und Ex-Eisbär Leon Gawanke schnappte sich daraufhin Bergmann. Es sollte der Wendepunkt in dieser Serie sein, denn fortan konzentrierten sich die Mannheimer fast ausschließlich nur noch auf Lean Bergmann und sämtliche Provokationen, wovon sich die Eisbären aber nicht beeindruck ließen und fortan kein Spiel mehr abgaben. Am Ende gewann man zum zehnten Mal die deutsche Meisterschaft.

Ab Dienstagabend erhält dieses Playoff-Duell also eine Fortsetzung. Und man kann davon ausgehen, dass beide Team hoch motiviert sein werden, schließlich geht es gegen den Erzrivalen. Die Eisbären werden den nächsten Seriensieg einfahren wollen, während Mannheim das Berlin-Trauma endlich beenden will. Und dann wäre da ja noch Lean Bergmann, das Feindbild der Mannheimer Fans. Wird er wird zum Zünglein an der Waage? Freuen wir uns auf Teil zehn der Playoff-Serie zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim!

5:4 n.P.! Lean Bergmann schießt die Eisbären Berlin zum Auswärtssieg bei den Adler Mannheim

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #44:

Die Eisbären Berlin haben das letzte Hauptrundenspiel der Saison 2024/2025 gewonnen. Am Ende setzte man sich beim Erzrivalen Adler Mannheim mit 5:4 n.P. (2:1,1:3,1:0/0:0,1:0) durch und holte sich damit genügend Selbstvertrauen für die am nächsten Sonntag beginnende Playoff-Viertelfinalserie. Am Ende war ausgerechnet Lean Bergmann der Matchwinner beim Erzrivalen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Leo Pföderl zurückgreifen, dafür wurde Yannick Veilleux geschont. So kam es zu drei neuen Offensivreihen, während die Reihe um Freddy Tiffels, Gabriel Fontaine und Ty Ronning unverändert blieb. Pföderl rückte zurück in seine Reihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk. Eric Mik stürmte für Veilleux an der Seite von Liam Kirk und Lean Bergmann und Eric Hördler rotierte in die vierte Reihe neben Maxim Schäfer und Manuel Wiederer.
In der Defensive gab es lediglich im Tor eine Änderung. Jonas Stettmer startete, Linus Vieillard nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs, dass Jake Hildebrand nicht im Kader stand?

Während es für Mannheim noch um Heimrecht im Viertelfinale gegen München ging, war es für die Eisbären ein Spiel, in dem es zumindest tabellarisch gesehen um nichts ging. Und dennoch stand viel auf dem Spiel, denn Spiele gegen den Erzrivalen willst du immer gewinnen.

(Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären erwischten einen Traumstart und gingen nach nur vier Minuten durch Lean Bergmann in Führung – 1:0. Ausgerechnet Bergmann werden sie in Mannheim gedacht haben. Seit der letztjährigen Viertelfinalserie ist die Berliner Nummer zehn ja das Feindbild der Adler-Fans.
Mannheim wirkte keinesfalls geschockt und spielte munter nach vorne, aber im Abschluss fehlte es am nötigen Glück. Da auch die Eisbären immer wieder Angriffe fuhren, entwickelte sich ein munter Schlagabtausch in einer sehr hart umkämpften Partie.
Während die Hausherren das erste Powerplay noch ungenutzt ließen, klingelte es im zweiten. John Gilmour hatte die Lücke vorbei an Jonas Stettmer gefunden und zum verdienten 1:1 getroffen (15.).
Aber die Eisbären ließen sich davon nicht beeindrucken, hatte eine starke Phase, in der sie enorm viel Druck erzeugten und am Ende durch Eric Hördler die erneute Führung erzielten. Ein Tor des unbedingten Willens und Eric wird dieser Treffer besonders gut getan haben – 2:1 (18.). Mit diesem Spielstand ging es am Ende in die erste Drittelpause. Die Eisbären führten dank ihrer Effizienz in der Kurpfalz.

Jonas Stettmer hütete in Mannheim das Berliner Tor. Wird er das auch in den Playoffs tun? (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ins Mitteldrittel fanden die Eisbären erneut gut rein und konnten durch Leo Pföderl auf 3:1 stellen (25.). Die Zwei-Tore-Führung für die Hauptstädter und kurz darauf ein Powerplay, aber man schaffte es nicht, auf drei Tore davon zu ziehen.
Danach folgte ein Bruch im Spiel der Eisbären und Mannheim zog das Momentum auf seine Seite. Mitte der Partie war es Kris Bennett, der die Hoffnung zurück in die SAP-Arena brachte – 2:3 (30.).
Nur kurze Zeit später belohnten sich die Mannheimer für ihre starke Leistung mit dem Ausgleich in Überzahl. Kristian Reichel war erfolgreich gewesen und der DEL-Klassiker ging von vorne los – 3:3 (31.).
Während die Eisbären zum Ende hin ein weiteres Powerplay ungenutzt ließen, nutzte Mannheim erneut ein Powerplay. Ausgerechnet Leon Gawanke brachte die Adler erstmals an diesem Abend in Führung – 4:3 (39.).
Die Eisbären hatten irgendwie den Faden verloren, während Mannheimer immer stärker wurde. Die Folge war die verdiente Pausenführung nach 40 Minuten.

