Marcel Noebels: „Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht“

14 Spiele haben die Eisbären Berlin in der laufenden PENNY DEL-Saison absolviert. Das erste Saisonviertel ist sozusagen vorüber und die Hauptstädter stehen nach diesem auf dem dritten Tabellenplatz. 48:33-Tore und 28 Punkte weist die Statistik für den Deutschen Meister aus. Mit der Punktzahl wäre man eigentlich Zweiter in der Tabelle, aber Corona ändert eben alles. Durch zuletzt viele Spielausfälle ist das Tabellenbild ordentlich verzerrt und die Teams haben zwischen elf und 15 Spiele absolviert. Daher hat die Liga auch in diesem Jahr wieder den Punkte-Quotienten eingeführt und aufgrund diesen sind die Berliner eben nur Tabellendritter. Zeit also, um ein erstes kleines Fazit zu ziehen.

Was dabei natürlich sofort ins Auge sticht, ist die makellose Auswärtsbilanz der Eisbären. Alle sieben Spiele wurden nach regulärer Spielzeit gewonnen. Damit ist man natürlich das beste Auswärtsteam der gesamten Liga. Zu Hause stehen dagegen nur zwei Siege aus sieben Spielen zu Buche und der vorletzte Platz in der Heim-Tabelle. Klar, dass Coach Serge Aubin gerade auf heimischen Eis noch Verbesserungspotential sieht:

Zuhause in der eigenen Arena müssen wir noch besser spielen. Die Auswärtsbilanz ist natürlich sehr gut. Sieben Spiele, 21 Punkte – besser geht es nicht.

Die Spieler selbst sind auch ratlos, was zuhause anders läuft als auswärts. Immer wieder wurden die Spieler nach den Heimspielen darauf angesprochen, immer wieder fanden sie darauf keine richtige Antwort. Schließlich würde man jedes Spiel gleich angehen und das Ziel haben, dieses zu gewinnen.
Doch dabei fiel dem geneigten Zuschauer schon auf, dass die Mannschaft Zuhause viel zu oft zu hektisch vor dem Tor agierte, während man auswärts die Chancen eiskalt verwertet. Inzwischen ist das aber wieder besser geworden und man konnte nach vier Liga-Heimniederlagen zu Saisonbeginn endlich die ersten beiden Heimsiege feiern und dabei auch ordentlich Tore erzielen. Das 1:3 gegen Schwenningen am Freitag war dann aber wieder ein kleiner Rückfall. Dennoch hat man in den letzten Wochen gesehen, als man sieben Spiele in Serie gewann (inklusive der CHL), dass die Eisbären deutlich besser in Fahrt gekommen sind. Das sah auch Stürmer Marcel Noebels so:

Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht. Wenn man uns am Anfang der Saison gesehen hat oder in der Vorbereitung. Es ist inzwischen schon ein Ritual, dass wir ein bisschen langsam in die Saison oder Vorbereitung starten. Aber wir haben als Mannschaft viele gute Schritte und viele gute Sachen in den letzten paar Tagen und Spielen gesehen, auf die wir aufbauen können.

Noebels, der mit 18 Scorerpunkten zusammen mit Blaine Byron Top-Scorer der Berliner ist, meinte nach dem Schwenningen-Spiel aber auch, dass man noch Bedarf hat, viele Punkte zu verbessern. Er sprach dabei vor allem das Powerplay an, welches man derzeit nur auf Platz 13 in der Liga findet. Zu wenig für ein Team, wie es die Eisbären sein wollen:

Wir haben noch Bedarf, viele Punkte zu verbessern. Auch im Powerplay, gerade heute (Anmerkung: das Interview fand nach dem Schwenningen-Spiel statt), vielleicht das Tor zu machen, um nochmal Schwung zu bekommen. Da beziehe ich mich selbst mit ein. Das sind so Punkte, wo ich froh bin, dass wir noch früh in der Saison sind, die man auf jeden Fall noch verbessern kann.

Während der Siegesserie sah das Überzahlspiel zwar schon deutlich besser aus, aber dennoch ist da viel Luft nach oben. Dagegen läuft das Penaltykilling deutlich besser. Da findet man die Hauptstädter auf dem dritten Platz.

Serge Aubin wurde gefragt, wie zufrieden er mit dem bisherigen Saisonverlauf ist und was man noch verbessern kann und muss:

Ab und zu spielen wir noch zu verspielt, zu fancy. Ich möchte, dass meine Mannschaft offensiv spielt und den Gegner jagt. Die Intensität muss noch erhöht werden. Aber auf lange Sicht bin ich optimistisch. Es braucht immer seine Zeit, bis eine Mannschaft sich komplett findet.

Und dass sich die Mannschaft in einem Prozess befunden hat bzw. noch immer befindet, dass wurde von Aubin immer wieder gepredigt. Aber man hat in den letzten Wochen gesehen, wie die Mannschaft immer mehr zusammen gewachsen ist, dass sie sich immer besser aufeinander eingestimmt haben und dass auch die Neuzugänge immer besser integriert waren. Daher gab Marcel Noebels auch das Ziel Top-4 heraus, wo man ja aktuell auch steht. Diesen Platz will man festigen

Insgesamt sieht man aber so langsam, wo die Mannschaft hingeht, wo unser Weg sein wird. Wo wir auch hin wollen, ist klar die Top-4, das wollen wir auch festigen.

Das Potential dafür haben die Berliner allemal. Sie haben auch in diesem Jahr wieder einen Kader, der um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann. Die Titelverteidigung wurde ja auch als Saisonziel herausgegeben. Und die Neuzugänge, noch nicht alle, aber immerhin einige, haben ja auch bereits voll eingeschlagen. Blaine Byron hatte ich schon angesprochen, der mit neun Toren und neun Vorlagen bis jetzt voll überzeugt hat. Aber auch Yannick Veilleux (9 Scorerpunkte) und Kevin Clark (8) finden so langsam zu ihrer Form. Um nur mal einige zu nennen. Denn dass die Hauptstädter über eine gute Mannschaft verfügen und die Tiefe im Kader auch gebrauchen werden, wissen alle Spieler, wie Marcel Noebels sagte:

Wir wissen alle, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir haben mit Frans Nielsen nochmal jemanden geholt, der viel Erfahrung mitbringt. Tiefe in so einer langen Saison mit zwei große Turnieren, wo viele Jungs viel Eishockey spielen werden und sich einer mal – toi toi toi – hoffentlich nicht verletzt. Ich glaube, dann zeigt sich auch, wer gut besetzt ist.

