3:5 gegen Skellefteå: Eisbären zeigen deutliche Leistungssteigerung, verlieren aber am Ende doch unglücklich

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #2:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite CHL-Spiel der neuen Saison verloren. Zwei Tage nach dem Debakel gegen Tappara Tampere unterlag der Deutsche Meister Skellefteå AIK mit 3:5 (1:0,2:2,0:3), zeigte dabei aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel am Freitag. Dass man am Ende aber doch als Verlierer vom Eis gegangen ist, war der mangelnden Chancenverwertung geschuldet. So sah es auch Trainer Serge Aubin, der zudem anmerkte, dass man das Spiel auch wegen individueller Fehler verloren hat. Da sprach er sicher Gegentor Eins und Zwei an. Aber er sah auch, dass seine Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Coach Serge Aubin hatte nach der 1:6-Klatsche gegen Tampere am Freitagabend das selbe Personal zur Verfügung, änderte aber die Reihen komplett. Einzig das Defensiv-Pärchen Morgan Ellis und Jonas Müller blieb zusammen. Ansonsten wurde das Duo Frank Hördler und Kai Wissmann getrennt. Hördler verteidigte an der Seite von Simon Després und Wissmann mit Eric Mik, welcher am Freitag noch im Angriff ausgeholfen hatte. Marcel Noebels und Leo Pföderl spielten gegen Tampere noch mit Zach Boychuk zusammen, heute war es Neuzugang Kevin Clark. Die Reihe Matt White-Blaine Byron-Kevin Clark wurde somit komplett auseinander gerissen, denn White bildete heute eine Formation mit Boychuk und Giovanni Fiore. Und Byron stürmte an der Seite von Mark Zengerle und Manuel Wiederer. Korbinian Geibel war siebter Verteidiger und Sebastian Streu und Bennet Roßmy die Angreifer Nummer Zehn und Elf.

Serge Aubin war mit der Spielweise seiner Mannschaft gegen Tampere zum CHL-Auftakt nicht zufrieden, meinte aber direkt danach, dass seine Mannschaft gut ist, wenn sie das umsetzt, was sie am besten kann. Am Freitag war aber das Problem, dass sich die Eisbären an den Gegner anpassen wollten und somit nicht sie selbst waren. Das sollten die Eisbären heute anders machen, um am Ende erfolgreich zu sein.

Eisbären belohnen sich für starken Beginn mit der frühen Führung

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Flotter Beginn beider Mannschaften, die schnell die neutrale Zone überbrückten und den Weg zum gegnerischen Tor suchten. Doch für den ersten Torjubel sorgten die Berliner in der dritten Spielminute. Auf Höhe der Mittellinie erkämpfte Sebastian Streu die Scheibe an der linken Bande, schaltete den Turbo ein und spielte den Querpass rechts raus, wo Bennet Roßmy die Scheibe stark erarbeitete. Matt White schoss einmal, setzte ein zweites Mal nach, die Spieler beider Mannschaften hatten die Scheibe kurz aus den Augen verloren, da lag sie auch schon im Tor. Von einem schwedischen Spieler prallte der Puck ins Tor – 1:0 (3.).
Kurz darauf das erste Powerplay für Skellefteå nach einer Strafe gegen Simon Després, doch das Penaltykilling der Hausherren überstand die erste Unterzahl der Partie schadlos.
Die Hauptstädter hatten also den gewünschten und erhofften Start, den man zwar auch am Freitag hatte, aber da eben kein Tor erzielte. Heute traf man aber früh im Spiel. Und man blieb am Drücker, spielte ein aggressives Forechecking und hatte weitere gute Möglichkeiten durch Kevin Clark und Giovanni Fiore. Das Spiel der Berliner sah sehr gut aus, hinten verteidigte man die Angriffe der Schweden sauber weg. Man merkte der Mannschaft von Serge Aubin, dass man sich nach der 1:6-Niederlage gegen Tampere definitiv etwas vorgenommen hatte. Und das setzte man bis hierhin sehr gut um und bestimmte das Spiel gegen das schwedische Top-Team von Skellefteå, die ja auch mit einer Niederlage im Gepäck (1:5 in Lugano) nach Berlin reisten. Was die Eisbären-Fans zwischendurch auch mit Applaus honorierten.
In der Folge häuften sich die Chancen für die Eisbären, aber sie konnten diese weiterhin nicht nutzen. Wie aus dem Nichts kam gegen Ende des ersten Drittels dann mal Skellefteå vor das Berliner Tor und traf durch Joakim Lindström nur das Aluminium. Da hatten die Eisbären Glück, wenn gleich der Ausgleich keinesfalls verdient gewesen wäre.
Mehr passierte danach nicht mehr und so nahmen die Eisbären eine verdiente 1:0-Führung mit in die Kabine. In diese wurden die Berliner mit großem Applaus von den Rängen verabschiedet. Diesen hatte sich die Mannschaft auch redlich verdient.

