Dritter Sieg im dritten Spiel: Eisbären gewinnen mit 4:1 in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Freitagabend gewann man auch sein drittes Saisonspiel. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Berliner verdient mit 4:1 (2:0,1:1,1:0) durch. Damit steht man nach drei Spieltagen auf Platz zwei und ist neben Köln die einzige Mannschaft, welche in dieser Saison noch nicht verloren hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up wieder etwas. In der Defensive blieben die Pärchen gleich, lediglich Marco Nowak stand heute nicht im Kader. Dafür gab Neuzugang Lean Bergmann sein Debüt im Eisbären-Trikot. Marcel Noebels und Leo Pföderl bekamen mit Zach Boychuk heute einen neuen Reihenpartner. Boychuk tauschte die Reihe mit Blaine Byron, welcher heute der Center zwischen Frederik Tiffels und Ty Ronning war. Bergmann bildete die dritte Reihe zusammen mit Tobias Eder und Maximilian Heim. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Michael Bartuli. Wow, was für eine vierte Reihe!
Im Tor stand natürlich wieder unser „Spieler der letzten Woche“ Jake Hildebrand.

Für die Eisbären ging es darum, den dritten Sieg im dritten Spiel einzufahren. Einfach sollte es in Augsburg aber nicht werden, sind doch Auswärtsspiele im Curt-Frenzel-Stadion nie leicht. Zumal der AEV nach zwei Niederlagen zum Saisonstart bereits unter Druck stand.

Brachte die Eisbären in Augsburg mit 1:0 in Führung: Blaine Byron (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Hildebrand stark, Byron und Eder treffen

Die Hausherren hatten sich auf jeden Fall viel vorgenommen für ihr Heimspiel, aber das ist bekanntlich nichts Neues in Augsburg. Dort gilt es fast immer für die Gegner, die ersten zehn Minuten schadlos zu überstehen. Das gelang den Eisbären und noch viel besser, sie gingen sogar in Führung. Ty Ronning erkämpfte dank starkem Forechecking die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie und brachte sie anschließend Richtung Tor. Blaine Byron fälschte sie unhaltbar für Dennis Endras ab und so führten die Berliner früh in Augsburg – 1:0 (5.).
Den Panthern bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich in Überzahl. Doch das Penalty Killing der Eisbären ließ enorm wenig zu. Die beiden Schüsse, die auf das Tor kamen, waren eine sichere Beute von Jake Hildebrand.
Und was machten die Eisbären in der Offensive? Die waren heute eiskalt. Tobias Eder kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog trocken ab – 2:0 (10.). Die Augsburger waren hier offensiv immer wieder präsent, aber glücklos im Abschluss, weil Jake Hildebrand derzeit in Top-Form ist. Die Berliner agierten im Stile einer Top-Mannschaft und nutzten ihre Chancen effektiv.
Beide Teams im weiteren Verlauf des ersten Drittel nochmal mit einem Powerplay, aber weitere Tore sollten nicht fallen. So führten effektive Berliner nach 20 Minuten mit 2:0 bei guten Augsburgern. Die Spieler wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten und fuhren allesamt zu Goalie Jake Hildebrand, der die Null im ersten Drittel festhielt.

Tor beim DEL-Debüt für die Eisbären Berlin: Lean Bergmann (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Bergmann kontert den Augsburger Anschlusstreffer

Die Eisbären fanden gut rein ins Mitteldrittel und wollten früh das 3:0 nachlegen, doch Dennis Endras im Augsburger Tor hatte etwas dagegen. Danach verflachte die Partie zunehmend, gefährliche Torraumszenen suchte man vergeblich.
Augsburg war in der Folge weiterhin bemüht, aber die Berliner Defensive verteidigte das bis hierhin sehr stark weg. Die Schüsse, die durchkamen, waren weiterhin eine sichere Beute von Jake Hildebrand. Nach vorne waren die Eisbären auch weiter aktiv, fuhren den ein oder anderen Konter, welchen man aber nicht nutzen konnte.
In den letzten Minuten wurden die Chancen auf beiden Seiten wieder zwingender und gefährlicher. Dennis Endras und Jake Hildebrand bekamen immer mehr zu tun. Und zum Ende des zweiten Drittels wurden beide Goalies auch noch jeweils einmal überwunden. Zunächst trafen die Panther durch Matt Puempel, welcher nach einem gewonnen Bully den Onetimer auspackte und auf 2:1 verkürzen konnte (36.).
Doch die Eisbären sorgten schnell für die Euphorie-Bremse. Tim Schüle rutschte die Scheibe im Slot durch, Lean Bergmann stand somit frei vor Endras, welchen er eiskalt ausspielte – 3:1 (37.).
Die perfekte Antwort der Hauptstädter, um Augsburg den Schwung vom Anschlusstreffer schnell wieder zu nehmen. So nahmen die Berliner eine verdiente 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Ein Tor und ein Assist in Augsburg: Ty Ronning (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Ronning macht den Deckel drauf

Früh im Schlussdrittel beseitigten die Eisbären auch die letzten Zweifel am dritten Sieg im dritten Spiel. Ty Ronning legte die Scheibe für Ben Finkelstein ab, lief dann in Position, um anschließend den Pass vom Verteidiger zu verwerten – 4:1 (42.). Wow, was für eine Kombination der beiden Neuzugänge!
Der Auftritt der Eisbären bis hierhin war äußerst abgezockt. Von hinten bis nach vorne war das schon enorm cool gespielt, vor dem Tor zeigte man die nötige Kaltschnäuzigkeit und nutzte seine Chancen effektiv. Und hinten ließ man wenig Hochkarätiges der Panther zu. Und wenn doch, dann konnte man sich auf „The Wall“ Jake Hildebrand verlassen. Seine Kritiker dürften inzwischen komplett verstummt sein, bei den Auftritten, die Hildebrand bisher im Eisbären-Trikot gezeigt hat.
Augsburg blieb in der Folge weiterhin bemüht, spielte es aber ebenso weiterhin sehr umständig, weshalb der Sieg der Eisbären überhaupt nicht mehr in Gefahr geriet. Ganz im Gegenteil, am Ende hätte man durchaus auch noch höher gewinnen können. So aber blieb es am Ende beim mehr als verdienten 4:1-Auswärtssieg bei den Fuggerstädtern.

4:3 in Augsburg: Die Eisbären zittern sich zum Endspiel um Platz zehn

Die Playoff-Hoffnung lebt noch, aber die Eisbären Berlin sind am Sonntagnachmittag auf Schützenhilfe des heutigen Gegners angewiesen. Die Berliner gewannen mit 4:3 (2:0,2:1,0:2) bei den Augsburger Panthern und verbesserten sich in der Tabelle auf Platz elf. Dabei wäre es am Ende beinahe noch schief gegangen, denn die Eisbären verspielten beinahe noch eine 4:0-Führung beim Vorletzten. Nun kommt es am Sonntag zum Endspiel gegen Schwenningen, welches die Eisbären unbedingt gewinnen müssen. Zugleich muss man aber auf einen Frankfurter Patzer gegen Augsburg hoffen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte Marcel Noebels wieder zur Verfügung. Er stürmte in der ersten Reihe an der Seite von Zach Boychuk und Leo Pföderl. Die zweite Reihe bildeten Matt White, Alex Grenier und Giovanni Fiore. In der dritten Reihe spielten Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Kevin Clark. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Bennet Roßmy, Peter Regin und Frank Mauer.
In der Defensive blieben Jonas Müller und Marco Nowak zusammen. Rayan Bettahar verteidigte heute mit Morgan Ellis, Julian Melchiori mit Eric Mik. Im Tor stand Tobias Ancicka, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen mit zwei Punkten Rückstand auf Platz zehn in dieses Spiel. Mit einem Sieg würde man die Playoff-Hoffnung am Leben halten, bei einer Niederlage würde der Playoff-Zug heute wohl bereits abgefahren sein.
Eine besondere Brisanz bot dieses Spiel: Denn im ersten Spiel in Berlin hatten zwei krasse Fehlentscheidungen der Schiedsrichter das Spiel zu Gunsten der Eisbären entschieden. Daher durfte man mit Augsburgern rechnen, welche mit enorm viel Wut im Bauch antreten würden. Und zudem war es das vermeintlich letzte DEL-Heimspiel der Panther in der DEL. Da wollten die sich natürlich anständig von den eigenen Fans verabschieden.
Es war also alles angerichtet für einen spannenden Eishockey-Abend im altehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären kamen äußerst druckvoll ins Spiel und hätten durch Kevin Clark früh das so wichtige 1:0 erzielen können. Doch der Pfosten stand dem Torerfolg im Weg. Aber die Eisbären blieben dran und setzten Augsburg immer wieder unter Druck.
Die Hausherren konnten den Druck aber in der Folge eindämmen und fuhren selbst die ersten Angriffe Richtung Berliner Tor. In dieser Phase entwickelte sich ein munteres hin und her in dieser hart umkämpften Partie.
Nach einem Drei-auf-eins-Konter der Berliner klingelte es im Augsburger Tor. Matt White hatte abgezogen und Markus Keller am kurzen Pfosten düpiert – 1:0 (12.).
Den Führungstreffer hatten sich die Hauptstädter redlich verdient. Sie blieben auch danach am Drücker und hatten weitere gute Chancen.
Nach einem Check von Rayan Bettahar wurde es hitzig, weil Henry Haase danach die Sicherungen durchbrannten. Dafür bekam er fünf Minuten, während Bettahar nur zwei Minuten kassierte. Die Eisbären also mit einem Powerplay zum Ende des Auftaktdrittels. Die Berliner waren auch da am Drücker, wollten unbedingt das 2:0 nachlegen. Und 6,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels schlugen sie eiskalt zu. Marco Nowak hatte abgezogen und auf 2:0 gestellt (20.).
Mit dieser verdienten 2:0-Führung ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Foto: Ela on Tour

Im Mitteldrittel sorgten die Eisbären früh für die Vorentscheidung. Matt White sah Giovanni Fiore im Slot, der vollendete zum 3:0 (22.). Die Eisbären waren also dabei, ihre Hausaufgaben im Kampf um Platz zehn zu erledigen. Nun hieß es hoffen auf die Konkurrenz, damit man am Ende der Saison doch noch von Platz zehn den Angriff auf Titel Nummer zehn starten kann. Doch im Parallelspiel Nürnberg gegen Frankfurt stand es zu diesem Zeitpunkt 2:0 für die Hessen.
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und spielten weiter druckvoll nach vorne. Man wollte hier den nächsten Treffer nachlegen, schließlich kann es am Ende auch auf die Tordifferenz ankommen. Die Eisbären hatten das Spiel hier jedenfalls voll und ganz im Griff.
Und frühzeitig war die Partie hier entschieden. Markus Keller konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings fiel die Scheibe direkt auf die Kelle von Leo Pföderl, welcher sich nicht lange bitten ließ – 4:0 (28.).
Doch so sang- und klanglos wollten die Fuggerstädter hier nicht untergehen. Scheibengewinn im eigenen Drittel, schneller Angriff des AEV und Top-Torjäger Sebastian Wännström überwand Tobias Ancicka – 1:4 (30.).
Augsburg kurz darauf mit einem Powerplay und der Chance, weiter zu verkürzen. Doch sie konnten die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Mit einem weiteren Gegentreffer hätte die Partie durchaus nochmal kippen können.
Doch die Eisbären konnten das Spiel danach wieder vermehrt vom eigenen Tor fernhalten und sorgten somit wieder für Ruhe. So nahm man eine souveräne 4:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Was im direkten Duell mit den Löwen Frankfurt auch wichtig war, denn die Hessen führten nach 40 Minuten mit 5:1 in Nürnberg.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel hatten die Eisbären im Powerplay gute Chancen, auf 5:1 zu stellen. Aber sie fanden keinen Weg vorbei an Markus Keller.
Wie man sein Powerplay nutzt, zeigten dann die Hausherren. Aber das Tor war eher eins aus der Kategorie „dreckiges Tor“. David Stieler brachte die Scheibe von hinter dem Tor vor das Tor, wo sie von Ancickas Schlittschuh ins eigene Tor trudelte – 2:4 (53.).
Augsburg hatte nun Oberwasser und setzte die Aufholjagd fort. Matt Puempel verkürzte weiter auf 3:4 (55.).
Die Eisbären mussten nun also wieder um den schon sicher geglaubten Sieg und die drei Punkte zittern. Und es standen noch fünf heiße Schlussminuten im Hexenkessel Curt-Frenzel-Stadion bevor.
Der AEV nahm in der Schlussphase seine Auszeit und den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Augsburg versuchte also noch einmal alles und sorgte auch tatsächlich nochmal für Gefahr vor dem Berliner Tor. Die Eisbären zitterten sich aber am Ende ins Ziel und sicherten sich den knappen 4:3-Sieg in Augsburg.