Fünf Siege in Serie: Der Deutsche Meister kommt ins Rollen

Elf Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und die Eisbären Berlin haben den Kontakt zur Spitze endgültig hergestellt. Man steht nach elf Spielen mit 22 Punkten auf Platz Vier und liegt damit nur ganze zwei Zähler hinter Spitzenreiter München. Der Grund dafür sind drei Ligasiege in Serie, welche vorher noch nicht gelungen waren. Weil man eben den Heimfluch mit sich herum trug, doch seit vergangenem Dienstag ist dieser vorbei. Dort besiegte man in der Champions Hockey League (CHL) den HC Lugano mit 6:3. Auch in der DEL legte man den ersten Heimsieg hin, gegen Köln gewann man am Sonntag mit 5:3. Elf Tore zu Hause in nur zwei Spielen, zuvor waren es ganze vier in vier Spielen. Der Bann scheint also inzwischen gebrochen zu sein.

Was aber auch daran liegt, dass sich die Mannschaft immer besser aufeinander einstellt und einstimmt, immer besser zusammen harmoniert. Coach Serge Aubin sieht daher derzeit auch keinen Anlass, um irgendetwas zu ändern, weshalb ein Mark Zengerle weiterhin nur der Platz auf der Tribüne bleibt. Ein Wechsel scheint hier durchaus möglich zu sein, wenn gleich sich Zengerle in Berlin trotz der Umstände wohlfühlt und sich durch Leistungen weiterhin anbieten will. Aubin lobte nach dem Spiel gegen Köln seine Mannschaft und erklärte auch, warum derzeit kein Platz für Mark Zengerle im Kader ist:

Die Mannschaft spielt halt zur Zeit sehr gut und deswegen habe ich jetzt keine Änderungen am Line-up vorgenommen.

Fünf Spiele, fünf Siege, 25:12-Tore belegen die Aussage des Berliner Chef Coaches. Die Eisbären hatten auswärts kein Problem mit dem Tore schießen, das hatte man nur zu Hause. Weil man dort einfach zu kompliziert spielte, zu hektisch, zu selten den Schuss in der richtigen Situation abgab. Das änderte man gegen Lugano und gegen Köln und prompt klingelte es elf Mal im gegnerischen Tor. Mit jedem weiteren Tor steigt natürlich auch das Selbstvertrauen der Spieler und die Siegesserie lässt die Brust nur noch breiter werden.
Aubin hatte es immer wieder gepredigt, als man zu Hause Niederlagen kassierte. Immer wieder sagte er, man befinde sich noch im Prozess, es muss sich noch alles finden und jetzt sieht man, dass er damit Recht hatte. Wenn gleich natürlich auch nach wie vor noch nicht alles rund läuft, was aber nach erst elf gespielten Spielen auch kein Wunder ist. Aber man hat die Fehler angesprochen und diese Stück für Stück, Spiel für Spiel abgestellt und so konnte man die jüngste Erfolgsserie starten.

Und war man zu Beginn vielleicht noch zu sehr von der Top-Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron abhängig, so scort nun auch regelmäßig die zweite Reihe, welche am Sonntag Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux bildeten. Letzterer kommt immer besser in Fahrt und traf gegen die Haie gleich zweimal.
Doch nicht nur der Offensiv-Motor zu Hause kommt so langsam aber sicher ins laufen. Nein, auch das Powerplay war einer der Hauptgründe für den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison. Die in dieser Spielzeit bekannte Schwäche der Domstädter in Sachen Disziplin fiel ihnen in der Hauptstadt auf die Füße. Die zuvor in Überzahl äußerst harmlosen Eisbären schossen vier der fünf Tore gegen Köln in Überzahl. Zuvor waren es ganze drei Tore in zehn Spielen gewesen, womit man das schwächste Überzahlspiel der gesamten Liga hatte. Die Erfolgsquote lag bei unter zehn Prozent. Jetzt ist man auf Platz Dreizehn angekommen mit einer Erfolgsquote von 17,95 Prozent (7 Tore in 39 Überzahlsituationen).

Es ist kein Geheimnis, dass zwei gut funktionierende Special Teams mit spielentscheidend sein können. Das Penaltykilling der Berliner funktionierte bis dato schon sehr gut, nun also auch das Überzahlspiel. In Unterzahl sind die Berliner gar die drittbeste Mannschaft mit einer Erfolgsquote von 82,05 Prozent. Nur Mannheim und Wolfsburg sind noch besser, das aber auch deutlich.

Die Eisbären basteln also immer mehr an ihrer Meisterform, doch davon ist man natürlich noch ein gutes Stückchen entfernt. Denn noch immer hapert es an den punktgenauen Zuspielen zum Gegner, noch immer bringt man die Scheibe zu langsam aus dem eigenen Drittel. Was gegen Köln aber schon besser wurde.
Das sie viele Torschüsse abgeben, war bereits bekannt, doch führten diese eben bisher nur auswärts zum Erfolg. Jetzt aber hat es auch endlich mal zu Hause geklappt und das, obwohl man mit 31 Schüssen sieben weniger abgab, als das noch in Bietigheim und Nürnberg der Fall war. Aber die Qualität der Schüsse, gerade auf heimischen Eis, war eben deutlich besser als in den ersten vier Ligaspielen zu Hause.

Haben wir oben die beiden ersten Sturmreihen angesprochen, welche sich immer mehr warm schießen, so dürfen wir aber auch nicht andere Spieler vergessen, welche in der vergangenen Woche auf sich aufmerksam gemacht haben. So erzielte zum Beispiel ein Eric Mik gegen Köln sein erstes DEL-Tor. Ein Kai Wissmann legte in Nürnberg ein Drei-Punkte-Spiel (1 Tor/2 Vorlagen) hin. Was natürlich Goldwert ist für die Hauptstädter, dass von immer mehr Spielern Gefahr ausgeht, was es dem jeweiligen Gegner schwer macht, sich auf die Berliner einzustellen. Denn auch die dritte und vierte Reihe kann in einigen Wechseln immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
Und dann darf man ja auch nicht vergessen, dass mit Frans Nielsen jetzt auch noch ein echter NHL-Star kurz vor seinem Debüt bei den Eisbären steht. Mit ihm erhalten die Berliner noch mehr Tiefe im Kader, haben noch mehr Möglichkeiten, anzugreifen. Aber: Der Transfer erhöht auch den Konkurrenzkampf in der Offensive, ist Nielsen doch der zehnte Importspieler beim Hauptstadtclub. Neun dürfen allerdings nur auf dem Spielberichtsbogen stehen. Da wird im Training nun also hart gekämpft, um am Spieltag im Line-up zu stehen.

Den Trainer wird das freuen, denn so hat er nach wie vor hungrige Spieler im Kader, welche die Erfolgsserie am liebsten unendlich fortsetzen wollen. Die Chance auf Sieg Nummer Sechs in Folge besteht am Sonntagnachmittag, wenn der ERC Ingolstadt zu Gast ist. Morgen haben die Berliner spielfrei, somit können sie die Akkus nach dem gestrigen Auswärtssieg in Lugano zum Abschluss der CHL wieder aufladen.
Und am Sonntag hat man dann auch einen wohlmöglich noch lauteren siebten Mann hinter sich. Denn nachdem die Eisbären auf „2G“ umgestellt haben, können nun noch mehr Fans in die Arena am Ostbahnhof strömen. Dann kann aus der Arena wieder der altbekannte Hexenkessel werden, der den Gegnern das fürchten lehrt. Der Heimfluch ist besiegt und jetzt wird es Zeit, nicht nur die Siegesserie weiter auszubauen. Nein, jetzt wird es Zeit, eine Heimserie zu starten und die Arena am Ostbahnhof wieder zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen.

Die Eisbären Berlin nach neun DEL-Spieltagen: Auswärts Erster – Zuhause Letzter

Die unglaubliche Serie der Eisbären Berlin hält auch nach neun Spieltagen in der PENNY DEL weiterhin an. Am Freitagabend kassierte man beim 1:3 gegen die Düsseldorfer EG die vierte Heimniederlage in Folge – inklusive CHL steht man sogar bei sechs Heimpleiten in Serie. Dafür holte man am Sonntagabend beim 4:2 in Bietigheim den fünften Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel der Saison. Damit sorgte man zugleich für einen neuen Vereinsrekord, denn noch nie zuvor waren die Berliner mit fünf Auswärtssiegen am Stück in die Saison gestartet. Und so hat man weiterhin das kuriose Bild in der Tabelle: Zuhause ist man mit 4:13-Toren und nur einem Punkt das schlechteste Heimteam der Liga, auswärts hingegen führt man die Tabelle mit der vollen Punktzahl von 15 Punkten und 22:7-Toren an. In der Gesamt-Tabelle blieben die Eisbären nach den beiden Spielen auf Platz Fünf mit nun 16 Punkten und 26:20-Toren.

Die Spieler der Eisbären werden immer wieder gefragt, woran dieser Unterschied liegt, dass es auswärts läuft und man zu Hause gefühlt nichts auf die Reihe bekommt. Marcel Noebels wurde daher nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf gefragt, was es denn zur Zeit so schwierig macht, zuhause zu spielen?

Daran liegt es jetzt glaube ich nicht, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich gehen ins Spiel rein genauso heim wie auswärts. Das sollte eigentlich kein Faktor sein. Eigentlich sollten wir zuhause mehr Punkte holen wie auswärts. Aber den Schalter haben wir bisher nicht umgelegt. Es wird natürlich Zeit, so langsam in die Spur zu finden.

Die Berliner sind auf Spurensuche, doch einen richtigen Ansatz hat man bisher nicht gefunden. Was bei den Heimspielen, insbesondere jetzt wieder am Freitag gegen die DEG auffiel, man erlaubt sich zu viele individuelle Fehler, bekommt den Pass nicht sauber zum Mitspieler gespielt und alleine der Aufbau aus dem eigenen Drittel heraus dauert enorm lange. Und wenn, dann gelingt er auch zu selten. Marcel Noebels wirkte diesbezüglich auch etwas ratlos:

Also ich finde auch, dass wir von hinten viel zu selten vernünftig aus der Zone kommen. Aber wir haben zu viele Scheibenverluste alleine schon im eigenen Drittel. Es fängt ja bei uns schon an, dass wir keinen guten ersten Pass spielen und meistens eigentlich der Scheibe hinterher rennen, obwohl wir sie eigentlich vorher hatten. Wir müssen wieder zusammenfinden, damit wir enger zusammen sind, damit wir uns besser unterstützen, keine 30-Meter-Pässe über das Eis spielen. Ich bin selber so ein bisschen ratlos gerade, warum wir so auftreten. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft da wieder raus finden.

Chancen erspielt man sich ja, sowohl zuhause als auch auswärts. Aber die Eisbären schaffen es zurzeit nicht, beste Chancen zu nutzen. Auch Marcel Noebels eben nicht, der am Freitag mit Blaine Byron ein 2-auf-0-fuhr, die Scheibe aber nicht am DEG-Goalie vorbei bekam. Das sind normalerweise sichere Tore für den Berliner Torjäger, der solche Chancen eigentlich mit verbundenen Augen macht. Aber nicht in dieser Saison. Da wirken die Eisbären irgendwie nicht ganz bei der Sache, wenn sie zuhause vor den eigenen Fans spielen. Hinten die bereits angesprochenen individuellen Fehler und das sehr langsame rauskommen aus der eigenen Zone, vorne spielt man das einfach zu hektisch und will lieber noch den einen Pass spielen oder den einen Kringel fahren, statt einfach mal die Scheiben zum Tor zu bringen. Eben das, was sie auswärts machen und wo es ja bisher auch bestens klappt.
Vier Tore in vier Heimspielen sind eines Deutschen Meisters unwürdig. Am Freitag waren es wieder 35 Torschüsse, nur einer fand den Weg ins Netz. In Bietigheim waren es zwei Tage später nur drei Torschüsse mehr, aber eben auch drei Tore mehr. Die Erklärung dafür ist aber einfach: Gegen Düsseldorf gab man nur 16 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab, weil die DEG die gefährlichen Räume gut zu machte und die Eisbären so immer wieder nach außen zwang oder zu Schüssen von der blauen Linie. In Bietigheim kam man dann nach Anlaufschwierigkeiten besser vor das Tor und gab 36 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab.

