3:2-Sieg in München: Ty Ronning sichert sich den Torrekord – Jonas Stettmer mit bärenstarker Leistung im Tor

Was für ein Spiel am Oberwiesenfeld: Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel bei Red Bull München knapp mit 3:2 (0:1,1:1,2:0) gewonnen und sich damit wohl auch endgültig Platz zwei gesichert. Es war ein Spiel mit Playoff-Charakter, vor allem im Schlussdrittel. Aber am Ende bewahrten die Eisbären kühlen Kopf, drehten mal wieder einen Rückstand in einen Sieg um und haben mit Ty Ronning einen neuen Rekordschützen in Sachen Tore in ihren Reihen. Zudem hat Jonas Stettmer eine weitere Bewerbung für den Platz im Tor in den Playoffs abgegeben. Was für ein bärenstarkes Spiel von Stettmer!

Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up im Vergleich zum Spiel in Ingolstadt rein gar nicht. Somit blieb in der Defensive und der Offensive alles gleich. Und auch im Tor erhielt Jonas Stettmer den Vorzug vor Jake Hildebrand. Ein Fingerzeig Richtung Playoffs, was die Goalie-Frage angeht?

Während es für die Eisbären tabellarisch um nahezu gar nichts mehr ging (Platz eins zu weit weg, Platz zwei fast sicher), benötigte München wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale. Die Statistik in dieser Saison sprach für die Mannschaft von Trainer Don Jackson, denn München gewann zwei der bisherigen drei Duelle. Anderseits gewann bisher stets das Auswärtsteam, was wiederum für die Berliner sprach.

Die Eisbären dominierten das erste Drittel, aber München jubelte über das 1:0. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären kamen gut rein ins Spiel und übten viel Druck auf das Tor der Münchner aus. Evan Fitzpatrick hatte direkt einiges zu tun. Die beste Chance hatte Ty Ronning, der frei durch war, aber mit der Rückhand am Münchner Goalie scheiterte.
Doch das erste Tor erzielten die Hausherren. Filip Varejcka bekam die Scheibe und zog ansatzlos ab – 0:1 (10.). Wirklich angedeutet hatte sich das nicht, da die Eisbären relativ wenig defensiv zu ließen. Aber einmal ließ man den Gastgebern etwas zu viel Platz und das nutzt eine Spitzenmannschaft eben eiskalt aus.
Die Berliner beeindruckte das Gegentor jedoch überhaupt nicht. Man spielte weiter sehr offensiv und druckvoll, man wollte direkt den Ausgleich erzielen. Aber beinahe hätte man das 0:2 kassiert. Les Lancaster kam im Slot relativ frei zum Abschluss, doch zum Glück für die Eisbären ging die Scheibe am Tor vorbei.
Fortan das gleich Bild, die Eisbären mit guten Chancen, aber Fitzpatrick war bis hierhin hellwach und ließ keine Scheibe durch. So blieb es beim 0:1-Rückstand für die Berliner nach dem ersten Drittel.

Ty Ronning stellte mit seinem 34. Saisontor einen neuen Torrekord bei den Eisbären Berlin auf – und das ohne Playoffs. Wahnsinn! (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel begann hart umkämpft. Nach einem Scheibenverlust konnte sich Lean Bergmann nur noch mit einem Foul retten und ermöglichte den Hausherren somit das zweite Powerplay im Spiel. Wirklich gefährlich ist das Powerplay der Red Bulls in dieser Saison nicht, das zeigte bereits das erste Überzahlspiel im ersten Drittel. Auch das zweite Powerplay verpuffte ohne Gefahr, weil die Eisbären das leidenschaftlich verteidigten.
Danach eine kurze wilde Phase. Zunächst Ty Ronning mit dem 1:1 in der 27. Spielminute. Starke Aktion der Red Bulls, die nach dem Tor „Viva la vida“ spielten. Großes Kino von München! Leider „bedankten“ sich die Eisbären zehn Sekunden später auf ihre Art und Weise. Maxi Kastner stand komplett blank vorm Tor und netzte problemlos zum 2:1 für München ein (27.).
Danach weiterhin eine hart umkämpfte Partie, Torchancen gab es in dieser Phase kaum zu sehen. Es war eines dieser Spiele, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt. So wie auch in den Playoffs, welche in Kürze beginnen.
In der Schlussphase investierten die Eisbären nochmal viel in die Offensive, suchten nach der Lücke in der Münchner Defensive. Doch die Hausherren verteidigten das sehr stark und machten den Berlinern so das Leben sehr schwer. München nahm die knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Spätestens mit der heutigen Leistung der absolute Top-Favorit auf den Posten im Berlin Tor, wenn es in die Playoffs geht: Jonas Stettmer (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

München sorgte direkt in der Anfangsphase des dritten Drittels für Gefahr vor Jonas Stettmer. Doch die Berliner überstanden diese brenzlige Situation und schlugen dann selbst zu. Ty Ronning stellte zunächst den Torrekord der Eisbären ein und übernahm jetzt mit dem 34. Tor den alleinigen Torrekord beim Hauptstadtclub – 2:2 (44.).
Kurz darauf traf das beste Powerplayteam (Berlin) auf das beste Unterzahlteam (München). Beinahe hätte Yasin Ehliz den Shorthander erzielt, scheiterte mit seinem Alleingang aber an Stettmer. Die Hausherren dann aber für 43 Sekunden in doppelter Unterzahl. Die Riesenchance für die Eisbären, das Spiel komplett zu drehen. Leo Pföderl hatte auch zwei Chancen, scheiterte aber an Fitzpatrick. Auch die einfache Überzahl konnte Berlin nicht nutzen und so blieb es beim 2:2.
Die Intensität in der Partie nahm nochmal deutlich zu, die Zweikämpfe wurden härter geführt. Eine Linie der Schiedsrichter war nicht zu erkennen. Die Eisbären profitierten davon und bekamen das nächste Powerplay. Und diesmal schlugen sie zu und wer konnte nur treffen? Natürlich Leo Pföderl – 3:2 (51.).
Weiter ging es mit den Special Teams, jetzt war München wieder in Überzahl. Die Red Bulls setzten sich fest und entfachten jede Menge Druck, aber die Berliner überstanden die nächste Unterzahl ohne Gegentor. Aber es folgte direkt das nächste Unterzahlspiel, die Partie etwas wild in dieser Phase. Doch Münchens Baustelle zeigte sich einmal mehr deutlich – das Powerplay, welches früher gefürchtet war, ist aktuell nicht in Top-Form. Dafür holten sich die Eisbären Selbstvertrauen im Penalty Killing, wo man ja auch nur im Mittelfeld steht.
Es ging weiter munter hin und her, beide Teams suchten weiterhin den Abschluss. Die Eisbären wollten die Vorentscheidung, München den Ausgleich erzwingen. Ein absoluter Vorgeschmack auf die Playoffs. Don Jackson nahm zwei Minuten vor dem Ende seinen Goalie vom Eis und ging All-in. Aber Teufelskerl Jonas Stettmer mit einer überragenden Leistung heute, sicherte den Eisbären am Ende die wichtigen drei Punkte. Und er selbst dürfte nun in der Pole Position sein, was den Status der Nummer eins in Berlin angeht. Was für eine Leistung!

2:3 n.P. gegen München: Der Don-Jackson-Effekt

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #36:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen Red Bull München mit 2:3 n.P. (1:0,0:1,1:1/0:0,0:1) verloren und damit mal wieder bei einer Bannerzeremonie nicht gewonnen. Es war eine hart umkämpfte Partie, in der beide Mannschaften alles gaben. Am Ende hatte München in der Lotterie Penaltyschießen das bessere Ende auf seiner Seite. Und Don Jackson bewies einmal mehr, dass er es als Trainer noch drauf hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf die verletzten Zach Boychuk (Oberkörperverletzung) und Gabriel Fontaine (Adduktorenverletzung) verzichten, dafür rückten Elias Schneider und Maxim Schäfer ins Line-up. Im Tor begann Jonas Stettmer, Jake Hildebrand bekam mal wieder eine Verschnaufpause. Auch die Verteidiger-Pärchen waren komplett neu: Kai Wissmann/Eric Mik; Jonas Müller/Norwin Panocha; Korbinian Geibel/Markus Niemeläinen; Olivier Galipeau.
Auch in der Offensive wirbelte der Coach alle Reihen durcheinander. Leo Pföderl stürmte zusammen mit Liam Kirk und Ty Ronning. Marcel Noebels und Blaine Byron bekamen den jungen Schneider an ihre Seite. Frederik Tiffels bildete eine Reihe mit Yannick Veilleux und Eric Hördler. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Lean Bergmann, Manuel Wiederer und Schäfer.

Berlin vs. München – auch dieses Duell hat schon unzählige Geschichten geschrieben. Und heute war es die der Rückkehr von Don Jackson hinter die Bande von Red Bull München. Der erfahrene Coach soll München wieder zurück in die Erfolgsspur führen. An dieser Stelle aber auch nochmal alles erdenklich Gute an den ehemaligen Trainer Max Kaltenhauser!

Ehre, wem Ehre gebührt. Don Jackson wurde vor dem Spiel geehrt. Ab sofort hängt sein Banner unter der Arenadecke. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Don Jackson war auch die Hauptperson vor dem Spiel. Die Eisbären ehrten ihren ehemaligen Trainer für seine mehr als erfolgreiche Zeit in der Hauptstadt. Peter-John Lee hielt die Rede über Don Jackson seine Zeit in Berlin. Anschließend gab es ein Video mit den besten Szenen aus der Zeit von Don Jackson in Berlin und ehemalige Spieler und Kollegen kamen zu Wort. Zu guter Letzt durfte auch Don Jackson seine Rede halten, in der er  – gefühlt – jeden einzelnen Spieler sowie auch Hartmut Nickel genannt hat. Eine absolute Trainer-Legende, der diese Zeremonie mehr als verdient hat. Und die Eisbären haben sich was einfallen lassen, um seinen Banner unter das Arenadach zu ziehen. Da hatte man schon vor dem Spiel jede Menge Gänsehaut.

