3:1 in Krefeld: Die Eisbären tun sich lange schwer, machen aber mit drei Toren im Schlussdrittel den vierten Auswärtssieg in Folge klar

Nachdem die Heimserie am Freitag fortgesetzt wurde, tat man das heute auch mit der Auswärtsserie. Bei den Krefeld Pinguinen gewannen die Eisbären Berlin mit 3:1 (0:0,0:1,3:0) und feierten im vierten Auswärtsspiel den vierten Sieg. Dabei wurde es das erwartet schwere Stück Arbeit, weil Krefeld vor allem defensiv zu überzeugen wusste. Und vorne ärgerten die Pinguine die Eisbären auch, doch am Ende behielten die Hauptstädter dann doch noch die Oberhand.

Serge Aubin musste verletzungsbedingt ein kleines bisschen umstellen. Verteidiger Nicholas B. Jensen verletzte sich am Freitag beim Heimspiel gegen Wolfsburg leicht. Für ihn rückte Korbinian Geibel in den Kader und war dort dann der nominell siebte Verteidiger. Der war am Freitag noch Eric Mik, der spielte heute an der Seite von Simon Després. Frank Hördler nahm den Platz von Jensen neben Kai Wissmann ein. Und im Sturm kehrte Parker Tuomie ins Line-up zurück und nahm den Platz von Bennet Roßmy in der vierten Formation neben Manuel Wiederer und Sebastian Streu ein. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Eisbären Krefeld nicht. Trotz des erneuten Chaos im Umfeld und des Trainerwechsels gewannen die Seidenstädter am Donnerstag ihr erstes Saisonspiel unter dem neuen Coach mit 4:3 gegen Iserlohn.
Eisbären-Coach Serge Aubin erwartete 60 Minuten Vollgas von seiner Mannschaft und einen besseren Start als am Freitag gegen Wolfsburg. Den hatte man auch. Die Berliner mit deutlich mehr Scheibenbesitz und dem Zug Richtung Krefelder Tor. Die Hausherren konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und versuchten, die Räume vor dem Tor zuzumachen. Doch die Eisbären fanden Lücken und kamen zu Chancen, die beste hatte aber Giovanni Fiore, der auf einmal auf und davon war, aber an Oleg Shilin scheiterte.
Und weiter Berlin am Drücker. Zach Boychuk mit einem schönen Rückhandpass auf Morgan Ellis, der kam zum Abschluss, doch Shilin parierte stark. Das 1:0 für die Eisbären lag hier eigentlich in der Luft und war nur eine Frage der Zeit. Leo Pföderl hätte dieses Führungstor auch fast erzielt, doch nach klasse Zuspiel traf er das leere Tor nicht, weil Arturs Kulda im letzten Moment den Schuss blocken konnte. Diese Chance entstand bei angezeigter Strafzeit gegen Krefeld. Eben jener Kulda musste in die Kühlbox. Powerplay für die Eisbären, wo in dieser Saison noch genügend Luft nach oben besteht, liegt das Überzahlspiel doch derzeit nur auf Rang 13 in der PENNY DEL. Und warum, das sah man in diesem Powerplay eindrucksvoll.
Fortan war dann aber Krefeld die Mannschaft, die hier vermehrt den Weg Richtung Tor von Mathias Niederberger suchte. Und Lucas Lessio hatte dann die dicke Chance zum 1:0 für den Außenseiter, er umkurvte auch den Berliner Goalie, doch die „Krake von Riga“ fuhr im letzten Moment die Schoner aus und parierte den Schuss ganz stark. Aber die Pinguine weiterhin offensiv ausgerichtet, während von den Eisbären am Ende nicht mehr viel nach vorne ging. Erst wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels hatte man nochmal eine gute Möglichkeit, aber Oleg Shilin hielt das 0:0 fest. Das war am Ende auch leistungsgerecht, denn nach einem guten Berliner Start waren es die Pinguine, welche die letzten Minuten immer besser ins Spiel kamen.

Und auch in das zweite Drittel fanden die Hausherren besser rein und konnten sich gleich im Angriffsdrittel festsetzen. Krefeld begegnete den Eisbären auf jeden Fall auf Augenhöhe in dieser Phase.
Drei Minuten waren gespielt und die Eisbären bewiesen einmal mehr, dass sie nicht zählen können. Das erste Powerplay für die Seidenstädter also. Und Krefeld fand die Formation, ließ die Scheibe laufen und Robert Sabolic hatte auch die gute Chance zum 1:0, doch Mathias Niederberger hielt seinen Kasten weiterhin sauber. Aber die Pinguine waren nun immer besser im Spiel und suchten weiterhin den Weg vor das Tor. Die Eisbären überstanden zwar die Unterzahl schadlos, aber der Druck seitens Krefeld war schon da.
Die Hausherren verteidigten weiterhin sehr gut, die Eisbären bissen sich die Zähne an der Krefelder Defensive aus. Aber vielleicht klappte es ja mit Chancen beim zweiten Überzahlspiel. Die Formation fanden die Eisbären, die Scheibe lief auch, aber es war einfach zu verspielt, was man da versuchte. Man würde sich wünschen, dass sie es in Überzahl einfach halten und vor allem die Scheiben zum Tor bringen. Nur die Eisbären versuchen viel zu oft zu zaubern oder spielen einen Pass zu viel.
Dennoch nahm man den Schwung vom Powerplay mit und versuchte weiterhin offensiv zu spielen, aber das Abwehrbollwerk der Pinguine stand weiterhin sicher. Von Krefeld kam in dieser Phase nicht mehr viel nach vorne, viel mehr konzentrierte man sich auf die Defensive.
Die Chance, mal wieder offensiv in Erscheinung zu treten, bekam man rund sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels, als Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Und Wissmann-Strafen führen in der Regel zu Gegentoren. So auch heute. Jeremy Bracco hatte von der blauen Linie abgezogen, Mathias Niederberger konnte diesen Schuss zwar parieren, aber er ließ die Scheibe nur prallen. Lucas Lessio stand da, wo ein Torjäger stehen muss und brachte Krefeld mit 1:0 in Führung (36.).
Und dieser Spielstand spielte Krefeld nun natürlich in die Karten, ist doch ihre Spielweise auf eine sichere Defensive ausgelegt. Von da aus will man dann die Angriffe fahren und nun konnte man diesen Gameplan mit der Führung im Rücken noch besser umsetzen.
Vor allem dann, wenn die Eisbären weiterhin Strafzeiten nehmen. Kevin Clark musste als nächster Eisbär raus. Die Strafe kassierte er im Angriffsdrittel, eine weitere Strafzeit aus der Kategorie unnötig. Arturs Kulda hatte die beste Chance, doch sein Schuss ging denkbar knapp am Berliner Tor vorbei. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung für die Pinguine nach 40 Minuten.

67 Sekunden dauerte es im Schlussdrittel, ehe die Eisbären zum 1:1 trafen. Eric Mik brachte die Scheibe von links einfach mal vor das Tor, Yannick Veilleux berührte sie wahrscheinlich noch, aber von Arturs Kuldas Schlittschuh ging die Scheibe letztendlich über die Linie. Der perfekte Start ins Schlussdrittel mit einem sogenannten „dreckigen“ Tor.
Fortan ging es munter hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Weil beide Mannschaften auch versuchten, hinten dicht zu machen. Was die Eisbären in diesem Drittel anders machten? Sie brachten die Scheiben zum Tor. Frank Hördler brachte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, Marcel Noebels fälschte den Schuss so ab, dass der Puck an den rechten Pfosten ging. Am linken Pfosten staubte Blaine Byron ab – 2:1 (48.).
Und nur 47 Sekunden später kam Matt White über links ins Angriffsdrittel und zog vom linken Bullykreis aus ab. Sein Handgelenksschuss schlug hinter Oleg Shilin ein – 3:1 (49.).
Die Eisbären bogen also mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße ein. Zwar versuchte Krefeld nochmal zurückzukommen, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das jetzt gut weg. Und wenn doch etwas durch kam, war Mathias Niederberger zur Stelle. Nach vorne versuchten die Eisbären sogar noch nachzulegen, doch Mark Zengerle vergab aus aussichtsreicher Position das 4:1.
Letztendlich ließen die Eisbären in der Schlussphase nichts mehr anbrennen, sie ließen auch keine Schlussoffensive der Hausherren zu. So brachte man das 3:1 souverän über die Runden und feierte im vierten Auswärtsspiel den vierten Auswärtssieg dieser Saison.

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Eisbären. Man fand gut rein in das Spiel und hatte auch seine Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Krefeld wurde dann stärker und bot den Eisbären Paroli. Vor allem mit ihrem Abwehr-Bollwerk stellten die Pinguine die Berliner immer wieder vor Probleme. Als die Seidenstädter dann in Überzahl in Führung gingen, schien ihr Gameplan aufzugehen. Doch im letzten Drittel bewiesen die Eisbären ihre Offensivstärke und konnten mit drei Toren noch den Sieg holen. Am Ende sind es vor allem die drei Punkte, die zählen. Dass weiterhin Luft nach oben ist, weiß man bei den Berlinern auch selbst.

4:0 in Bremerhaven! Die Eisbären zaubern sich zum Sieg an der Küste

Dickes Ausrufezeichen der Eisbären Berlin! Die Hauptstädter gewannen ihr Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven am Freitagabend souverän und verdient mit 4:0 (1:0,3:0,0:0) und bleiben damit in der Erfolgsspur. Die Eisbären zogen über 60 Minuten ihren Gameplan durch und sicherten sich damit den zweiten Sieg in Folge. Den Gastgebern fügten die Berliner somit die erste Niederlage in dieser Saison zu. Zuvor hatte Fischtown beide Saisonspiele gewonnen und sorgte auch in der Champions Hockey League (CHL) für Furore. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte vor dem Spiel in Bremerhaven die Qual der Wahl, meldete sich doch Stürmer Yannick Veilleux wieder fit und konnte so sein DEL-Debüt feiern. Er kam für Verteidiger Korbinian Geibel in den Kader. Der war beim Spiel in Iserlohn für Mark Zengerle ins Line-up gerutscht, heute schauten beide zu. Denn auch Zengerle blieb heute erneut nur der Platz auf der Tribüne. Somit musste Aubin natürlich auch an den Angriffsreihen etwas ändern. Die ersten beiden Reihen blieben unverändert, in Reihe Drei bekam Kevin Clark zwei neue Mitspieler. Manuel Wiederer und Debütant Veilleux stürmten an der Seite von Clark. Sebastian Streu und Parker Tuomie, seine beiden Reihenpartner vom Spiel am Seilersee, bildeten heute die vierte Reihe zusammen mit Bennet Roßmy. Der spielte in Iserlohn noch mit Wiederer und Eric Mik zusammen. Wiederer haben wir bereits angesprochen, Mik war heute wieder der siebte Verteidiger. Und im Tor stand auch heute wieder Tobias Ancicka.

Leo Pföderl sagte vor dem Spiel, es ist immer unangenehm, in Bremerhaven zu spielen, aber die Eisbären sind hier, um drei Punkte mitzunehmen. Und so begannen die Eisbären auch. Keine zwei Minuten waren gespielt, da hatten sowohl Bremerhaven als auch die Berliner die erste gute Chance. Und den Eisbären bot sich bereits in der zweiten Minute die Chance, in Überzahl zu agieren. Dominik Uher musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Im Powerplay hatten die Eisbären auch gute Chancen, doch nutzen konnte man diese nicht. Dafür traf man, als die Hausherren wieder komplett waren. Frank Hördler brachte die Scheibe einfach mal in Richtung des Tores von Brandon Maxwell, Kevin Clark fälschte den Puck noch ab und auf einmal stand es 1:0 (4.). Die Scheibe war für den Goalie der Hausherren schwer zu sehen, da viel Verkehr vor seinem Tor war.
Fortan entwickelte sich ein Spiel mit viel Tempo, es ging hin und her, beide Mannschaften hatten auch gute Chancen. Bremerhaven dabei die beste, doch der Pfosten rettete für Tobias Ancicka und die Eisbären. Die Gäste hingegen hatten ein deutliches Chancenplus auf ihrer Seite, schossen aus allen Lagen auf das Tor von Maxwell. Es war ein gut anzuschauendes Spiel. Gerade das der Berliner, welche aus einer sicheren Defensive heraus ihre guten Angriffe einleiteten. Man spielte sehr konzentriert und hielt sich an den Gameplan, man spielte zudem sehr diszipliniert. Durchaus ja ein Problem der Eisbären in den letzten Jahren.
Ein anderes Problem war zumindest im ersten Drittel die Chancenverwertung. Denn mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Eisbären Chance um Chance, Brandon Maxwell bekam einige Scheiben um die Ohren geschossen, ließ aber auch keine mehr rein. Bremerhaven hätte sich nicht beschweren können, wenn man mit 0:2 oder 0:3 hinten gelegen hätte. So aber stand es nach 20 Minuten aus Bremerhavener Sicht nur 0:1.

Das zweite Drittel ging genauso weiter. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und erhöhten den Druck auf Bremerhaven. Blaine Byron bekam die Scheibe nicht an Maxwell vorbei und Jonas Müller scheiterte an der Latte. Im dritten Anlauf klingelte es dann aber im Tor der Hausherren. Die Eisbären erkämpften sich die Scheibe an der Bande, Zach Boychuk spielte sie weiter zu Matt White, der hatte zu viel Platz und netzte per Rückhand ein – 2:0 (23.).
Und nur wenige Augenblicke später war Parker Tuomie nach einem Missverständnis (zwei Bremerhavener fuhren sich über den Haufen) in der Hintermannschaft der Gastgeber frei vor Maxwell, vergab aber diese dicke Chance. Fischtown wirkte angeknockt.
Danach ging es hin und her und auch Bremerhaven suchte mal den Weg vor das Berliner Tor. Aber so wirklich viel gelang den Hausherren nicht. Dafür den Eisbären. Die mit einer klasse Kombination im Angriffsdrittel und am Ende war es Marcel Noebels, welcher mühelos auf 3:0 stellte (30.).
Und jetzt zauberten die Berliner. Noebels legte die Scheibe per Rückhand zurück auf Blaine Byron, der sah Leo Pföderl am langen Pfosten stehen und der erhöhte auf 4:0 (31.). One-Touch-Hockey der Eisbären, eine Traum-Kombination der neuen Paradereihe der Eisbären.
Vier Minuten vor der zweiten Pause kamen dann mal die Hausherren gefährlich vor das Tor. Jan Urbas tauchte vor Tobias Ancicka auf, doch der Berliner Goalie stoppte den Bremerhavener Torjäger. Kurz danach noch eine weitere gute Möglichkeit für Fischtown, aber der Schuss ging knapp am Berliner Tor vorbei.
Gerade, als ich auf unserer Twitter-Seite die Eisbären wegen ihre Disziplin heute lobte, dass sie nach 39 Minuten immer noch ohne Strafzeit waren, kassierte Frank Hördler 6,9 Sekunden vor der zweiten Pause dann doch die erste Berliner Strafzeit. Somit nahm Bremerhaven neben einem 0:4-Rückstand immerhin noch ein Powerplay mit ins letzte Drittel.

