Eisbären Berlin: Platz Eins zur Saisonhälfte, aber noch Luft nach oben

28 Spiele haben die Eisbären Berlin bis gestern absolviert und somit die erste Saisonhälfte hinter sich gebracht. Und nach dieser steht der Deutsche Meister mit 56 Punkten und einem Punktequotienten von 2 Punkten pro Spiel auf Platz eins der PENNY-DEL-Tabelle. Mit 100 Toren und 74 Gegentoren stellt man in beiden Kategorien die zweitbeste Mannschaft. Als einzige Mannschaft hat man einen Punktequotienten von zwei. Alles bestens also bei den Berlinern, könnte man meinen. Aber dem ist nicht so. Denn trotz Platz eins zur Halbzeit  gibt es auch beim Rekordmeister noch Verbesserungspotential.

Jubelnde Eisbären, ein Bild, an welches man sich vor allem auswärts in dieser Saison gewöhnt hat. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Besonders sticht dem Fan die Diskrepanz zwischen den Heim-Eisbären und Auswärts-Eisbären ins Auge. In der Arena am Ostbahnhof hat man bisher 16 Spiele absolviert, von denen man jedoch nur acht gewann. Von 48 möglichen Punkten holte man nur mickrige 26 Zähler. Auch die Torausbeute von 48:48-Toren ist eigentlich nicht die eines Spitzenreiters.
Doch die starke Auswärtsbilanz in dieser Saison hat den Berliner Platz eins beschert. Denn von bis jetzt 12 Auswärtsspielen gewann man satte zehn. Hier holte man 30 der möglichen 36 Punkte und weist eine Torausbeute von 52:26-Toren auf. Man stelle sich jetzt mal nur vor, wie weit die Eisbären der Konkurrenz in der Tabelle enteilt wären, würde man zuhause genauso aufspielen, wie man es auswärts tut.
In den zwölf Gastspielen erzielten die Berliner zehnmal vier oder mehr Treffer, nur in einem Spiel ging man nicht als Sieger vom Eis. Zuhause traf man in 16 Spielen nur in sechs Spielen viermal oder mehr – auch hier gab es dann nur eine Niederlage.
Die Torgefährlichkeit, welche die Hauptstädter auf gegnerischem Eis auszeichnet, ist ihnen in dieser Saison auf eigenem Eis bisher verloren gegangen. Chancen erspielt man sich zwar sowohl daheim als auch auswärts, doch die Effektivität ist auf fremden Eis deutlich besser. Was sich am Ende auch in der Gesamtwertung in Sachen Torschuss-Effizienz widerspiegelt, wo man mit einer Erfolgsquote von 10,19 Prozent nur auf Platz sieben zu finden ist.

Goalie Mathias Niederberger überzeugt auch in dieser Saison wieder mit konstanten Top-Leistungen. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Einen Platz besser ist man in der Wertung der Torhüter-Fangquote, wo man insgesamt 90,85 Prozent aller Schüsse abgewehrt hat. Mathias Niederberger hat dabei die meisten Einsätze bisher absolviert, stand in 21 Spielen im Tor und kommt in diesen auf eine Fangquote von 92,69 Prozent. Zudem feierte der Nationaltorhüter auch schon einen Shutout.
Einen Shutout in fünf Spielen feierte Back-up Tobias Ancicka, dessen Fangquote bei 87,97 Prozent steht. Und Leon Hungerecker kam zweimal zum Einsatz und kommt in diesen beiden Einsätzen auf eine Fangquote von 86,9 Prozent. Was aber nicht seiner Leistung geschuldet ist, denn in den beiden Spielen in Bietigheim (5:4 n.P.) und gegen Düsseldorf (6:7 n.V.) wurde der junge Goalie mehrfach von seinen Vorderleuten im Stich gelassen und gab mit zahlreichen Paraden seiner Mannschaft überhaupt erst die Chance, in den Spielen noch etwas Zählbares mitzunehmen.

Wenn man in den 28 Spielen bisher eins enorm kritisieren muss, dann ist es das Berliner Powerplay, wo man das zweitschlechteste Team ist. Nur 15,56 Prozent weist die Erfolgsquote der Berliner in Überzahl auf. Mit so einem Wert kann man eigentlich nicht Tabellenführer in der PENNY DEL sein.
Aber auch hier sieht man eine ähnliche Diskrepanz wie bei der Heim- und Auswärtsstatistik. Denn das Penaltykilling ist bisher das deutlich bessere Special Team, steht auf Platz acht und weist eine Erfolgsquote von 79,59 Prozent auf.

Torjubel: Über 100 Tore konnten die Eisbären und deren Fans bisher in dieser Saison schon jubeln. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Wenn man 100 Saisontore bisher geschossen hat, zeigt das die unglaubliche Offensiv-Qualität, welche die Eisbären Berlin besitzen. Von daher auch nicht verwunderlich, dass man den zweit- und drittbesten Scorer der gesamten PENNY DEL in den eigenen Reihen hat. Matt White und Marcel Noebels kommen beide auf insgesamt 33 Scorerpunkte. Da White aber 13 Tore und 20 Vorlagen erzielte, ist er auf Platz zwei, während Noebels mit seinen zehn Toren und 23 Scorerpunkten auf Platz drei steht.
Neben den Beiden haben mit Leo Pföderl (12), Blaine Byron (11) und Giovanni Fiore (10) drei weitere Stürmer bereits doppelt getroffen. Die Offensive der Hauptstädter ist somit also schwer für die DEL-Konkurrenz auszurechnen.

So weit die statistischen Werte der ersten 28 Spieltage. Doch was sagen eigentlich die Verantwortlichen und Spieler zur ersten Saisonhälfte? Das haben wir gestern mal Trainer Serge Aubin und Stürmer Marcel Noebels nach dem Sieg gegen die Iserlohn Roosters gefragt:

Aubin ist vor allem mit der Auswärtsstärke zufrieden und sieht gerade bei den Special Teams noch Verbesserungspotential:

Natürlich bin ich zufrieden. Vor allem auswärts spielen wir sehr, sehr solide. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass es ein Prozess ist, den wir durchlaufen. Wir wachsen immer weiter als Mannschaft zusammen. Die Saison ist aber trotzdem noch sehr, sehr lang, aber wir wissen, egal in welcher Situation, wie wir zu reagieren haben. Aber ich bin auch ganz ehrlich und muss zugeben, dass die Special Teams auch noch verbesserungswürdig sind.

Noebels hofft vor allem auf mehr Konstanz in den Auftritten der Eisbären, denn die ließ bisher doch arg zu wünschen übrig:

Es gibt viel Positives bisher, aber auch vieles, was wir in der zweiten Halbzeit noch verbessern müssen. Es ist auch wichtig, dass eine Mannschaft Spiele wie heute gewinnt, wo sie nicht gut spielt. Das haben wir in der Vergangenheit nicht so gut gemacht, da haben wir meistens verloren. Für die zweite Halbzeit ist es unheimlich wichtig, weil wir viel spielen. Jeder kennt die Tabelle, wie eng sie ist. Also ich glaube, bis zur Februar-Pause bzw. jetzt alleine bis ins neue Jahr kann man sich in der Tabelle schon so ein wenig orientieren, wo der Weg glaube ich hingeht. Da wo wir jetzt stehen, würde ich gerne bleiben bis zu den Playoffs. Wichtig ist glaube ich, dass wir in der zweiten Halbzeit viel konstanter werden. Viele Spiele werden enger jetzt. Auch eine Mannschaft, die um die Pre-Playoff-Plätze kämpft, verlangt einem alles ab und gerade da müssen wir lernen, in Zukunft auch solche Spiele zu gewinnen, so wie heute.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Eisbären Berlin in den ersten 28 Saisonspielen ihr Potential durchaus angedeutet, es aber eben noch nicht in allen Bereichen vollständig abgerufen haben. Und genau das dürfte die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. Denn wenn die Eisbären nun auch noch konstant gute Leistungen sowohl zuhause als auch auswärts abrufen und dann auch noch im Powerplay sich deutlich verbessern, dann geht auch in dieser Saison die Deutsche Meisterschaft nur über den DEL-Rekordmeister.

3:2 vs. Iserlohn! Blaine Byron führt die Eisbären zum vierten Sieg in Serie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #15:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am vierten Advent gewonnen. Gegen die Iserlohn Roosters feierte man am Ende einen knappen 3:2 (1:0,0:1,2:1)-Sieg und gewann damit auch das vierte Spiel in Folge. Am Ende war es ein Arbeitssieg. Die Eisbären kämpften Iserlohn nieder und hatten im letzten Drittel das bessere Ende auf ihrer Seite. Aber auch das nötige Quäntchen Glück bei Byrons Tor zum 2:1. 

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin vertraute der gleichen Mannschaft, welche am Freitag mit 5:1 in Krefeld gewonnen hatte. Sowohl die drei Verteidiger-Pärchen als auch die vier Sturmreihen blieben unverändert. Mathias Niederberger hütete erneut das Berliner Tor. Und Stürmer Marcel Noebels absolvierte gegen Iserlohn sein 400. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, „Noebi“!