Somit hält man die Rest-Chance auf Platz zehn am Leben. Doch um doch noch im aller letzten Moment auf den Playoff-Zug aufzuspringen, muss man am Sonntag sein Heimspiel gegen Schwenningen gewinnen. Und selbst das reicht nur, wenn gleichzeitig Frankfurt sein Heimspiel gegen Augsburg verliert.
Man hat es also nach wie vor nicht mehr in der eigenen Hand. Und das heutige Spiel spiegelte einmal mehr die Berliner Saison wieder. Bis zum 4:0 war das eine sehr konzentrierte und gute Leistung, danach ließ die Konzentration nach und man brachte die Panther wieder zurück ins Spiel. Am Ende zitterte man sich ins Ziel und sicherte sich die drei enorm wichtigen Punkte.
Und nun kommt es zu einem Szenario, welches man vor Saisonbeginn nicht für möglich gehalten hätte: Der amtierende Deutsche Meister kämpft mit dem Aufsteiger am letzten Spieltag um den letzten Platz in den Playoffs. Und Frankfurt geht als Favorit in den letzten Spieltag. Auch das passt irgendwie zur Eisbären-Saison 2022/2023.

Um euch aber mal ein kleines bisschen Hoffnung zu machen: Am Dienstag verbesserten sich die Eisbären auf Platz zwölf. Heute auf Platz elf. Am Sonntag folgt dann vielleicht der Sprung auf Platz zehn. Möglich ist alles und die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.

4:2 gegen Augsburg: Die Eisbären gewinnen den Abstiegskracher und machen einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt

Ausgabe #30:

Wichtiger Heimsieg im Abstiegskracher: Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Augsburger Panther mit 4:2 (1:0,2:1,1:1) gewonnen und machten damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Man konnte zwar nicht über 60 Minuten überzeugen, hatte auch viele individuelle Fehler im eigenen Spiel, doch am Ende zählt nur der Sieg und die enorm wichtigen drei Punkte. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm wieder ein paar Änderungen am Kader vor. Im Tor begann heute Tobias Ancicka, Nikita Quapp saß als Back-up auf der Bank und Juho Markkanen stand überhaupt nicht im Kader. Was damit zusammenhing, dass Stürmer Alexandre Grenier sein Comeback gab. Und so blieb Markkanen als überzähliger Importspieler nur der Platz auf der Tribüne.
In der Defensive blieben die drei Verteidiger-Pärchen gleich. Rayan Bettahar rückte als siebter Verteidiger in den Kader. Dafür rotierte Lewis Zerter-Gossage wieder hinaus. Am Freitag war er noch als 13. Stürmer im Line-up.
In der Offensive blieb einzig die Clark-Pföderl-Noebels-Reihe zusammen. Alle anderen Reihen wurden neu zusammengestellt. Frank Mauer und Yannick Veilleux bekamen Zach Boychuk an die Seite gestellt. Peter Regin, der am Freitag noch in dieser Reihe stürmte, war heute Center der vierten Reihe zwischen Maximilian Heim und Manuel Wiederer. Rückkehrer Grenier nahm den Platz von Boychuk in der Reihe mit Giovanni Fiore und Matt White ein.

Die Ausgangslage war klar: Heute zählte nur ein Sieg. Nach zuletzt drei Niederlagen rutschten die Eisbären doch nochmal tiefer in den Abstiegskampf. Noch hat man zwölf Punkte Vorsprung auf den heutigen Gegner Augsburg. Bei einem Sieg würde man einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Bei einer Niederlage würde man jedoch wieder zittern müssen, zumal der AEV auch noch ein Nachholspiel in der Hand hat.
Die ersten beiden Duelle in dieser Saison hatten die Eisbären gegen die Panther gewonnen. Folgte heute der dritte und enorm wichtige Erfolg gegen die Fuggerstädter?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start wäre beinahe in die Hose gegangen. Es lief die vierte Spielminute, da trudelte die Scheibe Richtung Linie, Marco Nowak rettete in höchster Not und verhinderte somit den frühen Rückstand.
Die Eisbären waren aber in der Anfangsphase die aktivere Mannschaft, konnten sich immer wieder im Angriffsdrittel festsetzen und Druck erzeugen. Aber noch wollte die Scheibe nicht vorbei an Markus Keller im Augsburger Tor.
Aber in der achten Spielminute war es soweit. Augsburg bekam die Scheibe nicht aus dem Drittel, Eric Mik nahm von der blauen Linie Maß, Yannick Veilleux fälschte dessen Schuss unhaltbar ab und die Scheibe schlug hinter Keller ein – 1:0 (8.). Der verdiente Führung für die Hausherren.
Die Berliner blieben auch nach dem Treffer am Drücker. Augsburg bekam hinten keine Ruhe rein und hatte alle Hände voll zu tun. Denn die Eisbären wollten direkt den zweiten Treffer nachlegen. Augsburg konnte von Glück reden, dass sie nur mit 0:1 hinten lagen. Und die Eisbären mussten hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch rächen würden.
Die Panther schafften es in der Folge aber, das Spielgeschehen zu beruhigen und vom eigenen Tor fernzuhalten. Und wenn der AEV vor dem Tor auftauchte, war es durchaus gefährlich. Einmal zu Beginn des Spiels und im weiteren Verlauf scheiterte man zweimal am Aluminium.
Die größte Zeit dominierten die Eisbären das Spiel, am Ende aber hatte Augsburg nochmal gute Chancen zum Ausgleich. Diese nutzten sie aber nicht und so nahmen die Berliner die knappe Führung mit in die Kabine. Die Hauptstädter hätten sich nicht beschweren können, wenn es mit einem 1:1 in die Pause gegangen wäre. Auch wenn man spielerisch dominiert hatte, am Ende hatte der AEV dann doch die besseren Chancen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Mitteldrittel war fünf Minuten alt, da zog Top-Torjäger Sebastian Wännström Richtung Tor, wurde aber gerade noch im letzten Moment von Morgan Ellis gestört. Doch daraus resultierte das erste Augsburger Powerplay. Und da schlug Matt Puempel zu. Augsburg ließ die Scheibe gut laufen und am Ende war es Puempel, welcher Tobias Ancicka überwinden konnte – 1:1 (26.).
Und angesichts der letzten Minuten des Auftaktdrittels war dieser Ausgleich keinesfalls unverdient. Nun waren die Eisbären wieder gefragt, die eine Reaktion darauf geben mussten. Doch die taten sich schwer, verloren in der Phase auch die Mehrzahl an Zweikämpfen. Augsburg wirkte giftiger und war in dieser Phase die bessere Mannschaft. Die Panther stellten die Räume gut zu, ließen die Eisbären überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
Doch im Powerbreak schien Serge Aubin die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn plötzlich führten die Eisbären wieder. Und eine Kopie des ersten Treffers. Frank Hördler hatte abgezogen, Matt White hielt die Kelle in den Schuss und lenkte sie ins Tor – 2:1 (31.).
Nur Sicherheit gab dieser Treffer den Eisbären überhaupt nicht. Zu viele leichtfertige Fehler im Spielaufbau, was Augsburg zu Chancen einlud. Zum Glück konnte man sich auf Tobias Ancicka verlassen. Aber die Eisbären waren gut beraten, den Schalter wieder umzulegen, denn lange konnte das nicht gut gehen.
Als die Eisbären aber mal mit Tempo vor das Tor kamen, schlugen sie zu. Kurz zuvor scheiterte Julian Melchiori noch mit seinem Onetimer, wenig später klingelte es zum dritten Mal im Augsburger Tor. Frank Mauer wurde von Giovanni Fiore vor dem Tor angespielt, düpierte Markus Keller und erhöhte auf 3:1 (36.).
Ein Treffer, welcher das Selbstvertrauen zurückbrachte. Was aber auch nötig war, denn souverän war das Mitteldrittel nicht. Aber wichtig war die Führung nach 40 Minuten. Und ein Zwei-Tore-Vorsprung in so einem wichtigen Spiel ist auch enorm wichtig.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären früh die Vorentscheidung. Drei-auf-Zwei-Konter der Berliner, Matt White suchte lieber den Abschluss als den Pass, was sich als richtig herausstellte – 4:1 (43.). Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein schnürte White den Doppelpack.
Aber Augsburg wirkte keinesfalls geschockt, sondern rannte weiterhin an. Dort traf man aber auf eine sehr kompakte Berliner Defensive, welche nicht viel zuließ. Und wenn was durchkam, war Tobias Ancicka zur Stelle. Selbst ein Augsburger Powerplay wurde problemlos überstanden.
Vorne kamen die Eisbären auch noch zu der ein oder anderen Chance, welche sie aber nicht nutzen konnten. Aber die Zeit lief für die Eisbären und gegen Augsburg. Der Klassenerhalt rückt für die Berliner immer näher, während sie in Augsburg wohl bis zum Ende der DEL2-Playoffs um den Klassenerhalt zittern müssen.
Spielerisch war es sicherlich nicht über die gesamte Spielzeit berauschend, aber die Eisbären haben ihre Tore eben immer genau zum richtigen Zeitpunkt geschossen. Gerade das 2:1 und 3:1 sorgte für neues Selbstvertrauen und ebnete den Berlinern den Weg zum so wichtigen Heimsieg. Und defensiv ließ man im Schlussdrittel nichts mehr anbrennen. Honoriert wurde das von den knapp 13.800 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, welche im Schlussdrittel die Eisbären-Hymne anstimmten.
Zum Ende hin verließ Augsburg dann auch der Glaube, hier noch etwas Zählbares mitzunehmen, während die Eisbären auf den fünften Treffer drängten. Den Fans war es aber egal, ob dieser noch fallen würde oder nicht. Denn die feierten bereits den Heimsieg. Die gesamte Arena hüpfte und freute sich über den so wichtigen Heimsieg im Abstiegskracher gegen Augsburg. Die Fuggerstädter hatten aber das letzte Wort in diesem Spiel. 76 Sekunden vor dem Ende verkürzte Brady Lamb auf 4:2 (59.). Zu mehr reichte es aber nicht, denn wenig später war die Partie vorbei und die Eisbären hatten mit 4:2 gewonnen. Ob es der vorerst letzte Auftritt der Augsburger Panther in Berlin war, werden die nächsten Wochen zeigen.

4:3 n.V. gegen Augsburg: Das Powerplay und Frank Mauer retten den Eisbären zwei Punkte

Ausgabe #25:

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Spiel gegen die Augsburger Panther knapp mit 4:3 n.V. (1:0,0:3,2:0/1:0) gewonnen. Der Spielverlauf war wieder einmal ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Und am Ende griffen leider auch noch die Hauptschiedsrichter ein und entschieden diesen Absteigskracher so mit. Was zu Frust auf Augsburger Seite führte, welcher absolut nachvollziehbar ist. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nichts. Er schickte die selben Verteidiger-Pärchen und die gleichen Sturmreihen ins Spiel gegen Augsburg. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Tobias Ancicka hütete nach dem ersten Shutout im Frankenland erneut das Berliner Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. Denn dann würde man den Vorsprung auf die Panther auf zwölf Punkte ausbauen. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf sechs Zähler zusammen schrumpfen. Genau jene sechs Punkte kann Augsburg noch aus den beiden Nachholspielen holen. Was die Wichtigkeit dieser Partie noch einmal verdeutlichte.
Zudem treffen beide Mannschaften nach diesem Duell noch zweimal aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen in Augsburg gewannen die Berliner mit 3:2. Heute wollte man auch das zweite Spiel gegen die Panther für sich entscheiden. Nur das Problem war, dass man seit dem 09. Oktober auf zwei Siege in Folge wartete. Doch welcher Tag würde sich für ein Ende dieser Serie besser eignen als Freitag, der 13.?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn an war die Partie hart umkämpft. Aber auch die Nervosität auf beiden Seiten war deutlich zu spüren. Viele unnötige Scheibenverluste oder Fehlpässe. Man merkte beiden Teams an, was hier auf dem Spiel stand. Beide Teams schafften es aber auch immer mal wieder, sich vor das Tor zu arbeiten und zum Abschluss zu kommen. Ein Abtasten war das hier jedenfalls nicht, sondern es ging direkt zur Sache in diesem Abstiegskracher.
Die Eisbären hatten sich hier auf jeden Fall vorgenommen, alle Scheiben auf das Tor zu bringen. Und so wurde aus allen Rohren geschossen. Getreu dem Motto, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und im ersten Powerplay des Spiels schlugen die Hausherren eiskalt zu. Zach Boychuk hatte abgezogen und zum 1:0 getroffen (9.). Mal wieder ein Powerplaytor im Jahr 2023. Vor dem Spiel hatten die Eisbären bereits eine Erfolgsquote von 50 Prozent in Überzahl in diesem Jahr. Das lief also auch heute bisher sehr gut.
Die Eisbären hatten die Partie hier größtenteils im Griff. Augsburg versuchte es aber auch immer mal wieder, doch noch fanden sie keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive, welche die gefährlichen Räume gut zustellte. Dennoch war das gesamte Spiel der Berliner nicht fehlerfrei, denn immer wieder unterliefen kleinere Scheibenverluste.
Rund sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatte es Augsburg aber mal geschafft, die Defensive auseinander zu ziehen und schon wurde es gefährlich. Ex-Eisbär Marcel Barinka kam zum Abschluss, doch das Aluminium stand zum Glück aus Eisbären-Sicht im Weg.
Die Eisbären nahmen die knappe aber durchaus verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Aber noch war es ein weiter Weg Richtung Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Augsburg sofort unter Druck und kamen auch zu den ersten gefährlichen Abschlüssen im Mitteldrittel. Das 1:0 war inzwischen an den Chancen gemessen zu wenig. Da hätte man deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. So musste man hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch irgendwann rächen würden.
Und warum schreibe ich das? Weil just in dem Moment der Ausgleich fiel. Aus dem Nichts heraus. Augsburg mal wieder im Angriff, Tobias Ancicka konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings verlor er die Scheibe danach aus den Augen. Die Scheibe rutschte irgendwie durch, lag im Torraum und Ryan Kuffner schaltete am schnellsten – 1:1 (25.).
Und es kam noch dicker. Direkt nach einem Bully drehte Augsburg durch Sebastian Wännström die Partie komplett – (27.). Mit der zweiten Chance im zweiten Drittel das zweite Tor. Augsburg agierte hier äußerst effektiv und eiskalt im Abschluss, während die Eisbären sich über ihre Chancenverwertung ärgern dürften. Denn wie bereits vorher geschrieben, das 1:0 wurde den Chancen nicht gerecht.
Auf einmal war es ein anderes Spiel. Augsburg hatte hier Lunte gerochen und die Eisbären verfielen in alte Muster und kassierten unnötige Strafzeiten. Alles nicht hilfreich in so einem wichtigen Spiel mit diesem Spielverlauf. Zumal diese Disziplinlosigkeit zum 1:3 führte. Drew LeBlanc überwand Tobias Ancicka zum dritten Mal an diesem Abend (32.).
Da kommt einem schon die Frage auf, ob alle Beteiligten wirklich den Ernst der Lage verstanden haben? Ob wirklich alle die Wichtigkeit dieses Spiels erkannt haben? Bis zum 1:1 konnte man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, danach brach man komplett auseinander und verfiel in die gewohnten Muster der Saison.
Die Eisbären reagierten mit wütenden Angriffen, wobei man da teilweise leicht über motiviert agierte. Zum Erfolg führten diese Chancen jedenfalls nicht, weshalb man hier weiter dem inzwischen deutlichen 1:3-Rückstand hinterher laufen musste. Ein Drittel blieb den Berlinern noch, um die Niederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ abzuwehren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wer im Schlussdrittel mit einem Sturmlauf der Eisbären gerechnet hatte, der wurde zunächst enttäuscht. Denn die ersten Minuten des letzten Drittels plätscherten eher so vor sich hin als das sie Spannung bringen würden. Augsburg musste nicht und Berlin konnte nicht. Wenn es überhaupt mal etwas brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem Berliner. Und das ging bis zum Powerbreak so.
Direkt nach dem Powerbreak aber die Eisbären mit dem Powerplay und na klar, da müssen sie ja treffen. Damit die Quote schön hoch bleibt. Zach Boychuk mit dem Schuss, welchen Kevin Clark entscheidend abfälschte. Die Scheibe trudelte über die Linie – 2:3 (50.). Nun war hier wieder Spannung drin vor 13.287 Zuschauern in der mehr als gut besuchten Arena am Ostbahnhof.
Und plötzlich waren die Eisbären auch wieder besser drin im Spiel. Sie hatten sich ja auch lange genug eine Auszeit genommen. Die Eisbären drückten ordentlich und kamen auch zu guten Chancen, aber das Spielchen kennen wir ja schon vom ersten Drittel. Die Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig.
Augsburg baute wieder sein Abwehr-Bollwerk auf und lauerte auf Konter, um das Spiel vorzuentscheiden.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Eisbären ihr drittes Powerplay. Die ersten beiden Überzahlspiele konnte man ja bereits nutzen, das dritte war in der Crunch-Time nun natürlich das wichtigste. Und auch das nutzten die Eisbären eiskalt aus. Die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es erneut Kevin Clark, welcher die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 3:3 (56.).
Das überragende Powerplay rettete die Eisbären hier also. Was Augsburg aber zur Weißglut brachte, denn beide Strafzeiten im Schlussdrittel waren doch sehr umstritten. Da kann man den Frust der Panther durchaus verstehen. Und das Roman Gofman einer der Schiedsrichter war, macht die Sache natürlich umso schlimmer, denn Gofman steht seit letztem Wochenende deutlich in der Kritik.
In der Schlussminute drückte plötzlich Augsburg wieder gehörig und kam auch zu zwei guten Chancen, aber Tobias Ancicka war noch nicht eingeschlafen und sicherte den Eisbären am Ende den einen Punkt. Angesichts der Moral einer gewonnener Punkt. Angesichts der Schiedsrichterentscheidungen ein äußerst schmeichelhafter Punkt.

In der Verlängerung ließ Marcel Noebels die hundertprozentige Chance liegen. Frei vor Dennis Endras vergab er die Chance zum Sieg. Gleiches galt für „Chancentod“ Frank Mauer, welcher alleine auf Endras zulief und scheiterte. Und am Ende war genau jener Frank Mauer der umjubelte Held. Allerdings gehörte das Tor zum größten Teil Giovanni Fiore, welcher mit viel Speed Richtung Tor fuhr, aber an Endras scheiterte. Frank Mauer stand goldrichtig und drückte den Nachschuss über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren aber zum Videobeweis, da der Verdacht einer „Kick-Bewegung“ im Raum stand. Dem war aber nicht so und die Schiedsrichter entschieden auf „gutes Tor“.

Damit zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge. Bis zum 1:0 hatte man das Spiel klar im Griff, konnte nur die Chancen nicht nutzen. Mit dem Ausgleich brach man zusammen und es lief nichts mehr zusammen. Prompt lag man nach drei Gegentoren innerhalb von 6:41-Minuten mit 1:3 hinten. Auch im Schlussdrittel war bis zum Powerbreak weit und breit keine Aufholjagd zu sehen. Erst nach dem Powerbreak kam diese und man holte sich dank zweiter weiterer Powerplaytreffer und dem Treffer in der Overtime noch zwei wichtige Punkte.
Welche aber einen faden Beigeschmack haben, denn die beiden Strafen gegen Augsburg waren fast schon ein Witz. Und das sage ich auch als Eisbären-Fan. Da kann ich den Frust der Augsburger Bank verstehen. Denn hier stand so einiges auf dem Spiel, aber die Schiedsrichter waren dem Ganzen nicht gewachsen. Warum ein Roman Gofman nach dem letzten Wochenende überhaupt noch in der PENNY DEL pfeifen darf, ist mir ein großes Rätsel.
Ja, ich freue mich über zwei Punkte und lobe die Moral der Eisbären. Aber die Leistung dazwischen lässt mich mit großen Kopfschmerzen zurück. Denn das war grausam, das hatte wenig mit Eishockey zu tun.
Dass am Ende ausgerechnet „Chancentod“ Frank Mauer den Siegtreffer erzielte, rundete diesen merkwürdigen Eishockey-Abend ab, der sicherlich noch für viel Gesprächsstoff im Nachgang sorgen wird.

Nach zwölf langen Spielen: Die Eisbären gewinnen mit 3:2 in Augsburg und fahren erstmals seit dem 04. November wieder drei Punkte ein

Dieser Sieg tut so gut: Die Eisbären Berlin haben das so wichtige Kellerduell bei den Augsburger Panthern mit 3:2 (1:2,2:0,0:0) gewonnen und damit erstmals seit dem 04. November wieder drei Punkte in der PENNY DEL eingefahren. Der Sieg war am Ende der Verdienst der gesamten Mannschaft, die eine sehr starke kämpferische Leistung heute zeigte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte erneut seinen Kader ein wenig. Im Tor begann heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz. In der Defensive rückte Marco Nowak zurück ins Line-up und ersetzte dort Brendan Guhle, welcher für Markkanen auf die Tribüne musste. So sahen die Defensiv-Pärchen heute leicht verändert aus: Jonas Müller/Morgan Ellis, Julian Melchiori/Marco Nowak, Frank Hördler/Eric Mik.
Im Sturm gab es nur eine kleine Änderung: Alex Grenier und Lewis Zerter-Gossage tauschten die Reihen. Grenier bildete die zweite Formation zusammen mit Matt White und Leo Pföderl. Zerter-Gossage spielte in der dritten Reihe zwischen Yannick Veilleux und Giovanni Fiore. Die anderen Reihen blieben im Vergleich zum Freitag gleich.

Die Ausgangslage war klar: Wie so oft galt es auch heute, endlich mal wieder drei Punkte zu holen. Das ist seit nunmehr zwölf Spielen nicht mehr gelungen. Weil man es einfach nicht schafft, seine Leistung über 60 Minuten abzurufen. Das musst du aber, um im Abstiegskampf bestehen zu können und vor allem Siege einzufahren. Die nächste Chance, den Bock umzustoßen, hatte man heute Abend in Augsburg, bei einem direkten Konkurrenten.

Die Eisbären mit dem Blitzstart: 62 Sekunden waren gespielt, da hatte Marcel Noebels das 1:0 erzielt. Er hatte einfach mal abgezogen und die Scheibe rutschte Dennis Endras durch die Schoner (2.). Evtl. war da auch noch Kevin Clark dran, egal Tor ist Tor.
Und die Berliner blieben am Drücker, konnten sich immer wieder im Augsburger Drittel festsetzen und die Scheiben auch gefährlich zum Tor bringen.
Aber die Führung hielt dennoch nicht lange. Ryan Kuffner mit einem Sololauf über die halbe Eisfläche, die Berliner Spieler waren nur Statisten und hinderten den AEV-Stürmer nicht beim Abschluss – 1:1 (5.). So einfach kannst du auch nur gegen die Eisbären zum Torerfolg kommen.
Ganze neun Minuten dauerte es, bis die Eisbären die erste Strafzeit der Partie kassierten. Zach Boychuk musste in die Kühlbox. Keine so gute Idee gegen das zweitbeste Powerplay der Liga. Und das bestrafte Augsburg auch nach nur vier Sekunden. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen, der Schuss wurde noch abgefälscht und schon hatte der AEV das Spiel gedreht – 1:2 (9.). Lamb, der seit 34 Spielen nicht mehr getroffen hatte. Gegen die Eisbären ist eben alles möglich…
Daraus hatten die Eisbären nicht gelernt und so zog Alex Grenier sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels die zweite Strafzeit der Partie. Dieses Mal fand Augsburg aber nicht in seine Formation und so blieb das Powerplay ungenutzt. Stattdessen hatten die Eisbären zwei Chancen. Zunächst vergab Giovanni Fiore, kurz darauf war Leo Pföderl auf und davon, doch sein Schuss ging nur ans Lattenkreuz. Würden die Eisbären oben in der Tabelle stehen, wäre mindestens eine Chance rein gegangen. So war es aber mal wieder ein Aluminiumtreffer für die Berliner. Hatten wir in dieser Saison ja schon einige.
So blieb es beim 2:1 für Augsburg nach dem ersten Drittel. Chancen gab es im Auftaktdrittel auf beiden Seiten, die Panther bis hierhin mit der besseren Chancenverwertung.

Im zweiten Drittel hatten die Berliner erneut den besseren Start. Matt White hatte auf der linken Seite einfach mal abgezogen und auch hier sah Dennis Endras nicht gut aus. Die Scheibe rutschte ihm über die Fanghand und so stand es 2:2 (21.). Diesmal dauerte es nur ganze 32 Sekunden.
Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Leichte Vorteile hatten dabei die Hausherren. Die kassierten im Verlaufe des zweiten Drittels dann aber die erste Strafzeit, als Marcel Noebels alleine durch gewesen wäre. Das erste Powerplay also für die Berliner und die große Chance, das Kellerduell wieder zu drehen. Und das ist auswärts ja durchaus gefährlich. Aber das hier sorgte kaum für Gefahr.
Was auch im zweiten Drittel nicht fehlen durfte, war eine Strafzeit gegen die Eisbären. Marco Nowak kassierte die dritte Strafzeit der Partie. Man kann es einfach nicht sein lassen und kassiert nach wie vor zu viele unnötige Strafzeiten. Zum Glück überstand man aber auch diese Unterzahl schadlos. Doch zu was das Augsburger Powerplay zu Leisten im Stande ist, hatte man beim ersten Powerplay nach vier Sekunden gesehen. Weshalb man sich solche unnötigen Strafzeiten einfach nicht leisten darf.
Was man sich aber gerne leisten darf, sind eigene Tore und da erzielten die Eisbären in der 34. Spielminute das 3:2. Die Zuordnung in der Augsburger Defensive stimmte für einen kurzen Moment nicht, Marcel Noebels setzte Zach Boychuk in Szene und der sorgte für die erneute Berliner Führung. Dennis Endras war bereits am Boden und konnte nicht mehr entscheidend eingreifen. Also das Glück bei den Toren hatten die Eisbären heute definitiv auf ihrer Seite.
Augsburg wollte aber direkt antworten und drängte die Eisbären über eine lange Zeit ins eigene Drittel. Doch die Berliner überstanden diese Druckphase ohne weiteres Gegentor. Das galt am Ende auch für das gesamte Mitteldrittel, denn die Eisbären nahmen die 3:2-Führung mit in die Kabine. Ein seltenes Gefühl für den Hauptstadtclub in dieser Saison.

Im dritten Drittel gelang den Eisbären zwar kein Blitzstart, aber sie hielten Augsburg vom eigenen Tor fern. Weil man selbst den Weg nach vorne suchte, um die mögliche Vorentscheidung zu erzwingen.
Doch eine Strafzeit gegen Lewis Zerter-Gossage sorgte auch im Schlussdrittel für ein Powerplay der Panther und die Möglichkeit für Augsburg, den Ausgleich zu erzielen. Und dort brannte es durchaus vor dem Berliner Tor, aber dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung im Penalty Killing überstanden die Eisbären auch diese Unterzahl und zogen damit dem sonst so starken Augsburger Powerplay den Zahn.
Auch fortan schafften es die Eisbären, die gefährlichen Räume zuzustellen, weshalb Augsburg die Schüsse nur von außen abgeben konnte. Die Defensive war dann auch acht Minuten vor dem Ende wieder gefragt, als Eric Mik die nächste Strafzeit kassierte. Aber erneut die Berliner mit einem ganz starken Penalty Killing. Augsburg fand nicht einmal in die Formation, was ein Verdienst des starken Unterzahlspiels war.
Auch danach eine starke kämpferische Leistung der Eisbären, welche hinten weiterhin wenig zuließen. Vorne suchte man immer wieder den Abschluss, um die Entscheidung zu erzielen.
79 Sekunden vor dem Ende zog Augsburgs Coach Peter Russell seinen Goalie Dennis Endras zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Der AEV-Coach ging also All-in, um die Niederlage im Kellerduell noch abzuwenden. Doch das gelang ihnen nicht. Die Eisbären holten sich in Augsburg tatsächlich den ersten Drei-Punkte-Sieg seit dem 04. November.

Und dieser Sieg war am Ende das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung, wo heute Abend Jeder für jeden gekämpft hat. Die Mannschaft hat in diesem Spiel den Abstiegskampf angenommen und es auch durchgezogen. Zwar erneut nicht über die gesamte Spielzeit, aber man hat sich von den Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und davon gab es im ersten Drittel schon wieder genügend. Man legte erneut einen Traumstart hin, kassierte dann aber durch ein katastrophales Abwehrverhalten den Ausgleich. Dann wurde man erneut seinem Ruf als die undisziplinierteste Mannschaft der Liga gerecht und wurde nach nur vier Sekunden in Unterzahl von Augsburg bestraft. Schon lag man wieder hinten und alle, auch ich, dachten, jetzt geht es genauso weiter wie in den letzten Wochen.
Aber dem war nicht so. Die Eisbären haben nicht aufgegeben, spielten weiter konzentriert und waren vor allem danach defensiv auf der Höhe. Mit viel Kampfgeist und Leidenschaft verteidigte man sein eigenes Tor und unterstützte seinen Goalie Juho Markkanen, welcher auch seinen Anteil am Sieg hatte. Denn er hatte sein Tor nach dem 1:2 in der neunten Minute sauber gehalten. Augsburg wurde immer wieder zu Schüssen von außen gedrängt. Wenn es mal doch brenzlig wurde, war die Defensive und eben Markkanen zur Stelle.
Alle Spieler haben im weiteren Verlauf daran geglaubt, dass man dieses Spiel hier heute gewinnen kann und das sah man auch am Einsatz der Spieler auf dem Eis. Die Erleichterung über die drei Punkte im Kellerduell war allen anzusehen. Nun heißt es, auf diese Leistung aufzubauen und in den nächsten Spielen daran anzuknüpfen. Denn erst dann wird man sehen, was der Sieg heute wert war. Verliert man die nächsten Spiele wieder, wird es als Ausrutscher gewertet. Startet man jetzt aber eine Siegesserie, dann kann der Sieg als der Wendepunkt der Saison gelten.

5:1 gegen Augsburg! Eisbären erzielen drei Powerplaytore beim Kantersieg gegen die Panther

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #27:

Die Eisbären Berlin haben die richtige Antwort auf das Schlussdrittel vom Sonntagnachmittag gegeben. Gegen die Augsburger Panther setzte man sich souverän und hochverdient mit 5:1 (2:0,3:0,0:1) durch und steuert damit weiter dem ersten Platz nach der Hauptrunde entgegen, welcher Heimrecht in allen entscheidenden Spielen bedeuten würde. Ausschlaggebend für den Heimsieg war u.a. das starke Powerplay, wo man heute dreimal treffen konnte.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch heute wieder ordentlich durch. Matt White kehrte in den Kader zurück, dafür bekam Mark Zengerle eine Pause. Torjäger White bildete die zweite Formation mit Kevin Kevin Clark und Frans Nielsen. Den Platz von Zengerle neben Blaine Byron und Yannick Veilleux nahm Marcel Noebels ein. Die drei Stürmer stellten die Top-Reihe der Berliner. Zach Boychuk und Dominik Bokk, am Sonntag noch Reihenpartner von Noebels, standen heute in der dritten Reihe zusammen mit Giovanni Fiore. Und die nominell vierte Reihe bildeten heute gegen Augsburg Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. welcher heute in den Kader rutschte. Marco Baßler war als 13. Stürmer im Kader.
In der Defensive durfte Nicholas B. Jensen pausieren, dafür stand Korbinian Geibel im Kader. Daher sahen die Verteidiger-Pärchen heute wie folgt aus: Kai Wissmann/Jonas Müller; Simon Després/Eric Mik und Morgan Ellis/Korbinian Geibel.
Und im Tor stand heute Mathias Niederberger, Tobias Ancicka saß als Back-up auf der Bank.

Beide Mannschaften trafen zum vierten und letzten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Zweimal gewann Berlin (4:2 in Augsburg/3:1 in Berlin), einmal Augsburg (3:2 in der Fuggerstadt).

Von der Form her traf der Fünfte auf den Sechsten der letzten fünf Spiele. Beide Mannschaften feierten in diesem Zeitraum zwei Siege und holten acht Punkte. Während die Eisbären heute mit einem Sieg den ersten Platz festigen wollten, ging es für die Panther noch um wichtige Punkte im Kampf um die erste Playoff-Runde.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bei den Eisbären erwartete Trainer Aubin natürlich eine Reaktion auf das 0:5 im letzten Drittel gegen Straubing. So etwas darf dir in den Playoffs nicht passieren. Von daher sprach Marcel Noebels nach dem Spiel am Sonntag auch davon, dass „es zum Glück kein Playoff-Spiel war“.
Der Start glückte jedenfalls schon mal. Manuel Wiederer und Bennet Roßmy spielten Doppelpass und Roßmy hämmerte die Scheibe trocken per Handgelenkschuss ins Tor – 1:0 (4.).
Die Eisbären wirkten zu Beginn auf jeden Fall spielfreudig. Immer wieder suchten sie den Weg zum Tor und dort dann auch den Abschluss. Augsburgs Goalie Olivier Roy musste stets hellwach sein. Die Eisbären konnten sich immer wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Man merkte ihnen an, dass sie eine Antwort auf das letzte Drittel gegen Straubing geben wollten.
Nachdem Powerbreak schauten die Augsburger mal kurz, ob Mathias Niederberger noch wach war. War er natürlich und parierte zwei gute Augsburger Chancen. Als die Eisbären dann das erste Powerplay des Spiels hatten, schlugen sie eiskalt zu. Den ersten Schuss konnten die Panther noch abwehren, Kevin Clark spielte die Scheibe weiter zu Frans Nielsen und der Ex-NHL-Star fackelte nicht lange – 2:0 (14.). Wahnsinn, die Eisbären nutzen doch tatsächlich ein Überzahlspiel! Das gibt natürlich Selbstvertrauen, dass man es doch kann.
Wenn gleich man aber ehrlich sagen muss, die Gäste waren bis hierhin ein dankbarer Gegner. Das einzige, was vom AEV kam, waren Provokationen auf dem Eis. Wenn man spielerisch schon nicht überzeugen kann, dann versucht man eben zu provozieren. Nur gut, dass die Eisbären schlau genug waren und darauf überhaupt nicht eingingen. Sie antworteten darauf lieber mit den beiden Toren und führten daher verdient mit 2:0 nach dem ersten Drittel. Augsburg konnte nur zum Ende nochmal für Gefahr sorgen, als man selbst in Überzahl war.

