„Bokk-stark“! 6:2-Heimsieg gegen Krefeld – Dominik Bokk glänzt beim Debüt

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #21:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Krefeld Pinguine gewonnen. Vor den Augen von Ex-Eisbären-Stürmer Florian Busch setzten sich die Berliner mit 6:2 (2:0,1:2,3:0) gegen den Tabellenletzten durch und festigten damit ihre Tabellenführung. Zwei Drittel lang dominierten die Berliner das Spiel, nur im Mitteldrittel ließ man die Konzentration etwas schleifen. Und Dominik Bokk legte ein glänzendes Debüt hin.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte im Vergleich zum 7:1-Sieg in Köln zwei neue Spieler im Kader begrüßen. Morgan Ellis kehrte nach seinem Olympia-Abenteuer in die Defensive zurück. Und Neuzugang Dominik Bokk gab sein Debüt in der Offensive des Deutschen Meisters. Yannick Veilleux blieb so nur der Platz auf der Tribüne, während Leo Pföderl weiter verletzungsbedingt fehlte.
Drei Reihen ließ Trainer Aubin zusammen – Marcel Noebels, Blaine Byron und Mark Zengerle sowie Giovanni Fiore, Frans Nielsen und Matt White und die Youngster-Reihe um Marco Baßler, Manuel Wiederer und Sebastian Streu. Bokk ersetzte Veilleux in der Formation mit Zach Boychuk und Kevin Clark.
Rückkehrer Morgan Ellis nahm in der Defensive den Platz an der Seite von Nicholas B. Jensen ein. Eric Mik war damit nur siebter Verteidiger. Die anderen beiden Verteidiger-Pärchen blieben unverändert – Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Frank Hördler und Simon Després.
Und das Tor hütete erneut Mathias Niederberger.

Wenn wir schon bei der Statistik sind, schauen wir auch noch auf die bisherigen Ergebnisse der beiden Teams in dieser Saison. Und da fiel auf, dass sich in den ersten drei Duellen stets der Gast durchsetzen konnte. Die Eisbären gewannen mit 3:1 und 5:1 bei den Pinguinen, während die in der Hauptstadt mit 5:2 die Oberhand behielten.

Es war ein Duell der Gegensätze. Denn während die Eisbären einsam an der Tabellenspitze thronten, war für die Seidenstädter der bittere Abstiegskampf angesagt. Und dieser kann eine Mannschaft hemmen oder aber noch einmal ungeahnte Kräfte frei setzen. Welches Gesicht zeigten die Pinguine heute an der Spree?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Vom ersten Bully weg dominierten die Eisbären das Spiel, die hoch konzentriert zu Werke gingen und immer wieder den Weg in die Offensive suchten. Immer wieder wurden dabei auch Schüsse abgegeben, doch noch ließ Krefelds Goalie Oleg Shilin die schwarze Hartgummischeibe nicht passieren. Aber das 1:0 war so nur eine Frage der Zeit. Denn die Berliner setzten sich immer wieder im Drittel der Pinguine fest und ließen die Scheibe sehr gut laufen.
Und nach dem Powerbreak war es soweit. Es war eine Strafe gegen Krefeld angezeigt, die Eisbären somit zu sechst auf dem Eis. Dominik Bokk hatte von der rechten Seite abgezogen und Dominik Tiffels lenkte die Scheibe unhaltbar für Oleg Shilin ins eigene Tor – 1:0 (9.). Gleich im ersten Spiel also das erste Tor von Dominik Bokk, Herzlichen Glückwunsch! So kann es gerne weitergehen!

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Jetzt war der Bann gebrochen und die Berliner legten in Überzahl (!) sogar noch einen Treffer nach. Und erneut war es aus Krefelder Sicht ein Gegentor aus der Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“. Denn Zach Boychuk hatte abgezogen, sein Schuss wurde von Maximilian Gläßl geblockt, allerdings genau auf das Schlägerblatt von Frans Nielsen, welcher den Puck mühelos ins leere Tor einschießen konnte – 2:0 (13.).
Krefeld war hier komplett überfordert, die Hausherren hätten deutlich höher führen können als 2:0 nach dem ersten Drittel. 15:3 zeigte die Torschussstatistik nach dem ersten Drittel an. Man hatte einen guten Start haben wollen, den hatte man. Und man wollte die Pinguine nicht unterschätzen wie im ersten Aufeinandertreffen, auch das tat man diesmal nicht.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären wieder gut rein. Blaine Byron wurde alleine auf die Reise geschickt, doch Oleg Shilin war in diesem Duell diesmal der Sieger und verhinderte somit das 0:3.
Die Hauptstädter auch danach weiter im Vorwärtsgang, aber auch die Gäste aus Krefeld waren nun etwas besser drin im Spiel. Schlechter ging ja auch gar nicht mehr. Und so schlugen die Pinguine dann auch vorne eiskalt zu. Scheibengewinn in der eigenen Zone und dann ging es über Alexander Blank, Laurin Braun und Arturs Kulda ganz schnell. Letzterer schlenzte die Scheibe sehenswert ins Tor – 2:1 (26.).
Aber die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Direkt setzte man sich wieder im Angriffsdrittel fest und einen Querpass und einen Onetimer später stand es 3:1 für Berlin. Matt White nagelte die Scheibe auf Zuspiel von Frans Nielsen ins Netz (28.).

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Nun hatten die Eisbären das Spiel wieder im Griff, konnten aber ihre Chancen erneut nicht nutzen. Und wie das im Eishockey so ist, wenn du die Chancen vorne nicht machst, bekommst du hinten einen rein. So geschehen bei eigener Überzahl! Nach einem Scheibenverlust war Ex-Eisbär Laurin Braun auf und davon, er zog ab und die Scheibe rutschte Mathias Niederberger durch die Schoner – 3:2 (32.). Nach dem Pech auf der eigenen Seite hinten hatten die Seidenstädter nun also auch mal Glück vor dem gegnerischen Tor.
Irgendwie wirkte es im zweiten Drittel so, als hätten sich die Eisbären schon wieder zu sicher geführt, zu einfach war das im Auftaktdrittel gewesen. Denn durch Fehler brachte man Krefeld wieder zurück ins Spiel, während man vorne seine Chancen leichtfertig vergab. Und der Spielstand gab es nicht her, dass man hier nicht ganz bei der Sache sein konnte. Man musste immer wieder aufpassen, dass man die Scheibe nicht in gefährlichen Zonen vertändelt, denn dann kommt Krefelds Umschaltspiel zum Vorschein und damit können sie immer für Gefahr sorgen. Das hatte man heute bereits gesehen.
Die Hauptstädter nahmen eine knappe 3:2-Führung mit in die Kabine, wo Coach Serge Aubin seine Spieler noch einmal ordentlich heißt gemacht haben dürfte für das letzte Drittel. Stichwort Aubin: Der Berliner Trainer stellte im Mitteldrittel seine Angriffsreihen um. Mark Zengerle war nicht mehr zu sehen, seinen Platz neben Noebels und Byron nahm Bokk ein. Dessen Platz neben Boychuk und Clark nahm Wiederer ein. Und wiederum dessen Platz in der vierten Reihe nahm Mik ein.

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Auf jeden Fall waren die Sinne für das Schlussdrittel deutlich geschärft. Sofort wurde das Krefelder Tor unter Dauerbeschuss genommen. Und so war es eine Frage der Zeit, bis das vierte Berliner Tor fallen würde. Dominik Bokk brachte die Scheibe im Fallen zu Kevin Clark, der leitete sie blitzschnell weiter und Zach Boychuk war am Ende der Torschütze gewesen – 4:2 (44.). Eine ganz starke Kombination war das gewesen und erneut war Neuzugang Dominik Bokk daran beteiligt. Vor dem Spiel war die Frage, wie lange es dauern würde, bis er das System der Berliner verinnerlicht. Die Antwort darauf gab er heute auf dem Eis selbst.
Wie man an dem Tor sehen konnte war Bokk zum Schlussdrittel wieder zurück in seine ursprüngliche Reihe neben Boychuk und Clark gekehrt. Nun war es Manuel Wiederer, der in der ersten Reihe an der Seite von Marcel Noebels und Blaine Byron stürmte. Trainer Serge Aubin nutzte das heutige Spiel also auch, um ein wenig zu schauen, wie gut welche Reihe harmoniert. Man spielt sich also schon einmal für die Playoffs warm.

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Bis dahin soll auch die Disziplin stimmen, heute tat sie es. Denn erst zehn Minuten vor Spielende kassierte Morgan Ellis die erste Berliner Strafzeit in diesem Spiel. Für den KEV wohl die letzte Chance, um hier heute doch noch etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Und aus dem Powerplay wurde für 23 Sekunden sogar ein doppeltes, denn Giovanni Fiore folgte Ellis in die Kühlbox. Eine bessere Chance würde sich den Pinguinen hier nicht bieten. Der KEV konnte sich auch festsetzen, aber die Eisbären verteidigten das ganz stark, blockten die Schüsse und überstanden so diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor. Dafür traf man vorne selbst. Simon Després und Marcel Noebels spielten einen klasse Doppelpass und am Ende netzte Després in Unterzahl ein – 5:2 (54.). Das war ganz stark heraus gespielt!
Die Gegenwehr der Seidenstädter war nun gebrochen und die Hausherren machten das halbe Dutzend voll. Kevin Clark mit dem Check in der linken Bandenrundung, Dominik Bokk schnappte sich die Scheibe und spielte sie hoch zu Zach Boychuk, welcher zu viel Zeit und Platz hatte und Maß nahm – 6:2 (55.). Der dritte Scorerpunkt von Neuzugang Dominik Bokk! Das war „Bokk-stark“!
Nach diesem Gegentor nahm KEV-Coach Igor Zakharkin seinen Goalie Oleg Shilin vom Eis, für ihn kam Sergei Belov ins Tor. Der musste nicht mehr hinter sich greifen, denn am Ende blieb es beim 6:2-Sieg für die Eisbären Berlin.

Ein am Ende hochverdienter Sieg für die Eisbären, welcher nur im Mitteldrittel mal kurz in Gefahr geriet. Aber das war auch ein guter Test für die Berliner, die somit gesehen haben, was passiert, wenn man nicht 100 Prozent gibt und voll bei der Sache ist. Denn das waren sie im zweiten Drittel nicht und da hätte das Spiel beinahe kippen können. Aber in Drittel eins und drei dominierten die Eisbären nach Belieben, zeigten tolle Spielzüge und erzielten schöne Tore. Diese Leistung aus dem ersten und letzten Drittel muss man vor allem in den Playoffs über 60 Minuten bringen, dann sind die Berliner nur sehr schwer zu schlagen. Wenn die Konzentration aber nach lässt und der Schlendrian sich einschleicht, kann es ein böses Erwachen für die Hauptstädter geben.
Ein Wort noch zu Dominik Bokk: Der legte ein glänzendes Debüt hin und deutete sofort sein Können an. Ob in der Reihe mit Marcel Noebels und Blaine Byron oder aber in der mit Zach Boychuk und Kevin Clark – er wusste zu brillieren und zeigte klasse Spielzüge. Ein Tor und zwei Vorlagen sind für das erste Spiel ein sehr starker Einstand. Mit ihm haben die Berliner nun noch mehr Klasse und vor allem Tiefe im Kader.