Was aber bei den Eisbären weiterhin ein Problem ist: Sie sind zu abhängig von der Top-Reihe um Marcel Noebels. Diese war für das einzige Tor gegen Düsseldorf verantwortlich. Dahinter wird es dann schon eng, wobei immer mal wieder die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore auf dem Scoreboard auftaucht. Aber den Berlinern mangelt es da noch an der nötigen Tiefe, dass auch mal die hinteren Reihen treffen. Gestern war da sicherlich schon mal ein guter Ansatz, als die vierte Reihe den so wichtigen Ausgleich erzielte. Aber solche Momente kommen noch zu selten im Berliner Spiel vor.
So verwundert auch nicht die Eiszeit, dass es gegen die DEG Marcel Noebels, Leo Pföderl, Matt White und Zach Boychuk waren, welche über 20 Minuten Eiszeit kamen. Bis auf Boychuk hatten die drei anderen Stürmer auch beim Aufsteiger über 20 Minuten Eiszeit. Die Last wird da noch auf zu wenige Schultern verteilt.

Auch das Powerplay bleibt weiterhin eine große Baustelle beim Deutschen Meister. Insgesamt 12:36-Minuten war man am Wochenende in Überzahl, kein einziger Treffer sprang dabei heraus. Inzwischen haben die Eisbären das schwächste Powerplay der gesamten Liga. Gerade in engen Spielen und gegen Spitzenteams kann ein starkes Powerplay von großer Bedeutung sein. Doch das Powerplay der Eisbären sorgt für keinerlei Angst in der PENNY DEL.

Die zur Zeit dürftigen Leistungen auf eigenem Eis mündeten am Freitagabend im ersten kleineren Pfeifkonzert nach der Schlusssirene. So langsam aber sicher ist eben auch die Geduld der Fans zu Ende. Man kann immer verlieren, aber dann muss auch die Leistung stimmen, aber wenn es wie am Freitag in den ersten beiden Dritteln dem Fan weh tut, den Eisbären beim spielen zuzuschauen, dann kommen die Pfiffe nicht von ungefähr. Das wirkte teilweise wie ein planloses Anrennen, ein kopfloses herum stolpern auf eigenem Eis. So einen richtigen Gameplan hat man zuhause noch nicht erkennen können.

In dieser Woche gibt es wieder zwei Möglichkeiten, die Heim-Misere zu beenden. Morgen Abend trifft man in der Champions Hockey League (CHL) auf den HC Lugano aus der Schweiz und am Sonntag sind die Kölner Haie in der PENNY DEL zu Gast in der Hauptstadt. Da sollte der Heimfluch endlich besiegt werden.

Schauen wir noch kurz auf die Youngsters, bleibt festzuhalten, dass Eric Mik weiterhin gut Eiszeit erhält. Gegen die DEG waren es 12:17 Minuten und in Bietigheim 9:42 Minuten. In Bietigheim waren es zudem noch 1:56 Minuten in Unterzahl. Sebastian Streu kam auf 7:49 Minuten (Düsseldorf) und 12:22 Minuten (Bietigheim). Auch Streu kam in Bietigheim in Unterzahl zum Einsatz (1:42 Minuten).
Bennet Roßmy kam nur auf 2:34 Minuten (Düsseldorf) und 3:44 Minuten (Bietigheim).

Ob Trainer Serge Aubin für das morgige CHL-Spiel Spieler schonen wird, stand heute noch nicht fest. Die Berliner waren mit nur einem Punkt in die CHL gestartet und haben nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen der KO-Phase. Von daher würde es nicht verwundern, wenn Aubin etwas rotiert, zumal bereits am Donnerstag das nächste Ligaspiel in Nürnberg ansteht.

Die Eisbären Berlin nach sieben DEL-Spieltagen: Auswärts weiterhin stark und zu Hause ohne Sieg

So langsam lohnt sich schon einmal ein erster Blick auf die Tabelle der PENNY DEL. Sieben Spieltage sind absolviert und vorne findet man mit München und Mannheim die zwei Schwergewichte des deutschen Eishockeys. Dahinter kommen der Vizemeister Wolfsburg und Köln, auf Platz Fünf folgen bereits die Eisbären Berlin. Damit hat man in der dritten Saisonwoche mal wieder einen Sprung in der Tabelle gemacht. War man nach dem ersten Wochenende noch auf Platz Sechs, rutschte man in der Woche darauf auf Rang Neun ab. Und nun verbesserte man sich also wieder und machte einen großen Sprung auf Platz Fünf.

Das war aber auch nur möglich, weil die Hauptstädter in der vergangenen Woche zwei der drei Spiele auswärts bestritten haben. Denn da läuft es für die Mannschaft von Coach Serge Aubin nach wie vor wie geschmiert. Das 4:0 in Straubing und das 3:1 in Krefeld waren die Auswärtssiege Nummer drei und vier in dieser Saison. Und das in insgesamt vier Auswärtsspielen. 18:5-Tore zeigt die Statistik in den vier Gastspielen an. Aubin wurde nach dem Sieg am Sonntag in Krefeld gefragt, was denn seine Mannschaft auswärts derzeit so stark macht?

Ich würde sagen, heute war unser härtestes Auswärtsspiel, aber die Jungs sind stabil geblieben. Es ist ihnen wichtig und deshalb haben sie Wege gefunden. Wir wollen natürlich nicht zwei Spiele in Folge verlieren. Gute Teams finden einen Weg nach einer Niederlage wieder zurückzukommen und das haben die Jungs heute getan.

Während man auf fremden Eis weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust ist, wartet man zu Hause auch nach dem dritten Heimspiel immer noch auf den ersten Sieg. Den beiden deutlichen Niederlagen gegen München (1:4) und Mannheim (0:3) folgte am Freitagabend eine knappe 2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg. Wobei man da sagen muss, dass man sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Denn wer in der Verlängerung eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassiert, braucht sich nicht über die Pleite zu wundern.
Was man aber nach dem Spiel am Freitagabend gegen Wolfsburg merkte, war der Frust, der bei den Spielern enorm tief saß. Leo Pföderl wurde zum Beispiel darauf angesprochen, was man abstellen kann, weil man zu Hause immer so einen schwierigen Start hat?

Ach, das ist doch Schwachsinn. Letztes Jahr haben wir auswärts die ersten fünf Spiele verloren und dann haben wir auf einmal auswärts gewonnen und am Schluss waren wir Meister. Also 6. Spieltag oder 5. oder 7., keine Ahnung. Weiter geht´s. Wir gewinnen unsere Spiele schon.

Ja, ihre Spiele gewinnen die Eisbären. Aber eben zur Zeit nur auswärts. Weil man zu Hause irgendwie das Gefühl hat, dass sie irgendetwas blockiert. Zwar kommt man zu Chancen, man kommt immer wieder vor das gegnerische Tor, aber dann bekommt man den Eindruck, dass sie zu hektisch werden. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, statt einfach geradlinig zu spielen. So wie auswärts eben. Die Statistik zu Hause spricht da Bände – 3:10-Tore. Chancen waren genügend da, satte 99 Torschüsse gaben die Berliner in den bisherigen drei Heimspielen ab. Die Ausbeute von drei Toren ist dann doch definitiv zu wenig.