Jubel über das 1:0 durch Freddy Tiffels. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Das Spiel bot zu Beginn noch keine Highlights. Es war zunächst ein Abtasten beider Mannschaften. Beide zudem auch noch mit zu vielen Fehlern im eigenen Spiel.
München dann mit dem ersten Powerplay nach einer Strafzeit gegen Yannick Veilleux, der mal wieder ein völlig normaler Check voraus gegangen war. So mancher Fan dürfte sich gedacht haben, nicht schon wieder solche Strafzeiten. Zum Glück blieb das Powerplay der Red Bulls ungenutzt und auch sehr ungefährlich.
Die Eisbären nahmen danach so langsam Fahrt auf und wurden druckvoller in ihren Angriffen. Ein mögliches Powerplay wurde ihnen jedoch verwehrt, da man die sechs Mann bei München ganz einfach mal übersehen hatte. Der heutige Schiedsrichter? U.a. Roman Gofman, noch Fragen?
Sieben Minuten vor der ersten Drittelpause sah man dann aber ein Beinstellen von Andreas Eder. Die Eisbären nun also mit ihrem ersten Powerplay und der Chance zur Führung. Die Berliner fanden ihre Formation und ließen die Scheibe auch sehr gut laufen, doch von Erfolg gekrönt war das Überzahlspiel der Hausherren nicht.
Die Eisbären blieben weiter die aktivere Mannschaft. Lean Bergmann mit der nächsten guten Aktion, doch sein Schuss flog knapp am Gehäuse vorbei. Mathias Niederberger auch in der Folge immer wieder zur Stelle, aber 99 Sekunden vor dem Ende des Auftaktdrittels war Freddy Tiffels im zweiten Nachschuss erfolgreich – 1:0 (19.). Norwin Panocha hatte den Schuss abgegeben, den Niederberger nicht festhalten konnte. Erster Scorerpunkt im dritten Spiel seit der Rückkehr – stark, Norwin! Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Es war das erwartet hart umkämpfte Spiel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel München mit dem nächsten Powerplay und der Chance zum Ausgleich. Diesmal war das Überzahlspiel gefährlicher, am Ende stand aber erneut kein Tor für die Gäste.
Fortan entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie, in der es munter hin und her ging. Beide Mannschaften hatten ihre offensiven Momente, aber es war keine hochklassige Partie, wie man es sonst gewohnt ist zwischen diesen beiden Mannschaften. Zudem war es die erwartet hart umkämpfte Partie. Doch auf weitere Tore warteten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof weiterhin.
In der Schlussphase die Eisbären dann mit ihrem nächsten Powerplay und der Chance zum 2:0, doch München schockte die Gastgeber mit dem Shorthander. Eine Parade-Disziplin der Münchner aus vergangenen Zeiten. Kaum ist Jackson wieder an der Bande, klappt das auf einmal wieder – Nicolas Krämmer mit dem 1:1 (37.).
So war alles ausgeglichen nach 40 Minuten in der Hauptstadt. Aber die Eisbären nahmen ein Powerplay mit ins Schlussdrittel.

Zeigte eine starke Leistung, gerade in der Schlussphase: Goalie Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch dieses wurde so gar nicht gefährlich, weil man es auch zu kompliziert spielte. So machte man es München einfach, die Unterzahl zu überstehen. Doch es kam noch schlimmer, denn München ging kurze Zeit später erstmals an diesem Abend in Führung. Yasin Ehliz mit dem 2:1 (43.). Während die Eisbären Chancen liegen ließen, bestach München durch seine Effektivität vor dem Tor.
Was im Schlussdrittel besonders auffiel, wie leidenschaftlich München verteidigte. Da wurde sich in jeden Schuss geworfen. München wollte diesen Sieg unbedingt, aber die Eisbären eben auch. Und so fiel in der 49. Spielminute der 2:2-Ausgleich. Leo Pföderl fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe vors Tor, wo Ty Ronning seinen Torinstinkt mal wieder unter Beweis stellte. Da konnte auch kein Münchner Verteidiger mehr entscheidend stören.
Die Partie wurde mit zunehmender Spieldauer immer spannender. Und Nicolas Krämmer hätte die Gäste wieder in Führung bringen können. Er tauchte frei von Jonas Stettmer auf und wollte diesen per Rückhand überwinden, aber der junge Berliner Goalie mit einem ganz starken Fanghand-Save. Da schaute selbst Krämmer nicht schlecht.
Stettmer stand auch wenig später im Mittelpunkt, als er das Münchner Powerplay entschärfte. In einer extrem wichtigen Phase so zur Stelle zu sein – Hut ab, Jonas Stettmer!
Die Eisbären machten in der Schlussphase noch mal gehörig Druck und wollten die Entscheidung noch in der regulären Spielzeit erzwingen, aber Mathias Niederberger hatte etwas dagegen. Auch der Ex-Eisbär zeigte eine klasse Leistung im Tor, weshalb es beim Stand von 2:2 in die Overtime ging.

Diese war äußerst spannend und sehr taktisch geprägt. Beide Teams suchten nach der Lücke zum perfekten Abschluss. Taro Hirose wäre in der vorletzten Minute beinahe zum Matchwinner geworden, doch er scheiterte mit seinem Konter an der Latte. Glück für die Eisbären! Am Ende musste das Penaltyschießen diese Partie entscheiden. Dort traf einzig Chris DeSousa, weshalb München sich den Zusatzpunkt sicherte.

1:4 vs. München: Ein gebrauchter Abend am Freitag, den 13.

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #24:

Klare Niederlage: Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen Red Bull München klar mit 1:4 (0:1,0:1,1:2) verloren. Über das gesamte Spiel taten sich die Berliner unheimlich schwer, mal für Torgefahr vor dem Münchner Tor zu sorgen. Dazu kamen zu viele individuelle Fehler und noch vieles mehr. Ein gebrauchter Abend also für die Berliner am Freitag, den 13.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Kapitän Kai Wissmann und Stürmer Eric Hördler zurück greifen. Dafür fehlten Mitch Reinke, Rio Kaiser und Maxim Schäfer. Somit kam es zu Änderungen im Line-up.
In der Defensive verteidigten wieder Wissmann und Jonas Müller zusammen. Eric Mik bekam Markus Niemeläinen an die Seite und Olivier Galipeau verteidigte mit Korbinian Geibel. Im Tor stand erneut Jake Hildebrand.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich. Lediglich in der vierten Reihe gesellte sich Hördler zu Elias Schneider.

Mit München trafen die Eisbären heute auf einen Lieblingsgegner, denn die letzten fünf Hauptrundenspiele gewannen die Berliner gegen die Mannen vom Oberwiesenfeld. München spielt bisher keine so gute Saison und hinkt den eigenen Ansprüchen doch recht weit hinterher. Auch der Trainerwechsel von Toni Söderholm zu Max Kaltenhauser hatte bisher noch nicht den gewünschten Effekt. Und trotzdem galt es heute, die Münchner nicht zu unterschätzen. Folgte heute der sechste Sieg gegen Red Bull in Folge oder setzte München der Serie ein Ende?

Im ersten Drittel jubelte München über das 1:0 von Patrick Hager/Nummer 52. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären starteten motiviert ins Spiel und sorgten früh im Spiel für die ersten Abschlüsse auf das von Ex-Eisbär Mathias Niederberger gehütete Münchner Tor. Etwas hochkarätiges war da aber noch nicht dabei. Ansonsten war es eine eher ruhige Anfangsphase ohne die großen Höhepunkte. Beide Mannschaften waren zunächst auf eine kompakte Defensive bedacht. Erst kurz vor dem ersten Powerbeak gab es die ersten beiden zwingenden Torchancen, doch sowohl Berlin als auch München ließen diese ungenutzt.
Es war auf jeden Fall noch kein Spektakel im ersten Drittel – so, wie man es von Berlin und München eigentlich in der Vergangenheit gewöhnt war.
Es lief die 13. Spielminute, da gingen die Gäste in Führung. Ein Schuss von der blauen Linie wurde abgefälscht und landete hinter Jake Hildebrand im Berliner Tor. Konrad Abeltshauser hatte abgezogen und Patrick Hager entscheidend abgefälscht – 0:1.
Rund fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittels bot sich den Berliner aber die Chance zum schnellen Ausgleich, denn Markus Eisenschmid zog die erste Strafzeit der Partie. Ligaweit die Eisbären mit dem viertbesten Powerplay, Blaine Byron und Jonas Müller hatten auch gute Chancen, aber die Scheibe wollte nicht ins Tor. So blieb es beim 0:1 nach 20 Minuten.

Zwischendurch wurden auch „Nettigkeiten“ ausgetauscht. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch das zweite Drittel begann mit offensiven Bemühungen der Hauptstädter. Musste es auch, schließlich lag man hier knapp mit 0:1 hinten. Doch noch mangelnde es an den zündenden Ideen, um das Tor von Mathias Niederberger mal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Was aber auch an vielen Ungenauigkeiten im Spiel der Eisbären lag. Entweder waren die Pässe zu ungenau oder die Scheibe sprang bei der Scheibenannahme immer ein Stück weit weg.
Mitte der Partie bot sich dann mal München die Chance in Überzahl zu agieren. Eine Disziplin, in der die Red Bulls nur auf Platz neun derzeit stehen. Diese Quote konnten sie auch in diesem Powerplay nicht verbessern.
München blieb danach aber dran und spielte es ganz simpel. Ein schneller Pass von Markus Eisenschmid vor das Tor zu Nikolaus Heigl, welcher Jake Hildebrand klasse verlud – 0:2 (33.).
Die Gäste vom Oberwiesenfeld zeigten den Eisbären heute, wie einfach es sein kann. Geradlinig vor das Tor und dann der erfolgreiche Abschluss. Bei den Berlinern wirkte das heute alles zu umständlich. Und wenn doch was durchkam, dann fehlte auch noch das nötige Quäntchen Glück oder Niederberger war zur Stelle. Es war eben Freitag, der 13.
Daran änderte sich auch in der Folge nichts und die Berliner gingen mit einem 0:2-Rückstand in die zweite Drittelpause.