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Dieses Powerplay hatte auch zu Beginn des Mitteldrittels noch Bestand, doch die Eisbären überstanden dieses schadlos. Kein Wunder bei dem überragenden Penaltykilling in den letzten Wochen. Kaum waren die Hausherren wieder komplett, hatten sie selbst ein Überzahlspiel. Und man mag es kaum glauben, auch dieses Powerplay nutzten sie. Marcel Noebels hämmerte die Scheibe per Onetimer ins Tor – 3:0 (23.).
Das 4:0 hatte Eric Mik bei einem 2-auf-1-Konter auf dem Schläger. Matt White mit dem klasse Querpass, doch Roy parierte Mik seinen Versuch. Starker Save des Augsburger Goalies.
Doch beim dritten Powerplay schlugen die Eisbären zu. Eine klasse Pass-Stafette über Blaine Byron und Giovanni Fiore schloss Zach Boychuk ab, welcher aber auch keine große Mühe hatte, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 4:0 (26.). Danach nahm Serge Pelletier erstmal seine Auszeit.
Dreimal Überzahl, dreimal Tor, die Eisbären schienen gestern im Training das Überzahlspiel geübt zu haben.
Die Auszeit half aber nicht, um Ruhe ins Augsburger Spiel zu bekommen. Ganz im Gegenteil. Nach dem Powerbreak schlugen die Hauptstädter ein weiteres Mal zu. Giovanni Fiore staubte zum 5:0 ab (31.).
Danach verflachte die Partie zunehmend. Die Eisbären hatten erst einmal genug und von Augsburg kam nach wie vor nicht viel. Erst, als der AEV in Überzahl war, konnten sie sich mal im Berliner Drittel festsetzen, aber gegen das Penaltykilling der Eisbären kamen sie auch nicht an.
Zum Schluss des zweiten Drittels durfte Augsburg erneut mit einem Mann mehr antreten und dieses Mal zappelte die Scheibe auch im Tor von Mathias Niederberger. Die beiden Hauptschiedsrichter Aleksi Rantala und Lasse Kopitz waren sich jedoch nicht ganz sicher und fuhren daher zum Videobeweis. Und da revidierten sie ihre On-Ice-Entscheidung und sahen, das eine Torhüterbehinderung vorlag und Chad Nehring zudem die Scheibe mit der Hand im Tor versenkte. So blieb es bei der souveränen 5:0-Führung nach 40 Minuten.

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Zum letzten Drittel wechselte Augsburg den Goalie. Markus Keller hütete von nun an das Tor und ersetzte Olivier Roy. Heute hatten die Eisbären sicherheitshalber schon mal einen 5:0-Vorsprung heraus geschossen, falls ihnen noch einmal so ein Schlussdrittel passiert wie gegen Straubing. Doch dafür gab es heute keinerlei Anzeichen.
Aber als Augsburg zum vierten Mal in Überzahl war, klingelte es dann doch im Berliner Tor. Die Panther zogen das Powerplay ganz stark auf und am Ende war es Adam Payerl, welcher Augsburg auf den Videowürfel brachte – 5:1 (47.).
Folgte nun die große Aufholjagd des AEV? Nein, weil die Eisbären diesmal die Konzentration oben hielten und nicht wieder eingebrochen sind nach dem Gegentreffer. Dafür ließ man im Schlussdrittel zwei Überzahlspiele ungenutzt, weil man es nach den drei Toren zuvor jetzt zu schön spielen wollte. Da wollte man zaubern statt den einfachen Spielzug zu wählen. Angesichts des Spielstandes war dies nicht weiter verwerflich. Am Ende brachte man das 5:1 souverän über die Zeit.

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Ein absolut verdienter Sieg für die Eisbären, welcher zu keiner Zeit gefährdet war. Vom ersten Bully weg waren die Berliner hoch konzentriert und zogen ihren Gameplan auch über 60 Minuten durch. Vorne nutzten sie ihre Chancen eiskalt und überzeugten heute auch mit drei Powerplaytoren. Durchaus ja eine Baustelle, an der man noch arbeiten muss vor den Playoffs. Heute holte man sich in dieser Disziplin jede Menge Selbstvertrauen.
Was auch gut zu sehen war: Man ließ sich von den Provokationen der Augsburger Spieler nicht beeindrucken und ließ diese somit ins Leere laufen. Auch ein Fakt, welcher für die Playoffs wichtig ist.
Dennoch darf man dieses Ergebnis auch nicht überbewerten, denn Augsburg war ein dankbarer „Aufbaugegner“ nach dem letzten Drittel gegen Straubing. Aber gerade gegen solche Mannschaften taten sich die Eisbären ja in den letzten Jahren immer mal wieder schwer.

Siegesserie gerissen: Die Eisbären Berlin verlieren mit 2:3 bei den Augsburger Panthern

Im dritten Auswärtsspiel in fünf Tagen hat es die Eisbären Berlin dann doch noch erwischt: Vor 3.429 Zuschauern unterlag der Liga-Primus bei den Augsburger Panthern mit 2:3 (0:2,1:0,1:1). Damit kassierte man nach sieben Siegen in Serie erstmals wieder eine Niederlage, bleibt aber natürlich weiterhin ungefährdet Tabellenführer der PENNY DEL.

Head Coach Serge Aubin nahm genau eine Änderung am Kader vor. Und zwar in der Defensive. Nicholas B. Jensen wurde geschont, Morgan Ellis rückte für ihn ins Line-up. Der Verteidiger war extra nach Augsburg nachgereist, um sein Comeback zu geben. Ansonsten war in der Fuggerstadt das selbe Personal dabei wie in Mannheim und Schwenningen. Und im Tor gab es den vierten Einsatz in Folge für Tobias Ancicka. Die drei Starts zuvor konnte der junge Goalie gewinnen. Folgte heute der vierte Streich?

Die Eisbären machten gleich zu Beginn richtig viel Druck und setzten sich früh im Angriffsdrittel fest. Dabei sorgte man bereits für die ersten zwei gefährlichen Aktionen, aber zum Torerfolg reichte es noch nicht. Danach flachte die Partie doch etwas ab, beide Mannschaften tasteten sich erst einmal ab. Erst mit zunehmender Spieldauer nahm das Spiel an Fahrt auf und auch die Panther kamen zu ihren ersten beiden gefährlichen Aktionen (6./8. Minute). Mit der dritten schlugen sie zu. Wobei das Führungstor der Augsburger eher aus der Kategorie „glücklich“ entsprang. Niklas Länger zog ab, die Scheibe sorgte für einen Schlägerbruch bei Dominik Bokk, von dessen Arbeitsgerät der Puck letztendlich ins Tor flog – 0:1 (8.). Dieser kurioser Treffer war übrigens das erste DEL-Tor von Niklas Länger. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum.
Die Eisbären ließen anschließend ein Powerplay ungenutzt und konnten dabei auch für keinerlei Gefahr sorgen. Was in diesem ersten Drittel auffiel: Die Passgenauigkeit ließ bis hierhin zu wünschen übrig. Da waren doch einige Probleme bei der Puck-Annahme zu sehen. Was vielleicht auch der Eis-Qualität geschuldet war. Aber die Berliner blieben ruhig und spielten weiter sehr geduldig.
In der Schlussminute überschlugen sich dann noch einmal kurz die Ereignisse. Auf Berliner Seite kam Frans Nielsen frei vor Olivier Roy zum Abschluss, doch der Panther-Goalie parierte ganz stark. Das hätte der Ausgleich sein MÜSSEN. Dafür schlug Augsburg auf der Gegenseite zu. Die Eisbären bekamen die Scheibe nicht raus, Jesse Graham kam an die Scheibe und schoss ein zum 2:0, fünf Sekunden vor der ersten Drittelpause. Nun waren die Berliner gefordert.

Und die Eisbären kamen mit viel Dampf aus der Kabine. Serge Aubin dürfte die richtigen Worte gefunden haben. Yannick Veilleux war sofort „on Fire“ und hatte zwei gute Chancen, wovon er eine eigentlich nutzen muss. Das machte dann Manuel Wiederer, der die Kelle in einen Schuss von Simon Després hielt. Er fälschte die Scheibe so entscheidend ab, dass sie Roy durch die Schoner rutschte – nur noch 1:2 (25.).
Die Eisbären waren äußerst offensivfreudig zu Beginn des zweiten Drittels, durften dabei aber die Defensive nicht vernachlässigen. Denn Augsburg war bei seinen Angriffen durchaus gefährlich. Doch eher lag der Ausgleich in der Luft als das 3:1 für den AEV.
Aber je länger das Mitteldrittel lief, desto besser wurde Augsburg und so näherten sie sich nun doch eher dem 3:1 an. Sie bekamen dann auch die dicke Chance, um den dritten Treffer zu erzielen. Doch die Panther konnten das Powerplay nicht nutzen. Was aber auch nicht verwundert, war es doch das 22. Unterzahlspiel in Folge (!), welches die Eisbären auf fremden Eis ohne Gegentor überstanden.
In der Schlussphase des zweiten Drittels waren es dann wieder die Berliner, welche ordentlich Druck machten und den Ausgleich erzielen wollten. Das gelang ihnen aber nicht und so lag man auch nach 40 Minuten im Curt-Frenzel-Stadion hinten. Aber hier war noch lange nichts entschieden.

Für das Schlussdrittel hatten sich die Eisbären sicherlich viel vorgenommen, nur rannten sie bis dato erfolglos an. Denn Augsburg stand sehr kompakt hinten und machten die Räume geschickt zu, so dass die Berliner kaum für Gefahr sorgen konnten. Das gelang den Hauptstädtern erst, als sie in Überzahl waren. Doch der ehemalige Augsburger Matt White konnte Olivier Roy nicht überwinden.
Augsburg stemmte sich im Abstiegskampf mit allem was sie hatten dagegen. Für diesen leidenschaftlichen Einsatz gab es auch Applaus von den eigenen Fans.
Der Applaus wandelte sich in Pfiffe um, allerdings gegen die beiden Hauptschiedsrichter. Die AEV-Fans waren mit einer Strafzeit nicht einverstanden, aus welcher am Ende der Ausgleich der Eisbären resultierte. Dominik Bokk hatte das Auge für Zach Boychuk, spielte den Zuckerpass an den langen Pfosten und die Berliner Nummer 89 sorgte für den Ausgleich – 2:2 (53.).
Aber die Freude darüber hielt nicht lange, denn die Hausherren schlugen durch Scott Valentine zurück – 2:3, nur 78 Sekunden später (54.).
Den Eisbären lief die Zeit davon und knapp vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit schwächte man sich durch eine Strafzeit gegen Zach Boychuk selbst. Doch das Penaltykilling funktionierte einmal mehr sehr gut.
Gut eine Minute vor dem Ende ging Tobias Ancicka aus seinem Tor, Serge Aubin versuchte noch einmal alles und spielte mit sechs Spielern. Zudem nahm er auch seine Auszeit. Er wollte seine Jungs nochmal heiß machen für die letzten 44 Sekunden. Doch es half alles nichts mehr. Die Siegesserie war gerissen.