Die Heim-Misere nennt Stürmer Yannick Veilleux gar inakzeptabel, wie er nach dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sagte:

Bei dem Kader, den wir haben, ist es inakzeptabel bei drei Siegen und drei Niederlagen zu stehen. Besonders zu Hause zu verlieren, ist inakzeptabel.

Auswärts hat man bis 128 Torschüsse abgegeben und dabei satte 18 Tore erzielt. Man hat das Gefühl, auswärts tun sich die Berliner leichter als zu Hause. Jedenfalls spielen sie auf fremden Eis befreiter auf und nutzen ihre Chancen deutlich besser als zu Hause. Auch steht man auswärts defensiv besser als zu Hause.
Dabei kam man ja in den drei Spielen der vergangenen Woche auch zu Chancen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Waren es in Straubing noch 29 Prozent aller Schüsse, welche man aus dem Slot abgab, waren es gegen Wolfsburg und in Krefeld bereits 38 Prozent. Aber nutzen konnte man die Chancen eben nur auf gegnerischem Eis. Daran muss man definitiv arbeiten.

Woran man aber auch arbeiten muss? Man ist zur Zeit zu sehr von einzelnen Spielern abhängig. Wenn Tore geschossen werden, dann sind es meistens nur die Spieler aus Reihe eins oder zwei. So auch in den letzten drei Spielen, als Blaine Byron (3 Tore/0 Assists), Leo Pföderl (1/2) und Marcel Noebels (0/3) wieder am besten scorten. Hinzu kommt Matt White mit zwei Toren und auch Yannick Veilleux, welcher zweimal in den drei Spielen traf. Doch die Last des Toreschießens verteilt sich derzeit noch auf zu wenige Schultern.

Bei den Special Teams besteht weiterhin Luft nach oben. Zwar erzielte man in Straubing zwei Überzahltreffer, doch in den beiden anderen Spielen blieb man ohne Tor. Dafür kassierte man gegen Wolfsburg und in Krefeld je ein Gegentor in Unterzahl. Der Gegentreffer gegen Wolfsburg war dabei spielentscheidend und die Strafzeit vollkommen unnötig. Denn da hatte man zuvor das Zählen vergessen und wurde dafür bitter böse bestraft.
Das Powerplay bleibt weiterhin ein Sorgenkind, auch trotz der zwei Treffer am Pulverturm. Mit einer Erfolgsquote von 13,64 Prozent stellt man mit Krefeld aktuell das schlechteste Überzahlspiel der Liga.
Dafür sieht es in Unterzahl besser aus. Das Penaltykilling der Eisbären belegt zur Zeit Rang sechs mit einer Erfolgsquote von 79,31 Prozent.

Schauen wir auf die Youngsters der Berliner. Da wäre zunächst einmal Eric Mik zu erwähnen, denn ihm gelangen zwei Torvorlagen in den letzten drei Spielen. Von der Eiszeit her spielte Mik in Straubing 8:29 Minuten, gegen Wolfsburg 16:25 Minuten (was da aber an der Verletzung von Nicholas B. Jensen lag) und in Krefeld 14:35 Minuten (da ersetzte er Jensen in der Verteidigung komplett). Sebastian Streu kam auf 8:52 Minuten (Straubing), 4:44 Minuten (Wolfsburg) und 11:52 Minuten (Krefeld.). Bennet Roßmy kam auf 4:57 Minuten (Straubing) und 2:57 Minuten (Wolfsburg). Gegen Krefeld war er nicht dabei, dafür spielte Korbinian Geibel. Und der kam auf 5:37 Minuten. Mik und Streu bekamen zudem Eiszeit in den Special Teams.

Auf der Torhüterposition bestritt Mathias Niederberger alle drei Spiele. In Straubing feierte er seinen ersten Shutout in dieser Saison. In den Spielen gegen Wolfsburg und Krefeld kassierte er vier Gegentore. Inzwischen ist die „Krake von Riga“ wieder bei starken 93,04 Prozent Fangquote angekommen und weist einen Gegentorschnitt von 1,97 Gegentoren pro Spiel auf.

Am kommenden Wochenende haben die Eisbären die Chance, ihren Heimfluch zu brechen. Dann ist die Düsseldorfer EG in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Am Sonntag reisen die Berliner zum Aufsteiger nach Bietigheim. Während die Serie am Freitag zu Hause bitte enden soll, darf die auswärts gerne immer so weiter gehen.

Die Eisbären Berlin nach vier DEL-Spieltagen: Auswärts läuft es bisher, zu Hause dagegen nicht

Es geht Schlag auf Schlag in der PENNY DEL: Am zurückliegenden Wochenende fanden die Spieltage Nummer Drei und Vier statt und in dieser Woche steht uns bereits die erste englische Woche bevor. Zwei der bevorstehenden drei Spiele absolvieren die Eisbären Berlin dann auswärts, was wohl aktuell ein Vorteil für die Berliner ist. Denn nach vier Spieltagen ist man zu Hause nach wie vor sieglos, während man auswärts beide Spiele gewann. Am Freitag holte man sich mit einem 4:0-Sieg in Bremerhaven den zweiten Auswärtssieg der Saison, ehe man am Sonntag beim 0:3 gegen Mannheim die zweite Heimniederlage kassierte. So rutschte man nach diesen beiden Spieltagen von Platz Sechs auf Platz Neun ab, wo man derzeit mit sechs Punkten und 12:11-Toren steht.

Während man zu Hause also noch auf den ersten Sieg wartet, ist man auswärts noch ungeschlagen und ohne Punktverlust. In der letzten Saison war das ja noch genau anders herum, da hatte man zu Beginn der Saison auswärts große Probleme, in Tritt zu kommen. Daher sagte Stürmer Marcel Noebels gestern nach dem Spiel auch, dass man schnell wieder zurück zur alten Heimstärke kommen muss:

Zwei Spiele zu Hause zu verlieren, war so nicht eingeplant. Auswärts haben wir es bis jetzt gut hinbekommen, aber zu Hause hatten wir bis jetzt immer so einen holprigen Start. Gegen München war das genauso. Unsere Stärke war eigentlich immer zu Hause zu gewinnen und dahin müssen wir wieder zurückkommen.