Skellefteå mit dem Doppelschlag, aber die Eisbären schlagen cool zurück

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Zu Beginn des Mitteldrittels waren es erneut die Hauptstädter, welche das erste Tor erzielten. Matt White startete aus dem eigenen Drittel den Konter Richtung Gustaf Lindvall und blieb vor dem schwedischen Goalie eiskalt und erhöhte auf 2:0 (22.).
Doch nur eine knappe Minute später kam Skellefteå zum Anschlusstreffer. Allerdings mit gütiger Einladung der Eisbären, denn die hatten Abstimmungsprobleme durch Korbinian Geibel und Mathias Niederberger, Rickard Hugg sagte „danke“ und traf ins halbleere Berliner Tor – 2:1 (23.).
Und die kuriosen Tore gingen weiter. In der 25. Spielminute kam Stefan Loibl an die Scheibe, wurde im Angriffsdrittel nicht richtig angegriffen und zog per Rückhand ab. Der Puck ging am kurzen Pfosten rein, da sah Mathias Niederberger nicht gut aus – 2:2.
Die Eisbären geschockt? Keinesfalls! Denn die schlugen nur 42 Sekunden später wieder zurück. Zach Boychuk behauptete auf der linken Seite die Scheibe, spielte sie in den Slot, wo Giovanni Fiore nicht lange fackelte und die Berliner erneut in Führung brachte – 3:2 (25.).
Vier Tore in 3:23 Minuten, furioser Beginn ins zweite Drittel. So, wie auch am Freitag gegen Tampere, als die Finnen in 6:30 Minuten fünf Tore erzielten. Heute waren es vier und die auch noch gerecht verteilt.

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Die Hausherren spielten anschließend direkt weiter nach vorne und kreierten Torchancen, nur diese konnte man nicht nutzen. Aber die Reaktion auf die beiden schnelle Gegentore war großartig. Aber auch Skellefteå kam ab und zu mal vor das Berliner Tor, einmal war Albin Sundsvik durch, wurde aber rechtzeig vor dem Abschluss gestört. Doch optisch überlegen waren in diesen Minuten die Eisbären, die das Spiel nach der wilden Anfangsphase wieder gut beruhigt hatten.
Aber die Eisbären mussten dennoch immer hellwach sein, denn Skellefteå ist eine Spitzen-Mannschaft und immer für eine Chance und ein Tor gut. Und erneut war es Sundsvik, welcher diesmal auch zum Abschluss kam, aber Mathias Niederberger fuhr die Schoner aus.
Sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause bot sich Skellefteå die Chance zum Ausgleich, als Kai Wissmann die zweite Strafzeit der Berliner in diesem Spiel kassierte und den Schweden somit das zweite Powerplay der Partie ermöglichte. Ein, zwei Chancen hatten die Gäste, aber auch das zweite Unterzahlspiel wurde von den Eisbären schadlos überstanden.
Skellefteå kam nun nochmal stark auf und Rickard Hugg mit dem Onetimer von der blauen Linie, welchen Mathias Niederberger entschärfte, dabei aber seine Maske verlor. Zum Ende des Mitteldrittels mussten die Eisbären ihre Führung also nochmal hartnäckig verteidigen. Doch für Entlastung sorgte die erste Strafzeit gegen Skellefteå vier Minuten vor der zweiten Pause. Oskar Nilsson ermöglichte den Eisbären das erste Powerplay der Partie. Doch dieses war nicht von Erfolg gekrönt, auch wenn Zach Boychuk (2x) und Matt White zu Chancen kamen.
So nahmen die Hausherren eine knappe aber verdiente 3:2-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im letzten Drittel spielt Skellefteå seine Klasse aus

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Der erste Jubel im letzten Drittel brandete auf, aber der Grund dafür war kein Tor auf dem Eis sondern die Tatsache, dass Eisbären-Verteidiger Nicholas B. Jensen sich mit Dänemark für Olympia qualifiziert hatte. Diese Info sorgte in der Arena am Ostbahnhof für großen Applaus. Herzlichen Glückwunsch auch von uns zur erfolgreichen Olympia-Qualifikation!
Auf dem Eis war es Skellefteå, welches sehr engagiert und druckvoll zurück auf das Eis kam. Verständlich, lagen sie doch mit 2:3 hinten. Aber noch stand das Defensiv-Bollwerk der Eisbären sicher.
Bis zur 46. Spielminute, da spielte Adam Wilsby den Party-Crasher zum 3:3 (46.). Angesichts der Spielanteile im Schlussdrittel verdient.
Doch die Eisbären suchten dann auch mal wieder den Vorwärtsgang und beinahe wären sie erneut in Führung gegangen, doch Morgan Ellis traf nur den linken Pfosten. Fortan die Hausherren wieder drin im Spiel und mit guten Chancen, sie wollten die Führung zurück, doch Gustaf Lindvall stand im Weg.
Ebenso stand Mathias Niederberger mit einem klasse Fanghand-Save Rickard Hugg im Weg und bekam dafür großen Applaus von den Rängen.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Doch knapp fünf Minuten vor dem Ende schlug es doch hinter Mathias Niederberger ein. Schneller Konter von Skellefteå und Albin Sundsvik schloss eiskalt ab – 3:4 (56.). Die Schweden hatten in dieser Szene das nötige Quäntchen Glück, was den Eisbären bei manchen Chancen fehlte.
Nun musste also die Schlussoffensive der Eisbären kommen, doch diese wurde etwas schwierig, denn zwei Minuten vor dem Ende kassierten die Hausherren eine Strafzeit und mussten so die letzten beiden Minuten in Unterzahl spielen. Kai Wissmann musste wegen Hakens in die Kühlbox. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um eine Strafzeit zu kassieren. Die Eisbären versuchten trotzdem alles, nahmen rund 50 Sekunden vor dem Ende Goalie Mathias Niederberger vom Eis, doch das nutzten die Schweden zur Entscheidung. Rickard Hugg machte den Decker auf die Partie – 3:5 (60.).

Eine bittere Niederlage, weil das Spiel eben hätte so oder so ausgehen können. Die Eisbären spielten ein starkes erstes Drittel und führten dort auch verdient. Auch der Beginn des zweiten Drittels lief gut für die Berliner, doch dann brachten zwei individuelle Fehler Skellefteå zurück ins Spiel. Darauf fanden die Eisbären aber noch einmal eine Antwort. Doch im Schlussdrittel, als das Spiel auf des Messer Schneide stand, hatten die Schweden das bessere Ende und das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite und sicherten sich so den ersten Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Dennoch können die Eisbären viel Positives aus diesem Spiel mitnehmen, machte man doch einen großen Schritt nach vorne, wie Coach Serge Aubin (siehe Foto links) nach dem Spiel resümierte. Aber er gab eben auch zu, dass die individuellen Fehler das Spiel durchaus entschieden haben.
Auch Giovanni Fiore fand es ein gutes Spiel, welches man zum Großteil auch in der Hand hatte. Aber man befindet sich eben auch in einem Prozess, das passiert nicht alles an einem Abend.
Marcel Noebels fand, dass es eine riesen Steigerung gewesen war, das Spiel dann aber durch Kleinigkeiten verloren wurde. Daraus muss man lernen und auch mal von der Strafbank wegbleiben.
Und Sebastian Streu fand es schade, dass man verloren hat, denn die Fans hätten sich den Sieg für ihre super Stimmung verdient gehabt. Aber das holen sie beim nächsten Mal nach, sagte Sebastian Streu nach dem Spiel im Interview.

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