Offensiv gab es kein Durchkommen für die Eisbären Berlin. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Eine Szene im letzten Drittel beschrieb das ganze Spiel perfekt. Freddy Tiffels tauchte frei (!) vor Mathias Niederberger auf, schoss die Scheibe aber neben das Tor. Bezeichnend für das heutige Spiel. Das er die Scheibe in der Szene nicht mal auf das Tor bringt…puh!
Mitte des letzten Drittels zog München den Eisbären dann endgültig den Stecker. Nicolas Krämmer mit dem 0:3 kurz vor dem letzten Powerbreak (50.).
Die Eisbären kurze Zeit später in Überzahl, doch auch da konnte man für keinerlei Gefahr sorgen. Es war ein gebrauchter Abend für die Berliner, bei dem nichts ging. Egal, was man auch versuchte.
Die Eisbären auch danach weiter bemüht, aber München ließ auch nichts Gefährliches mehr zu. Von den Gästen ein sehr cleverer und abgezockter Auftritt in der Hauptstadt, der am Ende mit drei Punkten belohnt wurde. Für Sonntag kann man nur hoffen, dass die Eisbären zu ihrem Spiel zurückfinden. Denn mit der Leistung von heute wird es auch gegen Mannheim enorm schwer, etwas Zählbares in der Hauptstadt zu behalten.
Aber nochmal zurück zu diesem Spiel, in dem die Eisbären in den letzten zwei Minuten nochmal ein Powerplay hatten und daraufhin ihre Auszeit und den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen. Mit Erfolg, denn Leo Pföderl gelang der Ehrentreffer in dieser Partie – 1:3 (59.).
Doch der Schlusspunkt gehörte den Gästen vom Oberwiesenfeld, denn Maximilian Kastner sorgte für den 4:1-Endstand mit seinem Empty-Net-Goal (60.). Am Ende ein verdienter Sieg der Gäste.

6:3-Sieg am Oberwiesenfeld: Die Eisbären gewinnen auch das vierte Hauptrundenspiel gegen München!

WalkersBarenNews 2023/2024 – #31:

Die Eisbären Berlin haben ihr Bayern-Wochenende mit einem Sieg beendet. Beim amtierenden Deutschen Meister Red Bull München setzte sich der DEL-Rekordmeister am Ende verdient mit 6:3 (2:0,2:1,2:2) durch und feierte damit im vierten Hauptrundenspiel gegen München den vierten Sieg. Was für eine Ansage der Eisbären! Der Sieg war heute zu keiner Zeit gefährdet und die Berliner zeigten, dass man in den Playoffs nicht gerne gegen sie spielen will. Denn das heute war schon eine Playoff-taugliche Leistung der Hauptstädter.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute kurzfristig auf Marcel Noebels verzichten. Dadurch musste Aubin natürlich seine Reihen ändern. Marco Nowak, am Freitag in Straubing noch siebter Verteidiger, nahm den Platz neben Julian Melchiori in der Defensive ein. Dafür rückte Allrounder Eric Mik mal wieder in die Offensive und bildete dort zusammen mit Maximilian Heim und Eric Hördler die vierte Reihe.
Manuel Wiederer nahm den Platz von Noebels zwischen Zach Boychuk und Leo Pföderl ein. Die zweite Reihe bestand aus Freddy Tiffels, Blaine Byron und Jaedon Descheneau. Und in der dritten Reihe stürmten Yannick Veilleux, Patrice Cormier und Tobias Eder.
Im Tor stand heute Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage vor dem Spiel sprach klar für die Eisbären, welche die ersten drei Hauptrundenduelle gegen München gewonnen hatten. Für die Gastgeber ging es aber heute noch um wichtige Punkte im Kampf um das Heimrecht im Viertelfinale. Für die Eisbären ging es derweil aber auch um wichtige Punkte und zwar im Kampf um Platz eins. Wer holte sich die wichtigen drei Punkte in diesem Prestige-Duell?

Ganze vier Alleingänge in Unterzahl ließen die Eisbären ungenutzt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Alleingänge der Eisbären in Unterzahl

Hinein ins Spiel, in dem zu Beginn gleich einmal die Special Teams gefragt waren. Während München sein Powerplay nicht nutzen konnte, schlugen die Eisbären eiskalt zu. Freddy Tiffels hatte einen Schuss von Jonas Müller unhaltbar für Mathias Niederberger im Münchner Tor abgefälscht und eine starke Anfangsphase der Berliner mit der frühen Führung gekrönt – 1:0 (5.).
Die Eisbären hatten im Vergleich zum Straubing-Spiel die Anfangsphase nicht verschlafen sondern waren vom ersten Bully weg hoch konzentriert. Zwar passte das mit der Disziplin heute noch nicht so, aber wenn man so ein bärenstarkes Unterzahl spielt wie die Eisbären, dann sieht man darüber auch mal hinweg. In Unterzahl hatten die Berliner nämlich gleich drei (!) Alleingänge, doch weder Manuel Wiederer noch Tobias Eder und Patrice Cormier konnten diese hochkarätigen Chancen nutzen. Unfassbar, wie aggressiv die Eisbären spielten, München dadurch zu Fehler zwangen und sich Top-Chancen erspielten – auch in Unterzahl!
Die Partie hatte hier definitiv Playoff-Charakter, was man auch an den Nickligkeiten zwischen beiden Mannschaften spürte. Die Atmosphäre wurde dann noch mehr aufgeheizt, als München in knapp zwei Minuten drei Strafzeiten kassierte. Den Eisbären war das aber egal, sie behielten einen kühlen Kopf und trafen in Überzahl zum 2:0. Zunächst traf Zach Boychuk nur die Latte, wenig später zielte Kapitän Kai Wissmann ganz genau (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Pause, in welche die Berliner mit stehenden Ovationen ihrer eigenen Fans verabschiedet wurden. Was für eine starke Leistung in den ersten 20 Minuten!

Vorgeschmack auf die Playoffs, wo es auch sehr intensiv und ruppig zur Sache gehen wird. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

München hofft nur kurz

Die Hausherren hatten aber nicht vor, dieses Spiel hier bereits abzuschenken und kamen dementsprechend hoch motiviert aus der Kabine. Die Eisbären wussten sich zu Drittelbeginn nur mit Strafen zu helfen, was München ein doppeltes Powerplay ermöglichte. Und so eine Chance lässt sich der Deutsche Meister natürlich nicht entgehen. Chris DeSousa hauchte den Hausherren wieder Leben ein – 2:1 (25.).
München nun natürlich mit Rückenwind und nur 20 Sekunden später hatte Trevor Parkes die dicke Chance zum Ausgleich, aber Jake Hildebrand packte mal wieder einen sensationellen Save aus. Die Hoffnung der Münchner wurde dann wenig später schnell wieder gedämpft. Und zwar mit einem sehr kuriosen Tor von Freddy Tiffels, der die Scheibe von hinter dem Tor einfach mal aufs Tor brachte und auf einmal lag der Puck im Tor. Die ganze Szene war aus dem Gästeblock erst gar nicht richtig zu sehen, so wirklich jubeln tat auch kein Spieler. Aber nach Ansicht des Videobeweises wurde auf Tor entschieden – 3:1 (28.).
Der ehemalige Eisbären-Goalie durfte sich danach natürlich die Häme der Eisbären-Fans anhören, die ihn mit „Niederberger, Niederberger hey hey„-Sprechchören feierten.
Danach ein Spiel, welches hin und her wog. München inzwischen besser drin und auch gefährlich, aber sie bekamen in ihrem eigenen Powerplay heute die Berliner Alleingänge nicht in den Griff. Diesmal war wieder Manuel Wieder auf und davon, aber erneut scheiterte er an Niederberger. Sehr zur Verzweiflung der Berliner Fans.
Doch im Powerplay kurz vor der zweiten Drittelpause sorgten die Eisbären wieder für Jubel im Gästeblock. Kai Wissmann mit dem Auge für Tobias Eder und der erhöhte in München auf 4:1 (39.). Die Eisbären führten somit nach 40 Minuten mit drei Toren und ließen die Hausherren nur kurz hoffen. Mit so einer Leistung in den Playoffs hat es jedes Team gegen die Berliner sehr schwer – auch der aktuelle Tabellenführer Bremerhaven, deren Leistung man aber einfach auch mal anerkennen muss. Die spielen einfach eine überragende Saison!

Grandioser Support der Eisbären-Fans in München! (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären machen das halbe Dutzend voll

Aber zurück zu diesem Spiel, denn Bremerhaven kommt erst Freitag in die Hauptstadt. Und hier waren die drei Punkte noch nicht final eingetütet. Aber relativ früh im Schlussdrittel sorgten die Eisbären für Party-Stimmung bei den eigenen Fans. Die Berliner mit einem blitzsauberen Angriff, an deren Ende Yannick Veilleux auf 5:1 stellte (45.). Wow, was für eine Machtdemonstration der Eisbären!
Die heimischen Fans waren mit dem Auftritt ihrer Mannschaft überhaupt nicht zufrieden und zeigten gleich zweimal in dieser Partie ein Spruchband mit der Aufschrift „Wehrt Euch„. Da scheint einiges nicht so gut zu laufen in München, was man auch nach dem Spiel in Gesprächen mit Münchner Fans hörte. Da rechnet man bereits mit einem schnellen Playoff-Aus im Viertelfinale.
Ans Aufgeben dachte München aber noch lange nicht und rund neun Minuten vor dem Ende des Spiels verkürzte Patrick Hager in Überzahl auf 2:5 (51.). Ging hier doch noch etwas für München? Nein! Denn die Eisbären spielten das ziemlich abgezockt zu Ende, auch in Unterzahl. Und als München den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers zog, war es Julian Melchiori, welcher das halbe Dutzend voll machte – 6:2 (58.). Austin Ortega versuchte noch zu retten, ging aber nach hinten los. Störte uns aber nicht wirklich. Denn im Gästeblock war längst Party angesagt und nach dem sechsten Treffer sangen wir „Reißt die Hütte ab„. Braucht ja auch keiner mehr das Stadion, zieht München doch nach der Saison in den SAP Garden.
Aber die Eisbären „gönnten“ München noch das letzte Tor des Spiels. Trevor Parkes mit dem Schlusspunkt zum 6:3 aus Eisbären-Sicht. Die Berliner gaben somit die richtige Antwort auf das Straubing-Spiel und haben den Beweis abgeliefert, dass sie bereit sind für den ultimativen Showdown am Freitagabend. Dann kommt Bremerhaven zum Endspiel um Platz eins. Besser hätten es die Spielplangestalter nicht machen können. Kommt alle am Freitag in die Arena und unterstützt die Eisbären im ersten Endspiel der Saison.

Noch eine kleine Anmerkung: Freitag hatte ich die Verhältnisse in Straubing kritisiert und dafür über verschiedene Wege auch Zustimmung erhalten. Heute muss ich aber sagen, dass das Gastspiel in München total entspannt war. Auch vor dem Stadion schon, als man sich gemütlich mit Münchner-Fans unterhalten konnte. Die üblichen Gesänge gegeneinander während des Spiels gehören einfach dazu, aber auch nach dem Spiel hat man auf dem Heimweg sachlich das Spiel analysiert. So sollte Eishockey sein. Auch die Ordner und die Polizei waren hier deutlich entspannter als in Straubing. Schaut mal rüber nach München, liebe Straubinger, so geht Gastfreundschaft!