Das Wochenende war schon eins der Gegensätze. Während man in Bremerhaven das bisher beste Saisonspiel (O-Ton Serge Aubin) ablieferte und seinen Gameplan über 60 Minuten durchzog, verzweifelte man am Sonntag gegen Mannheim an der Chancenverwertung. Chancen hatte man genügend, auch in Überzahl, nur wollte die Scheibe einfach nicht ins Tor gehen. Verteidiger Kai Wissmann analysierte das Spiel anschließend so:

Wir hatten Alleingänge, wir hatten Zwei-auf-Eins, wir konnten aber kein Tor schießen. Es war so ein Tag, wo wir glaube ich noch zwei Drittel hätten spielen können, der Puck wollte einfach nicht rein.

Dieses Problem hatte man zwar auch noch im ersten Drittel in Bremerhaven, am Ende platze dann aber im Mitteldrittel der Knoten und man traf dreimal ins Tor der Hausherren, fing dabei sogar an zu zaubern. Da reichten 31 Torschüsse für vier Tore aus. Gegen Mannheim schoss man 39-mal auf das Tor von Felix Brückmann und traf nicht einmal. Es hätten 60 Schüsse sein können, man hätte vermutlich auch dann kein Tor erzielt, wie Kai Wissmann treffend nach dem Spiel analysierte.

Hatte man am Freitag in den ersten 40 Minuten noch die Disziplin der Eisbären gelobt, so wurde sie den Berlinern am Sonntag zum Verhängnis. Wie in Bremerhaven kassierte man auch gegen Mannheim acht Strafminuten. Während die Fischtown Pinguins in 6:39 Minuten Überzahl kein einzigen Treffer erzielen konnten, reichten den Kurpfälzern 4:18 Minuten in Überzahl aus, um zwei der drei Treffer in Berlin zu erzielen. Es waren die beiden Strafzeiten gegen Kai Wissmann, welche das Spiel letztendlich entschieden haben. Weil die Eisbären in acht Minuten Überzahl es nicht schafften, ein Tor zu erzielen. So bleibt das Powerplay eine Baustelle bei den Eisbären, denn an diesem Wochenende blieb man ohne Tor und steht nun bei einem Treffer aus zwölf Überzahlspielen, was einer Erfolgsquote von mickrigen 8,33 Prozent entspricht. Nur Augsburg und Krefeld sind schlechter, haben aber auch ein Spiel weniger als die Eisbären absolviert.

Aber egal, ob nun in Überzahl oder bei Fünf-gegen-Fünf. Wenn du in zwei Spielen insgesamt 70 Torschüsse abgibst und dann nur vier Tore erzielst, dann muss du dir Gedanken über die Chancenverwertung machen. Dass die Eisbären Tore erzielen und dabei teilweise sogar zaubern können, hatten wir in den beiden Spielen in Iserlohn und Bremerhaven gesehen, als man elf Tore erzielte. Aus übrigens insgesamt 69 Torschüssen. Da bleibt die Frage, was die Mannschaft auswärts anders macht als zu Hause. Denn dort steht man jetzt bei 1:7-Toren in zwei Spielen, während man auswärts bei 11:4-Toren steht.

Coach Serge Aubin war daher ziemlich angefressen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Mannheim. Er sah zwar auch, dass sich die Mannschaften Chancen erspielt, diese aber eben nicht verwertet hatte. Aubin sagte daher:

Im ersten Drittel waren wir noch etwas langsam. Das zweite Drittel war besser, aber irgendwie waren wir so ein bisschen dazwischen. Weil, wir haben uns zwar Chancen erspielt, aber konnten die leider nicht nutzen. Ich muss mich vor allem bei den Fans entschuldigen, weil für ein Heimspiel war das inakzeptabel, da muss mehr kommen. Wir müssen besser spielen. Die Special Teams haben den Unterschied ausgemacht. Kein Powerplaytor zu schießen bei den Chancen, ist leider nicht gut genug.

Es dürfte laut geworden sein in der Kabine der Eisbären nach dem gestrigen Spiel. Serge Aubin nimmt kein Blatt vor den Mund. Wenn er die Mannschaft loben kann, tut er dies, aber genauso kritisiert er sie, wenn es nicht so läuft, wie es laufen sollte. Die Eisbären haben nach der ersten Niederlage gegen München die richtige Antwort auf dem Eis gegeben. Gleiches wird man für das Auswärtsspiel am Mittwoch in Straubing hoffen.

Es liegt auf den Hand, was in Straubing wieder so klappen sollte, wie in den beiden Auswärtsspielen zuvor: Die Chancenverwertung muss besser sein als gegen Mannheim. Auch im Penaltykilling muss man konstanter werden, denn es sind durchaus immer wieder Unterzahlspiele dabei, wo dieses hervorragend funktioniert. Nur interessiert das am Ende keinen, wenn es zwei Unterzahlgegentore sind, welche das Spiel letztendlich entscheiden. Vielleicht sollte man sich in manchen Situationen aber auch einfach noch schlauer verhalten, um die Strafzeiten zu reduzieren.

Defensiv gab es in Sachen Schüsse der Gegner keine gravierenden Veränderungen. An den ersten beiden Spieltagen ließ man 53 Schüsse zu, diesmal waren es insgesamt 50. Hatte man gegen München noch 47 Prozent der Schüsse aus dem Slot abgegeben, verbesserte man sich gegen Iserlohn bereits deutlich, als es dort nur noch 28 Prozent waren. Auch gegen Bremerhaven machte man den Slot wieder gut zu, die Gastgeber kamen ebenfalls auf nur 28 Prozent. Gegen Mannheim war es mit 38 Prozent dann schon wieder schlechter, wenn gleich es aber von dort aus nicht einschlug, sondern von außen.

Schauen wir auf die Eiszeit, fiel in Bremerhaven auf, dass mit Nicholas B. Jensen (21:51 Minuten), Jonas Müller (21:02) und Morgan Ellis (20:28) drei Verteidiger die meiste Eiszeit des gesamten Teams hatten. Was aber sicher auch daran lag, dass man am Ende deutlich führte und vorne mehr rotieren konnte.
Denn gegen Mannheim sah das schon wieder anders aus, da war es die erste Reihe, welche die meiste Eiszeit bekam – Leo Pföderl (23:30), Marcel Noebels (23:28) und Blaine Byron (23:21). Auch hier verständlich, versuchten die Eisbären doch da bis zum Ende noch vergeblich ein Tor zu erzielen.