Die Eisbären taten sich heute sehr schwer mit einer hart kämpfenden Augsburger Mannschaft. Im ersten Drittel fand man noch gar nicht zu seiner Form und kassierte durch zwei individuelle Fehler zwei Gegentore. Im Mitteldrittel hatte man zu Beginn und am Ende jeweils gute Drangphasen, für die man sich mit dem Anschlusstreffer durch Manuel Wiederer belohnen konnte. Zwischendurch war aber Augsburg in den zweiten 20 Minuten immer wieder gefährlich. Im Schlussdrittel taten sich die Berliner gegen die kompakte Augsburger Defensive enorm schwer. Als man dann aber doch den Ausgleich erzielen konnte, folgte der Knackpunkt in diesem Spiel. Denn man ging nur 78 Sekunden später wieder in Rückstand. Von diesem Schock konnten sich die Eisbären nicht mehr erholen.
Nach sieben Siegen in Serie endete die Serie heute also. Weil man eben nicht über 60 Minuten zu seinem eigentlichen Spiel fand. Immer nur zwischendurch ließ man aufblitzen, zu was die Mannschaft zu leisten im Stande ist. Letztendlich war das aber dann zu wenig. Nun heißt es Mund abputzen und am Freitag gegen Wolfsburg eine neue Siegesserie starten. Und vor allem endlich den ersten Saisonsieg gegen die Niedersachsen einfahren.

3:1 vs. Augsburg! Die Eisbären feiern einen glanzlosen Sieg

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #19:

Die Eisbären Berlin haben im zweiten Heimspiel des neuen Jahres den ersten Sieg eingefahren. Gegen die Augsburger Panther gewann man am Ende glanzlos mit 3:1 (0:1,1:0,2:0). Hatte man am Sonntag gegen Bietigheim das Spiel im letzten Drittel noch verloren, gewann man es heute dank zweier Tore in den letzten 20 Minuten. Doch zufrieden gewesen sein dürfte Coach Serge Aubin mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht komplett. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie bei der 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen am Sonntagnachmittag gegen Aufsteiger Bietigheim. Dennoch änderte er an den Reihenzusammenstellungen etwas. So kehrte Blaine Byron wieder in die Paradereihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl zurück. Seinen Platz in der zweiten Reihe zwischen Kevin Clark und Matt White nahm Mark Zengerle ein. Eine Belohnung für seine beiden Tore gegen Bietigheim. Die dritte Formation bildeten Giovanni Fiore, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Und in der nominell vierten Reihe spielten Marco Baßler, Sebastian Streu und Eric Mik.
In der Defensive gab es nur eine Änderung: Simon Després verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Dort ersetzte er Eric Mik, welcher heute im Sturm aushalf. Das machte Després am Sonntag noch selbst. Und im Tor stand erstmals in diesem Jahr Stammgoalie Mathias Niederberger.

Natürlich wollten die Eisbären Wiedergutmachung betreiben, nach dem der Start ins neue Jahr gegen Bietigheim verpatzt wurde. Coach Aubin war auch keinesfalls zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft und dürfte daher heute eine Reaktion seiner Mannschaft erwartet haben.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch die Gäste aus Augsburg kamen gut rein ins Spiel und konnten sich sofort im Berliner Drittel festsetzen. Und nach wenigen Sekunden hatte Colin Campbell bereits die erste dicke Chance, als er im Slot angespielt wurde und zum Abschluss kam. Mathias Niederberger war aber zur Stelle und parierte dessen Schuss. Aber die Eisbären standen dem in nichts nach und hatten durch Sebastian Streu die erste gute Chance.
Direkt danach hatten die Berliner das erste Powerplay und da wäre beinahe das 1:0 gefallen. Die Scheibe trudelte Richtung rechten Pfosten, wo Marcel Noebels sie nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen, doch das schaffte er nicht. Pech für die Hausherren, Glück für die Gäste, welche die Unterzahl schadlos überstanden.
Danach plätscherte das Spiel so ein wenig vor sich hin, typisch für einen Dienstagabend. Doch dann kam der AEV mal ins Angriffsdrittel, konnte die Scheibe dort auch behaupten, Matt Puempel wurde im Slot angespielt, nahm die Scheibe an, drehte sich einmal und zog dann ab und überwand Niederberger erstmals an diesem Abend – 0:1 (8.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch im zweiten Heimspiel des neuen Jahres also ein Rückstand für die Eisbären. Und so wirklich eine Antwort darauf fanden die Berliner nicht. Weil sie auch nicht wirklich drin waren im Spiel, der Spielaufbau wirkte doch arg langsam, als ob die Spieler noch schwere Beine hätten. So richtig in Tritt kam man hier jedenfalls nicht und so konnte man bis hierhin auch noch keine Wiedergutmachung für das Bietigheim-Spiel betreiben. Die Panther hatten so auch keine großen Probleme, das eigene Tor zu verteidigen und der Spielstand spielte der Mannschaft von Coach Mark Pederson ja auch noch in die Karten.
Die Chance auf das zweite Tor bot sich den Gästen knapp acht Minuten vor der ersten Pause, als Marcel Noebels die erste Strafzeit der Eisbären kassierte. Unterzahl? Da kamen Erinnerungen an Sonntag hoch, als die Steelers mit drei Powerplaytoren im Schlussdrittel die Partie drehten. Doch diesmal überstand man die Unterzahl schadlos, außer zwei Schüssen von Torschütze Puempel kam nicht viel vom AEV in Überzahl.
Die Eisbären kamen auch weiterhin nicht ins Spiel, alleine der Spielaufbau bereitete ihnen schon große Probleme. Da fehlte es an der nötigen Kreativität, mal einen gelungenen Angriff aufzuziehen. Man konnte wieder vom typischen verschlafen des ersten Drittels sprechen. Und Augsburg merkte, dass hier was gehen könnte in der Hauptstadt und suchte immer wieder den Weg nach vorne und hatte da durchaus ein, zwei gefährliche Abschlüsse bei. Die Panther wirkten schneller, spritziger, agiler, man merkte ihnen die Lust auf Eishockey an. Selbiges ließen die Eisbären mal wieder vermissen. Muss wohl noch der Neujahrsblues sein. So führte der AEV hier nicht unverdient mit 1:0 nach 20 Minuten in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Mitteldrittel war die vierte Reihe verantwortlich für den Ausgleich. Marco Baßler setzte an der gegnerischen blauen Linie nach, über Sebastian Streu kam die Scheibe zu Eric Mik, welcher ins Drittel hinein fuhr und abzog. Gegen seinen Schlagschuss hatte Ex-Eisbären-Goalie Markus Keller keine Chance – 1:1 (23.).
Das Spiel der Hausherren wirkte schon besser und auch offensiver als noch im ersten Drittel. Hinten leistete man sich aber weiterhin Fehler und so hatte auch Augsburg seine Möglichkeiten. Aber so richtig vom Hocker riss diesen Spiel niemanden. Immerhin war es umkämpft, aber hochklassig keinesfalls.
Für einen kurzen Wachmacher sorgte dann Ex-Eisbär Henry Haase, als sein Schuss von der blauen Linie ans Aluminium ging. Auch ein Augsburger Powerplay kurz darauf sorgte nicht für mehr Action auf dem Eis. Man musste hier schon fast aufpassen, nicht einzuschlafen, so langweilig war dieses Spiel.
Fortan ging es hin und her, aber hochkarätige Chancen gab es erst zum Ende des Mitteldrittels zu sehen. Doch sowohl die Eisbären als auch Augsburg konnten diese nicht nutzen.
79 Sekunden vor der zweiten Drittelpause bot sich den Eisbären nochmal die Chance, in Überzahl für Torgefahr zu sorgen. Das schafften sie aber nicht und so stand es nach 40 Minuten 1:1-Unentschieden und die Eisbären nahmen noch 40 Sekunden Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch Erfolg brachte das Überzahlspiel nicht mehr ein. Und so lebte dieses Spiel vor allem von der Spannung. Die Eisbären waren zu Beginn die aktivere Mannschaft, belagerten das Augsburger Tor, doch deren Defensive stand hinten sehr kompakt und ließ wenig zu. Aber durch das druckvolle Forechecking holten die Berliner eine Strafzeit heraus, welcher aber nur angezeigt wurde. Denn ausgesprochen wurde sie nicht. Simon Després spielte die Scheibe links raus zu Giovanni Fiore und der zog humorlos ab – 2:1 (46.).
Und jener Fiore war wenige Sekunden später schon wieder in Aktion, tankte sich klasse bis vor das Tor von Markus Keller durch, scheiterte aber im letzten Moment am Augsburger Schlussmann.
Nach dem Powerbreak konnten die Gäste in Überzahl agieren, da Manuel Wiederer auf der Strafbank Platz nehmen musste. Doch das Penaltykilling der Eisbären zeigte sich heute stark verbessert und überstand somit auch diese Situation ohne Gefahr und Gegentor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Gäste aus der Fuggerstadt rannten in der Folgezeit nochmal an, wollten hier noch unbedingt den Ausgleich erzielen. Aber noch stand die Defensive der Eisbären sehr kompakt und alles was auf das Tor kam, war eine sichere Beute von Mathias Niederberger.
Die Gäste schwächten sich in der Schlussphase aber selbst, als Colin Campbell rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie in die Kühlbox musste. Im Powerplay fanden die Berliner zwar die Formation, aber keine Idee, das Bollwerk der Augsburger mal zu knacken. Dafür hätte mehr Bewegung im Überzahlspiel sein müssen, doch das wirkte teilweise wie Stand-Hockey. So mussten die Eisbären noch zittern, denn sie ließen die Chance zur Vorentscheidung liegen.
Für die sorgte man dann 92 Sekunden vor dem Spielende, als Augsburg bereits seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte. Yannick Veilleux hatte die Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus im leeren Panther-Tor versenkt – 3:1 (59.). Damit war die Partie entschieden und die Eisbären fuhren die ersten drei Punkte im neuen Jahr ein.

Ein hartes Stück Arbeit war der Sieg aber schon. Die Eisbären kamen schlecht rein ins Spiel, liefen keine Schlittschuhe, wirkten immer einen Schritt langsamer und lagen somit folgerichtig mit 0:1 hinten. Im zweiten Drittel war es der vierten Reihe zu verdanken, dass man den Ausgleich erzielen konnte. Doch danach flachte die Partie weiter ab. Im Schlussdrittel sorgte Giovanni Fiore für die erstmalige Führung, welche man anschließend mit viel Einsatz und Leidenschaft vor dem eigenen Tor verteidigte und kurz vor dem Ende noch auf 3:1 ausbauen konnte. Ein am Ende glanzloser Sieg, der aber eben auch drei Punkte gebracht hat. Aber nach wie vor fehlt die Konstanz über 60 Minuten.