6:4 in München: Manuel Wiederer mit Hattrick am Oberwiesenfeld

So kann man eine Niederlagenserie beenden: Die Eisbären Berlin haben das Spitzenspiel bei Red Bull München verdient mit 6:4 (0:0,3:2,3:2) gewonnen und damit den ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen in Folge eingefahren. Im ersten Drittel taten sich die Berliner noch schwer, aber ab dem zweiten Drittel nutzten sie ihre Chancen eiskalt und konnten fünfmal vorlegen. München fand nur viermal eine Antwort und verlor somit am Ende auch das dritte Spiel gegen die Eisbären in dieser Hauptrunde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum Spiel in Straubing diesmal nur kleinere Änderungen vor. Jonas Stettmer rückte ins Tor, Jake Hildebrand bekam eine Pause. In der Defensive gab es drei neue Pärchen: Jonas Müller/Morgan Ellis, Julian Melchiori/Kai Wissmann, Korbinian Geibel/Ben Finkelstein. Rio Kaiser war erneut als siebter Verteidiger dabei. In der Offensive blieben die vier Sturmreihen diesmal zusammen.

Die Eisbären wollten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie zurück in die Erfolgsspur finden. Einfach sollte das beim amtierenden Deutschen Meister aber nicht werden. Auch wenn man München in dieser Saison schon zweimal besiegen konnte. In der Hauptstadt setzten sich die Berliner mit 6:2 und 2:1 n.P. durch. Folgte heute der dritte Streich oder setzte es die vierte Niederlage in Serie?

Die Eisbären waren im ersten Drittel mit sehr viel Defensivarbeit beschäftigt. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

München am Drücker, aber Tiffels mit der besten Chance

Früh im Spiel bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch das Powerplay war zuletzt eher ein Sorgenkind der Berliner. Hier fand man zwar in die Formation und ließ die Scheibe auch gut laufen, Münchens Box stand aber sehr kompakt und machte es den Eisbären so schwer. Daher blieb das erste Powerplay ungenutzt.
Direkt danach durften die Gastgeber erstmals in Überzahl ran. Eine vermeidbare Strafe, denn es gab sie wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. 43 Sekunden lang war es sogar ein doppeltes Powerplay für München. Die Riesenchance also für die Hausherren zur Führung, aber das Penalty Killing der Berliner ließ nicht viel zu.
München blieb auch nach dem Powerplay am Drücker und setzte sich immer mal wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Eisbären überstanden auch diese Phase ohne Gegentor. Was auch am starken Jonas Stettmer im Tor lag, der auch heute wieder zu überzeugen wusste.
München war hier die aktivere und gefährlichere Mannschaft, von den Eisbären kam wenig nach vorne. Weil man auch mehr mit Defensivarbeit beschäftigt war. Offensiv fehlten den Berliner die Ideen, um mal gefährliche Angriffe aufzuziehen.
In der Schlussphase die Eisbären dann aber mal mit einem Konter und dem Lattentreffer von Freddy Tiffels. Im Gegenzug München nochmal mit einem Powerplay und auch dort wurde es gefährlich, aber am Ende blieb es beim 0:0 nach 20 Minuten.

Gleich dreimal durften die Eisbären-Spieler über ein Tor im Mitteldrittel jubeln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Torreiches Mitteldrittel, in dem die Berliner dreimal vorlegen

Die Eisbären kamen wie verwandelt aus der Kabine, schnürten München ins eigene Drittel und erwiesen sich dann als äußerst eiskalt vor dem Tor. Marcel Noebels mit dem klasse Querpass auf Manuel Wiederer und der mit dem 1:0 (22.).
Es war ein wilder Beginn ins Mitteldrittel. Es ging rauf und runter, beide Teams suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Einer dieser Angriffe sorgte dann für den Ausgleich. Trevor Parkes kam zu einfach durch das Angriffsdrittel und zum Abschluss – 1:1 (27.).
Inzwischen war es eine Partie auf Augenhöhe, beide Teams schenkten sich nichts und es ging weiterhin sehr hart umkämpft zur Sache. Und die Berliner legten direkt wieder vor. Ausgerechnet der ehemalige Münchner Freddy Tiffels sorgte für die erneute Führung der Eisbären – 2:1 (29.). Vor allem aber die Vorarbeit von Eric Hördler sollte man hierbei erwähnen, der die Scheibe stark an der Bande behauptete und dann das Auge für Tiffels hat. Good Job, Eric! Bereits der fünfte Scorerpunkt für Hördler Junior.
Die Berliner danach mit einer richtig druckvollen Phase, wo man München ins eigene Drittel drängte. Die Gastgeber kassierten dann auch noch eine unnötige Strafe wegen zu vieler Spieler. Die große Chance für die Eisbären also, um auf 3:1 zu stellen. Die Hauptstädter auch hier druckvoll, aber ohne Glück im Abschluss.
Und München? Die kamen direkt nach der überstandenen Unterzahl zur Chance durch Veit Oswald, welcher Jonas Stettmer keine Chance ließ – 2:2 (34.). Was für ein packendes Spitzenspiel hier inzwischen am Oberwiesenfeld!
Die Eisbären zeigten sich davon überhaupt nicht beeindruckt. Sie spielten einfach weiter nach vorne und belohnten sich. Marcel Noebels auf Kai Wissmann, welcher Manuel Wiederer in Szene setzte und der sorgte für die dritte Führung der Berliner – 3:2 (36.). Das dritte Tor von Manuel Wieder an diesem Wochenende, ganz stark!
In der Schlussphase hielt Jonas Stettmer diese Führung dank eines sensationellen Saves fest. Somit nahmen die Eisbären eine knappe aber durchaus verdiente 3:2-Führung mit in die zweite Drittelpause. Weil man die richtigen Schlüsse aus dem ersten Drittel gezogen und die Vorgaben im zweiten Drittel ganz stark umgesetzt hatte.

Erzielte das 4:3 für die Eisbären im Schlussdrittel: Tobias Eder (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die fünfte Führung reicht am Ende für die Eisbären

Das Schlussdrittel begann mit einer frühen Strafzeit gegen die Eisbären. München hatte auch Chancen zum Ausgleich, traf aber erst nach Ablauf der Strafzeit. Gewühl vor Stettmer und Nicolas Krämmer arbeitete die Scheibe über die Linie – 3:3 (43.).
Erneut ging die Partie von vorne los. Und die Hausherren kamen deutlich druckvoller ins letzte Drittel als die Eisbären. Folglich war der Ausgleich auch verdient. Die Eisbären waren zu Beginn wieder vermehrt in der Defensive beschäftigt.
Fortan tauchten aber auch die Berliner wieder gefährlich vor Mathias Niederberger auf. Es entwickelte sich nun wieder ein offener Schlagabtausch. Beide Teams kamen jetzt zu Chancen, aber beide Torhüter waren stets zur Stelle. Und wenn einer der Goalies mal geschlagen war, dann half der Pfosten. In diesem Fall auf Seiten der Gastgeber, als Patrice Cormier am Aluminium scheiterte.
Neun Minuten vor dem Ende die Eisbären wieder im Angriff und auch erfolgreich. Kai Wissmann mit dem Pass auf Tobias Eder und der traf aus der Drehung zum 4:3 (51.).
Kurz darauf die Berliner auch noch in Überzahl, nach dem Mathias Niederberger zwei Minuten kassierte. Da war der ehemalige Eisbären-Goalie noch leicht gefrustet, nachdem er sich beim Tor zuvor ein paar „nette“ Sprüche von Yannick Veilleux anhören durfte. Da hatte „Matze“ mal kurz seine guten Manieren verloren und fuhr etwas zu forsch in Veilleux rein…
Das Powerplay blieb jedoch ungenutzt und so war München noch drin im Spiel. Und sie bekamen die XXL-Chance zum Ausgleich, denn Korbinian Geibel kassierte 2+2-Minuten. München brauchte nicht lange und glich erneut aus. Markus Eisenschmid mit dem 4:4 nach nur 20 Sekunden in Überzahl.
München blieb aber weiterhin für zwei Minuten in Überzahl. Brenzlige Situation jetzt für die Eisbären. Aber die schockten ganz München. Manuel Wiederer mit der Scheibeneroberung und dem Zwei-auf-eins-Konter. Er schloss diesen alleine ab und machte damit seinen ersten Hattrick in der PENNY DEL perfekt – 5:4 in Unterzahl (57.)!
Was für eine irre Schlussphase in diesem Spitzenspiel. Das war hier definitiv nichts für schwache Nerven! Und nun war der Deutsche Meister wieder gefordert. Doch sie kamen nicht mehr zum Ausgleich, denn Morgan Ellis machte in der Schlussminute das halbe Dutzend voll und den Deckel auf die Partie drauf – 6:4 (60.).
Am Ende entschieden die Eisbären dieses wilde Spiel für sich. Weil man den unbändigen Willen ab dem zweiten Drittel an den Tag legte und deutlich machte, dass man dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Man ließ sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich am Ende verdient die drei Punkte. Am Ende war es die fünfte Führung, auf die München keine Antwort mehr fand. Damit endete auch die drei Spiele andauernde Niederlagenserie für den DEL-Rekordmeister.

2:1 n.P. gegen München! Die Eisbären ringen den Deutschen Meister nieder

WalkersBarenNews 2023/2024 – #14:

Das Spitzenspiel der PENNY DEL zwischen den Eisbären Berlin und Red Bull München geht an die Berliner. Am Ende setzten sich die Berliner verdient mit 2:1 n.P. (0:0,1:0,0:1,0:0,1:0) durch und gewannen somit auch den zweiten Vergleich gegen den amtierenden Deutschen Meister.

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute dem selben Personal wie beim Sieg in Bremerhaven. Einzig Tobias Eder und Jaedon Descheneau tauschten die Reihen, so wie bereits während des Spiels am Freitagabend. Eder stürmte an der Seite von Freddy Tiffels und Ty Ronning, Descheneau bildete eine Reihe zusammen mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux. Ansonsten blieb alles beim alten, auch im Tor, wo erneut Jake Hildebrand stand.