Zweimal trafen die Berliner in dieser Saison bereits auf die Sauerländer, welche inzwischen auf Platz 13 abgerutscht sind. Beide Spiele waren torreich und wurden am Ende vom Deutschen Meister gewonnen. Mit 7:4 setzte man sich am Seilersee durch, während man das zweite Aufeinandertreffen in Berlin mit 4:1 gewann. Folgte heute also der dritte Streich gegen die Mannschaft von Coach Brad Tapper?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schon wieder gut rein in die Partie. Keine zwei Minuten waren gespielt, da erzielte Giovanni Fiore das 1:0. Iserlohn mit dem Wechselfehler, die Berliner dadurch mit einem 3-auf-1, Yannick Veilleux zog aus dem Slot heraus ab, Andreas Jenike bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Fiore setzte in echter Stürmer-Manier nach.
Die Hausherren hatten das Spiel hier zu Beginn im Griff, suchten immer wieder den Weg Richtung Iserlohner Tor und kamen dann auch zum Abschluss. Die Roosters kamen erst nach einem Scheibenklau an der eigenen blauen Linie mal zur ersten Chance. Ex-Eisbär Sven Ziegler blockte einen Berliner Schuss und fuhr alleine auf Mathias Niederberger zu, doch der Berliner Goalie parierte dessen Schuss ohne große Probleme. Mehr war aber von den Sauerländern nicht zu sehen, die Eisbären dominierten das Spiel und hätten eigentlich auch schon höher führen müssen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Gästen bot sich Mitte des ersten Drittels nach dem Powerbreak die Chance, einen Weg in dieses Spiel zu finden. Denn die Eisbären kassierten die erste Strafzeit der Partie, aber das Penaltykilling funktionierte wie bereits am Freitagabend in Krefeld wieder sehr gut. Kurz darauf bot sich den Eisbären die Möglichkeit, auch mal das andere Special Team zu testen, denn nun waren die Hausherren in Überzahl. Durchaus ein großes Problem der Berliner in dieser Saison. Auch wenn das am Freitag schon besser aussah und mit einem Tor belohnt wurde. Die Hauptstädter fanden zwar ihre Formation und ließen die Scheibe durchaus auch gut laufen, aber am Abschluss haperte es dann doch wieder.
Iserlohn war durchaus bemüht und kämpfte und ackerte, aber gleiches galt für die Berliner Defensive, die wenig vor dem eigenen Tor abgab und Iserlohn aus der gefährlichen Räumen fern hielt. So waren die Schüsse, welche Iserlohn abgab, auch kein großes Problem für Niederberger.
Der Berliner Goalie war auch nochmal 5,9 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels im Mittelpunkt, als ihm ein Schuss durchgerutscht war, er aber blitzschnell die Fanghand ausfuhr und die Scheibe in der letzten Sekunde noch von der Linie kratzte. Ein „Big-Save“ von der „Krake von Riga“. Somit nahmen die Eisbären eine knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel war dann wieder das Powerplay der Eisbären gefragt, denn nach rund vier Minuten kassierten die Roosters die erste Strafzeit des zweiten Drittels. Und auch hier sah das Powerplay wieder durchaus viel versprechend aus, aber es war erneut nicht von Erfolg gekrönt.
Insgesamt war es bis hierhin inzwischen durchaus ein Spiel auf Augenhöhe, denn auch die Roosters suchten immer mal wieder den Weg Richtung Berliner Tor, deren Abschlüsse waren aber genau wie die der Berliner nicht erfolgreich.
Wenn hier etwas gehen könnte, dann vielleicht in Überzahl. Diesmal waren wieder die Sauerländer ein Mann mehr auf dem Eis und da hatte die Mannschaft von Coach Brad Tapper durchaus gute Möglichkeiten, aber es blieb dabei. Das Tor der Eisbären war wie vernagelt, Mathias Niederberger ließ bis hierhin keine Scheibe durch.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Mehr Glück hätten rund sieben Minuten vor der zweiten Pause die Eisbären gehabt, aber Giovanni Fiore zielte zu genau, traf nur das Aluminium. Kurz darauf kassierte Frank Hördler die nächste Strafzeit der Eisbären, das waren heute definitiv zu viele Strafen. Und beinahe wäre das bestraft worden. Luke Adam hatte auf der rechten Seite das leere Tor vor Augen, doch der Iserlohner Stürmer schoss die Scheibe tatsächlich daneben. Doch nur wenige Augenblicke später jubelten die Gäste dann doch. Sena Acolatse hatte abgezogen, Brent Raedeke hielt die Kelle in den Schuss und so stand es 1:1 (36.). Und unverdient war der Ausgleich nicht.
Nun waren aber die Eisbären mal wieder ein Mann mehr auf dem Eis. Doch für Gefahr konnte man nicht sorgen, denn Iserlohn machte die Box gut zu. Die Sauerländer verteidigten das gut weg und hatten 83 Sekunden vor der zweiten Drittelpause einen sehr fragwürdigen Penalty zugesprochen bekommen, den Luke Adam aber zum Glück an den Pfosten setzte. Wenn die Schiedsrichter da auf Penalty entscheiden, hätte man es auch zuvor auf der Gegenseite machen können, als Noebels zu Fall gebracht wurde. Da gab es aber nur eine Strafzeit für Iserlohn. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Es war also für Spannung im letzten Drittel gesorgt, denn beide Mannschaften hatten hier die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Und die erste Chance, den Führungstreffer zu erzielen, hatten die Eisbären, denn Iserlohn kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafzeit. Aber es blieb heute Nachmittag dabei. Im Ansatz sah das ja gut aus, aber den Eisbären mangelnde es an der nötigen Kreativität in Überzahl, um die enge Box der Iserlohner mal auseinander zu ziehen. Die Scheibe lief zwar gut, was aber fehlte, war mal wieder das entscheidende – der Abschluss.
Fortan ging es munter hin und her, aber die dicke Chance hatten die Berliner. Frans Nielsen kam auf der rechten Seite zum Schuss, aber auch er scheiterte wie Fiore im zweiten Drittel am Aluminium. Da hatten die Eisbären noch Pech, rund zehn Minuten vor dem Ende des Spiels dann aber auch mal Glück. Kevin Clark und Marcel Noebels setzten Blaine Byron am linken Pfosten in Szene und plötzlich jubelten die Hauptstädter. Warum? Weil Byron den Puck mit dem Helm über die Linie drückte. Sozusagen ein Kopfpucktor der Berliner Nummer 23. Sieht man auch nicht alle Tage, aber egal. Tor ist Tor – 2:1 (51.)!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch noch mussten die Eisbären um den Sieg und die nächsten drei Punkte zittern. Denn Torschütze Blaine Byron kassierte kurze Zeit später die nächste Strafzeit der Eisbären und ermöglichte Iserlohn so das nächste Powerplay in diesem Spiel. Doch in diesem hatten die Berliner durch Matt White die beste Chance. White mit dem Break in Unterzahl, er nahm richtig viel Tempo auf, doch er scheiterte am Ende an Andreas Jenike. Dennoch eine klasse Aktion der Berliner Nummer 97. Die Hausherren überstanden diese Unterzahl schadlos und schlugen danach eiskalt zu. Byron kam wieder zurück auf das Eis, wurde klasse von Leo Pföderl in Szene gesetzt und schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 3:1 (55.).
Die Vorentscheidung in dieser engen Partie? Innerhalb von rund vier Minuten sorgte Blaine Byron für eine beruhigende Zwei-Tore-Führung. Einmal traf er mit Glück und einmal äußerst raffiniert.
Iserlohn gab aber nicht auf. Brad Tapper nahm seine Auszeit und zudem den Goalie vom Eis. Mit Erfolg, denn Brent Aubin hämmerte die Scheibe zweieinhalb Minuten vor dem Ende ins Berliner Tor – 3:2 (58.).
Nun hieß es also doch wieder zittern aus Berliner Sicht. Iserlohn zog 90 Sekunden vor dem Ende nochmal den Torhüter, riskierte erneut alles. Doch die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und sicherten sich drei weitere wichtige Punkte.

Am Ende kann der Sieg wohl unter der Kategorie „Arbeitssieg“ verbucht werden. Die Eisbären kamen sehr stark aus der Kabine und gingen folgerichtig früh in Führung. Bei besserer Chancenverwertung hätte man durchaus höher führen können. Doch so ließ man Iserlohn wieder ins Spiel kommen, deren Ausgleich keinesfalls unverdient war. Ab da war es ein Spiel auf Augenhöhe, welches in jede Richtung hätte kippen können. Am Ende war es Blaine Byron, welcher die Eisbären mit zwei Toren auf die Siegerstraße brachte. Zwar musste man nochmal zittern, aber man verteidigte das ganz stark zu Ende.

Marcel Noebels: „Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht“

14 Spiele haben die Eisbären Berlin in der laufenden PENNY DEL-Saison absolviert. Das erste Saisonviertel ist sozusagen vorüber und die Hauptstädter stehen nach diesem auf dem dritten Tabellenplatz. 48:33-Tore und 28 Punkte weist die Statistik für den Deutschen Meister aus. Mit der Punktzahl wäre man eigentlich Zweiter in der Tabelle, aber Corona ändert eben alles. Durch zuletzt viele Spielausfälle ist das Tabellenbild ordentlich verzerrt und die Teams haben zwischen elf und 15 Spiele absolviert. Daher hat die Liga auch in diesem Jahr wieder den Punkte-Quotienten eingeführt und aufgrund diesen sind die Berliner eben nur Tabellendritter. Zeit also, um ein erstes kleines Fazit zu ziehen.

Was dabei natürlich sofort ins Auge sticht, ist die makellose Auswärtsbilanz der Eisbären. Alle sieben Spiele wurden nach regulärer Spielzeit gewonnen. Damit ist man natürlich das beste Auswärtsteam der gesamten Liga. Zu Hause stehen dagegen nur zwei Siege aus sieben Spielen zu Buche und der vorletzte Platz in der Heim-Tabelle. Klar, dass Coach Serge Aubin gerade auf heimischen Eis noch Verbesserungspotential sieht:

Zuhause in der eigenen Arena müssen wir noch besser spielen. Die Auswärtsbilanz ist natürlich sehr gut. Sieben Spiele, 21 Punkte – besser geht es nicht.

Die Spieler selbst sind auch ratlos, was zuhause anders läuft als auswärts. Immer wieder wurden die Spieler nach den Heimspielen darauf angesprochen, immer wieder fanden sie darauf keine richtige Antwort. Schließlich würde man jedes Spiel gleich angehen und das Ziel haben, dieses zu gewinnen.
Doch dabei fiel dem geneigten Zuschauer schon auf, dass die Mannschaft Zuhause viel zu oft zu hektisch vor dem Tor agierte, während man auswärts die Chancen eiskalt verwertet. Inzwischen ist das aber wieder besser geworden und man konnte nach vier Liga-Heimniederlagen zu Saisonbeginn endlich die ersten beiden Heimsiege feiern und dabei auch ordentlich Tore erzielen. Das 1:3 gegen Schwenningen am Freitag war dann aber wieder ein kleiner Rückfall. Dennoch hat man in den letzten Wochen gesehen, als man sieben Spiele in Serie gewann (inklusive der CHL), dass die Eisbären deutlich besser in Fahrt gekommen sind. Das sah auch Stürmer Marcel Noebels so:

Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht. Wenn man uns am Anfang der Saison gesehen hat oder in der Vorbereitung. Es ist inzwischen schon ein Ritual, dass wir ein bisschen langsam in die Saison oder Vorbereitung starten. Aber wir haben als Mannschaft viele gute Schritte und viele gute Sachen in den letzten paar Tagen und Spielen gesehen, auf die wir aufbauen können.

Noebels, der mit 18 Scorerpunkten zusammen mit Blaine Byron Top-Scorer der Berliner ist, meinte nach dem Schwenningen-Spiel aber auch, dass man noch Bedarf hat, viele Punkte zu verbessern. Er sprach dabei vor allem das Powerplay an, welches man derzeit nur auf Platz 13 in der Liga findet. Zu wenig für ein Team, wie es die Eisbären sein wollen:

Wir haben noch Bedarf, viele Punkte zu verbessern. Auch im Powerplay, gerade heute (Anmerkung: das Interview fand nach dem Schwenningen-Spiel statt), vielleicht das Tor zu machen, um nochmal Schwung zu bekommen. Da beziehe ich mich selbst mit ein. Das sind so Punkte, wo ich froh bin, dass wir noch früh in der Saison sind, die man auf jeden Fall noch verbessern kann.

Während der Siegesserie sah das Überzahlspiel zwar schon deutlich besser aus, aber dennoch ist da viel Luft nach oben. Dagegen läuft das Penaltykilling deutlich besser. Da findet man die Hauptstädter auf dem dritten Platz.

Serge Aubin wurde gefragt, wie zufrieden er mit dem bisherigen Saisonverlauf ist und was man noch verbessern kann und muss:

Ab und zu spielen wir noch zu verspielt, zu fancy. Ich möchte, dass meine Mannschaft offensiv spielt und den Gegner jagt. Die Intensität muss noch erhöht werden. Aber auf lange Sicht bin ich optimistisch. Es braucht immer seine Zeit, bis eine Mannschaft sich komplett findet.

Und dass sich die Mannschaft in einem Prozess befunden hat bzw. noch immer befindet, dass wurde von Aubin immer wieder gepredigt. Aber man hat in den letzten Wochen gesehen, wie die Mannschaft immer mehr zusammen gewachsen ist, dass sie sich immer besser aufeinander eingestimmt haben und dass auch die Neuzugänge immer besser integriert waren. Daher gab Marcel Noebels auch das Ziel Top-4 heraus, wo man ja aktuell auch steht. Diesen Platz will man festigen

Insgesamt sieht man aber so langsam, wo die Mannschaft hingeht, wo unser Weg sein wird. Wo wir auch hin wollen, ist klar die Top-4, das wollen wir auch festigen.

Das Potential dafür haben die Berliner allemal. Sie haben auch in diesem Jahr wieder einen Kader, der um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann. Die Titelverteidigung wurde ja auch als Saisonziel herausgegeben. Und die Neuzugänge, noch nicht alle, aber immerhin einige, haben ja auch bereits voll eingeschlagen. Blaine Byron hatte ich schon angesprochen, der mit neun Toren und neun Vorlagen bis jetzt voll überzeugt hat. Aber auch Yannick Veilleux (9 Scorerpunkte) und Kevin Clark (8) finden so langsam zu ihrer Form. Um nur mal einige zu nennen. Denn dass die Hauptstädter über eine gute Mannschaft verfügen und die Tiefe im Kader auch gebrauchen werden, wissen alle Spieler, wie Marcel Noebels sagte:

Wir wissen alle, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir haben mit Frans Nielsen nochmal jemanden geholt, der viel Erfahrung mitbringt. Tiefe in so einer langen Saison mit zwei große Turnieren, wo viele Jungs viel Eishockey spielen werden und sich einer mal – toi toi toi – hoffentlich nicht verletzt. Ich glaube, dann zeigt sich auch, wer gut besetzt ist.

4:2 in Augsburg! Blaine Byron und Leo Pföderl führen die Eisbären Berlin zum siebten Auswärtssieg und Pflichtspielsieg in Serie

Die Eisbären Berlin sind weiterhin nicht aufzuhalten: Am Mittwochabend gewann der Deutsche Meister auch das siebte Auswärtsspiel in dieser Saison. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Hauptstädter am Ende verdient mit 4:2 (1:1,1:1,2:0) durch und feierten neben dem siebten Sieg auf fremden Eis auch den siebten Pflichtspielsieg in Serie.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin musste für das Spiel seine Sturmreihen umstellen. Das aber aus einem erfreulichen Grund, da Marcel Noebels aufgrund der bevorstehenden Geburt seines Kindes nicht zur Verfügung stand. So musste Aubin also die Top-Reihe verändern und das tat er mit Parker Tuomie. Die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux blieb zusammen. Dafür gab es auch in der dritten und vierten Reihe Änderungen. So stürmten Kevin Clark, Frans Nielsen und Manuel Wiederer zusammen. Und die nominell vierte Reihe bildeten Eric Mik, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Im Tor stand auch heute wieder Mathias Niederberger und auf der Bank nahm Tobias Ancicka Platz.
Kapitän Frank Hördler absolvierte heute sein 924. DEL-Spiel und zog damit mit Sven Felski gleich. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle, „Nante“!

Die Eisbären kamen mit sechs Pflichtspielsiegen in Folge im Gepäck zu den Fuggerstädtern. Und dann hatte man ja auch noch sechs Auswärtssiege in den ersten sechs Auswärtsspielen vorzuweisen. Man wollte bei den Panthern also den siebten Auswärtssieg in Serie feiern. Aber Vorsicht war geboten, denn Augsburg feierte fünf Heimsiege in Serie. Eine Serie würde heute also reißen, das war bereits vor Beginn der Partie klar.
Von der ersten Sekunde an war viel Tempo drin und beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken. Torchancen gab es aber zunächst keine, weil beide Defensivreihen die Räume vor dem Tor gut zu machten. Aber in der vierten Minute spielte Matt White Jonas Müller im hohen Slot klasse frei, doch sein Schuss verfehlte das Tor denkbar knapp.
Doch auch Augsburg kam kurz darauf zur ersten Chance. T.J. Trevelyan kam von links zum Abschluss, doch Mathias Niederberger machte die kurze Ecke zu. So richtig gefährlich war das dann aber doch nicht, weil Frans Nielsen den Passweg vor dem Tor gut zu stellte und Trevelyan so zum Schuss von außen gezwungen war.
Den ersten richtig starken Wechsel hatte dann die vierte Reihe der Eisbären. Mik, Streu und Roßmy machten ordentlich Druck und hätten auch beinahe das 1:0 erzielt, aber Markus Keller verhinderte den Rückstand mit einem klasse Kick-Save.
Die Eisbären kamen also dem Führungstreffer immer näher, doch den erzielte am Ende der Gastgeber. David Stieler mit dem klasse Pass auf Trevelyan, der hatte zu viel Platz und ließ Niederberger keine Chance – 0:1 (9.). Da stimmte für einen Moment die Zuordnung in der Berliner Defensive nicht und schon klingelte es im Kasten der Eisbären.
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und spielten weiter nach vorne. Doch irgendwie sahen die Angriffe sehr hektisch aus, da fehlte es den Berlinern manchmal an der nötigen Ruhe. So kam man zu keiner wirklich hochkarätigen Chance.
Rund vier Minuten vor dem Ende trat Jubilar Frank Hördler erstmals in Erscheinung, allerdings negativ, da er die erste Strafzeit der Partie kassierte. Doch dann lud Markus Keller die Eisbären zum Ausgleich ein. Die Berliner mit dem Befreiungsschlag, die Scheibe sprang vor dem Tor unglücklich für Keller nach links und somit außerhalb des Trapezes. Dort darf der Goalie die Scheibe nicht spielen und statt ins sein Tor zurückzukehren, versuchte Keller Blaine Byron noch irgendwie zu stoppen. Doch der mit dem Bauerntrick und dem Ausgleich ins leere Tor – 1:1 (17.). Der dritte Shorthander von Byron in dieser Saison bereits, Wahnsinn!
Mehr passierte danach in diesem munteren ersten Drittel nicht mehr und so stand es nach 20 Minuten 1:1-Unentschieden. In einer sehr kurzweiligen und gut anzuschauenden Partie.

Relativ ruhig begann dafür dann das zweite Drittel, auch leicht zerfahren. Doch früh bot sich den Berlinern dann die Chance in Überzahl zu spielen. Blaine Byron narrte die ganze Augsburger Defensive und Adam Payerl stoppte ihn per Haken. Das Powerplay war ja zuletzt deutlich besser und Augsburg hatte das schlechteste Penaltykilling der Liga. Da musste es doch jetzt eigentlich mit der Führung klappten. Doch es waren die Panther, welche zweimal gefährlich zum Abschluss kamen. Als Chad Nehring die nächste Strafzeit kassierte, waren die Eisbären für 18 Sekunden zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Eisbären gewannen das anschließende Bully und die fünf Stürmer versuchten auch alles, aber Markus Keller ließ keine Scheibe durch. In der einfachen Überzahl kamen die Hauptstädter nicht in die Formation, weil Augsburg das gut verteidigte. Die Eisbären ließen also eine große Chance zur erstmaligen Führung an diesem Abend ungenutzt.
Im Anschluss durfte dann mal wieder das Penaltykilling der Berliner ran, weil Frank Hördler sich für sein Jubiläumsspiel wohl viele Strafzeiten vorgenommen hatte. Auch die zweite Berliner Strafzeit kassierte der Kapitän des DEL-Rekordmeisters. Und dieses Mal klingelte es im Berliner Tor. Augsburg in der Formation, sie zogen die Berliner Box gut auseinander und so hatte Adam Payerl viel Platz und diesen nutze er eiskalt aus – 1:2 (28.).
Der Treffer sorgte für Rückenwind bei den Panthern, die direkt danach weiter Druck auf das Berliner Tor ausübten. Doch es waren die Berliner, welche rotzfrech zum Ausgleich kamen. Leo Pföderl behauptete ganz stark die Scheibe in der linken Bandenrundung, zog vor das Tor, scheiterte dort an Markus Keller, verwertete aber dann seinen eigenen Rebound extrem eiskalt – 2:2 (31.).
Die Top-Reihe scort eben auch ohne Marcel Noebels. Zweites Tor und zum zweiten Mal war einer aus dieser Reihe erfolgreich. Aber auch die vierte Reihe machte heute auf sich aufmerksam. Zwei-auf-Eins-Konter über Bennet Roßmy und Eric Mik, Letzterer kam zum Abschluss, doch er scheiterte an Markus Keller. Dennoch die nächste gelungene Aktion der jungen Formation.
In der 35. Spielminute Augsburg mit der dicken Chance zum 3:2, aber der Schuss von Niklas Länger von der blauen Linie ging an den linken Pfosten, tänzelte auf der Linie entlang und prallte auch noch an den rechten Pfosten. Kurz darauf die nächste Strafzeit für die Gäste, dieses Mal musste Yannick Veilleux auf die Strafbank. Doch ein weiterer Powerplaytreffer gelang den Hausherren nicht und so überstanden die Eisbären die Unterzahl ohne große Probleme.
In der Schlussphase setzten sich die Eisbären dann im Augsburger Drittel fest und sorgten nochmal für jede Menge Gefahr vor dem Tor von Markus Keller, nur belohnen konnten sie sich dafür nicht. Und so stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden im altehrwürdigen Curt-Frenzel-Stadion.

Aus der Kabine kamen die Eisbären wild entschlossen und sorgten gleich in der Anfangsphase des Schlussdrittels für jede Menge Gefahr vor dem Tor der Hausherren. Dem Deutschen Meister war deutlich anzumerken, dass er hier den Führungstreffer erzielen wollte. Augsburg war zwar auch immer mal wieder nach vorne unterwegs, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das sehr stark, blockte auch viele Schüsse.
Und so passierte am Ende das, was auch verdient war. Die Eisbären spielten die Scheibe tief, Blaine Byron kam an den Puck, zog von rechts vor das Tor, ließ noch einen Verteidiger aussteigen und schloss dann eiskalt ab – 3:2 (46.). Das neunte Saisontor des Neuzuganges und das siebte Auswärtsspiel in Serie, wo die Nummer 23 scort. Das nennt man dann wohl einen absoluten Glücksgriff auf dem Transfermarkt.
Und der Druck der Eisbären ließ nicht nach. Waren die ersten beiden Drittel noch ausgeglichen und auf Augenhöhe, so war das letzte Drittel bis hierhin eine klare Angelegenheit für die Hauptstädter. Doch acht Minuten vor dem Ende Jesse Graham mit dem Zuckerpass an den langen Pfosten auf Chad Nehring, der aus dieser dicken Chance zu wenig machte. Augsburg sendete also nochmal ein Lebenszeichen.
So blieb die Schlussphase hier natürlich äußerst spannend. Während die Eisbären für die Vorentscheidung sorgen wollten, war der AEV bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Doch den Panthern lief die Zeit davon. Und die Eisbären ließen nun mehrfach die Entscheidung liegen. Matt White, Nicholas B. Jensen, Zach Boychuk – sie alle hatten das 4:2 auf dem Schläger.
Augsburg riskierte am Ende natürlich alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende den Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und natürlich nahm Coach Mark Pederson auch noch die Auszeit und wollte seine Jungs für die Schlussminute einstimmen. Augsburg kam tatsächlich noch zur Chance zum Ausgleich, aber Brad McClure scheiterte an Mathias Niederberger. Im Gegenzug die Eisbären mit der Entscheidung. Blaine Byron mit dem Zuspiel auf Leo Pföderl und auch die Nummer 93 schnürte den Doppelpack – 4:2 (60.). Das war der Schlusspunkt unter dieser munteren Partie.

