4:1 gegen Straubing: Fünfter Sieg und vierter Heimsieg in Folge – Leo Pföderl mit einem Hattrick

Ausgabe #27:

Die Siegesserie geht weiter: Die Eisbären Berlin haben auch das fünfte Spiel in Folge gewonnen. Gegen die Straubing Tigers setzten sich die Berliner hoch verdient mit 4:1 (2:0,1:0,1:1) durch und feierten damit auch den vierten Heimsieg in Serie. Die Eisbären haben nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen angeknüpft und kommen immer besser in Fahrt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste sein Team auf zwei Positionen verändern. Yannick Veilleux war gesperrt und Bennet Roßmy fühlte sich nicht gut. Dafür rückten Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis in den Kader. Bettahar war als siebter Verteidiger dabei, Nijenhuis nahm den Platz von Manuel Wiederer in der vierten Reihe neben Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Wiederer rückte in die dritte Reihe zu Frank Mauer und Peter Regin und ersetzte dort den gesperrten Veilleux. Alles andere blieb im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel gleich. Mit Ausnahme der Torhüter-Position, wo heute Juho Markkanen stand. Tobias Ancicka bekam eine Pause und nahm auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten ihre Siegesserie ausbauen und den fünften Sieg in Serie feiern. Allerdings zählen die Niederbayern zu den Angstgegnern der Eisbären. Alle bisherigen drei Duelle in dieser Saison gingen an die Tigers. Heute wollten die Berliner diese Serie beenden und den ersten Saisonsieg gegen Straubing einfahren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären legten gut los und sorgten gleich im ersten Wechsel für die ersten zwei, drei guten Abschlüsse. Straubing hatte dann aber früh im Spiel das erste Powerplay, aus welchem sie aber noch kein Kapital schlagen konnten.
Danach beruhigte sich das Spiel aber wieder. Beide Teams rannten zwar immer wieder an, aber auf beiden Seiten war einfach kein Durchkommen, weshalb das bis hierhin doch ein relativ zähes Spiel war. Es war vorrangig vom Kampf und gutem Defensivspiel geprägt.
Nach dem Powerbreak setzten sich die Gäste aus Niederbayern über einen längeren Zeitraum im Berliner Drittel fest, gaben auch Schüsse ab, welche aber Juho Markkanen vor keine größeren Probleme stellten. Und mit dem ersten Angriff nach dem Powerbreak schlugen die Hausherren plötzlich eiskalt zu. Leo Pföderl setzte seinen Tor-Streak fort und brachte die Eisbären Mitte des ersten Drittels mit 1:0 in Führung (10.).
Wenn es einmal läuft, dann aber so richtig. Powerplay für die Eisbären, Marcel Noebels mit dem Pass auf Kevin Clark, der legte auf für Leo Pföderl und der vollende humorlos zum 2:0 (12.). Eine Traum-Kombination dieser Reihe.
Die Eisbären überzeugten durch ihre gnadenlose Effektivität vor dem Tor. Defensiv stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Straubing zu. Auch heute war das gesteigerte Selbstvertrauen wieder deutlich zu spüren.
Wenn es in der Folge gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Niederbayern. Die Eisbären schafften es immer wieder für Unruhe vor dem Tor der Gäste zu sorgen. Das war den Tigers kaum mal gelungen, weshalb die Berliner Führung auch verdient war nach den ersten 20 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch das zweite Drittel bot weiterhin keinen Eishockey-Leckerbissen, dafür aber defensiv weiter hoch konzentrierte Eisbären, die lediglich einen Alleingang der Tigers zuließen, welcher aber von Juho Markkanen problemlos entschärft wurde.
Und vorne blieben die Eisbären gnadenlos effektiv und eiskalt. Bei 4-4 auf dem Eis blieb die Scheibe vor Hunter Miska liegen und wer kam genau zur richtigen Zeit angerauscht? Natürlich Leo Pföderl, der den Hattrick schnürte – 3:0 (26.).