Die nächste schwere Aufgabe für die Eisbären gegen den amtierenden Deutschen Meister. Der hatte nach Problemen zum Saisonstart zuletzt seine Form gefunden und sich bis auf Platz vier vorgekämpft. Es sollte also nicht noch einmal so einfach werden für die Berliner wie im ersten Spiel in Berlin, als sich die Hauptstädter mit 6:2 durchsetzen konnten. Folgte heute der zweite Sieg der Eisbären oder gelang München die Revanche?

Absolvierte gegen München sein 500. DEL-Spiel: Eisbären-Verteidiger Jonas Müller (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Vor dem Spiel gab es zunächst noch eine Ehrung für den heutigen Kapitän Jonas Müller, der gegen München sein 500. DEL-Spiel absolvierte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, Jonas!

Hart umkämpftes Spiel im ersten Drittel (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Torlos nach 20 Minuten

Flotter Beginn im Spitzenspiel der PENNY DEL. Beide Teams überbrückten schnell die neutrale Zone und kamen dann schnell zu Abschlüssen. Etwas Gefährliches war zu Beginn aber noch nicht dabei gewesen.
Das änderte sich beim ersten Powerplay der Eisbären, da brannte es vor dem Tor der Gäste, aber Mathias Niederberger hielt sein Tor sauber.
Die Eisbären übernahmen in dieser Phase des Spiels so ein wenig das Kommando und hatten durchaus gute Angriffe dabei, nur der letzte Pass wollte nicht immer gelingen.
München wurde aber fortan wieder stärker und so entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem es hin und her ging. Die hochkarätigen Torchancen ließen aber weiterhin auf sich warten. Weil beide Mannschaften die gefährlichen Räume vor dem Tor gut zumachten.
Die erste dicke Chance gehörte dann in der Schlussphase den Gästen. Turnover der Eisbären im Angriffsdrittel, Austin Ortega schnappte sich die Scheibe und lief das Eins-gegen-Eins gegen Jake Hildebrand, welcher das Duell für sich entscheiden konnte. So blieb es bis zum Ende des Auftaktdrittels beim 0:0.

Erzielte im zweiten Spiel nach Verletzungspause sein zweites Tor: Ty Ronning (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning trifft schon wieder

Die Eisbären starteten das zweite Drittel mit einem Mann mehr, aber auch dieses Powerplay ließ man ungenutzt und konnte nicht wirklich für viel Gefahr sorgen.
Die Berliner blieben aber dran und näherten sich dem Tor der Münchner Stück für Stück an. Der Einsatz der Spieler stimmte definitiv, man hatte sich jede Menge vorgenommen, konnte es bis hierhin aber noch nicht vollends erfolgreich umsetzen.
München spielte aber auch noch mit. Patrick Hager kam in einem guten Wechsel zweimal gefährlich zum Abschluss, zweimal rettete Jake Hildebrand in höchster Not. Die Partie nahm so langsam aber sicher Fahrt auf.
Und die Eisbären sorgten für Ekstase in der Mercedes-Benz Arena. Ty Ronning wurde von Eric Hördler über die linke Seite geschickt und tauchte alleine vor Mathias Niederberger auf. Den ehemaligen Berliner Goalie umkurvte Ronning und schloss den Alleingang erfolgreich ab – 1:0 (27.). Ronnings zweites Spiel nach Verletzungspause und er trifft bereits zum zweiten Mal an diesem Wochenende. Stark! Ebenso stark Eric Hördler, der an diesem Wochenende auch schon bei zwei Assists angekommen ist.
Fortan wurde die Partie noch intensiver, es blieb eine sehr hart umkämpfte Partie. Die Eisbären wollten das 2:0 nachlegen, während München den Ausgleich wollte. Die Berliner waren dann im Überzahl dem 2:0 sehr nahe, aber der Schuss von Morgan Ellis ging leider nur ans Aluminium. Glück für die Gäste vom Oberwiesenfeld!
Die Chancen für die Eisbären häuften sich jetzt. Fast im Minutentakt brannte es vor dem Tor von Niederberger, aber die Berliner bekamen die Scheibe einfach nicht über die Linie. Gleiches galt aber auch für München, die bei einem Konter von Yasin Ehliz nicht erfolgreich waren. Zudem ließen die Gäste ein Powerplay kurz vor der zweiten Drittelpause ungenutzt. So nahmen die Eisbären eine knappe aber verdiente 1:0-Führung mit in die Kabine.

14.200 Zuschauer sahen ein spannendes Spitzenspiel zwischen den Eisbären Berlin und Red Bull München (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Yasin Ehliz schickte das Spiel mit seinem Tor in die Verlängerung

Auch im Schlussdrittel war es weiterhin eine sehr hart umkämpfte Partie, in der es hin und her ging. Beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss, aber beide Goalies ließen keine Scheiben durch. Vor beiden Toren wurde es immer wieder gefährlich. Die Eisbären waren mal dem 2:0 näher, dann wieder München dem 1:1 Es blieb so ein Spiel auf des Messers Schneide. Denn eine 1:0-Führung im Eishockey ist nichts.
Die Hausherren dann in Überzahl und mit der nächsten Chance, aber wieder stand Mathias Niederberger dem 2:0 im Weg. Auf der anderen Seite kam Ben Smith frei zum Schuss, aber er schoss die Scheibe deutlich drüber. Das war die XXL-Chance zum Ausgleich für München.
Sieben Minuten waren noch auf der Uhr, da lief Konrad Abeltshauser alleine auf Hildebrand zu, aber er ist eben hauptberuflich Verteidiger und das sah man auch beim Abschluss. Glück für die Eisbären!
Auf Gegenseite hatten aber auch die Eisbären die Mega-Chance, um das Spiel zuzumachen. Ty Ronning mit dem Schuss aus der Drehung, aber Niederberger mit dem überragenden Fanghand-Save. Wow!
Das Spiel blieb bis zum Schluss spannend. Und drei Minuten vor dem Ende der Partie zielten die Gäste einmal ganz genau. Yasin Ehliz mit dem Onetimer, welcher direkt im Winkel einschlug – 1:1 (57.).
Die Partie ging somit wieder von vorne los. Und auf einmal waren die Gäste am Drücker und drängten auf den Führungstreffer. Doch in der regulären Spielzeit sollte keine Entscheidung mehr fallen und somit ging es wie bereits am Freitagabend in Bremerhaven in die Verlängerung.

Dort hatte Austin Ortega die erste gute Chance, als er frei vor Hildebrand zum Abschluss kam, aber am Berliner Goalie scheiterte. Danach ging es munter hin und her, beide Teams wollten den Siegtreffer erzielen. Doch das gelang nicht, weshalb es ins Penaltyschießen ging.

Und dort avancierten Ty Ronning und Jake Hildebrand zu den Matchwinnern. Ronning verwandelte den einzigen Penalty und Hildebrand hielt alle Penaltys von München. Somit entschieden die Eisbären auch das zweite Duell gegen den Deutschen Meister für sich. Stark!

6:2 gegen München! Die Eisbären fegen den Deutschen Meister aus der Arena am Ostbahnhof

WalkersBarenNews 2023/2024 – #7

Die Eisbären Berlin haben das nächste Statement in der PENNY DEL gesetzt. Gegen den amtierenden Deutschen Meister Red Bull München setzten sich die Berliner hochverdient mit 6:2 (2:0,2:1,2:1) durch. Die Hauptstädter lieferten dabei ein nahezu perfektes Spiel ab, überzeugten sowohl defensiv als auch offensiv. Dazu brillierte man mit traumhaften Kombinationen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur ein bisschen. Maximilian Heim rückte in die dritte Reihe mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux vor. Tobias Eder nahm Heim seinen Platz in der vierten Reihe ein. Dort spielte er zusammen mit Manuel Wiederer und Michael Bartuli, welcher für Eric Hördler in den Kader kam. Ansonsten blieb alles beim alten. So stand auch Jake Hildebrand wieder im Berliner Tor.

Für die Eisbären das nächste schwere Spiel an diesem Wochenende. Der deutsche Meister kam in die Hauptstadt und das mitten in einer schwächeren Phase. Denn München verlor seine letzten beiden Spiele ohne auch nur ein einziges Tor zu erzielen. Konnten die Eisbären die Krise in München vergrößern oder schlug der Meister in Berlin zurück?

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären schlagen zweimal eiskalt zu

Munterer Beginn ins Spiel, beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken und wollten dann schnell zum Abschluss kommen. Beide Defensivreihen verstanden es aber, kompakt vor dem Tor zu stehen und so sorgten die Schüsse für keine größere Gefahr vor den jeweiligen Torhütern. Manchmal ließen die Verteidiger aber auch erst gar keinen Abschluss zu.
Das Spiel war erwartungsgemäß vom ersten Bully weg hart umkämpft. Beide Teams wussten um die Wichtigkeit dieses Spiel, denn das beide Mannschaften Rivalen sind, ist kein großes Geheimnis.
Nachdem die Eisbären in der neutralen Zone die Scheibe erkämpfen konnten, ging es ganz schnell. Marcel Noebels und Zach Boychuk fuhren den Zwei-auf-Eins-Konter, Noebels mit dem Querpass für Boychuk, doch der scheiterte. Die erste dicke Möglichkeit in diesem Spiel gehörte den Eisbären.
Und nach dem Powerbreak schlugen die Berliner eiskalt zu. Julian Melchiori setzte klasse auf links nach, brachte die Scheibe hinter das Tor, wo Patrice Cormier stand die Scheibe schnell in den Slot spielte. Dort lauerte Yannick Veilleux und der ließ sich nicht zweimal bitten – 1:0 (10.). Wieder einmal war es der Forecheck, welcher zu einer Chance und in diesem Fall zur Führung führte.
Die Eisbären waren in dieser Phase die aktivere und bessere Mannschaft. Man hatte gut ins Spiel gefunden und setzte München immer wieder unter Druck. Die Red Bulls hatten in dieser Phase große Probleme mit dem druckvollen Spiel der Eisbären.
Ein Powerplay hätte München zurück ins Spiel bringen können und dort sind sie ja bekanntlich das beste Team der Liga. Doch davon war im ersten Überzahlspiel nicht viel zu sehen. Das Penalty Killing der Berliner mit großartiger Defensivarbeit, machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Nur einmal klappte ein Anspiel auf Nicolas Krämmer, welcher zum Abschluss kam, doch die Scheibe trudelte am Pfosten vorbei. Mehr kam nicht von München in Überzahl.
Man merkte den Gästen in einigen Situationen die Unsicherheit schon an. In bestimmten Situationen trafen die Spieler schlichtweg die falsche Entscheidung. Aber wenn es einmal nicht läuft, dann klappen selbst die simpelsten Dinge nicht. Und München befindet sich derzeit in so einer Phase.
Anders bei den Eisbären, die kurz vor der ersten Pause das zweite Tor nachlegten. Mal wieder schlug die Noebels-Boychuk-Pföderl-Reihe zu. Zach Boychuk war am Ende der Torschütze gewesen – 2:0 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen.