Angesichts der Ergebnisse fiel auch die Eiszeit der Youngster aus. In Bremerhaven kam einzig Eric Mik (7:18) auf weniger als zehn Minuten Eiszeit. Sebastian Streu kam auf 10:46 Minuten, Bennet Roßmy auf 10:18 Minuten.
Gegen Mannheim blieben alle Drei unter sieben Minuten Eiszeit – Eric Mik (6:56), Sebastian Streu (6:44) und Bennet Roßmy (4:38).

In Überzahl änderte sich in Sachen Eiszeit auch nicht wirklich viel, auch hier bekamen die üblichen Verdächtigen die meiste Eiszeit – Morgan Ellis (4:38), Kevin Clark (4:34), Marcel Noebels (4:25) und Leo Pföderl (4:15). Einzig Clark war neu in dieser Aufzählung, was aber auch daran lag, dass Mark Zengerle beide Spiele nur auf der Tribüne saß. Ihn setzte Aubin an den ersten beiden Spieltagen vermehrt in Überzahl ein.

Mit Tobias Ancicka konnte ein weiterer Youngster am Wochenende seine Fangquote im Vergleich zum ersten Wochenende, als er in Iserlohn zwischen den Pfosten stand, aufbessern. Dem Shutout in Bremerhaven folgte gegen Mannheim eine Fangquote von 89,22 Prozent, womit Ancicka jetzt insgesamt bei einer Fangquote von 90,54 Prozent liegt. Sein Gegentorschnitt liegt nach drei Spielen bei 2,33 Gegentoren pro Spiel.

Die erste englische Woche der neuen Saison beschert den Eisbären drei Spiele – in Straubing, gegen Wolfsburg und in Krefeld. Dann werden wir sehen, ob man an den Baustellen weiter gearbeitet hat, ob Mathias Niederberger wieder fit geworden ist und ob man endlich den ersten Heimsieg einfahren kann.

Licht und Schatten am ersten DEL-Wochenende bei den Eisbären Berlin

Zwei Spieltage ist die neue Saison in der PENNY DEL schon wieder alt und die Eisbären Berlin haben ihre ersten beiden Spiele absolviert. Am 1. Spieltag traf man auf Red Bull München, gegen die man mit 1:4 verlor. Am 2. Spieltag war man am Seilersee zu Gast und gewann dort in einer turbulenten Partie mit 7:4 bei den Iserlohn Roosters. Somit stehen die Hauptstädter nach zwei Spieltagen punkt- und torgleich mit dem Gegner vom Sonntag, den Iserlohn Roosters, auf Platz Sechs in der DEL-Tabelle – mit drei Punkten und 8:8-Toren.

Dabei hätten es am Ende auch gut und gerne fünf oder sechs Zähler sein können. Denn auch gegen München war ein Sieg im Bereich des Möglichen. Auch gegen die Mannschaft von Coach Don Jackson zeigte man eine ansprechende Leistung, kam immer gut rein in die drei Drittel und ging auch früh im zweiten Drittel in Führung. Man erspielte sich gute Chancen, hatte auch den ein oder anderen Alleingang, welchen man aber eben nicht verwerten konnte. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte man gegen München durchaus nach regulärer Spielzeit oder Verlängerung/Penaltyschießen gewinnen können.
Denn so viel besser waren die roten Bullen nun nicht, aber eben sehr effektiv vor dem Tor. Zwei Tore nach einem Bully im Angriffsdrittel und ein wichtiges Powerplaytor zum vorentscheidenden 3:1. München erwies sich am Ende als etwas abgezockter als die Berliner. Kleinigkeiten machten die Spieler und Trainer Serge Aubin daher nach dem Spiel als Hauptgründe für die Niederlage aus, aber man befindet sich eben auch noch in einem Prozess.

In Iserlohn war es dann natürlich ein Spiel, welches den Trainern graue Haare beschert haben dürfte. Dort ging es teilweise munter hin und her, die Defensive der Eisbären offenbarte dabei weiterhin ihre Probleme. Diese ziehen sich nun schon seit der CHL wie ein roter Faden durch das Spiel der Eisbären. Und Marcel Noebels sagte daher ja auch nach dem Spiel am Seilersee, dass es recht selten ist, dass man drei Punkte holt, wenn man auswärts vier Gegentore kassiert. Das kann nicht immer gut gehen, aber es zeigte eben auch die Moral und den Charakter der Mannschaft. Dreimal ging Iserlohn in Führung, dreimal kamen die Berliner zurück, welche aber vor allem im zweiten Drittel mal wieder mit ihrer Chancenverwertung gehadert haben dürften. Doch im letzten Drittel zeigten sie, welches Potential in dieser Mannschaft steckt und schossen mit vier Toren den ersten Saisonsieg noch souverän heraus.
Aber darauf darf man sich eben nicht immer verlassen, von daher wird man nun in der nächsten Zeit daran arbeiten, die Defensive in den Griff zu bekommen. Denn immer wieder einem Rückstand hinterher zu rennen kostet natürlich auch enorm viel Kraft und diese kann dir dann am Ende eines Spiels irgendwann ausgehen.

Die Verantwortlichen der Eisbären werden aus diesen beiden Spielen ihre Schlüsse ziehen, werden die positiven und negativen Dinge analysieren. Was gegen München und Iserlohn sicherlich schon gut lief, war das Penaltykilling, wenn gleich es in beiden Duellen jeweils ein Gegentor in Unterzahl setzte. Aber die Ansätze sind da und gerade gestern lobte Coach Serge Aubin auch explizit die Special Teams seiner Mannschaft.
Das man Tore schießen kann, wenn man seine Chancen besser nutzt, das bewies man gestern Abend am Seilersee, als im letzten Drittel endlich der Knoten platzte. Nur defensiv muss man seine Baustellen angehen und dort weniger Gegentore zu lassen. An den ersten beiden Spieltagen ließ man insgesamt 53 Torschüsse der Gegner zu. Dabei fiel vor allem gegen München auf, dass man die roten Bullen in diesem Spiel vor allem aus der gefährlichen Zone zum Abschluss kommen ließ. 47 Prozent ihrer Schüsse gab München aus dem Slot ab. Was natürlich auch schwer ist, München mit der Qualität der Spieler aus dem Slot fernzuhalten.
Gegen Iserlohn klappte das dann schon wesentlich besser und die Roosters gaben nur 28 Prozent ihrer Schüsse aus dem Slot ab. Da klappte die Defensivarbeit schon wesentlich besser, aber dennoch schlug es viermal hinter Tobias Ancicka ein. Die Eisbären wissen also, woran sie ansetzen müssen.