Das Spiel der Eisbären erinnerte an die guten alten Zeiten aus der letzten Saison, als man solche Spiele reihenweise sah. Defensiv nahezu fehlerfrei und offensiv mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit unterwegs. Die Eisbären haben den so lang erhofften Turnaround geschafft. Und das auch noch zum absolut richtigen Zeitpunkt. Wendet sich die Saison jetzt tatsächlich noch zum Guten?
Man hatte auch heute nicht wirklich das Gefühl, dass das Spiel irgendwie kippen würde. Dafür traten die Berliner zu souverän auf. Selbst kleine Wackler wurden schnell wieder ausgebügelt. Und defensiv unterstützte man sich immer wieder gegenseitig.
Auch in der Folge das gleiche Bild wie bisher. Wenn Straubing im Angriff war, wurde es selten gefährlich. Wenn die Eisbären im Angriff waren, dann gelangen teilweise gute Kombinationen und es wurde gefährlich. So werden die Eisbären wieder zu einem sehr unbequemen Gegner in der PENNY DEL, gegen den man nicht so gerne spielt. Und auch die Arena am Ostbahnhof könnte mit so einer Leistung wieder zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Heute winkte schließlich der vierte Heimsieg in Serie. Jedenfalls war man nach 40 Minuten auf bestem Weg dahin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Straubing kam sehr engagiert aus der Kabine und suchte sofort den Weg Richtung Berliner Tor. Noch hatte die Mannschaft von Trainer Tom Pokel das Spiel nicht aufgegeben. Man hatte auch früh im Schlussdrittel die Chance in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber die Berliner Defensive bot den Tigers weiterhin nicht viel Platz an. Man verteidigte weiterhin sehr konzentriert und leidenschaftlich. Wenn doch was durch kam, war Juho Markkanen zur Stelle oder einmal sogar die Latte.
Offensiv waren die Eisbären auch im dritten Drittel weiterhin eiskalt. Doppelpass zwischen Marcel Noebels und Marco Nowak, Letzterer hämmerte die Scheibe ins Netz – 4:0 (46.). Mit dem gefühlt ersten Schuss im letzten Drittel schlugen die Eisbären zu. Sie blieben eben weiterhin gnadenlos effektiv.
Straubing blieb aber auch danach weiter offensiv sehr bemüht, doch der Weg für die Tigers war nun doch schon ein sehr weiter. Und die Eisbären machten die Räume natürlich auch nach dem 4:0 weiterhin sehr eng und ließen den Tigers so wenig Platz, um mal in geeigneter Position zum Abschluss zu kommen.
Es machte schon großen Spaß den Eisbären heute zuzuschauen, wie souverän sie doch spielen können. Von den Problemen, ihr Spiel mal über 60 Minuten durchzuziehen, war nichts mehr zu sehen. Die Defensivprobleme? Zwar noch nicht zu hundert Prozent abgestellt, aber deutlich verbessert. Die Chancenverwertung ist ebenso deutlich besser geworden, die Kaltschnäuzigkeit ist zurück. So mausert man sich mehr und mehr doch noch zu einem ernstzunehmenden Playoff-Kandidaten. Mit dem Abstieg haben die Eisbären jedenfalls endgültig nichts mehr zu tun.
Aber zurück zum Spiel, wo Straubing sechs Minuten vor der Schlusssirene auf 4:1 verkürzen konnte. Travis St. Denis war erfolgreich gewesen. Doch dieser Treffer war nur noch Ergebniskosmetik. Denn am fünften Sieg in Serie und vierten Heimsieg in Folge änderte dieser Treffer auch nichts mehr. Die Eisbären spielten das souverän zu Ende und haben endlich die so lang erhoffte Siegesserie gestartet. Und noch viel mehr, sie bauen sie weiter und weiter aus. Ein Ende ist mit der heute und auch zuletzt gezeigten Leistung nicht in Sicht. Die PENNY DEL sollte sich vor diesen Eisbären wieder in Acht nehmen. Denn der Deutsche Meister ist zurück. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison.

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