Der Moment der Entscheidung: Lean Bergmann verwandelt den entscheidenden Penalty. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim kam wild entschlossen aus der Kabine und hatte direkt zwei dicke Chancen, aber Jonas Stettmer war stark zur Stelle. Danach ging es immer wieder hin und her, Mannheim wollte die Entscheidung erzwingen, scheiterte aber an Jonas Stettmer. Die Eisbären hingegen wollten ausgleichen, fanden aber keine Lücke in der Adler-Defensive.
Die Zeit lief für Mannheim, die Eisbären versuchten nochmal alles – Auszeit, Goalie raus. Und 23 Sekunden vor dem Ende war es Kapitän Kai Wissmann, der das Ufo zum schweigen brachte – 4:4 (60.). Es ging also in die Verlängerung, beide Teams sicherten sich einen Zähler und wollten am letzten Spieltag in der Hauptrunde nochmal den Fans etwas bieten.

Da in der Verlängerung auch keine Entscheidung fiel, sahen wir das letzte Penaltyschießen in dieser Saison. Keine Disziplin, welche die Eisbären wirklich gut beherrschten in dieser Hauptrunde. Aber heute, in Mannheim, da war es mal wieder an der Zeit, ein Penaltyschießen zu gewinnen. Es traf nur ein Spieler und wer konnte es nur sein? Natürlich! Lean Bergmann sorgte für den Auswärtssieg im Ufo und sorgte mal wieder für ein Pfeifkonzert. Am Ende freuten sich die Berliner über den Zusatzpunkt.

Das Spiel dürfte dem Trainerteam nochmal einige Erkenntnisse geliefert haben, woran man in der nächsten Woche vor dem Viertelfinalstart noch arbeiten muss. Die Konsequenz über 60 Minuten fehlt noch, die Defensive wirkte noch zu anfällig. Was aber mal wieder stimmte: Man fand erneut einen Weg, ein Spiel nach Rückstand zu gewinnen. Damit ist die Hauptrunde beendet und ab 16.03. beginnt endlich die geilste Zeit des Jahres. Der Gegner steht noch nicht fest. Straubing, Nürnberg oder Schwenningen werden dann zu Gast sein. Dann beginnt er, der Kampf um den elften Stern.

9:3 in Mannheim: Ein Abend für die Geschichtsbücher

Was für eine Demütigung! Die Eisbären Berlin haben den DEL-Klassiker bei den Adler Mannheim deutlich mit 9:3 (1:0,4:3,4:0) gewonnen und damit zumindest bis morgen Abend die Tabellenführung erobert. Wenn man das reine Ergebnis liest, würde man denken, Mannheim war gar nicht auf dem Eis. Doch das stimmt nicht, denn die Adler spielten bis zum 2:2 richtig gut und drängten die Berliner in den ersten zehn Minuten des Mitteldrittels sogar minutenlang ins eigene Drittel. Doch nach dem 2:3 fiel die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins komplett auseinander, während bei den Eisbären dann einfach alles klappte, was sie probierten.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up heute ordentlich. In der Defensive blieb nur das Duo Korbinian Geibel/Eric Mik zusammen. Jonas Müller/Kai Wissmann und Markus Niemeläinen/Olivier Galipeau hießen die anderen beiden Verteidiger-Pärchen.
In der Offensive blieb lediglich die Ronning/Boychuk/Pföderl-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand aus Gabriel Fontaine, Liam Kirk und Freddy Tiffels. In der dritten Reihe stürmten Eric Hördler, Blaine Byron und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bildeten Rückkehrer Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Michael Bartuli.

Es war mal wieder Zeit für den Klassiker in der PENNY DEL: Mannheim vs. Berlin – was hat dieses Duell nicht schon alles für Geschichten geschrieben? In dieser Spielzeit gingen beide Duelle in der Hauptstadt an die Eisbären, die heute den dritten Sieg im dritten Vergleich einfahren wollten. Mannheim hingegen wollte nach vier Niederlagen in Folge mal wieder einen Sieg einfahren. Wer behielt die Oberhand im Duell der beiden Erzrivalen?

Jubel über das 1:0 von Kapitän Kai Wissmann/rechts. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Es waren keine drei Minuten gespielt, da saß schon wieder der erste Eisbär in der Kühlbox. Genau das, was Trainer Aubin nicht sehen wollte. Immerhin überstand man die erste Unterzahl der Partie aber ohne Gegentor.
Mannheim hatte Vorteile in der Anfangsphase, aber auch die Eisbären suchten immer mal wieder den Weg vor das Tor von Adler-Goalie Felix Brückmann. Mitte des ersten Drittels durfte auch die Powerplay-Formation der Berliner ran. Das die heute Eiszeit bekommen würde, war fast schon zu erwarten. Denn Mannheim stellt die Mannschaft mit den meisten Strafminuten in der gesamten Liga. Doch auch die Eisbären ließen ihr erstes Überzahlspiel ungenutzt.
Fortan war es ein munteres Spiel mit hohem Tempo, in dem es hin und her ging. Hochkarätige Torchancen sprangen dabei jedoch nicht heraus. Bis fünf Minuten vor dem Ende des Auftaktdrittels, da fuhren die Adler den Konter, aber Jake Hildebrand mit einem überragenden Save. Auch die nächste Großchance gehörte den Adlern, aber Nick Cicek scheiterte frei vor Hildebrand. Eine Führung der Adler wäre hier durchaus verdient gewesen.
Doch wer vorne seine Chancen nicht nutzt, der wird hinten bestraft. Zach Boychuk eroberte stark die Scheibe an der Bande, sah Kai Wissmann und spielte die Scheibe zu seinem Kapitän. Und der ließ sich nicht lange bitten und versenkte den Puck im langen Eck – 1:0 (19.). So nahmen die Gäste eine knappe Führung mit in die erste Drittelpause.