Was beim Donnerstagspiel auffiel: Während beim Gegner die Eiszeit relativ ausgeglichen verteilt wurde und kein Spieler auf mehr als 20 Minuten Eiszeit kam, waren es bei den Eisbären gleich drei Spieler – Morgen Ellis (21:42 Minuten), Blaine Byron (21:02) und Leo Pföderl (20:06).
Am Sonntag am Seilersee waren es dann schon fünf Spieler mit mehr als 20 Minuten Eiszeit – Marcel Noebels (23:06), Blaine Byron (22:16), Jonas Müller (22:08), Leo Pföderl (21:47) und Morgan Ellis (21:28). Da brachten es aber auch drei Sauerländer auf mehr als 20 Minuten Eiszeit.

Die Youngster bekamen unterschiedlich viel Eiszeit. Bennet Roßmy bekam gegen München 4:45 Minuten, in Iserlohn waren es dann nur noch 2:33 Minuten. Korbinian Geibel kam bei seinem einzigen Spiel in Iserlohn auf 1:25 Minuten. Eric Mik war gegen München mit 8:38 Minuten der Youngster mit der meisten Eiszeit, Sebastian Streu kam auf 6:21 Minuten. Streu war dann am Sonntag mit 11:22 Minuten deutlich mehr auf dem Eis als Mik (3:21 Minuten).

In Überzahl fiel auf, dass gegen München gleich fünf Spieler auf mehr als vier Minuten Eiszeit kamen – Nicholas B. Jensen (4:25), Giovanni Fiore, Zach Boychuk (beide 4:12), Matt White (4:10) und Mark Zengerle (4:02). Damit hatten sie deutlich mehr Powerplayzeit als Blaine Byron, der mit exakt drei Minuten die sechstmeiste Zeit in Überzahl auf dem Eis verbrachte.
Aber auch da rotierte Coach Serge Aubin, waren es am Sonntag in Iserlohn doch andere Spieler, welche die meiste Zeit in Überzahl auf dem Eis waren – Leo Pföderl, Blaine Byron (beide 2:50), Marcel Noebels (2:49) und Morgan Ellis (2:22).

Erfreulich zu sehen war, dass Kevin Clark in Iserlohn endlich sein erstes Tor für die Eisbären erzielte und zudem auch noch ein Tor vorbereitete. Die ersten beiden Scorerpunkte für den zu Beginn doch eher glücklosen Clark, aber Serge Aubin hatte es ja nach dem Spiel gegen München auf der Pressekonferenz gesagt, dass er sich da keine Sorgen macht, dass er seine Zeit brauchen wird, aber dann den Eisbären weiterhelfen wird.
Die drei besten Scorer an diesem Wochenende verwundern dagegen überhaupt nicht: Marcel Noebels mit vier (2 Tore/2 Assists), Matt White (2/1) und Leo Pföderl (1/2) mit je drei Scorerpunkten.

Ausbaufähig ist hingegen die Fangquote der beiden Goalies, was aber bei acht Gegentoren nicht verwundert. Mathias Niederberger kommt nach dem Spiel gegen München auf eine Quote von 85,71 Prozent, Tobias Ancicka auf 83,33 Prozent.

Aber noch sind wir ganz früh in der Saison und die Leistungskurve der Eisbären Berlin zeigt nach oben. Ob sie auch in den Spielen in Bremerhaven am Freitag und gegen Mannheim am Sonntag weiter steigen wird, werden wir am Wochenende beobachten.

Walkers DEL-Wochenrückblick #5

DEL-LogoDie Sommerpause in der Deutschen Eishockey LÖiga (DEL) neigt sich immer mehr dem Ende entgegen. Die Temperaturen draußen lassen das zwar noch nicht vermuten, aber wir sind bereits im August angekommen. In dem Monat, wo die DEL-Teams immer ihre ersten Tespiele bestreiten und wo zudem auch die vierte Auflage der European Trophy starten wird. Wie Ihr also seht, haben wir es fast geschafft. Die neue Eiszeit steht bereits vor der Tür. Was in der vergangenen Woche in der DEL so alles passiert ist, fassen wir nun noch einmal kurz und knapp für Euch zusammen:

Der EHC Red Bull München stattete Stürmer Colton Fretter mit einem Tryout-Vertrag aus. Der Kanadier war zuletzt für den EHC Olten in der Schweiz aktiv und erhält einen Tryout-Vertrag bis Ende August.
München startete als erstes Team in der vergangenen Woche auch in die Testspielphase. Der EHC bezwang den russischen ex-Meister Magnitogorsk mit 4:3 n.P.

Die Hamburg Freezers bestätigten derweil die Verpflichtung von Stürmer Frédérik Cabana. Der 27-jährige Angreifer wechselt aus der 2. Bundesliga von Ravensburg nach Hamburg.
Für die European Trophy verstärken sich die Hanseaten mit Verteidiger Martin Walter. Er soll den verletzten Daniel Nielsen ersetzen.
Und dann verlängerten die Hanseaten mit Top-Stürmer David Wolf noch bis 2018.

In Berlin stellte man den neuen Trainer Jeff Tomlinson der Öffentlichkeit vor. Der neue Coach weiß, dass die Eisbären wieder die Gejagten sein werden. Er sprach davon, dass man der „Staatsfeind Nummer 1“ für die Konkurrenz sei.
Eine nicht so schöne Nachricht kam dann Ende der Woche aus Berlin. Nationalverteidiger Constantin Braun muss seine Karriere vorerst aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen. Wir wünschen „Tine“ auch hier noch einmal alles Gute für die Zukunft und hoffen, dass er schnell wieder gesund wird und bald zurückkehren kann.

Vizemeister Kölner Haie testen den schwedischen Stürmer Yared Hagos. Der 30-jährige Stürmer soll vier Wochen lang getestet werden, danach will man entscheiden, ob er einen Vertrag bei den Haien erhält.

Neuigkeiten gibt es auch auch wieder von Neuling Schwenningen. Zum Einen bestätigten die Wild Wings den Transfer von Stürmer Tyler Beechey. Zum Anderen wechselt Verteidiger Elias Granath zum DEL-Neuling. Der Verteidiger kommt aus Schweden von Djurgarden. Und dann bahnt sich noch ein Transfer von Goalie Dimitri Pätzold an, der zuletz für die Hannover Scorpions aktiv war.

Und die Iserlohn Roosters testen bis zum 12. September den Verteidiger Richard Jares aus Tschechien.