3:2 n.V.! Die Eisbären gewinnen gegen Bremerhaven, verschenken aber einen Punkt

Ausgabe #19:

Wichtiger Heimsieg für die Eisbären Berlin! Am Freitagabend setzte man sich gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:2 n.V. (1:0,1:1,0:1/1:0) durch und beendete damit die Niederlagenserie. Die Berliner hätten eigentlich drei Punkte verdient gehabt, haben sich diese durch unnötige Fehler aber selbst kaputt gemacht. So verschenkte man am Ende einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte seine Reihen wieder kräftig um. In der Defensive kehrte Marco Nowak nach Sperre zurück in den Kader. In der Offensive gab Neuzugang Lewis Zerter-Gossage sein DEL-Debüt.
Durch die Rückkehr von Nowak gab es in der Defensive ein neues Verteidiger-Pärchen. Jonas Müller verteidigte zusammen mit Nowak. Frank Hördler/Brendan Guhle sowie Morgan Ellis/Julian Melchiori blieben zusammen.
In der Offensive gab es vier neue Sturmreihen. Giovanni Fiore/Alex Grenier/Yannick Veilleux bildeten die erste Formation. Die zweite Reihe bestand aus Kevin Clark/Zach Boychuk/Marcel Noebels. In Reihe drei fand man Leo Pföderl/Lewis Zerter-Gossage/Matt White. Und die nominell vierte Reihe bestand aus den drei deutschen Spielern Manuel Wiederer/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Kristian Hufsky saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Für die Eisbären zählen jetzt nur noch drei Punkte. Den letzter Dreier feierte man gegen den heutigen Gegner Bremerhaven. Ein gutes Omen? Egal wie, aber es mussten heute drei Punkte her. Und die Pinguins waren dabei vielleicht auch gar nicht der schlechteste Gegner, kriselte es bei der Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch zuletzt auch gewaltig. So ist der einstige Tabellenführer inzwischen bis auf Platz sieben abgerutscht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start war wie in Frankfurt sehr offensiv ausgerichtet. Yannick Veilleux und Kevin Clark hatten die ersten guten Chancen für die Hausherren. Die Eisbären mussten dann aber auch früh die erste Strafzeit hinnehmen. Mal wieder. Aber das Penalty Killing funktionierte wie bereits in Hessen hervorragend.
Das kurz darauffolgende Powerplay der Berliner versprühte schon deutlich mehr Gefahr. Und den Eisbären wäre beinahe durch Marcel Noebels der Führungstreffer gelungen, aber der Pfosten stand dem Glück im Weg.
Auch danach blieben die Eisbären am Drücker und ließen es bei 5-5 immer mal wieder wie ein Powerplay aussehen. Man knüpfte also nahtlos an den guten Auftritt in Frankfurt an. Defensiv ließ man wenig zu. Bremerhaven kam aber auch sehr selten ins Berliner Drittel. Wenn die Pinguins doch zum Abschluss kamen, war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, um jede Scheibe wurde verbissen gekämpft. Man merkte beiden Teams an, wie wichtig das Spiel ist. Ein spielerisches Highlight war hier nicht zu erwarten, eher schon ein umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, welche sich in der Krise befinden.
In der Schlussphase die Hausherren mit dem zweiten Powerplay und da klingelte es 4,8 Sekunden vor der ersten Drittelpause im Tor von Ex-Eisbär Maximilian Franzreb. Kevin Clark hatte abgezogen und Giovanni Fiore staubte erfolgreich ab – 1:0 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Eine verdiente Führung für die Hauptstädter!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel begann eher schleppend und ereignislos. Die Partie war zwar weiter hart umkämpft, bot aber keine nennenswerten Torraumszenen. Als man kurz davor war einzuschlafen, kam die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Morgan Ellis wartete und den Hammer (131 km/h) auspackte – 2:0 (26.). Zwei-Tore-Führung, dass man das noch erleben darf. In diesen Zeiten. Wahnsinn!
Die Hausherren hatten nun Gefallen an dem Spiel gefunden und drängten Bremerhaven immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Abschlüsse verfehlten meist das Tor von Maxi Franzreb.