Wie gewohnt wurde es sehr hitzig zwischen Mannheim und Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Während die Berliner zu Beginn des Mitteldrittels noch eine Minute Powerplay ungenutzt ließen, schlugen die Adler wenig später zu. Stefan Loibl mit dem 1:1, da stand er vollkommen frei vor dem Tor (22.). Die Zuordnung in der Berliner Defensive stimmte in dieser Situation überhaupt nicht, was Mannheim bestrafte.
Die Kurpfälzer blieben danach am Drücker, konnten aber diese Drangphase nicht nutzen. Und die Eisbären? Die erwiesen sich mal wieder als eiskalt. Liam Kirk staubte erfolgreich ab und setzte seine Tor-Serie fort – 2:1 (25.). Da schockte man die Adler und deren Fans in einer eigentlich guten Phase, in der sich der Berliner Treffer nicht wirklich angedeutet hatte.
Danach wurde es immer hitziger auf dem Eis, was normal ist, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen. Aber es wurde auch Eishockey gespielt. Es ging weiter rauf und runter, beide Teams hatten gute Chancen.
Nach dem Powerbreak dominerten die Kurpfälzer das Spiel, setzten die Eisbären minutenlang im eigenen Drittel fest und so war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit. Matthias Plachta fälschte die Scheibe entscheidend ab – 2:2 (33.). Die Eisbären konnten nicht komplett wechseln, Jonas Müller stand in der Sequenz bereits 3:40 Minuten auf dem Eis.
Die Partie wurde immer nickliger und die Berliner mal wieder in Überzahl. Nick Cicek mit einem überharten Foul gegen Zach Boychuk, was nur zwei Minuten gab. Unverständlich, denn das Foul war reine Absicht von Cicek. Aber die Eisbären gaben die Antwort auf dem Eis. Kai Wissmann brachte die Scheibe von oben Richtung Tor, Leo Pföderl fälschte ab und sorgte für die erneute Berliner Führung – 3:2 (35.). Mal sehen, ob die DEL auch da nach dem Spiel nochmal aktiv wird und eine Sperre verhängt. Alles andere würde mich wundern.
Aber zurück zum Spiel, wo die Berliner nachlegten. Eric Hördler mit einem überragenden Zuspiel auf Zach Boychuk, der die Scheibe nur noch ins leere Tor einschieben musste – 4:2 (37.). Und nur 16 Sekunden später war es Ty Ronning, der auf 5:2 stellte (38.). Wahnsinn, wie die Eisbären ihre Chancen hier nutzten gegen eine eigentlich sehr starke Adler-Mannschaft. Aber das 3:2 sorgte für einen Bruch im Spiel der Kurpfälzer, deren Fans nach den drei Gegentoren in Folge erstmal komplett verstummten.
Aber in der Schlussphase durften die Mannheim dann doch nochmal jubeln. Luke Esposito arbeitete die Scheibe sprichwörtlich über die Linie – 5:3 (39.).
Puh, was für ein wildes Mitteldrittel mit dem besseren Ende für die Hauptstädter. Aber das Spiel versprach noch 20 spannende Minuten in der SAP-Arena.

Mal wieder ein Lean-Bergmann-Fight in Mannheim. Wird langsam zur Gewohnheit. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das Schlussdrittel begannen die Eisbären mit einem Mann mehr, erneut konnte man es nicht nutzen. Anschließend das gleich Bild wie im zweiten Drittel – Mannheim lief an und erhöhte den Druck. Was sie angesichts des Spielstandes aber auch machen mussten, wollte man die fünfte Niederlage in Folge noch verhindern. Aber von Erfolg gekrönt waren die Angriffe der Hausherren nicht, weil die Berliner Defensive aber auch nicht viel Platz gab.
Mitte des letzten Drittels entschieden die Eisbären mit einem Konter das Spiel. Liam Kirk schloss humorlos ab – 6:3 (49.). Diese Kaltschnäuzigkeit der Berliner ist schon beeindruckend. Der Treffer sorgte dann auch wieder endgültig für Ruhe im Ufo.
Es sollte noch bitterer kommen. Liam Kirk zog vor das Tor und war am Ende auch der Torschütze, aber es war Matthias Plachta, der seine Stürmer-Qualitäten unter Beweis stellte – nur eben auf der falschen Seite – 7:3 (52.). Hattrick für die Nummer 94, die gerade alles kurz und klein schießt!
Was an so einem Abend noch fehlte? Ein Fight von Lean Bergmann, der sich eine Schlägerei mit Nick Cicek lieferte und danach wieder „seine Liebe“ gegenüber den Adler-Fans zeigte.
Während die Mannheimer Fans danach nur noch gegen Berlin sangen, antworteten die darauf mit dem Treffer zum 8:3 durch Leo Pföderl (54.). Inzwischen klappte einfach alles bei den Eisbären, während Mannheim komplett auseinander fiel.
Und noch war Mannheim nicht erlöst, Blaine Byron erhöhte zum Endstand auf 9:3 in Überzahl. Man fühlte sich inzwischen wie im Traum. Heute wurde ein neues Kapitel in der Geschichte zwischen den beiden Erzrivalen geschrieben. Eins, an das die Fans der Eisbären noch viele Jahre mit einem Lächeln im Gesicht zurück denken werden, während man in Mannheim diesen Abend wohl am liebsten ganz schnell vergessen möchte.

