6:2 gegen München! Die Eisbären fegen den Deutschen Meister aus der Arena am Ostbahnhof

WalkersBarenNews 2023/2024 – #7

Die Eisbären Berlin haben das nächste Statement in der PENNY DEL gesetzt. Gegen den amtierenden Deutschen Meister Red Bull München setzten sich die Berliner hochverdient mit 6:2 (2:0,2:1,2:1) durch. Die Hauptstädter lieferten dabei ein nahezu perfektes Spiel ab, überzeugten sowohl defensiv als auch offensiv. Dazu brillierte man mit traumhaften Kombinationen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up nur ein bisschen. Maximilian Heim rückte in die dritte Reihe mit Patrice Cormier und Yannick Veilleux vor. Tobias Eder nahm Heim seinen Platz in der vierten Reihe ein. Dort spielte er zusammen mit Manuel Wiederer und Michael Bartuli, welcher für Eric Hördler in den Kader kam. Ansonsten blieb alles beim alten. So stand auch Jake Hildebrand wieder im Berliner Tor.

Für die Eisbären das nächste schwere Spiel an diesem Wochenende. Der deutsche Meister kam in die Hauptstadt und das mitten in einer schwächeren Phase. Denn München verlor seine letzten beiden Spiele ohne auch nur ein einziges Tor zu erzielen. Konnten die Eisbären die Krise in München vergrößern oder schlug der Meister in Berlin zurück?

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären schlagen zweimal eiskalt zu

Munterer Beginn ins Spiel, beide Mannschaften versuchten schnell die neutrale Zone zu überbrücken und wollten dann schnell zum Abschluss kommen. Beide Defensivreihen verstanden es aber, kompakt vor dem Tor zu stehen und so sorgten die Schüsse für keine größere Gefahr vor den jeweiligen Torhütern. Manchmal ließen die Verteidiger aber auch erst gar keinen Abschluss zu.
Das Spiel war erwartungsgemäß vom ersten Bully weg hart umkämpft. Beide Teams wussten um die Wichtigkeit dieses Spiel, denn das beide Mannschaften Rivalen sind, ist kein großes Geheimnis.
Nachdem die Eisbären in der neutralen Zone die Scheibe erkämpfen konnten, ging es ganz schnell. Marcel Noebels und Zach Boychuk fuhren den Zwei-auf-Eins-Konter, Noebels mit dem Querpass für Boychuk, doch der scheiterte. Die erste dicke Möglichkeit in diesem Spiel gehörte den Eisbären.
Und nach dem Powerbreak schlugen die Berliner eiskalt zu. Julian Melchiori setzte klasse auf links nach, brachte die Scheibe hinter das Tor, wo Patrice Cormier stand die Scheibe schnell in den Slot spielte. Dort lauerte Yannick Veilleux und der ließ sich nicht zweimal bitten – 1:0 (10.). Wieder einmal war es der Forecheck, welcher zu einer Chance und in diesem Fall zur Führung führte.
Die Eisbären waren in dieser Phase die aktivere und bessere Mannschaft. Man hatte gut ins Spiel gefunden und setzte München immer wieder unter Druck. Die Red Bulls hatten in dieser Phase große Probleme mit dem druckvollen Spiel der Eisbären.
Ein Powerplay hätte München zurück ins Spiel bringen können und dort sind sie ja bekanntlich das beste Team der Liga. Doch davon war im ersten Überzahlspiel nicht viel zu sehen. Das Penalty Killing der Berliner mit großartiger Defensivarbeit, machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Nur einmal klappte ein Anspiel auf Nicolas Krämmer, welcher zum Abschluss kam, doch die Scheibe trudelte am Pfosten vorbei. Mehr kam nicht von München in Überzahl.
Man merkte den Gästen in einigen Situationen die Unsicherheit schon an. In bestimmten Situationen trafen die Spieler schlichtweg die falsche Entscheidung. Aber wenn es einmal nicht läuft, dann klappen selbst die simpelsten Dinge nicht. Und München befindet sich derzeit in so einer Phase.
Anders bei den Eisbären, die kurz vor der ersten Pause das zweite Tor nachlegten. Mal wieder schlug die Noebels-Boychuk-Pföderl-Reihe zu. Zach Boychuk war am Ende der Torschütze gewesen – 2:0 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen.