Doch das sorgte für keinerlei Gefahr vor dem Berliner Tor. Es war wohl der typisch gebrauchte Abend für die Bremerhavener, denen hier nicht viel gelang, während bei den Eisbären in den ersten 40 Minuten fast alles klappte.
Danach ging es hin und her, aber irgendwie war die Luft raus aus dem Spiel. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig und Bremerhaven versuchte es zwar, aber es war eben heute Abend nicht ihr Tag. Dennoch feierten die Fans ihre Fischtown Pinguins, schließlich hatten sie bisher einen starken Saisonstart in der DEL und CHL.
Neun Minuten vor dem Ende der Partie kassierte Kai Wissmann dann die zweite Strafzeit der Eisbären, Bremerhaven bekam also in Überzahl nochmal die Chance zum Ehrentreffer. Und nur 33 Sekunden später musste auch noch Morgan Ellis raus. Die Chance auf das erste Tor wurde also immer größer, Bremerhaven nun mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Chancen waren da, sogar richtig gute, aber Tobias Ancicka war einfach nicht zu bezwingen. Und wenn er doch einmal geschlagen war, dann half ihm das Aluminium.
Doch das nächste Powerplay folgte zugleich. Zach Boychuk nahm die nächste Strafzeit, nun ließ also die Disziplin doch noch zu wünschen übrig. Aber da kam keine Chance mehr heraus, Bremerhaven hätte hier also länger als die 60 Minuten spielen können, sie hätten vermutlich kein Tor erzielt.
Und so endete das Spiel mit einem souveränen und verdienten 4:0-Auswärtssieg für die Eisbären Berlin. Tobias Ancicka feierte dazu seinen ersten Shutout in dieser Saison.

Die Eisbären haben ein fast perfektes Spiel abgeliefert. Sie kamen äußerst engagiert aus der Kabine und konnten früh in Führung gehen. Anschließend vergab man weitere gute Chancen, nutzte diese dann aber im Mitteldrittel eiskalt. Da fing man dann zudem an, zu zaubern und erzielte Traumtore. Im letzten Drittel nahm man den Fuß vom Gas, verwaltete das Ergebnis und brachte das 4:0 über die Zeit. Doch im Schlussdrittel nahm man dann doch noch unnötig viele Strafzeiten, was Bremerhaven noch einmal Chancen ermöglichte. Aber Tobias Ancicka erwischte ebenso einen Sahne-Tag und ließ keine Scheibe durch. Wenn man also eins kritisieren möchte, dann die Disziplin im Schlussdrittel. Ansonsten war das ein rundum gelungener Auftritt der Eisbären an der Küste.
Was wäre sonst noch zu erwähnen? Die Eisbären haben wohl eine neue Paradereihe gefunden. Lange suchte man nach dem geeigneten Nachfolger für Lukas Reichel in der Reihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl. Nun ist es anscheinend Blaine Byron geworden. Die drei Stürmer harmonieren immer besser zusammen und zeigen auch traumhafte Kombinationen wie bei Pföderls Tor. Noebels scorte dreimal, Byron zweimal und Pföderl einmal.
Die Adler Mannheim können also kommen, die Eisbären sind heiß auf die Adler!

Licht und Schatten am ersten DEL-Wochenende bei den Eisbären Berlin

Zwei Spieltage ist die neue Saison in der PENNY DEL schon wieder alt und die Eisbären Berlin haben ihre ersten beiden Spiele absolviert. Am 1. Spieltag traf man auf Red Bull München, gegen die man mit 1:4 verlor. Am 2. Spieltag war man am Seilersee zu Gast und gewann dort in einer turbulenten Partie mit 7:4 bei den Iserlohn Roosters. Somit stehen die Hauptstädter nach zwei Spieltagen punkt- und torgleich mit dem Gegner vom Sonntag, den Iserlohn Roosters, auf Platz Sechs in der DEL-Tabelle – mit drei Punkten und 8:8-Toren.

Dabei hätten es am Ende auch gut und gerne fünf oder sechs Zähler sein können. Denn auch gegen München war ein Sieg im Bereich des Möglichen. Auch gegen die Mannschaft von Coach Don Jackson zeigte man eine ansprechende Leistung, kam immer gut rein in die drei Drittel und ging auch früh im zweiten Drittel in Führung. Man erspielte sich gute Chancen, hatte auch den ein oder anderen Alleingang, welchen man aber eben nicht verwerten konnte. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte man gegen München durchaus nach regulärer Spielzeit oder Verlängerung/Penaltyschießen gewinnen können.
Denn so viel besser waren die roten Bullen nun nicht, aber eben sehr effektiv vor dem Tor. Zwei Tore nach einem Bully im Angriffsdrittel und ein wichtiges Powerplaytor zum vorentscheidenden 3:1. München erwies sich am Ende als etwas abgezockter als die Berliner. Kleinigkeiten machten die Spieler und Trainer Serge Aubin daher nach dem Spiel als Hauptgründe für die Niederlage aus, aber man befindet sich eben auch noch in einem Prozess.

In Iserlohn war es dann natürlich ein Spiel, welches den Trainern graue Haare beschert haben dürfte. Dort ging es teilweise munter hin und her, die Defensive der Eisbären offenbarte dabei weiterhin ihre Probleme. Diese ziehen sich nun schon seit der CHL wie ein roter Faden durch das Spiel der Eisbären. Und Marcel Noebels sagte daher ja auch nach dem Spiel am Seilersee, dass es recht selten ist, dass man drei Punkte holt, wenn man auswärts vier Gegentore kassiert. Das kann nicht immer gut gehen, aber es zeigte eben auch die Moral und den Charakter der Mannschaft. Dreimal ging Iserlohn in Führung, dreimal kamen die Berliner zurück, welche aber vor allem im zweiten Drittel mal wieder mit ihrer Chancenverwertung gehadert haben dürften. Doch im letzten Drittel zeigten sie, welches Potential in dieser Mannschaft steckt und schossen mit vier Toren den ersten Saisonsieg noch souverän heraus.
Aber darauf darf man sich eben nicht immer verlassen, von daher wird man nun in der nächsten Zeit daran arbeiten, die Defensive in den Griff zu bekommen. Denn immer wieder einem Rückstand hinterher zu rennen kostet natürlich auch enorm viel Kraft und diese kann dir dann am Ende eines Spiels irgendwann ausgehen.

Die Verantwortlichen der Eisbären werden aus diesen beiden Spielen ihre Schlüsse ziehen, werden die positiven und negativen Dinge analysieren. Was gegen München und Iserlohn sicherlich schon gut lief, war das Penaltykilling, wenn gleich es in beiden Duellen jeweils ein Gegentor in Unterzahl setzte. Aber die Ansätze sind da und gerade gestern lobte Coach Serge Aubin auch explizit die Special Teams seiner Mannschaft.
Das man Tore schießen kann, wenn man seine Chancen besser nutzt, das bewies man gestern Abend am Seilersee, als im letzten Drittel endlich der Knoten platzte. Nur defensiv muss man seine Baustellen angehen und dort weniger Gegentore zu lassen. An den ersten beiden Spieltagen ließ man insgesamt 53 Torschüsse der Gegner zu. Dabei fiel vor allem gegen München auf, dass man die roten Bullen in diesem Spiel vor allem aus der gefährlichen Zone zum Abschluss kommen ließ. 47 Prozent ihrer Schüsse gab München aus dem Slot ab. Was natürlich auch schwer ist, München mit der Qualität der Spieler aus dem Slot fernzuhalten.
Gegen Iserlohn klappte das dann schon wesentlich besser und die Roosters gaben nur 28 Prozent ihrer Schüsse aus dem Slot ab. Da klappte die Defensivarbeit schon wesentlich besser, aber dennoch schlug es viermal hinter Tobias Ancicka ein. Die Eisbären wissen also, woran sie ansetzen müssen.

Was beim Donnerstagspiel auffiel: Während beim Gegner die Eiszeit relativ ausgeglichen verteilt wurde und kein Spieler auf mehr als 20 Minuten Eiszeit kam, waren es bei den Eisbären gleich drei Spieler – Morgen Ellis (21:42 Minuten), Blaine Byron (21:02) und Leo Pföderl (20:06).
Am Sonntag am Seilersee waren es dann schon fünf Spieler mit mehr als 20 Minuten Eiszeit – Marcel Noebels (23:06), Blaine Byron (22:16), Jonas Müller (22:08), Leo Pföderl (21:47) und Morgan Ellis (21:28). Da brachten es aber auch drei Sauerländer auf mehr als 20 Minuten Eiszeit.

Die Youngster bekamen unterschiedlich viel Eiszeit. Bennet Roßmy bekam gegen München 4:45 Minuten, in Iserlohn waren es dann nur noch 2:33 Minuten. Korbinian Geibel kam bei seinem einzigen Spiel in Iserlohn auf 1:25 Minuten. Eric Mik war gegen München mit 8:38 Minuten der Youngster mit der meisten Eiszeit, Sebastian Streu kam auf 6:21 Minuten. Streu war dann am Sonntag mit 11:22 Minuten deutlich mehr auf dem Eis als Mik (3:21 Minuten).

In Überzahl fiel auf, dass gegen München gleich fünf Spieler auf mehr als vier Minuten Eiszeit kamen – Nicholas B. Jensen (4:25), Giovanni Fiore, Zach Boychuk (beide 4:12), Matt White (4:10) und Mark Zengerle (4:02). Damit hatten sie deutlich mehr Powerplayzeit als Blaine Byron, der mit exakt drei Minuten die sechstmeiste Zeit in Überzahl auf dem Eis verbrachte.
Aber auch da rotierte Coach Serge Aubin, waren es am Sonntag in Iserlohn doch andere Spieler, welche die meiste Zeit in Überzahl auf dem Eis waren – Leo Pföderl, Blaine Byron (beide 2:50), Marcel Noebels (2:49) und Morgan Ellis (2:22).

Erfreulich zu sehen war, dass Kevin Clark in Iserlohn endlich sein erstes Tor für die Eisbären erzielte und zudem auch noch ein Tor vorbereitete. Die ersten beiden Scorerpunkte für den zu Beginn doch eher glücklosen Clark, aber Serge Aubin hatte es ja nach dem Spiel gegen München auf der Pressekonferenz gesagt, dass er sich da keine Sorgen macht, dass er seine Zeit brauchen wird, aber dann den Eisbären weiterhelfen wird.
Die drei besten Scorer an diesem Wochenende verwundern dagegen überhaupt nicht: Marcel Noebels mit vier (2 Tore/2 Assists), Matt White (2/1) und Leo Pföderl (1/2) mit je drei Scorerpunkten.

Ausbaufähig ist hingegen die Fangquote der beiden Goalies, was aber bei acht Gegentoren nicht verwundert. Mathias Niederberger kommt nach dem Spiel gegen München auf eine Quote von 85,71 Prozent, Tobias Ancicka auf 83,33 Prozent.

Aber noch sind wir ganz früh in der Saison und die Leistungskurve der Eisbären Berlin zeigt nach oben. Ob sie auch in den Spielen in Bremerhaven am Freitag und gegen Mannheim am Sonntag weiter steigen wird, werden wir am Wochenende beobachten.

7:4-Auswärtssieg am Seilersee: Matt White, Leo Pföderl und Marcel Noebels führen die Eisbären Berlin zum ersten Saisonsieg

Die Eisbären Berlin haben den ersten Saisonsieg eingefahren. Bei den Iserlohn Roosters setzten sich die Berliner in einer turbulenten Partie mit 7:4 (1:1,2:2,4:1) durch und holten damit die ersten drei Punkte der Saison. Den Trainern dürfte dieses Spiel nicht wirklich gefallen haben, denn welcher Trainer sieht schon gerne so ein Tor-Festival. Aber letztendlich zählen zunächst einmal die drei Punkte auf Berliner Seite, welche enorm wichtig waren für das Selbstvertrauen. 

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte ein bisschen was am Line-up im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen München. Während die drei Verteidiger-Pärchen und die ersten beiden Angriffsreihen gleich blieben, bekamen Parker Tuomie und Kevin Clark in der dritten Reihe einen neuen Center. Gegen München war das noch Mark Zengerle, heute stelle Aubin Sebastian Streu als Center zwischen die beiden Außenstürmer. Zengerle war heute gar nicht im Kader und den Platz von Streu in Reihe Vier zwischen Bennet Roßmy und Manuel Wiederer nahm Allzweckwaffe Eric Mik ein, der am Donnerstag noch siebter Verteidiger war. Diese Position nahm heute Korbinian Geibel ein, welcher für Zengerle in den Kader rutschte. Und auch im Tor änderte Serge Aubin etwas, denn Tobias Ancicka spielte anstelle von Mathias Niederberger.

Brisanz war in diesem Spiel natürlich drin, trafen beide Mannschaften doch im Viertelfinale der letzten Saison aufeinander. Am Ende setzten sich die Hauptstädter mit 2:1-Siegen durch, weshalb Iserlohn natürlich noch eine offene Rechnung begleichen wollte. Diese betrifft das einzige Heimspiel im Viertelfinale, als man mit 0:6 unterging. Und die Sauerländer traten auch mit ordentlich Rückenwind an, gewannen die Jungs von Coach Brad Tapper am Freitagabend doch ihr erstes Saisonspiel mit 4:1. Die Eisbären hingegen kamen mit fünf Pflichtspielniederlagen in Folge (inklusive CHL) im Gepäck an den Seilersee.

Aber die Hauptstädter waren die Mannschaft, welche hier in der Offensive die ersten Akzente setzte. Marcel Noebels bereits in der ersten Minute mit einer guten Chance. Und drei Minuten später war Blaine Byron durch und lief alleine auf Andreas Jenike zu, doch er scheiterte am Iserlohner Schlussmann. Und nur wenige Augenblicke später war Luke Adam alleine durch, doch auch er scheiterte am Berliner Goalie Tobias Ancicka. Ein munterer Beginn am Seilersee also.
Und so ging es auch weiter. Beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor und auch den Abschluss. Zunehmend wurde es dann aber auch etwas ruppiger, zunächst vor dem Berliner Tor, wenig später vor dem Iserlohner Tor. Und bei der zweiten Situation kassierten beide Mannschaften auch eine Strafe. Sena Acolatse auf Roosters-Seite und Zach Boychuk auf Berliner Seite, somit ging es mit Vier-gegen-Vier weiter. Und als beide Teams wieder komplett waren, schlug „Mister 1:0“ wieder zu. Kris Foucault staubte ab und brachte Iserlohn in Führung (10.). Torsten Ankert war zuvor noch an Tobias Ancicka gescheitert, Foucault stand dann goldrichtig – wie letztes Jahr des Öfteren in Berlin.
Doch den Berlinern bot sich schnell die Chance zum Ausgleich, denn Joe Whitney kassierte die nächste Strafe für die Gastgeber und so die Eisbären mit dem ersten Powerplay in dieser Partie. Nur schafften es die Hauptstädter nicht, überhaupt mal einen gefährlichen Schuss abzugeben und somit überstand Iserlohn das Unterzahlspiel ohne große Probleme.
Was beim ersten Mal nicht klappt, funktioniert ja vielleicht beim zweiten Mal besser. Torsten Ankert mit der nächsten Strafe und die Berliner mit dem zweiten Überzahlspiel am Seilersee. Und da klingelte es tatsächlich. Leo Pföderl gab schon einen Schuss ab, der nicht rein ging. Die Berliner setzten nach und Kevin Clark glich mit seinem ersten Tor für die Eisbären aus – 1:1 (15.).
Nun zur Abwechslung aber mal ein Überzahlspiel für Iserlohn, Manuel Wiederer musste in die Kühlbox. Aber das Penaltykilling der Eisbären mit guter Arbeit, machte die Räume gut zu und überstand die Unterzahl somit schadlos. Es blieb beim 1:1 nach 20 Minuten.