5:2-Sieg gegen Mannheim: Tore, Faustkämpfe und unfähige Schiedsrichter – ein ganz normaler Sonntagnachmittag in Berlin!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #25:

Was für ein Spiel: Die Eisbären Berlin haben das Duell der Erzrivalen gegen die Adler Mannheim verdient mit 5:2 (1:1,2:1,2:0) gewonnen. Die Berliner zeigten eine sehr starke Vorstellung und knackten die zuletzt so starke Mannheimer Defensive mit sehr schön herausgespielten Toren. Es war ein sehr hitziges und von Nickligkeiten geprägtes Spiel, was aber einzig und allein an den beiden Hauptschiedsrichtern Martin Frano und Roman Gofman lag, die das Spitzenspiel zu keiner Zeit im Griff hatten. Wie die PENNY DEL diese beiden Schiedsrichter in so einem Spiel ansetzen kann, bleibt mit mir ein Rätsel. Allen voran Roman Gofman, der nicht den allerbesten Ruf in der Liga genießt. Heute bewies er einmal mehr, warum das so ist. Gebt diesem Schiedsrichter bitte einfach kein Spiel mehr in dieser Liga, das würde einiges besser machen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte zwar auf den zuletzt gesperrten Yannick Veilleux zurückgreifen, dafür fehlte heute Lean Bergmann. Das führte zu Veränderungen im Line-up.
Bereits im Tor gab es einen Wechsel, denn heute stand Jonas Stettmer zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank Platz nahm. In der Defensive tauschten Eric Mik und Jonas Müller die Verteidigungspartner. Mik spielte zusammen mit Wissmann und Müller mit Niemeläinen.
In der Offensive gab es drei komplett neue Reihen. Leo Pföderl, Zach Boychuk und Ty Ronning standen in der ersten Reihe. In der zweiten Reihe stürmten Yannick Veilleux, Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels. Die dritte Reihe bildeten Blaine Byron, Eric Hördler und Marcel Noebels. Und in Reihe vier standen Manuel Wiederer und Elias Schneider.

Die nächste schwere Aufgabe für die Berliner, die auf eine zuletzt sehr starke Mannheimer Mannschaft trafen. Die Adler gewannen die letzten vier Spiele in Serie und kassierten dabei nur zwei Gegentreffer. Konnten die Berliner diese Defensive heute knacken oder gab es die nächste Heimniederlage?

Hart umkämpft war der Klassiker zwischen den Eisbären Berlin und den Adler Mannheim (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Traumstart für die Eisbären, die nach nur 69 Sekunden mit 1:0 in Führung gingen. Kai Wissmann wurde klasse frei gespielt und fackelte nicht lange (2.). Besser kannst du in so ein Spitzenspiel nicht starten, vor allem nach dem Auftritt am Freitagabend gegen München.
Danach bestimmten vor allem Zweikämpfe das Spiel. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu. Dieses Prestige-Duell in der PENNY DEL will eben keine Mannschaft verlieren. Dementsprechend hart umkämpft war das Spiel auch. Die Zweikämpfe wurden konsequent zu Ende gefahren.
Die Eisbären fortan mit dem ersten Powerplay, aber da tat man sich sehr schwer und so blieb dieses ungenutzt. Nach dem Powerbreak war dann Mannheim erstmals in Überzahl und das gleich für vier Minuten. Yannick Veilleux kassierte 2+2-Minuten wegen eines hohen Stocks mit Verletzungsfolge. Die große Möglichkeit für die Adler also, hier den Ausgleich zu erzielen. Und es dauerte nur ganze 19 Sekunden, da glich Mannheim bereits aus. Kristian Reichel war der Torschütze. Doch das Powerplay ging anschließend weiter. Zum Glück ohne ein weiteres Gegentor, denn das Penalty Killing der Eisbären funktionierte diesmal besser.
In der Schlussphase ging es nochmal munter hin und her, weitere Tore sollten aber keine mehr fallen. Dafür war es weiterhin ein sehr hart umkämpftes Spiel zwischen den beiden Erzrivalen.