Der Moment, in dem Marcel Noebels zum 3:1 trifft. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Berlin kontert Münchens Anschlusstreffer und hat danach alles im Griff

Früh im zweiten Drittel hatten die Gäste vom Oberwiesenfeld die Chance in Überzahl zurück zu schlagen, und zwar gleich in doppelter. Zunächst musste Jonas Müller nach einem Check auf die Strafbank und nur 43 Sekunden später kassierte man wegen zu vieler Spieler die nächste Strafzeit. Und das bestraften die Gäste umgehend mit dem Anschlusstreffer. Ex-Eisbär Austin Ortega hatte die torlose Serie der Red Bulls beendet – 2:1 (23.).
Aber die Eisbären waren nicht lange geschockt. Bei Vier-gegen-Vier schlugen die Hausherren zurück. Unter gütiger Mithilfe von Nationaltorhüter Mathias Niederberger, welcher einen tief geschossenen Schuss falsch einschätzte und aus seinem Tor heraus kam, um die Scheibe hinter dem Tor aufzunehmen. Doch die Scheibe hatte zu viel Speed und sprang zurück vors Tor, wo Marcel Noebels das Geschenk dankend annahm – 3:1 (24.). Vermutlich ein verspätetes Geschenk von Niederberger zu Noebels seinem 500. DEL-Spiel…
Die Eisbären auch im zweiten Drittel wieder mit richtig starker Defensivarbeit, immer wieder störte man die Münchner Spieler im richtigen Zeitpunkt. Daraus resultierend war das schnelle Umschaltspiel der Eisbären, um sich vorne die nächsten Chancen zu erarbeiten. Wirklich schön anzusehen!
Und vorne nutzte man heute seine Chancen auch eiskalt. Tobias Eder behauptete die Scheibe hinter dem Tor, spielte sie vors Tor, wo Yannick Veilleux auf 4:1 erhöhte (30.). Die nächste wunderschöne Kombination, das Offensivspiel der Eisbären gefiel heute ebenso. Und vier Tore gegen den Deutschen Meister nach nicht einmal vollen 30 Minuten waren auch eine mehr als deutliche Ansage!
Das Spiel und das Ergebnis sorgten auf jeden Fall für Party-Stimmung in Berlin. Wechselgesänge wurden angestimmt und die ganze Arena machte mit. Eishockey-Herz was willst du an einem Sonntagnachmittag mehr?
Das Spiel ging in der Folge fast nur noch in eine Richtung und zwar in die des Münchner Tores. Die Gäste taten sich enorm schwer, mal etwas offensives zu kreieren. Die Eisbären hingegen hätten durchaus auf 5:1 erhöhen können.
In der Schlussphase kam München dann aber doch nochmal zu ein, zwei guten Möglichkeiten, doch Jake Hildebrand ließ keine weitere Scheibe durch. Somit blieb es beim 4:1 nach 40 Minuten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären machen es deutlich

Das letzte Drittel begannen die Eisbären in Überzahl, doch diese konnten sie nicht zur endgültigen Entscheidung nutzen. Fortan aber die Eisbären weiterhin im Vorwärtsgang. Von München war weiterhin nicht viel zu sehen. Was aber auch daran lag, dass die Berliner nicht viel zu ließen.
Die Hausherren hatten im Schlussdrittel in Überzahl dann die dicke Chance zum 5:1, aber Ben Finkelsteins Kracher landete am Aluminium. Glück für Mathias Niederberger im Münchner Tor.
München konnte im letzten Drittel nicht mal mit einem Mann mehr für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand sorgen. Es war ein gebrauchter Tag, den München heute in Berlin erwischt hatte.
Die Eisbären hingegen hatten einen perfekten Tag erwischt, denn bei den Berlinern klappte in der Offensive fast alles. München bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Blaine Byron bekam sie auf die Kelle serviert und netzte vom rechten Bullykreis aus ein – 5:1 (53.).
Der Schlusspunkt? Nein! Denn Zach Boychuk holte in Überzahl den Hammer raus und machte das halbe Dutzend gegen München (!) voll. Wahnsinn, was die Eisbären hier für ein Feuerwerk abfeuerten!
Und ihr wollt Deutscher Meister sein“ hallte es anschließend durch die Arena. Jaja, diesen Gesang durften sich die Eisbären in der letzten Saison mehrfach anhören. Für Mathias Niederberger kam es noch „schlimmer“, denn die Eisbären-Fans feierten ihren ehemaligen Goalie mit „Niederberger, Niederberger hey„-Rufen. Ein Eishockey-Fest für die Eisbären und ihre Fans!
Drei Minuten vor dem Ende durfte aber auch München nochmal jubeln. Markus Eisenschmid mit dem 6:2 (57.). Aber mehr als Ergebniskosmetik war das natürlich nicht. Am Ende blieb es beim mehr als deutlichen 6:2 für die Eisbären, welche damit ein dickes Ausrufezeichen setzten.

3:4 gegen München: Die Eisbären verlieren auch das vierte Duell gegen den Spitzenreiter

Ausgabe #29:

Die Eisbären Berlin haben auch das vierte Duell gegen Red Bull München verloren. Am Ende stand es 3:4 (0:0,2:3,1:1). Knackpunkte waren der schwache Start ins Mitteldrittel sowie die schnelle Münchner Antwort nach dem 2:2. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur minimal. Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm dafür als Back-up auf der Bank Platz. Die Defensiv-Pärchen blieben zusammen. Einzig der siebte Verteidiger Rayan Bettahar rotierte heute raus aus dem Kader. Dafür kehrte Bennet Roßmy zurück ins Line-up und nahm dort den Platz von Lewis Zerter-Gossage in der vierten Reihe neben Manuel Wiederer und Maximilian Heim ein. Zerter-Gossage war als 13. Stürmer im Kader. Alle anderen Offensivreihen blieben unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten mit zuletzt zwei Niederlagen in Folge einen herben Rückschlag im Kampf um Platz zehn erlitten. Heute Abend traf man aber auf den kriselnden Tabellenführer, welcher zuletzt drei Niederlagen in Folge und vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen kassierte. Doch gerade das macht die Münchner zu einem enorm gefährlichen Gegner. Denn die Mannschaft von Trainer Don Jackson wird auf Wiedergutmachung brennen. Ebenso natürlich die Eisbären, welche in dieser Saison noch punktlos gegen den Vizemeister sind. Gab es im vierten Aufeinandertreffen in dieser Hauptrunde endlich den ersten Sieg für den amtierenden Meister?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Munterer Beginn in das Spiel. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und brachten die Scheiben immer wieder gefährlich vor das Tor, so das letzte Quäntchen Glück im Abschluss fehlte aber noch, um es zu einer hundertprozentigen Chance werden zu lassen.
Das hätte sich ändern können, als die Eisbären das erste Powerplay des Spiels hatten. Doch auch wenn sie in ihre Formation fanden, der letzte Pass wollte nicht ankommen und so verpuffte diese Überzahl ohne nennenswerte Chance.
Die Berliner blieben aber danach am Drücker und schnürten München ins eigene Drittel ein. Man merkte den Eisbären deutlich an, dass sie heute dieses Spiel gewinnen wollten. Dennoch unterliefen ihnen noch viele einfache Fehler in ihrem Spiel, was bei den Münchnern aber auch der Fall war. Man merkte eben auch, dass beide Mannschaften aus einer Niederlagenserie kamen und das am Selbstvertrauen genagt hat.
In der Folge bekam auch München sein erstes Powerplay der Partie, aber den Gästen erging es wie den Eisbären. Die Formation wurde gefunden, der letzte Pass nicht.
Kurz danach war es Giovanni Fiore, welcher durchgebrochen war, aber am Ende an Mathias Niederberger scheiterte. Die Partie nahm nun an Fahrt auf und beide Mannschaften kamen vermehrt auch zu Chancen. Doch beide Goalies hielten bis zum Ende des ersten Drittels ihr Tor sauber. Die Partie erinnerte noch lange nicht an die Finalserie aus der letzten Saison, aber langweilig war es nun auch nicht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel begann mit einem frühen 4:3-Powerplay für München. Die Gäste mit einem sehr langsamen Spielaufbau, welcher sich aber am Ende als goldrichtig herausstellte. Denn München wartete einfach nur auf die eine Lücke, um abzuschließen. Zach Redmond tat dies und stellte auf 0:1 (22.).
Die Führung verdienten sich die Gäste vom Oberwiesenfeld in der Folge, denn die Anfangsphase des Mitteldrittels gehörte klar den Gästen. Die Eisbären sahen sich ins eigene Drittel gedrängt, bei 5-5 sah es wie ein Münchner Powerplay aus. Und so verwunderte es auch nicht, dass die Gäste in der 28. Spielminute auf 0:2 erhöhten. Justin Schütz stand goldrichtig am langen Pfosten und erhöhte auf 0:2.
Nach dem Powerbreak schlugen die Eisbären aber eiskalt zurück. Scheibenverlust der Münchner im Spielaufbau, Marcel Noebels mit dem Auge für Kevin Clark und der verkürzte auf 1:2 (29.).
Nun waren die Sinne der Eisbären wieder geschärft und die Berliner waren endlich auch im zweiten Drittel angekommen. Fortan wurde die Partie immer umkämpfter und teilweise auch ruppiger. Es sind eben zwei Mannschaften, die sich nicht wirklich mögen, das merkte man immer mehr.
Nun ging es hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zu guten Chancen. Den Eisbären bot sich in der Schlussphase des zweiten Drittels die Chance in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Doch die Box der Münchner stand zu kompakt, die Berliner fanden einfach keine Lücke im Abwehrverbund der Gäste.
Diese fanden die Hausherren aber 36,6 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Jonas Müller mit dem Solo des Spiels. Gestartet aus dem eigenen Drittel umkurvte er die Gäste-Spieler wie Slalomstangen und düpierte am Ende auch seinen ehemaligen Teamkollegen Mathias Niederberger am kurzen Pfosten – 2:2 (40.). Ein Weltklasse-Tor des Verteidigers.
Nur war es am Ende nicht der Schlusspunkt im zweiten Drittel, denn nur zwölf Sekunden später gab Yasin Ehliz die Antwort und brachte München erneut in Führung – 2:3 (40.). Das darf dir nicht passieren, wenn du kurz zuvor den so wichtigen Ausgleich erzielst. Trainer Serge Aubin sagt immer wieder, dass der nächste Wechsel nach einem Tor enorm wichtig ist. Und den verpatzten die Berliner, weshalb man mit dem knappen Rückstand in die zweite Pause ging.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für das letzte Drittel galt daher erst einmal die Devise, nicht schon wieder den Start ins Drittel zu verschlafen. Das gelang, denn die Eisbären waren diesmal von Beginn an hellwach. Da wird es in der Kabine der Eisbären in der Pause sicherlich auch sehr laut gewesen sein. Trainer Serge Aubin schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Ja, München war auch zu Beginn des Schlussdrittels im Angriff, aber die Defensive der Eisbären stand deutlich kompakter und sicherer als noch zu Beginn des zweiten Drittels.
Nach einem Scheibenverlust der Eisbären im eigenen Drittel war es Austin Ortega, welcher komplett frei im Slot stand und die dicke Chance zum 2:4 hatte, aber Juho Markkanen mit einem starken Save gegen den ehemaligen Eisbären-Stürmer. Das hätte die Vorentscheidung sein können, der finnische Goalie verhinderte es.
So blieben die Eisbären drin im Spiel und sie liefen fortan auch immer wieder an. Nur sie fanden einfach kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Die Gäste konzentrierten sich nun vermehrt auf die eigene Defensive und lauerten auf Konter.
Der Wille war den Eisbären deutlich anzusehen, sie bemühten sich, den Ausgleich zu erzielen. Aber München verteidigte das eben auch sehr klug. Im Stile einer Spitzen-Mannschaft, welche sie nun mal auch in dieser Saison sind. Und die Eisbären eben nicht.
In der 57. Spielminute machte München dann den Deckel auf das Spiel. Konter der Gäste, Chris DeSousa wurde von Trevor Parkes im Slot angespielt, stand vollkommen frei vor Markkanen und stellte auf 2:4.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten zwar noch mal ein Überzahlspiel und konnten mit zwei Mann mehr agieren, da Trainer Aubin Goalie Markkanen vom Eis nahm. Die Berliner schlugen auch 3,2 Sekunden vor dem Ende nochmal zu, aber mehr als Ergebniskosmetik war Kevin Clarks zweiter Treffer nicht mehr.
So blieb es am Ende wie im ersten Aufeinandertreffen gegen München. Die Eisbären hatten eine Phase, in der sie das Spiel herschenkten. Danach spielte man recht ordentlich – jedenfalls für die Verhältnisse in dieser Saison. Aber das reichte am Ende gegen den Liga-Primus eben nicht. Da musst du volle 60 Minuten dein Spiel durchziehen und darfst dir keine Fehler erlauben. Das schafften die Hauptstädter nicht, weshalb es auch im vierten Aufeinandertreffen seit dem 5:0-Sieg in München im Mai 2022 eine Niederlage für die Eisbären setzte.