Das zweite Drittel begann mit Überzahl für Iserlohn, da Frank Hördler mit Ablauf des ersten Drittels noch eine Strafzeit kassierte. Aber auch dieses Mal ein sehr starkes Penaltykilling der Gäste, die allerdings sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe Sven Ziegler unsauber am Abschluss hinderten und ihm somit einen Penalty ermöglichten. Und dieser Penalty war die einzige Chance in Überzahl, aber der saß eben – 1:2 (22.), erneut ein Gegentor durch einen Ex-Eisbär.
Die Atmosphäre wurde nun richtig hitzig am Seilersee, was man aber kennt, dass sich die Iserlohner Fans bei jedem kleinen bisschen aufregen. Matt White kassierte jedenfalls die nächste Strafzeit und Iserlohn erneut in Überzahl. Dass von der Strafbank fernbleiben klappte bisher also überhaupt nicht. Aber immerhin überstand man dieses Unterzahlspiel ohne ein weiteres Gegentor.
Fortan die Eisbären darum bemüht, Druck auf das Tor von Andreas Jenike aufzubauen, um den Ausgleich zu erzielen. Sie störten Iserlohn früh im Spielaufbau, um die Scheibe zu ergattern. Chancen waren auch da, aber der Puck wollte einfach nicht ins Tor gehen.
Vielleicht aber mal in Überzahl, was ja schon einmal klappte. Kris Foucault musste auf Seiten der Hausherren auf die Strafbank. Aber das Powerplay spielten die Eisbären zu kompliziert. Doch mit Ablauf der Strafe zog Leo Pföderl von links ab und sorgte für „Ohne Schiri, habt ihr keine Chance„-Rufe am Seilersee – 2:2 (33.). Herrlich das Iserlohner Fachpublikum!
Dann mal wieder Überzahl für Iserlohn, Zach Boychuk suchte die Strafbank der Eisbären auf. Und Iserlohn nutzte das zur erneuten Führung aus. Eric Cornel mit dem 3:2, da sah Ancicka unglücklich aus (34.). Dem Spielverlauf entsprach der Spielstand natürlich nicht, aber die Eisbären haderten mal wieder mit ihrer Chancenverwertung. Zu diesem Zeitpunkt hatte man doppelt so oft auf das Tor geschossen, aber Iserlohn war eben effektiver vor dem Tor.
Doch dann schlugen die Eisbären zurück. Unübersichtliche Situation vor dem Iserlohner Tor, Marcel Noebels behielt als einziger Spieler die Übersicht und sorgte für das 3:3 (36.). Was auch verdient war.
Anschließend ging es munter hin und her, weite Tore sollten aber nicht fallen, obwohl die Eisbären in der letzten Minute nochmal zwei dicke Möglichkeiten hatten. Somit stand es nach 40 Minuten 3:3-Unentschieden, was für Iserlohn schmeichelhaft war. Aber da müssen sich die Eisbären selbst an die Nase fassen, wenn man seine Chancen so schlecht verwertet wie die Berliner heute Nachmittag.

Das letzte Drittel ging erst einmal zerfahren los, viele Unterbrechungen und zudem auch ein verhaltener Beginn beider Mannschaften. Beide Teams waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen und so spielten sie auch. Großartige Torchancen bekam man nicht zu sehen, auch keine hitzigen Zweikämpfe. Da gab es in der Kabine wohl Ansagen von den Trainer Brad Tapper und Serge Aubin. Schüsse wurden zwar abgegeben, aber diese stellten die Goalie vor keine größeren Probleme.
Achteinhalb Minuten dauerte es bis zu ersten dicken Chance. Kapitän Frank Hördler hatte zunächst noch Probleme mit der Scheibenannahme an der blauen Linie, dann bekam er das Spielgerät doch noch unter Kontrolle, hatte das Auge für Matt White am rechten Pfosten und der sorgte für die erstmalige Berliner Führung an diesem Abend – 4:3 (49.).
Und nur 34 Sekunden später war es erneut Matt White, der traf. Er kam über rechts vor das Tor, wollte die Scheibe zu Zach Boychuk passen, der Puck kam aber zurück zu ihm und er netzte eiskalt ein – 5:3 (50.). Danach nahm Brad Tapper, der IEC-Coach, erstmal eine Auszeit. Das war schon ein Schock für die Hausherren, dieser blitzschnelle Doppelschlag des Deutschen Meisters.
Aber die Sauerländer mit der Antwort durch Sven Ziegler, welcher per Onetimer aus dem Slot auf 4:5 verkürzen konnte (51.).
Und die Chance zum Ausgleich bot sich den Hausherren, als Morgan Ellis eine Strafzeit kassierte und Iserlohn so ein Powerplay ermöglichte. Und das in einer entscheidenden Phase, in der die Roosters Morgenluft witterten. Aber die Eisbären standen gut in der Box und machten die Schusswege gut zu, so dass Iserlohn zu keiner gefährlichen Chance kam. Starkes Penaltykilling zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt in diesem Spiel.
Kaum komplett, hatte Leo Pföderl die dicke Chance auf das 6:4, doch er zielte zu genau, traf leider nur die Latte. Aber nun war hier wieder Feuer drin, seit den Toren war das wieder das Eishockeyspiel aus den ersten beiden Dritteln.
Und knapp vier Minuten vor dem Ende machte Marcel Noebels den Deckel auf diese Partie. Blaine Byron mit dem klasse Querpass auf Noebels und der zimmerte die Scheibe unter die Latte – 6:4 (57.). Damit sorgte die Nummer 92 erst einmal wieder für Ruhe am Seilersee, wo die Iserlohner Fans gehofft hatten, ihre Mannschaft nochmal zum Ausgleich zu supporten.
Der Deckel war drauf, Zach Boychuk sorgte dafür, dass er auch richtig verschlossen war. Er erhöhte mit dem Empty-Net-Goal auf 7:4 (58.). Damit war dann auch das Feuer wieder raus aus dem Spiel. Die Eisbären holten sich den ersten Saisonsieg und ließen den Seilersee verstummen.

Das war mal ein Spiel. Die Eisbären lagen dreimal hinten, sind dreimal zurückgekommen und haben das Spiel im letzten Drittel letztendlich dank des Doppelschlags von Matt White gewonnen. Man hat also am Ende doch noch einiges aus seinen Chancen gemacht, was dem Team Selbstvertrauen geben wird. Endlich hat man den ersten Pflichtspielsieg eingefahren, aber es sind weiterhin Baustellen vorhanden. Allen voran die Defensive, die man einfach nicht dicht bekommt. Auch im zweiten Saisonspiel kassiert man vier Gegentore, steht somit jetzt bei acht Gegentreffern nach zwei Spielen. Man schießt nicht in jedem Spiel und gegen jeden Gegner sieben Tore, von daher sollte man versuchen, den Laden hinten schleunigst dicht zu bekommen.
Positiv zu erwähnen sind definitiv Marcel Noebels (zwei Tore/zwei Vorlagen) und Leo Pföderl (1/3), welche je vier Scorerpunkte beisteuerten. Matt White kam auf drei Punkte (2/1) und Kevin Clark (1/1) sammelte seine ersten beiden Scorerpunkte im Trikot der Eisbären Berlin.

Ziel Titelverteidigung: Die Eisbären Berlin im Kader-Check

In zwei Tagen beginnt die neue Saison in der PENNY DEL. Die Eisbären Berlin starten in diese als Titelverteidiger. Mit acht Meisterschaften sind die Berliner nun wieder alleiniger DEL-Rekordmeister. Und Titel Nummer Neun ist das Ziel. das haben die Verantwortlichen der Hauptstädter vor Saisonbeginn auch mehrfach deutlich gemacht und werden das sicherlich auch nochmal morgen bei der Saisoneröffnungspressekonferenz tun. Schaut man sich aber zumindest die vier Spiele in der Champions Hockey League (CHL) an, muss man Zweifel an der erfolgreichen Titelverteidigung haben.

Ja, auch letztes Jahr lief die Vorbereitung alles andere als gut, aber sollte man nicht den Fehler machen, den Magenta-Sport-Cup mit der CHL zu vergleichen. Zudem wurde der Saisonstart letztes Jahr immer wieder verschoben, weshalb sich die Vorbereitung in die Länge zog. Dieses Jahr hatte man zwar weniger Sommerpause, dafür wusste man von Anfang an, auf welchen Tag man hinarbeitet. Das war zunächst die CHL, in welche man ebenfalls mit Ambitionen startete. Doch nach vier Spieltagen, vier Niederlagen, nur einem Punkt und einer Tordifferenz von 11:21-Toren steht die Mannschaft von Coach Serge Aubin vor dem Aus.

Daher gilt die volle Aufmerksamkeit nun dem DEL-Saisonstart übermorgen, wenn man mit Red Bull München auf einen Gegner trifft, der sich ebenfalls große Chancen auf den Gewinn der DEL-Meisterschaft ausrechnet. Die Roten Bullen haben wesentlich besser als die Eisbären in der Königsklasse abgeschnitten, konnten somit durch Erfolgserlebnisse also schon jede Menge Selbstvertrauen tanken. Genau dieses Gefühl eines Sieges fehlt den Eisbären vor dem Start, einzig bei den vier Vorbereitungsspielen zuvor konnte man das Eis dreimal als Sieger verlassen. Der letzte Pflichtspielsieg datiert noch vom alles entscheidenden Finale gegen Wolfsburg im Mai.

Um endlich wieder ein Spiel zu gewinnen, werden die Eisbären in dieser Trainingswoche an den Baustellen arbeiten. Diese wurden in den vier CHL-Spielen deutlich. Man muss an seinem Defensivverhalten arbeiten, man muss – was die Spieler selbst angesprochen haben – endlich von der Strafbank fernbleiben, man muss an seiner Chancenverwertung arbeiten und vor allem es wieder schaffen, sich 60 Minuten an sein System zu halten. In der CHL sah man meist nur ein oder zwei gute Drittel. Das reicht aber weder international noch national aus. Mit welchem Kader die Berliner den Saisonstart am Donnerstagabend gegen München angehen, schauen wir uns nun einmal genauer an.

Goalie Mathias Niederberger will erneut die Deutsche Meisterschaft gewinnen. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Im Tor blieb alles beim alten. Mathias Niederberger (Foto) und Tobias Ancicka bilden weiterhin das Torhüterduo in der Hauptstadt und damit ist man bestens aufgestellt. Niederberger ist die klare Nummer Eins, braucht er aber mal eine Pause, steht mit Ancicka ein hoffnungsvolles Talent bereit, welcher sein Können in der vergangenen Saison bereits deutlich unter Beweis gestellt hat.
Während Niederberger in 37 Spielen auf eine Fangquote von 92,2 Prozent kam und zudem sechs Shutouts feierte, wehrte Ancicka in 13 Spielen 91,7 Prozent aller Schüsse ab und feierte einen Shutout. Auch beim Gegentorschnitt lagen beide Goalies nicht weit auseinander – Niederberger 2,13 und Ancicka 2,34.
Beide Torhüter sind in der Lage, ein Spiel für ihre Mannschaft zu gewinnen. Mit Leon Hungerecker wurde noch ein neuer dritter Goalie verpflichtet, der in der vergangenen Saison in der DEL2 bei den Kassel Huskies das Tor hütete. Dort absolvierte der 23-jährige 18 Spiele, kam auf eine Fangquote von 91,2 Prozent, feierte drei Shutouts und hatte einen Gegentorschnitt von 2,43. Zuvor war Hungerecker in der Oberlinga (Braunlage/Timmendorf/Hamburg) und der DNL (Young Freezers) aktiv. Er wird die meiste Zeit wohl bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse verbringen.

Hinterlässt eine große Lücke in der Defensive der Eisbären – Ryan McKiernan. (Foto: Ela on Tour)

In der Defensive hat man zwei Abgänge zu verzeichnen – John Ramage und Ryan McKiernan (Foto). Dabei ist vor allem der Verlust von Playoff-MVP McKiernan äußerst schmerzhaft und reißt eine Lücke in die Berliner Defensive. Doch mit Morgan Ellis (Ingolstadt) und Nicholas B. Jensen (Düsseldorf) hat man zwei namhafte Verteidiger verpflichtet, welche der Defensive der Eisbären mehr Tiefe verleihen sollen. Den Ausfall von McKiernan aufzufangen wird enorm schwer, aber mit Ellis und Jensen hat man nun zwei Spieler geholt, welche auch scoren können. Ellis kam in der vergangenen Saison auf 25 Scorerpunkte (5 Tore/20 Vorlagen), Jensen sogar auf 27 (6/21). Beide sollen das Offensivspiel der Eisbären beleben und vor dem Tor aufräumen, damit man nicht zu viele Gegentore schlucken muss.
Das Gerüst in der Defensive ist ansonsten gleich geblieben. Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller und Simon Després stehen weiterhin im Kader der Berliner. Hinzu kommt die Allzweckwaffe Eric Mik, der sowohl defensiv als auch offensiv spielen kann. Und dann hat man auch noch die Youngster Paul Reiner und Korbinian Geibel hochgezogen und mit einem Profivertrag ausgestattet.
Vom Papier her ist das also eine sehr gute Verteidigung, wenn gleich man erst noch sehen muss, wie man den Verlust von Ryan McKiernan kompensieren will. Und dass es bisher noch nicht so wirklich rund lief, hat man ja bereits gesehen. Daran wird man arbeiten müssen, will man im nächsten Jahr wieder um den Titel mitspielen.

Neuzugang Blaine Byron soll der Eisbären-Offensive mehr Tiefe verleihen. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

In der Offensive gab es gleich acht Abgänge, wobei da der von Youngster Lukas Reichel am meisten schmerzt, bildete er doch die Top-Reihe mit Leo Pföderl und Marcel Noebels. Da muss man nun erst einmal einen adäquaten Ersatz finden, was in der CHL bisher noch nicht gelang. Dort stellte man Zach Boychuk in die Reihe, welcher dort auch schon in der letzten Saison mal spielte und wo es ganz gut funktionierte. Diesmal war das noch nicht der Fall. Und man stellte dann auch Neuzugang Kevin Clark in die Reihe, was bisher ebenfalls erfolglos war. Der 33-jährige Clark kam aus der Schweiz von Rapperswil an die Spree und will an seine guten alten DEL-Zeiten in Hamburg und Krefeld anknüpfen. In der Schweiz kam er vergangene Saison auf satte 46 Scorerpunkte (28/18).
Neben Lukas Reichel verließen auch noch dessen Bruder Thomas, Kris Foucault, Nino Kinder, Fabian Dietz, Mark Olver, Haakon Hänelt und PC Labrie den Hauptstadtclub. „Mister 1:0“-Foucault wird aufgrund seiner Tore auch fehlen, mit Labrie verliert man einen absoluten Publikumsliebling, mit Hänelt ein hoffnungsvolles Talent, mit Olver einen, der immer für Tore gut war und mit T. Reichel, Kinder und Dietz Spieler, welche sich in Berlin nicht durchsetzen konnte. Sie versuchen nun anderswo ihr Glück, um endlich in Fahrt zu kommen.
Neben Clark verpflichteten die Eisbären deshalb für den Angriff noch Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Blaine Byron (Foto) und Bennet Roßmy. Wiederer brach seine Zelte in San José ab und wechselte in die Oberliga nach Deggendorf, wo er vergangene Saison in zwölf Spielen vier Tore erzielte und sechs Treffer vorbereitete. Er hofft, dass er seine Karriere in Berlin wieder in Fahrt bringen und sich somit für die DEB-Auswahl und Olympia empfehlen kann.
Veilleux kommt aus der AHL von den Laval Rockets, wo er in der vergangenen Saison auf 19 Scorerpunkte (14/5) kam. Er weiß also, wo das Tor steht und würde diesen Torriecher nun auch gerne in Berlin zeigen wollen. In seiner Karriere war er neben der AHL auch in der ECHL aktiv.
Byron wurde von der Berlinern als bisher letzter Spieler verpflichtet. Der 26-jährige Kanadier kam über den Kooperationspartner der Eisbären, die Los Angeles Kings, in die Hauptstadt. Byron spielte für deren Farmteam Ontario Reign und trug dort das „A“ als Assistenzkapitän auf dem Trikot. Für Ontario kam er in der letzten Saison in 17 Spielen auf zwölf Scorerpunkte (6/6). Vorher war Byron für Springfield in der AHL aktiv. In Berlin soll er der Offensive nun mehr Tiefe verleihen.
Mit Roßmy steht ein junger Spieler im Kader der Eisbären, welcher letzte Saison noch für Kooperationspartner Lausitzer Füchse spielte. Durch seine Leistungen dort wurde er mit einem Vertrag beim Deutschen Meister belohnt. In 46 Spielen erzielte er 16 Scorerpunkte (6/10). Der 18-jährige fiel bei den vier CHL-Spielen bereits schon positiv auf und ließ dort schon mal sein Können aufblitzen. An ihm könnten wir in dieser Saison viel Freude haben.
Dazu haben die Eisbären noch ihre Torjäger Matt White, Marcel Noebels und Leo Pföderl in ihren Reihen. Gerade White legte in der CHL ja schon wieder ordentlich los. Hinzu kommen Mark Zengerle, Parker Tuomie (war in der CHL noch gesperrt), Giovanni Fiore und Zach Boychuk. Und mit Sebastian Streu hat man dann ja noch einen Youngster in den Reihen, der letzte Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.
Also auch in diesem Jahr verfügen die Berliner über einen sehr starken Angriff, der für viele Tore gut ist. Sie haben gute Torjäger und hoffnungsvolle Youngsters in ihren Reihen.

Am Ende der Saison soll der erneute Gewinn der DEL-Meisterschaft stehen. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Wenn die Eisbären wieder zurück zu alter Stärke finden, gerade defensiv, und sie dann auch wieder vorne ihre Chancen eiskalt nutzen, ist mit den Berlinern auch in dieser Saison zu rechnen. Dafür müssen sie aber vor allem von der Strafbank fernbleiben und wieder anfangen, ihr System über 60 Minuten durchzuziehen. Sie müssen von Drittel zu Drittel, von Spiel zu Spiel denken. Genau an die Dinge, die sie in der vergangenem Saison so stark gemacht haben. Dort sprang am Ende der Titel raus, weil man diesen unglaublichen Willen im Team hatte. Wenn man diesen wieder zurück bekommt, ist auch in dieser Saison alles möglich. Um allerdings am Ende wieder auf dem DEL-Thron zu stehen, muss man den Erzrivalen Adler Mannheim schlagen, denn die Kurpfälzer haben sich im Sommer richtig gut verstärkt und gelten als Top-Favorit auf den Gewinn der DEL-Meisterschaft.

3:5 bei Skellefteå AIK: Die Eisbären verschlafen das erste Drittel, kommen im Mitteldrittel grandios zurück, können aber im dritten Drittel nicht daran anknüpfen und stehen vor dem Aus in der Champions Hockey League

Die Generalprobe für den DEL-Saisonstart gegen München ist schief gegangen. Die Eisbären Berlin haben auch das vierte Gruppenspiel in der Champions Hockey League (CHL) verloren und bleiben damit mit einem Punkt Tabellenletzter in ihrer Gruppe. Am Ende unterlag man in Schweden bei Skellefteå AIK mit 3:5 (0:2,3:1,0:2) und hatte sich die Niederlage mal wieder selbst zuzuschreiben. Denn wenn man das erste Drittel derart verschläft, wird es am Ende schwer, noch etwas Zählbares mitzunehmen. Dafür reichen ein sehr gutes Mitteldrittel und ein durchwachsenes letztes Drittel eben nicht aus. Weder international noch in der DEL. Die Eisbären haben also noch einige Baustellen zu beheben. 

Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal wie in Tampere zur Verfügung, stellte aber ein bisschen um. In der Defensive bekam Jonas Müller mit Eric Mik einen neuen Partner an die Seite. Am Freitag war das noch Korbinian Geibel, der war heute siebter Verteidiger. Die beiden Top Reihen (Noebels/Pföderl/Clark – White/Boychuk/Fiore) blieben zusammen. Blaine Byron bekam die beiden Youngster Bennet Roßmy und Manuel Wiederer an seine Seite. Am Freitag waren es noch Eric Mik und Mark Zengerle. Während Mik wie bereits erwähnt wieder als Verteidiger spielte, rutschte Zengerle in die nominell vierte Reihe mit Sebastian Streu. Die Beiden waren die Angreifer Nummer Zehn und Elf in diesem Spiel. Im Tor begann heute Mathias Niederberger, welcher in Tampere noch auf der Bank saß.

Die Zielvorgabe war klar: Es musste ein Sieg nach regulärer Spielzeit her. Und das heute bei Skellefteå und auch in den nächsten beiden Duellen gegen den HC Lugano.
Aber die Schweden machten von Beginn an ordentlich Druck. Zwei Chancen wurden noch vergeben, die dritte saß dann aber. Rickard Hugg traf bei einem Zwei-auf-eins-Konter, entschied sich für den Abschluss und überwand Mathias Niederberger in der kurzen Ecke – 0:1 (2.). Ein denkbar schlechter Start für die Berliner, die es Skellefteå AIK aber auch zu einfach machten. Die Hausherren kamen zu einfach ins Angriffsdrittel, wurden nicht richtig angegriffen und bestraften das sofort.
Und die Eisbären fanden weiterhin überhaupt nichts ins Spiel, fanden die Zuordnung nicht und Skellefteå nutzt so etwas eiskalt aus. Adam Wilsby wurde am linken Bullykreis angespielt und sein Onetimer schlug im langen Eck ein – 0:2 (4.). Das ging für die Mannschaft von Serge Aubin einfach zu schnell.
Skellefteå mit einem aggressiven Forechecking, womit sie die Hauptstädter immer wieder zu Fehlpässen im Spielaufbau zwangen. Man hatte hier das Gefühl, als wären die Eisbären noch in der Kabine oder auf dem Weg zur Halle. Die Eisbären waren in allen Belangen unterlegen, waren läuferisch überhaupt nicht auf Augenhöhe mit den Gastgebern.
In der elften Minute hatte Filip Roos zu viel Platz im Angriffsdrittel, fuhr alleine auf Niederberger zu, doch der wehrte den Schuss ab. Roos ist übrigens Verteidiger von Beruf, war hinten aber überhaupt nicht beschäftigt und tauchte daher nun vorne alleine auf. Das sagte so ziemlich alles über das erste Drittel der Berliner aus…
Nur eine Minute später hatte Zach Boychuk mal eine Konterchance, aber er scheiterte an Strauss Mann. Nur wenige Augenblicke später kassierte Giovanni Fiore die erste Strafzeit der Partie. Powerplay also für die Gastgeber. Und die ließen die Scheibe gut laufen, setzten sich im Drittel der Eisbären fest und hatten auch gute Chancen. Einmal hatte man sogar das leere Tor vor sich, Rickard Hugg schaffte es aber nicht, die Scheibe im Tor zu versenken. Glück für die Berliner.
Als beide Teams nur vier Spieler auf dem Eis hatten, gab es die erste Drangphase der Berliner und auch eine dicke Chance durch Boychuck, der aber an Mann im Tor der Schweden scheiterte. Auf der Gegenseite stand Stefan Loibl auf einmal frei vor Niederberger, welcher den Schuss vom deutschen Nationalspieler aber entschärfen konnte.
So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Sicht der Hauptstädter. Vor denen lagen nun noch 40 schwere Minuten, um doch noch eine Minimalchance auf das Achtelfinale in der CHL zu haben.

Im zweiten Drittel waren die Eisbären dann endlich anwesend und zeigten auch mal Gegenwehr. Nach einem gewonnenen Bully setzten sie gut nach und Bennet Roßmy kam zu einer guten Chance. Auch danach eine kleine Drangphase der Berliner. Doch das Tor machte Skellefteå. Stefan Loibl ließ Sebastian Streu alt aussehen, stand frei vor Niederberger und trickste diesen auch noch eiskalt aus – 0:3 (25.).
Doch die Eisbären machten unbeirrt davon weiter. Wieder setzten sie sich im Angriffsdrittel fest, die Scheibe kam hoch zu Nicholas B. Jensen, der einfach mal drauf hielt – 1:3 (25.). 52 Sekunden nach dem dritten Gegentor die perfekte Antwort der Berliner.
Und nur weitere 30 Sekunden später schlugen die Eisbären erneut zu. Nach einem gewonnenen Bully zog Jonas Müller ab, Giovanni Fiore fälschte ab und die Scheibe rutschte Strauss Mann durch die Schoner – 2:3 (26.). Robert Ohlsson, Coach von Skellefteå AIK, nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, um seine Spieler wieder wachzurütteln.
Auf einmal war hier wieder Spannung drin. Und die Chance zum Ausgleich bot sich, als Michael Kapla die erste Strafzeit für Skellefteå in diesem Spiel kassierte. Doch in Unterzahl hatten die Hausherren plötzlich die Konterchance, Rickard Hugg kam zum Abschluss, aber Mathias Niederberger war mit einem starken Save zur Stelle. Der war wichtig. Das Powerplay der Eisbären sorgte dagegen für keine große Gefahr.
Aber knapp sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels glichen die Eisbären tatsächlich aus. Giovanni Fiore setzte sich klasse gegen drei Schweden durch, kämpfte auch im Fallen weiter. Matt White kam ihm zur Hilfe und er war es letztendlich, welcher anschließend die Lücke fand und Goalie Strauss Mann anschoss und zum 3:3 traf – (34.).
Nun zogen die Eisbären das Tempo richtig an und kamen zu dicken Chancen, um sogar erstmals in Führung zu gehen. Wahnsinn, wie die Eisbären auf einmal hier auftraten. Skellefteå war davon sicherlich auch erst einmal komplett überrascht, denn nach vorne ging gar nichts mehr von den Schweden.
Was aber auch auffiel, die Berliner waren läuferisch im zweiten Drittel da, nahmen die Zweikämpfe an und teilten auch mal Checks aus. Und nach vorne spielte man sehr stark, kreierte gute Chancen und konnte davon bis zu diesem Zeitpunkt sogar drei nutzen.
Und hinten stand man kompakt und ließ auch bei einer Drangphase der Hausherren zum Ende hin kaum etwas zu. Man zeigte sich also stark verbessert nach dem katastrophalen ersten Drittel. Und so verdiente man sich den Spielstand von 3:3 nach dem zweiten Drittel. auch wenn man in den Schlusssekunden noch einmal Glück hatte, als Skellefteå nur das Lattenkreuz traf.

Im letzten Drittel ging es hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Weg in die Offensive. Die Hausherren waren es aber, welche in der 46. Spielminute erneut in Führung gingen. Oskar Nilsson hatte von der blauen Linie abgezogen und Adam Mascherin fälschte den Puck unhaltbar für Mathias Niederberger ab – 3:4 (46.).
Und nur wenige Sekunden später kassierte Matt White die nächste Strafzeit für die Eisbären. Skellefteå also mit der Chance, direkt im Powerplay nachzulegen, aber das Penaltykilling der Eisbären mit guter Arbeit. Und zudem hatte Leo Pföderl zweimal die große Chance in Unterzahl zum Ausgleich. Die Gäste gaben hier also weiterhin nicht auf.
Aber sie schwächten sich weiter, denn knapp sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit musste mit Frank Hördler der nächste Eisbär in die Kühlbox. Erneutes Unterzahlspiel also für die Eisbären. Doch aus diesmal überstanden sie dieses ohne große Mühe und hatten nun noch rund fünfeinhalb Minuten Zeit für den Ausgleich.
Doch so richtig konnte man sich nicht im Angriffsdrittel der Schweden festsetzen. Dann aber mal ein schönes Solo von Youngster Bennet Roßmy, der sich klasse bis vor das Tor tankte, aber im Abschluss kein Glück hatte. Aber Roßmy versuchte es mal.
Serge Aubin holte 42 Sekunden vor dem Ende seine Jungs nochmal zu sich, nahm die Auszeit, welche sein Co-Trainer Craig Streu führte. Der Coach suchte stattdessen das Gespräch mit Goalie Mathias Niederberger und gab ihm letzte Anweisungen.
Sieben Sekunden vor dem Ende sorgte Oskar Nilsson für die Entscheidung, er zog von der eigenen Grundlinie aus der Drehung heraus ab und entschied die Partie mit dem 5:3 endgültig. Damit verloren die Berliner auch das vierte Gruppenspiel in der CHL und haben somit nun kaum noch Chancen auf das Achtelfinale. Selbst zwei Siege zum Abschluss gegen den HC Lugano könnten nicht mehr reichen. Je nachdem wie Tampere und Skellefteå in den beiden Duellen spielen.

Erneut eine Niederlage, welche man sich selbst zuzuschreiben hat. In den ersten 20 Minuten war man gefühlt überhaupt nicht anwesend und das nutzte Skellefteå zur schnellen 2:0-Führung aus. Im Mitteldrittel hielt man endlich dagegen und kam zu Chancen, welche man am Ende auch nutzen konnte. Bei besserer Chancenverwertung wäre da sogar eine Führung nach 40 Minuten drin gewesen. Im letzten Drittel konnte man nicht wirklich an die zweiten 20 Minuten anknüpfen. Das Spiel war ausgeglichen, dann gelang den Hausherren der Führungstreffer und danach kam nicht mehr viel von den Eisbären. Zwar versuchte man es nochmal, aber so richtig überzeugend war das anschließend nicht mehr. Da hätte man sich ein Aufbäumen von den Leistungsträgern gewünscht, dass diese die Mannschaft nochmal pushen. Aber nichts passierte und dass es dann mit Bennet Roßmy ein Youngster war, der sich mal etwas traute, war letztendlich auch bezeichnend für das Spiel der Eisbären.
Und was für den Start in die DEL noch bedenklich stimmen sollte, ist die Defensivleistung. Denn man kassierte in vier CHL-Spielen satte 21 Gegentore. Das ist eines deutschen Meisters definitiv nicht würdig und könnte den Eisbären auch zum DEL-Start gegen Red Bull München zum Verhängnis werden. Denn bis zum Auftaktspiel am Donnerstag müssen die Berliner dringend an den Schwächen arbeiten. Und sie müssen es vor allem schaffen, 60 Minuten konstant ihr Spiel durchzuziehen. Machst du das nicht, hast du in jeder Liga der Welt Probleme. Vor allem aber international.
Dass das deutsche Eishockey international mithalten kann, beweisen die Adler Mannheim, Red Bull München und vor allem die Fischtown Pinguins Bremerhaven eindrucksvoll.

4:5 n.V in Tampere: Eisbären zeigen sich erneut verbessert, aber stehen am Ende nur mit einem Punkt da

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin sieglos in der Champions Hockey League (CHL). Am Freitagabend verlor man auch das dritte Gruppenspiel bei Tappara Tampere mit 4:5 n.V. (0:1,3:2,1:1/0:1) und steht somit nun vor dem Aus in der CHL. Da hilft am Ende auch der erste Punkt relativ wenig. Dabei hätten es durchaus drei Punkte werden können, führte man doch im Mitteldrittel bereits mit 3:1. Aber so gut die Offensive heute auch wahr, die Defensive offenbarte doch einige Lücken, was Tampere letztendlich eiskalt ausnutzte. Somit brachte man sich selbst um den Lohn einer an sich guten Leistung.

Die Eisbären mussten in Finnland auf Morgan Ellis und Yannick Veilleux verzichten. Dafür gab Verteidiger Nicholas B. Jensen sein Debüt im Eisbären-Trikot. Der Däne verteidigte an der Seite von Kai Wissmann. Im Sturm ließ Coach Serge Aubin seine neue Top-Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore zusammen. Und im Tor stand heute Youngster Tobias Ancicka.

Es war ein hart umkämpfter Beginn in Tampere. Die Hausherren versuchten sich im Angriffsdrittel festzusetzen, doch die Berliner verteidigten vor ihrem Tor konsequent. Die Eisbären hatten dann durch Mark Zengerle auch die erste Chance der Partie, doch die Scheibe ging nicht ins Tor.
Man wollte von der Strafbank fernbleiben, nur kassierte man bereits in der fünften Spielminute die erste Strafzeit der Partie. Jonas Müller musste wegen eines Bandenchecks in die Kühlbox. Und das Powerplay der Finnen war bisher extrem gefährlich, was die Erfolgsquote von 41,7 Prozent auch bewies. Doch die Hauptstädter hatten sich gut darauf eingestellt und ließen nichts gefährliches zu.
Aber Tampere machte nun weiterhin Druck, drängte die Eisbären immer wieder ins eigene Drittel rein. Zwei Chancen ließen sie noch ungenutzt, weil Tobias Ancicka stark hielt, aber kurz darauf klingelte es dann doch im Berliner Tor. Santtu Kinnunen hatte vom rechten Bullykreis abgezogen, die Scheibe schlug im Winkel ein – 0:1 (11.).
Die Eisbären versuchten darauf, eine Antwort zu finden und suchten den Weg in die Offensive, wo sie auch den Abschluss suchten. Aber es brauchte schon ein Powerplay kurz vor der ersten Drittelpause, um gefährliche Chancen zu kreieren. Aber sowohl Giovanni Fiore als auch Matt White und Nicholas B. Jensen fanden keinen Weg vorbei an Goalie Christian Heljanko. So stand es nach 20 Minuten 0:1, aber man nahm noch 1:15 Minuten Überzahl mit ins zweite Drittel.

Und dort schlugen die Berliner direkt nach Wiederbeginn zu. Blaine Byron behauptete die Scheibe hinter dem Tor, spielte die Scheibe hoch zu Leo Pföderl, welcher ein halbleeres Tor vor sich hatte, da Christian Heljanko nicht so schnell rüber kam. Pföderl netzte eiskalt zum 1:1 ein (21.).
Und weiter nur die Eisbären im Vorwärtsgang. Man störte Tampere nun immer wieder früh im Spielaufbau und suchte anschließend selbst den Weg in die Offensive. Und für den starken Beginn ins zweite Drittel belohnte sich die Mannschaft von Serge Aubin auch. Die Berliner erkämpften sich im Angriffsdrittel die Scheibe, Zach Boychuk scheiterte noch mit seinem Schuss an Heljanko, doch Giovanni Fiore setzte mit der Rückhand nach und brachte die Berliner erstmals an diesem Abend in Führung – 2:1 (25.).
Diese wäre aber nur kurze Zeit später beinahe wieder egalisiert worden. Die Eisbären zwar in Überzahl, aber mit dem Fehler im Spielaufbau. Saku Salminen mit der Chance zum Ausgleich in Unterzahl, doch Tobias Ancicka war zur Stelle.
Als beide Mannschaften nur vier Spieler auf dem Eis hatten, klingelte es innerhalb von nur 23 Sekunden zweimal im Tor. Zunächst waren es die Eisbären, welche durch ein Solo von Nicholas B. Jensen schon beinahe das 3:1 erzielt hätten, doch am Ende war es Leo Pföderl, der den Rebound verwertete. Die finnischen Verteidiger waren sich nicht einig und so war Pföderl der Nutznießer in dieser Situation (31.).
Doch die prompte Antwort der Finnen sollte kommen. Kyle Platzer zog mit viel Speed über rechts Richtung Torlinie, zog damit einen Verteidiger auf sich und auch Goalie Ancicka machte eine Seite vom Tor auf. Platzer spielte den Querpass und Jukka Peltola hatte keine große Mühe, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 3:2 (32.).
Nun war Tampere zurück im Spiel und machte wieder ordentlich Druck. Die Eisbären überstanden zwar eine Unterzahl schadlos, doch praktisch mit Ablauf dieser glich Tappara zum 3:3 aus. Tobias Ancicka konnte den Schuss von der blauen Linie noch abwehren, allerdings nach links und da stand Joni Tuuola und der hämmerte den Puck zum Ausgleich ins Berliner Tor – 34 Sekunden vor der zweiten Drittelpause.
Die Eisbären gaben ihre Zwei-Tore-Führung also durch defensive Fehler ab und mussten sich so mit einem Unentschieden nach 40 Minuten begnügen.

Und im Schlussdrittel sollte es noch schlimmer kommen. Mal wieder wurde das Thema Disziplin zum Problem. Als Mark Zengerle und Simon Després auf der Strafbank saßen, schlug Tampere bei doppelter Überzahl zu. 13 Sekunden vor Ablauf der ersten Strafzeit war es Brady Austin, welcher an der blauen Linie an die Scheibe kam, ein paar Schritte nach vorne fuhr, kurz zögerte und dann im entscheidenden Moment abzog – 3:4 (47.).
Die Eisbären mussten nun also wieder einem Rückstand hinterherrennen und suchten den Weg nach vorne. Aber sie mussten auch hinten wieder wachsam sein, denn es folgte die zweite doppelte Unterzahl – diesmal saßen Blaine Byron und Leo Pföderl auf der Strafbank. Doch es ging aber gut und man überstand diese brenzlige Situation schadlos.
Und als Tamperes Goalie Christian Heljanko zwei Minuten wegen Beinstellens kassierte, waren es die Eisbären, welche die numerische Überlegenheit zu nutzen wussten. Leo Pföderl mit dem Pass von links in den Slot vor das Tor, wo Matt White die Scheibe entscheidend abfälschte und zum 4:4 ausglich (55.).
Danach waren die Eisbären sichtlich darum bemüht, dieses Spiel in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Schließlich wären drei Punkte nach den beiden Niederlagen zum Start Goldwert gewesen, aber man musste sich mit einem Punkt nach 60 Minuten begnügen.

Und bei diesem einen Zähler blieb es auch, denn Tampere beendete das Spiel nach nur 43 Sekunden in der Verlängerung. Bei Drei-gegen-Drei hatte Otto Rauhala zu viel Platz im Berliner Drittel, zog ab und überwand Tobias Ancicka auf der Fanghandseite – 4:5 (61.). Somit bleibt Tampere ungeschlagen, während die Eisbären zwar den ersten Punkt eingefahren haben, aber weiter auf den ersten Sieg in der diesjährigen CHL warten.

Dabei wäre der heute – genau wie schon am Sonntag – definitiv möglich gewesen. Denn man zeigte erneut ein gutes Spiel, hatte vorne seine Chancen eiskalt genutzt und lag bereits mit 3:1 vorne. Aber durch Unachtsamkeiten vor dem eigenen Tor und der mangelnden Disziplin in Sachen Strafzeiten brachte man sich mal wieder um den Lohn der eigentlich guten Leistung. So wird es nun ganz schwer, die Gruppenphase noch zu überstehen. Dafür müssten jetzt schon drei Siege nach regulärer Spielzeit her und selbst dann ist ein Weiterkommen noch nicht sicher.
Leo Pföderl war nach dem Spiel zwar mit der kämpferischen Leistung zufrieden, sah aber auch ein, dass Tampere läuferisch und technisch einfach klar besser war. Er meinte auch, dass man am Sonntag einfach mal probieren sollte, nicht zu viele Strafen zu nehmen.
Die Strafen sah auch Coach Serge Aubin als Grund für die Niederlage an. Denn mit dem Einsatz und dem Powerplay war Aubin zufrieden.

3:5 gegen Skellefteå: Eisbären zeigen deutliche Leistungssteigerung, verlieren aber am Ende doch unglücklich

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #2:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite CHL-Spiel der neuen Saison verloren. Zwei Tage nach dem Debakel gegen Tappara Tampere unterlag der Deutsche Meister Skellefteå AIK mit 3:5 (1:0,2:2,0:3), zeigte dabei aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel am Freitag. Dass man am Ende aber doch als Verlierer vom Eis gegangen ist, war der mangelnden Chancenverwertung geschuldet. So sah es auch Trainer Serge Aubin, der zudem anmerkte, dass man das Spiel auch wegen individueller Fehler verloren hat. Da sprach er sicher Gegentor Eins und Zwei an. Aber er sah auch, dass seine Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Coach Serge Aubin hatte nach der 1:6-Klatsche gegen Tampere am Freitagabend das selbe Personal zur Verfügung, änderte aber die Reihen komplett. Einzig das Defensiv-Pärchen Morgan Ellis und Jonas Müller blieb zusammen. Ansonsten wurde das Duo Frank Hördler und Kai Wissmann getrennt. Hördler verteidigte an der Seite von Simon Després und Wissmann mit Eric Mik, welcher am Freitag noch im Angriff ausgeholfen hatte. Marcel Noebels und Leo Pföderl spielten gegen Tampere noch mit Zach Boychuk zusammen, heute war es Neuzugang Kevin Clark. Die Reihe Matt White-Blaine Byron-Kevin Clark wurde somit komplett auseinander gerissen, denn White bildete heute eine Formation mit Boychuk und Giovanni Fiore. Und Byron stürmte an der Seite von Mark Zengerle und Manuel Wiederer. Korbinian Geibel war siebter Verteidiger und Sebastian Streu und Bennet Roßmy die Angreifer Nummer Zehn und Elf.

Serge Aubin war mit der Spielweise seiner Mannschaft gegen Tampere zum CHL-Auftakt nicht zufrieden, meinte aber direkt danach, dass seine Mannschaft gut ist, wenn sie das umsetzt, was sie am besten kann. Am Freitag war aber das Problem, dass sich die Eisbären an den Gegner anpassen wollten und somit nicht sie selbst waren. Das sollten die Eisbären heute anders machen, um am Ende erfolgreich zu sein.

Eisbären belohnen sich für starken Beginn mit der frühen Führung

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Flotter Beginn beider Mannschaften, die schnell die neutrale Zone überbrückten und den Weg zum gegnerischen Tor suchten. Doch für den ersten Torjubel sorgten die Berliner in der dritten Spielminute. Auf Höhe der Mittellinie erkämpfte Sebastian Streu die Scheibe an der linken Bande, schaltete den Turbo ein und spielte den Querpass rechts raus, wo Bennet Roßmy die Scheibe stark erarbeitete. Matt White schoss einmal, setzte ein zweites Mal nach, die Spieler beider Mannschaften hatten die Scheibe kurz aus den Augen verloren, da lag sie auch schon im Tor. Von einem schwedischen Spieler prallte der Puck ins Tor – 1:0 (3.).
Kurz darauf das erste Powerplay für Skellefteå nach einer Strafe gegen Simon Després, doch das Penaltykilling der Hausherren überstand die erste Unterzahl der Partie schadlos.
Die Hauptstädter hatten also den gewünschten und erhofften Start, den man zwar auch am Freitag hatte, aber da eben kein Tor erzielte. Heute traf man aber früh im Spiel. Und man blieb am Drücker, spielte ein aggressives Forechecking und hatte weitere gute Möglichkeiten durch Kevin Clark und Giovanni Fiore. Das Spiel der Berliner sah sehr gut aus, hinten verteidigte man die Angriffe der Schweden sauber weg. Man merkte der Mannschaft von Serge Aubin, dass man sich nach der 1:6-Niederlage gegen Tampere definitiv etwas vorgenommen hatte. Und das setzte man bis hierhin sehr gut um und bestimmte das Spiel gegen das schwedische Top-Team von Skellefteå, die ja auch mit einer Niederlage im Gepäck (1:5 in Lugano) nach Berlin reisten. Was die Eisbären-Fans zwischendurch auch mit Applaus honorierten.
In der Folge häuften sich die Chancen für die Eisbären, aber sie konnten diese weiterhin nicht nutzen. Wie aus dem Nichts kam gegen Ende des ersten Drittels dann mal Skellefteå vor das Berliner Tor und traf durch Joakim Lindström nur das Aluminium. Da hatten die Eisbären Glück, wenn gleich der Ausgleich keinesfalls verdient gewesen wäre.
Mehr passierte danach nicht mehr und so nahmen die Eisbären eine verdiente 1:0-Führung mit in die Kabine. In diese wurden die Berliner mit großem Applaus von den Rängen verabschiedet. Diesen hatte sich die Mannschaft auch redlich verdient.

Skellefteå mit dem Doppelschlag, aber die Eisbären schlagen cool zurück

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Zu Beginn des Mitteldrittels waren es erneut die Hauptstädter, welche das erste Tor erzielten. Matt White startete aus dem eigenen Drittel den Konter Richtung Gustaf Lindvall und blieb vor dem schwedischen Goalie eiskalt und erhöhte auf 2:0 (22.).
Doch nur eine knappe Minute später kam Skellefteå zum Anschlusstreffer. Allerdings mit gütiger Einladung der Eisbären, denn die hatten Abstimmungsprobleme durch Korbinian Geibel und Mathias Niederberger, Rickard Hugg sagte „danke“ und traf ins halbleere Berliner Tor – 2:1 (23.).
Und die kuriosen Tore gingen weiter. In der 25. Spielminute kam Stefan Loibl an die Scheibe, wurde im Angriffsdrittel nicht richtig angegriffen und zog per Rückhand ab. Der Puck ging am kurzen Pfosten rein, da sah Mathias Niederberger nicht gut aus – 2:2.
Die Eisbären geschockt? Keinesfalls! Denn die schlugen nur 42 Sekunden später wieder zurück. Zach Boychuk behauptete auf der linken Seite die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Giovanni Fiore nicht lange fackelte und die Berliner erneut in Führung brachte – 3:2 (25.).
Vier Tore in 3:23 Minuten, furioser Beginn ins zweite Drittel. So, wie auch am Freitag gegen Tampere, als die Finnen in 6:30 Minuten fünf Tore erzielten. Heute waren es vier und die auch noch gerecht verteilt.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Hausherren spielten anschließend direkt weiter nach vorne und kreierten Torchancen, nur diese konnte man nicht nutzen. Aber die Reaktion auf die beiden schnelle Gegentore war großartig. Aber auch Skellefteå kam ab und zu mal vor das Berliner Tor, einmal war Albin Sundsvik durch, wurde aber rechtzeig vor dem Abschluss gestört. Doch optisch überlegen waren in diesen Minuten die Eisbären, die das Spiel nach der wilden Anfangsphase wieder gut beruhigt hatten.
Aber die Eisbären mussten dennoch immer hellwach sein, denn Skellefteå ist eine Spitzen-Mannschaft und immer für eine Chance und ein Tor gut. Und erneut war es Sundsvik, welcher diesmal auch zum Abschluss kam, aber Mathias Niederberger fuhr die Schoner aus.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause bot sich Skellefteå die Chance zum Ausgleich, als Kai Wissmann die zweite Strafzeit der Berliner in diesem Spiel kassierte und den Schweden somit das zweite Powerplay der Partie ermöglichte. Ein, zwei Chancen hatten die Gäste, aber auch das zweite Unterzahlspiel wurde von den Eisbären schadlos überstanden.
Skellefteå kam nun nochmal stark auf und Rickard Hugg mit dem Onetimer von der blauen Linie, welchen Mathias Niederberger entschärfte, dabei aber seine Maske verlor. Zum Ende des Mitteldrittels mussten die Eisbären ihre Führung also nochmal hartnäckig verteidigen. Doch für Entlastung sorgte die erste Strafzeit gegen Skellefteå vier Minuten vor der zweiten Pause. Oskar Nilsson ermöglichte den Eisbären das erste Powerplay der Partie. Doch dieses war nicht von Erfolg gekrönt, auch wenn Zach Boychuk (2x) und Matt White zu Chancen kamen.
So nahmen die Hausherren eine knappe aber verdiente 3:2-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel spielt Skellefteå seine Klasse aus

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Der erste Jubel im letzten Drittel brandete auf, aber der Grund dafür war kein Tor auf dem Eis sondern die Tatsache, dass Eisbären-Verteidiger Nicholas B. Jensen sich mit Dänemark für Olympia qualifiziert hatte. Diese Info sorgte in der Arena am Ostbahnhof für großen Applaus. Herzlichen Glückwunsch auch von uns zur erfolgreichen Olympia-Qualifikation!
Auf dem Eis war es Skellefteå, welches sehr engagiert und druckvoll zurück auf das Eis kam. Verständlich, lagen sie doch mit 2:3 hinten. Aber noch stand das Defensiv-Bollwerk der Eisbären sicher.
Bis zur 46. Spielminute, da spielte Adam Wilsby den Party-Crasher zum 3:3 (46.). Angesichts der Spielanteile im Schlussdrittel verdient.
Doch die Eisbären suchten dann auch mal wieder den Vorwärtsgang und beinahe wären sie erneut in Führung gegangen, doch Morgan Ellis traf nur den linken Pfosten. Fortan die Hausherren wieder drin im Spiel und mit guten Chancen, sie wollten die Führung zurück, doch Gustaf Lindvall stand im Weg.
Ebenso stand Mathias Niederberger mit einem klasse Fanghand-Save Rickard Hugg im Weg und bekam dafür großen Applaus von den Rängen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Doch knapp fünf Minuten vor dem Ende schlug es doch hinter Mathias Niederberger ein. Schneller Konter von Skellefteå und Albin Sundsvik schloss eiskalt ab – 3:4 (56.). Die Schweden hatten in dieser Szene das nötige Quäntchen Glück, was den Eisbären bei manchen Chancen fehlte.
Nun musste also die Schlussoffensive der Eisbären kommen, doch diese wurde etwas schwierig, denn zwei Minuten vor dem Ende kassierten die Hausherren eine Strafzeit und mussten so die letzten beiden Minuten in Unterzahl spielen. Kai Wissmann musste wegen Hakens in die Kühlbox. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um eine Strafzeit zu kassieren. Die Eisbären versuchten trotzdem alles, nahmen rund 50 Sekunden vor dem Ende Goalie Mathias Niederberger vom Eis, doch das nutzten die Schweden zur Entscheidung. Rickard Hugg machte den Decker auf die Partie – 3:5 (60.).

Eine bittere Niederlage, weil das Spiel eben hätte so oder so ausgehen können. Die Eisbären spielten ein starkes erstes Drittel und führten dort auch verdient. Auch der Beginn des zweiten Drittels lief gut für die Berliner, doch dann brachten zwei individuelle Fehler Skellefteå zurück ins Spiel. Darauf fanden die Eisbären aber noch einmal eine Antwort. Doch im Schlussdrittel, als das Spiel auf des Messer Schneide stand, hatten die Schweden das bessere Ende und das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und sicherten sich so den ersten Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Dennoch können die Eisbären viel Positives aus diesem Spiel mitnehmen, machte man doch einen großen Schritt nach vorne, wie Coach Serge Aubin (siehe Foto links) nach dem Spiel resümierte. Aber er gab eben auch zu, dass die individuellen Fehler das Spiel durchaus entschieden haben.
Auch Giovanni Fiore fand es ein gutes Spiel, welches man zum Großteil auch in der Hand hatte. Aber man befindet sich eben auch in einem Prozess, das passiert nicht alles an einem Abend.
Marcel Noebels fand, dass es eine riesen Steigerung gewesen war, das Spiel dann aber durch Kleinigkeiten verloren wurde. Daraus muss man lernen und auch mal von der Strafbank wegbleiben.
Und Sebastian Streu fand es schade, dass man verloren hat, denn die Fans hätten sich den Sieg für ihre super Stimmung verdient gehabt. Aber das holen sie beim nächsten Mal nach, sagte Sebastian Streu nach dem Spiel im Interview.

Lehrstunde zum CHL-Auftakt: Die Eisbären Berlin gehen gegen Tappara Tampere mit 1:6 unter.

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #1:

Nein, so hatten sich die Eisbären Berlin das erste Pflichtspiel der neuen CHL-Saison nicht vorgestellt. Bei der Rückkehr der Fans unterlagen die Berliner vor 2.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena Tappara Tampere deutlich mit 1:6 (0:0,0:5,1:1). Dabei wurden den Hauptstädtern deutlich die Grenzen aufgezeigt. Das Spiel verloren die Eisbären zwischen Minute 24 und 31, als die Finnen den Berlinern satte fünf Tore innerhalb von nur 6:30 Minuten einschenkten, vier davon innerhalb von 3:03 Minuten. Davon erholten sich die Hausherren nicht mehr.

Mathias Niederberger. (Foto:eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Für das erste Pflichtspiel der neuen Saison in der Champions Hockey League hatte Coach Serge Aubin mit ein paar Personalproblemen zu kämpfen. So fehlten u.a. Nichols B. Jensen (Nationalmannschaft), Yannick Veilleux (muskuläre Probleme) und Parker Tuomie (Doping-Sperre). Dafür standen fünf Neuzugänge im Kader für das Auftaktspiel gegen Tampere. Verteidiger Morgan Ellis bildete mit Jonas Müller ein Verteidiger-Gespann. Kevin Clark und Blaine Byron bildeten eine Reihe mit Matt White. Und Manuel Wiederer und Bennet Roßmy waren in der Youngster-Formation mit Sebastian Streu. Die spannendste Frage war natürlich die, wer den Platz von Lukas Reichel (Wechsel nach Chicago) in der Top-Formation mit Marcel Noebels und Leo Pföderl einnahm. Serge Aubin entschied sich wie erwartet für Zach Boychuk als Center zwischen den beiden deutschen Nationalspielern. Und in der dritten Formation sprang mal wieder Eric Mik im Sturm ein und spielte neben Giovanni Fiore und Mark Zengerle. Das Tor hütete Mathias Niederberger.

Doch das sollte es dann auch mit der Statistik gewesen sein, schließlich waren alle Fans in der Arena am Ostbahnhof heiß auf Eishockey. 538 Tage mussten die Eisbären und ihre Fans auf diesen Moment warten. Letztmals am 08. März 2020 absolvierten die Hauptstädter ein Spiel mit Fans. Es war das letzte Hauptrundenspiel der Saison 2019/2020, zwei Tage später wurde die Saison bekanntlich abgebrochen.
Doch auch zum Trübsal blasen waren wir nicht hier, wir wollten endlich wieder den Eishockey-Duft einatmen, die Mannschaft supporten und einfach unserer Leidenschaft nachgehen.

Guter Beginn der Eisbären, doch dann wurde Tampere immer stärker

Leo Pföderl beim Bully. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Hinein in das Spiel, wo in den ersten Minuten vor allem der Kampf das Spiel bestimmte. Beide Mannschaften wirken engagiert und gaben keinen Zweikampf verloren. Die Eisbären gaben durch Jonas Müller den ersten Torschuss der Partie ab. Es dauerte keine vier Minuten, ehe sich die Fans in der Arena am Ostbahnhof erstmals von ihren Sitzen erhoben: „Steht auf, wenn ihr Eisbären seid, hallte es durch die Arena„, ein lange vermisstes Flair, eins, welches Eishockey erst zu dem macht, was es eigentlich ausmacht. Da bekam man schon ein bisschen Gänsehaut auf der Pressetribüne.
Die Eisbären wirkten zu Beginn etwas besser, doch Tampere kam in der Folgezeit immer stärker nach vorne und gab die ersten Schüsse ab, welche Mathias Niederberger aber vor keine größeren Probleme stellten.
Das Spiel bot im ersten Drittel kaum hochkarätige Torchancen, weil beide Defensivreihen es verstanden, die Räume vor dem Tor eng zu machen und so die gefährlichen Schusswege wegnahmen.
Was beiden Team noch so ein wenig fehlte, war mal das schnelle Spiel vor das gegnerische Tor. Die Eisbären fuhren Mitte des ersten Drittels mal einen Zwei-auf-Eins-Konter, doch der Querpass wurde vor dem Tor von den Finnen abgefangen. Da wäre durchaus mehr drin gewesen.
Drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels kassierten die Eisbären die erste Strafzeit der Partie. Blaine Byron musste wegen eines hohen Stocks für zwei Minuten auf die Strafbank. Die erste Minute überstanden die Berliner problemlos, in der zweiten Minute wurde es nur einmal brenzlig, als Kristian Tanus eine gute Chance hatte und dem Klang nach das Aluminium traf.
Tampere bekam aber prompt das zweite Powerplay, denn mit Kevin Clark musste gleich der nächste Neuzugang in die Kühlbox. Er bekam die zwei Minuten wegen Hakens. Da hatten sich die beiden Neuzugänge aber schnell mit der „Eisbären-DNA“ infiziert, die ja bekanntlich gerne viele Strafen nehmen. Definitiv ein Problem, an dem die Eisbären weiter hart arbeiten müssen. Die erste Minute des zweiten Unterzahlspiels überstanden die Hausherren ohne Gegentreffer, nahmen aber noch rund eine Minute mit ins zweite Drittel. Torlos endeten somit also die ersten 20 Minuten in der Hauptstadt.

Die bitteren 6:30 Minuten

Angriff von Tappara Tampere. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Auch die zweite Minute des zweiten Unterzahlspiels überstanden die Eisbären ohne Gegentor und zeigten somit ein starkes Penaltykilling. Kaum komplett hatte Tyler Morley die dicke Chance zur Führung, er fuhr rum um Mathias Niederberger, bekam die Scheibe am Berliner Goalie aber nicht vorbei. Auf jeden Fall kam die Mannschaft von Coach Jussi Tapola hoch motiviert aus der Kabine. Die Finnen drängten in den ersten Minuten des zweiten Drittels gehörig aufs Tempo. Die Eisbären standen ordentlich unter Druck und so war es auch kein Wunder, als in der 24. Spielminute das 0:1 fiel. Torschütze war eben jener Tyler Morley, der kurz zuvor nicht an Mathias Niederberger vorbei kam. Diesmal klappte es für ihn besser.
Offensivaktionen waren von den Eisbären im Mitteldrittel bis dato keine zu sehen, die Berliner taten sich enorm schwer. Erst in der 27. Spielminute feuerte Morgan Ellis mal einen Schuss von der blauen Linie ab, doch dieser ging vorbei.
Eine Minute später schneller Angriff von Tampere, Petteri Puhakka zog von rechts ab, Mathias Niederberger rutschte der Puck irgendwie durch – 0:2 (28.).
Mitte der Partie wurde es etwas ruppiger, Marcel Noebels und Santtu Kinnunen gerieten hinter dem Berliner Tor aneinander und durften sich anschließend für zwei Minuten wegen unnötiger Härte auf der Strafbank abkühlen. 24 Sekunden später stand es bereits 0:3. Schneller Konter von Tampere, Querpass rechts raus auf Jukka Peltola und dessen Onetimer schlug im Berliner Tor ein. Keine Chance für Mathias Niederberger (29.).

Im zweiten Drittel wurde es zunehmend ruppiger. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Kurz darauf wurde es erneut ungemütlich auf dem Eis. Eine Strafe gegen die Eisbären war bereits angezeigt, als wenig später wieder ein paar Nettigkeiten untereinander ausgetauscht wurden und es weitere Strafzeiten gab. Leo Pföderl und Zach Boychuk mussten auf Berliner Seite raus, Mikael Seppälä auf finnischer Seite. Die Konsequenz war ein Vier-gegen-Drei-Powerplay für Tampere, an dessen Ende Tyler Morley per Onetimer auf 0:4 erhöhte (30.).
Nun wurde es bitter, Kai Wissmann ließ sich amateurhaft (sorry) ausspielen, ein weiterer Querpass von Tampere und schon stand es 0:5 (31.). Anton Levtchi netzte ein. Danach war Feierabend für Mathias Niederberger, Tobias Ancicka kam für ihn ins Tor. In 3:03 Minuten stellte Tampere von 1:0 auf 5:0. Das ging in dieser Phase deutlich zu einfach, da haben es die Eisbären Tampere deutlich zu leicht gemacht.
Danach wurde es ruhiger, Tampere musste ja auch nicht viel machen und die Eisbären mussten diesen Viererschlag erstmal verdauen. Doch die nächste Gefahr drohte schon wieder, als Blaine Byron wegen Beinstellens in die Kühlbox musste. In diesem Unterzahlspiel sah man die Verunsicherung der Eisbären deutlich. Die Finnen spielten das keinesfalls druckvoll und doch waren sie nicht vom Puck zu trennen. Weil die Berliner nur halbherzig störten und so nicht in Puckbesitz kommen konnten. Das einzig Positive war gewesen, dass man dieses Unterzahlspiel ohne ein weiteres Gegentor überstand. Aber nicht weil das eigene Penaltykilling so gut war sondern weil Tampere es wohl erst einmal gut sein lassen wollte mit dem Toreschießen. Schließlich hatte es im zweiten Drittel bereits ordentlich im Berliner Tor gescheppert.
In den letzten fünf Minuten plätscherte das Spiel dann nur so vor sich hin, Tampere spielte nach vorne und konnte sich die Scheibe problemlos hin und her spielen. Denn Gegenwehr der Eisbären suchte man vergebens. So darf man sich auf internationalem Niveau, ja eigentlich in keinem Spiel präsentieren. Doch man merkte den Eisbären hier deutlich an, dass die fünf Gegentreffer ihre Spuren hinterlassen hatten. Das Ziel für das letzte Drittel konnte daher eigentlich nur jenes sein, Selbstvertrauen für das zweite schwere Spiel an diesem Wochenende zu tanken. Dann ist Skellefteå zu Gast in Berlin. Und da bedarf es dann einer deutlich besseren Leistung, um in dieser „Todesgruppe“ noch eine Chance zu haben. Aber erst einmal standen heute noch 20 Minuten auf dem Programm und das bei einem Spielstand von 0:5.

Dem schnellen Ehrentreffer folgt nicht mehr viel

Zweikampf an der Bande. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Und im letzten Drittel klingelte es nach nur 86 Sekunden im finnischen Tor. Matt White wurde am linken Pfosten angespielt und schob die Scheibe im Fallen über die Linie – 1:5 (42.). Der erste Torjubel in der Arena am Ostbahnhof seit 538 Tagen! Gänsehaut!
Und die Eisbären waren weiter am Drücker, setzten sich im Drittel von Tampere fest und holten damit auch eine Strafe gegen die Finnen raus. Sami Moilanen musste wegen Beinstellens in die Kühlbox und die Eisbären mit dem ersten Powerplay der Partie. Giovanni Fiore tanzte sich dann mal klasse durch und kam auch zum Abschluss, doch die Scheibe ging leider nicht ins Tor. Mehr kam aber bei diesem Überzahlspiel nicht heraus, weil man es auch zu kompliziert spielte.
Anschließend war dann zur Abwechslung mal wieder das Penaltykilling der Eisbären an der Reihe, Bennet Roßmy musste wegen Haltens auf die Strafbank. Und Tampere machte in diesem Powerplay das halbe Dutzend voll, Waltteri Merelä mit dem sechsten Treffer der Finnen an diesem Abend – 1:6 (48.).
Danach passierte nicht mehr viel. Das Spiel lief aus, die Zeit runter, die Partie war längst entschieden. Und so feierten die Fans ihre Rückkehr ins Stadion und sangen bis zum Spielende.

Lehrstunde für die Eisbären

Neuzugang Blaine Byron im Interview nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Lehrstunde für die Eisbären Berlin! Nur in der Anfangsphase konnte man das Spiel offen halten und war für eine kurze Phase sogar die bessere Mannschaft. Doch mit zunehmender Spieldauer kam Tampere immer besser ins Spiel und vergab zum Ende des ersten Drittels auch noch zwei Powerplay-Chancen. Zu Beginn des Mitteldrittels kamen die Finnen hoch motiviert aus der Kabine und drängten die Berliner sofort ins eigene Drittel. Der Lohn war das schnelle 1:0. Das sorgte für noch mehr Selbstvertrauen bei Tampere und es folgten verheerende 3:03 Minuten aus Berliner Sicht. In dieser Zeit zog Tampere auf 5:0 davon und spielte mit den Eisbären Katz und Maus. Die Hausherren ergaben sich in dieser Phase ihrem Schicksal, hatten dem temporeichen Spiel der Finnen nichts mehr entgegenzusetzen, waren auch in den Zweikämpfen nicht präsent und verteidigten wie eine Schüler-Mannschaft. Auch Mathias Niederberger ließ sich davon anstecken und erwischte ebenfalls nicht den besten Abend. Nach dem 0:5 räumte er seinen Arbeitsplatz.
Das letzte Drittel war dann immerhin ein kleiner Erfolg für die Eisbären, denn man konnte schnell den Ehrentreffer erzielen, musste aber dann noch das sechste Gegentor hinnehmen.
Den Eisbären fehlte es letztendlich an allem, an Schnelligkeit, an der nötigen Zweikampfhärte, an der nötigen Disziplin. Man bekam von Tampere die Grenzen aufgezeigt.

Coach Serge Aubin im Interview nach dem Spiel. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Kapitän Frank Hördler meinte nach dem Spiel im Interview, dass Tampere im zweiten Drittel noch einmal einen Gang zugelegt hatte, es dann etwas ruppiger wurde und man ein bisschen den Kopf verloren hätte. Man hätte da dann cooler sein müssen.
Neuzugang Manuel Wiederer mangelte die fehlende Konstanz über 60 Minuten an. So viele schnelle Gegentore in einem Spiel hat er sicherlich schon mal bekommen, „aber es darf dir eben nicht passieren, weil ein Spiel dann außer Reichweite gerät“, so Wiederer
Coach Serge Aubin sagte nach dem Spiel, dass ihm der Einsatz seiner Mannschaft heute nicht gefallen hat. Er meinte, dass sie manchmal ein paar Wechsel gut hatten, aber dann… Doch Aubin blickte bereits nach vorne und sagte, er weiß wie gut die Mannschaft ist, wenn sie das tut, was sie am besten kann. Ob sie gegen die Schweden also wieder ihr anderes Gesicht zeigen, werden wir morgen sehen. Auf jeden Fall wird die Mannschaft eine Reaktion zeigen.

Eisbären Berlin – Deutscher Meister 2021: Die Krönung einer außergewöhnlichen Saison


Acht lange Jahre mussten wir Eisbären-Fans auf die achte Deutsche Meisterschaft warten. Heute vor neun Tagen war es dann endlich wieder so weit. Mit einem 2:1-Heimsieg im alles entscheidenden dritten Finalspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg kürten sich die Hauptstädter zum Deutschen Meister der PENNY DEL-Saison 2020/2021. Es war die Krönung einer außergewöhnlichen Saison, welche zweimal verschoben wurde, welche in zwei Gruppen stattfand und welche im Best-of-three-Modus ausgetragen wurde. Und natürlich einer Saison, in der das Herz in allen Stadien und Arenen in Eishockey-Deutschland fehlte: Die Fans konnten die Saison leider nur vor dem Fernseher verfolgen und so konnten die Berliner auch nicht mit ihren Fans die achte Meisterschaft feiern. Aber, das haben die Eisbären bereits versprochen, soll alles nachgeholt werden, wenn es wieder möglich ist. Die Gesundheit steht eben in diesen Zeiten ganz besonders an erster Stelle!

Mathias Niederberger nach dem 1:0-Heimsieg im Vorbereitungsspiel gegen München. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Das ich in meiner Saison-Analyse, welche ich nach jeder Saison geschrieben habe, heute über eine Meister-Saison berichten kann, damit habe ich zu Beginn der Vorbereitung nicht gerechnet. Denn die Vorbereitung war doch alles andere als gut, wenn gleich man da aber auch sagen muss, dass das Team, welches letztendlich in der Saison die Meisterschaft holte, zu diesem Zeitpunkt noch nicht zusammen war und man u.a. von Leihspielern des Kooperationspartner Los Angeles Kings verstärkt wurde.
Bis zum Beginn des Magenta-Sport Cups, welcher als Saison-Vorbereitung dienen sollte und an dem nur acht DEL-Teams teilnahmen, standen fünf Vorbereitungsspiele für die Berliner auf dem Programm. Zweimal testete man gegen München und dreimal gegen DEL2-Teams. In Weißwasser und Kassel konnte man gewinnen, gegen München gewann man ein Spiel und verlor das andere und in Bad Nauheim setzte es in der Generalprobe vor dem Auftakt des Magenta-Sport Cups eine knappe 3:4-Niederlage n.P.

Zu Beginn des Vorbereitungsturnieres trafen die Eisbären im Wellblechpalast auf die Schwenninger Wild Wings und bekamen von denen eine Lehrstunde erteilt. Mit 1:5 ging man auf eigenem Eis unter. Auch die nächsten drei Spiele waren nicht von Erfolg gekrönt. In Mannheim setzte es ein 0:3, in München holte man beim 2:3 n.V. wenigstens den einzigen Punkt und in Schwenningen bekam man mit 2:7 erneut eins auf die Mütze. Die letzten beiden Heimspiele fielen Corona bedingt aus, was vielleicht auch gut war. Denn der Magenta-Sport Cup ließ schlimmes für die Saison erwarten.

Erstes Bully in der Saison 2020/2021. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Doch kurz vor dem Saisonstart schlugen die Verantwortlichen der Eisbären nochmal auf dem Transfermarkt zu und holten mit Giovanni Fiore, Matt White und Kris Foucault drei Spieler, welche im Saisonverlauf eine entscheidende Rolle einnehmen sollten. Und zum Auftakt der PENNY DEL-Saison wartete mit Bremerhaven ein Team, welches vor der Saison als Geheimfavorit galt, spielten die Bremerhavener doch einen sehr starken Magenta-Sport Cup und mussten sich erst im Finale dem EHC Red Bull München geschlagen geben. Doch die Eisbären kamen perfekt aus den Startlöchern und sicherten sich beim 3:2-Heimsieg die ersten drei Punkte der neuen Saison.

Was zu Beginn der Saison auffiel? Die Eisbären waren extrem heimstark, nur auswärts wollte nichts gelingen. Die ersten drei Auswärtsspiele gingen allesamt verloren, den ersten Auswärtssieg feierte man im vierten Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen (5:2), von den ersten sieben Auswärtsspielen gewann man nur deren zwei – beide in Krefeld, Spiel Zwei endete mit 6:1. Nur konnte man diese Siege nicht wirklich feiern, gewann zu dieser Zeit doch jedes Team gegen die Seidenstädter.
Dabei waren die Berliner schon im dritten Auswärtsspiel kurz davor, den ersten Sieg einzufahren. Mit 3:0 führte man bereits bei der DEG, am Ende verlor man mit 4:5 n.V.
Das erste Ausrufezeichen auswärts setzte man nur 24 Stunden nach dem 6:1-Sieg in Krefeld in Iserlohn, als man am Seilersee mit 4:1 gewann. Von da an lief es auch auswärts rund für die Mannschaft von Chefcoach Serge Aubin.

Jubelnde Eisbären gab es in den ersten acht Heimspielen der neuen Saison. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Zu Hause lief es wie geschmiert für die Eisbären, welche die ersten acht Heimspiele in Folge gewannen und dabei die volle Punktzahl einfuhren. Erst die Grizzlys Wolfsburg stoppten diese Heimserie im neunten Heimspiel der Saison, als man sich mit 3:2 n.P. durchsetzen konnte. Es war der Auftakt in die erste Niederlagenserie der Eisbären, denn es folgte eine weitere Niederlage in Bremerhaven und auch das zweite Heimspiel gegen die Niedersachsen ging mit 2:3 n.V. verloren. Doch im zweiten Duell in Bremerhaven zeigten die Eisbären ihre Krallen und gewannen verdient mit 5:1 an der Küste.
Es war der Auftakt einer vier Spiele andauernden Siegesserie zum Abschluss der Nordrunde, darunter auch ein 8:1-Kantersieg auf eigenem Eis gegen die Düsseldorfer EG. Zum Auftakt der Südrunde folgte der fünfte Sieg in Serie, mit 5:3 setzte man sich gegen die Augsburger Panther durch.

Die Spiele gegen Ingolstadt waren voller Nickligkeiten. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Der Auftakt in die Spiele gegen die Süd-Teams verlief sehr gut für die Eisbären, gewann man doch fünf der ersten sechs Spiele und verlor nur das Auswärtsspiel in Ingolstadt mit 3:4. Man wähnte sich auf dem richtigen Weg, fühlte sich gut gerüstet für die beiden Duelle gegen München, welche eine Saison mit Höhen und Tiefen gespielt hatten bis zu diesem Zeitpunkt. Doch in den beiden Duellen mit Ex-Eisbären-Trainer Don Jackson bekamen die Eisbären deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Am Oberwiesenfeld verlor man mit 1:4 und zu Hause gar mit 0:5. Auf einmal musste man die Eisbären vorerst aus dem Kreise der Titel-Favoriten herausnehmen, denn es war anzunehmen, dass im Halbfinale München als Gegner warten würde. Dass es am Ende alles anders kam, konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen. Dazu aber später mehr.

Die Eisbären trafen danach zweimal in Folge auf ihren Angstgegner aus dem Magenta-Sport Cup, die Schwenninger Wild Wings. Während man zu Hause klar und deutlich mit 6:2 gewann, setzte es im Schwarzwald eine 2:4-Niederlage. Noch bitterer als die Pleite wog jedoch die Verletzung von Leo Pföderl, dessen Saison anschließend für beendet erklärt wurde. Ein herber Rückschlag für die Eisbären Berlin. Doch auch hier sollte alles anders kommen. Später mehr dazu.

Von den letzten vier Hauptrundenspielen gewannen die Eisbären zwei, darunter ein 4:1-Auswrtssieg beim Top-Favoriten Adler Mannheim. Die revanchierten sich aber mit einem 3:1-Sieg in der Hauptstadt. Zum Abschluss der Hauptrunde verlor man mit 5:6 n.P. bei den Augsburger Panthern und ging somit mit zwei Niederlagen in Folge ins Playoff-Viertelfinale gegen die Iserlohn Roosters.

Endstation Andreas Jenike, Iserlohn gewann Spiel Eins in Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Dort sollte Niederlage Nummer Drei folgen, denn die Sauerländer erzielten in der letzten Spielminute der regulären Spielzeit den 4:3-Siegtreffer in Berlin und fuhren mit dem Matchpuck zurück an den Seilersee. Dort erlebten die Mannen von Chefcoach Brad Tapper ihr blaues Wunder, denn die Eisbären fegten wie ein Orkan über den Seilersee, holten die Serie mit einem 6:0-Kantersieg noch einmal zurück nach Berlin.
Und in Spiel Drei legten die Roosters wieder los wie die Feuerwehr, führten bereits mit 2:0, doch die Eisbären spielten in den diesjährigen Playoffs ihr bestes Eishockey, wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen. So drehte man das Spiel am Ende noch in einen 5:3-Heimsieg um und buchte somit das Ticket für das Halbfinale.

Hart umkämpft war die Halbfinalserie gegen Ingolstadt. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Dort wartete der ERC Ingolstadt, welcher im Viertelfinale die große Überraschung schaffte und den EHC Red Bull München mit 2:0-Siegen in die Sommerpause schickte. Ein ganz harter Brocken also, welcher da auf die Eisbären wartete, doch die bekamen unerwartete Hilfe. Denn Leo Pföderl wurde noch einmal untersucht, seine Verletzung stellte sich nun doch nicht mehr als so schlimm dar und somit konnte die Nummer 93 wieder eingreifen.
Aber auch gegen die Schanzer ging Spiel Eins mit 3:4 verloren. Weil ein Ex-Eisbär zur Höchstform auflief – Louis-Marc Aubry.
In Spiel Zwei mussten die Eisbären also wieder liefern, doch sie lagen nach 40 Minuten mit 1:2 hinten. Das Saisonende drohte, aber diese Mannschaft gab einfach nicht auf. Man glich aus und als alles schon nach Verlängerung aussah, kam Ryan McKiernan und hämmerte die Scheibe 63 Sekunden vor der Schlusssirene ins Eck. Bäääm, 1:1, Spiel Drei in Berlin!
Doch auch dort erwischten die Eisbären wie gegen Iserlohn den schlechteren Start, liefen erneut einem 0:2-Rückstand hinterher. Doch Rückstände und die Aussicht auf die frühzeitige Sommerpause machten die Eisbären nur noch stärker und sie schlugen eiskalt zurück. Mit 4:2 wurde Ingolstadt besiegt und so zog man ins DEL-Finale ein.

Der Fels in der Brandung in Spiel Drei gegen Wolfsburg: Mathias Niederberger. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Dass dort am Ende dieser Saison zwei Teams aus dem Norden standen, hätten die Experten vor der Saison nicht gedacht, denn der Süden sollte ja viel stärker sein. Doch deren acht Teams waren bereits in der Sommerpause und so kämpften zwei Teams aus dem Norden um den DEL-Pokal. Die Eisbären Berlin trafen dabei auf ihren Angstgegner Grizzlys Wolfsburg. Denn alle vier Hauptrundenspiele hatte man gegen die Niedersachsen verloren, wenn gleich man aber auch sagen muss, dass drei dieser vier Spiele erst in der Verlängerung oder im Penaltyschießen entschieden wurden.
Und so ging auch Spiel Eins in die Verlängerung und dort schlug Wolfsburg eiskalt zu, 3:2-Auswärtssieg in Berlin. Die Grizzlys standen vor ihrer ersten deutschen Meisterschaft, während die Eisbären erneut Spiel Eins verloren. Doch auch dieses Mal zogen die Eisbären ihren Kopf aus der Schlinge und schlugen auswärts zurück. Mit 4:1 zeigte man den Wolfsburgern deutlich die Grenzen auf und machte deren Hoffnung, Meister auf eigenem Eis zu werden, zu Nichte.
Und in Berlin folgte dann die Krönung dieser Saison. Die Eisbären drehten zum dritten Mal eine Serie nach 0:1-Rückstand und kürten sich zum Deutschen Meister, zum achten Mal in der Vereinsgeschichte. Den Siegtreffer erzielte übrigens Leo Pföderl, der eigentlich gar nicht mehr spielen sollte. Am Ende erzielte er das Meistertor, solche Geschichten schreibt eben nur der Sport.

Der Jubel nach der Schlusssirene kannte dann natürlich keine Grenzen mehr und die Spieler der Eisbären Berlin feierten den Titelgewinn ausgelassen. Und Frank Hördler hatte als einziger schon richtig Routine darin, war es doch sein achter Meistertitel mit den Eisbären. Wahnsinn!

Der Wille und der Charakter dieser Mannschaft war unglaublich. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Aber dieser Titelgewinn war nur möglich, weil diese Mannschaft während der Saison so unglaublich zusammengewachsen ist. Da kämpfte Jeder für jeden, kein Spiel wurde verloren gegeben. Die Jungs glaubten immer bis zum Ende des Spiels an die Chance zum Sieg. Der unbändige Siegeswille war immer da, der Charakter dieses Teams war unglaublich. Frank Hördler erzählte vor kurzem auch in einem Podcast, was das Geheimnis der Eisbären war. Diese hatten sich schon während der Spiele gegen die Süd-Teams in den Playoff-Modus versetzt und wussten so, was zu tun war, wenn man Spiel Eins verlor. Dann setzte das Teams alles daran, die nächsten beiden Spiele zu gewinnen. Und das bereits in der Hauptrunde. Dieser Fakt stärkte die Eisbären so sehr, dass sie die drei Auftakt-Niederlagen in den Playoffs gut wegsteckten und eiskalt zurückschlugen.

Meistercoach Serge Aubin. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Chefcoach Serge Aubin meinte daher auch, dass seine Mannschaft ihr bestes Eishockey spielte, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stand. Wahrscheinlich brauchten die Jungs immer dieses besondere Druckgefühl, dass man mit einer weiteren Niederlage in die Sommerpause müsste. Anders kann man die drei Niederlagen in Spiel Eins nicht erklären. Wie sie sich dann aber immer wieder in die Serie zurück kämpften, verdient aller größten Respekt. Sowohl die Spielers als auch das Trainerteam um Serge Aubin und Craig Streu. Denn die änderten jeweils nach Spiel Eins ihr System und führten die Eisbären somit letztendlich zur Meisterschaft. Am Ende braucht es natürlich auch Spieler, die dieses System perfekt umsetzen, die hatten die Eisbären und so wurde man am Ende verdient Deutscher Meister.

Weil man eben die perfekte Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern hatte. Denkt man nur mal an das Torhüter-Duo aus Mathias Niederberger und Tobias Ancicka, welche beide eine überragende Saison spielten. Beide hatte weit mehr als 90 Prozent Fangquote aufzuweisen, Niederberger feierte fünf Shutouts und der junge Ancicka einen. Wann immer Ancicka gebraucht wurde, war er da und bewies seine Extraklasse. Dem jungen Goalie steht eine große Zukunft bevor.
Und Mathias Niederberger feierte in den Playoffs noch seinen sechsten Shutout der Saison und avancierte im alles entscheidenden Finalspiel gegen Wolfsburg zum Matchwinner. Denn als die Niedersachsen im letzten Drittel alles nach vorne warfen, war Niederberger der Fels in der Brandung. Mit diesem Torhüter-Duo sind die Eisbären auch für die kommende Saison bestens aufgestellt.

Playoff-MVP Ryan McKiernan (rechts), hier bei einem Fan-Talk Anfang 2020. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

In der Defensive ragte natürlich der Playoff-MVP Ryan McKiernan heraus. In der Hauptrunde kam er schon auf 25 Scorerpunkte (7 Tore/18 Assists), doch in den Playoffs wurde er zum Playoff-Monster. Dort sammelte er nochmal zehn Scorerpunkte und traf erneut sieben Mal. Einfach eine Weltklasse Saison der Berliner Nummer 58. Man kann nur hoffen, dass er seinen Vertrag in Berlin verlängert. Die Verhandlungen laufen noch.
Seine punktemäßig beste Saison spielte Jonas Müller, welcher wie in der Vorsaison zwar auf 15 Scorerpunkte kam, damals aber 51 Spiele dafür benötigte, während es in dieser Saison nur 37 waren. Zudem waren es in der vergangenen Saison 15 Vorlagen, diesmal erzielte Müller sieben Tore selbst und bereitete acht weitere vor.
Frank Hördler spielte seine erste Saison als Kapitän und führte seine Eisbären gleich zur Meisterschaft. „Nante“ kam auf drei Tore und zehn Vorlagen in der Hauptrunde und nochmal einem Tor und drei Vorlagen in den Playoffs.
Abgerundet haben die starke Defensive Kai Wissmann, John Ramage und Simon Després. Hinzu kommt natürlich noch der junge Eric Mik, der auf vier Assists in der Saison kam und sowohl in der Defensive als auch der Offensive eingesetzt wurde.
Aus diesem Verbund haben die Eisbären bisher einzig John Ramage verabschiedet, welcher sich den Schwenninger Wild Wings angeschlossen hat. Der Großteil der Defensive bleibt aber zusammen und soll, Gerüchten zu Folge, mit Morgan Ellis aus Ingolstadt und Nicholas B. Jensen aus Düsseldorf verstärkt werden. Damit wäre die Verteidigung des Deutschen Meisters noch tiefer besetzt.

Die Offensive wird natürlich überragt von der deutschen Top-Reihe um Leo Pföderl, Lukas Reichel und Marcel Noebels, der erneut Spieler des Jahres in der Penny DEL geworden ist. In der Hauptrunde kam Noebels auf 42 Scorerpunkte (6 Tore/36 Vorlagen), in den Playoffs ließ er nochmal zehn Scorerpunkte (1/9) folgen. Leo Pföderl sammelte 37 Scorerpunkte und war mit 20 Toren der beste Torjäger der Berliner in der Hauptrunde. In den Playoffs kam er nochmal zu sechs Einsätzen, in denen er drei Tore erzielte, darunter das Meisterschaftstor, und zwei weitere Tore vorbereitete. Lukas Reichel kam auf 27 Scorerpunkte (10/17) in der Hauptrunde und fünf (2/3) in den Playoffs. Ob wir ihn nächste Saison noch in Berlin sehen, hängt von den Chicago Blackhawks ab.
Matt White (19/20), Kris Foucault (18/12) und der während der Hauptrunde nachverpflichtete Zach Boychuk (12/13) erwiesen sich als die erhofften Verstärkungen und wurden zu enorm wichtigen Leistungsträgern. White scorte in den Playoffs weitere zehnmal (7/3), Boychuk neunmal (3/6) und Foucault fünfmal (1/4). Kris Foucault erwies sich vor allem in der Hauptrunde als „Mister 1:0“, Matt White erzielte zusammen mit Ryan McKiernan in den Playoffs die wichtigen Tore und Zach Boychuk erwies sich als echte Waffe im Berliner Powerplay.
Giovanni Fiore kam in der Hauptrunde auf acht Tore und zwölf Vorlagen, in den Playoffs waren es nochmal ein Tor und drei Vorlagen. Auch er hat seinen Teil zum Gewinn der Meisterschaft beigetragen.
Mark Zengerle kam verletzungsbedingt nur auf 18 Hauptrundenspiele, in denen ihm zwei Tore und elf Vorlagen gelangen. In den Playoffs folgten nochmal fünf weitere Assists.
Mark Olver kam in der Hauptrunde auf drei Tore und 17 Torvorlagen, in den Playoffs folgten zwei weitere Tore. Doch seine Zeit in Berlin endet mit dem Gewinn der Meisterschaft. Sein Vertrag wurde nicht mehr verlängert.

Sein Abgang tut der Fanszene besonders weh: PC Labrie (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Bei den Youngsters stachen vor allem Parker Tuomie und Sebastian Streu heraus, die eine richtig starke Saison gespielt haben. Auch Haakon Hänelt, Nino Kinder und Fabian Dietz bekamen ihre Eiszeit und konnten Akzente setzen. Dennoch endet die Zeit von Dietz in Berlin.
Ebenso wie die von Kris Foucault nach nur einem Jahr, gut möglich, dass man ihn vielleicht in Mannheim oder München wiedersehen wird. Auch Thomas Reichel, der Bruder von Lukas, wird nicht weiter in Berlin unter Vertrag stehen.
Ein Abgang schmerzt die Fanszene der Eisbären aber ganz besonders. Denn der Vertrag von PC Labrie wurde nicht verlängert. Ja, er war nie der große Scorer, aber alleine sein Auftreten auf dem Eis sorgte für den gehörigen Respekt beim Gegner auf dem Eis. Verletzungsbedingt kam Labrie in der Hauptrunde nur auf 19 Spiele, in denen er zwei Tore beisteuerte. In den Playoffs kam in neun Spielen nochmal ein Assist hinzu. Auch PC verabschiedet sich mit der Meisterschaft aus der Hauptstadt. Wir werden dich nie vergessen, PC!

 

Helden für die Ewigkeit! (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Die Eisbären Berlin haben sich die achte deutsche Meisterschaft gesichert. Manager Peter-John Lee und Sportdirektor Stéphane Richer haben dem Trainerteam um Serge Aubin und Craig Streu ein Team zur Verfügung gestellt, aus dem diese ein Meisterteam geformt haben. Sie haben aus vielen sehr guten Einzelspielern eine Mannschaft geformt, welche nie aufgab, welche immer an den Sieg glaubte, wo immer Jeder für jeden kämpfte und wo der Charakter einmalig war.
Bereits im letzten Jahr hätte man es schaffen können, Deutscher Meister zu werden, so Serge Aubin und Craig Streu. Doch Corona machte dieser Hoffnung einen Strich durch die Rechnung. Nun, ein Jahr später, haben die Beiden es tatsächlich geschafft und die Eisbären Berlin zur achten Deutschen Meisterschaft geführt. Ein Titel, der unter diesen Umständen ganz besonders ist. Ein Titel, der diese außergewöhnliche Saison gekrönt hat. Aber auch ein Titel, den man ohne seine Fans feiern musste. Hoffen wir, dass der Meistertitel 2021 als einziger in die Vereinsgeschichte eingeht, den man ohne seine Fans feiern musste. Denn mit uns Fans ist es dann doch schöner.

Aber eins bleibt für mindestes ein Jahr bestehen:

Alleiniger REKORDMEISTAAAAAAA!!!!