5:1 in Krefeld! Die Eisbären verteidigen dank einer souveränen Vorstellung die Tabellenführung

Nach einer Woche Pause sind die Eisbären Berlin mit einem Sieg in den Liga-Alltag zurückgekehrt. Bei den Krefeld Pinguinen setzten sich die Berliner verdient mit 5:1 (1:0,1:1,3:0) durch und feierten dabei den dritten Sieg in Serie. Damit bleiben die Hauptstädter weiterhin an der Tabellenspitze der PENNY DEL.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste auf die Verteidiger Morgan Ellis und Korbinian Geibel sowie Stürmer Bennet Roßmy verzichten. Dafür kehrte Blaine Byron ins Line-up zurück und nahm natürlich sofort seinen angestammten Platz in der Paradereihe zwischen Marcel Noebels und Leo Pföderl ein. Yannick Veilleux, welcher Byron sehr stark vertreten hatte, rutschte daher in die dritte Reihe zu Mark Zengerle und Giovanni Fiore. Dort spielte in der Vorwoche noch Simon Després, der zurück in die Verteidigung rückte. Die zweite Reihe um Kevin Clark, Matt White und Frans Nielsen blieb ebenso zusammen wie die vierte Formation um Sebastian Streu, Marco Baßler und Manuel Wiederer.
In der Defensive gab es durch die Ausfälle auch Umstellungen. Kai Wissmann verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Dessen Partner gegen Köln, Nicholas B. Jensen, bildete ein Duo mit Jonas Müller, welcher letzten Freitag noch zusammen mit Kai Wissmann verteidigte. Erik Mik bildete das dritte Verteidiger-Pärchen zusammen mit Simon Després, welcher den Platz von Morgan Ellis einnahm. Und im Tor stand auch heute wieder Mathias Niederberger.

Die Eisbären kamen mit zwei Siegen und 7:1-Toren im Gepäck in die Seidenstadt und natürlich als neuer Tabellenführer. Den Platz an der Sonne hatte man am spielfreien Sonntag übernommen und wollte ihn in Krefeld gerne verteidigen. Und mit den Pinguinen hatte man noch eine Rechnung offen, gewann der KEV doch das letzte Aufeinandertreffen in der Hauptstadt mit 5:2. Das hatten die Berliner nicht vergessen, doch einfach sollte das nicht werden.

Die Eisbären fanden gut ins Spiel und waren von Beginn an konzentriert bei der Sache. Manuel Wiederer und Marcel Noebels scheiterten noch an Sergei Belov, doch der dritte Versuch saß dann aber. Die Berliner setzten hinter dem Tor gut nach, Mark Zengerle mit dem Pass in den hohen Slot auf Yannick Veilleux und der Torjäger hatte viel Zeit und Platz, was er eiskalt ausnutzte – 1:0 (5.).
Der Torschütze war auch der Hauptakteur in der nächsten Szene, denn da kassierte er die erste Strafzeit der Partie. Aber die Unterzahl überstanden die Hauptstädter problemlos.
Während das Penaltykilling also schon mal funktionierte, hatte man darauf gleich die Chance, auch mal das Powerplay zu testen. Und das war ja bisher eines der größten Sorgenkinder im Spiel der Eisbären. Dort stehen die Berliner nur auf dem 13. Platz im Überzahl-Ranking. Zwar blieb das Powerplay ungenutzt, aber dennoch sah das schon sehr viel versprechend aus, was die Eisbären da zeigten. Man fand die Formation und ließ die Scheibe auch sehr gut laufen, nur am Abschluss gab es noch was zu verbessern.
Die Eisbären waren die aktivere Mannschaft im ersten Drittel, man ließ hinten wenig zu und hatte vorne schon die ein oder andere Chance. Doch entweder stand Belov im Weg oder aber die Spieler vor ihm blockten die Schüsse weg. Krefeld verteidigte auf jeden Fall aufopferungsvoll, was dazu führte, dass es aus Krefelder Sicht beim 0:1 nach den ersten 20 Minuten blieb.

Für neun Sekunden war es zu Beginn des zweiten Drittels noch ein 4-4, danach hatte Krefeld für über eine Minute ein Powerplay, doch für Gefahr konnten die Pinguine in diesem nicht sorgen. Das schafften aber kurz darauf die Eisbären. Yannick Veilleux kam von der Strafbank zurück, bekam die Scheibe, zog ab und Sergei Belov dachte, er hätte die Scheibe sicher. Doch der Puck rutschte durch seine Schoner, Sebastian Streu roch den Braten und drückte die Scheibe über die Linie – 2:0 (22.).
Fortan ging es hin und her. Die Eisbären wollten noch einen Treffer nachlegen, während man Krefeld die Bemühungen nicht absprechen konnte. Doch Glück hatten die Pinguine vor dem gegnerischen Tor nicht. Auch nicht im dritten Powerplay der Partie, denn das Penaltykilling der Berliner war weiterhin sehr stark.
Nach eher ereignislosen Minuten wurde es erst kurz vor dem Ende des Mitteldrittels wieder spannend auf dem Eis. Das vierte Powerplay nutzte Krefeld nämlich. Eine klasse Kombination schloss Lucas Lessio aus dem Slot heraus ab. Er fand die Lücke zwischen Mathias Niederberger und dem kurzen Pfosten – 2:1 (39.). Dieser Treffer sorgte nun also nochmal für Spannung im letzten Drittel, denn da würden die Pinguine alles nach vorne werfen. Schließlich lag man hier nur einen Treffer in Rückstand.

Wer nun aber mit einer Offensivpower seitens der Gastgeber zu Beginn des letzten Drittels rechnete, der sah sich getäuscht. Beide Mannschaften kamen eher langsam rein in den Schlussabschnitt. Und Krefeld schwächte sich dann auch noch früh selbst, als man die nächste Strafzeit kassierte. Kai Wissmann und Frans Nielsen spielten den Doppelpass, Wissmann zog ab, traf jedoch nur die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang die Scheibe aber direkt auf die Kelle von Frans Nielsen und der Ex-NHL-Star hatte keine großen Probleme, die Scheibe anschließend im Krefelder Tor zu versenken – 3:1 (45.).
Der denkbar schlechteste Start in die letzten 20 Minuten also für Krefeld, denn nun wurde es natürlich noch schwerer, hier etwas Zählbares gegen den Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer mitzunehmen. Und so ein richtiges Aufbäumen war auch nicht zu erkennen, was aber auch am schmalen Kader der Pinguine lag, welche hier nur mit drei Reihen antreten konnten. Es ging zwar rauf und runter, ohne jedoch hochkarätige Chancen auf beiden Seiten. Und endgültig entschieden war die Partie fünf Minuten vor dem Ende, als die Eisbären die Scheibe an der Bande erkämpften. Kevin Clark und Matt White spielten den Doppelpass und am Ende war es White, welcher auf 4:1 stellte (55.).
Und White hatte nun so richtig Lust auf Tore schießen. In der 58. Spielminute wurde er von Nielsen am langen Pfosten angespielt. Den ersten Schuss konnte Belov noch parieren, gegen den Nachschuss war der Krefelder Goalie dann aber machtlos – 5:1. Dabei blieb es dann bis zum Ende und die Eisbären fuhren so ohne große Mühe die nächsten drei Punkte auf fremden Eis ein.

Am Ende natürlich ein verdienter Sieg für die Eisbären, welche sich über die gesamten 60 Minuten an ihren Gameplan hielten. Hinten ließ man kaum etwas zu, während man vorne immer zum richtigen Zeitpunkt traf. Der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet, weil man Krefeld eben nicht auf die leichte Schulter nahm, eine nahezu fehlerfreies Spiel hinlegte und Krefeld so kaum Chancen ermöglichte. Das Penaltykilling funktionierte auch heute wieder sehr gut – auch trotz des Gegentores. Und der Powerplaytreffer war sicherlich Balsam für die Seele, ist doch das Überzahlspiel weiterhin ein großes Problem der Eisbären.
Was aber zurzeit kein Problem mehr zu sein scheint, ist die Defensiv-Schwäche, welche man noch beim 6:7 n.V. gegen die DEG offenbarte. Seitdem gewann man alle drei Spiele und ließ nur ganze zwei Gegentore zu. In dieser Form sind die Eisbären nur schwer zu schlagen. Wenn man weiter an seinem Gameplan festhält, defensiv so wenig wie möglich zu lässt und vorne die sich bietenden Chancen eiskalt ausnutzt, hat es jedes Team der PENNY DEL schwer gegen den Tabellenführer.

2:5 gegen Krefeld: Zwei Ex-Berliner schießen die Eisbären in der eigenen Arena ab

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #11:

Spiele unter der Woche sind bei den Eishockey-Fans eher unbeliebt, weshalb man diesen Spielen auch gerne mal fern bleibt. 5.732 Zuschauer haben sich am Donnerstagabend aber trotz des schlechten Wetters auf den Weg in die Arena am Ostbahnhof gemacht und haben das am Ende bitter bereut. Denn die Eisbären Berlin blamierten sich beim 2:5 (0:0,1:2,1:3) gegen die Krefeld Pinguine bis auf alle Knochen. Dabei sah es nach dem ersten Drittel noch nach einem Berliner Sieg aus. Da hatte man jede Menge Chancen, nur an der Chancenverwertung haperte es. Und so nahm das Unheil seinen Lauf und am Krefelder Sieg in Berlin waren zwei Ex-Berliner nicht ganz unbeteiligt.

Bei den Eisbären gab es heute sowohl in der Defensive als auch der Offensive kleine Änderungen. So tauschten Frans Nielsen und Zach Boychuk die Plätze. Nielsen rückte in die Top-Reihe zwischen Marcel Noebels und Leo Pföderl, Boychuk spielte dafür in der zweiten Reihe zwischen Matt White und Giovanni Fiore. Die dritte und vierte Sturmreihe blieb unverändert. In der Defensive spielten Kai Wissmann und Frank Hördler sowie Nicholas B. Jensen und Simon Després zusammen. Jensen hatte am Dienstag noch an der Seite von Wissmann verteidigt und Després an der von Kapitän Hördler. Und auch im Tor gab es wieder eine Veränderung, denn Tobias Ancicka stand gegen Krefeld zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger nahm auf der Bank Platz.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären hatten als Tabellenzweiter heute den Tabellendreizehnten Krefeld zu Gast in der Arena am Ostbahnhof. Eine vermeintlich leichte Aufgabe also, doch wir alle wissen, wie schwer sich die Berliner gerade gegen die so genannten kleinen Teams in der Liga tun. Von daher war heute volle Konzentration über die vollen 60 Minuten gefordert und vor allen Dingen ein besserer Start ins Spiel als es sonst in dieser Saison zuhause der Fall war.
Auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Seidenstädter aber nicht, denn gerade nach dem Trainerwechsel waren die Pinguine ein sehr unangenehmer Gegner, der auch mal Gegenwehr zeigte. Was zu Saisonbeginn oder gerade in der letzten Saison noch komplett anders war.
Die Partie begann erst einmal mit einem kleinen Schmunzler, denn Lucas Lessio kassierte nach nur 29 Sekunden die erste Strafzeit und verirrte sich für kurze Zeit auf der Berliner Strafbank. Wenn er unbedingt nach Berlin wechseln will, kann er das auch einfach sagen.
Das Powerplay war 30 Sekunden vor Ablauf beendet, weil sich Mark Zengerle die erste Strafzeit für die Eisbären abholte. Und das waren gleich vier Minuten wegen eines hohen Stocks. Die Eisbären im Anschluss also erstmal für dreieinhalb Minuten in Unterzahl. Am Dienstag gegen Straubing kassierte man in den ersten beiden Unterzahlspielen je ein Gegentor? Wie wurde es heute Abend? Hatte man daraus gelernt? Zumindest überstand man die erste Unterzahl ohne Gegentor, was aber auch mühelos gelang, war doch das Krefelder Powerplay mal abgesehen von zwei guten Chancen kurz vor Ablauf der Strafe nicht wirklich gefährlich.

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Fortan waren die Hausherrn die spielbestimmende Mannschaft, setzten sich im Krefelder Drittel fest und kamen auch zum Abschluss. Aber noch hatte man nicht genügend Zielwasser getrunken, denn die Pucks flogen meist am Tor von Oleg Shilin vorbei. Dennoch war Vorsicht geboten, denn bei ihren Ausflügen vor das Berliner Tor waren die Pinguine durchaus gefährlich.
Die Hauptstädter näherten sich in der Folgezeit immer mehr an, das 1:0 war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Doch Leo Pföderl scheiterte freistehend vor Oleg Shilin und auch Mark Zengerle fand im Krefelder Goalie seinen Meister, als er es mit einem Onetimer aus dem Slot heraus versuchte. Auch ein Powerplay in der Schlussphase des Auftaktdrittels blieb trotz guter Chancen ungenutzt.
Es stimmte also eigentlich alles im Berliner Spiel, nur das Ergebnis sagte das noch nicht aus. Mit einem 0:0, was aus Krefelder Sicht äußerst schmeichelhaft war, ging es schließlich in die erste Drittelpause.

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Im zweiten Drittel ging es zwei Sekunden schneller als noch zu Beginn des Spiels. Morgan Ellis musste nach nur 27 Sekunden auf die Strafbank. Das Berliner Penaltykilling war also mal wieder gefragt. Aber auch diese Unterzahl überstanden die Eisbären ohne große Mühe, auch diesmal war es nur ein gefährlicher Schuss der Seidenstädter.
Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf überschaubaren Niveau. Die Eisbären wirkten nicht mehr so offensivfreudig wie noch im ersten Drittel und so ließ man Krefeld zurück ins Spiel kommen. Von den Pinguinen musste aber auch deutlich mehr kommen, war deren Leistung im Auftaktdrittel doch sehr dürftig gewesen.
Und wenn die eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt, dann rächt sich das irgendwann. So auch heute wieder. Justin Volek mit dem Zuspiel von hinter dem Tor vor das Tor auf Maciej Rutkowski und der ließ sich diese dicke Chance nicht entgehen – 0:1 (26.). Effektivität hieß hier also das Zauberwort und diese legten die Krefelder bis hierhin an den Tag.
Die Eisbären hatten danach zwar die schnelle Chance zum Ausgleich, aber über das Überzahlspiel brauchen wir hier nicht reden. Da klemmt es nach wie vor hinten wie vorne. Dasselbe galt aber auch für das Offensivspiel der Berliner im zweiten Drittel, die irgendwie den Faden verloren hatten und ein wenig planlos wirkten. Individuelle Fehler luden Krefeld zu einer dicken Chance ein, aber Torschütze Rutkowski vergab freistehend vor Ancicka.

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Sieben Minuten vor der zweiten Pause gelang den Eisbären dann aber doch der Ausgleich. Ein typisches dreckiges Tor brachte den Deutschen Meister zurück ins Spiel. Bullygewinn im Angriffsdrittel von Mark Zengerle, Nicholas B. Jensen hatte abgezogen, Shilin ließ nur prallen und Giovanni Fiore staubte am kurzen Pfosten ab – 1:1 (33.).
Und dieses Muster klappte auch ein zweites Mal an diesem Abend. Exakt fünf Minuten waren noch auf der Uhr, als Oleg Shilin erneut den ersten Berliner Schuss nicht festhalten konnte und Frans Nielsen den Abstauber im Tor versenkte. Doch die beiden Hauptschiedsrichter überprüften im Anschluss per Videobeweis noch einmal die Szene kurz zuvor, als Laurin Braun vermeintlich den Pfosten getroffen hatte. Dem war aber nicht so und so führten die Krefelder und nicht die Eisbären. Ein Kuriosum, was man so oft auch noch nicht erlebt hat – 1:2 (34.). Wie sich am Ende herausstellen sollte, war genau diese Szene der Knackpunkt in der Partie.
Die Hausherren in der Schlussphase nochmal mit wütenden Angriffen, klar, dieser Spielstand gefiel den Eisbären überhaupt nicht. Aber wie im ersten Drittel, die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Doch Hoffnung hatte man, denn das letzte Drittel begannen die Eisbären noch mit 64 Sekunden in Überzahl. Wobei, Hoffnung und Überzahl der Eisbären? Nein, das passt irgendwie nicht zusammen. Aber man darf ja mal hoffen.

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Und so kam es dann auch, dass die Berliner diese Chance natürlich ungenutzt ließen. Danach ging es hin und her. Die Eisbären waren auf der Suche nach dem Ausgleich und Krefeld auf der Suche nach der Entscheidung. Auf der einen Seite vergab Laurin Braun eine richtig gute Möglichkeit, die Scheibe rutschte Tobias Ancicka durch und prallte anschließend an den Außenpfosten. Auf der anderen Seite kam Yannick Veilleux in viel versprechender Position zum Abschluss, aber auch der Schuss ging nicht rein.
Aber solche Chancen waren eher Mangelware, denn die Eisbären spielten viel zu kompliziert vor dem Krefelder Tor. Aber man passte sich damit nur dem Niveau der Partie an, welches höchstens durchschnittlich war – wenn überhaupt.
Die Hauptstädter versuchten es im Anschluss zwar, aber wirklich zielstrebig war das nicht. Und Krefeld? Die konterten Mitte des Schlussdrittels und erhöhten auf 3:1. Rutkowskis Schuss ließ Ancicka nur prallen und zwar genau in den Slot, wo der Puck niemals hingehen darf. Ex-Eisbär und Oldie Eduard Lewandowski stand goldrichtig und schob die Scheibe mühelos über die Linie (50.). Der 41-jährige Stürmer schockte damit die Eisbären.

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War die Partie damit entschieden? Krefeld hätte jedenfalls dafür sorgen können, doch ein Überzahlspiel blieb ungenutzt. Und so meldeten sich die Berliner knapp fünf Minuten vor dem Ende der Partie nochmal zurück. Marcel Noebels hauchte den Hausherren nochmal Leben ein – 2:3 (56.).
Ging nun nochmal was? Nein, denn mit der Standfestigkeit hatten die Eisbären heute des Öfteren so ihre Probleme und so rutschte Frans Nielsen an der gegnerischen blauen Linie aus und Laurin Braun setzte zum Konter an, welchen er eiskalt abschloss – 2:4 (58.).
Der Schlusspunkt? Nein, denn die Demütigung machte Thomas Olsen klar – 2:5 (59.). Am Ende ließen sich die Eisbären aus der eigenen Halle schießen.

Eine Niederlage, welche sich im ersten Drittel noch nicht abgezeichnet hatte. Denn die Eisbären hatten da jede Menge guter Torchancen, konnten diese aber nicht nutzen. Krefeld lief gefühlt nur hinterher und man fragte sich, wie lange das wohl gut gehen würde. Doch am Ende stehen wir hier und reden über einen Krefelder Sieg. Weil die Eisbären ab dem zweiten Drittel irgendwie neben sich standen, nicht mehr so offensivfreudig waren, wie noch zu Beginn des Spiels. Und weil Krefeld nun besser drin war im Spiel und auch in Führung ging. Diese konnten die Eisbären zwar ausgleichen, aber dann kam der Knackpunkt der Partie. Die Eisbären mit der vermeintlichen Führung, doch nach Ansicht des Videobeweises führten auf einmal die Krefelder. Danach war das Momentum auf Seiten der Pinguine, welche sich das Spiel dann nicht mehr nehmen lassen haben. Ganz im Gegenteil, im dritten Drittel legten die Seidenstädter sogar noch drei Tore oben drauf und machten damit die Demütigung der Eisbären in eigener Halle perfekt.
Abgerundet wurde der Abend von zwei Ex-Eisbären, welche die Eisbären fast im Alleingang erlegt haben. Laurin Braun erzielte zwei Tore und Eduard Lewandowski, der jüngste Transfer des KEV, glänzte mit einem Tor und einem Assist. Den Beiden dürfte der Sieg besonders gut geschmeckt haben.

Die Eisbären Berlin nach sieben DEL-Spieltagen: Auswärts weiterhin stark und zu Hause ohne Sieg

So langsam lohnt sich schon einmal ein erster Blick auf die Tabelle der PENNY DEL. Sieben Spieltage sind absolviert und vorne findet man mit München und Mannheim die zwei Schwergewichte des deutschen Eishockeys. Dahinter kommen der Vizemeister Wolfsburg und Köln, auf Platz Fünf folgen bereits die Eisbären Berlin. Damit hat man in der dritten Saisonwoche mal wieder einen Sprung in der Tabelle gemacht. War man nach dem ersten Wochenende noch auf Platz Sechs, rutschte man in der Woche darauf auf Rang Neun ab. Und nun verbesserte man sich also wieder und machte einen großen Sprung auf Platz Fünf.

Das war aber auch nur möglich, weil die Hauptstädter in der vergangenen Woche zwei der drei Spiele auswärts bestritten haben. Denn da läuft es für die Mannschaft von Coach Serge Aubin nach wie vor wie geschmiert. Das 4:0 in Straubing und das 3:1 in Krefeld waren die Auswärtssiege Nummer drei und vier in dieser Saison. Und das in insgesamt vier Auswärtsspielen. 18:5-Tore zeigt die Statistik in den vier Gastspielen an. Aubin wurde nach dem Sieg am Sonntag in Krefeld gefragt, was denn seine Mannschaft auswärts derzeit so stark macht?

Ich würde sagen, heute war unser härtestes Auswärtsspiel, aber die Jungs sind stabil geblieben. Es ist ihnen wichtig und deshalb haben sie Wege gefunden. Wir wollen natürlich nicht zwei Spiele in Folge verlieren. Gute Teams finden einen Weg nach einer Niederlage wieder zurückzukommen und das haben die Jungs heute getan.

Während man auf fremden Eis weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust ist, wartet man zu Hause auch nach dem dritten Heimspiel immer noch auf den ersten Sieg. Den beiden deutlichen Niederlagen gegen München (1:4) und Mannheim (0:3) folgte am Freitagabend eine knappe 2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg. Wobei man da sagen muss, dass man sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Denn wer in der Verlängerung eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassiert, braucht sich nicht über die Pleite zu wundern.
Was man aber nach dem Spiel am Freitagabend gegen Wolfsburg merkte, war der Frust, der bei den Spielern enorm tief saß. Leo Pföderl wurde zum Beispiel darauf angesprochen, was man abstellen kann, weil man zu Hause immer so einen schwierigen Start hat?

Ach, das ist doch Schwachsinn. Letztes Jahr haben wir auswärts die ersten fünf Spiele verloren und dann haben wir auf einmal auswärts gewonnen und am Schluss waren wir Meister. Also 6. Spieltag oder 5. oder 7., keine Ahnung. Weiter geht´s. Wir gewinnen unsere Spiele schon.

Ja, ihre Spiele gewinnen die Eisbären. Aber eben zur Zeit nur auswärts. Weil man zu Hause irgendwie das Gefühl hat, dass sie irgendetwas blockiert. Zwar kommt man zu Chancen, man kommt immer wieder vor das gegnerische Tor, aber dann bekommt man den Eindruck, dass sie zu hektisch werden. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, statt einfach geradlinig zu spielen. So wie auswärts eben. Die Statistik zu Hause spricht da Bände – 3:10-Tore. Chancen waren genügend da, satte 99 Torschüsse gaben die Berliner in den bisherigen drei Heimspielen ab. Die Ausbeute von drei Toren ist dann doch definitiv zu wenig.

Die Heim-Misere nennt Stürmer Yannick Veilleux gar inakzeptabel, wie er nach dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sagte:

Bei dem Kader, den wir haben, ist es inakzeptabel bei drei Siegen und drei Niederlagen zu stehen. Besonders zu Hause zu verlieren, ist inakzeptabel.

Auswärts hat man bis 128 Torschüsse abgegeben und dabei satte 18 Tore erzielt. Man hat das Gefühl, auswärts tun sich die Berliner leichter als zu Hause. Jedenfalls spielen sie auf fremden Eis befreiter auf und nutzen ihre Chancen deutlich besser als zu Hause. Auch steht man auswärts defensiv besser als zu Hause.
Dabei kam man ja in den drei Spielen der vergangenen Woche auch zu Chancen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Waren es in Straubing noch 29 Prozent aller Schüsse, welche man aus dem Slot abgab, waren es gegen Wolfsburg und in Krefeld bereits 38 Prozent. Aber nutzen konnte man die Chancen eben nur auf gegnerischem Eis. Daran muss man definitiv arbeiten.

Woran man aber auch arbeiten muss? Man ist zur Zeit zu sehr von einzelnen Spielern abhängig. Wenn Tore geschossen werden, dann sind es meistens nur die Spieler aus Reihe eins oder zwei. So auch in den letzten drei Spielen, als Blaine Byron (3 Tore/0 Assists), Leo Pföderl (1/2) und Marcel Noebels (0/3) wieder am besten scorten. Hinzu kommt Matt White mit zwei Toren und auch Yannick Veilleux, welcher zweimal in den drei Spielen traf. Doch die Last des Toreschießens verteilt sich derzeit noch auf zu wenige Schultern.

Bei den Special Teams besteht weiterhin Luft nach oben. Zwar erzielte man in Straubing zwei Überzahltreffer, doch in den beiden anderen Spielen blieb man ohne Tor. Dafür kassierte man gegen Wolfsburg und in Krefeld je ein Gegentor in Unterzahl. Der Gegentreffer gegen Wolfsburg war dabei spielentscheidend und die Strafzeit vollkommen unnötig. Denn da hatte man zuvor das Zählen vergessen und wurde dafür bitter böse bestraft.
Das Powerplay bleibt weiterhin ein Sorgenkind, auch trotz der zwei Treffer am Pulverturm. Mit einer Erfolgsquote von 13,64 Prozent stellt man mit Krefeld aktuell das schlechteste Überzahlspiel der Liga.
Dafür sieht es in Unterzahl besser aus. Das Penaltykilling der Eisbären belegt zur Zeit Rang sechs mit einer Erfolgsquote von 79,31 Prozent.

Schauen wir auf die Youngsters der Berliner. Da wäre zunächst einmal Eric Mik zu erwähnen, denn ihm gelangen zwei Torvorlagen in den letzten drei Spielen. Von der Eiszeit her spielte Mik in Straubing 8:29 Minuten, gegen Wolfsburg 16:25 Minuten (was da aber an der Verletzung von Nicholas B. Jensen lag) und in Krefeld 14:35 Minuten (da ersetzte er Jensen in der Verteidigung komplett). Sebastian Streu kam auf 8:52 Minuten (Straubing), 4:44 Minuten (Wolfsburg) und 11:52 Minuten (Krefeld.). Bennet Roßmy kam auf 4:57 Minuten (Straubing) und 2:57 Minuten (Wolfsburg). Gegen Krefeld war er nicht dabei, dafür spielte Korbinian Geibel. Und der kam auf 5:37 Minuten. Mik und Streu bekamen zudem Eiszeit in den Special Teams.

Auf der Torhüterposition bestritt Mathias Niederberger alle drei Spiele. In Straubing feierte er seinen ersten Shutout in dieser Saison. In den Spielen gegen Wolfsburg und Krefeld kassierte er vier Gegentore. Inzwischen ist die „Krake von Riga“ wieder bei starken 93,04 Prozent Fangquote angekommen und weist einen Gegentorschnitt von 1,97 Gegentoren pro Spiel auf.

Am kommenden Wochenende haben die Eisbären die Chance, ihren Heimfluch zu brechen. Dann ist die Düsseldorfer EG in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Am Sonntag reisen die Berliner zum Aufsteiger nach Bietigheim. Während die Serie am Freitag zu Hause bitte enden soll, darf die auswärts gerne immer so weiter gehen.

3:1 in Krefeld: Die Eisbären tun sich lange schwer, machen aber mit drei Toren im Schlussdrittel den vierten Auswärtssieg in Folge klar

Nachdem die Heimserie am Freitag fortgesetzt wurde, tat man das heute auch mit der Auswärtsserie. Bei den Krefeld Pinguinen gewannen die Eisbären Berlin mit 3:1 (0:0,0:1,3:0) und feierten im vierten Auswärtsspiel den vierten Sieg. Dabei wurde es das erwartet schwere Stück Arbeit, weil Krefeld vor allem defensiv zu überzeugen wusste. Und vorne ärgerten die Pinguine die Eisbären auch, doch am Ende behielten die Hauptstädter dann doch noch die Oberhand.

Serge Aubin musste verletzungsbedingt ein kleines bisschen umstellen. Verteidiger Nicholas B. Jensen verletzte sich am Freitag beim Heimspiel gegen Wolfsburg leicht. Für ihn rückte Korbinian Geibel in den Kader und war dort dann der nominell siebte Verteidiger. Der war am Freitag noch Eric Mik, der spielte heute an der Seite von Simon Després. Frank Hördler nahm den Platz von Jensen neben Kai Wissmann ein. Und im Sturm kehrte Parker Tuomie ins Line-up zurück und nahm den Platz von Bennet Roßmy in der vierten Formation neben Manuel Wiederer und Sebastian Streu ein. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Eisbären Krefeld nicht. Trotz des erneuten Chaos im Umfeld und des Trainerwechsels gewannen die Seidenstädter am Donnerstag ihr erstes Saisonspiel unter dem neuen Coach mit 4:3 gegen Iserlohn.
Eisbären-Coach Serge Aubin erwartete 60 Minuten Vollgas von seiner Mannschaft und einen besseren Start als am Freitag gegen Wolfsburg. Den hatte man auch. Die Berliner mit deutlich mehr Scheibenbesitz und dem Zug Richtung Krefelder Tor. Die Hausherren konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und versuchten, die Räume vor dem Tor zuzumachen. Doch die Eisbären fanden Lücken und kamen zu Chancen, die beste hatte aber Giovanni Fiore, der auf einmal auf und davon war, aber an Oleg Shilin scheiterte.
Und weiter Berlin am Drücker. Zach Boychuk mit einem schönen Rückhandpass auf Morgan Ellis, der kam zum Abschluss, doch Shilin parierte stark. Das 1:0 für die Eisbären lag hier eigentlich in der Luft und war nur eine Frage der Zeit. Leo Pföderl hätte dieses Führungstor auch fast erzielt, doch nach klasse Zuspiel traf er das leere Tor nicht, weil Arturs Kulda im letzten Moment den Schuss blocken konnte. Diese Chance entstand bei angezeigter Strafzeit gegen Krefeld. Eben jener Kulda musste in die Kühlbox. Powerplay für die Eisbären, wo in dieser Saison noch genügend Luft nach oben besteht, liegt das Überzahlspiel doch derzeit nur auf Rang 13 in der PENNY DEL. Und warum, das sah man in diesem Powerplay eindrucksvoll.
Fortan war dann aber Krefeld die Mannschaft, die hier vermehrt den Weg Richtung Tor von Mathias Niederberger suchte. Und Lucas Lessio hatte dann die dicke Chance zum 1:0 für den Außenseiter, er umkurvte auch den Berliner Goalie, doch die „Krake von Riga“ fuhr im letzten Moment die Schoner aus und parierte den Schuss ganz stark. Aber die Pinguine weiterhin offensiv ausgerichtet, während von den Eisbären am Ende nicht mehr viel nach vorne ging. Erst wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels hatte man nochmal eine gute Möglichkeit, aber Oleg Shilin hielt das 0:0 fest. Das war am Ende auch leistungsgerecht, denn nach einem guten Berliner Start waren es die Pinguine, welche die letzten Minuten immer besser ins Spiel kamen.

Und auch in das zweite Drittel fanden die Hausherren besser rein und konnten sich gleich im Angriffsdrittel festsetzen. Krefeld begegnete den Eisbären auf jeden Fall auf Augenhöhe in dieser Phase.
Drei Minuten waren gespielt und die Eisbären bewiesen einmal mehr, dass sie nicht zählen können. Das erste Powerplay für die Seidenstädter also. Und Krefeld fand die Formation, ließ die Scheibe laufen und Robert Sabolic hatte auch die gute Chance zum 1:0, doch Mathias Niederberger hielt seinen Kasten weiterhin sauber. Aber die Pinguine waren nun immer besser im Spiel und suchten weiterhin den Weg vor das Tor. Die Eisbären überstanden zwar die Unterzahl schadlos, aber der Druck seitens Krefeld war schon da.
Die Hausherren verteidigten weiterhin sehr gut, die Eisbären bissen sich die Zähne an der Krefelder Defensive aus. Aber vielleicht klappte es ja mit Chancen beim zweiten Überzahlspiel. Die Formation fanden die Eisbären, die Scheibe lief auch, aber es war einfach zu verspielt, was man da versuchte. Man würde sich wünschen, dass sie es in Überzahl einfach halten und vor allem die Scheiben zum Tor bringen. Nur die Eisbären versuchen viel zu oft zu zaubern oder spielen einen Pass zu viel.
Dennoch nahm man den Schwung vom Powerplay mit und versuchte weiterhin offensiv zu spielen, aber das Abwehrbollwerk der Pinguine stand weiterhin sicher. Von Krefeld kam in dieser Phase nicht mehr viel nach vorne, viel mehr konzentrierte man sich auf die Defensive.
Die Chance, mal wieder offensiv in Erscheinung zu treten, bekam man rund sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels, als Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Und Wissmann-Strafen führen in der Regel zu Gegentoren. So auch heute. Jeremy Bracco hatte von der blauen Linie abgezogen, Mathias Niederberger konnte diesen Schuss zwar parieren, aber er ließ die Scheibe nur prallen. Lucas Lessio stand da, wo ein Torjäger stehen muss und brachte Krefeld mit 1:0 in Führung (36.).
Und dieser Spielstand spielte Krefeld nun natürlich in die Karten, ist doch ihre Spielweise auf eine sichere Defensive ausgelegt. Von da aus will man dann die Angriffe fahren und nun konnte man diesen Gameplan mit der Führung im Rücken noch besser umsetzen.
Vor allem dann, wenn die Eisbären weiterhin Strafzeiten nehmen. Kevin Clark musste als nächster Eisbär raus. Die Strafe kassierte er im Angriffsdrittel, eine weitere Strafzeit aus der Kategorie unnötig. Arturs Kulda hatte die beste Chance, doch sein Schuss ging denkbar knapp am Berliner Tor vorbei. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung für die Pinguine nach 40 Minuten.

67 Sekunden dauerte es im Schlussdrittel, ehe die Eisbären zum 1:1 trafen. Eric Mik brachte die Scheibe von links einfach mal vor das Tor, Yannick Veilleux berührte sie wahrscheinlich noch, aber von Arturs Kuldas Schlittschuh ging die Scheibe letztendlich über die Linie. Der perfekte Start ins Schlussdrittel mit einem sogenannten „dreckigen“ Tor.
Fortan ging es munter hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Weil beide Mannschaften auch versuchten, hinten dicht zu machen. Was die Eisbären in diesem Drittel anders machten? Sie brachten die Scheiben zum Tor. Frank Hördler brachte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, Marcel Noebels fälschte den Schuss so ab, dass der Puck an den rechten Pfosten ging. Am linken Pfosten staubte Blaine Byron ab – 2:1 (48.).
Und nur 47 Sekunden später kam Matt White über links ins Angriffsdrittel und zog vom linken Bullykreis aus ab. Sein Handgelenksschuss schlug hinter Oleg Shilin ein – 3:1 (49.).
Die Eisbären bogen also mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße ein. Zwar versuchte Krefeld nochmal zurückzukommen, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das jetzt gut weg. Und wenn doch etwas durch kam, war Mathias Niederberger zur Stelle. Nach vorne versuchten die Eisbären sogar noch nachzulegen, doch Mark Zengerle vergab aus aussichtsreicher Position das 4:1.
Letztendlich ließen die Eisbären in der Schlussphase nichts mehr anbrennen, sie ließen auch keine Schlussoffensive der Hausherren zu. So brachte man das 3:1 souverän über die Runden und feierte im vierten Auswärtsspiel den vierten Auswärtssieg dieser Saison.

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Eisbären. Man fand gut rein in das Spiel und hatte auch seine Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Krefeld wurde dann stärker und bot den Eisbären Paroli. Vor allem mit ihrem Abwehr-Bollwerk stellten die Pinguine die Berliner immer wieder vor Probleme. Als die Seidenstädter dann in Überzahl in Führung gingen, schien ihr Gameplan aufzugehen. Doch im letzten Drittel bewiesen die Eisbären ihre Offensivstärke und konnten mit drei Toren noch den Sieg holen. Am Ende sind es vor allem die drei Punkte, die zählen. Dass weiterhin Luft nach oben ist, weiß man bei den Berlinern auch selbst.

6:1! Die Eisbären feiern gegen Krefeld den achten Heimsieg im achten Heimspiel – Marcel Noebels stellt neuen Eisbären-Rekord auf

Ausgabe #6:

Die Heimserie geht weiter: Auch das achte Heimspiel haben die Eisbären Berlin gewonnen. Gegen den Tabellenletzten der Gruppe Nord, Krefeld Pinguine, setzten sich die Hauptstädter mit 6:1 (2:0,1:1,3:0) durch und festigten damit die Tabellenführung. Große Probleme hatten die Eisbären dabei nicht, wenn gleich man im zweiten Drittel zu Beginn eine Drangphase der Pinguine überstehen musste. Danach nahm jedoch alles seinen Lauf, so, wie es vorher vermutet wurde.

Im Line-up der Eisbären gab es zwei Änderungen. Verteidiger Stefan Espeland hatte die Eisbären bekanntlich auf eigenen Wunsch verlassen und schloss sich Red Bull Salzburg an. Und im Sturm kehrte Mark Olver nach überstandener Verletzung zurück in den Berliner Kader. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Hinein ins Spiel, in dem Krefeld nach vier Minuten durch Nikita Shatsky die erste Strafzeit des Spiels wegen eines hohen Stocks kassierte. Und dieses Powerplay nutzten die Hausherren zur Führung aus. Matt White hatte abgezogen, Giovanni Fiore fälschte so ab, dass Ex-Eisbären-Goalie Marvin Cüpper nur prallen lassen konnte und „Mister 1:0“ Kris Foucault netzte im vierten Duell gegen die Seidenstädter zum dritten Mal zum 1:0 ein. Die Nummer 98 staubte per Rückhand ab – 1:0 (5.).
Die Eisbären waren offensiv ausgerichtet, überbrückten schnell die neutrale Zone und machten auch das, was sie in den letzten beiden Auswärtsspielen bereits erfolgreich umsetzten. Sie brachten die Scheibe zum Tor, denn das ist ein gutes Mittel im Eishockey, um Erfolg zu haben.
Von Krefeld kam nicht wirklich viel, ein, zwei Mal tauchten sie vor Mathias Niederberger auf, doch so wirklich gefährlich wurde es nicht. Einzig bei einem Tip-in-Versuch von Martin Schymainski wurde es kurz gefährlich, aber er kam nicht richtig an den Puck ran.
Und als der Druck der Eisbären zu groß war und Krefeld sich nur mit einem Icing behelfen konnte, schlugen die Berliner gegen ausgelaugte Pinguine zu. Nach Bullygewinn spielte Marcel Noebels die Scheibe zum völlig freistehenden Jonas Müller, welcher ein paar Schritte fuhr und aus dem hohen Slot per sattem Handgelenkschuss abschloss – 2:0 (13.). Durch die Vorlage steht „Noebi“ nun bei 14 Spielen in Folge mit einem Scorerpunkt. Wahnsinn!
Die Krefelder machten es den Hausherren viel zu leicht, vor das Tor und zu Abschlüssen zu kommen. Nur waren die Eisbären noch nicht so torhungrig vor dem Tor, sonst hätte man diese Einladungen dankend angenommen. Zum Ende hin nochmal ein Powerplay für die Berliner, in denen Lukas Reichel und Marcel Noebels gute Chancen hatten, aber es blieb nach 20 Minuten beim 2:0 für die Berliner.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Das zweite Drittel begann mit einer frühen Strafe für Marcel Noebels wegen Beinstellens. Und Krefeld war bockstark mit einem Mann mehr. Arthur Tyanulin und Kristofers Bindulis scheiterten an Mathias Niederberger. Tyanulin versuchte dann noch den „Lacrosse-Move“, scheiterte damit aber ebenso, doch Martin Schymainski war für den Abstauber am langen Pfosten da – 2:1 (23.).
Die Pinguine wirkten wie ausgewechselt, die Eisbären dachten sich anscheinend, dass das hier mit angezogener Handbremse schon klappen würde, zu einfach war das Auftaktdrittel. Doch so sollte man nie an ein Spiel herangehen, denn dann geht es schief. Krefeld war präsent, ging meist als Sieger aus den Zweikämpfen hervor und kam zu leicht an den Eisbären vorbei und so zu Chancen.
Zwischendurch tauchten aber auch mal die Eisbären vor Marvin Cüpper auf und da schepperte es in Minute 26 das erste Mal am Pfosten. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Sebastian Streu hielt die Kelle in den Schuss und lenkte den Puck so an den Pfosten.
Direkt im Anschluss musste Rückkehrer Mark Olver wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank und da pennten die Berliner gehörig. Martins Karsums wurde frei gespielt und plötzlich standen zwei Krefelder völlig frei vor dem Berliner Tor. Nur ein Verteidiger stand noch im Weg, Karsums hätte den Pass suchen müssen, probierte es jedoch selbst. So vergab er diese Riesenchance zum Ausgleich.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Mitte des zweiten Drittels fanden die Eisbären ihre Beine wieder und hielten sich wieder einigermaßen an den Gameplan. Frank Hördler mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel direkt in den Lauf von Marcel Noebels, welcher Cüpper verladen wollte, doch auch er scheiterte am Aluminium.
Als die Eisbären kurz darauf ein weiteres Überzahlspiel hatten, schlug Youngster Lukas Reichel zu. Marcel Noebels spielte ihn am rechten Pfosten an, alle rechneten mit dem Pass, doch „Luki“ war rotzfrech und tunnelte den Ex-Eisbären-Goalie, der da ziemlich verdutzt aus der Wäsche guckte – 3:1 (33.).
Es folgte gleich die nächste Strafzeit gegen die Mannschaft von Neu-Coach Clark Donatelli und auch da hatten die Hausherren Chancen durch Leo Pföderl (2x), Zach Boychuk, Mark Zengerle und Frank Hördler, aber die Scheibe wollte kein viertes Mal ins Krefelder Tor.
Auch in der 40. Spielminute nicht, als es zum dritten Mal im zweiten Drittel am Pfosten schepperte. Parker Tuomie hatte sich klasse durchgetankt, aber auch er traf nur das Aluminium. Dennoch nahmen die Eisbären eine Zwei-Tore-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann wieder mehr vorgenommen. Sie kamen druckvoll aus der Kabine und wollten gleich nachsetzen. Und ihnen wurde die Chance zum 4:1 auf dem Silbertablett serviert. 1:43 Minuten hatten die Hauptstädter zwei Mann mehr auf dem Eis, doch diese Chance vergaben sie kläglich. Die Formation stand, aber es wurde zu oft der Pass gespielt statt mal zu schießen. Da ließ man die Vorentscheidung liegen. Man hatte zwar Abschlüsse, aber da waren keine hundertprozentigen Chancen dabei.
Aber in der 46. Spielminute klingelte es dann doch im Krefelder Tor. John Ramage mit dem klasse Zuspiel auf links rüber zu Matt White, welche vor das Tor zog und die Scheibe locker und lässig durch die Schoner von Marvin Cüpper schob – 4:1.
Zwei Minuten später hätte Krefeld beinahe wieder einen Fuß in der Tür gehabt, als Lucas Lessio frei vor Niederberger auftauchte. Doch der fuhr die Schoner aus und parierte diese große Chance.
Krefeld hatte in den letzten zehn Minuten noch einmal ein Powerplay, welches aber für keinerlei Gefahr sorgte.
In den Schlussminuten machten die Berliner das Ergebnis dann deutlich. 13 Sekunden dauerte das Powerplay der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf links außen, wo Zach Boychuk keine große Mühe hatte, die Scheibe im Tor zu versenken – 5:1 (58.).
Aber auch das war noch nicht der Schlusspunkt, denn der Kapitän machte das halbe Dutzend voll, er nagelte den Puck 29 Sekunden vor dem Ende unter die Latte – 6:1. Danach war Krefeld erlöst.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Berliner haben die Pflichtspielaufgabe souverän gelöst. Im ersten Drittel hatten die Hausherren das Spiel im Griff, bekamen aber auch Einladungen der Krefelder Defensive verteilt. Im zweiten Drittel nahm man dann die Pinguine auf die leichte Schulter, wohl im Gedanken an das Auftaktdrittel. Da machten die Seidenstädter die ersten Minuten einen richtig guten Eindruck, aber dann nahmen die Eisbären wieder das Kommando in die Hand und erzielten im richtigen Moment das 3:1. Drei Aluminiumtreffer verhinderten letztendlich eine Vorentscheidung im zweiten Drittel. Für die sorgte man dann im Schlussdrittel, als man engagiert raus kam, von Krefeld nicht mehr viel zu ließ und vorne noch dreimal treffen sollte.
Was bleibt sonst noch hängen? Sechs Tore, sechs verschiedene Torschützen aus drei Reihen plus zwei Verteidiger-Tore. Marcel Noebels, der jetzt 14 Spiele in Folge gescort hat, ist seit heute neuer Rekordhalter der Eisbären und löst Steve Walker und Sean Backman ab. Er sammelte genauso wie John Ramage drei Torvorlagen. Und dann drei Powerplaytore, die beweisen, dass das Powerplay der Berliner immer mehr in Fahrt kommt, aber dennoch weiterhin Luft nach oben hat.
Mit dem vierten Sieg in Serie steigt natürlich auch das Selbstvertrauen, aber jetzt muss man diesen Streak Aufrecht erhalten.

Das Selbstvertrauen nach dem erfolgreichen 24h-Roadtrip steigt: „Wenn wir als Mannschaft spielen, sind wir wahrscheinlich mit die beste Mannschaft in der Liga“

Die Laune bei den Eisbären Berlin könnte aktuell nicht besser sein. Tabellenführer in der Gruppe Nord, drei Siege in Folge und dazu den Auswärtsfluch mit zwei Siegen binnen 24 Stunden gebrochen. Und die Siege in Krefeld (6:1) und Iserlohn (4:1) haben das Selbstvertrauen der Mannschaft wachsen lassen. Bisher war man nur zu Hause eine Macht mit sieben Siegen in sieben Spielen und vollen 21 Punkten. Auswärts wollte es dagegen bisher nicht klappen – bis zum Donnerstag vergangener Woche. Da holte man in Krefeld den zweiten Auswärtssieg der Saison, welchen man 24 Stunden spät in Iserlohn noch vergolden sollte. Doch was waren die Gründe für diese beiden Erfolge? Stürmer Sebastian Streu hat die Antwort parat:

Wir haben uns einfach alle an unser System gehalten und als Mannschaft zusammengehalten. Es waren keine Passagiere im Spiel. Einfach dieser Zusammenhalt von der Mannschaft. Weil, wenn wir als Mannschaft spielen, sind wir wahrscheinlich mit die beste Mannschaft in der Liga. 

In der Tat war es so, dass die Eisbären es endlich mal schafften, fast über das gesamte Spiel den Gameplan strikt durchzuziehen. Sie ließen sich auch nicht von Kleinigkeiten aus der Ruhe bringen, kämpften geschlossen als Mannschaft weiter, nahmen die Zweikämpfe an, jeder kämpfte für jeden und zudem macht man in den richtigen Momenten die Tore. Die Siege waren definitiv Teamerfolge. 