2:3 gegen München: Die Eisbären kassieren die vierte Niederlage in Folge – Aufholjagd kommt zu spät

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben die Niederlagenserie auch im neuen Jahr nicht stoppen können. Gegen den Spitzenreiter Red Bull München verloren die Berliner knapp mit 2:3 (0:2,2:1,0:0) und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie. Das Spiel war mal wieder ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Die fehlende Konstanz hat den Deutschen Meister schon so einige Spiele gekostet. Kostet diese am Ende auch die DEL-Zugehörigkeit?

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zur Niederlage in Straubing nicht. Er ließ sowohl die Verteidiger-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Und im Tor stand erneut Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären trafen mit München auf den Liga-Primus. Zweimal traf man in dieser Saison bereits am Oberwiesenfeld aufeinander, zweimal setzte sich München durch (4:1/4:3). Für die Eisbären war es die schwerstmögliche Aufgabe zum Jahresauftakt. Man brauchte schon eine Top-Leistung und durfte sich keinerlei Fehler erlauben, um überhaupt den Hauch einer Chance gegen München zu haben.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start verpennte man jedenfalls. München konnte in aller Ruhe ins Angriffsdrittel fahren, dort kam Ex-Eisbär Austin Ortega an die Scheibe und durfte relativ ungestört einschießen. 0:1 nach 42 Sekunden, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte und Ortega zu viel Zeit und Platz hatte.
Fortan ging es hin her, ohne dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Die Eisbären zwar bemüht, aber auch mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau. Bei München lief die Scheibe da schon deutlich besser, aber auch die Mannschaft von Don Jackson konnte nicht für viel Gefahr vor dem Berliner Tor sorgen. Trotzdem waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft, bei denen es mehr nach Eishockey aussah als bei den Eisbären.
Mitte des ersten Drittels dann aber mal je ein guter Wechsel auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Kapitän Frank Hördler mit seinem Schuss von der blauen Linie an Münchens Goalie Daniel Allavena, im Gegenzug scheiterte Yasin Ehliz mit seinem Alleingang an Juho Markkanen. Wenig später war aber auch der Finne machtlos. Den ersten Schuss konnte er noch abwehren, gegen den Nachschuss von Jonathon Blum war er aber chancenlos. Patrick Hager scheiterte, die Scheibe kam zurück in den Slot, wo Blum zum Schuss ausholte und auf 0:2 stellte (11.).
München spielte das bis hierhin äußerst abgeklärt und souverän. Jede noch so kleine Chance wurde eiskalt genutzt. So, wie man es von einem Spitzenteam auch erwarten kann. Und davon war heute nur eins auf dem Eis. Die Eisbären fanden kein Mittel gegen die Münchner Defensive, leisten sich zudem zu viele Fehler im Spielaufbau und defensiv sah das auch alles andere als sicher aus. Ja, man kam auch mal zu Abschlüssen, aber so wirklich gefährlich war das alles nicht.
Zu allem Überfluss hielt der gute Vorsatz mit der Disziplin auch nur knapp 18 Minuten. Dann musste Zach Boychuk in die Kühlbox. So durfte das zweitbeste Powerplay der Liga ran, aber das funktionierte heute noch nicht. So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Eisbären-Sicht nach dem ersten Drittel. Und das war noch die beste Nachricht. Wer weiß, wie es gestanden hätte, wenn München hier volle 100 Prozent gegeben hätte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel dauerte es keine zwei Minuten, da erhöhten die Gäste auf 0:3. Chris DeSousa mit dem Querpass auf Ben Street und der netzte ein (22.). Die Reaktion der Fankurve, jedenfalls zaghaft: „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch…?„. Dabei war es der bis hierhin erwartete Spielverlauf. Oder gab es ernsthaft Fans, die an einen Sieg gegen München glaubten? Ich jedenfalls nicht! Und so stimmte die Fankurve das nächste Lied an: „Wir spielen nie wieder im Europapokal. Nächstes Jahr sind wir dabei in Liga 2!„. Ein noch unvorstellbares Szenario, aber so wie die Mannschaft in dieser Saison auftritt, kann es schnell bittere Realität werden. Wie weit man von der DEL-Spitze entfernt ist, sah man heute Abend gegen München. Gegen einen Gegner, der nicht einmal 100 Prozent geben brauchte, um gegen diese „Eisbärchen“ Tore zu schießen.
Gegenwehr zeigten die Eisbären aber auch kaum noch. Yasin Ehliz war erneut frei durch, Juho Markkanen verhinderte das 0:4.
Scheibenverluste waren in diesem Mitteldrittel an der Tagesordnung. Die Verunsicherung war den Eisbären deutlich anzusehen. Mit Abstiegskampf kennen sie sich eben nicht aus und das merkt man immer mehr. Das war auch im ersten Powerplay zu sehen, wo man die Formation zwar fand, die Pässe aber nicht immer ihr Ziel. Dennoch war man am Ende erfolgreich in Überzahl. Zach Boychuk hatte die Scheibe von rechts außen einfach mal auf das Tor gebracht und Giovanni Fiore hielt die Kelle in den Schuss – 1:3 (34.).
Die Initialzündung? Denn nur eine Minute später startete Giovanni Fiore den Turbo, umkurvte Daniel Allavena und schoss im Fallen ein – 2:3 (35.). Starke Aktion von Fiore, der sofort von der Fankurve gefeiert wurde.
Damit war hier ehrlich gesagt nicht zu rechnen, aber die Eisbären bleiben in dieser Saison eben eine Wundertüte. Und da man ja in dieser Saison keine 60 Minuten sein Spiel durchziehen konnte, war hier irgendwie doch noch Hoffnung, hatte man das Spiel bis zum 1:3 ja eher verschlafen. Vielleicht folgte ja hier jetzt die große Aufholjagd. Den Anfang hatte man jedenfalls gemacht und blieb auch danach am Drücker. Daniel Allavena bekam jetzt deutlich mehr zu tun als zuvor. München wirkte schon ein wenig beeindruckt, war aber auch selbst schuld. Denn man war sich seiner Sache hier anscheinend schon zu sicher und das bestraften die Eisbären. So war es nach 40 Minuten plötzlich wieder ein enges und vor allem spannendes Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begannen die Gäste vom Oberwiesenfeld in Überzahl, doch da hätte ihnen beinahe ihr Ex-Spieler Frank Mauer einen Shorthander eingeschenkt. Zweimal scheiterte er aber an Daniel Allavena.
Die Eisbären blieben auch im Schlussdrittel am Drücker und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Der Glaube, gegen den Spitzenreiter etwas Zählbares mitzunehmen, war plötzlich zurückgekehrt. Vorsicht war dennoch geboten, denn auch München versteckte sich im Schlussdrittel nicht.
So entwickelte sich im letzten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Teams ihren Teil zum Spiel beitrugen. Nicht noch so wie zu Beginn des Spiels, als lediglich München spielte.
Die Eisbären waren in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, liefen immer wieder an, fanden aber kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Trotzdem zollten die Fans der Mannschaft für deren Einsatz und Kampfgeist Respekt. In den letzten Minuten des Spiels standen die Fans in der Arena am Ostbahnhof und unterstützten die Eisbären nochmal lautstark.
Trainer Serge Aubin riskierte alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende des Spiels Goalie Juho Markkanen vom Eis. Zudem nahm er seine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Minuten nochmal einzuschwören. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und machten ordentlich Druck. Doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Am Ende verlor man mit 2:3.