Mitte der Partie tauchten die Gäste mal wieder vor Tobias Ancicka auf und verkürzten prompt auf 2:1. Skyler McKenzie drückte die Scheibe am langen Pfosten auf Zuspiel von Christian Wejse über die Linie (31.). Verdient war der Anschlusstreffer keinesfalls.
Marcel Noebels bekam aber schnell die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen. Er fuhr alleine auf Franzreb zu, scheiterte aber am ehemaligen Berliner Goalie. Es blieb zu hoffen, dass man am Ende des Spiels dieser vergebenen Chance nicht noch hinterher trauern würde.
Zum Ende des zweiten Drittels durften beide Powerplay-Formationen nochmal an die Arbeit. Während das der Berliner ohne Gefahr blieb, hatte Bremerhaven bei seinem Überzahlspiel durchaus zwei gute Chancen, um auf 2:2 zu stellen. Aber Tobias Ancicka war stets zur Stelle und sicherte seiner Mannschaft die 2:1-Pausenführung nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Tobias Ancicka stand auch zu Beginn des Schlussdrittels im Mittelpunkt, als Bremerhaven das nächste Powerplay hatte. Egal was die Pinguins versuchten, der junge Berliner Goalie war zur Stelle. So überstand man auch diese Unterzahl.
Doch bis zur nächsten Strafzeit dauerte es nicht lange und man musste wieder einmal die Disziplin-Frage stellen. Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und die 2:1-Führung stand plötzlich auf wackeligen Beinen. Doch auch in diesem Unterzahlspiel war Ancicka einfach nicht zu bezwingen. Mit jedem Spiel wird der junge Berliner Goalie sicherer und bekommt immer mehr Selbstvertrauen. Die Torhüter-Diskussion sollte damit endlich der Vergangenheit angehören, denn wir haben einfach kein Torhüter-Problem. Was fünf Gegentore in den letzten drei Spielen (inklusive dem von heute bis zu diesem Zeitpunkt) verdeutlichen.
Die Eisbären waren dann zur Abwechslung mal in Überzahl, doch da unterlief ihnen ein Fehler und Alex Friesen zündete den Turbo. Er schloss seinen Alleingang eiskalt ab – 2:2 (47.). Brendan Guhle hatte den Pass von Alex Grenier unterschätzt, Friesen hatte den Braten gerochen und war am Ende der Nutznießer.
Und der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. Mit Ablauf der Strafzeit gegen Bremerhaven suchte Marcel Noebels eine Anspielstation, fand sie nicht und spielte die Scheibe einfach Richtung blaue Linie. Doch da war gerade Patch Alber von der Strafbank zurück und bekam so die Chance zum Alleingang. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Alex Friesen vergab er diese dicke Chance. Doch solche Patzer kannst du dir in dieser Situation einfach nicht erlauben. Zum Glück wurde nur ein Fehler bestraft. Aber Tobias Ancicka dürfte innerlich geflucht haben. Schließlich hielt er seine Mannschaft mit seinen Paraden im Spiel, wenn seine Vorderleute aber solche Einladungen verteilen, kannst du als Goalie einfach nur verzweifeln.
Die Eisbären brauchten eine gewisse Zeit, um sich wieder zu sammeln. In der Schlussphase hatte man wieder zurück zu seinem Spiel gefunden und den Vorwärtsgang eingelegt. Aber noch zielte man zu ungenau. Doch die Eisbären wollten hier den Dreier, das war zu spüren. Bremerhaven stand jedoch sehr kompakt hinten und machte es den Eisbären so schwer. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung nach 60 Minuten. Zu wenig für die Berliner im Abstiegskampf.

Die Verlängerung dauerte nur ganze 54 Sekunden, dann kam der Auftritt von Giovanni Fiore. Er tankte sich von der blauen Linie bis vor das Tor, ließ Bremerhavens Verteidiger Philip Samuelsson einfach stehen und hob die Scheibe per Rückhand zum Sieg ins Tor – 3:2!

Ein enorm wichtiger Sieg, wobei man am Ende davon sprechen muss, dass man einen Punkt verschenkt hat. Die Eisbären erneut mit einem guten Spiel, diesmal belohnte man sich auch für die engagierten Auftritt und lag mit 2:0 vorne. Doch dann holte man die Gäste unnötig wieder zurück ins Spiel, verunsicherte sich dadurch selbst und lud Bremerhaven mit einem Fehler zum Ausgleich ein. Diesen bügelte Giovanni Fiore in der Overtime mit seinem sehenswerten Solo wieder aus und sicherte am Ende dennoch zwei wichtige Punkte. Hoffentlich der Beginn einer Siegesserie!

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