Ein hart umkämpfter Sieg für die Eisbären, welchen sie sich im letzten Drittel verdient haben. Die ersten beiden Drittel war es noch ein Duell auf Augenhöhe, wo es ein munteres Hin und Her war. Augsburg legte immer vor, doch die Eisbären schlugen stets zurück. Und im Schlussdrittel zeigte man dann seine ganze Klasse und ging durch den Eis-Zauberer Blaine Byron erstmals in Führung. Mit der Führung im Rücken konnten die Berliner ihr Spiel aufziehen und verteidigten das bis zum Ende auch ganz stark. Zwar hatte Augsburg auch nochmal Chancen, aber die machte Mathias Niederberger zu Nichte und in den Schlusssekunden zog Leo Pföderl den Stecker mit dem 4:2. So stand am Ende der siebte Auswärtssieg und der siebte Pflichtspielsieg in Serie – dank Blaine Byron und Leo Pföderl!

6:3 gegen Ingolstadt! Die Eisbären Berlin feiern den sechsten Sieg in Folge, machen es am Ende aber nochmal unnötig spannend

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #8:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Sonntagnachmittag gewann man gegen den ERC Ingolstadt verdient mit 6:3 (3:0,3:1,0:2) und feierte damit den sechsten Sieg in Serie. Dabei machten es die Hauptstädter am Ende nochmal unnötig spannend, weil man angesichts der deutlichen Führung etwas die Zügel schleifen ließ.

Bei den Eisbären stand vor allem das Debüt des Ex-NHL-Stars Frans Nielsen im Mittelpunkt. Und die große Frage war, in welcher Reihe würde der Däne spielen? Coach Serge Aubin stellte ihn in die dritte Reihe zwischen Kevin Clark und Parker Tuomie. Dort spielte vor einer Woche gegen Köln noch Sebastian Streu, welcher heute dafür in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Bennet Roßmy spielte. Für Nielsen musste natürlich ein Importspieler auf die Tribüne und heute traf es Giovanni Fiore. Ansonsten blieb das Berliner Team im Vergleich zum Spiel gegen die Domstädter am letzten Sonntag unverändert. Einzig auf der Position des Back-up-Goalies gab es noch eine Veränderung. Leon Hungerecker nahm auf der Bank Platz, während Mathias Niederberger erneut das Tor hütete.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen mit fünf Siegen in Folge im Gepäck auf das Eis und hatten dementsprechend eine breite Brust und eine gehörige Menge an Selbstvertrauen aufgebaut. Und so gab man schon nach 25 Sekunden durch Leo Pföderl den ersten Schuss auf das Ingolstädter Tor ab. Da hatte Berlins Nummer 93 zu viel Platz auf der linken Seite.
Doch nur 30 Sekunden später musste man erst einmal Defensivarbeit verrichten, da Yannick Veilleux die erste Strafzeit der Partie kassierte. Das starke Berliner Penaltykilling war also das erste Mal an diesem Sonntagnachmittag gefragt. Aber auch da war das gesteigerte Selbstvertrauen der Hausherren zu sehen, die erst gegen Ende zwei gute Schüsse der Schanzer Panther zuließen.
Fortan entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften suchten den Weg in die Offensive, von Erfolg waren die Angriffe bis dato aber nicht gekrönt. Weil beide es verstanden, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen.
In der achten Spielminute aber die Eisbären mal mit einem schnell vorgetragenen Angriff, welchen Leo Pföderl eiskalt abschloss. Die Eisbären eroberten die Scheibe vor dem eigenen Tor und dann zündete die Top-Reihe den Turbo. Blaine Byron rüber auf Marcel Noebels und der links raus auf Pföderl, welcher nicht lange fackelte – 1:0.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Kurz darauf die erste Strafzeit gegen Ingolstadt und das Berliner Powerplay kommt immer besser in Fahrt. Zach Boychuk muss ihn eigentlich schon machen, aber das übernahm dann Kevin Clark auf Zuspiel von eben jenem Boychuk – 2:0 (10.).
Die Berliner hatten also als erste Mannschaft den Schlüssel gefunden und kamen zu Torchancen, welche sie wieder effektiv zu nutzen wussten. Und sie machten einfach weiter. Erneut die Top-Reihe auf dem Eis, sie spielten die Panther vor dem eigenen Tor schwindelig und am Ende war es Blaine Byron, welcher auf Zuspiel von Leo Pföderl und Marcel Noebels einnetzte – 3:0 (12.).
Kaum hatten die Hauptstädter den Riegel geknackt, ging alles fast wie von allein. Gepaart mit dem Selbstvertrauen nach fünf Siegen in Serie marschierten die Eisbären also schon früh in dieser Partie Richtung sechstem Sieg in Folge.
Ingolstadt wehrte sich anschließend aber mal und kam zu zwei guten Chancen, doch zweimal war die „Krake von Riga“ Mathias Niederberger zur Stelle und wehrte beide Schüsse stark ab. Was aber auch nur möglich war, weil die Eisbären den Fuß vom Gas genommen hatten. Aber man musste ja fast damit rechnen, dass die Eisbären so loslegen würden, hatte Coach Serge Aubin doch noch vor dem Spiel gesagt, dass, wenn man über 60 Minuten so spielt wie in den ersten 20 Minuten in Lugano, man nicht aufzuhalten sein werde. Und genau das war bisher der Fall, gerade in der Phase, in der den Berlinern die drei Tore gelangen. Da wussten die Schanzer überhaupt nicht, wo hinten und vorne ist.
Aber dennoch hätten die Berliner schon mal mehr Gegenwehr zeigen können und Ingolstadt in dieser Phase das Spiel nicht überlassen sollen. Denn im Eishockey kann auch mal ein 3:0 schnell in die andere Richtung kippen. Und es wurde nicht besser, denn nun kassierte man auch noch eine Strafzeit und kam weiter nicht aus der Defensive heraus. Nicholas B. Jensen musste knapp zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels in die Kühlbox. Aber das nutzten die Eisbären zu einem Zwei-auf-Eins Konter, an dessen Ende die Berliner eine Strafzeit heraus holten und so war das Unterzahlspiel nach nur 16 Sekunden beendet. Folglich ging es mit 4-4 weiter, wo Ingolstadt aber ein kleines Powerplay aufzog. Dennoch passierte nichts mehr und so nahmen die Eisbären eine souveräne 3:0-Führung mit in die Kabine. Bis auf die letzten Minuten, in denen man Ingolstadt das Spiel so ein wenig überließ, konnte man mit der Leistung der Eisbären zufrieden sein.

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Und im Mitteldrittel belohnte sich die Mannschaft von Coach Doug Shedden dann auch. In der 24. Spielminute war es Brandon DeFazio, welcher den Anschlusstreffer für Ingolstadt erzielte – 3:1.
Und den Gästen bot sich direkt die Chance zum Nachlegen, denn Marcel Noebels musste nur wenige Sekunden später auf die Strafbank. Den Eisbären drohte so ein wenig das Spiel aus der Hand zu gleiten, welches man nach dem 3:0 eigentlich komplett im Griff hatte. Doch die Eisbären zeigten den Schanzern dann mal, wie man Unterzahl spiel. Konter der Hausherren, Blaine Byron eroberte im eigenen Drittel die Scheibe, passte sie rüber zu Leo Pföderl, welcher noch an Karri Rämö scheiterte, aber den Nachschuss verwertete Byron dann selbst – 4:1 (24.). Die Top-Reihe also am nächsten Tor beteiligt. Noebels sorgte für das Unterzahlspiel und Pföderl und Byron besorgten den Shorthander. Arbeitsteilung sozusagen.
Nun hatten die Hausherren die Zügel wieder fest in der Hand und legten weiter nach. Matt White, der Top-Torjäger der Eisbären, fehlte heute noch und so war er es, der auf 5:1 stellte (30.). Und es war erst die Hälfte der Partie vorüber.

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Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Die Eisbären nahmen wieder Tempo heraus und Ingolstadt setzte kaum noch nach, wohl in dem Wissen, dass diese Partie hier verloren war. Denn sie hatten ja gesehen, was passiert, wenn die Eisbären ernst machen. Dann haben sie in der Tat keine Chance. Und wenn sie doch mal zu Chancen kamen, dann war da ja immer noch Mathias Niederberger zur Stelle. Während es also auf dem Eis eher ruhiger zur Sache ging, war auf den Rängen Party-Stimmung angesagt. Maskottchen „Bully“ heizte den Fans ein und so ging auch mal die „LaOla“ durch die Arena am Ostbahnhof. Und während diese durch das weite Rund schwappte, machten die Eisbären das halbe Dutzend voll. Zach Boychuk war der Torschütze. Den Treffer hatte er aber dem aggressiven Forechecking seiner Kollegen zu verdanken. Yannick Veilleux passte die Scheibe zu Matt White, der weiter zu Boychuk und der rein ins Glück – 6:1 (38.).
Mehr passierte im Mitteldrittel nicht mehr. Verabschiedet wurden die Eisbären mit viel Applaus. Verständlich, angesichts dieser Leistung heute. Wenn es einmal läuft, dann aber mal so richtig. Und was Selbstvertrauen mit einer Mannschaft macht, das sah man an den Eisbären heute eindeutig.

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Zum letzten Drittel kam Ingolstadt mit einem neuen Goalie zurück auf das Eis. Jonas Stettmer ersetzte Karri Rämö. Und der sah in der 44. Spielminute das zweite Tor seiner Mannschaft. Mirko Höfflin war der Torschütze gewesen – 6:2. Doch mehr als Ergebniskosmetik war das hier auch nicht.
Und die Eisbären? Hatten die noch Lust oder schonten die jetzt ihre Kräfte? Sie versuchten zu zaubern und das siebte Tor nachzulegen, doch Jonas Stettmer hatte etwas dagegen. Es war jetzt also nicht so, dass die Eisbären das Spielen einstellten. Nein, sie versuchten schon weiter nach vorne zu spielen. Vielleicht aber nicht mehr so mit dem Druck, als würde das Spiel noch nicht entschieden sein. Und hinten mussten sie auch noch aufpassen, denn Ingolstadt spielte weiter nach vorne und beschäftigte Mathias Niederberger immer mal wieder. Abschalten und das Spiel locker auslaufen lassen war hier also nicht drin für die Mannschaft von Coach Serge Aubin.

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Erst recht nicht, als den Gästen elf Minuten vor dem Ende das 6:3 gelang. Matt Bodie hatte im Slot zu viel Platz und bedankte sich mit dem dritten Treffer an diesem Nachmittag. Fing nun doch nochmal das große Zittern bei den Eisbären an? Erst einmal nicht, denn man bekam kurz darauf das nächste Powerplay und konnte so mal wieder für etwas Entlastung sorgen. Doch diesmal sorgte das Überzahlspiel für keinerlei Gefahr.
Anschließend die Eisbären wieder etwas mehr offensiv ausgerichtet, sie wollten das Spiel vom eigenen Tor fernhalten. Denn wer weiß, was passiert wäre, wenn Ingolstadt auch noch die Treffer Nummer vier und fünf erzielt hätte. Dann wäre das Spiel hier nochmal richtig spannend und dramatisch geworden. Doch die Schanzer versuchten nochmal alles, um vielleicht doch nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen. Aber das gelang ihnen nicht mehr und so gewannen die Eisbären am Ende verdient mit 6:3.