4:2 in Augsburg! Blaine Byron und Leo Pföderl führen die Eisbären Berlin zum siebten Auswärtssieg und Pflichtspielsieg in Serie

Die Eisbären Berlin sind weiterhin nicht aufzuhalten: Am Mittwochabend gewann der Deutsche Meister auch das siebte Auswärtsspiel in dieser Saison. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Hauptstädter am Ende verdient mit 4:2 (1:1,1:1,2:0) durch und feierten neben dem siebten Sieg auf fremden Eis auch den siebten Pflichtspielsieg in Serie.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin musste für das Spiel seine Sturmreihen umstellen. Das aber aus einem erfreulichen Grund, da Marcel Noebels aufgrund der bevorstehenden Geburt seines Kindes nicht zur Verfügung stand. So musste Aubin also die Top-Reihe verändern und das tat er mit Parker Tuomie. Die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux blieb zusammen. Dafür gab es auch in der dritten und vierten Reihe Änderungen. So stürmten Kevin Clark, Frans Nielsen und Manuel Wiederer zusammen. Und die nominell vierte Reihe bildeten Eric Mik, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Im Tor stand auch heute wieder Mathias Niederberger und auf der Bank nahm Tobias Ancicka Platz.
Kapitän Frank Hördler absolvierte heute sein 924. DEL-Spiel und zog damit mit Sven Felski gleich. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, „Nante“!

Die Eisbären kamen mit sechs Pflichtspielsiegen in Folge im Gepäck zu den Fuggerstädtern. Und dann hatte man ja auch noch sechs Auswärtssiege in den ersten sechs Auswärtsspielen vorzuweisen. Man wollte bei den Panthern also den siebten Auswärtssieg in Serie feiern. Aber Vorsicht war geboten, denn Augsburg feierte fünf Heimsiege in Serie. Eine Serie würde heute also reißen, das war bereits vor Beginn der Partie klar.
Von der ersten Sekunde an war viel Tempo drin und beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken. Torchancen gab es aber zunächst keine, weil beide Defensivreihen die Räume vor dem Tor gut zu machten. Aber in der vierten Minute spielte Matt White Jonas Müller im hohen Slot klasse frei, doch sein Schuss verfehlte das Tor denkbar knapp.
Doch auch Augsburg kam kurz darauf zur ersten Chance. T.J. Trevelyan kam von links zum Abschluss, doch Mathias Niederberger machte die kurze Ecke zu. So richtig gefährlich war das dann aber doch nicht, weil Frans Nielsen den Passweg vor dem Tor gut zu stellte und Trevelyan so zum Schuss von außen gezwungen war.
Den ersten richtig starken Wechsel hatte dann die vierte Reihe der Eisbären. Mik, Streu und Roßmy machten ordentlich Druck und hätten auch beinahe das 1:0 erzielt, aber Markus Keller verhinderte den Rückstand mit einem klasse Kick-Save.
Die Eisbären kamen also dem Führungstreffer immer näher, doch den erzielte am Ende der Gastgeber. David Stieler mit dem klasse Pass auf Trevelyan, der hatte zu viel Platz und ließ Niederberger keine Chance – 0:1 (9.). Da stimmte für einen Moment die Zuordnung in der Berliner Defensive nicht und schon klingelte es im Kasten der Eisbären.
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und spielten weiter nach vorne. Doch irgendwie sahen die Angriffe sehr hektisch aus, da fehlte es den Berlinern manchmal an der nötigen Ruhe. So kam man zu keiner wirklich hochkarätigen Chance.
Rund vier Minuten vor dem Ende trat Jubilar Frank Hördler erstmals in Erscheinung, allerdings negativ, da er die erste Strafzeit der Partie kassierte. Doch dann lud Markus Keller die Eisbären zum Ausgleich ein. Die Berliner mit dem Befreiungsschlag, die Scheibe sprang vor dem Tor unglücklich für Keller nach links und somit außerhalb des Trapezes. Dort darf der Goalie die Scheibe nicht spielen und statt ins sein Tor zurückzukehren, versuchte Keller Blaine Byron noch irgendwie zu stoppen. Doch der mit dem Bauerntrick und dem Ausgleich ins leere Tor – 1:1 (17.). Der dritte Shorthander von Byron in dieser Saison bereits, Wahnsinn!
Mehr passierte danach in diesem munteren ersten Drittel nicht mehr und so stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden. In einer sehr kurzweiligen und gut anzuschauenden Partie.

Relativ ruhig begann dafür dann das zweite Drittel, auch leicht zerfahren. Doch früh bot sich den Berlinern dann die Chance in Überzahl zu spielen. Blaine Byron narrte die ganze Augsburger Defensive und Adam Payerl stoppte ihn per Haken. Das Powerplay war ja zuletzt deutlich besser und Augsburg hatte das schlechteste Penaltykilling der Liga. Da musste es doch jetzt eigentlich mit der Führung klappten. Doch es waren die Panther, welche zweimal gefährlich zum Abschluss kamen. Als Chad Nehring die nächste Strafzeit kassierte, waren die Eisbären für 18 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Eisbären gewannen das anschließende Bully und die fünf Stürmer versuchten auch alles, aber Markus Keller ließ keine Scheibe durch. In der einfachen Überzahl kamen die Hauptstädter nicht in die Formation, weil Augsburg das gut verteidigte. Die Eisbären ließen also eine große Chance zur erstmaligen Führung an diesem Abend ungenutzt.
Im Anschluss durfte dann mal wieder das Penaltykilling der Berliner ran, weil Frank Hördler sich für sein Jubiläumsspiel wohl viele Strafzeiten vorgenommen hatte. Auch die zweite Berliner Strafzeit kassierte der Kapitän des DEL-Rekordmeisters. Und dieses Mal klingelte es im Berliner Tor. Augsburg in der Formation, sie zogen die Berliner Box gut auseinander und so hatte Adam Payerl viel Platz und diesen nutze er eiskalt aus – 1:2 (28.).
Der Treffer sorgte für Rückenwind bei den Panthern, die direkt danach weiter Druck auf das Berliner Tor ausübten. Doch es waren die Berliner, welche rotzfrech zum Ausgleich kamen. Leo Pföderl behauptete ganz stark die Scheibe in der linken Bandenrundung, zog vor das Tor, scheiterte dort an Markus Keller, verwertete aber dann seinen eigenen Rebound extrem eiskalt – 2:2 (31.).
Die Top-Reihe scort eben auch ohne Marcel Noebels. Zweites Tor und zum zweiten Mal war einer aus dieser Reihe erfolgreich. Aber auch die vierte Reihe machte heute auf sich aufmerksam. Zwei-auf-Eins-Konter über Bennet Roßmy und Eric Mik, Letzterer kam zum Abschluss, doch er scheiterte an Markus Keller. Dennoch die nächste gelungene Aktion der jungen Formation.
In der 35. Spielminute Augsburg mit der dicken Chance zum 3:2, aber der Schuss von Niklas Länger von der blauen Linie ging an den linken Pfosten, tänzelte auf der Linie entlang und prallte auch noch an den rechten Pfosten. Kurz darauf die nächste Strafzeit für die Gäste, dieses Mal musste Yannick Veilleux auf die Strafbank. Doch ein weiterer Powerplaytreffer gelang den Hausherren nicht und so überstanden die Eisbären die Unterzahl ohne große Probleme.
In der Schlussphase setzten sich die Eisbären dann im Augsburger Drittel fest und sorgten nochmal für jede Menge Gefahr vor dem Tor von Markus Keller, nur belohnen konnten sie sich dafür nicht. Und so stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden im altehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion.

Aus der Kabine kamen die Eisbären wild entschlossen und sorgten gleich in der Anfangsphase des Schlussdrittels für jede Menge Gefahr vor dem Tor der Hausherren. Dem Deutschen Meister war deutlich anzumerken, dass er hier den Führungstreffer erzielen wollte. Augsburg war zwar auch immer mal wieder nach vorne unterwegs, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das sehr stark, blockte auch viele Schüsse.
Und so passierte am Ende das, was auch verdient war. Die Eisbären spielten die Scheibe tief, Blaine Byron kam an den Puck, zog von rechts vor das Tor, ließ noch einen Verteidiger aussteigen und schloss dann eiskalt ab – 3:2 (46.). Das neunte Saisontor des Neuzuganges und das siebte Auswärtsspiel in Serie, wo die Nummer 23 scort. Das nennt man dann wohl einen absoluten Glücksgriff auf dem Transfermarkt.
Und der Druck der Eisbären ließ nicht nach. Waren die ersten beiden Drittel noch ausgeglichen und auf Augenhöhe, so war das letzte Drittel bis hierhin eine klare Angelegenheit für die Hauptstädter. Doch acht Minuten vor dem Ende Jesse Graham mit dem Zuckerpass an den langen Pfosten auf Chad Nehring, der aus dieser dicken Chance zu wenig machte. Augsburg sendete also nochmal ein Lebenszeichen.
So blieb die Schlussphase hier natürlich äußerst spannend. Während die Eisbären für die Vorentscheidung sorgen wollten, war der AEV bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Doch den Panthern lief die Zeit davon. Und die Eisbären ließen nun mehrfach die Entscheidung liegen. Matt White, Nicholas B. Jensen, Zach Boychuk – sie alle hatten das 4:2 auf dem Schläger.
Augsburg riskierte am Ende natürlich alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und natürlich nahm Coach Mark Pederson auch noch die Auszeit und wollte seine Jungs für die Schlussminute einstimmen. Augsburg kam tatsächlich noch zur Chance zum Ausgleich, aber Brad McClure scheiterte an Mathias Niederberger. Im Gegenzug die Eisbären mit der Entscheidung. Blaine Byron mit dem Zuspiel auf Leo Pföderl und auch die Nummer 93 schnürte den Doppelpack – 4:2 (60.). Das war der Schlusspunkt unter dieser munteren Partie.

Ein hart umkämpfter Sieg für die Eisbären, welchen sie sich im letzten Drittel verdient haben. Die ersten beiden Drittel war es noch ein Duell auf Augenhöhe, wo es ein munteres Hin und Her war. Augsburg legte immer vor, doch die Eisbären schlugen stets zurück. Und im Schlussdrittel zeigte man dann seine ganze Klasse und ging durch den Eis-Zauberer Blaine Byron erstmals in Führung. Mit der Führung im Rücken konnten die Berliner ihr Spiel aufziehen und verteidigten das bis zum Ende auch ganz stark. Zwar hatte Augsburg auch nochmal Chancen, aber die machte Mathias Niederberger zu Nichte und in den Schlusssekunden zog Leo Pföderl den Stecker mit dem 4:2. So stand am Ende der siebte Auswärtssieg und der siebte Pflichtspielsieg in Serie – dank Blaine Byron und Leo Pföderl!

5:6 n.P. in Augsburg: Generalprobe vorm Playoff-Start geht schief, aber Eisbären zeigen Comeback-Qualitäten

Die Generalprobe ist schief gegangen: Am letzten Spieltag der Hauptrunde verloren die Eisbären Berlin bei den Augsburger Panthern mit 5:6 n.P. (0:3,2:0,3:2/0:0,0:1). Somit blieb man an diesem Wochenende sieglos und geht mit denkbar ungünstigen Vorzeichen in die Playoffs. Ein Sieg hätte dem Selbstvertrauen gut getan, aber die Niederlage hatte man sich letztendlich selbst zuzuschreiben. Man fand erst im zweiten Drittel ins Spiel, nur da stand es schon 0:3. Letztendlich gibt zumindest die Comeback-Qualität der Eisbären Hoffnung für die Playoff-Serie gegen die Iserlohn Roosters. 