Der Moment, in dem Marcel Noebels zum 3:1 trifft. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Berlin kontert Münchens Anschlusstreffer und hat danach alles im Griff

Früh im zweiten Drittel hatten die Gäste vom Oberwiesenfeld die Chance in Überzahl zurück zu schlagen, und zwar gleich in doppelter. Zunächst musste Jonas Müller nach einem Check auf die Strafbank und nur 43 Sekunden später kassierte man wegen zu vieler Spieler die nächste Strafzeit. Und das bestraften die Gäste umgehend mit dem Anschlusstreffer. Ex-Eisbär Austin Ortega hatte die torlose Serie der Red Bulls beendet – 2:1 (23.).
Aber die Eisbären waren nicht lange geschockt. Bei Vier-gegen-Vier schlugen die Hausherren zurück. Unter gütiger Mithilfe von Nationaltorhüter Mathias Niederberger, welcher einen tief geschossenen Schuss falsch einschätzte und aus seinem Tor heraus kam, um die Scheibe hinter dem Tor aufzunehmen. Doch die Scheibe hatte zu viel Speed und sprang zurück vors Tor, wo Marcel Noebels das Geschenk dankend annahm – 3:1 (24.). Vermutlich ein verspätetes Geschenk von Niederberger zu Noebels seinem 500. DEL-Spiel…
Die Eisbären auch im zweiten Drittel wieder mit richtig starker Defensivarbeit, immer wieder störte man die Münchner Spieler im richtigen Zeitpunkt. Daraus resultierend war das schnelle Umschaltspiel der Eisbären, um sich vorne die nächsten Chancen zu erarbeiten. Wirklich schön anzusehen!
Und vorne nutzte man heute seine Chancen auch eiskalt. Tobias Eder behauptete die Scheibe hinter dem Tor, spielte sie vors Tor, wo Yannick Veilleux auf 4:1 erhöhte (30.). Die nächste wunderschöne Kombination, das Offensivspiel der Eisbären gefiel heute ebenso. Und vier Tore gegen den Deutschen Meister nach nicht einmal vollen 30 Minuten waren auch eine mehr als deutliche Ansage!
Das Spiel und das Ergebnis sorgten auf jeden Fall für Party-Stimmung in Berlin. Wechselgesänge wurden angestimmt und die ganze Arena machte mit. Eishockey-Herz was willst du an einem Sonntagnachmittag mehr?
Das Spiel ging in der Folge fast nur noch in eine Richtung und zwar in die des Münchner Tores. Die Gäste taten sich enorm schwer, mal etwas offensives zu kreieren. Die Eisbären hingegen hätten durchaus auf 5:1 erhöhen können.
In der Schlussphase kam München dann aber doch nochmal zu ein, zwei guten Möglichkeiten, doch Jake Hildebrand ließ keine weitere Scheibe durch. Somit blieb es beim 4:1 nach 40 Minuten.

(Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären machen es deutlich

Das letzte Drittel begannen die Eisbären in Überzahl, doch diese konnten sie nicht zur endgültigen Entscheidung nutzen. Fortan aber die Eisbären weiterhin im Vorwärtsgang. Von München war weiterhin nicht viel zu sehen. Was aber auch daran lag, dass die Berliner nicht viel zu ließen.
Die Hausherren hatten im Schlussdrittel in Überzahl dann die dicke Chance zum 5:1, aber Ben Finkelsteins Kracher landete am Aluminium. Glück für Mathias Niederberger im Münchner Tor.
München konnte im letzten Drittel nicht mal mit einem Mann mehr für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand sorgen. Es war ein gebrauchter Tag, den München heute in Berlin erwischt hatte.
Die Eisbären hingegen hatten einen perfekten Tag erwischt, denn bei den Berlinern klappte in der Offensive fast alles. München bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Blaine Byron bekam sie auf die Kelle serviert und netzte vom rechten Bullykreis aus ein – 5:1 (53.).
Der Schlusspunkt? Nein! Denn Zach Boychuk holte in Überzahl den Hammer raus und machte das halbe Dutzend gegen München (!) voll. Wahnsinn, was die Eisbären hier für ein Feuerwerk abfeuerten!
Und ihr wollt Deutscher Meister sein“ hallte es anschließend durch die Arena. Jaja, diesen Gesang durften sich die Eisbären in der letzten Saison mehrfach anhören. Für Mathias Niederberger kam es noch „schlimmer“, denn die Eisbären-Fans feierten ihren ehemaligen Goalie mit „Niederberger, Niederberger hey„-Rufen. Ein Eishockey-Fest für die Eisbären und ihre Fans!
Drei Minuten vor dem Ende durfte aber auch München nochmal jubeln. Markus Eisenschmid mit dem 6:2 (57.). Aber mehr als Ergebniskosmetik war das natürlich nicht. Am Ende blieb es beim mehr als deutlichen 6:2 für die Eisbären, welche damit ein dickes Ausrufezeichen setzten.

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