Heute hat man gesehen, dass die Eisbären nicht aufzuhalten sind, wenn sie ins Rollen kommen. Da war Ingolstadt hoffnungslos überfordert. Gerade die Top-Reihe um Marcel Noebels, Blaine Byron und Leo Pföderl war nicht in den Griff zu kriegen. Mit dieser Leistung und in dieser Form ist man ganz klar ein Meisterschaftsanwärter.
Aber, dieser ist man nicht, wenn man die Zügel so schleifen lässt, wie es die Berliner zwischendurch immer mal wieder getan haben. Da sorgte man wieder für Spannung, was total unnötig war. Auch wenn du 3:0 oder 6:1 führst, musst du konzentriert bleiben und einfach weiterspielen. Von daher kann man aus dem Spiel also zwei Sachen mitnehmen: Die erste, dass man, wenn man konzentriert spielt und sein Ding durchzieht, jeden Gegner schlagen kann und das deutlich. Die zweite, dass es genauso gut anders rum laufen kann, wenn man auch nur ein bisschen nachlässt.

Fünf Siege in Serie: Der Deutsche Meister kommt ins Rollen

Elf Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und die Eisbären Berlin haben den Kontakt zur Spitze endgültig hergestellt. Man steht nach elf Spielen mit 22 Punkten auf Platz Vier und liegt damit nur ganze zwei Zähler hinter Spitzenreiter München. Der Grund dafür sind drei Ligasiege in Serie, welche vorher noch nicht gelungen waren. Weil man eben den Heimfluch mit sich herum trug, doch seit vergangenem Dienstag ist dieser vorbei. Dort besiegte man in der Champions Hockey League (CHL) den HC Lugano mit 6:3. Auch in der DEL legte man den ersten Heimsieg hin, gegen Köln gewann man am Sonntag mit 5:3. Elf Tore zu Hause in nur zwei Spielen, zuvor waren es ganze vier in vier Spielen. Der Bann scheint also inzwischen gebrochen zu sein.

Was aber auch daran liegt, dass sich die Mannschaft immer besser aufeinander einstellt und einstimmt, immer besser zusammen harmoniert. Coach Serge Aubin sieht daher derzeit auch keinen Anlass, um irgendetwas zu ändern, weshalb ein Mark Zengerle weiterhin nur der Platz auf der Tribüne bleibt. Ein Wechsel scheint hier durchaus möglich zu sein, wenn gleich sich Zengerle in Berlin trotz der Umstände wohlfühlt und sich durch Leistungen weiterhin anbieten will. Aubin lobte nach dem Spiel gegen Köln seine Mannschaft und erklärte auch, warum derzeit kein Platz für Mark Zengerle im Kader ist:

Die Mannschaft spielt halt zur Zeit sehr gut und deswegen habe ich jetzt keine Änderungen am Line-up vorgenommen.

Fünf Spiele, fünf Siege, 25:12-Tore belegen die Aussage des Berliner Chef Coaches. Die Eisbären hatten auswärts kein Problem mit dem Tore schießen, das hatte man nur zu Hause. Weil man dort einfach zu kompliziert spielte, zu hektisch, zu selten den Schuss in der richtigen Situation abgab. Das änderte man gegen Lugano und gegen Köln und prompt klingelte es elf Mal im gegnerischen Tor. Mit jedem weiteren Tor steigt natürlich auch das Selbstvertrauen der Spieler und die Siegesserie lässt die Brust nur noch breiter werden.
Aubin hatte es immer wieder gepredigt, als man zu Hause Niederlagen kassierte. Immer wieder sagte er, man befinde sich noch im Prozess, es muss sich noch alles finden und jetzt sieht man, dass er damit Recht hatte. Wenn gleich natürlich auch nach wie vor noch nicht alles rund läuft, was aber nach erst elf gespielten Spielen auch kein Wunder ist. Aber man hat die Fehler angesprochen und diese Stück für Stück, Spiel für Spiel abgestellt und so konnte man die jüngste Erfolgsserie starten.

Und war man zu Beginn vielleicht noch zu sehr von der Top-Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron abhängig, so scort nun auch regelmäßig die zweite Reihe, welche am Sonntag Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux bildeten. Letzterer kommt immer besser in Fahrt und traf gegen die Haie gleich zweimal.
Doch nicht nur der Offensiv-Motor zu Hause kommt so langsam aber sicher ins laufen. Nein, auch das Powerplay war einer der Hauptgründe für den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison. Die in dieser Spielzeit bekannte Schwäche der Domstädter in Sachen Disziplin fiel ihnen in der Hauptstadt auf die Füße. Die zuvor in Überzahl äußerst harmlosen Eisbären schossen vier der fünf Tore gegen Köln in Überzahl. Zuvor waren es ganze drei Tore in zehn Spielen gewesen, womit man das schwächste Überzahlspiel der gesamten Liga hatte. Die Erfolgsquote lag bei unter zehn Prozent. Jetzt ist man auf Platz Dreizehn angekommen mit einer Erfolgsquote von 17,95 Prozent (7 Tore in 39 Überzahlsituationen).

Es ist kein Geheimnis, dass zwei gut funktionierende Special Teams mit spielentscheidend sein können. Das Penaltykilling der Berliner funktionierte bis dato schon sehr gut, nun also auch das Überzahlspiel. In Unterzahl sind die Berliner gar die drittbeste Mannschaft mit einer Erfolgsquote von 82,05 Prozent. Nur Mannheim und Wolfsburg sind noch besser, das aber auch deutlich.

Die Eisbären basteln also immer mehr an ihrer Meisterform, doch davon ist man natürlich noch ein gutes Stückchen entfernt. Denn noch immer hapert es an den punktgenauen Zuspielen zum Gegner, noch immer bringt man die Scheibe zu langsam aus dem eigenen Drittel. Was gegen Köln aber schon besser wurde.
Das sie viele Torschüsse abgeben, war bereits bekannt, doch führten diese eben bisher nur auswärts zum Erfolg. Jetzt aber hat es auch endlich mal zu Hause geklappt und das, obwohl man mit 31 Schüssen sieben weniger abgab, als das noch in Bietigheim und Nürnberg der Fall war. Aber die Qualität der Schüsse, gerade auf heimischen Eis, war eben deutlich besser als in den ersten vier Ligaspielen zu Hause.

Haben wir oben die beiden ersten Sturmreihen angesprochen, welche sich immer mehr warm schießen, so dürfen wir aber auch nicht andere Spieler vergessen, welche in der vergangenen Woche auf sich aufmerksam gemacht haben. So erzielte zum Beispiel ein Eric Mik gegen Köln sein erstes DEL-Tor. Ein Kai Wissmann legte in Nürnberg ein Drei-Punkte-Spiel (1 Tor/2 Vorlagen) hin. Was natürlich Goldwert ist für die Hauptstädter, dass von immer mehr Spielern Gefahr ausgeht, was es dem jeweiligen Gegner schwer macht, sich auf die Berliner einzustellen. Denn auch die dritte und vierte Reihe kann in einigen Wechseln immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
Und dann darf man ja auch nicht vergessen, dass mit Frans Nielsen jetzt auch noch ein echter NHL-Star kurz vor seinem Debüt bei den Eisbären steht. Mit ihm erhalten die Berliner noch mehr Tiefe im Kader, haben noch mehr Möglichkeiten, anzugreifen. Aber: Der Transfer erhöht auch den Konkurrenzkampf in der Offensive, ist Nielsen doch der zehnte Importspieler beim Hauptstadtclub. Neun dürfen allerdings nur auf dem Spielberichtsbogen stehen. Da wird im Training nun also hart gekämpft, um am Spieltag im Line-up zu stehen.

Den Trainer wird das freuen, denn so hat er nach wie vor hungrige Spieler im Kader, welche die Erfolgsserie am liebsten unendlich fortsetzen wollen. Die Chance auf Sieg Nummer Sechs in Folge besteht am Sonntagnachmittag, wenn der ERC Ingolstadt zu Gast ist. Morgen haben die Berliner spielfrei, somit können sie die Akkus nach dem gestrigen Auswärtssieg in Lugano zum Abschluss der CHL wieder aufladen.
Und am Sonntag hat man dann auch einen wohlmöglich noch lauteren siebten Mann hinter sich. Denn nachdem die Eisbären auf „2G“ umgestellt haben, können nun noch mehr Fans in die Arena am Ostbahnhof strömen. Dann kann aus der Arena wieder der altbekannte Hexenkessel werden, der den Gegnern das fürchten lehrt. Der Heimfluch ist besiegt und jetzt wird es Zeit, nicht nur die Siegesserie weiter auszubauen. Nein, jetzt wird es Zeit, eine Heimserie zu starten und die Arena am Ostbahnhof wieder zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen.

Der sechste Streich auf fremdem Eis! Die Eisbären Berlin schießen Nürnberg in deren Arena mit 6:2 ab

Das halbe Dutzend an Auswärtssiegen ist voll: Die Eisbären Berlin haben auch bei den heimstarken Nürnberg Ice Tigers gewonnen. Am Ende setzte man sich deutlich mit 6:2 (1:1,3:0,2:1) durch und holte somit im sechsten Auswärtsspiel der Saison den sechsten Auswärtssieg. Dennoch sprach Kai Wissmann nach dem Spiel davon, dass es „kein 6:2-Spiel“ war.

Bei den Eisbären kehrte Kapitän Frank Hördler in den Kader zurück. Er nahm auch seinen gewohnten Platz neben Kai Wissmann ein. Ansonsten blieben die Sturmreihen wie in Bietigheim und gegen Lugano zusammen. In der Defensive gab es eine Änderung im Vergleich zum Bietigheim-Spiel. Simon Després, in Bietigheim noch siebter Verteidiger, spielte heute neben Nicholas B. Jensen. Dessen Partner beim Aufsteiger, Eric Mik, war dafür heute siebter Verteidiger. Und im Tor kehrte Mathias Niederberger zwischen die Pfosten zurück. Mark Zengerle und Korbinian Geibel, die am Dienstag noch gegen Lugano spielten, standen heute nicht im Kader.