Jonas Müller sah das Spiel in Augsburg heute nochmal als guten Test an:

Heute ist nochmal ein guter Test gegen Augsburg. Wir haben zwar viele junge Spieler dabei, die sich da auch nochmal gut zeigen können und wir wollen trotzdem nochmal alles geben und zeigen wie wir spielen können und uns bereit machen für Dienstag.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin verzichtete wie bereits am Freitag auf Goalie Mathias Niederberger und Kapitän Frank Hördler. Heute wurde zudem auch noch Marcel Noebels geschont. Und so gab es in Augsburg erneut Änderungen in den Angriffsreihen. Sebastian Streu und Parker Tuomie bekamen heute Kapitän PC Labrie an die Seite, Mark Olver, der am Freitag noch zwischen Streu und Tuomie gespielt hatte, ersetzte Marcel Noebels in der Reihe mit Kris Foucault und Lukas Reichel. Nino Kinder und Fabian Dietz, welche gegen Mannheim noch eine Reihe mit Labrie bildeten, bekamen einen Debütanten in ihre Formation. Paul Reiner, eigentlich Verteidiger, spielte in der vierten Reihe. Auch in der Defensive gab es zwei Änderungen. Jonas Müller spielte an der Seite von John Ramage und Simon Després mit Ryan McKiernan. Gion Ulmer und Korbinian Geibel waren erneut im Line-up. Einige Änderungen also bei den Eisbären Berlin heute. Doch im Tor blieb alles beim alten, Tobias Ancicka hütete erneut das Berliner Tor.

Schongang der Eisbären

Die Ausgangslage war klar, sportlich ging es um nicht mehr viel. Augsburg hatte keine Chance mehr auf die Playoffs und Berlin war sicher Erster im Norden. Einzig im Gesamtranking der Liga ging es für die Eisbären noch um Platz Zwei, welcher nicht unwichtig in den Playoffs sein wird.
Und die Hausherren kamen schwungvoll in die Partie, wollten sich hier ordentlich aus dieser Saison verabschieden. Doch Tobias Ancicka ließ keinen Puck durch. Die Eisbären kamen nach rund drei Minuten erstmals vor das Augsburger Tor, Kris Foucault mit zwei guten Möglichkeiten und auch Youngster Korbinian Geibel mit einem Schuss von der blauen Linie.
Der erste Treffer fiel dann nach einem Fehler von Lukas Reichel. Konter der Eisbären, Reichel entschied sich für den Pass, der jedoch ins Leere ging. Drew LeBlanc marschierte über rechts ins Angriffsdrittel, sah, das Spencer Abbott zugestellt war und schloss alleine ab. Die Scheibe schlug im langen Eck ein – 0:1 (6.).
Auch fortan weiterhin ein munteres Spiel, in dem es hin und her ging. Beide Teams suchten immer wieder die Abschlüsse. Diese sollte es auch im ersten Powerplay der Fuggerstädter geben, als Mark Olver auf der Strafbank saß. Und schon klingelte es erneut im Berliner Tor. Augsburgs Top-Scorer David Stieler per Nachschuss zum 0:2 (10.) Die Berliner Defensive schaute dabei nur zu.
Augsburg blieb auch nach dem zweiten Treffer am Drücker, störte die Berliner immer wieder früh im Spielaufbau und kam meist als Sieger aus den Zweikämpfen an der Bande heraus. Die Eisbären hatte aber immer mal kleinere Phasen, wo sie sich im Augsburger Drittel aufhielten, ohne dabei jedoch eine hochkarätige Chance zu erspielen.
Diese erspielten sich die Hausherren, die sich äußerst effektiv und vor allem eiskalt vor dem Tor zeigten. Spencer Abbott mit dem Pass von hinter dem Tor hoch in den Slot, wo Danny Kristo der Nutznießer war – 0:3 (16.).
Die Eisbären vor allem in der Defensive heute nicht ganz bei der Sache. Da stimmte sehr oft die Zuordnung nicht, man war zu weit weg von den Gegenspielern. Und Augsburg nutzte das heute eben ganz stark aus. Aber es war eben auch der Tatsache geschuldet, dass man Verletzungen vor dem Playoff-Start vermeiden wollten. So endete das erste Drittel mit einem 0:3-Rückstand für die Eisbären.

Die Eisbären geben eine Antwort

Das zweite Drittel begann mit einer Strafzeit gegen die Hausherren, Danny Kristo musste in die Kühlbox. Für die Eisbären also die Chance in Überzahl zurück in dieses Spiel zu kommen. Und auswärts hat man ja das beste Powerplay der PENNY DEL. Das bewiesen sie hier auch. Simon Després schweißte die Scheibe ins lange Eck. Després und Giovanni Fiore spielten den Doppelpass und der Verteidiger schloss dann vom linken Bullykreis erfolgreich ab – 1:3 (23.).
Die Eisbären blieben auch danach am Drücker, fortan entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie. Die Eisbären arbeiteten am zweiten Tor. Und dieses gelang ihnen auch. Zwei-auf-Eins von Sebastian Streu und Parker Tuomie, Streu spielte die Scheibe rüber zu Tuomie und der netzte ein – 2:3 (28.). Hervorgegangen war ein gewonnener Zweikampf an der Bande in der neutralen Zone, Streu schnappte sich die Scheibe und der Rest ist bekannt. Die Hauptstädter waren wieder zurück im Spiel.
Augsburg tat sich schwer im Mitteldrittel und kam erst acht Minuten vor der zweiten Drittelpause mal zu einer längeren Phase im Berliner Drittel, an deren Ende Tobias Ancicka die Scheibe sicher parierte.
Direkt danach kassierte Marco Sternheimer die nächste Augsburger Strafzeit und den Eisbären bot sich nun also die zweite Powerplay-Chance. Würde es genau so enden wie das erste Überzahlspiel? Ein, zwei Chancen waren zwar da, aber diesmal konnte man das Powerplay nicht nutzen.
Matt White hätte dann beinahe das 3:3 erzielt, aber Markus „Krake“ Keller fuhr seine Fanghand auf und kratzte die Scheibe von der Linie. Ganz starker Save vom Augsburger Schlussmann! Gleiches galt im Gegenzug auch für Tobias Ancicka im Duell gegen Adam Payerl.
In den letzten zwei Minuten Augsburg dann nochmal mit einem Powerplay nach einer Strafzeit gegen Fabian Dietz. Doch Thomas Holzmann beendete dieses, nachdem er Jonas Müller angriff, der zuvor Drew LeBlanc hart aber nicht unfair in die Bande gecheckt hatte. Somit ging mit Vier-gegen-Vier weiter und einem anschließendem Berliner Powerplay für ganze 90 Sekunden.
Doch dieses Drittel endete dann erstmal mit einer 3:2-Führung für Augsburg. Aber Berlin hatte ja noch Überzahl zu Beginn des letzten Drittels. Sebastian Streu zuvor aber noch mit einer schonungslosen Analyse zu den ersten 40 Minuten:

Wir sind jetzt halbwegs aufgewacht. Wir haben uns nach dem ersten Drittel ordentlich was anhören können von unserem Trainer und das auch verdient. Wir haben jetzt die passende Antwort darauf gefunden und so müssen wir im dritten Drittel weitermachen. Das ist unsere Vorbereitung für die Playoffs, wir wollen mit einem Sieg in die Playoffs reingehen. Jeder hat das erste Drittel gesehen. Wenn es so in den Playoffs aussieht, dann sind wir in zwei Tagen schon fertig mit dieser Saison. 

Comeback der Eisbären

Das Powerplay hätte beinahe den Ausgleich gebracht, aber Matt White scheiterte an alter Wirkungsstätte am Pfosten.
Besser machte es Simon Sezemsky, der bei einem Konter von Danny Kristo angespielt wurde und Tobias Ancicka in der kurzen Ecke überwinden konnte – 2:4 (43.).
Die Chance zur Vorentscheidung hatte Augsburg in der 45. Spielminute, als Matt White für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Und Augsburg spielte das sehr geduldig, suchte die Lücke, welche David Stieler fand und Ancicka überwand – 2:5 (46.).
Die Vorentscheidung? Sechs Minuten sah es so aus, aber dann kamen Sebastian Streu und Kris Focault. Streu staubte ab, als ein Schuss von der blauen Linie vor dem Tor hängen blieb – 3:5 (52.). Und Foucault hatte auf der linken Seite viel Platz, kam zum Abschluss, Markus Keller parierte, traf aber den Schlittschuh von Verteidiger Steffen Tölzer und von dem ging die Scheibe ins Tor – 4:5 (54.). Auf einmal war hier also wieder Spannung drin. Und das ist ja dann auch eine gute Übung für die Playoffs, wenn man, egal wie es steht, bis zum Ende kämpft und das Spiel nicht verloren gibt.
Sechs Minuten vor dem Ende der Partie hatte Danny Kristo die dicke Chance zur nächsten Vorentscheidung, als er alleine auf Tobias Ancicka zu fuhr, doch der Berliner Goalie gewann dieses Duell.
Und zweieinhalb Minuten vor dem Ende die nächste dicke Augsburger Chance. Michael Clarke frei vor Ancicka, doch sein Schuss ging knapp links am Tor vorbei. Berlin warf alles nach vorne und somit öffneten sich die Räume vor dem Berliner Tor, was Augsburg zu Kontern nutzte.
Und in der letzten Minute, als Ancicka bereits sein Tor verlassen hatte, schlugen die Hauptstädter zu. Kai Wissmann hatte die Scheibe auf das Tor gebracht, dort wurde sie abgewehrt. Von links kam Matt White an die Scheibe, fand die Lücke und sorgte bei seinem Ex-Verein tatsächlich noch für den Ausgleich – 5:5, 35 Sekunden vor dem Ende.
Somit ging dieses Spiel in die Verlängerung. Damit hatte man nach dem ersten Drittel nicht unbedingt rechen können. Aber es spricht für die Comeback-Qualitäten der Berliner.

In der Overtime Augsburg mit einer unglücklichen Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Nun also die große Chance für die Eisbären zur Entscheidung. Doch die Berliner spielten das zu kompliziert und so ging es ins Penaltyschießen. Und dort hatte Augsburg die besseren Schützen. Spencer Abbott, Brad McClure und David Steiler trafen allesamt für die Panther, während bei den Eisbären nur Parker Tuomie traf. Somit nahm der AEV im letzten Saisonspiel den Zusatzpunkt mit und bedankte sich anschließend mit einer „LaOla-Welle“ vor der leeren Augsburger Fankurve und drehte eine Ehrenrunde im Curt-Frenzel-Stadion. Schöne Geste an die Fans zu Hause.

Diese Niederlage hat man sich letztendlich selbst zuzuschreiben. Denn im Auftaktdrittel war man komplett neben der Spur und lag folgerichtig mit 0:3 hinten. Von außen hätte man vermutet, man wolle sich schonen und keine unnötigen Verletzungen vor dem Playoff-Start riskieren. Doch der Auftritt im zweiten Drittel deutete dann was anderes an und auch Sebastian Streu sein Statement nach dem zweiten Drittel ließ durchblicken, dass man dieses Spiel doch nicht so einfach herschenken wollte. Das sah man nur leider nicht über die gesamte Spielzeit. Das erste Drittel war zum vergessen, das zweite Drittel war sehr gut und im letzten Drittel sah man dann eine Kombination aus Drittel Eins und Drittel Zwei. Augsburg zog erneut auf drei Tore davon, während die Berliner dann jedoch mit drei Toren noch die Verlängerung erreichten. Dort ließ man dann die dicke Chance in Überzahl liegen und zog im Penaltyschießen den Kürzeren.
Das Spiel hat auf jeden Fall gezeigt, dass man in jedem Spiel hellwach sein muss und vor allem defensiv sicher stehen muss. So ein Auftritt wie heute im ersten Drittel und zu Beginn im letzten Drittel am Dienstag gegen Iserlohn und die Saison kann ganz schnell zu Ende sein. Was aber natürlich Hoffnung macht, ist der Charakter der Mannschaft, die Comeback-Qualitäten gezeigt hat und sich so immerhin noch einen Punkt sicherte.
Ab Dienstag heißt es dann diese Leistung kontinuierlich über 60 Minuten und wenn nötig mehr abrufen.