Was vor allem auffällt, die Eisbären waren in diesen beiden Spielen nicht von ihren besten Reihen abhängig, sondern auch die anderen Reihen scorten. Matt White wurde daher darauf angesprochen, ob die Tiefe der ersten drei Reihen zum Erfolg beiträgt:

Ja, ich würde auch unsere vierte Reihe einschließen, wenn man sie überhaupt so nennen mag. Sie haben auch in Krefeld gepunktet, soweit ich mich erinnere. Es geht noch tiefer als nur die ersten drei Reihen. Wir könnten uns nichts besseres wünschen. Jedes Team möchte vier Reihen, die Tore schießen können, um Spiele zu gewinnen. Es wäre ziemlich egoistisch zu sagen, dass wir nicht mit allen vier Reihen glücklich sind, denn alle machen einen guten Job. Mehr können wir nicht verlangen.

Es ist unheimlich wichtig, dass von allen vier Reihen Torgefahr ausgeht. Denn wenn nur von einer oder maximal zwei Reihen Gefahr ausgeht, bist du als Team leichter auszurechnen und es fällt dem Gegner wesentlich leichter, eine Reihe kaltzustellen. Aber wenn alle vier Reihen Gefahr ausstrahlen, hast du gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. 

Doch trotz des hohen Auswärtssieges in Krefeld erwartet White am Mittwochabend ein schweres Spiel. Denn auch das 6:1 war nicht so einfach, wie es am Ende aussah:

Es war super, zwei Spiele nacheinander gewinnen zu können. Wir spielen recht gut, aber Krefeld ist logischerweise hungrig und wollen wieder auf den richtigen Weg kommen. Letztes Mal, als wir gegen sie gespielt haben, war es enger, als es das Spielergebnis vermuten lässt. Wir erwarten, dass sie hart raus kommen und da wir mehrmals in kürzester Zeit gegen sie spielen, kennen wir sie schon recht gut. Es wird ein gutes Spiel werden.

In die selbe Kerbe schlägt auch Headcoach Serge Aubin, welcher darauf angesprochen wurde, ob es Krefeld gefährlich macht, weil sie in dieser Saison so viele Probleme haben:

Ich denke schon. Wir sind natürlich glücklich wieder zu Hause zu sein. Aber wer das Spiel gestern von Krefeld gegen Wolfsburg gesehen hat, weiß, dass Krefeld recht gut gespielt hat. Ich denke, dass Krefeld ein Team ist, das sich an den neuen Trainer gewöhnen wird. Und ich erwarte, dass es schwierig gegen sie wird. Wir wollen weitermachen, wir spielen in Offensive und Defensive gut und so muss das weitergehen. 

Doch die Brust der Eisbären wird mächtig breit sein angesichts von drei Siegen in Serie. Diese Serie soll nun gegen die Seidenstädter fortgesetzt werden. Aber nicht nur die, auch die Heimserie soll wenn möglich ausgebaut werden. Es wäre der achte Heimsieg im achten Saisonspiel. Auch wenn Gegner Krefeld Tabellenletzter ist, auf die leichte Schulter nimmt man die Pinguine in der Hauptstadt definitiv nicht. Sebastian Streu wurde gefragt, wie man sich auf dieses Spiel vorbereitet:

So wie jedes andere Spiel. Also wir werden uns genauso vorbereiten, als ob wir gegen Düsseldorf, Mannheim oder München spielen würden am Mittwoch. Wir haben jetzt drei Siege hintereinander, wir wollen diese Siegesserie jetzt auch am Leben halten. 

 

6:1 in Krefeld! Eisbären feiern zweiten Auswärtssieg der Saison

In Krefeld fühlen sich die Eisbären am Wohlsten. Denn in der Seidenstadt gelang den Hauptstädtern der zweite Auswärtssieg der Saison. Am Donnerstagabend setzten sich die Eisbären Berlin mit 6:1 (2:0,4:0,0:1) bei den Krefeld Pinguinen durch und holten sich so die Punkte Nummer sechs, sieben und acht auf fremden Eis. Wirklich in Gefahr geriet der Sieg der Eisbären dabei nicht, wenn gleich die Pinguine zu mindestens im ersten Drittel auf Augenhöhe waren. Danach wirkte es aber eher wie ein Trainingsspiel, wo die Berliner nicht wirklich gefordert wurden.

Headcoach Serge Aubin gab die Marschroute vor dem Spiel aus:

Wir wollen simpel spielen, hart spielen, von der Strafbank weg bleiben. Und das wollen wir über 60 Minuten durchziehen. Es gab eine Menge Spiele, wo wir nur 30, 40 oder manchmal 50 Minuten gut gespielt haben. Aber wir brauchen 60 Minuten, um ein Eishockeyspiel zu gewinnen.

Während die Eisbären auswärts enorm schwach sind, war es bei Krefeld die Heimschwäche. Acht Spiele, acht Niederlagen und null Punkte standen für die Seidenstädter bisher zu Buche. Heute wollten die Pinguine diese Serie beenden und die ersten Punkte einfahren. Und so schlecht sah das Eishockey der Hausherren in den ersten 20 Minuten nicht aus. Es war jetzt kein Eishockey-Leckerbissen, dafür leisteten sich beide Mannschaften zu viele leichte Fehler im Spielaufbau, aber ein klarer Unterschied zwischen dem Tabellenletzten und Tabellenzweiten war definitiv nicht zu erkennen. Lediglich im Abschluss vor dem Tor erwiesen sich die Gäste aus Berlin als effektiver.
Lange dauerte es bis zur ersten klaren Chance. Auf einmal stand Justin Volek frei vor Mathias Niederberger, aber er war wohl selbst überrascht, wie frei er da auf einmal war und vergab diese Riesenchance. Eiskalt dagegen waren die Eisbären bei ihrer ersten großen Chance. Parker Tuomie legte die Scheibe auf rechts zurück auf Mark Zengerle, welcher die Scheibe direkt weiter zu Tuomie passte, der bereits hinter dem Tor lauerte. Die Nummer Zehn der Eisbären fuhr rum ums Tor, visierte die lange Ecke an und brachte die Eisbären in Führung – 1:0 (10.).
Die Gäste von der Spree danach spielbestimmend, druckvoll, sie wollten das zweite Tor gleich nachlegen. Aber Krefeld gab sich nicht auf und nutzte beinahe einen Fehler der Eisbären aus. Die Hausherren mit einem Zwei-auf-Eins, Frank Hördler blieb lange stehen und stoppte den Angriff der Pinguine, welche zu verspielt waren. Aber dann rutschte ihm die Scheibe doch noch durch und Alexander Blank stand frei vor Niederberger, an welchem er jedoch scheiterte.
Wie man Fehler eiskalt bestraft, zeigten dann die Berliner. Krefeld mit dem Puckverlust, Matt White zündete über links den Turbo und schloss stark ab – 2:0 (15.).
Es folgte das erste Powerplay für die Eisbären und da ist man mit 29,7 Prozent auswärts richtig stark. Doch hier sah das Überzahlspiel nur in Minute Eins gut aus, in Minute Zwei ließ Krefeld nichts zu und hatte kurz vor Ablauf der Strafzeit gegen Leon Niederberger selbst die Chance durch Lucas Lessio, welcher aber mit seinem Bauerntrick scheiterte.
Kurz vor Ende des ersten Drittels kassierten die Gastgeber die zweite Strafzeit der Partie gegen Alexander Blank. Die erste Phase des Powerplays konnten die Eisbären jedoch nicht nutzen, nahmen aber noch über eine Minute mit ins Mitteldrittel.
Zwar führten die Eisbären mit 2:0, aber Krefeld versteckte sich hier keinesfalls, lag bei den Schüssen (14:9) sogar vorne. Aber vor dem Tor waren die Berliner eben effektiver.

1:22 Minuten stand noch auf der Powerplayuhr und es sah auch nicht schlecht aus, was die Eisbären da zeigten, nur fehlte ihnen das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor. Doch das stellte sich relativ schnell ein. Marcel Noebels mit dem Querpass an der gegnerischen blauen Linie auf Lukas Reichel. Der zog Richtung Tor, wurde aber nach außen gedrängt. Der Youngster setzte zum Bauerntrick an und schob die Scheibe im halbleeren Krefelder Tor ein, da Torhüter Sergei Belov zuvor schon zu weit aus seinem Tor draußen war und so nicht mehr rechtzeitig rüber kam – 3:0 (23.).
Die Gäste aus Berlin hatten nun richtig Bock auf Eishockey und Tore. Und mal wieder eine Traum-Kombination der deutschen Top-Reihe. Lukas Reichel kam über links ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe vor zu Marcel Noebels, welcher selbst hätte abschließen können, doch er spürte den Atem von Leo Pföderl im Nacken, spielte die Scheibe in den Slot, wo eben jener Pföderl lauerte und zum 4:0 einschoss (26.). Für die Nummer 93 das achte Spiel in Folge mit einem Tor, was zugleich einen neuen Berliner DEL-Rekord bedeutet. Den hielten zuvor Steve Walker und Sean Backman.
Und dann gab es auch noch eine Premiere zu bejubeln. Denn Zach Boychuk erzielte sein erstes DEL-Tor auf Zuspiel von Ryan McKiernan. Giovanni Fiore hatte die Scheibe stark im Angriffsdrittel behauptet, spielte sie rüber zu McKiernan, welcher Boychuk am langen Pfosten stehen sah und die Nummer 89 musste nur noch die Kelle hin halten – 5:0 (31.).
Krefeld danach mit der besten Phase des zweiten Drittels und drei, vier guten Möglichkeiten. Mehr war von den Pinguinen – oder sollten wir nach diesem zweiten Drittel eher Pinguinchen sagen? – nicht zu sehen.
Dafür von den Eisbären. Kai Wissmann feuerte mal eine Fackel ab, leider stand die Latte im Weg. Nur eine Minute später ein Wechselfehler des KEV und die Eisbären mit dem Zwei-auf-Null. PC Labrie schloss diesen Konter sehenswert selbst ab, zog von links auf rechts und netzte eiskalt per Rückhand ein – 6:0 (35.).
Zum Ende hin die ersten beiden Strafzeiten für die Eisbären in diesem Spiel. Im ersten Überzahlspiel hatte Brett Olson die dicke Chance zum Ehrentreffer. Er wollte Mathias Niederberger ausspielen, doch der fuhr den Schoner aus. Auf der Gegenseite Giovanni Fiore in Unterzahl mit dem selben Move, aber auch hier war der Goalie, in diesem Fall Sergei Belov, Sieger. Vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause gab es die zweite Strafe gegen die Eisbären, weshalb sie das Schlussdrittel in Unterzahl begannen.
Nach gutem ersten Drittel war das zweite Drittel eins zum vergessen für Krefeld.

Doch gefährlich wurde das Powerplay der Gastgeber nicht, eher hatte Marcel Noebels in Unterzahl die beste Chance. Doch viele Chancen sollten es im Schlussdrittel nicht mehr werden für die Eisbären, die erwartungsgemäß ein paar Gänge runter schalteten und nicht mehr taten als nötig. Das schwere Auswärtsspiel in Iserlohn war da schon im Hinterkopf, denn dort wird die Berliner definitiv mehr Gegenwehr erwarten als es in Krefeld heute der Fall war.
Krefeld hatte in der 45. Spielminute ein weiteres Überzahlspiel und dieses Mal schlugen sie zu. Arthur Tyanulin mit dem Hammer aus dem hohen Slot, keine Chance für Mathias Niederberger im Bären-Käfig – 6:1 (46.).
Krefeld anschließend bemüht, weitere Tore zu erzielen, aber die Eisbären standen hinten kompakt und ließen nicht viel zu. Und wenn etwas durchkam, war Mathias Niederberger zur Stelle. So auch bei einem Zwei-auf-eins gegen Tyanulin.
Die Eisbären bekamen dann auch nochmal ein Überzahlspiel, in welchem sie aber für keinerlei Gefahr sorgen konnten. Man musste sich aber auch nicht anstrengen, der Spielstand war dafür zu eindeutig, als das man hier noch Kräfte verschwenden musste.
In der Schlussphase wurden die Eisbären offensiv nochmal aktiver, aber sie konnten das siebte Tor nicht mehr erzielen. Auch nicht Leo Pföderl, nach einer Sahne-Vorarbeit von Lukas Reichel. So blieb es am Ende beim verdienten und nie gefährdeten 6:1-Auswärtssieg der Eisbären Berlin.

20 Minuten hielten die Seidenstädter gut mit, lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe mit dem DEL-Rekordmeister. Doch im zweiten Drittel fiel Krefeld auseinander, da nutzten die Eisbären jeden Fehler gnadenlos aus und legten einige Traum-Kombinationen hin, wofür die deutsche Top-Reihe natürlich verantwortlich war. Da stellten die Eisbären die Weichen auf den zweiten Auswärtssieg der Saison. Im Schlussdrittel machte man nicht mehr als nötig und schonte die Kräfte für die schwere Partie morgen Abend am Seilersee. Denn so schön der zweite Sieg in Krefeld auch war, es wird endlich Zeit für den ersten „echten“ Auswärtssieg der Saison.

Youngster Lukas Reichel sprach nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport über das Spiel, seine Reihe und ob man sich für Traum-Kombinationen auch schon mal selbst abfeiert:

Ja, ich würde sagen, wir können zufrieden sein. Es gab natürlich ein paar Fehler, die sonst daheim, wenn wir unser Topspiel machen, jetzt nicht passieren. Aber ich denke, wir können zufrieden sein und morgen ist das nächste Spiel. Wir haben offensiv gut Druck gemacht, wir haben immer weiter viele Schüsse aufs Tor gebracht und auch die Tore geschossen. Mathias hat auch wieder einen super Job gemacht. Leider kein zu Null, aber ich denke, für ihn war es auch ein gutes Spiel.

Ja, wir verstehen uns gut. Und klar, wenn wir es schön raus spielen, feiern wir uns auch ein bisschen. Aber wir wollten weitermachen, immer weitermachen, weil es kann auch irgendwann nach hinten losgehen und dann kann es sein, dass wir nicht mehr die schönen Tore machen. Deswegen immer weitermachen und weiter ackern, dass es immer so weiter geht.

Schauen wir noch auf einige statistische Fakten zu diesem Spiel:

-> Leo Pföderl erzielte im achten Spiel in Folge ein Tor – Neuer DEL-Rekord für die Eisbären Berlin
-> Leo Pföderl scorte im neunten Spiel in Folge
-> Marcel Noebels sogar im zwölften Spiel in Folge
-> Erstes DEL-Tor für Zach Boychuk
-> 50. DEL-Assist für Kai Wissmann

Trainer Serge Aubin zum Doppelpack innerhalb von 24 Stunden in Krefeld und Iserlohn: Das ist für uns eine große Herausforderung“

Vor einer Woche haben die Eisbären Berlin ihr letztes Spiel in der PENNY DEL absolviert und seitdem pausiert. Eine Pause, die der Mannschaft sichtlich gut getan hat, aber auch eine, um an gewissen Stellschrauben im Training zu drehen, um bestmöglich in die zweite Saisonhälfte zu starten. Und hat es der Spielplan mit den Eisbären jetzt gerade gut gemeint, ist er morgen und übermorgen nicht gerade ein Freund der Eisbären. Denn die Berliner müssen innerhalb von 24 Stunden gleich zweimal auswärts antreten. Am Donnerstagabend ist man ab 19:30 Uhr bei den Krefeld Pinguinen zu Gast, einen Tag später startet bereits um 18:30 Uhr die Partie bei den Iserlohn Roosters. Eine große Herausforderung, wie Trainer Serge Aubin im Vorfeld der Partie in der Seidenstadt sagte:

Nun, erstmal wollen wir das einen Tag nach dem anderen durchziehen. Das ist für uns natürlich eine große Herausforderung, zwei Spiele in 24 Stunden zu spielen. Wir fahren erstmal nach Krefeld, die haben ja einen neuen Trainer. Da erwarte ich, dass Krefeld ganz schön Druck machen wird. Das wird auf jeden Fall ein schweres Spiel. Und dann fix nach Iserlohn. Als wir das letzte Mal da waren, war es ein ziemlich harter Hockeyabend. Wir wollen einfach an den Schwung anknüpfen, den wir ein bisschen im letzten Spiel aufbauen konnten. Wir konnten uns in den letzten Tagen ein bisschen erholen. Den Kopf ein bisschen frei machen, aber auch körperlich ein wenig ruhen. Wir hatten eine gute Woche zur Vorbereitung. Ja klar, das wird schon eine Herausforderung.

Zum einen wird die enge Taktung der Spiele eine große Herausforderung, zum anderen die anhaltende Auswärtsschwäche. Nur ein Sieg und mickrige fünf Punkte sammelten die Hauptstädter auf fremden Eis ein, während es zu Hause die Maximalausbeute von 21 Zählern sind. Ein kleiner psychologischer Vorteil dürfte da sicherlich die Tatsache sein, dass man morgen genau an dem Ort spielt, an dem man den bisher einzigen Auswärtssieg der Saison einfahren konnte – in Krefeld. Dort will man erfolgreich in die zweite Saisonhälfte starten und vor allem die Auswärtsbilanz aufbessern. Für das Spiel ist vor allem ein guter Start das erste Ziel, wie Kapitän Frank Hördler sagte:

Auf jeden Fall wollen wir erst einmal einen guten Start haben gegen Krefeld. Wir haben da jetzt schon ein Spiel gespielt und haben ganz gut abgeliefert. Das müssen wir jetzt natürlich wiederholen. Und mit dem guten Gefühl gleich ins nächste Spiel gehen. Wir wissen, dass wenig Pause dazwischen ist, da muss jeder für sich selber für die Erholung sorgen. Aber dafür sind wir Profis genug, dass wir am nächsten Tag starten können.

Hördler spricht die kurze Pause zwischen beiden Spielen an. Das wird den Spielern einiges abverlangen. Wie wichtig ist denn in so einer Phase die mentale Vorbereitung, wurde Serge Aubin gefragt:

Nun, dieses Jahr ist wohl für jeden in der Liga, ja auf der ganzen Welt, eine riesige mentale Herausforderung. Unsere Jungs haben einen prima Job gemacht, und zum Glück gönnte ihnen der Spielplan ein paar Tage frei. Nun sind wir zurück im Fitnesstraining, stemmen die Gewichte, trainieren hart. Das fühlt sich ja fast wie ein Neustart an, wir sind auf dem Weg in die zweite Saisonhälfte. Da sollte wohl jeder von uns aufgeregt sein.

Selbstvertrauen ist bei den Spielern auf jeden Fall vorhanden. Die Jungs haben Lust auf den Auswärts-Doppelpack und Stürmer Parker Tuomie ist auch guter Dinge, dass die Mannschaft diese Aufgabe meistern wird:

Natürlich können wir das meistern. Ich glaube, die letzten zwei Trainingseinheiten waren sehr gut. Ich glaube, die Jungs sind mit neuer Energie aus der Pause gekommen. Natürlich sind das zwei sehr wichtige Spiele für uns. Krefeld ist auf der Suche nach mehr Punkten und Iserlohn ist auch eine Mannschaft, mit der wir uns diese Saison nicht immer leicht getan haben. Deshalb müssen wir bereit sein, aber ich glaube auf jeden Fall, dass es eine gute Challenge für uns ist, die wir meistern werden.

Heute um 10:00 Uhr startete der Mannschaftsbus Richtung Krefeld, bei nicht ganz so guten Wetterbedingungen. Dass die Fahrt deswegen wohl etwas länger dauern könnte als sonst, darf für Tuomie nicht als Ausrede herhalten:

Wir wollen es natürlich nicht als Ausrede benutzen. Wir sind ja alle Profis hier und wir müssen weiter fokussiert bleiben und bereit sein, egal was kommt. Das Wetter kann man ja nicht beeinflussen , da muss dann der Busfahrer seinen Job machen.

Was viele Fans sicherlich interessiert ist der Punkt, wie die Spieler bei so einem kurzen Wechsel zwischen zwei Spielen nach dem ersten Spiel regenerieren. Parker Tuomie hat die Antwort parat:

Wir müssen viel trinken nach dem Spiel, viel essen und vor allem auch das richtige. Wir müssen einen guten Schlaf haben. Man muss mental und körperlich dabei bleiben. Ich glaube, dass wir über den Sommer einen sehr guten Job gemacht haben, um fit zu werden. Genau für diese Momente trainiert man.

Wir haben die Problematik des Auswärts-Doppelpacks nun also ausführlich analysiert, kommen wir nun doch mal zu den beiden Gegnern, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Da wären zum einen die Krefeld Pinguine, abgeschlagener Tabellenletzter, der Chaos-Verein dieser Saison, der mit einem neuen Trainer in das Spiel geht. Von daher müssen sich die Eisbären auf eine andere Mannschaft einstellen, als beim ersten Aufeinandertreffen in der Seidenstadt.
Schaut man auf die Statistiken, sind die Pinguine nicht nur Tabellenletzter in der Gruppe Nord, nein, sie zieren auch das jeweilige Tabellenende bei der Fangquote der Torhüter (87,03 Prozent), bei den Special Teams (PP: 10 Prozent/PK: 67,39 Prozent) und der Torschusseffizienz (6,53 Prozent). Lediglich bei den Strafzeiten ist Krefeld mit 110 Minuten das drittfairste Team der gesamten Liga.
Wenn man überhaupt Spieler beim KEV hervorheben kann, dann sind es die drei Stürmer Arthur Tyanulin mit elf Scorerpunkten (4 Tore/7 Assists), Brett Olson mit acht (5/3) und Ex-Eisbär Laurin „Lolle“ Braun mit sieben (2/5). Aber ansonsten gibt es vom Traditionsverein Krefeld nicht viel Positives zu berichten.

Eine deutliche härtere Nuss bekommen die Eisbären am Freitagabend am Seilersee zu knacken. Dann trifft man auf die Iserlohn Roosters und die sind als Tabellenvierter mittendrin im Kampf um die Playoff-Plätze.
Bekanntschaft mit den Iserlohner Spezialitäten haben die Eisbären beim ersten Duell schon gemacht, als man vier Gegentreffer in Unterzahl kassierte. Die Sauerländer stellen das zweitbeste Powerplay der Liga (27,27 Prozent) und haben das fünftbeste Penaltykilling (81,94 Prozent). Bei der Fangquote ihrer Goalies sind die Roosters Sechster (91,37 Prozent). Wo die Eisbären besonders aufpassen müssen, ist die Tatsache, dass man Iserlohn nicht zu viele Chancen geben darf, denn die Sauerländer sind in Sachen Effektivität vor dem Tor das beste Team (14,29 Prozent). Dafür langen sie in Sachen Strafminuten mit 140 Minuten als Neunter ordentlich zu.
Vor allem auf die Top-Reihe der Iserlohner – Joe Whitney, Casey Bailey und Alex Grenier – müssen die Eisbären aufpassen. Whitney kommt auf 21 Scorerpunkte (12/9), Bailey auf 20 (9/11) und Grenier auf 16 (3(13). Drei weitere Spieler, darunter Verteidiger Ryan Johnston, haben ebenso bereits zweistellig gepunktet. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Aber da müssen sie eigentlich nur an das erste Duell am Seilersee zurückdenken, das dürfte ihnen Warnung genug sein.

Personell gibt es keine Veränderungen im Line-up der Mannschaft von Headcoach Serge Aubin. Das heißt, dass Mark Olver (Schnittwunde) und Haakon Hänelt (Knieprellung) weiterhin fehlen. Youngster Nino Kinder ist nach wie vor für Kooperationspartner Lausitzer Füchse im Einsatz.