Eine schwere Aufgabe wartete auf den Deutschen Meister, denn Nürnberg zeigte sich unter dem Duo Stefan Ustorf/Manuel Kofler stark verbessert und gewann zwei der drei Spiele unter deren Leitung. Zudem waren die Franken sehr heimstark, während die Eisbären mit dem Vereinsrekord von fünf Auswärtssiegen zum Saisonstart im Gepäck nach Nürnberg reisten.
Und der Start war überragend. Ganze 36 Sekunden waren gespielt, als Blaine Byron die Übersicht vor dem Tor behielt und die Scheibe über die Linie drückte – 1:0.
Ein rasanter Beginn in Nürnberg, beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und schenkten sich keinen Zentimeter Eis, beide waren sofort physisch drin im Spiel. Beide Teams suchten auch immer wieder den Abschluss vor dem Tor. Immer wieder gab es Phasen, wo sich mal Nürnberg und mal Berlin im gegnerischen Drittel festsetzten.
Mitte des Auftaktdrittels eine gute Phase der Hausherren, wo sie Berlin stark unter Druck setzen konnten, sich aber nicht für den Aufwand belohnten. Aber Nürnberg machte fortan weiter und die Führung der Eisbären stand so auf wackeligen Beinen.
Sieben Minuten vor dem Ende war dann aber mal Zach Boychuk durch, scheiterte jedoch an Niklas Treutle. Da hätte er für eine vorerst beruhigende 2:0-Führung sorgen können. So war es aber weiterhin eine sehr interessante Partie, wo es hin und her ging und immer wieder Gefahr vor dem gegnerischen Tor gab.
Und gut drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels sorgte Gregor MacLeod für den Ausgleich, setzte immer wieder nach und netzte dann aus der Drehung heraus zum 1:1 ein (17.). Angesichts des Spielverlaufes ein verdienter Spielstand. Mit dem ging es übrigens auch in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel ging gleich so weiter. Es brannte sofort wieder vor beiden Toren. Gerade vor dem der Ice Tigers, die Eisbären nämlich früh mit einem richtig guten und druckvollem Wechsel. Doch Niklas Treutle ließ keine Scheibe durch. Auch nicht bei einem Alleingang von Matt White. Aber ja, Berlin und Alleingänge in dieser Saison, das wird wohl nichts mehr.
Und Nürnberg? Die waren nicht ganz so präsent wie die Eisbären vor dem Tor, aber nach acht Minuten im Mitteldrittel zog Daniel Schmölz aus der Drehung ab, doch sein Schuss klatschte an den Pfosten. Glück für die Berliner.
Doch die hatten hier deutlich mehr Spielanteile im zweiten Drittel. Und gut sieben Minuten vor dem Ende zog Kai Wissmann einfach mal vom rechten Bullykreis ab und sein Schlagschuss schlug hinter Treutle ein – 2:1 (33.). Und nur 57 Sekunden später zog Nicholas B. Jensen einfach mal ab, Treutle ließ die Scheibe nur prallen und Marcel Noebels staubte ab – 3:1 (34.). Ein Doppelschlag, der Nürnberg natürlich weh tat. Aber die Führung war nach dem Verlauf des zweiten Drittels verdient.
Und jetzt rollte der Auswärts-Express wieder los. Yannick Veilleux fuhr mit der Scheibe an der blauen Linie entlang, brachte sich in Schuss-Position und zog ab. Zach Boychuk fälschte vor dem Tor ab und schon stand es 4:1 für die Eisbären (36.).
Vier Minuten vor der zweiten Pause kassierten die Eisbären die erste Strafzeit der Partie, Nürnberg also mit der Chance in Überzahl, nochmal einen Fuß in die Partie hinein zu bekommen. Aber eigentlich auch schlau von den Eisbären, die erste Strafzeit erst bei einer sicheren Führung zu nehmen. Denn Nürnberg stellt das zweitschlechteste Powerplay der Liga – nur die Eisbären sind noch schlechter als die Ice Tigers. Nürnberg spielte zwar ein gutes Überzahl, aber es gelang ihnen eben kein Treffer. Und in so einem Spiel könnte dich ein gut funktionierendes Powerplay noch einmal zurück ins Spiel bringen.
Den Hausherren bot sich aber schnell die zweite Chance zum Anschlusstreffer. Die Eisbären mit der zweiten Strafzeit in diesem Drittel und erneut Powerplay für die Mannschaft von Interimstrainer Stefan Ustorf. Und auch dieses Überzahlspiel sah gut aus, aber die Eisbären nahmen eine souveräne 4:1-Führung mit in die Kabine.

30 Sekunden musste man aber im Schlussdrittel noch in Unterzahl überstehen. Aber das war kein Problem, Nürnberg konnte in dieser kurzen Zeit für keinerlei Gefahr sorgen.
Danach lief es aber besser für die Hausherren, die immer wieder den Abschluss suchten. So ganz wollte man das Spiel hier nicht abschenken. Aber egal was Nürnberg versuchte, Mathias Niederberger machte die Schotten dicht.
Und die Eisbären? Die kamen einmal vors Tor und trafen. Ex-Ice-Tiger Leo Pföderl schnappte sich die Scheibe, marschierte über die Eisfläche und vollendete aus ganz spitzem Winkel – 5:1 (46.). Damit war die Messe hier dann auch gelesen.
Die Franken kurz darauf mit dem dritten Powerplay der Partie, aber da merkte man dann schon, dass der fünfte Gegentreffer die letzten Hoffnungen auf etwas Zählbares in dieser Partie bei Nürnberg zerstört hatte.
Und bei den Eisbären klappte jetzt alles. Alleingang Matt White und im 13. Anlauf verwerteten die Berliner so etwas in dieser Saison auch mal – 6:1 (49.).
An so einem Abend muss es doch auch mit einem Powerplaytor klappen. Knapp vier Minuten vor dem Ende kassierte Nürnberg die erste Strafzeit der Partie und da es eine 2+2-Minuten-Strafzeit war, konnten die Berliner des Rest der Partie in Überzahl spielen. Und daraus wurde am Ende sogar eine zweiminütige doppelte Überzahl. Jetzt musste es doch klappen mit einem Tor des schlechtesten Powerplays der Liga. Chancen waren auch da, das Powerplay wurde gut aufgezogen, aber es bleibt eben eine Baustelle im Team der Eisbären. Auch, weil Gregor MacLeod eine Sekunde vor dem Ende in doppelter Unterzahl zum 6:2-Endstand traf. Mathias Niederbergers Reaktion darauf war eindeutig – der Schläger musste dran glauben. Das letzte Gegentor war eben einfach komplett unnötig.

Aber das war am Ende nur ein kleiner Schönheitsfleck. Denn letztendlich zählt der sechste Auswärtssieg in Folge. Das frühe Tor spielte den Eisbären dabei sicherlich in die Karten, wenn gleich es danach ein Duell auf Augenhöhe war und sowohl Nürnberg als auch die Eisbären ihre Chancen hatten. Auch im zweiten Drittel hätte es durchaus in die andere Richtung gehen können, wenn Daniel Schmölz statt des Pfosten das Tor getroffen hätte. Zu dem Zeitpunkt stand es nämlich noch 1:1. Aber dann kamen die drei verhängnisvollen Minuten für Nürnberg, wo die Zustimmung hinten nicht stimmte und die Berliner auf 4:1 davon zogen. Von diesem Dreifachschlag erholte sich Nürnberg dann nicht mehr, auch wenn sie es versuchten. Aber spätestens die beiden Gegentore im Schlussdrittel raubten Nürnberg die letzte Hoffnung. Dass bei den Eisbären dann auch endlich mal ein Alleingang verwertet wurde, machte diesen Abend rund. Das Gegentor bei doppelter Überzahl wird aber von Trainer Serge Aubin garantiert nochmal angesprochen.
Einen Spieler will ich aber noch hervorheben – Kai Wissmann! Der junge Verteidiger zeigte eine starke Partie und sammelte insgesamt vier Scorerpunkte. Neben seinem Tor bereitete er noch drei weitere Treffer. Das sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben.
Mit dem sechsten Auswärtssieg in Serie sind die Eisbären nur noch einen Sieg vom DEL-Startrekord entfernt. Aber das nächste Ziel sollte am Sonntag jetzt erst einmal der erste DEL-Heimsieg gegen die Kölner Haie sein. Das Selbstvertrauen ist auf jeden Fall da, nach nun drei Pflichtspielsiegen in Serie.

6:3-Sieg gegen Lugano! Die Eisbären schießen sich beim ersten Heimsieg der Saison den Heim-Frust von der Seele

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #7:

Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend im Rahmen der Champions Hockey League (CHL) den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Gegen den HC Lugano setzte man sich hochverdient mit 6:3 (2:1,3:1,1:1) durch und konnte somit den ersten Heimsieg mit den eigenen Fans bejubeln. Dennoch nützte ihnen der Sieg am Ende nichts, weil im Parallelspiel Skelleftea gewann und somit keine Chance mehr auf das Erreichen der KO-Phase besteht. Doch die Chancen waren eben schon vor dem Spiel sehr gering und so nimmt man die positiven Dinge aus diesem Spiel mit. Und davon gab es ja einige.

Eisbären Chefcoach Serge Aubin ließ Kapitän Frank Hördler heute draußen, dafür kehrten Mark Zengerle und Korbinian Geibel in den Kader zurück. Die vier Angriffsreihen blieben wie in Bietigheim zusammen, in der Defensive waren es Morgan Ellis und Jonas Müller, welche erneut ein Verteidiger-Pärchen bildeten. Den Platz von Hördler neben Kai Wissmann nahm Nicholas B. Jensen ein und den Platz vom Dänen neben Eric Mik übernahm Simon Després, welcher beim Aufsteiger noch siebter Verteidiger war. Diese Position übernahm heute Korbinian Geibel, während Mark Zengerle 13. Stürmer war. Im Tor stand heute Youngster Tobias Ancicka. Stammgoalie Mathias Niederberger bekam eine Pause, schließlich geht es ja bereits am Donnerstag im Liga-Alltag weiter.

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Die Ausgangslage war klar. Nur zwei Siege würden die theoretische Chance der Hauptstädter Aufrecht erhalten, es doch noch in die KO-Phase zu schaffen. Und der Start der Hausherren war gut. Keine zwei Minuten waren gespielt, da fuhren die Eisbären einen Zwei-auf-Eins-Konter, Parker Tuomie mit dem Pass rechts raus auf Kevin Clark, doch Thibault Fatton im Tor von Lugano fuhr die Schoner aus.
Nur eine Minute später kassierten die Schweizer die erste Strafzeit der Partie, die Berliner somit mit dem ersten Powerplay der Partie. Doch das war wie gewohnt äußerst schwach, die Pässe kamen nicht an und so ließ man diese Chance ungenutzt und konnte auch für keinerlei Gefahr sorgen.
Sieben Minuten waren gespielt, da konterte Lugano mit einem Zwei-auf-Eins, Alessio Bertaggia netzte eiskalt ein – 0:1. Angekündigt hatte sich das nicht, weil Berlin schon im Vorwärtsgang war, aber weiterhin zu unsicher im Passspiel auftrat und so die Scheiben immer wieder schnell verlor.
Nach dem ersten Powerbreak hatte Lugano das erste Powerplay, Leo Pföderl musste auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit, brachte immer wieder einen Schläger dazwischen und konnte sich immer wieder befreien. Während das Überzahl also weiterhin kränkelt, überzeugte das Unterzahlspiel gleich beim ersten Einsatz mit guter Arbeit.

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Die Eisbären spielten anschließend weiter nach vorne und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, leider bisher ohne Erfolg. Bis zur 14. Spielminute, da zog Simon Després einfach mal von links außen ab und erzielte damit den Ausgleich – 1:1.
Und die Hausherren machten weiter, man merkte ihnen den unbedingten Willen an, den Heimfluch heute endlich zu besiegen. Die Mannschaft von Coach Serge Aubin kannte nur einen Weg und der war nach vorne ausgerichtet. Und knapp vier Minuten vor dem Ende belohnten sich die Berliner mit der erstmaligen Führung. Die Eisbären erkämpften in der linken Bandenrundung die Scheibe und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Fatton ein zweites Mal an diesem Abend überwinden konnte – 2:1 (17.). Mit etwas Glück, denn Boychuk wollte eigentlich eine Pass spielen, doch vom Verteidiger rutschte die Scheibe über die Linie. Diese Führung nahmen die Hauptstädter auch mit in die erste Drittelpause. Und sie war redlich verdient, denn die Eisbären investierten viel in dieses Spiel, wenn gleich noch nicht alles klappte.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären gleich richtig gut rein und hatten einen starken Wechsel direkt zu Beginn. Da hätte durchaus schon das dritte Tor fallen können. Das fiel dann aber in der 25. Spielminute. Die Eisbären erkämpften den Puck an der gegnerischen blauen Linie, Leo Pföderl war durch und zog ab – 3:1 (25.). Endlich belohnten sie sich mal für ihre herausgespielten Chancen.
Und anscheinend war heute der Tag der Tage, an dem die Eisbären sich ihren Frust von der Seele schießen würden. Denn noch immer war die Hälfte des Spiels nicht um und die Eisbären erhöhten auf 4:1. Nicholas B. Jensen brachte die Scheibe Richtung Tor, Blaine Byron fälschte entscheidend ab (28.). Danach war der Arbeitstag von Thibault Fatton beendet, für ihn kam Davide Fadani zwischen die Pfosten.

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Da kommt jetzt natürlich immer mehr der Gedanke auf, dass es an den fantastischen Eisbären-Fans gelegen hatte. Denn in der DEL waren stets über 6.000 Zuschauer da und die bekamen keinen Heimsieg zu sehen. Heute waren es nur 1.418 Zuschauer und schon platzt bei den Eisbären der Knoten. Denn auch fortan die Eisbären immer wieder gefährlich und mit guten Chancen.
Nach dem zweiten Powerbreak im Mitteldrittel mussten die Eisbären aber erst einmal wieder Defensivarbeit verrichten, denn Matt White suchte die Strafbank der Gastgeber auf. Und in Überzahl verkürzten die Gäste aus der Schweiz auf 4:2. Calvin Thurkauf war in Überzahl erfolgreich (34.).
Können die Eisbären auch Powerplay? Den Beweis durften sie knapp vier Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erbringen, als Lugano eine Strafzeit wegen Spielverzögerung bekam. Und sie konnten es beweisen. Blaine Byron drehte sich einmal kurz rum und zog dann ab – 5:2 (38.). Wenn der Knoten einmal platzt, dann geht alles. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es sich bis zur Eisbären-Spielerbank herum gesprochen hatte, dass Skelleftea gegen Tampere mit 6:1 gewann und somit alle Hoffnungen auf das Erreichen der KO-Phase zu Nichte gemacht waren.
Egal, der sich anbahnende Sieg wäre auf jeden Fall Balsam für die geschundene Heim-Seele und würde jede Menge Selbstvertrauen mit sich bringen. Doch zunächst einmal musste man noch weiter hart arbeiten und zum Ende hin auch nochmal in Unterzahl agieren. Eric Mik musste auf die Strafbank und die Schweizer wieder in Überzahl. Doch bis zum Ende der Sirene passierte nichts mehr und somit nahmen die Eisbären eine souveräne 5:2-Führung mit in die Kabine. 44 Sekunden musste man zu Beginn des Schlussabschnitts aber noch mit einem Mann weniger überstehen.

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Aber das war kein Problem, auch diese Zeit überstand man schadlos und steuerte weiter dem ersten Heimsieg entgegen. Erst recht, als man in der 44. Spielminute das halbe Dutzend voll machte. Bennet Roßmy steckte klasse durch und Yannick Veilleux schob locker und lässig zum 6:2 ein.
Damit war die Messe hier natürlich endgültig gelesen. Und doch war es schön anzuschauen, wie befreit die Eisbären jetzt hier aufliefen. Denn immer wieder rollte der Eisbären-Express Richtung Lugano-Tor und hätte durchaus noch mehr Tore erzielen können. Die Spielfreude war endlich auch auf eigenem Eis zurück und das genossen die Spieler sichtlich.
Auf den Rängen war die Party längst im vollen Gange, da störte auch der Anschlusstreffer der Schweizer in der 57. Spielminute nicht mehr. Die Partie war längst entschieden und die Eisbären hatten den ersten Heimsieg in der Tasche.

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Da ist er also, der erste Heimsieg der Saison. Und das die Jungs den heute holen wollten, das machten sie von der ersten Sekunde an deutlich. Selbst der Rückstand verunsicherte die Eisbären nicht, stattdessen blieben sie geduldig. So, wie sie es auswärts immer sind und damit hatte man ja stets Erfolg. Heute hatte man die Geduld endlich auch auf dem eigenen Eis und konnte seine zahlreichen Chancen eiskalt nutzen. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr sah man die Spielfreude bei den Eisbären, denen sichtlich mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen war. Denn das nagte doch schon sehr an den Spielern. Doch nun ist diese Zeit vorbei und man holte den zweiten Sieg in Serie. Vielleicht ist das ja jetzt der Start der ersten Siegesserie der Eisbären Berlin.

Die Eisbären Berlin nach neun DEL-Spieltagen: Auswärts Erster – Zuhause Letzter

Die unglaubliche Serie der Eisbären Berlin hält auch nach neun Spieltagen in der PENNY DEL weiterhin an. Am Freitagabend kassierte man beim 1:3 gegen die Düsseldorfer EG die vierte Heimniederlage in Folge – inklusive CHL steht man sogar bei sechs Heimpleiten in Serie. Dafür holte man am Sonntagabend beim 4:2 in Bietigheim den fünften Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel der Saison. Damit sorgte man zugleich für einen neuen Vereinsrekord, denn noch nie zuvor waren die Berliner mit fünf Auswärtssiegen am Stück in die Saison gestartet. Und so hat man weiterhin das kuriose Bild in der Tabelle: Zuhause ist man mit 4:13-Toren und nur einem Punkt das schlechteste Heimteam der Liga, auswärts hingegen führt man die Tabelle mit der vollen Punktzahl von 15 Punkten und 22:7-Toren an. In der Gesamt-Tabelle blieben die Eisbären nach den beiden Spielen auf Platz Fünf mit nun 16 Punkten und 26:20-Toren.

Die Spieler der Eisbären werden immer wieder gefragt, woran dieser Unterschied liegt, dass es auswärts läuft und man zu Hause gefühlt nichts auf die Reihe bekommt. Marcel Noebels wurde daher nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf gefragt, was es denn zur Zeit so schwierig macht, zuhause zu spielen?

Daran liegt es jetzt glaube ich nicht, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich gehen ins Spiel rein genauso heim wie auswärts. Das sollte eigentlich kein Faktor sein. Eigentlich sollten wir zuhause mehr Punkte holen wie auswärts. Aber den Schalter haben wir bisher nicht umgelegt. Es wird natürlich Zeit, so langsam in die Spur zu finden.

Die Berliner sind auf Spurensuche, doch einen richtigen Ansatz hat man bisher nicht gefunden. Was bei den Heimspielen, insbesondere jetzt wieder am Freitag gegen die DEG auffiel, man erlaubt sich zu viele individuelle Fehler, bekommt den Pass nicht sauber zum Mitspieler gespielt und alleine der Aufbau aus dem eigenen Drittel heraus dauert enorm lange. Und wenn, dann gelingt er auch zu selten. Marcel Noebels wirkte diesbezüglich auch etwas ratlos:

Also ich finde auch, dass wir von hinten viel zu selten vernünftig aus der Zone kommen. Aber wir haben zu viele Scheibenverluste alleine schon im eigenen Drittel. Es fängt ja bei uns schon an, dass wir keinen guten ersten Pass spielen und meistens eigentlich der Scheibe hinterher rennen, obwohl wir sie eigentlich vorher hatten. Wir müssen wieder zusammenfinden, damit wir enger zusammen sind, damit wir uns besser unterstützen, keine 30-Meter-Pässe über das Eis spielen. Ich bin selber so ein bisschen ratlos gerade, warum wir so auftreten. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft da wieder raus finden.

Chancen erspielt man sich ja, sowohl zuhause als auch auswärts. Aber die Eisbären schaffen es zurzeit nicht, beste Chancen zu nutzen. Auch Marcel Noebels eben nicht, der am Freitag mit Blaine Byron ein 2-auf-0-fuhr, die Scheibe aber nicht am DEG-Goalie vorbei bekam. Das sind normalerweise sichere Tore für den Berliner Torjäger, der solche Chancen eigentlich mit verbundenen Augen macht. Aber nicht in dieser Saison. Da wirken die Eisbären irgendwie nicht ganz bei der Sache, wenn sie zuhause vor den eigenen Fans spielen. Hinten die bereits angesprochenen individuellen Fehler und das sehr langsame rauskommen aus der eigenen Zone, vorne spielt man das einfach zu hektisch und will lieber noch den einen Pass spielen oder den einen Kringel fahren, statt einfach mal die Scheiben zum Tor zu bringen. Eben das, was sie auswärts machen und wo es ja bisher auch bestens klappt.
Vier Tore in vier Heimspielen sind eines Deutschen Meisters unwürdig. Am Freitag waren es wieder 35 Torschüsse, nur einer fand den Weg ins Netz. In Bietigheim waren es zwei Tage später nur drei Torschüsse mehr, aber eben auch drei Tore mehr. Die Erklärung dafür ist aber einfach: Gegen Düsseldorf gab man nur 16 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab, weil die DEG die gefährlichen Räume gut zu machte und die Eisbären so immer wieder nach außen zwang oder zu Schüssen von der blauen Linie. In Bietigheim kam man dann nach Anlaufschwierigkeiten besser vor das Tor und gab 36 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab.

Was aber bei den Eisbären weiterhin ein Problem ist: Sie sind zu abhängig von der Top-Reihe um Marcel Noebels. Diese war für das einzige Tor gegen Düsseldorf verantwortlich. Dahinter wird es dann schon eng, wobei immer mal wieder die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore auf dem Scoreboard auftaucht. Aber den Berlinern mangelt es da noch an der nötigen Tiefe, dass auch mal die hinteren Reihen treffen. Gestern war da sicherlich schon mal ein guter Ansatz, als die vierte Reihe den so wichtigen Ausgleich erzielte. Aber solche Momente kommen noch zu selten im Berliner Spiel vor.
So verwundert auch nicht die Eiszeit, dass es gegen die DEG Marcel Noebels, Leo Pföderl, Matt White und Zach Boychuk waren, welche über 20 Minuten Eiszeit kamen. Bis auf Boychuk hatten die drei anderen Stürmer auch beim Aufsteiger über 20 Minuten Eiszeit. Die Last wird da noch auf zu wenige Schultern verteilt.

Auch das Powerplay bleibt weiterhin eine große Baustelle beim Deutschen Meister. Insgesamt 12:36-Minuten war man am Wochenende in Überzahl, kein einziger Treffer sprang dabei heraus. Inzwischen haben die Eisbären das schwächste Powerplay der gesamten Liga. Gerade in engen Spielen und gegen Spitzenteams kann ein starkes Powerplay von großer Bedeutung sein. Doch das Powerplay der Eisbären sorgt für keinerlei Angst in der PENNY DEL.

Die zur Zeit dürftigen Leistungen auf eigenem Eis mündeten am Freitagabend im ersten kleineren Pfeifkonzert nach der Schlusssirene. So langsam aber sicher ist eben auch die Geduld der Fans zu Ende. Man kann immer verlieren, aber dann muss auch die Leistung stimmen, aber wenn es wie am Freitag in den ersten beiden Dritteln dem Fan weh tut, den Eisbären beim spielen zuzuschauen, dann kommen die Pfiffe nicht von ungefähr. Das wirkte teilweise wie ein planloses Anrennen, ein kopfloses herum stolpern auf eigenem Eis. So einen richtigen Gameplan hat man zuhause noch nicht erkennen können.