Gabriel Fontaine schreit die Freude über seinen Treffer heraus. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Mitteldrittel die Eisbären mit der großen Chance zur erneuten Führung, doch die Latte hatte etwas dagegen. Das wäre schon wieder der Traumstart ins Drittel gewesen. Die Eisbären waren zu Beginn die gefährlichere Mannschaft, nur die Scheibe wollte nicht vorbei an Felix Brückmann.
Auch im zweiten Drittel blieb es teilweise ein sehr nickliges Spiel zwischen den Eisbären und Mannheim. Aber die Hauptschiedsrichter hatten scheinbar ihre Pfeife in der Kabine vergessen. Man schickt ja auch einen Roman Gofman zu so einem Spiel, mehr muss man eigentlich dazu nicht sagen…
Rund acht Minuten waren gespielt, da war Torschütze Reichel auf einmal frei durch, doch er kam nicht an Jonas Stettmer vorbei. Es war der erste gefährliche Abschluss der Adler im zweiten Drittel gewesen. Kurz darauf die Eisbären mit dem nächsten Powerplay nach einer Strafe gegen Mannheim wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Überzahl konnte man nicht nutzen, aber mit Ablauf der Strafe überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst die Eisbären mit einem Turnover und Luke Esposito tauchte frei vor Stettmer auf, der war aber erneut der Sieger im Duell Eins-gegen-eins. Direkt im Gegenzug sorgte Gabriel Fontaine für die Berliner Führung – 2:1 (30.). Was für eine Sequenz in dem Spiel!
Mitte der Partie dann wieder der große Auftritt der Hauptschiedsrichter, die mal wieder die 2+2-Minuten auspackten – diesmal gegen Korbinian Geibel. Sehr einseitig gepfiffen heute, muss man leider so sagen und von Mannheim auch provoziert mit der Spielweise. Roman Gofman und Martin Frano hatten dieses Spitzenspiel zu keiner Zeit im Griff. Leider entstand aus dieser Situation heraus auch der 2:2-Ausgleich. Ex-Eisbär Daniel Fischbuch fand die Lücke und sorgte für das 2:2 (34.). Somit ging dieses Spitzenspiel wieder von vorne los.
Fünf Minuten vor dem Ende dann die Eisbären wieder in Überzahl. Und das war bisher der Unterschied in diesem Spiel, denn während Mannheim beide Treffer im Powerplay erzielte, standen die Hausherren noch ohne Treffer in Überzahl da. Daraus wurde sogar ein doppeltes Powerplay für satte 1:49 Minuten. Jetzt musste doch endlich der Treffer her und er sollte auch fallen. Die Eisbären ließen die Scheibe mit sehr viel Geduld laufen und am Ende zog Leo Pföderl ab – 3:2 (36.). Die perfekte Antwort der Berliner, die im Anschluss noch weitere 85 Sekunden in Überzahl waren, doch ein weiterer Treffer sollte nicht gelingen.
So blieb es beim 3:2 nach 40 Minuten in einem sehr guten DEL-Spiel, an dessen Niveau sich die Schiedsrichter jedoch nicht anpassten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Hauptschiedsrichter waren auch Thema in der Pause bei den Fans. Egal, wo man hinhörte, alle meckerten über die Leistung der beiden – zurecht! Und beide Teams gerieten auch im Schlussdrittel immer wieder aneinander. Das es so ausufern würde, lag einzig und allein an den beiden Hauptschiedsrichtern, die hier keine klare Linie hatten. Es drohte hier alles aus dem Ruder zu laufen, dementsprechend aufgeheizt war die Stimmung in der gesamten Arena auch. Eishockey war das im letzten Drittel in den ersten Minuten nicht wirklich.
Die Eisbären hatten dann aber als erstes wieder Lust auf Eishockey und Zach Boychuk erhöhte auf 4:2 (48.). Damit beendete die Nummer 89 seine Torflaute. Aber auch hier wollten die beiden schwarz-weiß gestreiften nochmal auf sich aufmerksam machen und fuhren zum Videobeweis. Einfach nur lächerlich der Auftritt…
Nach einer Schlägerei zwischen Veilleux und Cicek kassierte nur Veilleux zwei Minuten extra, es zog sich einfach so durch heute. Mannheim dadurch in Überzahl, aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne Gegentor. Was für eine Stimmung hier inzwischen – unglaublich.
Erst recht nach dem 5:2 der Eisbären, die einen Konter eiskalt vollendeten. Ty Ronning stellte auf 5:2 (53.). Fünf Tore gegen die Adler, die zuletzt nur zwei Gegentreffer in vier Spielen kassierten.
In den letzten vier Minuten die Eisbären nochmal in Überzahl und zwar für vier Minuten. Luke Esposito wollte sich einfach nur prügeln und Ty Ronning tat ihm den Gefallen. Der Mannheimer kassierte insgesamt neun Minuten, Ronning nur fünf. Es war das erwartete Ende dieses Nachmittags, der wohl noch allen Fans und Spielern sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Am Ende blieb es beim 5:2-Sieg der Eisbären, die ein sehr starkes Spiel abgeliefert haben und auf die Mannheimer Provokationen die richtige Antwort auf dem Eis gaben. Der DEL-Klassiker Berlin vs. Mannheim ist um ein weiteres Kapitel reicher.

4:3 n.V. gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin gewinnen den DEL-Klassiker und erobern die Tabellenführung!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #10:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht weiter, es war der sechste Sieg in Serie: Auch das Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim gewannen die Eisbären knapp mit 4:3 (2:3,0:0,1:0/1:0) n.V. und eroberten damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Es war das erwartet schwere Spiel, in dem die Eisbären Licht und Schatten zeigten. Aber die Moral stimmte und der Wille auch, was am Ende zu zwei Punkten gegen die Kurpfälzer führte.

Bei den Eisbären kehrte Markus Niemeläinen zurück ins Line-up, dafür fehlte Mitch Reinke krankheitsbedingt. Das führte zu neuen Defensiv-Pärchen. Eric Mik verteidigte zusammen mit Niemeläinen und Olivier Galipeau mit Korbinian Geibel. Kai Wissmann spielte erneut mit Jonas Müller zusammen. In der Offensive blieb alles beim alten, einzig Maxim Schäfer war als 13. Stürmer mit dabei. Im Tor stand Jake Hildebrand, während Linus Viellard als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Kein Spiel wie jedes andere. Es ist der DEL-Klassiker schlechthin – Berlin vs. Mannheim. Was hat dieses Duell nicht schon für Geschichten geschrieben. Das würde ein ganzes Buch füllen. Heute trafen beide erstmals seit dem Viertelfinale der vergangenen Saison aufeinander. Da haben alle Fans sicherlich noch eine Geschichte ganz genau im Kopf: Lean Bergmann vs. Leon Gawanke. Ging dieses Duell heute weiter oder konzentrierten sich beide Teams lieber auf Eishockey?

