8:2-Kantersieg am Seilersee! Die Eisbären feiern in Iserlohn ein Schützenfest

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagnachmittag einen Kantersieg am Seilersee gefeiert. Bei den Iserlohn Roosters setzten sich die Hauptstädter hochverdient mit 8:2 (4:1,3:0,1:1) durch und setzten damit ein dickes Ausrufezeichen. Schon nach neun Minuten führten die Eisbären mit 4:0. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste heute auf den verletzten Lean Bergmann verzichten. Für ihn gab Patrice Cormier sein DEL-Debüt. Dadurch gab es Veränderungen in der dritten und vierten Reihe. Cormier stürmte als Center zwischen Yannick Veilleux und Maximilian Heim in Reihe drei. Die nominell vierte Reihe bildeten Eric Hördler, Manuel Wiederer und Tobias Eder.
Und noch eine Änderung gab es im Tor. Dort bekam Jake Hildebrand seine wohlverdiente Pause. Nikita Quapp durfte heute im Sauerland beginnen.

An Iserlohn haben die Eisbären keine guten Erinnerungen, verlor man doch alle vier Spiele in der Hauptrunde der vergangenen Saison. Heute wollte man diese Negativserie beenden. Einfach sollte dies am Seilersee aber nicht werden, dennoch galten die Eisbären als Favorit in diesem Duell.

Eröffnete den Torreigen im ersten Drittel: Zach Boychuk (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

2:0 für die Eisbären nach 64 Sekunden

Und der Favorit mit dem Blitzstart. 45 Sekunden waren gespielt, da fuhr Marcel Noebels über links ins Angriffsdrittel, spielte den klasse Querpass auf Leo Pföderl, welche die Scheibe direkt zurück in den Slot passte, wo Zach Boychuk nur noch ins leere Tor einschießen musste – 1:0 (1.).
Ganze 19 Sekunden später bekamen die Sauerländer die Scheibe nicht raus, Morgan Ellis kam im hohen Slot zum Abschluss und erhöhte so auf 2:0 (2.).
Iserlohns Coach Greg Poss nahm daraufhin erstmal seine Auszeit. Mit diesem Start konnte Poss überhaupt nicht zufrieden sein. Serge Aubin hingegen schon. Traumstart für die Eisbären!
Die Hausherren fortan auf der Suche nach einer schnellen Antwort. Iserlohn fuhr die ersten Angriffe und brachte die ersten Scheiben Richtung Tor, etwas Gefährliches war aber noch nicht dabei gewesen.
Gefährlich wurden dann aber wieder die Eisbären. Die Berliner hatten sich im Angriffsdrittel festgesetzt und Kai Wissmann fuhr an der blauen Linie in Position, um dann den Hammer auszupacken – 3:0 (7.). Nach dem Gegentor verließ Andreas Jenike seinen Kasten, Kevin Reich kam für ihn ins Tor.
Aber auch der Torhüterwechsel half nichts. Die Berliner mit zu viel Platz, die Scheibe kam an den linken Pfosten zu Boychuk, welcher problemlos auf 4:0 stellte (9.). Wow, was für eine Machtdemonstration der Hauptstädter! Iserlohn bestätigte derweil seinen Ruf als schlechteste Defensive der Liga.
Iserlohn unterliefen im Auftaktdrittel unglaublich viele Fehler, die Verunsicherung war deutlich zu spüren. Bei den Eisbären hingegen merkte man die Spielfreude. Angesichts des Spielstands auch kein Wunder.
Doch fünf Minuten vor dem Ende landete ein Schuss der Hausherren mal im Berliner Tor. Balázs Sebök hatte abgezogen und auf 1:4 verkürzt (15.).
Der Treffer sorgte aber für keine Ruhe bei den Sauerländern, denen weiterhin Fehler unterliefen. Die Eisbären verpassten es aber, diese auszunutzen. Somit blieb es bei der souveränen 4:1-Führung nach dem ersten Drittel.

Feierte heute sein Debüt in der neuen Saison: Goalie Nikita Quapp (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Erstes DEL-Tor von Patrice Cormier

Das zweite Drittel begannen die Eisbären in Überzahl, doch da dauerte es bis zum Ende der Strafzeit, ehe Patrice Cormier auf 5:1 stellen konnte, die Scheibe ging Kevin Reich durch die Schoner (22.). Im ersten Spiel gleich mal sein erstes Tor, was für ein Einstand von Cormier!
Iserlohn kam erstmals nach fünf Minuten mal gefährlich vor das Berliner Tor, doch der Zwei-auf-eins-Angriff blieb ungenutzt. Da wäre mehr drin gewesen für Iserlohn.
Direkt im Gegenzug machten die Eisbären dann das halbe Dutzend voll. Manuel Wiederer brachte die Scheibe von hinter dem Tor einfach mal vors Tor, wo sie irgendwie ins Tor ging – 6:1 (26.).
Selbst in Unterzahl waren die Eisbären die gefährlichere Mannschaft. Iserlohn wirkte komplett von der Rolle. Was auch für eine ruhige Halle am Seilersee sorgte. Die Roosters-Fans waren verständlicherweise komplett bedient.
Und die Eisbären hatten auch weiterhin Lust auf Tore. Kai Wissmann mit dem Auge für Yannick Veilleux auf der linken Seite und der hatte keine großen Probleme, die Scheibe im Iserlohner Tor zu versenken – 7:1 (34.). Gegenwehr von Iserlohn? Fehlanzeige!
Von den heimischen Fans gab es zum Ende des Mitteldrittels auch noch Pfiffe, weil Iserlohn im Powerplay nicht wirklich offensiv nach vorne spielte. Was aber auch kaum möglich war, angesichts des aggressiven Forecheckings der Eisbären. Diese nahmen nach 40 Minuten eine hochverdiente 7:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Erzielte in Iserlohn sein erstes Saisontor für die Eisbären: Frederik Tiffels (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Frederik Tiffels mit seinem ersten Saisontor

Ein Aufbäumen der Roosters war im Schlussdrittel zunächst nicht zu sehen. Das Spiel plätscherte eher nur noch so dahin. Die Eisbären waren weiterhin offensiv ausgerichtet, aber nicht mehr mit dem letzten Zug zum Tor. Wer will es ihnen verdenken bei so einer hohen Führung.
Für das erste Highlight im Schlussdrittel sorgte der Eismeister, der eine Scheibe nach einem Check von Morgan Ellis austauschen musste. Die Hausherren steckten die Zwangspause besser weg und kamen in Überzahl durch Michael Dal Colle zum 2:7 aus Iserlohner Sicht (51.).
Doch die Eisbären gaben die schnelle Antwort darauf. Morgan Ellis gab die Scheibe Richtung Tor, Frederik Tiffels war zur Stelle und erhöhte auf 8:2 (52.).
Danach passierte nichts aufregendes mehr am Seilersee. Die Hauptstädter setzten sich am Ende auch in der Höhe verdient mit 8:2 in Iserlohn durch.

5:0 gegen Nürnberg! Leo Pföderl mit einem Doppelpack und Jake Hildebrand mit seinem ersten Shutout im Eisbären-Trikot

WalkersBarenNews 2023/2024 – #4

Die Eisbären Berlin haben zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Niederlagen in Folge gewann man am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers. Am Ende setzte man sich vor 14.030 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena hochverdient mit 5:0 (1:0,3:0,1:0) durch und feierte damit im zweiten Heimspiel der Saison den zweiten Heimsieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte seinen Kader auf zwei Positionen. In der Verteidigung nahm Marco Nowak die Rolle des siebten Verteidigers ein, Korbinian Geibel rückte dafür an die Seite von Morgan Ellis. Eric Mik stand nicht im Kader. Und in der Offensive rückte Eric Hördler für Michael Bartuli an die Seite von Yannick Veilleux und Manuel Wiederer in die vierte Reihe. Im Tor begann erneut Jake Hildebrand. Einige Fans hatten heute eigentlich mit einer Pause für den Neuzugang gerechnet und stattdessen Nikita Quapp im Tor erwartet.

Die Ausgangslage war klar: Nach zwei Niederlagen in Folge wollten die Berliner zurück in die Erfolgsspur finden. Die Vorzeichen dafür standen nicht schlecht, hatte der heutige Gegner Nürnberg doch seine bisherigen beiden Auswärtsspiele verloren. In der vergangenen Saison gewannen beide jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel.

Jubel der Eisbären-Spieler über das 1:0 von Leo Pföderl. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl sorgte für die Führung

Leicht nervöser Beginn ins Spiel der Eisbären, denen zu Spielbeginn zu viele unnötige Scheibenverluste unterliefen. Die Berliner fanden so nach und nach ins Spiel und suchten dann auch den Weg in die Offensive, doch die Schüsse stellten Nürnbergs Goalie Niklas Treutle bis hierhin vor keine größeren Probleme.
Fortan entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel mit Vorteilen für die Hausherren. Die Gäste lauerten auf Fehler der Eisbären, um dann blitzschnell umzuschalten. Nur gelangen ihnen solche Umschaltmomente eher weniger, weil die Berliner Defensive das bis hierhin stark weg verteidigte.
Mit zunehmender Spieldauer lag das 1:0 für die Hausherren in der Luft und nach zwölf Minuten war es dann auch soweit. Leo Pföderl war der Torschütze gewesen, musste nur noch abstauben.
Den Gästen aus dem Frankenland bot sich aber die schnelle Chance zum Ausgleich, denn die Ice Tigers hatten das erste Powerplay der Partie. Und dort stellen die Franken das zweitbeste der Liga. Davon war hier aber mal so rein gar nichts zu sehen. Das Penalty Killing der Hauptstädter ließ die Nürnberger nicht mal in die Formation kommen und somit verpuffte die erste Überzahl der Gäste gefahrenlos.
Vorne waren die Gäste harmlos, hinten standen sie inzwischen gehörig unter Druck. Die Eisbären drängten auf das 2:0, verpassten dieses aber bis hierhin mehrfach.
Nürnberg bekam gegen Ende des ersten Drittels ein zweites Powerplay, das sah schon deutlich gefährlicher aus als das erste, aber Jake Hildebrand ließ bisher keine Scheibe durch. Die Gäste kamen durch die beiden Überzahlspiele besser ins Spiel und kamen so auch zu den ersten gefährlichen Angriffen im Spiel. Doch noch hielt die Defensive der Hausherren dem Druck der Gäste stand, weshalb es nach 20 Minuten 1:0 für die Eisbären stand.

Läuft so langsam aber sicher heiß: Leo Pföderl (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Spielfreudige Eisbären erhöhen auf 4:0

Zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären wieder mit mehr Offensivaktionen. Aus allen Rohren feuerten die Berliner Spieler, aber Niklas Treutle war stets zur Stelle. Das Spiel spielte sich in den Anfangsminuten fast ausschließlich im Nürnberger Drittel ab. Nürnberg konnte selten mal für Entlastung sorgen.
Mit fortlaufender Spieldauer konnten die Franken aber auch mal wieder Angriffe fahren und sorgten dort auch immer mal wieder für Gefahr, aber nach wie vor kamen sie nicht vorbei an Jake Hildebrand. In dieser Phase war es ein ständiges hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Aber die Eisbären waren es, welche trafen. Scheibengewinn der Eisbären hinter dem Tor durch Zach Boychuk, Marcel Noebels spielte die Scheibe in den Slot, wo Leo Pföderl angerauscht kam. Der ehemalige Nürnberger tat seine Ex-Kollegen heute gehörig weh – 2:0 (28.). Die Nummer 93 läuft so langsam aber sicher heiß. Dafür hat er sich den richtigen Gegner ausgesucht.
In Überzahl hätten die Hausherren beinahe das 3:0 erzielt, aber zwei dicke Chancen vereitelte Niklas Treutle. Kurz darauf die Gäste aus Nürnberg mit einem Mann mehr auf dem Eis und der Chance zum Anschlusstreffer, doch das zweitbeste Powerplay der Liga hatte heute gehörig Sand im Getriebe.
Die Eisbären hingegen konnten in der Schlussphase des zweiten Drittels ein Powerplay nutzen. Ben Finkelstein brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, dort blieb sie zunächst hängen. Der Doppelpacker Pföderl spitzelte die Scheibe blitzschnell rüber zu Blaine Byron, welcher sie im Nürnberger Tor unterbrachte – 3:0 (35.). Leo Pföderl damit bisher an allen drei Toren gegen seinen Ex-Verein heute Nachmittag beteiligt.
Nun liefen die Eisbären richtig heiß und drohten Nürnberg auseinander zu nehmen. Über Morgan Ellis und Manuel Wiederer kam Tobias Eder an die Scheibe und netzte zum 4:0 ein (37.). Wow, was für ein Drittel der Hauptstädter gegen mittlerweile überforderte Nürnberger!
Kurz vor Drittelende hätten die Eisbären auf 5:0 stellen können, doch die Chancen im Überzahl blieben ungenutzt. Somit blieb es beim hochverdienten 4:0 nach 40 Minuten.

Zeigte heute wieder eine starke Leistung im Berliner Tor und feierte den ersten Shutout der Saison: Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Jake Hildebrand hält sein Tor sauber

Ebenso ungenutzt blieb ein Powerplay der Hauptstädter zu Beginn des Schlussdrittels, was angesichts des komfortablen Vorsprungs nicht sonderlich schmerzte. Nürnberg versuchte zu Beginn direkt den Anschlusstreffer zu erzielen, aber nach wie vor war kein vorbeikommen an Jake Hildebrand, welcher bis hierhin eine tadellose Leistung zeigte. Auch per Penalty war der Berliner Goalie heute nicht zu überwinden.
Während die Eisbären in der Folge weiter am fünften Treffer arbeiteten, versuchte Nürnberg weiterhin wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Die Berliner waren dem 5:0 aber deutlich näher als die Franken dem 4:1. Und so kam es am Ende auch. Yannick Veilleux zog mit viel Speed Richtung Tor, legte die Scheibe anschließend für Zach Boychuk ab und der erhöhte auf 5:0 (58.).
Dabei blieb es am Ende auch. Die Berliner feierten einen souveränen und nie gefährdeten Heimsieg gegen auswärts weiterhin sieglose Nürnberger. Neben Leo Pföderl, der einen Doppelpack erzielte, war Goalie Jake Hildebrand der überragende Mann des Nachmittags. Der neue Goalie feierte im sechsten Spiel für die Eisbären Berlin seinen ersten Shutout. Saubere Leistung, Jake!

2:4 in Mannheim! Die Eisbären kassieren beim Erzrivalen die erste Saisonniederlage

Am vierten Spieltag hat es die Eisbären Berlin erwischt: Ausgerechnet beim Erzrivalen Adler Mannheim verloren die Hauptstädter mit 2:4 (1:2,1:1,0:1). Am Ende scheiterte man am sehr starken Arno Tiefensee im Adler-Tor. Insgesamt war es aber eine sehr intensive Partie, in der sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Am Ende hatten die Kurpfälzer aber das Bessere Ende auf ihrer Seite.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Auswärtssieg in Augsburg rein gar nichts an seinen Reihen. Auch im Tor blieb alles unverändert, Jake Hildebrand hütete erneut das Berliner Tor.

Die Eisbären wollten im vierten Spiel den vierten Sieg einfahren, einfach sollte das aber nicht werden. Schließlich traf man auf den Verfolger und Erzrivalen Mannheim. Die Adler hatten im Vorfeld dieser Partie zwei von drei Spielen gewonnen und die einzige Niederlage erst nach Penaltyschießen kassiert. Vergangene Saison gewannen die Berliner beide Auswärtsspiele in der Kurpfalz. So durfte es heute gerne weitergehen.

Denis Reul gegen Yannick Veilleux. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Tore nach sechs Minuten

Der Start glückte jedenfalls nicht. Denn die Mannheimer legten einen guten Start hin und gingen durch Maximilian Eisenmenger mit 1:0 in Führung (3.).
Aber die Antwort der Eisbären ließ nicht lange auf sich warten. Leo Pföderl mit dem Zuspiel vors Tor auf Zach Boychuk und der vollendete eiskalt gegen Arno Tiefensee – 1:1 (4.).
Spitzenspiel stand auf diesem Spiel drauf, Spitzenspiel war hier von Beginn an drin. Es gibt eben Spiele, die willst du einfach nicht verlieren.
Doch wie bereits erwähnt sollte es nicht einfach werden. Schon gar nicht, wenn man auf der Strafbank sitzt. Kai Wissmann musste in die Kühlbox und drei Sekunden später klingelte es erneut im Berliner Tor. DEL-Top-Scorer Matthias Plachte überwand Jake Hildebrand in Überzahl – 1:2 (6.).
Was für ein Start in der SAP-Arena. Beide Mannschaften waren hoch motiviert in dieses Spiel gegangen, was man an der Intensität deutlich merkte. Und was gehört zu einem Duell zweier Erzrivalen? Natürlich, eine Schlägerei! Denis Reul und Yannick Veilleux tauschten ein paar Nettigkeiten aus.
Die Adler danach in Überzahl und auch in der Formation, doch dieses Mal gelang den Hausherren kein weiterer Treffer.
Im weiteren Spielverlauf blieb es weiterhin intensiv. Es ging rauf und runter, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung Tor. Mannheim mit dem leichten optischen Übergewicht, aber auf Jake Hildebrand war Verlass. Nach intensiven 20 Minuten stand es 1:2 aus Berliner Sicht.

Ty Ronning erzielte das 2:2. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Schneller Ausgleich der Eisbären, aber Mannheim legt zum dritten Mal vor

38 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da glichen die Berliner bereits aus. Scheibengewinn der Eisbären, dann ging es schnell und Ty Ronning mit dem 2:2 (21.).
Danach ging es weiter sehr intensiv zur Sache, Mannheim war auf der Suche nach einer Antwort und setzte sich sehr lange im Berliner Drittel fest. Zum Glück aus Sicht der Eisbären gelang ihnen in dieser Phase aber nicht der erneute Führungstreffer. Glück hatten die Eisbären nochmal, als David Wolf frei vor Hildebrand zum Abschluss kam. Doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten.
Im zweiten Drittel wechselten sich die Phasen ab, in denen eine Mannschaft das Übergewicht hatte. Mitte der Partie waren es nämlich die Eisbären, welche die aktivere Mannschaft waren. Aber genau wie Mannheim konnten auch die Berliner diese Phase nicht nutzen.
Aber in der Schlussphase konnten die Adler dann treffen. Mannheim setzte stark nach, Markus Hännikäinen zog vors Tor, legte die Scheibe dann rüber zu Jyrki Jokipakka, welcher die Adler zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (36.). Das war zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten.

Endstation Arno Tiefensee: Der Mannheimer Goalie ließ die Berliner Spieler im letzten Drittel verzweifeln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Tiefensee lässt die Eisbären verzweifeln

Im Schlussdrittel arbeiteten die Eisbären am Ausgleich, konnten aber das Powerplay zu Beginn des Drittels nicht nutzen. Auch danach blieben die Berliner dran, aber nach wie vor war Arno Tiefensee im Adler-Tor nicht zu bezwingen.
Auf der Gegenseite waren aber auch die Adler bei einem Wechsel enorm gefährlich. Jake Hildebrand musste in dieser Sequenz gleich zwei-, dreimal retten. Es blieb weiterhin ein enorm spannendes Spiel zwischen den beiden Erzrivalen.
Auch in der Folge stand Hildebrand weitere Male im Mittelpunkt und hielt die Chance der Eisbären auf etwas Zählbares am Leben. Doch um Punkte mitzunehmen, musste man auch mal wieder was nach vorne machen, was in dieser Phase nicht der Fall war.
Sieben Minuten vor dem Ende war das dann der Fall und beinahe hätte es im Mannheimer Tor geklingelt. Aber Tobias Eder traf leider nur den Pfosten. Kurz darauf Powerplay für die Eisbären und die Chance zum Ausgleich. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe hatte Marcel Noebels per Onetimer die Chance, aber auch hier war Tiefensee zur Stelle.
Den Berlinern lief so langsam aber sicher die Zeit davon. Die Hauptstädter bauten in der Schlussphase auch nochmal ordentlich Druck auf, aber die Mannheimer Defensive stand äußerst kompakt vor dem Tor. Man kam dennoch zu dicken Chancen, aber entweder stand Arno Tiefensee und bei einer Szene sogar Denis Reul im Weg. Da war das Tor leer gewesen. Wahnsinn!
Serge Aubin nahm am Ende seine Auszeit und zudem Goalie Jake Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das nutzten die Adler zur Entscheidung. Die Scheibe wurde raus gechippt, Kris Bennett gewann das Laufduell und traf ins verwaiste Berliner Tor – 2:4 (59.).
Somit kassierten die Eisbären im vierten Spiel die erste Saisonniederlage. Dass die irgendwann mal kommen würde, war klar. Aber Niederlagen in Mannheim sind nie schön. Chancen zum Ausgleich hatte man, aber am Ende ließ Teufelskerl Arno Tiefensee keine Scheibe mehr durch.

5:1 im ersten Testspiel: Yannick Veilleux und Michael Bartuli führen die Eisbären zum Sieg in Weißwasser.

Die längste Sommerpause für die Eisbären Berlin und deren Fans ist vorbei. Mit dem obligatorischen ersten Testspiel beim Kooperationspartner Lausitzer Füchse starteten die Hauptstädter in die neue Saison. Eine, in der es definitiv besser laufen soll, als noch in der abgelaufenen Saison, als man die Playoffs verpasste. Dafür gab es im Sommer einen großen Umbruch im Kader des DEL-Rekordmeisters. Das neu formierte Team gewann den ersten Test beim Kooperationspartner Lausitzer Füchse vor 2.732 Zuschauer verdient mit 5:1 (1:0, 4:1, 0:0).

Eisbären-Trainer Serge Aubin ließ die Youngster Nikita Quapp (Tor), Rio Kaiser, Rayan Bettahar (beide Abwehr) und Eric Hördler (Sturm) heute beim Kooperationspartner Weißwasser auflaufen. Ins Berliner Tor stellte er Jake Hildebrand, Jonas Stettmer nahm zunächst auf der Bank Platz.
Die Verteidiger-Pärchen sahen heute wie folgt aus: Jonas Müller/Kai Wissmann, Julian Melchiori/Ben Finkelstein, Eric Mik/Morgan Ellis, Korbinian Geibel/Marco Nowak.
Die erste Angriffsreihe war eine für Nostalgiker, bestand diese doch aus Blaine Byron, Leo Pföderl und Marcel Noebels. Da werden Erinnerungen wach. Zach Boychuk bildete mit den beiden Neuzugängen Frederik Tiffels und Ty Ronning die zweite Reihe. Auch in der dritten Reihe fand man zwei Neuzugänge. Tobi Eder und Michael Bartuli stürmten dort zusammen mit Yannick Veilleux. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Maximilian Heim, Manuel Wiederer und Lean Bergmann.
Patrice Cormier wurde vorsichtshalber geschont

Erzielte das erste Saisontor für die Eisbären Berlin: Yannick Veilleux (Foto von City-Press GmbH)

Von abtasten keine Spur hier. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone, um ins Angriffsdrittel zu kommen. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Eisbären die Kontrolle über das Spiel und konnten sich auch einige gute Chancen erspielen, welche man jedoch nicht verwerten konnte. Einmal rettete dabei sogar das Aluminium für die Gastgeber.
Die ersten Minuten waren sehr verheißungsvoll von den Eisbären, denen die Spielfreude durchaus anzusehen war. Und was auch gleich zu sehen war, Byron, Noebels und Pföderl deuten ihre Harmonie in ihrer Reihe schon wieder an.
Nach dem Powerbreak wurde der Aufwand der Berliner mit dem 1:0 belohnt. Gewühl vor dem Tor von Nikita Quapp, Yannick Veilleux lauerte am langen Pfosten und drückte die Scheibe zum ersten Saisontor über die Linie (10.).
Nach vorne sah das im ersten Drittel schon sehr gut von den Eisbären aus für ein Testspiel, mit dem aggressiven Forechecking störten sie auch immer wieder erfolgreich den Spielaufbau der Füchse. Defensiv stand man auch relativ gut, ließ wenig von Weißwasser zu. So die hundertprozentige Chance fehlte auf Seiten der Gastgeber im Auftaktdrittel, welche aber dennoch ein paar Schüsse auf das Tor von Jake Hildebrand abgaben.
Mit einer verdienten 1:0-Führung für die Eisbären ging es anschließend in die erste Drittelpause.

Das zweite Drittel bot zunächst vor allem eins: Strafen auf beiden Seiten. Zunächst hatten die Berliner noch ein Powerplay zu Beginn, welches sie aber nicht nutzen konnten und welches auch nicht gut aussah. Das zweite Powerplay dauerte dann nur wenige Sekunden, denn Ben Finkelstein mit dem Halten bei einem Unterzahlkonter der Füchse und der ersten Strafzeit für die Eisbären. Die zweite Strafzeit gegen die Berliner brachte das erste komplette Powerplay der Hausherren, welche in diesem Drittel zunächst durchaus aggressiver nach vorne spielten.
Doch das Tor erzielten die Eisbären. Leo Pföderl mit dem Pass von hinter dem Tor vor das Tor, wo Marcel Noebels komplett frei stand, Nikita Quapp mit einer Bewegung ausspielte und zum 2:0 einschoss (28.).

Tor und Assist im ersten Spiel im Eisbären-Trikot: Tobias Eder. (Foto von City-Press GmbH)

Die Eisbären hatten das Spiel danach besser unter Kontrolle und spielten wieder ihr aggressives Forechecking. Und das zahlte sich am Ende auch aus. Veilleux mit dem Pass von hinter dem Tor vors Tor, wo Neuzugang Tobias Eder nur noch die Kelle hinhalten musste. Die Scheibe flog irgendwie über Quapp hinweg ins Tor – 3:0 (30.). Eder mit seinem ersten Tor im Trikot der Eisbären, Veilleux und Bartuli mit dem zweiten Scorerpunkt .
Die Spielfreude auf Seiten der Eisbären war zurück und sie legten direkt das vierte Tor nach. Und erneut scorten zwei Neuzugänge das erste Mal im Trikot der Eisbären. Frederik Tiffels mit dem Zuspiel auf Ty Ronning, welcher Zach Boychuk in Szene setzte und der stellte relativ leicht auf 4:0 (32.).
Die Gastgeber danach mit dem nächsten Powerplay und dort bekam Jonas Stettmer, welcher inzwischen im Tor stand, ordentlich was zu tun. Die ersten guten Schüsse konnte der neue Goalie noch stark parieren, doch beim Schuss von Kristian Blumenschein war Stettmer dann aber machtlos – 4:1 (35.).
Doch der Hoffnungsschimmer blieb nicht lange, denn die Spielverderber aus Füchse-Sicht hießen heute Yannick Veilleux und Michael Bartuli. Beide waren zum dritten Mal an einem Treffer beteiligt und das fünfte Tor war bis hierhin das schönste. Eine klasse Kombination über Veilleux und Eder schloss Michael Bartuli zum 5:1 ab (38.).  Dank der eiskalten Chancenverwertung führten die Eisbären hier mit 5:1 nach 40 Minuten.

Im letzten Drittel merkte man dann doch mehr und mehr den Freundschaftsspiel-Charakter an. Bei dem Spielstand aber auch kein Wunder. Dennoch ging es munter hin und her, ohne dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Abschlüsse hatten aber beide Teams trotzdem zu verzeichnen. Weißwasser wollte auf jeden Fall noch einen zweiten Treffer für ihre Fans erzielen. Die Eisbären wollten vor allem in der Schlussphase noch das halbe Dutzend voll machen, als man sich eine Zeit lang im Drittel der Füchse festsetzen konnte. Doch Tommi Steffen, der inzwischen im Tor der Hausherren stand, ließ sich einfach nicht überwinden. So blieb es am Ende beim souveränen und verdienten 5:1-Auswärtssieg für die Eisbären Berlin.

Im Anschluss wurde auch noch ein Penaltyschießen durchgeführt, welches die Berliner mit 1:0 (Tor: Maximilian Heim) für sich entschieden.

Ein Tor und zwei Assist beim Debüt im Eisbären-Trikot: Michael Bartuli (Foto von City-Press GmbH)

Für das erste Testspiel war es durchaus ein sehr guter Auftritt der Eisbären, welchen man aber natürlich nicht überbewerten sollte. Dennoch hat das Spiel die Vorfreude auf die neue Saison erhöht. Denn die Spielfreude war den Eisbären über weite Strecken durchaus anzusehen, die Neuzugänge haben gezeigt, dass sie eine Verstärkung für die Eisbären sein können. Mit Michael Bartuli und Tobias Eder trafen auch gleich zwei Neuzugänge im ersten Testspiel der neuen Saison.
Bartuli darf man auch nochmal extra hervorheben, denn neben seinem Tor bereitete er auch noch zwei weitere Tore vor. Die selbe Statistik hatte auch Yannick Veilleux vorzuweisen. Generell machte es sehr viel Spaß, der dritten Reihe – bestehend aus Veilleux, Eder, und Bartuli – zuzuschauen. Die Drei harmonierten schon recht gut zusammen. Und auch Tobi Eder scorte zweimal (1 Tor/1 Assist).

5:1 vs. Ingolstadt: Die Eisbären halten die Playoff-Hoffnung weiterhin am Leben

Ausgabe #32:

Die Eisbären Berlin haben den Abstand auf Platz zehn weiter verkürzt: Gegen den ERC Ingolstadt feierte man am Sonntagabend einen verdienten 5:1-Heimsieg und hat damit nur noch drei Punkte Rückstand auf den heiß begehrten zehnten Platz. Eine überragende Defensivleistung, ein erneut sehr starker Tobias Ancicka und eine ebenso erneut eiskalte Chancenverwertung sorgten am Ende für den so wichtigen Heimsieg im Kampf um einen Platz in der ersten Playoff-Runde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum 5:2-Sieg in Mannheim rein gar nichts. Die Verteidiger-Pärchen blieben ebenso gleich wie die vier Offensivreihen. Auch im Tor gab es keine Änderung, das hütete erneut Tobias Ancicka.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären benötigen Siege, um noch Platz zehn zu erreichen. Am Freitag fing man damit an, heute wollte man den Sieg beim Erzrivalen gegen das Top-Team aus Ingolstadt vergolden. Was aber keinesfalls einfach werden sollte. Und zwei der bisherigen drei Duelle gingen auch an die Schanzer. Doch der „Wundertüte Eisbären“ ist alles zuzutrauen. Welches Gesicht zeigten die Berliner heute?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Anfangsphase war von vorsichtigem Abtasten beider Mannschaften geprägt. Auf die erste echte Torchance musste man bis zur vierten Spielminute warten. Die Gäste aus Ingolstadt hatten diese, doch der Schuss stellte Tobias Ancicka vor keinerlei Probleme.
Die Panther bestimmten anschließend die Partie, spielten ein aggressives Forechecking und kamen zu weiteren Chancen, allerdings noch zu keiner hundertprozentigen. Die Eisbären waren zwar auch offensiv ausgerichtet, prallten aber zumeist an der Ingolstädter Defensive ab.
Was macht man, wenn man keine Lücken findet? Man zieht von außen einfach mal ab. Leo Pföderl tat dies in der zwölften Spielminute, als auch er keine Lücke im Bollwerk der Panther fand. Über rechts fuhr er ins Angriffsdrittel, zog einfach mal ab und überraschte damit Kevin Reich im ERC-Tor – 1:0.
Die Effektivität schien also auch heute auf Seiten der Eisbären zu sein. Denn mit der gefühlt ersten Chance ging man in Führung, während Ingolstadt bis dahin die gefährlichere Mannschaft war.
Nach dem Führungstor war die Partie aber deutlich ausgeglichener. Es ging hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Und dabei sprangen gute Chancen raus. Auf der einen Seite traf Emil Quass mit seinem Onetimer von der blauen Linie nur den Pfosten, direkt im Gegenzug wurde Giovanni Fiore alleine auf die Reise geschickt und entscheidend beim Abschluss gehindert. Den fälligen Penalty verwandelte Marcel Noebels eiskalt zum 2:0 (18.).
Das hatte schon Mannheim-Züge. Der Gegner vergab seine Chancen bzw. traf das Aluminium, die Eisbären hingegen verwerteten ihre Chancen äußerst effektiv. Da darf man sich schon fragen, warum nicht öfters so in der Saison gespielt wurde?
Die Eisbären nahmen diese souveräne Pausenführung anschließend mit in die erste Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ingolstadt erwischte einen guten Start ins Mitteldrittel und hätte durch Justin Feser beinahe den Anschlusstreffer erzielt. Doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Erneut Glück für die Berliner.
Doch in der 25. Spielminute schlugen die Gäste eiskalt zu. Ingolstadt hatte gerade ein Berliner Powerplay überstanden, Marko Friedrich kam von der Strafbank und war alleine Richtung Tobias Ancicka unterwegs. Dem Berliner Goalie ließ der Schanzer Stürmer keine Chance – 2:1.
Aber die Eisbären hatten die passende Antwort parat. Ingolstadt bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, die Eisbären blieben dran und Marco Nowak brachte die Scheibe von der blauen Linie einfach mal auf das Tor, wo sie Manuel Wiederer unhaltbar für Kevin Reich abfälschte – 3:1 (27.).
Die Ingolstädter waren anschließend auf der Suche nach der Lücke in der Berliner Defensive. Doch diese stand sehr kompakt und ließ nur wenig zu. Und wenn Schüsse durchkamen, war Ancicka zur Stelle, der erneut eine gute Leistung zeigte. Auch im Powerplay fand Ingolstadt kein Mittel, um das Defensiv-Bollwerk der Hauptstädter zu knacken. In Unterzahl hatten die Berliner gar die beste Chance durch Zach Boychuk.
Die Eisbären standen bis zum Drittelende weiter so kompakt in der Defensive und nahmen daher verdient eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Mit dem Wissen aber, dass noch 20 harte Minuten auf die Berliner warten würden.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel weiterhin dasselbe Bild wie zuvor. Ingolstadt mit Angriffsbemühungen, welche entweder abgeblockt wurden oder von Tobias Ancicka pariert wurden. Der Berliner Goalie entnervte zunehmend die Ingolstädter Spieler.
Und die Eisbären? Die blieben ihrer Effektivität treu. Zach Boychuk hämmerte die Scheibe zur Vorentscheidung in die Maschen – 4:1 (44.). Dem Treffer war eine klasse Aktion von Yannick Veilleux hervor gegangen. Der Stürmer ließ sich auch unter Druck nicht von der Scheibe trennen und passte sie rüber zu Boychuk, welcher diesen gelungenen Angriff perfekt abschloss.
Es war schon beeindruckend, mit welcher Souveränität die Eisbären am Freitag und heute ihre Chancen nutzten und wie kompakt und geschlossen sie hinten verteidigten. Man stelle sich nur mal vor, was möglich gewesen wäre, wenn man diese Leistung die gesamte Saison über durchgezogen hätte. Platz 13 wäre dabei sicherlich nicht heraus gesprungen. Aber noch hat man ja die Chance, Platz zehn und damit die erste Playoff-Runde zu erreichen. Dank zweier Siege gegen zwei Top-Teams der Liga hat man die Playoff-Hoffnung am Leben gehalten.
Auch im weiteren Verlauf des dritten Drittels ließen die Hausherren hinten nichts anbrennen. Man verteidigte weiterhin mit enorm viel Leidenschaft und hatte zudem mit Tobias Ancicka einen sehr sicheren Rückhalt im Tor. Schade, dass man ihn nächste Saison wohl nicht mehr im Berliner Tor sehen wird. Dem Vernehmen nach wechselt er nach Köln. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
In der Arena am Ostbahnhof herrschte im Schlussdrittel bei den knapp 13.000 Zuschauern inzwischen Party-Stimmung. Verständlich angesichts der Leistung der Eisbären. Und so oft wurde man ja zu Hause auch nicht verwöhnt. Da genießt man solche seltenen Feiertage schon mal in vollen Zügen. Und vielleicht kommen ja noch weitere hinzu, wenn die Hauptrunde nach dem Heimspiel gegen Schwenningen am nächsten Sonntag doch noch eine Fortsetzung finden sollte. Was vor Wochen kaum noch für möglich gehalten wurde, ist bei nun nur noch drei Punkten Rückstand auf Platz zehn wieder im Bereich des Möglichen. Und in dieser Form ist es den Eisbären auch zuzutrauen, dass sie im aller letzten Moment doch noch auf den Playoff-Zug aufspringen.
Im vorletzten Heimspiel der Hauptrunde versuchte es der Gegner aus Ingolstadt mittlerweile ohne Torhüter – bei noch rund sechs Minuten Spielzeit auf der Uhr. Was die Eisbären zur endgültigen Entscheidung nutzten und die Arena noch mehr in Partylaune versetzten. Yannick Veilleux hatte aus dem eigenen Drittel abgezogen und auf 5:1 gestellt (57.). Dabei blieb es bis zur Schlusssirene.
Oh wie ist das schön“ hallte es durch die Arena. In der Tat, denn die Eisbären hatten im vorletzten Heimspiel ihre beste Leistung vor den eigenen Fans in dieser Saison abgerufen. Zum bestmöglichen Zeitpunkt, welcher die Fans wieder träumen lässt.

5:2! Mannheimer Chancenwucher, Berliner Kaltschnäuzigkeit

So einfach geben die Eisbären Berlin nicht auf. Im DEL-Klassiker bei den Adler Mannheim setzten sich die Berliner mit 5:2 (2:1,0:1,3:0) durch und halten damit die kleine Playoff-Hoffnung am Leben. Zumal die Konkurrenz für die Eisbären gespielt hat. Tobias Ancicka war der Matchwinner der Berliner, denn er vereitelte einige Großchancen der Adler, welche zudem auch noch des Öfteren am Aluminium scheiterten. Die Hauptstädter hingegen erwiesen sich als äußerst kaltschnäuzig vor dem Tor.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte wieder einiges am Line-up. In der Defensive kehrte Marco Nowak zurück in den Kader. Er verteidigte an der Seite von Julian Melchiori. Eric Mik bildete ein Verteidiger-Pärchen zusammen mit Morgan Ellis. Kapitän Frank Hördler und Jonas Müller blieben wie in Wolfsburg zusammen. Rayan Bettahar nahm die Position als siebter Verteidiger ein.
In der Offensive kehrte Bennet Roßmy zurück. Jan Nijenhuis und Maximilian Heim mussten dafür weichen. Alle vier Angriffsreihen (!) wurden für das heutige Spiel verändert. Marcel Noebels und Leo Pföderl bekamen heute Alex Grenier als Center. Zach Boychuk und Giovanni Fiore bekamen heute Matt White als Sturmpartner. Die dritte Reihe mit Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Kevin Clark wurde komplett neu zusammengestellt. Gleiches galt für die vierte Formation, welche aus Rückkehrer Roßmy, Peter Regin und Frank Mauer bestand.
Im Tor blieb dagegen alles beim alten. Tobias Ancicka hütete das Berliner Tor, Nikita Quapp saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Vor dem Spiel betrug der Rückstand auf Platz zehn satte neun Punkte. Maximal 15 Zähler konnten die Berliner inklusive dem heutigen Spiel noch einfahren. Rein rechnerisch war es also noch möglich in die Playoffs zu kommen. Allein der Glaube daran fehlt aber der Mehrheit der Eisbären-Fans.
Statistisch gesehen musste es heute aber einen Eisbären-Sieg im DEL-Klassiker geben. Denn die bisherigen drei Duelle gingen stets an die Auswärtsmannschaft. Setzte sich diese Serie heute Abend fort?

Foto: Konfettiralle

Munterer Beginn in der SAP-Arena, in der es von Beginn an hin und her ging. Die Hausherren hatten in den ersten fünf Minuten zwei gute Chancen, aus denen sie jedoch kein Kapital schlagen konnten.
Und was machten die Eisbären? Die schlossen einen schnellen Angriff eiskalt ab. Zach Boychuk steckte durch auf Matt White, welcher Arno Tiefensee keine Chance ließ – 1:0 (8.). Erste Chance, erstes Tor!
Das Tor tat den Berlinern gut, welche das Spiel in der Phase danach dominierten und auf das zweite Tor drängten. Doch dieses fiel nicht.
Fortan blieb es ein schnelles Spiel, in dem es weiter hin und her ging. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone und suchten den Weg zum gegnerischen Tor. So entwickelte sich eine gut anzusehende DEL-Partie zwischen den beiden Erzrivalen.
Gute Laune hatte aber nur das Fanlager der Eisbären. Denn Peter Regin legte mit einer klasse Einzelaktion das 2:0 nach (15.). Er visierte die selbe Ecke an wie White bei seinem Tor.
Die Hauptstädter hielten ihr Spiel einfach, traten konzentriert auf, standen hinten kompakt und schalteten schnell um. Statt der unnötigen Pässe suchte man lieber den direkten Weg zum Tor und dort dann den Abschluss, was bisher hierhin mit zwei Toren belohnt wurde.
Aber die Kurpfälzer, welche sich aktuell in einer Krise befinden, schlugen in der Schlussphase zurück. Und natürlich traf ein Ex-Eisbär. Schneller Angriff der Adler, Querpass auf Mark Katic und der hämmerte die Scheibe zum Anschlusstreffer ins Tor – 2:1 (18.).
Die Eisbären vergaben zum Schluss noch das erste Powerplay, nahmen aber die knappe 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause.

Foto: Konfettiralle

Ins zweite Drittel fanden die Hausherren besser rein. Mannheim wollte hier unbedingt den schnellen Ausgleich erzielen. Die Eisbären sahen sich die meiste Zeit in der Anfangsphase ins eigene Drittel gedrängt. Der Anschlusstreffer hatte den Adlern neuen Schwung verliehen, welchen sie mit ins zweite Drittel nahmen.
Die Eisbären wirkten im Mitteldrittel nach vorne zu passiv. Hinten bekam man einiges zu tun, bis hierhin verteidigte man das aber gut weg und ließ wenig hochkarätige Chancen der Gastgeber zu. Doch es war auch klar, dass das nicht lange gut gehen konnte, wenn man nach vorne so wenig versuchte.
Die Chance, mal wieder offensiv in Erscheinung zu treten, hatten die Berliner Mitte des Spiels, als man das zweite Powerplay der Partie hatte. Die Eisbären fanden auch ihre Formation, kamen aber nicht zu einem gefährlichen Abschluss.
Gefährlich waren in diesem Drittel eigentlich nur die Hausherren, die allerdings ihre Chancen nicht nutzen konnten. Aber Mannheim war dem Ausgleich näher als die Berliner dem 3:1. Die hatten zwei Minuten vor der zweiten Pause die Doppelchance durch Giovanni Fiore und Matt White, doch Arno Tiefensee hielt zweimal klasse.
Direkt im Gegenzug gab es dann den verdienten Ausgleich. Stefan Loibl wurde im Slot angespielt und hämmerte die Scheibe ins Tor – 2:2 (39.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Foto: Konfettiralle

Im Schlussdrittel musste dann offensiv wieder mehr von den Eisbären kommen, wollte man die kleine Playoff-Hoffnung noch am Leben erhalten. Doch die Statistik machte den Eisbären wenig Hoffnung. Denn bislang ging Mannheim siebenmal mit einem Unentschieden ins Schlussdrittel. Alle sieben Spiele entschieden die Kurpfälzer anschließend für sich.
Und Borna Rendulic hatte früh die erstmalige Adler-Führung auf dem Schläger. Doch sein Schuss ging, zum Glück aus Eisbären-Sicht, nur ans Aluminium.
Anschließend ging es ausgeglichen weiter. Beide suchten immer wieder den Weg zum gegnerischen Tor. Beide Mannschaften wollten den Sieg, das war ihnen anzumerken. Aber näher waren die Kurpfälzer dran, die in ihrem ersten Powerplay der Partie durch Matthias Plachta erneut nur das Aluminium trafen. Eine Mannheimer Führung wäre inzwischen verdient gewesen.
Aber neben dem Aluminium scheiterten die Adler vor allem an Tobias Ancicka, welcher in der 48. Spielminute die nächste Mannheimer Top-Chance in deren Überzahl vereitelte. Tim Wohlgemuth tauchte frei vorm Berliner Goalie auf, doch der machte sich ganz lang und verhinderte die Mannheimer Führung.
Und im Gegenzug schlugen die Eisbären eiskalt zu. Konter über Leo Pföderl, der scheiterte an Tiefensee, doch Alex Grenier stand goldrichtig für den Abstauber – 3:2 (49.).
Die Berliner stellten damit natürlich den Spielverlauf im Schlussdrittel auf den Kopf. Aber wer vorne seine Chancen nicht nutzt, wird hinten eben bestraft. Und das gleich doppelt. Denn Zach Boychuk legte vom linken Bullykreis aus nach – 4:2 (52.).
Während die Eisbären heute eiskalt in der Chancenverwertung waren, haderten die Adler mit ihrer eigenen. Die Hausherren hatten sich jede Menge guter Chancen herausgespielt, aber entweder stand das Aluminium oder aber Tobias Ancicka im Weg.
Der Berliner Doppelschlag hatte Mannheim so ein wenig den Stecker gezogen, denn anschließend war die Mannschaft von Coach Bill Stewart nicht mehr so gefährlich wie noch zuvor im Schlussdrittel. Yannick Veilleux machte am Ende den Deckel drauf mit dem Empty-Net-Goal – 5:2 (59.).

Somit hielt die Serie in diesem Duell in dieser Saison, denn auch das vierte Aufeinandertreffen entschied der Gast für sich. Das Ergebnis fiel am Ende aber deutlicher aus als es das Spiel war. Aber danach fragt am Ende keiner mehr, denn was in der jetzigen Situation der Eisbären zählt, sind die drei Punkte. Und die holte man sich dank fünf Toren, welche man immer zum richtigen Zeitpunkt erzielte. Mannheim konnte seine Vielzahl an Chancen nicht nutzen und musste somit die nächste Niederlage einstecken.
Und die Eisbären? Die halten mit dem Auswärtssieg beim Erzrivalen die kleine Playoff-Hoffnung am Leben. Denn der Rückstand beträgt vier Spieltage vor dem Ende aktuell noch sechs Punkte. Noch ist also alles möglich. Es liegt nun an den Eisbären, an die heutige Leistung am Sonntag anzuknüpfen und den nächsten Sieg einzufahren. Doch zu selten konnte man eine gute Leistung im nächsten Spiel bestätigen. Aber bei der „Wundertüte Eisbären“ muss man mit allem rechnen.

4:1, 4:4, 6:4! Eisbären gewinnen verrückte Achterbahnfahrt in Schwenningen

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Duell beim direkten Konkurrenten Schwenninger Wild Wings mit 6:4 (3:1,1:3,2:0) gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn eingefahren. Dass man dort aber nichts zu suchen hat, machte das heutige Spiel wieder deutlich. Es war ein Spiegelbild der bisherigen Eisbären-Saison.

Eisbären-Trainer Serge Aubin erwartete eine Reaktion auf das Debakel in Bietigheim. Dafür rotierte er ordentlich durch. Lediglich die Verteidiger-Pärchen und der siebte Verteidiger sowie die Angriffs-Formation um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Kevin Clark blieben zusammen. Alles andere änderte der Coach. So stand heute Juho Markkanen im Tor, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die zweite Reihe bestand heute aus Maximilian Heim, Zach Boychuk und Giovanni Fiore. In der dritten Reihe fand man Matt White, Bennet Roßmy und Alex Grenier. Und die nominell vierte Reihe bildeten Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Frank Mauer. Peter Regin saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, da Aubin im Tor heute auf Markkanen setzte. Der Trainer versuchte also noch einmal alles, um die letzte Chance im Kampf um Platz zehn zu wahren.

Foto: Flipper

Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg würde die Chance auf Platz zehn wahren. Bei einer Niederlage wäre es rein rechnerisch zwar auch noch möglich, aber letztendlich doch eher unwahrscheinlich. Wobei es das ja eigentlich sowieso ist, wenn man vor allem den blutleeren Auftritt vom Sonntag beim Tabellenletzten in Bietigheim als Grundlage nimmt. Auf diese Blamage musste heute eine Reaktion folgen. Gegen Schwenningen, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die erste Playoff-Runde. Und gegen eben jene Wild Wings hatte man in dieser Saison bisher beide Duelle verloren: 2:6 im Schwarzwald, 2:4 in Berlin. Die Voraussetzungen standen also denkbar schlecht für einen Berliner Erfolg. Die Spieler und Trainer sprachen zwar vor dem Spiel wieder davon, was man alles machen muss, um dieses so wichtige Spiel für sich zu entscheiden. Doch wie oft folgten in dieser Saison den Worten letztendlich auch Taten auf dem Eis? War es heute zur Abwechslung mal anders?

Der Beginn war jedenfalls schon mal vielversprechend. Johannes Huß mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, die Eisbären nutzten das eiskalt aus. Yannick Veilleux auf Frank Mauer, der stand alleine im Slot und sorgte für das frühe 1:0 (3.).
Im weiteren Spielverlauf waren dann die Special Teams gefragt. Zunächst die Eisbären mit dem Powerplay, was aber noch deutlich Luft nach oben hatte. Danach die Hausherren zweimal in Folge mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schwenningen ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber sie fanden keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive. Dafür fingen sie sich einen Shorthander. Erneuter Scheibenverlust der Hausherren, Marcel Noebels schickte Zach Boychuk auf die Reise und der blieb vor Ex-Eisbär Marvin Cüpper relativ cool – 2:0 (13.).
Die Torschussstatistik zu diesem Zeitpunkt? 10:4 für Schwenningen. Die Eisbären erwiesen sich also bisher als äußerst kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor. Und auch der fünfte Schuss fand den Weg ins Schwenninger Tor. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Giovanni Fiore nahm Marvin Cüpper die Sicht und prompt stand es 3:0 (16.).
Die Eisbären hatten also bis hierhin den Worten auch Taten folgen lassen. Man fand zurück zum einfachen Eishockey, stand hinten sehr kompakt und nutzte vorne jede sich bietende Torchance. Die Hausherren machten es den Berlinern aber auch zu einfach im eigenen Drittel. Nach vorne waren die Gastgeber zwar bemüht, prallten aber immer wieder an der Berliner Defensive ab oder aber scheiterten an Juho Markkanen. Erst wenige Sekunden vor der ersten Drittelpause verkürzten die Spink-Brüder auf 1:3. Tyson auf Tylor Spink und 16 Sekunden vor der Pausensirene war die Scheibe dann doch im Berliner Tor. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Früh im zweiten Drittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl nachzulegen. Aber man spielte es im Powerplay weiterhin zu kompliziert und ließ diese Chance daher ungenutzt.
Auch danach gab es wenig spielerische Highlights zu sehen. Die Partie war in dieser Phase doch recht zäh, viele Unterbrechungen prägten das Spiel. Da kam kein richtiger Spielfluss auf.
Fast aus dem Nichts fiel dann aber das 4:1. Kapitän Frank Hördler zog erneut einfach mal von der blauen Linie ab, erneut fand der Schuss den Weg ins Schwenninger Tor – 4:1 (28.).
Die Eisbären blieben also auch im Mitteldrittel ihrer Kaltschnäuzigkeit treu. Und auch heute sah man, wie einfach Eishockey doch sein kann. Jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und manchmal schlägt sie auch im Tor ein. So, wie es bei Frank Hördler heute gleich zweimal der Fall war.
Mitte der Partie hatten die Wild Wings ihr nächstes Powerplay und somit die Chance, nochmal ins Spiel zurück zu kommen. Aber auch da fiel den Neckarstädtern erschreckend wenig ein. Das 1:4 schockte die Hausherren sichtlich, die dadurch wohl auch ein wenig gehemmt in ihrem Spiel wirkten.
Das Spiel plätscherte fortan so vor sich hin, Schwenningen wirkte bemüht, aber glücklos. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig und schläferten sich dadurch wohl selbst ein wenig ein. Denn fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause setzte sich Sebastian Uvira klasse durch, scheiterte im ersten Versuch noch an Markkanen und verwertete seinen eigenen Abpraller – 4:2 (35.).
Schwenningen witterte somit seine Chance und wenig später verkürzte Alexander Karachun tatsächlich auf 3:4. Satter Handgelenkschuss und Markkanen war zum dritten Mal überwunden (37.). Und so ein wenig hatten sich die Eisbären das selbst zuzuschreiben, weil man nach vorne relativ harmlos in diesem Drittel blieb. Mit der Führung im Hinterkopf konzentrierte man sich eher auf die eigene Defensive, als weiter offensiv nach vorne zu spielen. So brachte man die Gastgeber wieder zurück ins Spiel, welche die Eisbären für ihre Passivität bestraften.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Die Eisbären vergaben zunächst selbst ein Powerplay, wenig später schlugen die Hausherren mit einem Mann mehr zu. Ville Lajunen stellte drei Sekunden vor der zweiten Pause auf 4:4 (40.). Unglaublich, wie die Eisbären die Führung hier verspielten. Aber es passte eben in das Bild, welches die Eisbären in dieser Saison abgeben.

Die Partie begann also im Schlussdrittel wieder von vorn und beide Mannschaften wollten die drei Punkte, welche für beide enorm wichtig sind im Kampf um Platz zehn. Kampf war auch das Stichwort für das Schlussdrittel, denn die Partie blieb weiter hart umkämpft. Beide Mannschaften kamen auch zu Chancen, welche aber ungenutzt blieben.
Ebenso ungenutzt blieb ein weiteres Powerplay der Eisbären, welche es einfach zu kompliziert spielten. Gerade in solchen Spielen können die Special Teams ein Spiel entscheiden, das Powerplay auf beiden Seiten wirkte aber eher harmlos.
Mitte des Schlussdrittels klappte dann aber erneut das, was zuvor schon zweimal geklappt hatte. Morgan Ellis hatte die Scheibe einfach mal Richtung Tor gebracht, Manuel Wiederer fälschte sie unhaltbar ab und brachte die Eisbären so erneut in Führung – 5:4 (50.).
Doch die Eisbären spielten mit dem Feuer. Innerhalb kürzester Zeit musste man zweimal in Unterzahl ran. Man gab den Wild Wings also zweimal die Chance, um zum Ausgleich zu kommen. Doch das Penalty Killing funktionierte. Und Schwenningen unterlief dann der nächste Turnover, Frank Mauer roch den Braten, lief alleine auf Cüpper zu und erzielte den zweiten Shorthander der Eisbären an diesem Abend – 6:4 (54.). Der zweite Treffer für den Stürmer, der normalerweise der „Chancentod“ der Eisbären ist.
Schwenningen versuchte in der Schlussphase nochmal alles, drückte nochmal ordentlich Richtung Berliner Tor. Doch eine eigene Strafzeit nahm den Hausherren dann den Wind aus den Segeln und ebnete den Eisbären den Weg zum Auswärtssieg.

Am Ende zog man also nochmal den Kopf aus der Schlinge. Aber auch dieses Spiel war ein weiterer Beweis dafür, dass diese Mannschaft nichts in den Playoffs zu suchen hat. Zu unbeständig spielen die Eisbären. Eine souveräne 4:1-Führung ließ man sich aufgrund eigener Passivität aus der Hand nehmen. Im letzten Drittel hätte das Spiel in beide Richtungen kippen können. Die Eisbären hatten aber heute eine gute Chancenverwertung, was ihnen am Ende den Sieg brachte. Es bleibt zu hoffen, dass die richtige Schlüsse aus diesem Spiel gezogen werden. Denn auch wenn man gewonnen hat, mit so einer Leistung sollte man sich am 05. März nach dem letzten Hauptrunden-Spieltag in die Sommerpause verabschieden.

Vierter Sieg in Folge: Die Eisbären Berlin bleiben auf der Siegerstraße und besiegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 6:4

Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin bleiben weiter auf der Siegerstraße: Gegen die Grizzlys Wolfsburg setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (3:1,2:2,1:1) durch und feierte damit erstmals vier Siege in Folge in dieser Saison. Die Berliner knüpften in diesem Spiel nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen an und legten einen überzeugten Auftritt vor erstmals ausverkauftem Haus hin.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Rayan Bettahar und Ex-Grizzly Jan Nijenhuis blieben draußen, dafür kehrten Manuel Wiederer und Bennet Roßmy zurück ins Line-up. Wiederer nahm den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe zwischen Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Und Roßmy war als nominell 13. Stürmer dabei. Ansonsten blieb alles andere im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich. Tobias Ancicka stand also auch heute wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten heute die Chance, erstmals in dieser Saison vier Spiele in Folge zu gewinnen. Einfach sollte das aber nicht werden, traf man doch mit Wolfsburg auf einen Angstgegner. In dieser Saison hatte man bereits beide Duelle verloren (1:2 n.P. in Berlin/0:5 in Wolfsburg). Man hatte also durchaus noch eine Rechnung mit den Niedersachsen offen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Selbstvertrauen nach drei Siegen in Serie war den Eisbären deutlich anzumerken. Vom ersten Bully weg machten die Berliner schon wieder ordentlich Druck auf das Wolfsburger Tor. Justin Pogge im Tor der Gäste bekam schon in den ersten Minuten einiges zu tun, doch noch hielt der ehemalige Eisbären-Goalie dem Druck Stand. Aber die Berliner Führung lag mehr als in der Luft vor erstmals ausverkauften Haus in dieser Saison. Kann nicht jeder von sich behaupten, wer schon mal Drittletzter in der Tabelle war. Aber das ist eben Berlin.
Wolfsburg war bei seinen selten Ausflügen nach vorne aber nicht gerade ungefährlich, aber etwas zu ungenau im Abschluss.
Neun Minuten waren gespielt, da machte Justin Pogge mal wieder „Pogge-Sachen“. Er wollte die Scheibe hinter dem Tor klären, spielte sie aber genau auf die Kelle von Kevin Clark, welcher die Scheibe direkt vor das Tor spielte, wo Leo Pföderl angerauscht kam und zum 1:0 traf (9.).
Doch auch die Eisbären können Einladungen verteilen. Marco Nowak mit dem Fehlpass aus dem eigenen Drittel heraus, Trevor Mingoia zündete den Turbo, spielte den Querpass auf Top-Scorer und Ex-Eisbär Spencer Machacek, welcher zum 1:1 traf (11.).
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und hatten auch in der Folge weitere gute Chancen, aber Justin Pogge war in diesen Momenten wieder hellwach und parierte die Berliner Schüsse. Aber rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause war auch der Wolfsburger Goalie machtlos, als Peter Regin und Yannick Veilleux die Schläger in den Schuss von Morgan Ellis hielten. Veilleux war als Letzter dran und brachte die Eisbären erneut in Führung – 2:1 (17.). Das Tor wurde aber nochmal überprüft, aber anschließend blieb die „One-Ice-Entscheidung“ bestehen.
Wolfsburg bekam am Ende des ersten Drittels nochmal ein Powerplay und da sind die Niedersachsen das beste Team. Doch die Eisbären schlugen in Unterzahl zu. Konter über Giovanni Fiore und der zündete den Turbo und ließ Pogge ganz alt aussehen – 3:1 (19.). Frank Mauer hatte die Nummer 21 auf die Reise geschickt. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Die Eisbären hatten bis hierhin nahtlos an die letzten Auftritte angeknüpft.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gäste erneut Überzahl und dort schlugen sie mit Ablauf der Strafe gegen die Eisbären zu. Matt Lorito hatte Tobias Ancicka überwunden – 3:2 (22.).
Doch auch dieses Gegentor konnte die Eisbären nicht schocken. Nur 23 Sekunden später gaben die Berliner die direkte Antwort und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Leo Pföderl schaute kurz nach oben, visierte das Tor an und überwand Justin Pogge zum zweiten Mal an diesem Abend – 4:2. Die Eisbären laufen so langsam aber sicher heiß, Leo Pföderl läuft so langsam aber sicher heiß.
Noch ein weiterer Beweis nötig? Die Eisbären bekamen ihr erstes Powerplay und hatten sogar gleich zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das ließen sich die Eisbären nicht nehmen. Zach Boychuk hämmerte die Scheibe in den Winkel und stellte auf 5:2 (26.). Da darf man sich schon mal verwundert die Augen reiben, was die Eisbären da unten auf dem Eis für ein Feuerwerk ablieferten. Das erinnerte schon wieder stark an die letzte Saison. Gnadenlos effektiv vor dem Tor und mit enorm viel Leidenschaft im Spiel. Matt White hätte kurze Zeit später beinahe das halbe Dutzend voll gemacht, aber das Aluminium stand dem sechsten Treffer im Weg.
Wolfsburg versuchte fortan eine Antwort zugeben, aber ihre Angriffe wurden entweder vorher abgeblockt oder waren eine sichere Beute von Tobias Ancicka im Berliner Tor. Die Eisbären konzentrierten sich nach ihrem Sturmlauf jetzt vor allem auf die Defensive. Und das klappte bisher ganz gut, denn die Wolfsburger bissen sich an dieser die Zähne aus.
Für ein weiteres Highlight im Mitteldrittel sorgten Yannick Veilleux und Björn Krupp, welche sich mal spontan zum Fight abseits des Spiels verabredeten.
Wolfsburg bekam in der Schlussphase das nächste Powerplay. Ex-Grizzly Julian Melchiori musste in die Kühlbox und da schlugen die Grizzlys zu. Trevor Mingoia verkürzte auf 5:3 (36.).
Die Niedersachsen blieben am Drücker und wollten jetzt auch den vierten Treffer, aber Tobias Ancicka hatte etwas dagegen. Auch die Eisbären ließen Chancen liegen, weshalb es beim 5:3 nach 40 Minuten blieb.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären dann aber früh für die Vorentscheidung. Man konnte sich mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen, Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen und das halbe Dutzend vollgemacht – 6:3 (43.).
Damit hatte man übrigens zum ersten Mal in dieser Saison sechs Tore zu Hause erzielt. Fünf Tore waren bisher der Höchstwert. Diese hatte man gegen Frankfurt, Düsseldorf und Bietigheim erzielt. In Köln waren es derweil die meisten in dieser Spielzeit, denn da gewann man mit 7:3. Das gleiche Ergebnis war auch heute noch möglich und die Eisbären hatten auch kurze Zeit später das nächste Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen.
Die Eisbären hatten im Schlussdrittel alles im Griff, von Wolfsburg kam kaum noch was. Die Niedersachsen waren zwar bemüht, aber so der letzte Zug zum Tor fehlte. Da war anscheinend der Glaube auch nicht mehr vorhanden, dass man hier noch etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit nach Hause in die Autostadt nehmen würde.
Doch in der 54. Spielminute schlugen die Grizzlys dann doch noch einmal zu. Erneut war es Spencer Machacek, welcher mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag auf 6:4 stellte. Sollte es hier nun also doch nochmal spannend werden? Die Grizzlys taten jedenfalls alles dafür, dass es nicht dazu kam. Denn die Gäste kassierten die nächste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären das nächste Powerplay in der Schlussphase. Und diese wollten in diesem natürlich für die endgültige Entscheidung sorgen. Doch das taten sie nicht und so blieben den Wolfsburgern noch vier Minuten für die Aufholjagd.
Doch die Eisbären ließen die Grizzlys kaum zur Entfaltung kommen sondern spielten selber offensiv nach vorne. Erst, als die Wolfsburger ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, konnten sie sich im Angriffsdrittel festsetzen. Doch die Eisbären brachten das 6:4 über die Zeit und holten den vierten Sieg in Folge. 

Ein am Ende verdienter Heimsieg für die Eisbären, welche vor allem offensiv für Furore sorgen konnten und ihre Chancen gnadenlos verwerteten. Die Eisbären hatten das Spiel voll und ganz im Griff, als sie ihr offensives Power-Hockey spielten. Man hat aber auch gesehen, dass man Probleme bekam, als man sich mehr und mehr in die Defensive zurückzog. Da waren die Wolfsburger besser drin im Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Aber über den gesamten Spielverlauf gesehen war es ein überzeugender Auftritt der Eisbären, welche nahtlos an die letzten Spiele angeknüpft haben und immer besser in Fahrt kommen. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und der Einsatz stimmen endlich wieder über nahezu 60 Minuten. Mit dieser Einstellung und dieser Leistung hat man auch weiterhin die Chance auf Platz zehn am Ende der Hauptrunde.

4:3 n.V. gegen Augsburg: Das Powerplay und Frank Mauer retten den Eisbären zwei Punkte

Ausgabe #25:

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Spiel gegen die Augsburger Panther knapp mit 4:3 n.V. (1:0,0:3,2:0/1:0) gewonnen. Der Spielverlauf war wieder einmal ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Und am Ende griffen leider auch noch die Hauptschiedsrichter ein und entschieden diesen Absteigskracher so mit. Was zu Frust auf Augsburger Seite führte, welcher absolut nachvollziehbar ist. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nichts. Er schickte die selben Verteidiger-Pärchen und die gleichen Sturmreihen ins Spiel gegen Augsburg. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Tobias Ancicka hütete nach dem ersten Shutout im Frankenland erneut das Berliner Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. Denn dann würde man den Vorsprung auf die Panther auf zwölf Punkte ausbauen. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf sechs Zähler zusammen schrumpfen. Genau jene sechs Punkte kann Augsburg noch aus den beiden Nachholspielen holen. Was die Wichtigkeit dieser Partie noch einmal verdeutlichte.
Zudem treffen beide Mannschaften nach diesem Duell noch zweimal aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen in Augsburg gewannen die Berliner mit 3:2. Heute wollte man auch das zweite Spiel gegen die Panther für sich entscheiden. Nur das Problem war, dass man seit dem 09. Oktober auf zwei Siege in Folge wartete. Doch welcher Tag würde sich für ein Ende dieser Serie besser eignen als Freitag, der 13.?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn an war die Partie hart umkämpft. Aber auch die Nervosität auf beiden Seiten war deutlich zu spüren. Viele unnötige Scheibenverluste oder Fehlpässe. Man merkte beiden Teams an, was hier auf dem Spiel stand. Beide Teams schafften es aber auch immer mal wieder, sich vor das Tor zu arbeiten und zum Abschluss zu kommen. Ein Abtasten war das hier jedenfalls nicht, sondern es ging direkt zur Sache in diesem Abstiegskracher.
Die Eisbären hatten sich hier auf jeden Fall vorgenommen, alle Scheiben auf das Tor zu bringen. Und so wurde aus allen Rohren geschossen. Getreu dem Motto, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und im ersten Powerplay des Spiels schlugen die Hausherren eiskalt zu. Zach Boychuk hatte abgezogen und zum 1:0 getroffen (9.). Mal wieder ein Powerplaytor im Jahr 2023. Vor dem Spiel hatten die Eisbären bereits eine Erfolgsquote von 50 Prozent in Überzahl in diesem Jahr. Das lief also auch heute bisher sehr gut.
Die Eisbären hatten die Partie hier größtenteils im Griff. Augsburg versuchte es aber auch immer mal wieder, doch noch fanden sie keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive, welche die gefährlichen Räume gut zustellte. Dennoch war das gesamte Spiel der Berliner nicht fehlerfrei, denn immer wieder unterliefen kleinere Scheibenverluste.
Rund sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatte es Augsburg aber mal geschafft, die Defensive auseinander zu ziehen und schon wurde es gefährlich. Ex-Eisbär Marcel Barinka kam zum Abschluss, doch das Aluminium stand zum Glück aus Eisbären-Sicht im Weg.
Die Eisbären nahmen die knappe aber durchaus verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Aber noch war es ein weiter Weg Richtung Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Augsburg sofort unter Druck und kamen auch zu den ersten gefährlichen Abschlüssen im Mitteldrittel. Das 1:0 war inzwischen an den Chancen gemessen zu wenig. Da hätte man deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. So musste man hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch irgendwann rächen würden.
Und warum schreibe ich das? Weil just in dem Moment der Ausgleich fiel. Aus dem Nichts heraus. Augsburg mal wieder im Angriff, Tobias Ancicka konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings verlor er die Scheibe danach aus den Augen. Die Scheibe rutschte irgendwie durch, lag im Torraum und Ryan Kuffner schaltete am schnellsten – 1:1 (25.).
Und es kam noch dicker. Direkt nach einem Bully drehte Augsburg durch Sebastian Wännström die Partie komplett – (27.). Mit der zweiten Chance im zweiten Drittel das zweite Tor. Augsburg agierte hier äußerst effektiv und eiskalt im Abschluss, während die Eisbären sich über ihre Chancenverwertung ärgern dürften. Denn wie bereits vorher geschrieben, das 1:0 wurde den Chancen nicht gerecht.
Auf einmal war es ein anderes Spiel. Augsburg hatte hier Lunte gerochen und die Eisbären verfielen in alte Muster und kassierten unnötige Strafzeiten. Alles nicht hilfreich in so einem wichtigen Spiel mit diesem Spielverlauf. Zumal diese Disziplinlosigkeit zum 1:3 führte. Drew LeBlanc überwand Tobias Ancicka zum dritten Mal an diesem Abend (32.).
Da kommt einem schon die Frage auf, ob alle Beteiligten wirklich den Ernst der Lage verstanden haben? Ob wirklich alle die Wichtigkeit dieses Spiels erkannt haben? Bis zum 1:1 konnte man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, danach brach man komplett auseinander und verfiel in die gewohnten Muster der Saison.
Die Eisbären reagierten mit wütenden Angriffen, wobei man da teilweise leicht über motiviert agierte. Zum Erfolg führten diese Chancen jedenfalls nicht, weshalb man hier weiter dem inzwischen deutlichen 1:3-Rückstand hinterher laufen musste. Ein Drittel blieb den Berlinern noch, um die Niederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ abzuwehren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wer im Schlussdrittel mit einem Sturmlauf der Eisbären gerechnet hatte, der wurde zunächst enttäuscht. Denn die ersten Minuten des letzten Drittels plätscherten eher so vor sich hin als das sie Spannung bringen würden. Augsburg musste nicht und Berlin konnte nicht. Wenn es überhaupt mal etwas brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem Berliner. Und das ging bis zum Powerbreak so.
Direkt nach dem Powerbreak aber die Eisbären mit dem Powerplay und na klar, da müssen sie ja treffen. Damit die Quote schön hoch bleibt. Zach Boychuk mit dem Schuss, welchen Kevin Clark entscheidend abfälschte. Die Scheibe trudelte über die Linie – 2:3 (50.). Nun war hier wieder Spannung drin vor 13.287 Zuschauern in der mehr als gut besuchten Arena am Ostbahnhof.
Und plötzlich waren die Eisbären auch wieder besser drin im Spiel. Sie hatten sich ja auch lange genug eine Auszeit genommen. Die Eisbären drückten ordentlich und kamen auch zu guten Chancen, aber das Spielchen kennen wir ja schon vom ersten Drittel. Die Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig.
Augsburg baute wieder sein Abwehr-Bollwerk auf und lauerte auf Konter, um das Spiel vorzuentscheiden.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Eisbären ihr drittes Powerplay. Die ersten beiden Überzahlspiele konnte man ja bereits nutzen, das dritte war in der Crunch-Time nun natürlich das wichtigste. Und auch das nutzten die Eisbären eiskalt aus. Die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es erneut Kevin Clark, welcher die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 3:3 (56.).
Das überragende Powerplay rettete die Eisbären hier also. Was Augsburg aber zur Weißglut brachte, denn beide Strafzeiten im Schlussdrittel waren doch sehr umstritten. Da kann man den Frust der Panther durchaus verstehen. Und das Roman Gofman einer der Schiedsrichter war, macht die Sache natürlich umso schlimmer, denn Gofman steht seit letztem Wochenende deutlich in der Kritik.
In der Schlussminute drückte plötzlich Augsburg wieder gehörig und kam auch zu zwei guten Chancen, aber Tobias Ancicka war noch nicht eingeschlafen und sicherte den Eisbären am Ende den einen Punkt. Angesichts der Moral einer gewonnener Punkt. Angesichts der Schiedsrichterentscheidungen ein äußerst schmeichelhafter Punkt.

In der Verlängerung ließ Marcel Noebels die hundertprozentige Chance liegen. Frei vor Dennis Endras vergab er die Chance zum Sieg. Gleiches galt für „Chancentod“ Frank Mauer, welcher alleine auf Endras zulief und scheiterte. Und am Ende war genau jener Frank Mauer der umjubelte Held. Allerdings gehörte das Tor zum größten Teil Giovanni Fiore, welcher mit viel Speed Richtung Tor fuhr, aber an Endras scheiterte. Frank Mauer stand goldrichtig und drückte den Nachschuss über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren aber zum Videobeweis, da der Verdacht einer „Kick-Bewegung“ im Raum stand. Dem war aber nicht so und die Schiedsrichter entschieden auf „gutes Tor“.

Damit zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge. Bis zum 1:0 hatte man das Spiel klar im Griff, konnte nur die Chancen nicht nutzen. Mit dem Ausgleich brach man zusammen und es lief nichts mehr zusammen. Prompt lag man nach drei Gegentoren innerhalb von 6:41-Minuten mit 1:3 hinten. Auch im Schlussdrittel war bis zum Powerbreak weit und breit keine Aufholjagd zu sehen. Erst nach dem Powerbreak kam diese und man holte sich dank zweiter weiterer Powerplaytreffer und dem Treffer in der Overtime noch zwei wichtige Punkte.
Welche aber einen faden Beigeschmack haben, denn die beiden Strafen gegen Augsburg waren fast schon ein Witz. Und das sage ich auch als Eisbären-Fan. Da kann ich den Frust der Augsburger Bank verstehen. Denn hier stand so einiges auf dem Spiel, aber die Schiedsrichter waren dem Ganzen nicht gewachsen. Warum ein Roman Gofman nach dem letzten Wochenende überhaupt noch in der PENNY DEL pfeifen darf, ist mir ein großes Rätsel.
Ja, ich freue mich über zwei Punkte und lobe die Moral der Eisbären. Aber die Leistung dazwischen lässt mich mit großen Kopfschmerzen zurück. Denn das war grausam, das hatte wenig mit Eishockey zu tun.
Dass am Ende ausgerechnet „Chancentod“ Frank Mauer den Siegtreffer erzielte, rundete diesen merkwürdigen Eishockey-Abend ab, der sicherlich noch für viel Gesprächsstoff im Nachgang sorgen wird.

3:2 gegen Köln! Die Eisbären beenden die Niederlagenserie und holen drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf

Ausgabe #24:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Mittwochabend gewonnen. Gegen die Kölner Haie setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 (1:1,2:0,0:1) durch und sicherten sich damit drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die Eisbären hatten das Spiel ab Mitte des zweiten Drittels komplett im Griff. Das Powerplay sorgte am Ende mit zwei Toren für den Heimsieg. Und das gegen das beste Penalty Killing der DEL.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum München-Spiel (2:3) einige Änderungen vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen saß als Back-up auf der Bank. In der Defensive gab es zwei neue Verteidiger-Pärchen. Marco Nowak verteidigte zusammen mit Julian Melchiori, Frank Hördler mit Eric Mik. Als siebter Verteidiger war heute wieder Youngster Norwin Panocha dabei.
In der Offensive stellte Aubin auch um. Die erste Reihe bestand heute aus Frank Mauer, Peter Regin und Yannick Veilleux. Die zweite Formation bildeten Giovanni Fiore, Leo Pföderl und Marcel Noebels. In der dritten Reihe stürmten Kevin Clark, Zach Boychuk und Matt White. Und als zusätzliche Stürmer waren Jan Nijenhuis und Maximilian Heim dabei.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten endlich mal wieder dreifach punkten, sonst rückt der mögliche Abstiegsplatz wieder näher. Dafür musste man aber volle 60 Minuten sein Spiel durchziehen und nicht wie zuletzt nur ein oder zwei Drittel. Gegen Köln gab es dafür heute die nächste Möglichkeit. Und einen Sieg feierte man diese Saison ja bereits gegen die Haie. Mit 7:3 gewann man in der Domstadt. Das zweite Duell verlor man allerdings mit 2:3.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start hatten die Eisbären heute zur Abwechslung mal nicht verschlafen, aber das Vorhaben von der Strafbank fernzubleiben, hielt ganze 3:47 Minuten. Und prompt schlug es in Unterzahl im Berliner Tor ein. Einem Nick Bailen sollte man eben nicht zu viel Platz geben, denn der Top-Verteidiger nutzt so etwas natürlich aus – 0:1 (5.).
Die zweite Strafzeit ließ nicht lange auf sich warten. Auch da Köln mit zwei Chancen, aber diesmal konnten sie das Powerplay nicht nutzen.
Das Spiel der Eisbären war bis hierhin äußerst ideenlos. Wenn man mal Richtung Tor fuhr, wusste man nicht so recht, wo hin mit der Scheibe. Ein Spielplan war für mich nicht zu erkennen.
Erst in der Schlussphase hatten die Eisbären die beste Chance im ersten Drittel. Marcel Noebels mit dem Onetimer nach einem Querpass, aber Mirko Pantkowski fuhr die Schoner aus. Das war mal ein gut zu Ende gespielter Angriff, wovon man im ersten Drittel aber zu wenig von sah.
Köln trat hier sehr solide auf, lauerte auf die Fehler der Eisbären, um dann zuzuschlagen. Und Fehler im Spiel der Eisbären, da muss man nur den Wecker nach stellen, die kommen sehr oft.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten ihr erstes Powerplay, fanden da aber lange nicht in die Formation. Doch 20 Sekunden vor dem Ende des Powerplays fand Jonas Müller die Lücke und traf zum 1:1 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die erste Drittelpause, so wirklich zu erwarten war der Treffer aber nicht. Zu fehlerbehaftet war der Spielaufbau der Eisbären, was für die ersten Pfiffe während des Überzahlspiels sorgte. So aber beruhigte man die Fans kurz vor der ersten Drittelpause. Der Auftritt an sich war aber ausbaufähig.

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Im zweiten Drittel waren die Hausherren von Beginn an hellwach und das sorgte für die erstmalige Führung an diesem Abend. Matt White behauptete die Scheibe im Zweikampf ganz stark, spielte sie weiter an den langen Pfosten, wo Zach Boychuk lauerte und problemlos einnetzen konnte – 2:1 (22.).
Köln danach auf der Suche nach der schnellen Antwort. Die Haie verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel, fanden aber keinen Weg vorbei an Tobias Ancicka. Die Eisbären ließen dagegen bei einem Entlastungsangriff mal wieder ihre alte Klasse aufblitzen. Marcel Noebels und Leo Pföderl mit einem sauber gespielten Konter, an deren Ende nur der Torerfolg noch fehlte. Aber dieser Spielzug erinnerte mal wieder an das erste Halbjahr 2022, als die Berliner noch von der Tabellenspitze grüßten und ein Spitzenteam waren.
Das Spiel der Eisbären sah im Mitteldrittel schon besser aus, die Pässe kamen an und man sorgte durchaus immer mal wieder für Gefahr. Die optische Überlegenheit gehörte hier aber den Gästen aus Köln, welche auch gezwungen waren, etwas für das Spiel zu tun, lagen sie doch hinten. Die Mannschaft von Uwe Krupp erspielte sich auch Chancen, aber sie bissen sich an Goalie Tobias Ancicka die Zähne aus.
Nach dem Powerbreak die Eisbären mit der Chance, in Überzahl die Führung auszubauen. Schlecht sah das Powerplay nicht aus, aber so der letzte Zug vor dem Tor fehlte. Aber wie so oft in den letzten Wochen, die Richtung stimmte.
Den Gästen bot sich in der Schlussphase ebenfalls die Chance zum Ausgleich. Auch die Haie bekamen ein Powerplay, doch das Penalty Killing der Berliner mit einer ganz starken Leistung.
Die Special Teams standen am Ende des Mitteldrittels ganz klar im Mittelpunkt, denn auch die Eisbären hatten nochmal die Chance, mit einem Mann mehr zu agieren. Und diesmal schlugen sie eiskalt zu. Zehn Sekunden vor dem Ende des Powerplay holte Morgan Ellis den Hammer von der blauen Linie raus – 3:1 (39.). Und diese Führung hatte man sich aufgrund der zweiten Hälfte im Mitteldrittel auch verdient. Mit einer Zwei-Tore-Führung ging es also ins Schlussdrittel. