Die Eisbären Berlin in der Saison 2021/2022: Vom letzten Platz am 1. Spieltag zur neunten Meisterschaft am Ende der Saison

Am 04. Mai 2022 endete die PENNY DEL-Saison 2021/2022 mit dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Eisbären Berlin. Geht man rein nach der Statistik, dann war das auch schon vor der Saison klar gewesen. Denn wenn der Hauptstadtclub Deutscher Meister wird, dann mindestens zweimal in Folge – 2005, 2006 – 2008,2009 – 2011, 2012, 2013 – 2021, 2022. Und wenn man diese Statistik weitergeht, dann steht also nächstes Jahr die zehnte Deutsche Meisterschaft an. Denn von 2011-2013 machten die Berliner sogar den Hattrick perfekt. Nächstes Jahr könnte man dieses Kunststück ein zweites Mal wiederholen. Doch bevor es in die neue Saison geht, steht uns erst einmal die Sommerpause bevor. Und bevor wir Euch in diese schicken, wollen wir natürlich noch einmal – wie Ihr es gewohnt seid – auf die vergangene Saison zurückblicken.

Die Eisbären sind als Titelverteidiger in die Spielzeit 2021/2022 gegangen und konnten für diese Saison das Gerüst des Meisterkaders nahezu zusammenhalten. Zwei Abgänge, die sicherlich schmerzten, war der von Ryan McKiernan in der Defensive und Lukas Reichel in der Offensive. Zwei Leistungsträger, welche einen enormen Anteil am Gewinn der achten Meisterschaft hatten, verließen die Berliner. McKiernan zog es nach Schweden (Rögle) und Reichel nach Übersee, wo die Chicago Blackhawks ihn gedraftet hatten.
Ein weiterer Abgang, der zumindest eine Lücke in die Offensive riss, war der von Kris Foucault nach Iserlohn. Die restlichen Abgänge (John Ramage, Thomas Reichel, Nino Kinder, Fabian Dietz, Mark Olver, Haakon Hänelt, PC Labrie) fielen nicht unbedingt ins Gewicht.
Denn allen Fans war klar, dass Sportdirektor Stéphane Richer schon für adäquaten Ersatz sorgen würde. Und so war es auch. In der Defensive zog er Morgan Ellis von Ligakonkurrent Ingolstadt und Nicholas B. Jensen von Düsseldorf an Land. In der Offensive wurden Manuel Wiederer (Deggendorf), Kevin Clark (Rapperswil), Yannick Veilleux (Laval Rocket), Bennet Roßmy (Lausitzer Füchse) und Blaine Byron (Ontario Reign) verpflichtet.

Damit hatte man einen guten Kader zusammen, um erneut die Deutsche Meisterschaft in Angriff zu nehmen. Die Eisbären wurden auch von den Experten als Titel-Kandidat genannt, schaute man aber rein auf das Personal, sah man vor Saisonbeginn die Adler Mannheim als am besten besetzt und somit Top-Favoriten auf den Gewinn der Meisterschaft. Das sollte sich jedoch mit den drei Nachverpflichtungen der Eisbären ändern. Durch die Transfers von Frans Nielsen, Dominik Bokk und Johan Södergran waren es auf einmal die Berliner, welche den am tiefsten besetzten Kader hatten und somit der Top-Favorit waren. Das lag aber natürlich auch am bisherigen Saisonverlauf, doch dazu später mehr.

Nichts zu holen gab es für die Eisbären Berlin in der diesjährigen CHL-Saison. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Vor dem Start der PENNY DEL ging es für die Hauptstädter zunächst in der Champions Hockey League (CHL) zur Sache. Auch in die CHL-Saison war man mit hohen Erwartungen gestartet, welche man jedoch bereits nach vier Spielen enttäuscht begraben musste. Denn die ersten vier Spiele gingen allesamt verloren. Vor allem die Gegentorflut gab Anlass zur Sorge, denn man kassierte gegen Tampere sechs und fünf Gegentore, gegen Skelleftea waren es jeweils fünf Gegentore in beiden Spielen. Mit 21 Gegentoren aus vier Spielen ging die Generalprobe für den Ligastart also in die Hose.

Vor dem ersten DEL-Spiel wurde das Meisterbanner unter die Hallendecke gezogen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und zum Saisonauftakt folgte gegen den Erzrivalen München beim 1:4 zugleich die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge. Diese konnten die Eisbären zwar mit zwei Auswärtssiegen in Iserlohn (7:4) und in Bremerhaven (4:0) beenden. Doch stand man auf einmal vor einem anderen großen Problem. Denn kaum waren die Fans wieder in die Arena am Ostbahnhof zurückgekehrt, taten sich die Berliner enorm schwer, einen Heimsieg einzufahren. Inklusive der beiden CHL-Spiele verloren die Eisbären sechs Heimspiele in Folge. Dagegen schien man auswärts als unbesiegbar, wurden doch die ersten sieben Auswärtsspiele der Saison gewonnen. Das sorgte schon für Kopfzerbrechen bei den Eisbären-Verantwortlichen, doch das Trainerteam um Serge Aubin behielt stets die Ruhe und wies immer wieder daraufhin, dass die Mannschaft sich in einem Prozess befindet und man noch auf der Suche nach der Normalform ist. Warum es auswärts besser klappte als daheim, dafür hatte er allerdings auch keine Erklärung, behielt aber auch hier weiterhin die Ruhe.

Heimsiege waren zu Saisonbeginn eine Rarität. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und dann klappte es ja auch endlich mit Heimsiegen. Der 6:3-Erfolg gegen Lugano in der CHL machte den Anfang. In der DEL gewann man dann auch gegen Köln (6:3) und Ingolstadt (5:3). Nachdem man insgesamt sieben Pflichtspiele in Folge (DEL, CHL, Heim, Auswärts) gewann, wurde man von Schwenningen (1:3) auf eigenem Eis wieder ausgebremst.
Auswärts hatte es den Deutschen Meister dann auch erstmals erwischt. In Wolfsburg zog man beim 4:5 n.V. erstmals den Kürzeren auf fremden Eis. Beim 2:5 in Ingolstadt folgte die zweite Auswärtsniederlage in Folge und die erste nach regulärer Spielzeit. Bis zum Jahresende verlor man von den letzten fünf Auswärtsspielen aber nur noch eins – erneut in Wolfsburg (2:3 n.P.).
Zuhause feierte man in den restlichen elf Heimspielen bis zum Jahreswechsel acht Siege. Besonders eine Niederlage sorgte aber derweil für viel Gesprächsstoff – das 6:7 n.V. gegen Düsseldorf. Zum einen wegen der vielen Gegentore, zum anderen, weil man dieses Spiel trotz klarer Führung noch aus der Hand gegeben hatte.

Auswärts hatten die Eisbären-Fans diese Saison jede Menge Grund zum Jubeln. (Foto: Ela on Tour)

Doch inzwischen zeigte sich auch, dass mit den Eisbären dieses Jahr zu rechnen ist. Denn man kassierte nie mehr als zwei Niederlagen in Folge. Was eben an der enormen Auswärtsstärke der Berliner lag. Zudem punktete man zwischen den beiden Heimspielen gegen Nürnberg satte zwölf Spiele in Folge, gewann davon neun Spiele. Die Eisbären waren längst auf Platz eins der Tabelle angekommen. Den Platz sollte man auch nicht mehr abgeben.
Nach dem zweiten Heimspiel gegen Nürnberg gab es noch vier Spiele für die Eisbären bis zur Olympiapause zu absolvieren. Zwei davon gewann man (in Ingolstadt und in München), zwei davon verlor man (gegen München und in Mannheim). Mit der Niederlage gegen Nürnberg kassierte man erstmals drei Niederlagen in Serie. Als Erster ging man in die Länderspielpause. Aus dieser kam man mit fünf Siegen in Serie bestmöglich heraus. Dabei darf man aber nicht vergessen, das zwei dieser fünf Siege nach der Corona-Pause eingefahren wurden. Und zwar mit einem dezimierten Kader, was die Berliner aber nicht davon abhielt, mit 4:0 in Mannheim und 3:2 in Schwenningen zu gewinnen.

Bis zum Saisonende wechselten sich Licht und Schatten bei den Eisbären ab. Man hatte die Playoff-Teilnahme sicher, man war erneut für die CHL qualifiziert, man hatte das Heimrecht in der Tasche und am Ende auch den ersten Platz. Da ließ die Konzentration dann doch zu wünschen übrig. Zwei 2:1-Siege in Back-to-back-Spielen in München und Nürnberg folgten somit zum Ende der Hauptrunde zwei 3:6-Niederlagen gegen bzw. in Straubing. Aber das schärfte nur noch mehr die Sinne der Spieler und im letzten Hauptrundenspiel gegen Bietigheim fand man beim 5:1-Sieg zurück in die Erfolgsspur.

Als Erster gingen die Eisbären Berlin in die Playoffs und waren dort der Top-Favorit. Und doch gab es vor allem eine Baustelle, welche man die gesamte Saison über nicht in den Griff bekam, wenn gleich es zu Saisonende hin deutlich aufwärts ging. Das Powerplay, welches seit Jahren das Problemkind der Eisbären ist, war es auch in dieser Saison wieder. Mit einer Erfolgsquote von nur 18,02 Prozent war man in diesem Ranking nur auf Platz zwölf zu finden. Zu schlecht für eine Mannschaft, die das Ziel Meisterschaft hat.
Dafür stach bereits in der Hauptrunde das Penaltykilling hervor. Platz drei mit einer Erfolgsquote von 83,94 Prozent stand zu Buche. Zwischenzeitlich überstanden die Eisbären 32 Unterzahlspiele in Folge ohne Gegentor auf fremden Eis.

Kurzen Prozess machten die Eisbären Berlin im Viertelfinale mit den Kölner Haien. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Viertelfinale ging es zunächst gegen die Kölner Haie, welche sich in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt durchgesetzt hatten. Die Berliner galten als der klare Favorit und setzten sich letztendlich auch in drei Spielen souverän gegen die Domstädter durch. Einzig in Spiel eins konnte es Köln eng gestalten und verlor nur denkbar knapp mit 1:2. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre für die Haie da einiges möglich gewesen. Die beiden anderen Ergebnisse fielen da schon deutlicher aus – 5:1 in Köln und 4:0 im entscheidenden dritten Spiel in Berlin.

Hart umkämpft ging es in der Halbfinalserie der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim zur Sache. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Halbfinale kam es zum ewig jungen DEL-Klassiker Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim. Ein brisantes Detail aus Mannheimer Sicht war sicher dieses, dass die Kurpfälzer seit 20 Jahren auf einen Playoff-Seriensieg gegen die Eisbären warteten.
Spiel eins begann aus Berliner Sicht sehr gut und man führte schnell mit 2:0. Doch die Adler gaben nicht auf und glichen aus. Auch die erneute Berliner Führung konterten die Mannheimer und zwangen die Eisbären so in Spiel eins in die Verlängerung. Die große Chance für die Adler also, das Heimrecht direkt zu klauen. Doch Manuel Wiederer hatte etwas dagegen und schoss die Berliner in der Verlängerung zum ersten Sieg. Wiederer sollte sich im Verlauf der Serie zum Adler-Schreck entwickeln.
Spiel zwei gewannen die Berliner klar mit 6:3 und alles war angerichtet für den Finaleinzug auf eigenem Eis. Doch Mannheim zog den Kopf nochmal aus der Schlinge und gewann Spiel drei in Berlin mit 5:3. Auch Spiel vier holten sich die Mannheimer (4:3) und erzwangen so den ultimativen Showdown in der Hauptstadt. Doch dort erwiesen sich die Eisbären als zu abgezockt und gewannen mit 3:0 und zogen verdient ins Finale ein. Aber die Kurpfälzer hatten den Eisbären in dieser Serie alles abverlangt.

Das Bild der Saison: Deutscher Meister 2022 Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären trafen nach fünf hart umkämpften Spielen in nur neun Tagen im DEL-Finale auf Red Bull München, welche vor dem ersten Finalspiel vier Tage frei hatten. Die Eisbären hingegen mussten keine 24 Stunden nach dem fünften Halbfinalspiel das erste Finalspiel bestreiten. Es war das erste von möglichen drei Back-to-back-Spielen für die Berliner, sollte die Finalserie über die volle Distanz von fünf Spielen gehen.
Die Eisbären schockten München in Spiel eins und lagen nach 21 Minuten mit 3:0 vorne. Doch dann ließ die Konzentration nach und man machte entscheidende Fehler, welche München ausnutzte und das Heimrecht dank eines 4:3-Sieges klaute.
In Spiel zwei erwischte München den besseren Start und ging in Führung. Doch die schnelle Antwort durch Leo Pföderl nur 35 Sekunden später war enorm wichtig gewesen. Frans Nielsen brachte die Berliner zu Beginn des letzten Drittels erstmals in Führung. Diese verteidigte man enorm leidenschaftlich, doch zwei Minuten vor dem Ende glich München doch noch aus. Es folgte die Verlängerung und dort ging es für die Hauptstädter um alles. Eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit dem Matchpuck für München gewesen. Diesen hätten sie dann nur einen Tag später in der Hauptstadt verwerten können. Doch Frans Nielsen schockte ganz München in der 84. Spielminute und sicherte den Eisbären den 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung und brachte somit das Heimrecht zurück nach Berlin.
Nur einen Tag später ging die Serie also in der Hauptstadt wieder von vorne los und die Eisbären hatten diesmal den besseren Start durch Zach Boychuk, was München aber schnell konterte. Am Ende war es Dominik Bokk vor der zweiten Drittelpause gewesen, welcher den 2:1-Sieg sicherte und Berlin den Matchpuck bescherte.
Zwei Tage später konnten die Eisbären ihre herausragende Saison krönen und taten dies mit einer absoluten Machtdemonstration. Mit 5:0 wurde München in eigener Halle im entscheidenden Finalspiel gedemütigt. Matt White schoss die Eisbären nach einem zuvor nicht gegebenen Tor für München auf die Siegerstraße. Er sollte noch zwei weitere Male treffen und so den Hattrick schnüren. Leo Pföderl und Frans Nielsen erzielten die anderen beiden Tore. Der Rest war Ekstase pur.