Starke Aktion der Adler Mannheim, welche in Warmup-Trikot mit der Nummer 22 und Tobi auf dem Rücken auf das Eis kamen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Schon beim Warmup sorgten die Adler Mannheim für Gänsehaut, denn die Spieler liefen in einem speziellen Warmup-Trikot auf, welches die Nummer 22 und den Namen Tobi zierte. Diese Jerseys werden danach versteigert. Ganz starke Aktion liebe Adler!!!

Sehr intensiv ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine sehr intensive Partie, denn beide Mannschaften fuhren ihre Checks konsequent zu Ende. Beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Es war ein sehr munterer Beginn in dieses Spitzenspiel.
Mitte des ersten Drittels überraschten die Adler Jake Hildebrand mit einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Drittel durch Jyrki Jokipakka, welcher plötzlich im Berliner Tor einschlug – 0:1. Die Scheibe rutsche Hildebrand durch die Schoner, da guckte der Berliner Goalie sehr überrascht.
Im eigenen Powerplay hätten die Eisbären kurze Zeit später beinahe das 0:2 kassiert, aber Jake Hildebrand rettete gegen Markus Hännikäinen. Da war er wieder hellwach in der Situation.
Die Berliner fortan mit einem doppelten Powerplay für satte 79 Sekunden und somit der dicken Chance auf den Ausgleich. Und diese nutzten sie auch eiskalt aus. Die Eisbären spielten sich mit sehr viel Geduld die Scheibe zu und schlossen die Traum-Kombination perfekt mit dem Treffer zum 1:1 ab. Am Ende war es Ty Ronning, welcher die Scheibe über die Linie drückte (12.). Leo Pföderl und Marcel Noebels waren an dem Tor mit beteiligt, weshalb Pföderl auch im 16. Spiel in Folge gescored hat. Was für eine Serie von der Nummer 93!
Mannheim war vor dem Spiel nur Zwölfter im Penalty Killing und das dürfte sich auch heute nicht geändert haben. Denn die Eisbären nutzten auch die einfache Überzahl aus und drehten die Partie komplett. Freddy Tiffels sorgte für die erstmalige Führung auf Zuspiel von Marcel Noebels und Blaine Byron – 2:1 (19.). Zwei Treffer innerhalb von nur 29 Sekunden und das Powerplay war schon wieder so effektiv wie am Mittwoch gegen die Dänen.
Leider konnte Jake Hildebrand noch nicht an seine Top-Leistung anknüpfen, denn auch das zweite Tor der Adler durch Ex-Eisbär Daniel Fischbuch ging auf die Kappe des Berliner Goalies – 2:2 (15.).
Den Zuschauern wurde hier also einiges geboten und bisher vor allem Eishockey. Bisher gab es keine Aktion zwischen Bergmann und Gawanke.
Mannheim war nach dem Ausgleich erstmal am Drücker und spielte die Eisbären im eigenen Drittel fest. Und so kam, was sich bereits angedeutet hatte. Nick Cicek holte zum Schlagschuss ab und brachte Mannheim wieder in Führung – 2:3 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Freddy Tiffels mit der Chance, aber Arno Tiefensee war zur Stelle. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels dominierten die Adler das Spiel und schnürten die Berliner ins eigene Drittel. Die Eisbären liefen in dieser Phase nur hinterher und hatten arge Probleme, sich überhaupt mal aus dem eigenen Drittel zu befreien. Auch die Zweikämpfe gingen vermehrt an Mannheim. Die Eisbären wirkten verunsichert in dieser Phase.
Die Berliner hatten Probleme im Spielaufbau, die Pässe kamen nicht an, man fand einfach nicht zu seinem gewohnten Spiel und bekam vor allem keine Ruhe ins Spiel. Immerhin überstand man ein Mannheimer Powerplay in dieser Phase.
Erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels konnten sich die Berliner mal im Drittel der Gäste festsetzen und mal ein paar Schüsse auf das Tor bringen, welche jedoch keine große Gefahr für Arno Tiefensee darstellten. Aber die Eisbären hielten das Spiel so mal fern vom eigenen Tor und schnürten Mannheim ins eigene Drittel.
Tore sollten im Mitteldrittel keine fallen, weshalb es auch nach 40 Minuten 2:3 aus Sicht der Eisbären stand. Im letzten Drittel musste eine Leistungssteigerung her, wollte man Punkte gegen die Kurpfälzer holen.

Traf gleich zweimal gegen die Adler Mannheim: Stürmer Freddy Tiffels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Schlussdrittel die Eisbären mit der Chance in Überzahl zu spielen. Die ersten beiden Tore fielen ja in Überzahl und so war die Hoffnung der Fans sehr groß auf den möglichen Ausgleich, doch diesmal konnte man die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Zweimal wurde es zwar gefährlich, aber insgesamt spielte man das Powerplay doch zu kompliziert.
Die Eisbären blieben aber dran und erhöhten noch mal den Druck, schnürten Mannheim ins eigene Drittel ein. Gefühlt war es jetzt ein Spiel auf ein Tor und zwar auf das von Arno Tiefensee. Mannheim hatte kaum noch offensive Momente, war fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Mannheim konnte dann aber mal Luft holen nach einer unberechtigten Strafzeit gegen die Eisbären, denn der Adler-Spieler blieb im Eis hängen, doch die Hauptschiedsrichter entschieden auf Beinstellen von Olivier Galipeau. Zum Glück blieb diese Fehlentscheidung ohne Folgen und die Eisbären hatten weiterhin noch Zeit, den Ausgleich zu erzielen.
Und diesen erzielten sie rund sieben Minuten vor dem Ende. Freddy Tiffels lauerte vor dem Tor, bekam die Scheibe und zog dann eiskalt ab – 3:3 (54.). Der zweite Treffer von der Nummer 95 am heutigen Abend.
Die Halle stand nun Kopf und die Eisbären mit der großen Chance auf die erneute Führung, denn die Hausherren bekamen das nächste Powerplay. Und das in der Crunchtime des Spitzenspiels. Aber die Eisbären fanden nicht in ihre Formation und so blieb die dicke Chance ungenutzt. Kurz danach aber die Berliner mit zwei dicken Chancen kurz nacheinander, doch Arno Tiefensee war zur Stelle. Mehr passierte nicht mehr und somit ging der DEL-Klassiker in die Verlängerung.

Und dort hatte Marc Michaelis die große Chance zur Entscheidung, aber „The Wall“ war zur Stelle und rettete für die Eisbären. Und dann erzwangen die Eisbären einen Mannheimer Turnover durch starkes Forechecking, Ty Ronning mit dem Auge für Manuel Wiederer, welcher frei vor Tiefensee auftauchte und das Spiel entschied – 4:3 (63.). Am Ende war es ein Sieg des unbändigen Willens. Und Siege gegen Mannheim schmecken immer besonders schön.

3:2 gegen Mannheim! Zach Boychuk schießt die Eisbären Berlin ins Halbfinale!!!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #36:

HALBFINALE!!! Die Eisbären Berlin haben das fünfte Viertelfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:2 (1:1,1:0,1:1) gewonnen und ziehen damit ins Playoff-Halbfinale ein. Mal wieder war es eine reine Nervenschlacht, in der die Eisbären erneut die besseren Nerven hatten. Dennoch Hut ab an die Adler Mannheim für eine geile und hart umkämpfte Viertelfinalserie, in der am Ende Kleinigkeiten entschieden haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der selben Aufstellung wie in Spiel vier in Mannheim. Alle Verteidiger-Pärchen und Offensivreihen blieben somit gleich. Und im Tor begann erneut Jake „The Wall“ Hildebrand.

Die Ausgangslage war klar: Mannheim musste dieses Spiel gewinnen, um die vorzeitige Sommerpause abzuwenden. Den Eisbären fehlte noch genau ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale der DEL-Playoffs. Spannung war also garantiert in der Uber Arena. Doch der letzte Sieg in einer Serie ist immer der schwerste, das wussten auch die Eisbären. Gelang ihnen dennoch der vierte Sieg gegen den Erzrivalen?

Blitzstart der Eisbären: Julian Melchiori bejubelt sein Tor zum 1:0 nach nur 59 Sekunden. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären am Drücker, aber Mannheim effektiv

Der Start war jedenfalls schon einmal vielversprechend. Ganze 59 Sekunden dauerte es nur, ehe die Eisbären mit 1:0 in Führung gingen. Blaine Byron verteidigte die Scheibe sehr stark an der Bande, Marcel Noebels spielte anschließend den Querpass auf Julian Melchiori und der Verteidiger netzte in Stürmer-Manier ein (1.). Was für ein Auftakt in Berlin!
Und die Eisbären machten weiter, Marcel Noebels verpasste zweimal das 2:0. Arno Tiefensee war jeweils zur Stelle. Die Berliner machten von Beginn an klar, dass sie nicht noch einmal nach Mannheim fahren wollten.
Die Spielfreude war den Hausherren deutlich anzusehen. Für Mannheim ging das alles teilweise zu schnell, weshalb die Berliner immer wieder zu Abschlüssen kamen. Mannheim ließ den Eisbären zu viel Platz und die erarbeiteten sich Chance um Chance. Was noch fehlte, war das 2:0.
Nach dem Powerbreak durften die Adler sich dann auch mal offensiv präsentieren, denn sie hatten das erste Powerplay der Partie. Durchaus eine Stärke der Kurpfälzer. Aber das Penalty Killing der Eisbären leistete mal wieder eine hervorragende Arbeit und ließ nur zwei Schüsse zu. Beim letzten wurde es durchaus gefährlich, aber da war es wieder, das mangelnde Scheibenglück der Adler. Wenn man in Spiel eins zu gierig ist, bleibt eben nichts mehr für die anderen Spiele übrig…
Das Spiel war nun deutlich ausgeglichener, denn die Eisbären hatten ein wenig Tempo raus genommen, während Mannheim defensiv nun etwas kompakter stand. Mannheim suchte nun auch ab und zu mal den Weg in die Offensive, traf da aber ebenfalls auf eine kompakte Eisbären-Defensive.
Knappe drei Minuten vor der ersten Drittelpause lag die Scheibe aber plötzlich im Berliner Tor. John Gilmour hatte die Scheibe von oben einfach mal Richtung Berliner Tor gebracht, wo Matthias Plachta sie entscheidend abfälschen konnte – 1:1 (18.).
Heute waren die Gäste bis hierhin das effektivere Team. Die Eisbären verpassten es das 2:0 zu machen, nahmen anschließend ein wenig Tempo raus und prompt fällt hinten einer rein. So stand es nach 20 Minuten 1:1, was aus Adler-Sicht natürlich schmeichelhaft war. Aber danach fragt keiner.

Es war eine hart umkämpfte Partie in Berlin. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Mannheim am Drücker, aber Berlin schlägt in Überzahl zu

Das zweite Drittel begann deutlich verhaltener, weil beide Mannschaften defensiv sehr sicher standen und nur wenig zu ließen. Mit fünf Minuten Anlaufzeit kamen die ersten Schüsse auf die Tore und Mannheim hatte die ersten beiden guten Abschlüsse, Jake Hildebrand war aber zur Stelle.
Den Gästen gehörte anschließend auch das erste Powerplay im Mitteldrittel. Und da wurde es gefährlich. John Gilmour, Kris Bennett und Tyler Gaudet mit guten Chancen, die aber allesamt knapp am Tor vorbei gingen.
Die Adler blieben aber am Drücker, hatten in dieser Phase das Momentum auf ihrer Seite. Mannheim wollte die erstmalige Führung an diesem Abend erzielen. Mannheim wirkte giftiger in den Zweikämpfen. Diese Phase unterbrach dann aber Leon Gawanke mit einer Strafzeit wegen Spielverzögerung. Die große Chance für die Eisbären, um mal für ein wenig Entlastung zu sorgen.
Und daraus wurde sogar eine doppelte Überzahl für 71 Sekunden, denn Korbinian Holzer musste wenig später auch in die Kühlbox. Und das nutzten die Berliner mit einem sehr starken Angriff zur erneuten Führung. Man ließ die Scheibe wie am Schnürchen laufen und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Arno Tiefensee keine Chance ließ – 2:1 (29.). Durch die ständigen Richtungswechsel hatten die Eisbären Tiefensee aus seiner Position gelockt und Boychuk somit leichtes Spiel. Ganz stark gespielt!
Mannheim hatte sich sein bis dahin gutes zweites Drittel durch zwei Strafzeiten wieder selbst kaputt gemacht und musste daher einem erneuten Rückstand hinterherlaufen. Die Partie war fortan auch wieder ausgeglichener. Es ging hin und her, beide Defensivreihen machten jedoch die gefährlichen Räume gut zu.
In der Arena am Ostbahnhof herrschte derweil eine atemberaubende Stimmung, weil alle Fans die Eisbären nach vorne peitschten. Gänsehaut-Atmosphäre! Die Partie nahm sich in den letzten Minuten eine kleine Auszeit vor dem finalen Showdown im letzten Drittel, wo Mannheim dann kommen musste, wollte man nicht in 20 Minuten mit der Sommerplanung beginnen.

Ließ die Adler ein weiteres Mal in dieser Serie verzweifeln: Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Zach Boychuk schießt die Eisbären ins Halbfinale

Yannick Veilleux hätte nach gerade einmal drei Minuten für etwas Beruhigung sorgen können. Mannheim war zu weit aufgerückt, Veilleux hatte dadurch zu viel Platz und stand frei vor Arno Tiefensee, doch er vergab diesen Hochkaräter. Nur wenig später wurde es noch knapper für Tiefensee. Mannheim strapazierte in dieser Phase sein Glück fast schon über.
Die Eisbären machten das einzig richtige, setzten Mannheim früh unter Druck und ließen sie so kaum ins Spiel kommen. Die Berliner waren dem 3:1 deutlich näher als Mannheim dem Ausgleich. Nur man nutzte seine Chancen einfach nicht.
Mannheim schöpfte dann wieder ein wenig Hoffnung, denn man bekam das nächste Powerplay. Die große Chance zum erneuten Ausgleich also. Aber die Eisbären erneut mit einem überragenden Penalty Killing.
Die Eisbären warfen sich jetzt in alle Schüsse. Bestes Beispiel dafür Manuel Wiederer, der schon nach dem ersten Block ein schmerzverzerrtes Gesicht hatte, sich aber nicht dafür zu schade war, auch noch den zweiten Block zu nehmen. Was für eine Einstellung, Stark!
Mannheim war jetzt am Drücker und schnürte die Berliner ins eigene Drittel. Jake Hildebrand war aber wie immer zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Spannung pur in der Schlussphase des fünften Viertelfinalspiels.
Sieben Minuten vor dem Ende bekamen die Kurpfälzer das nächste Powerplay und die erneute Chance zum Ausgleich. Wieder einmal war die Berliner Defensivarbeit gefordert. Oder besser gesagt „The Wall“. Der packte in der Crunch-Time mal eben zwei spektakuläre Saves aus. Was für ein Teufelskerl, dieser Jake Hildebrand! Aber leider musste er anschließend doch noch hinter sich greifen. John Gilmour gelang der erneute Ausgleich – 2:2 (55.).
Und wieder ging die Partie von vorne los. Genauso wie am Sonntag auch. Noch blieben beiden Mannschaften aber rund fünf Minuten, um die Verlängerung zu verhindern. Die Adler hatten das Momentum auf ihrer Seite und wollten die Partie jetzt komplett drehen. Doch es waren die Eisbären, welche 2:27 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit erneut trafen. Zach Boychuk traf die Mannheimer mitten ins Herz – 3:2 (58.). Was für eine Nervenstärke der Berliner, welche erneut den Ausgleich der Adler schnell mit dem Führungstor beantworteten. Wie am Sonntag in der Kurpfalz.
Mannheim riskierte nun natürlich alles, nahm eine Auszeit und Goalie Arno Tiefensee vom Eis. Doch es reichte nicht mehr. Die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und zogen damit verdient ins Halbfinale der Playoffs ein!