5:2 in Krefeld! Die Eisbären fahren mühelos den ersten Auswärtssieg der Saison ein

Im vierten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Eisbären Berlin haben den ersten Auswärtssieg der PENNY DEL-Saison 2020/2021 eingefahren. Bei den sieg- und punktlosen Krefeld Pinguinen feierten die Berliner einen ungefährdeten 5:2 (3:1,1:0,1:1)-Auswärtssieg und gewannen somit auch den zweiten Vergleich gegen die Seidenstädter, nachdem man das erste Aufeinandertreffen in der Hauptstadt mit 5:0 für sich entscheiden konnte. Nach zuvor drei vergeblichen Anläufen auf fremden Eis, hat es heute also endlich mit drei Punkten geklappt. Aber sind wir mal ehrlich, wenn nicht in Krefeld, wo sonst hätten die Eisbären den ersten Auswärtssieg einfahren sollen? Denn die Pinguine standen vor dem Spiel mit sieben Niederlagen und null Punkten am Tabellenende der Gruppe Nord. Heute kam Niederlage Nummer Acht dazu. Dass Krefeld kein Wort um die Vergabe der Playoffs mitsprechen wird, ist wohl allen klar. Dafür läuft dort einfach zu viel falsch im Verein. Aber das soll hier nicht Thema sein, sondern viel mehr das Spiel der Eisbären.

Und für dieses gab es Änderungen im Kader der Eisbären. Zum einen rückte Eric Mik in den DEL-Kader zurück, nachdem Leon Gawanke von den Winnipeg Jets zurück gerufen wurde. Und im Tor bekam Youngster Tobias Ancicka seinen zweiten Saisoneinsatz. Das erste Spiel hatte er unglücklich mit 0:1 n.P. in Wolfsburg verloren.

Verteidiger Jonas Müller gab die Marschroute für das Spiel in Krefeld raus:

Wir haben gut angefangen in Düsseldorf, aber auch stark nachgelassen. Es wird Zeit für den ersten Auswärtssieg. Wir dürfen nicht zu viele Strafzeiten nehmen. Wir müssen unser Spiel konstant durchziehen, dann werden wir das Spiel auch gewinnen.

Gesagt, getan. Das Spiel war gerade einmal elf Sekunden alt, da jubelten die Eisbären bereits zum ersten Mal an diesem Abend. Nach dem Bullygewinn chippte John Ramage die Scheibe tief, Ex-Eisbär Alex Trivellato erkämpfte die Scheibe an der linken Bandenrundung und wollte sie nach vorne auf einen Mitspieler passen. Doch sein Pass kam genau auf den Schläger von Kris Foucault, welcher viel Platz und Zeit hatte, Sergei Belov im Krefelder Tor auszuspielen und den Puck im halbleeren Tor zu versenken – 1:0 (1.). Blitzstart für die Eisbären also!
Die Eisbären machten also von Beginn an klar, dass sie heute endlich den ersten Auswärtssieg der Saison feiern wollen. Aber beinahe hätte Krefeld früh ausgeglichen. PC Labrie mit dem Fehlpass im eigenen Drittel, Martins Karsums bekam den Puck und wollte Ancicka umkurven, doch der Berliner Goalie behielt die Nerven.
Jener Karsums musste dann auch in die Kühlbox und die Berliner hatten das erste Powerplay. Und in diesem hatten zweimal Kris Foucault und einmal Lukas Reichel gute Möglichkeiten, aber sie führten noch nicht zum erhofften Torerfolg.
Danach Krefeld mit dem ersten Überzahlspiel, aber Gefahr brauchte man da nicht zu befürchten. Denn Krefeld stellt das schlechteste Powerplay und die Eisbären das beste Penaltykilling der Nord-Gruppe. Dementsprechend gibt es zum Überzahlspiel der Pinguine auch nichts zu sagen.
Krefeld tauchte selten vor Ancicka auf, wenn das aber mal der Fall war, so wie in Minute Zwölf, als Brett Olson frei im Slot zum Abschluss kam, war Ancicka zur Stelle.
Und die Eisbären betrieben Chancenwucher. Nino Kinder wollte Belov umkurven, scheiterte damit jedoch. Und ein Konter über Foucault und Ramage vergab Letzterer, seinen Schuss konnte Belov gerade so noch mit dem Schoner parieren.
Ramage fiel sehr oft im Auftaktdrittel auf. Zum einen durch seine Aktion direkt nach dem ersten Bully, dann durch die eben beschriebene Chance, aber auch durch zwei Strafzeiten. Die erste Strafe blieb noch unbestraft, die zweite leider nicht. Aus dem Nichts heraus Kristofers Bindulis mit dem Schuss vom rechten Bullykreis, der Schuss schlug abgefälscht hinter Ancicka ein – 1:1 (16.).
Die Eisbären schalteten dann mal kurz zwei, drei Gänge hoch und gaben die Antwort. Marcel Noebels spielte die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Kapitän Frank Hördler lauerte. Der spielte die Scheibe gerade runter vor das Tor, wo Leo Pföderl die Scheibe nur noch abfälschen musste – 2:1 (18.), sein 150. DEL-Tor! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum, Leo!
Und als Krefeld zum Ende hin noch einmal in Unterzahl ran musste, schlugen die Eisbären erneut zu. Zweimal scheiterte Kris Foucault mit seinen gefürchteten Onetimern vom rechten Bullykreis aus. Nach dem zweiten spielte er die Scheibe zurück hinter das Tor zu Mark Zengerle, welche den Puck vor das Tor zu Giovanni Fiore spielte. Und der hatte viel Platz und schoss ins lange Eck ein – 3:1 (20.). Das erste DEL-Tor von der Nummer 21!
Somit führten die Eisbären verdient mit 3:1 in Krefeld. Deren Stürmer Alexander Blank war nach dem ersten Drittel bedient:

Wir haben nach elf Sekunden unser erstes Tor kassiert, obwohl wir uns sehr viel vorgenommen haben für dieses Spiel. Aber wir sind eigentlich ganz gut zurückgekommen, haben das 1:1 im Powerplay geschossen. Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, aber dann hat die Konzentration drei Minuten vor dem Ende aufgehört. Und das darf nicht passieren, dass wir drei Minuten vor Schluss da so zwei Tore kassieren und eine dumme Strafe machen. Da muss sich jeder Spieler mit sich selber beschäftigen, wie er das angeht, wie er sich vor dem Spiel vorbereitet. Aber eigentlich haben wir gut trainiert jetzt die Tage nach der Niederlage in Bremerhaven. Keine Ahnung, was da passiert ist, aber das müssen wir jetzt abstellen und die letzten 40 Minuten noch gut konzentrieren.

Und bereits nach sieben Sekunden im zweiten Drittel bot sich den Hausherren erneut die Chance, an der Überzahlquote etwas zu machen. Mark Zengerle musste wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank. Und das Powerplay sah auch ganz gut aus, aber Krefeld konnte keinen Nutzen daraus ziehen.
Doch fortan entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Man konnte fast sagen, es spielten die Eisbären gegen Sergei Belov. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf den Krefelder Torhüter zu. Bereits in der 23. Spielminute stand Foucault auf einmal frei vor ihm, aber er konnte parieren. Doch nur eine Minute später war auch der Krefelder Schlussmann geschlagen. Fiore kam mit viel Speed über links ins Drittel, machte den Bauerntrick und spielte die Scheibe in den Slot, wo Mark Olver lauerte und viel zu viel Platz hatte – 4:1 (24.).
Krefeld konnte sich in der Folgezeit bei Sergei Belov bedanken, dass man nach 40 Minuten nur mit 1:4 hinten lag. Denn die Eisbären ließen eine Reihe guter Chancen aus. Leo Pföderl, Lukas Reichel, Haakon Hänelt, Mark Zengerle – um mal nur einen Auszug der Chancen im Mitteldrittel zu nennen. Die Eisbären hätten bereits im zweiten Drittel die Weichen ganz klar auf Sieg stellen können. Aber selbst jetzt glaubte eigentlich niemand mehr an eine Krefelder Wiederauferstehung. Zu deutlich überlegen waren die Eisbären, zu sehr hatten sie das Spiel fest in der Hand.

Das letzte Drittel begannen die Eisbären dann in Unterzahl, aber beinahe wäre Matt White der Shorthander gelungen. Er war frei durch und hatte die Chance, aber Sergei Belov hatte etwas dagegen. Egal was Matt White heute versuchte, der Krefelder Schlussmann hatte das letzte Wort.
Aber in der 46. Spielminute war auch Krefelds Goalie wieder geschlagen. Den ersten Versuch von der blauen Linie konnte er noch parieren, gegen den Nachschuss von Lukas Reichel, welcher die Scheibe unter die Latte nagelte, war er aber machtlos – 5:1.
Danach machten die Eisbären nicht mehr als nötig, aber dennoch hatten sie das Spiel komplett im Griff. Weil, so hart es klingt, Krefeld im Moment einfach nicht DEL-tauglich ist. Auch wenn Krefeld fünf Minuten vor dem Ende noch das 2:5 durch Brett Olson erzielte, die Krefelder Fans können einem schon fast leid tun, bei dem, was da gerade in Krefeld abgeht. Bei einem Traditionsverein der DEL. Die Unruhe im Umfeld der Mannschaft scheint sich auf das Team auszuwirken, das in dieser Saison wohl mehr Kanonenfutter für die Konkurrenz ist als ein ernstzunehmender Gegner auf Augenhöhe. Die Eisbären jedenfalls siegten am Ende mit 5:2 und sicherten sich so die ersten drei Punkte auf fremden Eis, worüber man sich freuen darf, mehr aber auch nicht.

Denn dieser Sieg ist definitiv kein Gradmesser für die nächsten beiden Heimspiele gegen Köln und Bremerhaven. Da erwartet die Eisbären viel mehr Gegenwehr vom Gegner, da wird man nicht so viel Platz vor dem Tor haben und so oft frei vorm gegnerischen Goalie stehen. Da muss man dann wieder hart für den Sieg arbeiten. Daher braucht man diesen Sieg auch nicht wirklich analysieren, aber zumindest festhalten, dass die Eisbären das Spiel eben nicht auf die leichte Schulter genommen haben. Sie haben ihr Spiel 60 Minuten konstant durchgezogen und hatten jede Menge Chancen für einen höheren Sieg. Trainer Serge Aubin hat gesehen, dass von allen vier Reihen Torgefahr ausging. Aber wie gesagt, dieses Spiel ist kein Gradmesser für die Duelle gegen die anderen fünf Konkurrenten in dieser Gruppe.

Lukas Reichel mit seinem Statement zum Spiel in Krefeld:

Wir haben 60 Minuten gut konstant durchgespielt. Ich denke, wir hatten das Spiel auch über 60 Minuten unter Kontrolle. Wir können heute zufrieden sein. Wir haben viele Schüsse aufs Tor gebracht, wir hätten vielleicht noch ein paar Dinger mehr machen können. Wir können zufrieden sein und mit dem Bus nach Hause fahren. Es ist immer noch Luft nach oben. Wir wollen in jedes Spiel rein gehen und es gewinnen. Ich denke, wir können in unserer Gruppe den ersten Platz anvisieren.

Und Krefelds Torschütze Brett Olson mit einer schonungslosen Analyse nach der achten Niederlage im achten Spiel:

Das ist unser Hauptproblem in dieser Saison, dass wir viel zu viel Raum und Platz dem Gegner vor allem im Zentrum vor unserem Tor lassen. Und woran liegt das? Weil wir immer nur den Gegenspieler mit dem Puck im Auge haben und nicht die Mitspieler. Alle konzentrieren sich nur auf den Puck, sehen die Leute im Rücken nicht und die sind dann auf einmal frei vorm eigenen Goalie. Und so wird Sergei Belov auch im heutigen Spiel ganz oft allein gelassen und dann hat es schon wieder fünf Gegentore gegeben.