Und diese Niederlage hatte man sich selbst zuzuschreiben. Weil man nach wie vor ein Problem mit der Konstanz hat. Bis zur 34. Spielminute tat man sich enorm schwer gegen den Spitzenreiter, welcher hier souverän mit 3:0 führte, ohne dabei jedoch zu überzeugen. Erst mit dem Anschlusstreffer durch Giovanni Fiore fand man einen Weg ins Spiel und startete die Aufholjagd. Fiore krönte diese mit seinem zweiten Treffer, die Eisbären waren nun drin im Spiel und setzten München immer wieder unter Druck. Doch im Schlussdrittel konnte man die Aufholjagd nicht mehr vergolden. Auch wenn man noch einmal alles versuchte.
Die ersten 34 Minuten machen Angst im Abstiegskampf, die letzten 26 Minuten lassen dagegen hoffen. Aber das kann nicht das Ziel der Eisbären sein. Es sollte das Ziel sein, endlich über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen und vor allem die so dringend benötige Siegesserie zu starten. Denn ansonsten droht in der nächsten Saison die DEL2.

3:4 in München: Dennoch eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zu Spiel eins am Oberwiesenfeld

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Auswärtsspiel bei Red Bull München verloren. Am Mittwochabend verlor der Deutsche Meister in der Final-Neuauflage knapp mit 3:4 (0:2,1:1,2:1). Dabei haben die Berliner trotz der Niederlage eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Spiel am Oberwiesenfeld gezeigt. Die Niederlage war am Ende an der heute schlechten Chancenverwertung festzumachen sowie an zu vielen Turnovern vor den Gegentoren.

In der Defensive blieb das Verteidiger-Pärchen Julian Melchiori und Eric Mik zusammen. Morgan Ellis bekam mit Jonas Müller einen neuen Partner an seine Seite. In Köln war das noch Korbinian Geibel gewesen, welcher heute nicht dabei war. Müller verteidigte am Sonntag noch an der Seite von Frank Hördler, der spielte heute mit Manuel Wiederer zusammen. Dessen Platz in der dritten Reihe an der Seite von Bennet Roßmy und Giovanni Fiore nahm Rückkehrer Peter Regin ein. Und in der vierten Reihe rückte Kevin Handschuh für Marco Baßler ins Line-up und stürmte zwischen Marcel Barinka und Jan Nijenhuis. Die ersten beiden Sturmreihen blieben unverändert.
Und auch im Tor gab es eine Änderung. Juho Markkanen bekam seinen dritten Start, Felix Noack saß erstmals als Back-up bei einem DEL-Spiel auf der Bank. Tobias Ancicka wurde geschont.

Nur drei Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen am Oberwiesenfeld trafen beide Mannschaften erneut in München aufeinander. Während die Mannschaft von Coach Don Jackson von der Tabellenspitze grüßte, standen die Eisbären als Achter im Tabellen-Mittelfeld. Es bedurfte einer Top-Leistung, wollte man in München Punkte holen.

Von Beginn an war es eine Partie, welche von hohem Tempo geprägt war. Zudem war das Spiel erwartungsgemäß hart umkämpft. Und München ging in Führung. Zwei-auf-Eins-Angriff, Freddie Tiffels brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, über Umwege kam Andreas Eder im Slot an die Scheibe und drückte sie über die Linie. Ein kurioses Tor zur Münchener Führung, weil die Berliner nicht gut verteidigten und Eder den richtigen Riecher hatte – 0:1 (8.).
Doch die Eisbären waren nicht geschockt, waren gut drin im Spiel und suchten auch immer wieder den Weg in die Offensive. Nur dort sorgten sie zu selten für Gefahr. Anders München. Zwei Verteidiger hebelten die Berliner Defensive aus. Zach Redmond mit dem Querpass auf Jonathon Blum, welcher zu viel Platz hatte. Blum ließ Markkanen aussteigen und ganz alt aussehen und versenkte die Scheibe anschließend im leeren Tor – 0:2 (12.). Auch hier war es wieder schlecht verteidigt von Berlin.
Fünf Minuten vor der ersten Drittelpause sorgte die Top-Reihe der Eisbären für eine dicke Chance. Leo Pföderl tankte sich klasse durch, brachte die Scheibe zu Alexandre Grenier, doch der scheiterte an Mathias Niederberger im Münchener Tor.
Solche Aktionen gab es von den Eisbären aber eher selten zu sehen. Anders von München, welche die Berliner Defensive immer wieder schwindelig spielten. Das ging teilweise zu schnell für die Gäste, welche mit dem Tempo der Hausherren immer wieder große Probleme hatten.
Zum Ende des ersten Drittels bot sich den Hauptstädtern dann aber die dicke Chance in Überzahl. Dort fand man sofort die Formation und kam auch zu guten Chancen. Aber sowohl Matt White als auch Leo Pföderl mit einem abgefälschten Schuss scheiterten am ehemaligen Berliner Schlussmann. So lag man nach 20 Minuten mit 0:2 hinten.

Die Eisbären kamen wild entschlossen aus der Kabine und sorgten bereits in den ersten zwei Minuten für zwei gute Chancen. Doch wie gut Mathias Niederberger ist, wissen sie in Berlin am besten. Auf der Gegenseite packte Juho Markkanen einen starken Save im Liegen gegen Trevor Parkes aus. Das wird ihm guttun.
Das Spiel ging so temporeich weiter und schon waren die Eisbären wieder vor dem Münchener Tor. Und da wurde den Hausherren das schlechte Eis in München zum Verhängnis. Matt White spielte die Scheibe tief, Mathias Niederberger wollte sie hinter dem Tor stoppen, doch die Scheibe versprang ihm und rutschte vor das Tor, wo Zach Boychuk angerauscht kam und die Scheibe nur noch ins leere Münchener Tor schießen musste – 1:2 (24.).
Den Anschlusstreffer hatten sich die Berliner dank der starken Anfangsphase auch verdient gehabt. Und die Gäste blieben am Drücker, dominierten das Spiel im zweiten Drittel bis hierhin. Man war viel besser drin im Spiel und spielte ein sehr aggressives Forechecking, welches München vor Probleme stellte.
Dennoch mussten die Eisbären bei den schnellen Gegenangriffen der Hausherren auch immer wieder aufpassen. Komplett ausschalten kann man das Offensivspiel der Münchener eben nicht.
Acht Minuten vor der zweiten Pause durfte erstmals das beste Powerplay der Liga ran, Zach Boychuk musste auf die Strafbank. Doch die Eisbären hatten den Unterzahlbreak durch Alexandre Grenier, doch der vergab denkbar knapp.
Doch nach einem Scheibenverlust von Jonas Müller klingelte es erneut im Berliner Tor. Eigentlich hatten Julian Melchiori und Matt White die Situation gerettet, doch dann kam Parkes doch noch an die Scheibe. Er legte die Scheibe zurück zu Daryl Boyle, welcher sie ins Netz schweißte – 1:3 (36.). Bitter für die Eisbären, die zuvor noch das starke Powerplay der Hausherren kaltgestellt hatten. Aber auch dem dritten Treffer ging ein Fehler voraus. Das darfst du dir gegen eine Mannschaft wie München eben nicht leisten – vor allem nicht in der Häufigkeit.
Nach dem dritten Tor war München wieder besser drin im Spiel, aber Juho Markkanen verhinderte ein mögliches viertes Gegentor. So ging es mit einem 1:3-Rückstand für die Berliner in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel ging es munter hin und her. München war auf der Suche nach der Vorentscheidung, während die Eisbären die Partie noch einmal so richtig spannend machen wollten. Der Einsatz der Berliner stimmte hier heute auf jeden Fall. Sie kämpften bis zum Ende, ließen es anders als vor drei Wochen zu seinem Duell auf Augenhöhe werden.
Doch was nicht stimmte, war die Chancenverwertung. Diese ließ heute zu wünschen übrig. Anders bei München, welche die Probleme der Eisbären bei der Zuordnung in der Defensive eiskalt bestraften. Justin Schütz mit dem 4:1 (46.). Filip Varejcka hatte die Scheibe gegen Eric Mik erobert und dann schnell das Auge für Schütz im Slot gehabt, der komplett frei stand und einschießen konnte. Die vierte Reihe der Hausherren deckte die Fehler in der Berliner Defensive schonungslos auf.
Aber die Eisbären gaben nicht auf. Matt White kam frei vor Mathias Niederberger zum Abschluss und verkürzte auf 2:4 (50.). Kevin Clark hatte White klasse in Szene gesetzt.
Und die Chance auf das 3:4 bot sich den Eisbären, als Trevor Parkes auf die Strafbank musste und den Berlinern ein Powerplay ermöglichte. Das Powerplay konnte man zwar nicht nutzen, weil man auch gar nicht in die Nähe des Tores kam. Doch mit Ablauf der Strafzeit spielten Jonas Müller und Matt White einen Doppelpass. Müller zog dann von oben ab und verkürzte auf 3:4 (53.). Das erste Saisontor der Nummer 18.
Auf einmal war hier wieder Spannung am Oberwiesenfeld. Und die Berliner machten jetzt richtig viel Druck, wollten den Ausgleich erzwingen. Aber München spielte das sehr schlau, machte die gefährlichen Schusswege zu. Und das zogen die Hausherren bis zur Schlusssirene durch. Somit gewann München auch das zweite Duell gegen den Deutschen Meister.

Aber heute war es deutlich enger als noch vor drei Wochen. Weil die Eisbären heute auch ein deutlich stärkeres Team zur Verfügung hatten. Die Berliner zeigten auch ein starkes Spiel, hatten immer wieder Phasen, wo sie viel Druck entfachten und auch die Chancen hatten. Auch nach dem 1:4 gab man sich nicht auf und kam nochmal auf 3:4 ran, doch am Ende ging den Eisbären die Zeit aus.
Die Gründe für die Niederlage würde ich vor allem in zwei Dingen sehen: Zum einen an der Chancenverwertung, die heute einfach nicht so gut war wie in Köln. Und zum anderen an den unnötigen Fehlern, welche zu den Gegentoren führen. Fehler können passieren, aber in dieser Häufigkeit und dann noch gegen ein Top-Team eben nicht. Das wurde den Hauptstädtern heute zum Verhängnis. Und doch überwiegen die positiven Punkte in diesem Spiel. Aber schöner sind Siege in München ja auch erst in den Playoffs, wenn es um alles geht. Von daher gönnen wir den Münchenern die zwei Triumphe in der Hauptrunde…