In dieser Woche gibt es wieder zwei Möglichkeiten, die Heim-Misere zu beenden. Morgen Abend trifft man in der Champions Hockey League (CHL) auf den HC Lugano aus der Schweiz und am Sonntag sind die Kölner Haie in der PENNY DEL zu Gast in der Hauptstadt. Da sollte der Heimfluch endlich besiegt werden.

Schauen wir noch kurz auf die Youngsters, bleibt festzuhalten, dass Eric Mik weiterhin gut Eiszeit erhält. Gegen die DEG waren es 12:17 Minuten und in Bietigheim 9:42 Minuten. In Bietigheim waren es zudem noch 1:56 Minuten in Unterzahl. Sebastian Streu kam auf 7:49 Minuten (Düsseldorf) und 12:22 Minuten (Bietigheim). Auch Streu kam in Bietigheim in Unterzahl zum Einsatz (1:42 Minuten).
Bennet Roßmy kam nur auf 2:34 Minuten (Düsseldorf) und 3:44 Minuten (Bietigheim).

Ob Trainer Serge Aubin für das morgige CHL-Spiel Spieler schonen wird, stand heute noch nicht fest. Die Berliner waren mit nur einem Punkt in die CHL gestartet und haben nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen der KO-Phase. Von daher würde es nicht verwundern, wenn Aubin etwas rotiert, zumal bereits am Donnerstag das nächste Ligaspiel in Nürnberg ansteht.

4:2 in Bietigheim! Fünfter Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel – Auswärts fühlen sich die Eisbären pudelwohl

Auswärts ist es doch am schönsten – jedenfalls, wenn man ein Spieler der Eisbären Berlin ist: Denn am Sonntagnachmittag feierte der Deutsche Meister im fünften Auswärtsspiel der noch jungen Saison den fünften Auswärtssieg. Mit 4:2 (0:1,2:0,2:1) setzte man sich beim Aufsteiger Bietigheim Steelers durch und setzte somit die Serie fort. Ein leichtes Spiel war es aber nicht, denn Bietigheim lieferte den Berlinern einen großen Kampf. Am Ende setzte sich aber die Klasse der Hauptstädter durch.

Foto: Ela on Tour

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte dasselbe Personal zur Verfügung wie am Freitag gegen Düsseldorf, doch nur die Top-Reihe um Marcel Noebels, Blaine Byron und Leo Pföderl blieb zusammen. Ansonsten wechselte Aubin ordentlich durch. So spielten heute nach kurzer Trennung wieder Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore zusammen. Parker Tuomie bildete zusammen mit Sebastian Streu und Kevin Clark die dritte Reihe. Und die nominell vierte Reihe waren heute Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Bennet Roßmy.
Auch in der Defensive stellte Aubin um. So spielten Jonas Müller und Morgan Ellis, Frank Hördler und Kai Wissmann sowie Eric Mik und Nicholas B. Jensen zusammen. Simon Després war der siebte Verteidiger. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Ex-Eisbär Daniel Weiß gab die Marschroute vor dem Spiel raus: „Es wird Zeit, dass sie auswärts mal verlieren!„. Weiß spielte dabei natürlich auf die Auswärtsstärke der Eisbären an, welche alle bisherigen vier Auswärtsspiele gewinnen konnten, dafür aber zu Hause alle vier Spiele verloren. Beim Aufsteiger sollte aus Berliner Sicht natürlich der fünfte Sieg in Folge auf fremden Eis her.

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Aber die Hausherren machten es den Berlinern von Beginn an schwer, spielten ein aggressives Forechecking und versuchten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festzusetzen. Die Anfangsphase gehörte somit den Steelers. Die Eisbären taten sich zu Beginn schwer, kamen erst in der achten Minute zur ersten guten Möglichkeit durch Zach Boychuk. Und kurz danach kam Giovanni Fiore zur nächsten Chance, nun waren die Eisbären drin im Spiel.
Fortan entwickelte sich ein munteres hin und her, wo beide Mannschaften immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor suchten. Und die Eisbären waren nahe dran am 1:0, doch Leo Pföderl scheiterte an der Latte.
Sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Manuel Wiederer die erste Strafzeit der Partie und ermöglichte Bietigheim somit das erste Powerplay an diesem Nachmittag. Doch das erste Unterzahlspiel überstanden die Berliner ohne Gegentor und hatten durch Sebastian Streu sogar eine gute Konterchance, aber diese vergab der Youngster.

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Und die Chancenverwertung wurde schon wieder zum großen Problem. Parker Tuomie wurde auf rechts klasse frei gespielt, hatte viel Platz und Zeit, schoss die Scheibe aber am Tor vorbei. Und direkt danach gab es die zweite Strafzeit gegen Berlin, diesmal musste Kevin Clark in die Kühlbox. Dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt, sollte sich auch bis nach Berlin rumgesprochen haben. Denn das zweite Powerplay nutzten die Steelers. Mitchell Heard kam etwas überraschend an die Scheibe, behielt vor Mathias Niederberger die Nerven und netzte eiskalt ein – 0:1 (19.). Überraschend, weil die Scheibe von Blaine Byron kam und Heard freie Bahn hatte. Es war also kein typisches Powerplaytor, aber Bietigheim war das egal, denn so führten sie nach dem ersten Drittel mit 1:0 gegen den Deutschen Meister.

Die Eisbären kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und drückten zu Beginn des Mitteldrittels ordentlich auf das Tempo. Doch Leo Pföderl und Zach Boychuk ließen beste Chancen liegen. Und Kai Wissmann scheiterte am Aluminium, zum zweiten Mal an diesem Nachmittag für die Berliner.

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Egal, was die Eisbären auch versuchten, sie kamen an Cody Brenner nicht vorbei. Bis zur 27. Minute, da wurde Yannick Veilleux im Slot angespielt und sorgte für den hochverdienten Ausgleich der Berliner – 1:1. Für das Tor verantwortlich? Die vierte Reihe, denn die Vorlagen kamen von Bennet Roßmy und Manuel Wiederer.
Und dann drehten die Hauptstädter die Partie komplett. Konter der Eisbären. Frank Hördler leitete diesen ein, spielte die Scheibe rechts raus zu Matt White, welcher den Querpass nach links zu Zach Boychuk spielte und der brachte die Gäste erstmals in Führung – 2:1 (29.). Für Hördler war es der 250. Assist in der DEL und das elfte Auswärtsspiel in Folge mit einem Punkt des Kapitäns. Ganz stark!
Die Führung war natürlich verdient, denn die Eisbären hatten sich im zweiten Drittel enorm gesteigert und hatten auch die Chancen, welche man dieses Mal auch nutzen konnte. Und von Bietigheim ließ man wenig im Mitteldrittel zu. Nur ganz selten schaffte es der Aufsteiger mal für Gefahr vor Mathias Niederberger zu sorgen.

 

Foto: Ela on Tour

Knapp fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause gab es das erste Powerplay für die Eisbären, doch Gefahr war da eigentlich nicht zu erwarten, stellen die Berliner doch das schlechteste Powerplay der Liga. Aber: Bietigheim hat das schlechteste Penaltykilling in der PENNY DEL. Hier bestätigte sich aber nur das schlechte Powerplay der Liga, welches für keinerlei Gefahr sorgte. Und die Steelers hatten durch Benjamin Zientek sogar die Chance in Unterzahl, doch er scheiterte mit seinem Konter.
Die Gäste nahmen die 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause, weil Mathias Niederberger in der letzten Minute noch einen überragenden Fanghand-Save gegen Zientek auspackte. Was für ein Wahnsinns-Save von der „Krake von Riga“.

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Strafzeit gegen die Eisbären, Matt White musste auf die Strafbank. Aber Giovanni Fiore stibitzte die Scheibe und fuhr den Break, scheiterte aber an Cody Brenner. Da hätte er mehr draus machen müssen. Das Powerplay konnten die Hausherren nicht nutzen und somit blieb es weiterhin beim knappen 2:1 für die Berliner.
Zach Boychuk hätte anschließend beinahe das dritte Tor erzielt, doch er vergab zweimal denkbar knapp. Da brannte es kurz mal lichterloh vorm Steelers-Tor.

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Sechs Minuten waren gespielt, da gab es einen Schock-Moment, als Alex Preibisch Nicholas B. Jensen zu Fall brachte. Der Berliner Verteidiger musste daraufhin in die Kabine, die Eisbären bekamen nach diesem Foul das nächste Powerplay. Und in diesem machte es zum dritten Mal in diesem Spiel „Peng“ am Aluminium, Marcel Noebels hatte da etwas zu genau gezielt.
So blieb die Partie weiterhin spannend, denn Bietigheim war nach wie vor drin im Spiel und mit einem gelungenen Angriff hätte man das Spiel wieder ausgeglichen. Während die Steelers also auf der Suche nach dem Ausgleich waren, wollten die Berliner die Vorentscheidung erzielen.
Und die Eisbären waren es, welche dann das Tor erzielten. Bully im Angriffsdrittel, Morgan Ellis hatte abgezogen und Blaine Byron fälschte unhaltbar für Cody Brenner ab – 3:1 (54.).
Aber die Steelers gaben nicht auf. Praktisch im Gegenzug war es Brandon Ranford, welcher vom linken Bullykreis aus zum 2:3 einschoss. Sein Onetimer ging über die Fanghand von Mathias Niederberger und somit war die Spannung hier wieder zurück. 1:24 Minuten lagen zwischen dem 3:1 und dem 3:2. Und das mit Ranford ein weiterer Ex-Eisbär in dieser Saison gegen Berlin trifft, daran hat man sich inzwischen auch schon gewöhnt.

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Doch die Eisbären zerstörten die Hoffnung der Hausherren wieder. Giovanni Fiore setzte sich klasse durch, Matt White kam auf links an den Puck und aus sehr spitzem Winkel überraschte er Cody Brenner im kurzen Eck 4:2 (58.).
Steelers-Coach Danny Naud riskierte nun noch einmal alles und nahm zwei Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem auch noch seine Auszeit. Er wollte sein Team noch einmal auf die Schlussphase einstimmen. Noch gaben die Hausherren das Spiel nicht verloren.
Doch nach einer Strafe gegen C.J. Stretch war das Spiel entschieden. Cody Brenner kehrte somit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück und die Eisbären spielten in Überzahl die Uhr souverän runter. Der fünfte Auswärtssieg war damit perfekt.

Die Eisbären taten sich anfangs schwer, hatten Probleme mit dem aggressiven Forechecking der Steelers. So nach und nach kam man dann aber besser ins Spiel, doch in Unterzahl kassierte man den Rückstand. Aber ab dem zweiten Drittel steigerten sich die Eisbären und drehten die Partie hochverdient. Das man hier so lange zittern musste, lag mal wieder an der mangelnden Chancenverwertung. Diese und das Powerplay bleiben weiterhin die Sorgenkinder bei den Eisbären. Doch am Ende zählen nur die drei Punkte. Das nächste Ziel sollte dann aber jetzt wirklich mal der erste Heimsieg sein. Die nächste Chance dazu hat man am Dienstagabend in der Champions Hockey League (CHL), wenn der HC Lugano aus der Schweiz zu Gast ist.