Die Eisbären Berlin haben allen Widrigkeiten in den Playoffs getrotzt. Nach fünf Spielen in neun Tagen gegen Mannheim folgten nochmal vier Spiele in nur sechs Tagen gegen München inklusive einer zweimaligen Verlängerung. Doch die Eisbären zogen das gnadenlos durch und holten irgendwo immer wieder Kraft-Reserven raus. Auch die Ausfälle von Yannick Veilleux, Zach Boychuk und Blaine Byron konnten sie nicht stoppen. Weil diese Mannschaft unglaublich zusammenhielt und Jeder für jeden kämpfte. Hinten verteidigte man mit unglaublich viel Leidenschaft und unterstützte somit den alles überragenden Mathias Niederberger im Tor. Und in der Offensive schoss man die Tore immer genau zur richtigen Zeit. Dieser unbändige Wille, dieser Charakter in der Mannschaft, diese Leidenschaft, das alles und noch viel mehr führte am Ende zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Was aber auch ein Schlüssel zum Erfolg war, waren die Special Teams. Denn die Eisbären haben es in den Playoffs geschafft, ihr Powerplay rechtzeitig in Form zu bringen. Auf einmal klappte es in Überzahl und man traf in zwölf Spielen elfmal, was einer Erfolgsquote von 26,19 Prozent entsprach. Damit hatte man in den Playoffs das beste Powerplay. Du kannst die ganze Hauptrunde über das schlechteste Powerplay haben. Wenn es in den Playoffs auf den Punkt da ist und funktioniert, hast du alles richtig gemacht.
Auch das Penaltykilling verbesserte sich im Vergleich zur Hauptrunde nochmal deutlich. In den Playoffs war man mit einer Erfolgsquote von 92,50 Prozent das zweitbeste Team. Man ließ in 40 Unterzahlspielen nur ganze drei Gegentore zu. Auch die Special Teams hatten also ihren entscheidenden Anteil an der neunten Meisterschaft.

Goalie Mathias Niederberger wird die Eisbären Berlin nach zwei gewonnenen Meisterschaften Richtung München verabschieden. (Foto: eisbaerlin.de/Netti und Jasmin)

Wer natürlich auch seinen Anteil am erneuten Gewinn der Meisterschaft hatte, war Goalie Mathias Niederberger. Er kam in den zwölf Playoff-Spielen auf eine Fangquote von überragenden 93,56 Prozent. Dazu feierte er drei Shutouts. Und das waren nicht irgendwelche, nein, er spielte jeweils in den entscheidenden Spielen im Viertelfinale, Halbfinale und Finale zu Null – 4:0 vs. Köln, 3:0 vs. Mannheim, 5:0 in München. Das musst du erst einmal schaffen.
Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch dazu, dass Niederberger im Halbfinale schwächelte und er somit auch ein Grund war, weshalb es zu Spiel fünf kam. Wenn du auf deine eigene Leistung aber so reagierst, dann zeugt das davon, was für ein Weltklasse-Keeper Mathias Niederberger ist. Insofern schmerzt sein Abgang nach dieser Saison natürlich enorm. Der deutsche Nationaltorhüter schließt sich ja wie bereits erwartet Finalgegner München an.

Ansonsten ist es natürlich wirklich sehr schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. Denn die Meisterschaft war ein absoluter Team-Erfolg einer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft. Aber natürlich sind da die beiden Playoff-Top-Scorer Blaine Byron und Matt White (je 14 Punkte) zu nennen. Matt White hat sich mit seinem Hattrick in Spiel vier in München unsterblich gemacht. Byron hat in den Playoffs bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Auch sein Abgang wird eine große Lücke in der Offensive hinterlassen.
Über Leo Pföderl (11 Scorerpunkte) und Marcel Noebels (10) braucht man nicht viele Worte verlieren. Die beiden deutschen Nationalstürmer liefern einfach immer ab, wenn es gefordert ist. Egal ob Hauptrunde oder Playoffs. Es ist enorm wichtig, dass man diese Beiden halten konnte.
Frans Nielsen hat bei seiner letzten Karriere-Station noch einmal bewiesen, was für ein Weltstar er ist. Er steuerte in den Playoffs nochmal sieben Scorerpunkte zur Meisterschaft zu. Gerade sein Siegtor in der zweiten Overtime in Spiel zwei in München wird für immer in Erinnerung bleiben.
Manuel Wiederer ist natürlich auch zu nennen, der nach schleppendem Saisonstart, womit aber zu rechnen war, im Verlauf der Saison immer stärker wurde und in den Playoffs zu einem entscheidenden Faktor wurde. Gerade in der Halbfinalserie gegen Mannheim, wo ihm drei Tore gelangen. Gut, dass man ihn in Berlin halten konnte.
Über Frank Hördler braucht man glaube ich nicht viele Worte verlieren. Was er geleistet hat, ist unbeschreiblich. Er hat mit den Eisbären seine neunte Meisterschaft gewonnen und wurde zurecht zum Playoff-MVP gewählt. Nun hat er nur noch einen einzigen Traum: Einmal mit seinem Sohn Eric zusammen für die Eisbären Berlin spielen.
Man könnte eigentlich alle Spieler aufzählen, aber das würde den Bericht sprengen. Doch zwei Spieler muss ich noch hervorheben und das sind ganz klar Kai Wissmann und Jonas Müller. Beide haben punktetechnisch ihre beste Hauptrunde der Karriere gespielt. Beide Verteidiger kamen auf 20 Scorerpunkte (4 Tore/16 Vorlagen). In den Playoffs legten beide Spieler nochmal eine Schippe drauf und kamen auf sieben (Wissmann) bzw. sechs Scorerpunkte (Müller). Vor allen die drei Tore von Jonas Müller in den Playoffs stechen dabei natürlich heraus.
Kai Wissmann hat in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner Karriere gemacht und wurde dafür von Bundestrainer Toni Söderholm mit der Nominierung für die WM belohnt. Diese läuft ja aktuell und da bestätigt Wissmann seine Leistungen und sorgt auch in Finnland für Furore.

Zweimaliger Meistertrainer der Eisbären Berlin: Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin sind gerade dabei, in eine neue Dynastie zu starten. Auch wenn viele (dazu zählt auch der Autor dieser Zeilen) Fans nicht gerade davon begeistert waren, als Sportdirektor Stéphane Richer damals Serge Aubin (Foto links) als neuen Trainer nach Berlin holte. Diese Investition hat sich mehr als gelohnt und Serge Aubin hat die Eisbären Berlin zusammen mit seinem Trainerteam um Co-Trainer Craig Streu zurück zu alter Stärke geführt. Ja, er hat sie sogar zurück an die nationale Spitze geführt. Aubin hatte seine Visionen, als er in die Hauptstadt kam. Diese setzte er bereits in der wegen Corona abgebrochenen Saison um. Bereits in der damaligen Saison hatte man den Eisbären gute Chancen eingeräumt, am Ende die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Das taten sie dann in der vergangenen Corona-Saison. Diesen Erfolg konnte Aubin in dieser Saison wiederholen und sein Ziel in der neuen Saison wird ganz klar die zehnte Deutsche Meisterschaft und der damit verbundene Hattrick sein.
Das Team dafür wird er zur Verfügung haben. Auch wenn man mit Niederberger, Byron oder Bokk wichtige Stützen im Team verlieren wird. Richer wird erneut für adäquaten Ersatz sorgen und dann werden die Eisbären auch in der nächsten Saison wieder die Gejagten sein. Denn der eingeschlagene Weg wird weiter verfolgt. Mit einem Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern werden die Eisbären ihre Vorherrschaft in der PENNY DEL verteidigen wollen. Und ein anderes Ziel, welches Serge Aubin wichtig ist, hat er auch schon angedeutet: Man will in der CHL ein Wörtchen mitreden, wenn es in der KO-Phase um das Ganze geht. Man blickt also auch nach dem erneuten Gewinn der Meisterschaft in Berlin nur nach vorne. Der Weg dieser Mannschaft ist noch lange nicht beendet. Auch in der neuen Saison wird man wieder angreifen. Und dann werden wir am Ende der Saison 2022/2023 vielleicht von der zehnten Meisterschaft berichten. Zuzutrauen ist es den Eisbären Berlin allemal.

Doch bevor es in die neue Saison geht, verabschieden wir uns erstmal in die wohlverdiente Sommerpause. Wir bedanken uns bei Euch für die Treue während der Saison. Ihr seid einfach eine klasse Community und wir hoffen, Euch auch in der neuen Saison wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Sommerpause und alles Gute. Bleibt gesund und vor allem negativ!

3:0 gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin ziehen ins DEL-Finale gegen den EHC Red Bull München ein!!!

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #33:

FINNNNNNAAAALLLLLEEEE!!! Die Eisbären Berlin haben das alles entscheidende fünfte Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:0 (0:0,1:0,2:0) gewonnen und sind damit zum zweiten Mal in Folge ins DEL-Finale eingezogen. Dort trifft man bereits ab morgen Abend auf den EHC Red Bull München.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch im alles entscheidenden fünften Spiel wieder. Nicholas B. Jensen kam zurück ins Line-up, dafür musste Johan Södergran als Importspieler auf die Tribüne. Jensen nahm den Platz in der Verteidigung neben Simon Després ein. Dort verteidigte am Dienstag noch Eric Mik. Der Allrounder rückte heute in die vierte Reihe zu Dominik Bokk und Sebastian Streu, welcher für Bennet Roßmy in den Kader kam. Die Paradereihe (Pföderl/Byron/Noebels), welche bisher noch nicht funktioniert hatte, blieb zusammen. Die zweite und dritte Reihe stellte Aubin aber um. In der zweiten Formation stürmten Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Matt White. In der dritten waren es Kevin Clark, Manuel Wiederer und Frans Nielsen.
In der Defensive blieben Jonas Müller und Morgan Ellis genau wie Frank Hördler und Kai Wissmann zusammen. Korbinian Geibel war der nominell siebte Verteidiger. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger. Da hoffte man heute auf einen besseren und vor allem sicheren Auftritt, als es in Spiel 4 der Fall war.

Heute war es für beide Mannschaften ein „Do-or-Die-Spiel“. Der Sieger würde ins Finale einziehen, der Verlierer würde in die Sommerpause starten. Das Momentum nach zwei Siegen lag natürlich bei den Adlern. Doch die Eisbären hatten ihren Heimvorteil und die eigenen Fans als Trumpf in der Hinterhand. Dennoch war allen klar, dass der kleinste Fehler die Partie hätte entscheiden können. Ein guter Start wäre für beide Mannschaften da schon von Vorteil gewesen, um ein gutes Gefühl für das alles entscheidende Spiel zu bekommen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Beginn des Spiels war erwartet von vielen Zweikämpfen geprägt, gerade an der Bande. Beide Mannschaften wollten keine Scheibe verloren geben. Allen war klar, was hier auf dem Spiel stand. Es war zudem ein sehr vorsichtiger Beginn, keine Mannschaft wollte hier den ersten Fehler machen. So kam es auch dazu, dass zu Beginn des Spiels so gut wie keine Torchancen entstanden.
Die erste Chance, um sich auch mal im Angriffsdrittel festzusetzen, bot sich den Hausherren nach elf Minuten, als Denis Reul die erste Strafzeit wegen Spielverzögerung kassierte. Das Powerplay kann in diesem Spiel von sehr großer Bedeutung sein. In einem Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Und beinahe wären die Eisbären in Führung gegangen, doch Matt White sein Hammer schlug ans Aluminium. Das wäre der so wichtige Führungstreffer gewesen.
Aber auch die Kurpfälzer waren fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittel der Führung sehr nahe. Schneller Angriff der Mannheim und Borna Rendulic mit dem Handgelenkschuss, welcher ebenfalls nur ans Aluminium ging.
Zum Ende des Auftaktdrittels konnten sich die Eisbären dann mal festsetzen im Mannheimer Drittel, sie brachten die Scheibe auch immer Richtung Tor. Weil man ja weiß, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe und daraus kann immer etwas entstehen. Doch dem war in dieser Phase noch nicht so und weiter mussten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf den ersten Treffer in diesem ultimativen Showdown warten.
Die nächste Chance auf das erste Tor hatten zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels die Adler, denn Giovanni Fiore kassierte die erste Berliner Strafzeit in diesem Spiel. Aber auch das Penaltykilling der Eisbären funktionierte und so stand es torlos nach 20 spannenden Minuten in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ganze 43 Sekunden dauerte es im Mitteldrittel bis zur Berliner Führung. Über Kevin Clark und Simon Després kam die Scheibe zu Manuel Wiederer, welcher komplett frei vor Felix Brückmann auftauchte und zum Abschluss kam. Den ersten Schuss parierte Brückmann, gegen den Nachschuss war er dann aber machtlos – 1:0 (21.). Der erste Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof war da. Und wieder mal war es Adler-Schreck Manuel Wiederer. Der trumpft in der Halbfinal-Serie groß auf.
Der psychologische Vorteil war nun also auf Seiten der Hauptstädter. Nun nahm die Partie auch an Fahrt auf. Auf der einen Seite vergab David Wolf eine gute Chance, auf der anderen Seite Matt White. Mannheim war nun auch gefordert, denn heute wussten alle Spieler, dass es bei einer Niederlage kein nächstes Spiel mehr geben würde. Das Spiel bot jetzt auf jeden Fall mehr Torraumszenen als noch im ersten Drittel. Was aber zu erwarten war, nachdem das erste Tor gefallen war. Auch die Stimmung war nun extrem laut. It´s Playoff-Time eben!
Mannheim wehrte sich und kämpfte verbissen um den Ausgleich. In einer Phase, in der sich die Kurpfälzer im Berliner Drittel festsetzen konnten, lenkte Tim Wohlgemuth einen Schuss gefährlich ab. Zum Glück für die Eisbären rettete auch hier wieder das Aluminium für die Hausherren. Die Berliner bettelten in dieser Phase so ein wenig um den Ausgleich. Sie mussten wieder zurück zu ihrem geradlinigen Spiel finden. Denn sonst wäre der Ausgleich der Mannheimer nur eine Frage der Zeit gewesen. Das Spiel der Eisbären wirkte in dieser Phase etwas zu hektisch.
Die Eisbären fanden dann aber einen Weg aus der Umklammerung der Gäste und kamen selbst wieder zu ein, zwei guten Abschlüssen. Was auf jeden Fall wichtig für das Selbstvertrauen war.
66 Sekunden vor der zweiten Drittelpause kassierten die Eisbären eine bittere und unnötige Strafe gegen Simon Després, was dafür sorgte, dass man den Rest vom zweiten Drittel und den Beginn des letzten Drittels in Unterzahl begehen würde. Die erste Minute der Unterzahlspiels killten die Berliner stark und auch Mathias Niederberger fand zurück zu alter Stärke. Was von enorm großer Bedeutung für das Berliner Spiel war. Die Eisbären nahmen die knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch die zweite Minute des Mannheimer Powerplays überstanden die Eisbären ohne ein Gegentor, was nochmal Extra-Motivation für die evtl. letzten 20 Minuten brachte. Im Schlussdrittel musste Mannheim kommen, um das Saisonende abzuwenden. Die Eisbären hingegen waren noch 20 Minuten vom erneuten Finaleinzug entfernt. Um die Nerven aller Berliner zu beruhigen, wäre ein schnelles 2:0 schön gewesen.
Und das fiel in der 46. Spielminute. Die Eisbären hatten Überzahl beim Angriff, Blaine Byron hatte abgezogen, zunächst aber nur die Latte getroffen. Byron setzte direkt nach und stellte auf 2:0! Nun war der Weg für Mannheim enorm weit, während er für die Eisbären immer kürzer wurde, um ins Finale einzuziehen.
Die Zeit lief jedenfalls für die Eisbären und die taten danach auch mehr, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Dabei hätte eigentlich Mannheim seinen Sturmlauf starten müssen, wollte man hier noch mit dem Finaleinzug im Gepäck die Heimfahrt antreten. Mannheim musste nun auch alles riskieren und alles nach vorne werfen, mit dem Wissen natürlich, dass man die Eisbären damit zu kontern einladen würde.
Die Kurpfälzer erhöhten nach dem Powerbreak auch den Druck und setzten sich auch immer wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Berliner verteidigten mit enorm viel Leidenschaft und hatten zudem noch den heute sehr sicheren Mathias Niederberger zwischen den Pfosten stehen, der deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als noch am Dienstagabend in Mannheim.
Die Eisbären konzentrierten sich in der Schlussphase fast ausschließlich auf ihre Defensive und lauerten auf Konter. Auf den einen entscheidenden Konter. Aber wie stark die Eisbären das jetzt verteidigten, war schon sehr schön anzusehen. Mannheim fand einfach kein Mittel dagegen. Und das große Problem der Mannheimer? Die Zeit lief ihnen gnadenlos davon.
2:31 Minuten vor dem Ende nahm Bill Stewart seine Auszeit, um seinem Team nochmal die letzten Worte mit auf den Weg zu geben. Wenig später verließ Felix Brückmann seinen Arbeitsplatz und die Adler versuchten es fortan mit sechs Mann. Doch das nutzte Blaine Byron zur endgültigen Entscheidung aus – 3:0 (60.).

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären Berlin! Im ersten Drittel merkte man beiden Mannschaften durchaus noch die Nervosität im Spiel an, beide gingen extrem vorsichtig zu Werke und wollten keinen Fehler riskieren. Mit dem 1:0 von Manuel Wiederer wurde es ein anderes Spiel. Auf einmal ging es hin und her und beide Teams hatten gute Chancen. Zwischenzeitlich wackelten die Eisbären auch, aber sie fielen nicht. Weil Mathias Niederberger deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als in Spiel 4 und auch seine Vorderleute dadurch ruhiger spielten. Das überstandene Unterzahlspiel zu Beginn des Schlussdrittels ebnete letztendlich den Weg zum 2:0, von dem sich Mannheim nicht mehr erholte. Zwar rannten die Adler danach nochmal an, doch die Eisbären verteidigten das bärenstark weg und sicherten sich somit den Sieg im alles entscheidenden fünften Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim.
Bereits morgen Abend geht es nun mit der DEL-Finalserie zwischen den Eisbären Berlin und dem EHC Red Bull München weiter. Der Vorrundenerste empfängt den Vorrundenzweiten. Die beiden besten Teams der Hauptrunde duellieren sich also im Kampf um den Meisterpokal.

6:3 in Mannheim! Die Eisbären entscheiden die Partie innerhalb von 17 Sekunden und stehen kurz vorm Einzug ins Finale

Nur noch einen Sieg bis zum Finale! Die Eisbären Berlin haben Spiel zwei der Halbfinalserie bei den Adler Mannheim mit 6:3 (0:1,1:1,5:1) gewonnen und stellen in der Serie auf 2:0. Zwei Drittel war es ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Mannheimer. Doch im Schlussdrittel sorgten 17 Sekunden für Schockstarre im Ufo. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin wechselte auf zwei Positionen. Einmal musste er tauschen, weil Yannick Veilleux verletzt ausfiel. Ihn ersetzte Johan Södergran, welcher den Platz von Veilleux in der Reihe neben Dominik Bokk und Blaine Byron einnahm. Und in der vierten Reihe ersetzte Mark Zengerle Bennet Roßmy. Alles andere blieb gleich. Auch im Tor, wo erneut Mathias Niederberger stand.

Die Vorzeichen waren klar: Mannheim musste gewinnen, sonst würde am Sonntag in Berlin das Saisonende drohen. Die Eisbären hingegen wollten sich den Matchpuck sichern, um am Sonntag vor den eigenen Fans den Finaleinzug zu feiern. Es stand also eine sehr spannende Partie bevor.

Foto: Ela on Tour

Vom ersten Bully an war die Intensität erwartungsgemäß hoch. Beide kamen sehr engagiert aus der Kabine und wollten dem Spiel sofort ihren Stempel aufdrücken. Die Eisbären wirkten dabei aktiver als die Kurpfälzer.
Doch die Hausherren hatten im ersten Powerplay die erste dicke Chance, als Borna Rendulic nur die Latte traf. Da hatten die Berliner Glück gehabt. Sowohl die erste als auch die zweite Unterzahl überstanden die Hauptstädter ohne Gegentor. Weil das Penalty Killing nach wie vor gute Arbeit leistete.
Nach den beiden Überzahlspielen hielten die Mannheimer den Druck aufrecht und drängten die Eisbären immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Berliner Defensive ließ nicht viel zu. Dennoch war aller höchste Vorsicht geboten.
Die Chance, sich vom Druck der Adler mal zu befreien, hatten die Eisbären nach dem ersten Powerbreak, als man selbst das erste Powerplay hatte. Doch für Gefahr konnte man in diesem nicht sorgen, zu einfallslos war das erste Überzahlspiel. Und es kam noch bitterer. Jordan Swarz kam von der Strafbank zurück, wurde alleine auf die Reise geschickt und Swarz ließ sich diese hochkarätige Chance nicht entgehen – 0:1 (14.).
Die große Frage war nun, wie die Eisbären damit umgehen würden. Denn es war der erste Rückstand der Berliner in den diesjährigen Playoffs. In den vorherigen vier Spielen ging man stets in Führung. Die Chance zur sofortigen Antwort hatte man direkt danach, als man das zweite Powerplay des Spiels hatte. Aber das Penalty Killing der Hausherren war heute enorm aggressiv und dadurch auch effektiv.
Die Eisbären wirkten ein wenig ratlos, wie sie das Abwehr-Bollwerk der Kurpfälzer knacken sollten. Mannheim wirkte spielfreudiger, hatte mehr Tempo im Spiel und sorgten immer wieder für Gefahr vor Mathias Niederberger. Nicht dauerhaft, aber man schaute immer mal wieder vor dem Berliner Tor vorbei und setzte dort Duftmarken.
Rund 80 Sekunden vor der ersten Drittelpause die Eisbären nochmal mit einem Überzahlspiel, erneut saß Jordan Swarz in der Kühlbox. Nutzen konnte man dieses bis zur ersten Drittelpause aber nicht, nahm aber noch 39 Sekunden Powerplay mit ins zweite Drittel.

Foto: Ela on Tour

Doch auch die 39 Sekunden zu Beginn des Mitteldrittels blieben ungefährlich und so hatte Mannheim keine große Mühe, das Powerplay der Berliner erneut ohne Gegentor zu überstehen.
Kurz darauf durften die Hausherren wieder in Überzahl ran. Mannheim konnte für Gefahr sorgen, weil sie ihr Überzahlspiel nicht so hektisch aufzogen wie die Berliner. Aber Mathias Niederberger war der „Fels in der Brandung“ und hielt seine Mannschaft im Spiel. In dieser Phase sah es eher nach dem 2:0 für Mannheim als nach dem 1:1 aus. Zu harmlos traten die Berliner in Spiel zwei der Halbfinalserie auf.
Im zweiten Drittel ging es anschließend mit den Special Teams weiter. Jetzt waren wieder die Hauptstädter dran, die in Überzahl ran durften. Und dieses Powerplay war das bisher beste der Eisbären in diesem Spiel. Man sorgte gut für Gefahr vor Felix Brückmann, aber Mannheim überstand auch diese Unterzahl ohne Gegentor.
Doch diesmal blieben die Berliner am Drücker und setzten Mannheim weiter unter Druck. Johan Södergran leitete das Tor ein, fuhr rum ums Tor, brachte die Scheibe hoch zur blauen Linie, von wo sie Kai Wissmann Richtung Tor abfeuerte. Vor dem Tor sorgte Manuel Wiederer für Verkehr und staubte am Ende erfolgreich ab – 1:1 (28.). Schon wieder die Berliner Nummer 15, der entwickelt sich gerade zum Adler-Schreck. Aber auch Södergran ist hier zu erwähnen, der bisher keine Rolle in den Playoffs gespielt hat. Doch wenn er gefordert ist, dann liefert er auch. Die Tiefe im Berliner Kader ist eben enorm wichtig.
Nun waren die Gäste wieder drin im Spiel und sorgten auch immer mal wieder für Gefahr. Leo Pföderl vergab dabei die beste Chance.
Danach neutralisierten sich beide Mannschaften. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu. Doch dann ein Turnover von Morgan Ellis in der eigenen Zone, Florian Elias stand so frei vor Niederberger und nahm die Einladung dankend an – 1:2 (37.). Ausgerechnet Elias, der bis zum Tor gerade einmal 2:35 Minuten Eiszeit von Bill Stewart bekam. Aber diese nutzte der Youngster effektiv und sorgte für die enorm wichtige Führung für Mannheim.
Kurz vor der zweiten Drittelpause hatten die Mannheimer nochmal ein Powerplay. Das waren einfach zu viele Strafzeiten heute. Die Eisbären überstanden die Unterzahl bis zum Ende des zweiten Drittels, mussten aber zu Beginn des Schlussdrittels noch 50 Sekunden in Unterzahl ran.

Foto: Ela on Tour

Aber diese überstanden die Eisbären und nahmen somit Selbstvertrauen mit ins letzte Drittel. Danach ging es hart umkämpft weiter. Mannheim war auf der Suche nach der Vorentscheidung, Berlin nach dem Ausgleich. Sechs Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Bisher funktionierte das Powerplay aber noch überhaupt nicht. Und auch dieses Überzahlspiel war nicht grandios gespielt, doch vier Sekunden vor dem Ende schlug Blaine Byron zu. Marcel Noebels hatte abgezogen, Felix Brückmann ließ nur prallen, Frans Nielsen setzte nach, scheiterte jedoch und dann war es Byron, welcher ausgleichen konnte – 2:2 (48.).
Nun ging die Partie wieder von vorne los und der Druck lag auf Mannheimer Seite, denn die mussten heute eine Niederlage unbedingt vermeiden. Und die Hauptstädter blieben in der Phase danach gleich am Drücker. Man wollte das Momentum mit in die Schlussphase nehmen. Mannheim wackelte, denn der Druck der Berliner wurde nach dem Ausgleich größer. Felix Brückmann bekam jetzt ordentlich was zu tun. Blaine Byron und Zach Boychuk vergaben beste Chancen zur erstmaligen Eisbären-Führung.
Auch fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, die mehr für das Spiel taten und der Führung näher waren als die Hausherren. Und nur nochmal zur Erinnerung, die mussten heute gewinnen, wollten sie den Matchpuck der Eisbären verhindern.
Die waren dem Matchpuck fünf Minuten vor dem Ende aber sehr nahe. Kai Wissmann brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, verlor sie jedoch, aber Leo Pföderl war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schockte ganz Mannheim – 3:2 (55.).
Nur 17 Sekunden später wurde es noch bitterer für Mannheim. Frank Hördler legte die Scheibe für Zach Boychuk auf und der sorgte endgültig für Ruhe im Ufo – 4:2 (55.). Bill Stewart nahm danach erstmal seine Auszeit, um seine Jungs nochmal wachzurütteln.
Rund vier Minuten vor dem Ende nahm Stewart seinen Goalie vom Eis und Byron entschied die Partie mit dem Empty-Net-Goal – 5:2 (57.).
5:2 an einem 22.04. in der SAP-Arena? Da war doch mal was? Genau, nur genau anders herum. Da lagen die Adler 5:2 vorne und verspielten es am Ende noch in der Verlängerung. Würde den Kurpfälzern auch so eine Aufholjagd gelingen? Das Problem? Viel Zeit blieb den Adlern nicht mehr und jedenfalls nicht so viel wie den Eisbären damals. Aber sie konnten nochmal verkürzen, Tim Wohlgemuth mit 3:5 (58.).
Felix Brückmann ging kurz danach wieder vom Eis, Mannheim also wieder zu Sechst auf dem Eis. Zach Boychuk sagte artig „Danke“ und erhöhte auf 6:3 (59.).
Damit war die Messe hier gelesen und der Matchpuck gesichert. Die Eisbären brachten das 6:3 über die Zeit.

Am Ende ein insgesamt verdienter Sieg für die Eisbären. Im ersten Drittel hatte man fünf gute Minuten, doch danach waren die Mannheimer die bessere Mannschaft. Auch im zweiten Drittel taten sich die Berliner schwer, erst nach dem Ausgleich riss man die Partie an sich und war dem 2:1 näher als Mannheim. Ein Fehler von Morgan Ellis sorgte jedoch für die Mannheimer Führung. So gingen die Hausherren mit einer Führung ins Schlussdrittel, doch dort kamen dann die verhängnisvollen 17 Sekunden. Die Eisbären hatten innerhalb dieser Zeit von 2:2 auf 4:2 gestellt und sich somit auf die Siegerstraße gebracht. Von dem Schock erholten sich die Mannheimer nicht mehr und die Berliner ließen noch zwei Empty-Net-Tore folgen.
Zwei Drittel lang war es ein Duell auf Augenhöhe, da hatten beide Mannschaften ihre guten Phasen. Doch im Schlussdrittel brach Mannheim innerhalb von 17 Sekunden ein. Davon erholten sich die Hausherren nicht mehr und die Eisbären sind stark genug, um so eine Führung nicht mehr aus der Hand zu geben. Dafür sind sie zu routiniert und zu abgezockt.
Jetzt winkt am Sonntag der Einzug ins Finale. Dennoch sollte man sich noch nicht zu sicher sein. Denn das Spiel hätte gerade in den ersten beiden Drittel Richtung Mannheim gehen können. Man sollte die guten Dinge aus dem Spiel mitnehmen und vor allem von Beginn an so spielen wie im letzten Drittel. Und man sollte die Strafbank meiden, dann kann es am Sonntag mit dem Finaleinzug klappen.

5:1 vs. Bietigheim! Die Eisbären beenden die Hauptrunde mit einem Heimsieg gegen den Aufsteiger

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #28:

Die Eisbären Berlin haben ihr letztes Hauptrundenspiel gewonnen. Am Sonntagnachmittag setzte man sich zu Hause gegen die Bietigheim Steelers mit 5:1 (2:0,1:1,2:0) durch und geht damit mit einem guten Gefühl in die Playoffs, welche für die Berliner in einer Woche beginnen. Für Aufsteiger Bietigheim ist die Saison dagegen zu Ende. Aber mit dem Klassenerhalt haben die Steelers ihre erste DEL-Saison gekrönt. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!

Eisbären-Coach Serge Aubin brachte heute Marcel Noebels, Mark Zengerle und Nicholas B. Jensen zurück in den Kader. Dafür bekamen Yannick Veilleux und Marco Baßler eine Pause. Noebels kehrte zurück in die erste Reihe an die Seite von Dominik Bokk und Zach Boychuk. Die Formation um Frans Nielsen, Matt White und Kevin Clark blieb zusammen. Zengerle stand in der dritten Reihe mit Blaine Byron und Giovanni Fiore. Und die nominell vierte Reihe bildeten heute Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy.
In der Defensive gab es folgende Verteidiger-Pärchen: Morgan Ellis/Jonas Müller; Kai Wissmann/Nicholas B. Jensen; Simon Després/Eric Mik. Korbinian Geibel stand als siebter Verteidiger im Kader. Und Mathias Niederberger hütete das Berliner Tor.

Beide Mannschaften trafen natürlich zum vierten und letzten Mal in dieser Hauptrunde aufeinander. Bisher gab es nur Auswärtssiege. Die Eisbären setzten sich beim Aufsteiger mit 4:2 und 5:4 n.P. durch. Die Steelers gewannen an der Spree mit 5:4 n.P. Diese Serie sollte aus Berliner Sicht natürlich heute ein Ende finden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Vor dem Spiel wurde es erst einmal emotional. Angesichts der Rückkehr zur vollen Kapazität in der Arena am Ostbahnhof und der damit verbundenen Rückkehr der Ultras in die Hartmut-Nickel-Kurve gab es auf dem Videowürfel noch einmal Bilder aus der Meister-Saison. Zudem wurde die DNL-Mannschaft für ihren ersten Gewinn der deutschen Nachwuchs-Meisterschaft gefeiert. Beste Einstimmung also auf das letzte Hauptrundenspiel vor der geilsten Zeit des Jahres.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und der Start der Hausherren war auch recht vielversprechend. Man setzte sich sofort im Angriffsdrittel fest und gab die ersten Schüsse ab. Aber zunächst leider ohne Erfolg. Erst nach exakt fünf Spielminuten hatte Blaine Byron Steelers-Goalie Thomas McCollum erstmals an diesem Nachmittag überwunden – 1:0.
Den Gästen bot sich dann aber beim ersten Powerplay der Partie die Chance zum Ausgleich. Und Torjäger Riley Sheen hätte auch beinahe getroffen, doch bei seinem Abschluss zielte er zu genau.
Insgesamt gesehen war es eine ausgeglichene Partie im ersten Drittel, in der die Eisbären aber etwas aktiver wirkten. Doch manchmal war das ein wenig zu verspielt vor dem Tor, weshalb man die Scheibe verlor und Bietigheim zu Kontern einlud. Da waren also noch ein wenig zu viele individuelle Fehler im Spiel der Eisbären, deren Führung aber dennoch in Ordnung ging und auch verdient war. Aber die Steelers versteckten sich hier keinesfalls und hatten auch ihre Momente. Aber die Defensive der Eisbären ließ relativ wenig zu. Obwohl es für Bietigheim hier um nichts mehr ging, hingen sie sich voll rein. Klar, sie wollten ihre 50-60 mitgereisten Fans mit einem Auswärtssieg beim Deutschen Meister in die Sommerpause verabschieden.
Doch dieses Vorhaben drohte zu scheitern, denn die Eisbären nutzten ihr erstes Powerplay in der 18. Spielminute. Serge Aubin hatte fünf Angreifer aufs Eis geschickt und am Ende war es Marcel Noebels, welcher auf 2:0 erhöhen konnte. Die Pause tat ihm anscheinend gut, um nochmal neue Kraft für die anstehenden Playoffs zu tanken.
Mit der 2:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des Mitteldrittels hatte Bietigheim noch Powerplay, welches sie jedoch nicht nutzen konnten. Erst, als die Eisbären wieder komplett waren, schlug Top-Torjäger Riley Sheen zu und überwand Mathias Niederberger nach nur 35 Sekunden im zweiten Drittel – 2:1 (21.). Das 40. Saisontor, Wahnsinn der Kerl, der letzte Saison noch in der DEL 2 spielte. Wenn der mal nächste Saison nicht bei einem Top-Verein spielt.
Doch die Freude über die Anschlusstreffer hielt nur ganze 64 Sekunden. Giovanni Fiore hielt die Kelle in den Schuss von Blaine Byron und zack stand es 3:1 (22.). Die perfekte Antwort der Berliner auf den Treffer der Steelers.
Und die wäre beinahe noch perfekter ausgefallen. Denn in der Phase danach drückten die Eisbären gehörig, hatten beste Chancen, nur konnte man diese nicht verwerten. Und da waren richtige Hochkaräter dabei.
Als die Eisbären dann mal wieder in Überzahl waren, wollten sie zaubern. Giovanni Fiore setzte zum Solo an, ließ die Steelers-Spieler wie Slalomstangen stehen und wollte auch noch deren Goalie Thomas McCollum aus tanzen, doch der beendete das sensationelle Fiore-Solo, welches ein Tor verdient gehabt hätte.
Man merkte in diesem Spiel aber schon deutlich, dass es für beide Mannschaften um nicht mehr viel ging. Beide spielten befreit auf und trauten sich eben auch mal Sachen, die sie im normalen Spielbetrieb, wenn es um wichtige Punkte gegangen wäre, nicht versucht hätten. Das sieht dann ab nächsten Sonntag wieder anders aus, wenn das Playoff-Viertelfinale beginnt und jeder Fehler eiskalt bestraft wird. Aber man merkte halt, das so ein wenig die Luft raus war, denn es hatte eher das Feeling eines Freundschaftsspiels.
Zum Ende des zweiten Drittels konnten die Eisbären nochmal Penaltykilling üben und das taten sie auch sehr erfolgreich. Man überstand das Unterzahlspiel und nahm eine 3:1-Führung mit in die zweiten Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des letzten Drittels konnte man dann auch noch mal das Überzahlspiel üben, was während der Saison ja durchaus eine Baustelle war, aber in den letzten Wochen deutlich verbessert war. Und auch dieses Powerplay sah sehr gut aus. Man konnte sich im Angriffsdrittel festsetzen, ließ die Scheibe laufen, aber der letzte Querpass vor dem Tor wollte nicht ankommen. Dennoch macht das Powerplay der letzten Spiele Hoffnung für die Playoffs.
Kurz darauf durfte wieder das Penaltykilling ran. Eine Disziplin, in der die Hauptstädter schon die ganze Saison zu überzeugen ussten. Und das bestätigte sich hier nur wieder. Auch dieses Unterzahlspiel wurde ganz stark überstanden.
Viel Aufregendes hatte das letzte Drittel nicht zu bieten. Eher war es ein lockeres Auslaufen der Hauptrunde. Die 8408 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena feierten die Mannschaft und sich selbst, man sang sich ein für die Playoffs. Dann geht er los, der Kampf um den neunten Stern für die Eisbären Berlin. Und die Steelers-Fans feierten ihre Mannschaft für den Klassenerhalt.
Acht Minuten vor dem Ende gab es dann auch wieder Grund zum jubeln, denn Frans Nielsen schloss einen gelungenen Berliner Angriff sehenswert ab – 4:1 (52.). Kevin Clark hatte ihn klasse in Szene gesetzt.
Jetzt hatten die Eisbären auf einmal doch nochmal Lust bekommen. 43 Sekunden nach dem 4:1 legte Giovanni Fiore per Nachschuss das 5:1 nach (53.). Blaine Byron sein Schuss war noch hängen geblieben, aber Fiore stand zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Inzwischen hüpften alle Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof. Endlich wieder richtige Stimmung im weiten Rund. Ein herrliches Gefühl! Am Ende blieb es beim 5:1-Heimsieg gegen Bietigheim.

Ein absolut verdienter Sieg, der zu keiner Zeit gefährdet war, in einem Spiel, welches Freundschaftsspiel-Charakter hatte. Aber die Eisbären hielten dennoch die Konzentration oben und holten sich durch einen 5:1-Kantersieg Selbstvertrauen für die Playoffs. Zudem traf man in Überzahl und überstand erneut die Unterzahlspiele ohne Gegentor. Gerade die Special Teams werden in den Playoffs über Sieg und Niederlage entscheiden. Von daher gut, dass diese genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison zu funktionieren scheinen.

3:6-Niederlage gegen Straubing: Die Eisbären fallen im letzten Drittel komplett auseinander und kassieren fünf Gegentreffer

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Straubing Tigers mit 3:6 (0:1,3:0,0:5) verloren. Nach 40 Minuten sah es noch nach einem souveränen Heimsieg der Berliner aus, denn man führte mit 3:1 und hatte sehr überzeugende letzte zehn Minuten im Mitteldrittel gespielt. Doch im Schlussdrittel waren die Berliner komplett von der Rolle und ließen sich von den Niederbayern nach allen Regeln der Kunst auseinander nehmen.

Auch heute rotierte Eisbären-Coach Serge Aubin wieder. Frans Nielsen und Kevin Clark kehrten ins Line-up zurück. Beide stürmten heute in der zweiten Reihe zusammen mit Giovanni Fiore. Dessen Reihenpartner waren am Freitag in Nürnberg noch Matt White und Blaine Byron. White wurde heute von Aubin geschont und Byron war Center in der dritten Reihe zwischen Mark Zengerle und Yannick Veilleux. Dessen Sturmpartner vom Freitagabend, Johan Södergran, bekam heute eine Verschnaufpause. Die erste (Boychuk, Bokk, Noebels) und die vierte Formation (Baßler, Streu, Wiederer) blieben im Vergleich zum Nürnberg-Spiel unverändert.
Unverändert war auch das Stichwort für die Verteidiger-Pärchen. Denn auch die blieben zusammen: Morgan Ellis/Jonas Müller; Kai Wissmann/Nicholas B. Jensen; Simon Després/Eric Mik. Nur im Tor gab es den erwarteten Wechsel. Heute stand wieder Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Der am Freitag überragende Tobias Ancicka nahm auf der Bank Platz.

Beide Mannschaften trafen heute zum dritten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Beide Duelle gingen an die Eisbären – 4:0 in Straubing und 5:4 in Berlin. Nach dem heutigen Spiel stehen sich beide bereits am Freitagabend am Pulverturm in Straubing erneut gegenüber.

Mit den Niederbayern trafen die Berliner heute auf das heißeste Team der vergangenen fünf Spiele. Vier der letzten fünf Spiele gewann die Mannschaft von Trainer Tom Pokel und punktete zudem bei der einzigen Niederlage. Somit fuhren die Tigers 13 der möglichen 15 Zähler ein.
Die Eisbären gewannen in diesem Zeitraum drei der fünf Spiele und waren das drittbeste Team. Zwei der drei Siege feierte man vor kurzem in München und Nürnberg (jeweils 2:1).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Vorzeichen vor dem Spitzenspiel waren klar: Die Eisbären wollten sich weiter für die Playoffs einspielen und Platz eins festigen. Straubing hingegen wollte nach der perfekten Qualifikation für das Viertelfinale nun das nächste Ziel in Angriff nehmen – und zwar das Heimrecht im Viertelfinale. Somit stand uns eine extrem spannende Partie bevor, in der es wie üblich hart umkämpft zur Sache gehen sollte.
Doch vor dem Spiel wurde erst einmal Interims-Kapitän Frans Nielsen für sein 1.500 Profispiel geehrt, welches er am vergangenen Dienstag absolvierte. Auch von uns herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein!
Nun aber zum Spiel, in dem es nach 17 Sekunden schon an der Latte des Eisbären-Tores klingelte. Ex-Eisbär Parker Tuomie hatte zu genau gezielt. Glück für die Berliner. Danach war es das erwartet enge Spiel, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und neutralisierten sich zunehmend. Viele Torraumszenen gab es daher nicht zu sehen, weil es beide verstanden, ihre Defensive bzw. die gefährlichen Räume zuzumachen. Bis zum Tor sah das immer gut aus, wie sich beide durch kombinierten, aber dann wurde es ziemlich eng vorm gegnerischen Goalie.
Die erste Chance für hochkarätige Chancen bot sich dann den Tigers, als die Eisbären eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierten. Aber das Penaltykilling ist ja derzeit die Paradedisziplin der Berliner und so überstand man dieses Unterzahlspiel ohne Gegentor. Doch direkt im Anschluss zappelte die Scheibe dann doch im Tor der Eisbären. David Elsner hatte Straubing in Führung gebracht – 0:1 (16.). Wenn man das Spiel bis hierhin betrachtet, keine unverdiente Führung, da die Niederbayern durchaus optisch gesehen die aktivere Mannschaft waren.
Die Eisbären suchten fortan nach einer Antwort und Nielsen hätte sie beinahe zwei Minuten vor der ersten Pause gefunden, doch Tigers-Goalie Sebastian Vogl fischte die Scheibe locker runter. 67 Sekunden vor der ersten Drittelpause ereignete sich dann ein absoluter Schock-Moment, als Straubings Verteidiger Benedikt Schopper in der rechten Bandenrundung ohne Einfluss eines gegnerischen Spielers liegen blieb und sofort um Hilfe schrie. Das sah ganz übel aus und Schopper wurde auch mit der Trage vom Eis geführt. Die Arena am Ostbahnhof war komplett still. Wir wünschen Benedikt Schopper gute Besserung und hoffen, dass er schnell wieder auf die Beine kommt!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Früh im Mitteldrittel hatten die Berliner ihr erstes Powerplay in diesem Spiel. Die Chance also, um zum schnellen Ausgleich zu kommen. Aber mit einem Mann mehr auf dem Eis tut man sich weiterhin enorm schwer in dieser Saison.
Die Eisbären rannten fortan immer wieder an, doch es fehlte ihnen an der nötigen Idee, die kompakte Defensive der Tigers mal auseinander zu ziehen. Und hinten musste man immer wieder aufpassen, dass man keine Fehler machte und Straubing somit zu Chancen einlud. Einmal missglückte nämlich ein Pass im Spielaufbau, David Elsner kam so frei vor Mathias Niederberger zum Abschluss, doch der Berliner Goalie war auf der Hut und parierte dessen Schuss.
Nach dem Powerbreak bekam Straubing die Chance, in Überzahl das 2:0 nachzulegen. Aber es sollte ganz anders kommen. Denn die Eisbären glichen zum 1:1 aus. Frans Nielsen brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, wartete, bis alle Spieler vom Wechsel zurück kamen, spielte die Scheibe dann rüber zu Jonas Müller, welcher sie sofort weiter zu Blaine Byron passte. Der zog vor das Tor und ließ Sebastian Vogl aussteigen und ganz alt aussehen – 1:1 in Unterzahl (31.).
Danach die Eisbären enorm druckvoll und mit richtigen guten Chancen. Sebastian Vogl bekam jetzt alle Hände voll zu tun. Aber der Straubinger Goalie entschärfte alles, was auf sein Tor kam. Inzwischen wäre eine Berliner Führung mehr als verdient. Und die fiel auch in der 38. Spielminute. Giovanni Fiore kam mit Schwung über die linke Seite ins Angriffsdrittel, schaute kurz hoch und setzte dann zum Schuss an und überwand Vogl auf der kurzen Seite, seiner Stockhandseite – 2:1.
Jetzt waren die Eisbären im Rausch und legten exakt eine Minute vor der zweiten Drittelpause das 3:1 nach. In Überzahl fand man schnell die Formation, ließ die Scheibe gut laufen und am Ende war es Marcel Noebels, welcher per Onetimer auf 3:1 stellte (39.).
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Pause. Die Eisbären hatten in den zweiten zehn Minuten mal kurz eine Ansage an die Konkurrenz und Richtung Straubing geschickt. Das waren schon extrem starke zehn Minuten!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel kamen die Niederbayern schnell zum Anschlusstreffer. Keine zwei Minuten waren gespielt, da schlug erneut David Elsner zu, welcher diesmal per Abstauber traf. Aber das war eher ein Gegentor aus der Kategorie „unglücklich“. Mathias Niederberger konnte den Schuss von Sandro Schönberger nur prallen lassen. Allerdings prallte die Scheibe an den Schlittschuh von Eric Mik und von dort trudelte sie Richtung rechter Pfosten. Elsner hatte keine große Mühe, den Puck im leeren Tor zu versenken – 3:2 (42.).
Und die Tigers machten gleich weiter. In der 44. Spielminute kam Tylor Leier im Fallen vor Niederberger zum Abschluss und tunnelte den Berliner Goalie – 3:3. Innerhalb von 1:45 Minuten war die Partie hier wieder völlig offen. Ein starkes Comeback der Niederbayern.
Nun war es ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften spielten offensiv und kamen zu Chancen. Einen Vorgeschmack auf die bald beginnenden Playoffs bekamen die 7.051 Fans hier in der Arena am Ostbahnhof geboten. Die Eisbären wollten die Antwort auf den Doppelschlag der Niederbayern finden, doch waren es die Tigers, welche in der 48. Spielminute die Partie komplett drehten. Einen 2-auf-1-Konter schloss Parker Tuomie eiskalt ab – 3:4 durch den Ex-Eisbär.
Puh, das musste erst einmal verdaut werden. Da spielten die Eisbären Straubing in den letzten zehn Minuten des Mitteldrittels förmlich an die Wand und nun waren es die Niederbayern, welche eiskalt ihre Chancen nutzten. Und das Momentum war nun natürlich auf der Seite der Mannschaft von Coach Tom Pokel.
Und die Tigers blieben eiskalt. Dominik Bokk ließ sich die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie abnehmen, DEL-Top-Scorer Jason Akeson wurde auf die Reise geschickt und der ließ sich diese Einladung nicht entgehen. Alleine vor Mathias Niederberger behielt er die Ruhe – 3:5 (52.).
Die Eisbären wirkten fortan geschockt. Das merkte man ihnen an. Sie waren nun gefordert, doch so wirklich viel fiel ihnen nicht ein. Straubing konzentrierte sich auf die Defensive und lauerte auf Konter, um die Partie endgültig zu entscheiden. Bis zum Ende konnten sich die Eisbären nicht mehr von diesem Schock erholen und verloren somit ihr Heimspiel mit 3:6 gegen Straubing. 3:6, weil Kael Mouillierat 74 Sekunden vor dem Ende die Scheibe im leeren Berliner Tor versenkte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im ersten Drittel waren die Eisbären noch auf der Suche nach ihrer Form. Beide Teams neutralisierten sich, doch Straubing war die optisch gesehen aktivere Mannschaft und führte daher verdient mit 1:0. Auch im zweiten Drittel sah es zunächst nicht danach aus, als würden die Eisbären den Schlüssel gegen die kompakte Tigers-Defensive finden. Doch der Shorthander von Blaine Byron war letztendlich der Dosenöffner und die Eisbären drehten die Partie in furiosen zehn Minuten und führten nach dem zweiten Drittel mit 3:1. War die Partie damit nun entschieden? Nein! Denn Straubing schlug im Schlussdrittel zurück und überraschte die Berliner. Plötzlich führten die Niederbayern mit 5:3 an der Spree und hatten alle Trümpfe in der Hand. Diese gaben sie auch nicht mehr aus der Hand und feierten einen enorm wichtigen Auswärtssieg in der Hauptstadt im Kampf um das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale.
Die Eisbären hingegen müssen sich hinterfragen, wie man so ein Schlussdrittel spielen kann. Und das so kurz vor den Playoffs. Der Kraft-Faktor angesichts der Strapazen der letzten Wochen ist sicherlich ein Grund, nur haben alle Teams die nahezu gleichen Voraussetzungen. Und Straubing konnte im letzten Drittel nochmal einen Gang hochschalten und die Eisbären förmlich auseinander nehmen. So wurde das letzte Drittel zu einer Lehrstunde für die Eisbären Berlin. Und ein Weckruf rechtzeitig vor den Playoffs.

4:2 in Bremerhaven: Die Eisbären Berlin siegen weiter und feiern an der Küste den fünften Sieg in Serie

Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht weiter: Bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven gewann der Deutsche Meister am Mittwochabend mit 4:2 (1:1,2:0,1:1) und feierte damit den fünften Sieg in Serie. Vor dem Tor zeigte man sich effektiv, zudem nutzte man die Fehler der Pinguins eiskalt aus und dann machten auch noch die Special Teams den Unterschied aus. Denn im Mitteldrittel überstanden die Berliner gleich drei Unterzahlspiele gegen das zweitbeste Powerplay der Liga.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste kurzfristig auf Verteidiger Simon Després verzichten, der leider positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Freiwillig ließ Aubin die Stürmer Mark Zengerle und Giovanni Fiore draußen. So musste Aubin also wieder die Reihen umstellen. Manuel Wiederer nahm den Platz von Zengerle in der Top-Formation mit Marcel Noebels und Blaine Byron ein. Dort wurde er bereits im letzten Drittel gegen Krefeld am Sonntag eingesetzt. Kevin Clark ersetzte Giovanni Fiore in der zweiten Reihe mit Matt White und Frans Nielsen. Yannick Veilleux kehrte ins Line-up zurück und nahm den Platz von Clark neben Zach Boychuk und Neuzugang Dominik Bokk ein. Sebastian Streu und Marco Baßler waren in der nominell vierten Reihe zu finden.
Auch in der Defensive musste Aubin umstellen. So hießen die drei Verteidiger-Pärchen heute Nicholas B. Jensen/Eric Mik, Frank Hördler/Kai Wissmann und Jonas Müller/Morgan Ellis. Und im Tor stand Tobias Ancicka.

Beide Teams trafen zum vierten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Bisher gewannen die Berliner alle drei Duelle – 5:2 und 5:1 zu Hause, 4:0 an der Küste. Folgte heute Sieg Nummer vier gegen den Lieblingsgegner, gegen den man nur drei der letzten 19 Spiele verloren hatte?

Den besseren Start hatten die Berliner auf jeden Fall. Auch bedingt durch das erste Powerplay des Spiels setzte man sich direkt im Drittel der Pinguins fest und hatte auch zwei dicke Chancen durch Kevin Clark und Matt White, doch Brandon Maxwell parierte stark. Aber kurz vor Ablauf der Strafe schlugen die Eisbären dann doch noch zu. Maxwell lag bereits am Boden und so hatte Zach Boychuk keine große Mühe, den Puck im Tor zu versenken – 1:0 (4.). Der Traumstart für die Hauptstädter! Und wer war an diesem Tor mit beteiligt? Na klar, Dominik Bokk, der den Pass zu Frans Nielsen spielte, welcher dann den Schuss abgab, in dessen Folge Boychuk das Tor erzielte. Der vierte Scorerpunkt im zweiten Spiel für den Berliner Neuzugang.
Doch die Gastgeber befreiten sich von dem Druck der Eisbären und fuhren ihre ersten Angriffe. Und in Spielminute acht die Pinguins mit einem klasse Angriff, welchen Jan Urbas eiskalt abschloss. Wobei er sich da auch nicht wirklich anstrengen musste, denn das Tor war komplett offen – 1:1 (8.).
Danach war es ein Duell auf Augenhöhe, es ging rauf und runter, beide Mannschaften hatten durchaus gute Chancen, aber sowohl Brandon Maxwell als auch Tobias Ancicka machten die Schotten dicht. Es war eine richtig gute, spannende und offensiv geführte DEL-Partie, in der beide den Sieg wollten.
Vier Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatten die Eisbären ihr zweites Powerplay und auch das sorgte für viel Gefahr vor dem Bremerhavener Tor. Doch dieses Mal war das Überzahlspiel der Berliner nicht erfolgreich. Und so blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten in einem ausgeglichenen Spiel an der Küste.

Ins zweite Drittel fanden die Eisbären besser rein. Kevin Clark scheiterte nach klasse Einzelaktion noch am starken Brandon Maxwell, doch wenig später konterten die Berliner Bremerhaven nach deren Scheibenverlust aus. Manuel Wiederer mit dem Querpass vor dem Tor auf Marcel Noebels und der netzte ein – 2:1 (23.).
Den Hausherren bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich, denn Kapitän Frank Hördler musste auf die Strafbank und ermöglichte den Pinguins das erste Powerplay. Und da ist Bremerhaven das zweitbeste Team der PENNY DEL. Es brannte auch lichterloh vor dem Berliner Tor, doch entweder parierte Tobias Ancicka die Schüsse oder die Scheiben gingen am Tor vorbei. Die Pinguins hatten aber sofort die zweite Chance, denn sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Hördler musste auch Nicholas B. Jensen in die Kühlbox. Doch dieses Powerplay war bei weitem nicht so gefährlich wie das erste. Die Eisbären überstanden somit vier Minuten in Unterzahl beim zweitbesten Powerplay der Liga. Das kann sich sehen lassen.
Danach konnten die Eisbären das Spiel wieder beruhigen und ließen bei 5-5 kaum mehr etwas zu. Optisch gesehen dominierten die Gäste in der Folge das Spiel, ohne sich dabei jedoch gute Chancen herauszuspielen.
Den Hausherren bot sich aber fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erneut die Chance, das Berliner Tor unter Beschuss zu nehmen. Doch auch dieses Powerplay blieb ungenutzt, weil die Box der Eisbären sehr kompakt stand und kaum etwas zu ließ. Und wenn doch etwas durch kam, war Ancicka zur Stelle.
Eine Minute vor dem Ende des zweiten Drittels schlugen die Berliner eiskalt zu. Blaine Byron ließ Brandon Maxwell ganz alt aussehen, traf beim ersten Versuch noch den Pfosten, setzte aber erfolgreich nach – 3:1 (39.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die Kabinen.

Im Schlussdrittel war die Devise nun klar: Bremerhaven wollte zurück ins Spiel finden, während die Eisbären die Vorentscheidung herbeiführen wollten. Kevin Clark hätte für diese auch sorgen können, als er in der 44. Minute im Slot angespielt wurde und komplett frei vor Maxwell stand. Doch der Bremerhavener Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand und seine Mannschaft somit noch im Spiel.
Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Vor den Toren passierte nicht wirklich viel aufregendes. Wenn überhaupt, dann war das vor dem Tor der Hausherren der Fall. Und dort fielen heute auch die Tore. Auch wenn das vierte eher kurios war. Anders Krogsgaard wollte die Scheibe vor dem Tor klären, traf aber nur Kevin Clark und von dem ging die Scheibe ins Tor – 4:1 (52.).
Damit war das Spiel hier natürlich durch, zumal Bremerhaven danach auch erst einmal für zwei Minuten in Unterzahl ran musste. Das konnten die Eisbären aber für kein weiteres Tor nutzen. Doch Bremerhaven lief die Zeit jetzt davon. Aber knapp zwei Minuten vor dem Ende schlugen die Pinguins durch Ross Mauermann bei angezeigter Strafzeit gegen die Eisbären zu – 4:2 (59.).
Co-Trainer Martin Jiranek nahm direkt danach seinen Goalie vom Eis, um vielleicht doch noch die Aufholjagd zu schaffen. Und Bremerhaven setzte sich im Berliner Drittel fest und feuerte nochmal ordentlich Schüsse auf das Berliner Tor ab. Einmal war Tobias Ancicka schon geschlagen, doch die Latte rettete für die Eisbären, welche das 4:2 am Ende über die Zeit brachten.

Ein verdienter Auswärtssieg für die Eisbären Berlin. Im ersten Drittel war es noch ein Duell auf Augenhöhe, wo der Spielstand auch gerecht war. Im Mitteldrittel war es die Effektivität der Eisbären, welcher sie ihre Führung zu verdanken hatten. Während Bremerhaven damit haderte, drei Überzahlspiele ungenutzt zu lassen. Und im letzten Drittel sah alles lange danach aus, als würden die Eisbären locker die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Doch in den letzten zwei Minuten mussten die Berliner dann doch nochmal kurz um den Sieg zittern, denn nach dem 2:4-Anschlusstreffer machten die Hausherren noch einmal ordentlich Druck. Ein weiterer Beleg für die Eisbären, auch nach einem 4:1 nicht abzuschalten sondern bis zur Schlusssirene hellwach und konzentriert zu bleiben.

Die Eisbären Berlin im Januar 2022: Ein Spiegelbild der Saison

Heute vor eine Woche haben die Eisbären Berlin das letzte Spiel vor der Olympiapause bestritten. Mit 3:1 setzte man sich beim EHC Red Bull München durch und feierte damit den ersten Saisonsieg gegen die Mannschaft von Ex-Eisbären-Trainer Don Jackson. Heute in 23 Tagen steht für die Hauptstädter erst das nächste Ligaspiel an, dann treffen die Berliner am Dienstag, den 22.02, in der Domstadt auf die Kölner Haie. Zeit für uns also mal die Spiele der Eisbären im Januar Revue passieren zu lassen.

Acht Partien hat die Mannschaft von Trainer Serge Aubin im abgelaufenen Monat absolviert und sie waren ein Spiegelbild der laufenden PENNY DEL-Saison. Vier Spiele bestritt man auf heimischen Eis, vier Spiele auf fremden Eis. Nur ein Heimspiel konnte man dabei gewinnen. Auswärts gewann man drei der vier Spiele. Was auch den bisherigen Saisonverlauf widerspiegelt.
Denn von den bisherigen 22 Heimspielen gewann man nur die Hälfte, also elf. Auswärts absolvierte man erst 18 Spiele, gewann davon aber satte 14 und blieb dabei nur zweimal ohne Punkte. Bei einem 2:5 in Ingolstadt und einem 2:3 in Mannheim. Die Niederlage in der Kurpfalz war zugleich die einzige auf fremden Eis im Januar.

Es ist schon unerklärlich diese Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen der Eisbären Berlin. Stürmer Matt White wurde dazu nach dem Auswärtsspiel vergangenen Sonntag in München gefragt, wie er sich diese Stärke auf fremden Eis erklärt:

Nun ich denke, das liegt an unserer intensiven Vorbereitung. Wir gehen da auf das fremde Eis. Das ist für die schwierig ohne eigene Fans. Also ich denke, dass uns das ein bisschen Vorteil verschafft. Das ist in dem Sinne ja kein richtiges Auswärtsspiel. Normalerweise, wenn das gegnerische Team das erste Tor schießt, ist deren Fangemeinde nicht da, um sie dann anzufeuern, ihnen die nötige Energie zu geben, um weiterzumachen. Und wenn wir das erste Tor machen, dann hört man nichts, die Energie bleibt also auf unserer Seite und bei unseren Jungs, die auf der Bank sitzen. Jeder leistet seinen Betrag, spielt sein Spiel und so funktioniert das.

Vielleicht kann man diese Begründung ja auch auf die Heimschwäche der Eisbären zurückführen. Denn zu Hause tun sich die Berliner in dieser Saison enorm schwer. Und auch wenn man noch den „Luxus“ hatte, vor Fans zu spielen. So richtig Stimmung kam dennoch nicht auf und so fehlte den Eisbären auch der „siebte Mann“, um ein Spiel noch einmal zu drehen. Immerhin konnte man in drei der vier Januar-Heimspiele punkten, verlor aber die beiden Duelle, wo es in die Verlängerung bzw. ins Penaltyschießen ging. Was auch so eine Schwäche der Eisbären ist, hat man doch nur eins von insgesamt sieben Spielen noch gewonnen, in denen es über die reguläre Spielzeit hinaus ging.

Was im Januar noch auffiel? Die Eisbären kamen fast immer schlecht ins Spiel, gerieten in fünf der acht Spiele in Rückstand und konnten nur zwei Spiele am Ende noch für sich entscheiden. In drei der vier Heimspiele lag man mit 0:1 hinten, nur gegen Augsburg konnte man am Ende noch gewinnen. Auswärts lag man in zwei Spielen mit 0:1 hinten und konnte nur das Gastspiel in Düsseldorf noch für sich entscheiden. Das zweite Spiel war das in Mannheim und da lag man nach den ersten 20 Minuten bereits mit 0:3 hinten. Da kam die Aufholjagd am Ende zu spät.

Und trotz der eher durchwachsenen Bilanz haben die Hauptstädter ihre Tabellenführung gefestigt und stehen weiterhin souverän an der Tabellenspitze. Nach 40 Spielen hat man 80 Punkte auf dem Konto und somit einen Punkte-Quotienten von 2,00. Mit 141 Toren stellt man die beste Offensive, mit 106 Gegentoren hat man die fünftbeste Defensive. Wobei diese Werte alle mit Vorsicht zu genießen sind, ist die Tabelle der PENNY DEL doch arg verzerrt und die Frage nach dem sportlichen Wert stellt sich mehr denn je. Während Köln und Düsseldorf bereits 42 Spiele absolviert haben, steht Iserlohn noch bei 33 Spielen. Und wenn die PENNY DEL Nürnberg trotz arger Corona- und Verletzungssorgen heute in Augsburg mit nur zwei Reihen antreten lässt, sagt das doch so ziemlich alles aus. Fairness wird in dieser Liga nicht groß geschrieben.

Kommen wir aber zurück zum sportlichen und da drehte vor allem ein Stürmer richtig auf. Vor dem Januar stand Mark Zengerle bei gerade einmal zwei Toren und drei Vorlagen. Alleine im Januar sammelte Zengerle acht Scorerpunkte (2 Tore/6 Vorlagen). Jener Zengerle, der zu Beginn der Saison noch des Öfteren von der Tribüne aus zu gucken musste und bei dem ein Wechsel nach Schwenningen im Raum stand. Scheint fast so, als wäre die Nummer neun endlich in dieser Saison angekommen.
Zum internen Top-Scorer reichte das aber nicht, denn den Platz schnappte sich Leo Pföderl mit neun Scorerpunkten (4/5). Aber auch Matt White (5/3), Blaine Byron und Marcel Noebels (je 3/4) wussten mit acht bzw. sieben Scorerpunkten zu überzeugen.
Auf dem deutschen Sektor sind sicherlich die beiden Tore von Manuel Wiederer erwähnenswert. Aber auch die fünf Scorerpunkte von Kai Wissmann (1/4) und Frank Hördler (0/5). Zudem scorte Neuzugang Marco Baßler erstmals im Trikot der Eisbären und das gleich dreifach (1/2).

Bei den Torhütern kam Mathias Niederberger fünfmal zum Einsatz, Tobias Ancicka dreimal. Niederberger punktete in vier der fünf Spiele, feierte dabei drei Siege. Ancicka punktete in zwei Spielen und feierte einen Sieg.

Was im Januar bzw. in den letzten vier Spielen immer besser funktionierte, war das Powerplay der Eisbären. Das große Sorgenkind der Berliner in dieser Saison. Satte fünf Tore erzielte man in den letzten vier Spielen in Überzahl, was die Eisbären mit einer Erfolgsquote von nun 16,67 Prozent auf Platz zwölf in der Liga verholfen hat. Da zeigt die Tendenz also definitiv weiterhin nach oben. Das Penaltykilling funktionierte dagegen weiterhin sehr gut, was Platz sechs mit einer Erfolgsquote von 80.42 Prozent auch unterstreicht.

Nach 40 Spielen stehen die Eisbären auf Platz Eins in der PENNY DEL und sind mit 14 Auswärtssiegen in 18 Auswärtsspielen das beste Team der Liga. Man könnte also meinen, dass man bei den Berlinern rundum zufrieden ist mit der bisherigen Saison. Dem ist nicht ganz so, wie Kapitän Frank Hördler nach dem Spiel in München im Interview sagte:

Von der Platzierung her sind wir ganz gut gestartet. Wir haben uns einen guten Platz erarbeitet, das muss man ja dazu sagen, das hat uns keiner geschenkt. Wir waren von Anfang an auswärts sehr, sehr gut und sehr solide und souverän. Trotz alledem glaube ich, dass wir in unserer Mannschaft immer noch Potential nach oben haben. Sei es das Powerplay, sei es bei 5-5. Aber nichtsdestotrotz haben wir eine grundsolide und tolle Basis und dadurch, dass wir auf einen Roadtrip gehen, wenn wir nach der Pause zurückkommen, wollen wir das natürlich weiterhin so verteidigen.

Nach der Olympiapause werden die Eisbären alles daran setzen, Platz Eins zu verteidigen, um als Erster in die Playoffs zu gehen. Die Frage ist nur, ob das wirklich so ein großer Vorteil für die Berliner ist. Denn die Heim-Bilanz sagt da was ganz anderes aus. Da wäre es fast schon ein Vorteil, wenn man als Fünfter in die Playoffs starten würde. Denn da hat man dann immer ein Auswärtsspiel mehr…

2:3 in Mannheim: Ein verschlafenes erstes Drittel sorgt für die dritte Niederlage in Folge

Nun hat es also auch die Eisbären Berlin erwischt: Erstmals in dieser Saison haben die Eisbären Berlin drei Spiele in Folge verloren. Am Sonntagnachmittag verlor man das Spitzenspiel der PENNY DEL bei den Adler Mannheim mit 2:3 (0:3,1:0,1:0). Dabei legten die Adler bereits im ersten Drittel den Grundstein für den Heimsieg. Die Eisbären starteten ab dem zweiten Drittel zwar die Aufholjagd, doch letztendlich reichte es nur zu zwei Toren. Damit blieben die Berliner erst zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Punkt auf fremden Eis.

Eisbären-Coach Serge Aubin standen erneut nur drei Reihen zur Verfügung. Es kam keiner der verletzten oder an Corona erkrankten Spieler zurück ins Line-up. Somit hatte Aubin das selbe Personal zur Verfügung wie bei der 2:3-Niederlage n.V. gegen München am Freitagabend. Und die Reihen ließ er auch unverändert. Auch im Tor blieb alles beim alten, Mathias Niederberger hütete beim DEL-Klassiker das Berliner Tor.

Beide Mannschaften standen sich zum dritten Mal in dieser Saison gegenüber. Beide Spiele fanden in der Hauptstadt statt, einmal gewannen die Eisbären (3:1) und einmal die Adler (3:0). Wer holte sich den Sieg beim ersten Aufeinandertreffen der Saison in der SAP-Arena?

Alles war vorbereitet für ein Spitzenspiel, denn es traf der Tabellenzweite auf den Tabellenersten. Zwei Top-Favoriten auf die deutsche Meisterschaft kreuzten am Sonntagabend die Schläger auf dem Eis in Mannheim. Und die Kurpfälzer hatten den besseren Start. Vom ersten Bully weg Mannheim mit viel Druck, man konnte sich direkt im Angriffsdrittel festsetzen und die ersten Schüsse auf Mathias Niederberger abfeuern. Der Berliner Goalie musste auch früh in höchster Not retten. Die Eisbären standen richtig unter Druck und mussten dann auch den Rückstand hinnehmen. David Wolf versuchte den Bauerntrick, scheiterte damit jedoch, aber Thomas Larkin kam am linken Pfosten an die Scheibe und netzte zum verdienten 1:0 ein (3.).
Den ersten guten Abschluss hatten die Eisbären erst nach rund fünf Minuten, als Sebastian Streu im Slot frei zum Schuss kam, aber an Felix Brückmann scheiterte. Danach kamen die Berliner immer besser ins Spiel und konnten weitere Schüsse auf das Mannheimer Tor abgeben. Nun war es das erwartete Spiel auf Augenhöhe. Denn auch die Adler kamen zu Chancen.
Es ging jetzt hin und her und das mit sehr hohem Tempo. Das Spitzenspiel nahm Fahrt auf und es kam auf beiden Seiten zu hochkarätigen Chancen. Doch die Adler waren es, die ihre nutzen konnten. Nicolas Krämmer schnappte sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie, kam über rechts rein ins Angriffsdrittel, fuhr Richtung Mitte und zog ab. Mathias Niederberger hatte bei dem satten Handgelenkschuss keine Chance und so stand es nach 15 Minuten 0:2 aus Berliner Sicht.
Die Hauptstädter versuchten in der Folge eine Antwort zu finden, doch die Mannheimer Defensive stand hinten sehr kompakt und verteidigte alle Eisbären-Versuche souverän weg. Und vorne nutzten die Gastgeber ihre Chancen eiskalt, was aber auch daran lag, dass die Eisbären keine Zuordnung hatten und Mannheim immer wieder zu Überzahl-Angriffen kam. Tim Wohlgemuth erhöhte in der 20. Spielminute auf 3:0. Es roch ganz stark nach der dritten Niederlage in Folge, was es in dieser Saison bisher noch nie gab.

Der bisherige Auftritt der Eisbären gab wenig Hoffnung auf Besserung heute, aber ein Blick in die Statistik schon. Denn die letzten beiden Drittel gehören doch zu den besten der Berliner in dieser Saison. Und man begann das Mitteldrittel auch sehr druckvoll, hätte sich aber beinahe bei einem Scheibenverlust das vierte Gegentor eingefangen. Ruslan Iskhakov war auf und davon, wollte Mathias Niederberger austanzen, scheiterte aber am Berliner Goalie.
Aber es ging im zweiten Drittel genau so weiter wie im ersten. Mit sehr viel Platz in der Berliner Defensive, was Mannheim zu Chancen einlud. Mannheim spielte weiterhin unverändert stark. Vorne erarbeiteten sich die Adler die Chancen und hinten ließen sie wenig von den Eisbären zu, weil man nach wie vor sehr kompakt verteidigte. Und die Eisbären fanden kein Mittel, um dieses Bollwerk zu knacken.
Mitte des zweiten Drittels kassierten die Hausherren durch Ex-Eisbär Mark Katic die erste Strafzeit der Partie. Das zweitschlechteste Powerplay der PENY DEL durfte also ran. Am Freitag beim Heimspiel gegen München war man da ja noch zweimal erfolgreich gewesen. Muss aber eine Ausnahme gewesen sein, denn für Gefahr konnte man in Überzahl hier nicht sorgen. Zur Verteidigung muss man aber auch erwähnen, dass die Kurpfälzer das beste Unterzahlspiel der Liga haben.
Und das Penaltykilling der Adler durfte fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels noch einmal ran. Marcel Noebels scheiterte noch an Felix Brückmann, doch kurz vor Ablauf der Strafe traf Blaine Byron. Mark Zengerle hatte die Scheibe hoch an die blaue Linie gespielt, wo Kai Wissmann abzog. Byron hielt die Kelle in den Schuss und verkürzte auf 3:1 (37.).
Kurz vor Ende des Mitteldrittels musste dann aber mal das Unterzahlspiel der Eisbären ran, denn Morgan Ellis kassierte die erste Strafzeit der Eisbären. Doch dieses überstanden die Berliner problemlos und hatten durch Sebastian Streu sogar die beste Chance. Am Ende blieb es beim 3:1 nach 40 Minuten für Mannheim. Noch war also ein kleines Fünkchen Hoffnung da.

Und der Auftritt im zweiten Drittel war schon besser als im ersten, aber wollte man hier noch etwas Zählbares aus Mannheim mitnehmen, musste eine Leistungssteigerung her. Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte zu Beginn des Schlussdrittels was an seinen Angriffsreihen. Matt White ging in die Reihe zwischen Marcel Noebels und Leo Pföderl und Blaine Byron bildete jetzt eine Formation mit Giovanni Fiore und Kevin Clark zusammen.
Die Eisbären hatten sich auf jeden Fall einiges für den Schlussabschnitt vorgenommen und suchten immer wieder den Weg in die Offensive, wo sie aber auf eine nach wie vor sehr kompakte Adler-Defensive trafen. Was aber zu erwarten war, dass Mannheim sich vor allem auf die Defensive konzentrierte und auf Konter lauerte. Schließlich mussten die Eisbären hier kommen und das taten sie auch. Matt White setzte Marcel Noebels in Szene, doch der Pfosten rettete für Mannheim.
Die Zeit lief den Berlinern nun immer mehr davon und es mangelte ihnen an solch gefährlichen Chancen wie die von Noebels. Die Bemühung konnte man den Eisbären dabei aber nicht absprechen, doch die Adler verstanden es, ihr Tor zu verteidigen und ließen wenig zu. Gefordert wurde die Mannheimer Defensive aber rund vier Minuten vor dem Ende nochmal, als Sinan Akdag die dritte Strafzeit für die Hausherren kassierte. Das Powerplay mussten die Eisbären nun natürlich nutzen, sollte es hier noch mit Punkten in der Kurpfalz klappen. Doch man spielte es zu kompliziert, fand keine Anspielstation und konnte für keinerlei Gefahr vor Felix Brückmann sorgen. Da hatte man eine dicke Chance für den Anschlusstreffer vertan.
68 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahmen die Eisbären die Auszeit, Co-Trainer Craig Streu gab die letzten Anweisungen. Goalie Mathias Niederberger blieb für die letzten Sekunden auf der Bank, die Eisbären versuchten es also jetzt mit sechs Spielern. Und verkürzten auf 2:3. Morgan Ellis brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, dort entstand ein Gewühl, in dem Matt White die Übersicht behielt und den Anschlusstreffer erzielte. 50,4 Sekunden waren da noch auf der Uhr. Und beinahe wäre Leo Pföderl noch der Ausgleich gelungen, doch sein Solo entschärfte Felix Brückmann, der Mannheim damit den knappen 3:2-Sieg sicherte.

Das Spiel hat man im ersten Drittel verloren. Da konnten die Eisbären dem Druck der Mannheimer nicht stand halten und lagen mit 0:3 hinten. Im Mitteldrittel fand man dann einen Weg ins Spiel und konnte auch auf 1:3 verkürzen, aber so wirklich gut war das Drittel auch noch nicht. Im letzten Drittel warfen die Eisbären dann nochmal alles nach vorne und machten ordentlich Druck, doch mehr als der Anschlusstreffer von Matt White gelang den Berlinern dann nicht mehr. Somit beendet man das Wochenende der Spitzenspiele mit nur einem Punkt.
Wenn man etwas Positives mitnehmen will, dann den Fakt, dass man auch heute wieder in Überzahl getroffen und somit drei der vier Treffer an diesem Wochenende im Powerplay erzielt hat. Wenn man genau ist, eigentlich alle vier, denn das 2:3 fiel bei 6-5 auf dem Eis. Und auch von der Disziplin her war es mit nur einer Strafzeit ein gutes Zeichen.
Ansonsten wird das Trainerteam dieses Spiel aufarbeiten und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Und einen großen Teil wird dabei garantiert das erste Drittel spielen, denn dort hat man eben diesen DEL-Klassiker heute verloren.

7:4 in Düsseldorf: Eisbären verspielen 4:1-Führung, finden aber am Ende doch noch einen Weg, um das Spiel zu gewinnen.

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in Serie eingefahren. Am Freitagabend setzten sich die Hauptstädter mit 7:4 (2:1,2:2,3:1) bei der Düsseldorfer EG durch und festigten damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Dabei verspielten die Berliner zwischenzeitlich eine 4:1-Führung, fanden am Ende aber doch noch einen Weg, um das Spiel für sich zu entscheiden.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste auf Manuel Wiederer (Corona) und Yannick Veilleux (fühlte sich nicht gut) im Vergleich zum Augsburg-Spiel verzichten. Und so wurden die Angriffsreihen auch verändert und auf drei Reihen reduziert. Die Paradereihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron blieb zusammen. In der zweiten Reihe ersetzte Giovanni Fiore Kevin Clark und stürmte an der Seite von Matt White und Mark Zengerle. Die dritte Reihe bildeten Kevin Clark, Sebastian Streu und Marco Baßler. Eric Mik war als siebter Verteidiger dabei. Und im Tor stand Mathias Niederberger.

Zweimal trafen beide Teams in dieser Saison bisher aufeinander, zweimal gewann die DEG und das jeweils in Berlin – 1:3, 6:7 n.V.

Verhaltener Beginn im ISS-Dome, was sicher auch daran lag, dass die Eisbären angesichts von nur drei Reihen mit ihren Kräften haushalten wollten. Die DEG war die aktivere Mannschaft zu Beginn, etwas hochkarätiges sprang dabei aber nicht heraus außer ein paar Schüssen auf das Berliner Tor.
Die Gäste aus der Hauptstadt fanden dann aber auch ins Spiel und zeigten sich mal im Angriffsdrittel, wo man sich auch mehrmals festsetzen konnte, doch die DEG ließ ebenso wenig Platz für gefährliche Abschlüsse. Dennoch war es keine schlechte Partie, denn beide Teams waren offensiv ausgerichtet und spielten mit viel Tempo.
Die erste gefährliche Szene vor dem Tor gehörte den Hausherren. Die Rheinländer brachten die Scheibe vor das Berliner Tor, dort entstand eine unübersichtliche Situation, in der Carter Proft die Übersicht behielt und zum 1:0 einschießen konnte. Im dritten Spiel im neuen Jahr der dritte Rückstand der Eisbären.
Doch die Berliner schlugen nur zwei Minuten später eiskalt zurück. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen und Marco Baßler fälschte die Scheibe entscheidend ab – 1:1 (12.). Das erste Tor des Neuzuganges im Trikot der Eisbären.
Was einmal klappt, klappt auch zweimal. Frank Hördler zog aus identischer Position ab und dieses Mal war es Mark Zengerle, welcher vor dem Tor die Scheibe als letzter berührte – 2:1 (16.).
Die Gäste zeigten sich hier äußerst effektiv in den ersten 20 Minuten, denn die DEG hatte deutlich mehr Schüsse zu diesem Zeitpunkt abgegeben. Aber viel Gefahr konnten sie damit nicht erzeugen, während die Berliner zweimal gut vor dem gegnerischen Tor „parkten“ und so führte man hier nach 20 Minuten mit 2:1.

Im Mitteldrittel legten die Berliner gleich noch einen drauf. Kai Wissmann wurde im Angriffsdrittel angespielt, hatte zu viel Platz und Zeit, holte zum Schlagschuss aus und hämmerte die Scheibe ins Tor – 3:1 (23.).
Und jetzt waren die Berliner richtig gut drin, fingen die Scheibe ab, Blaine Byron kam über rechts zum Abschluss und schon stand es 4:1 (25.). Das ging jetzt alles zu schnell für die DEG. Und den Eisbären gab das natürlich noch mehr Selbstvertrauen, was bei so einer kurzen Bank wichtig war. Bei der DEG kamen dagegen die Gedanken zurück, welche man nach sechs Niederlagen in Folge mit sich rum trägt. Die Verunsicherung war zu spüren, was auch die Eisbären merkten und so versuchten sie, direkt nachzulegen. Sie dominierten das Spiel nun voll und ganz, Düsseldorf wurde immer weiter ins eigene Drittel rein gedrängt und geriet ins schwimmen.
Die DEG konnte sich dann zwar mal befreien, aber dennoch waren die Eisbären weiter am Drücker. Und rund sechs Minuten vor der zweiten Pause bot sich den Eisbären auch noch die Chance, in Überzahl nachzulegen. Aber das Powerplay ist ja d a s Sorgenkind der Berliner. Doch das sollte auch nur 44 Sekunden dauern, dann musste auch Kai Wissmann auf die Strafbank. Und das nun folgende 4-4 wusste die DEG für sich zu nutzen. Daniel Fischbuch kam über rechts zum Abschluss und düpierte Mathias Niederberger, denn die Scheibe rutschte dem Berliner Goalie durch die Schoner – 4:2 (35.).
Der Ex-Eisbär hauchte seiner DEG also nochmal neues Leben ein. Und die Chane zum dritten Tor bot sich den Hausherren ja auch direkt im Powerplay, denn rund 40 Sekunden hatte Düsseldorf dann noch einen Mann mehr auf dem Eis. Brenzlig wurde es zwar vor Niederberger, aber ein Tor sollte der DEG hier nicht gelingen. Das gelang ihnen dann aber bei angezeigter Strafzeit gegen Berlin. Tobias Eder war der Torschütze gewesen und auf einmal stand es nur noch 3:4 (37.).
Nicht nur den Eisbären gelang also hier der Doppelschlag, auch Düsseldorf schlug zweimal innerhalb kürzester Zeit zu und plötzlich war wieder Spannung im Spiel. Und nun war es die DEG, welche hier am Drücker war. Nun waren es die Eisbären, die jetzt erstmal unter Druck waren. So schnell kann es eben im Eishockey gehen. Die Berliner retteten die 4:3-Führung aber in die Drittelpause und konnten sich so noch einmal für das letzte Drittel sammeln. Denn da würde die DEG noch einmal alles nach vorne werfen und die Kraft-Frage würde wieder eine Rolle spielen.

Denn die DEG konnte ja mit vier Reihen spielen, während die Eisbären nur drei zur Verfügung hatten. Und es passierte das, was zu erwarten war. Ex-Eisbär Cedric Schiemenz ließ Morgan Ellis alt aussehen und netzte zum 4:4 ein (44.). Die Eisbären hatten leichtfertig ein 4:1 verspielt, obwohl man eigentlich alles im Griff hatte. Doch durch Nachlässigkeiten brachte man Düsseldorf wieder zurück ins Spiel und auf einmal war man wieder an das 6:7-Spiel in Berlin erinnert. Auch da vernachlässigten die Berliner ihre Defensive.
Die Eisbären versuchten danach eine Antwort zu finden und sorgten auch für Gefahr vor Hendrik Hane. Aber es fehlte ihnen noch das Glück im Abschluss. Doch die Richtung stimmte nun wieder. Und als Blaine Byron die Scheibe hatte und keine Anspielstation fand, zog er einfach mal ab. Mit Erfolg, die Scheibe schlug im Winkel ein – 5:4 (50.). Da trifft dann eben das Motto wieder zu: „Jede Scheibe auf das Tor ist eine gute!“. Angedeutet hatte sich das Tor aber nicht, doch das war den Eisbären relativ egal.
Nun hatten sich die Vorzeichen wieder geändert, denn jetzt musste Düsseldorf wieder eine Antwort finden und mehr ins Spiel investieren. Aber die Eisbären ließen hinten nicht mehr viel zu und vorne sorgten sie für die endgültige Entscheidung. Giovanni Fiore sah Matt White am linken Pfosten stehen und der schoss die Scheibe ins leere Tor – 6:4 (59.).
DEG-Coach Harold Kreis versuchte dennoch alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Das nutzten jedoch die Berliner zum 7:4, Marcel Noebels mit dem Empty-Net-Goal (60.). So zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge und sicherten sich die nächsten drei Punkte.

Mal wieder ein Spiel, in dem die Eisbären ihre zwei Gesichter und erneut nicht über 60 Minuten Konstanz zeigten. Die DEG fand besser ins Spiel und ging folgerichtig in Führung. Doch durch gnadenlose Effektivität drehten die Berliner noch im ersten Abschnitt das Spiel. Im Mitteldrittel hatte man dann vermeintlich alles im Griff, zog auf 4:1 davon, verpasste es im Anschluss aber, das Spiel zuzumachen. So brachte man Düsseldorf durch Nachlässigkeiten wieder zurück ins Spiel und die Rheinländer wussten das zu nutzen. Im Schlussdrittel glich die DEG tatsächlich zum 4:4 aus, aber die Eisbären bewiesen einmal mehr, dass sie auch in engen Spielen Wege finden, diese für sich zu entscheiden. Ein Talent, welches in den Playoffs noch wichtig werden könnte. Dennoch dürften Trainer Serge Aubin die Unkonzentriertheiten mitten im Spiel geärgert haben. Eine Reaktion zeigten seine Spieler dann aber im Schlussdrittel.

Eisbären Berlin: Platz Eins zur Saisonhälfte, aber noch Luft nach oben

28 Spiele haben die Eisbären Berlin bis gestern absolviert und somit die erste Saisonhälfte hinter sich gebracht. Und nach dieser steht der Deutsche Meister mit 56 Punkten und einem Punktequotienten von 2 Punkten pro Spiel auf Platz eins der PENNY-DEL-Tabelle. Mit 100 Toren und 74 Gegentoren stellt man in beiden Kategorien die zweitbeste Mannschaft. Als einzige Mannschaft hat man einen Punktequotienten von zwei. Alles bestens also bei den Berlinern, könnte man meinen. Aber dem ist nicht so. Denn trotz Platz eins zur Halbzeit  gibt es auch beim Rekordmeister noch Verbesserungspotential.

Jubelnde Eisbären, ein Bild, an welches man sich vor allem auswärts in dieser Saison gewöhnt hat. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Besonders sticht dem Fan die Diskrepanz zwischen den Heim-Eisbären und Auswärts-Eisbären ins Auge. In der Arena am Ostbahnhof hat man bisher 16 Spiele absolviert, von denen man jedoch nur acht gewann. Von 48 möglichen Punkten holte man nur mickrige 26 Zähler. Auch die Torausbeute von 48:48-Toren ist eigentlich nicht die eines Spitzenreiters.
Doch die starke Auswärtsbilanz in dieser Saison hat den Berliner Platz eins beschert. Denn von bis jetzt 12 Auswärtsspielen gewann man satte zehn. Hier holte man 30 der möglichen 36 Punkte und weist eine Torausbeute von 52:26-Toren auf. Man stelle sich jetzt mal nur vor, wie weit die Eisbären der Konkurrenz in der Tabelle enteilt wären, würde man zuhause genauso aufspielen, wie man es auswärts tut.
In den zwölf Gastspielen erzielten die Berliner zehnmal vier oder mehr Treffer, nur in einem Spiel ging man nicht als Sieger vom Eis. Zuhause traf man in 16 Spielen nur in sechs Spielen viermal oder mehr – auch hier gab es dann nur eine Niederlage.
Die Torgefährlichkeit, welche die Hauptstädter auf gegnerischem Eis auszeichnet, ist ihnen in dieser Saison auf eigenem Eis bisher verloren gegangen. Chancen erspielt man sich zwar sowohl daheim als auch auswärts, doch die Effektivität ist auf fremden Eis deutlich besser. Was sich am Ende auch in der Gesamtwertung in Sachen Torschuss-Effizienz widerspiegelt, wo man mit einer Erfolgsquote von 10,19 Prozent nur auf Platz sieben zu finden ist.

Goalie Mathias Niederberger überzeugt auch in dieser Saison wieder mit konstanten Top-Leistungen. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Einen Platz besser ist man in der Wertung der Torhüter-Fangquote, wo man insgesamt 90,85 Prozent aller Schüsse abgewehrt hat. Mathias Niederberger hat dabei die meisten Einsätze bisher absolviert, stand in 21 Spielen im Tor und kommt in diesen auf eine Fangquote von 92,69 Prozent. Zudem feierte der Nationaltorhüter auch schon einen Shutout.
Einen Shutout in fünf Spielen feierte Back-up Tobias Ancicka, dessen Fangquote bei 87,97 Prozent steht. Und Leon Hungerecker kam zweimal zum Einsatz und kommt in diesen beiden Einsätzen auf eine Fangquote von 86,9 Prozent. Was aber nicht seiner Leistung geschuldet ist, denn in den beiden Spielen in Bietigheim (5:4 n.P.) und gegen Düsseldorf (6:7 n.V.) wurde der junge Goalie mehrfach von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und gab mit zahlreichen Paraden seiner Mannschaft überhaupt erst die Chance, in den Spielen noch etwas Zählbares mitzunehmen.

Wenn man in den 28 Spielen bisher eins enorm kritisieren muss, dann ist es das Berliner Powerplay, wo man das zweitschlechteste Team ist. Nur 15,56 Prozent weist die Erfolgsquote der Berliner in Überzahl auf. Mit so einem Wert kann man eigentlich nicht Tabellenführer in der PENNY DEL sein.
Aber auch hier sieht man eine ähnliche Diskrepanz wie bei der Heim- und Auswärtsstatistik. Denn das Penaltykilling ist bisher das deutlich bessere Special Team, steht auf Platz acht und weist eine Erfolgsquote von 79,59 Prozent auf.

Torjubel: Über 100 Tore konnten die Eisbären und deren Fans bisher in dieser Saison schon jubeln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wenn man 100 Saisontore bisher geschossen hat, zeigt das die unglaubliche Offensiv-Qualität, welche die Eisbären Berlin besitzen. Von daher auch nicht verwunderlich, dass man den zweit- und drittbesten Scorer der gesamten PENNY DEL in den eigenen Reihen hat. Matt White und Marcel Noebels kommen beide auf insgesamt 33 Scorerpunkte. Da White aber 13 Tore und 20 Vorlagen erzielte, ist er auf Platz zwei, während Noebels mit seinen zehn Toren und 23 Scorerpunkten auf Platz drei steht.
Neben den Beiden haben mit Leo Pföderl (12), Blaine Byron (11) und Giovanni Fiore (10) drei weitere Stürmer bereits doppelt getroffen. Die Offensive der Hauptstädter ist somit also schwer für die DEL-Konkurrenz auszurechnen.

So weit die statistischen Werte der ersten 28 Spieltage. Doch was sagen eigentlich die Verantwortlichen und Spieler zur ersten Saisonhälfte? Das haben wir gestern mal Trainer Serge Aubin und Stürmer Marcel Noebels nach dem Sieg gegen die Iserlohn Roosters gefragt:

Aubin ist vor allem mit der Auswärtsstärke zufrieden und sieht gerade bei den Special Teams noch Verbesserungspotential:

Natürlich bin ich zufrieden. Vor allem auswärts spielen wir sehr, sehr solide. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass es ein Prozess ist, den wir durchlaufen. Wir wachsen immer weiter als Mannschaft zusammen. Die Saison ist aber trotzdem noch sehr, sehr lang, aber wir wissen, egal in welcher Situation, wie wir zu reagieren haben. Aber ich bin auch ganz ehrlich und muss zugeben, dass die Special Teams auch noch verbesserungswürdig sind.

Noebels hofft vor allem auf mehr Konstanz in den Auftritten der Eisbären, denn die ließ bisher doch arg zu wünschen übrig:

Es gibt viel Positives bisher, aber auch vieles, was wir in der zweiten Halbzeit noch verbessern müssen. Es ist auch wichtig, dass eine Mannschaft Spiele wie heute gewinnt, wo sie nicht gut spielt. Das haben wir in der Vergangenheit nicht so gut gemacht, da haben wir meistens verloren. Für die zweite Halbzeit ist es unheimlich wichtig, weil wir viel spielen. Jeder kennt die Tabelle, wie eng sie ist. Also ich glaube, bis zur Februar-Pause bzw. jetzt alleine bis ins neue Jahr kann man sich in der Tabelle schon so ein wenig orientieren, wo der Weg glaube ich hingeht. Da wo wir jetzt stehen, würde ich gerne bleiben bis zu den Playoffs. Wichtig ist glaube ich, dass wir in der zweiten Halbzeit viel konstanter werden. Viele Spiele werden enger jetzt. Auch eine Mannschaft, die um die Pre-Playoff-Plätze kämpft, verlangt einem alles ab und gerade da müssen wir lernen, in Zukunft auch solche Spiele zu gewinnen, so wie heute.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Eisbären Berlin in den ersten 28 Saisonspielen ihr Potential durchaus angedeutet, es aber eben noch nicht in allen Bereichen vollständig abgerufen haben. Und genau das dürfte die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. Denn wenn die Eisbären nun auch noch konstant gute Leistungen sowohl zuhause als auch auswärts abrufen und dann auch noch im Powerplay sich deutlich verbessern, dann geht auch in dieser Saison die Deutsche Meisterschaft nur über den DEL-Rekordmeister.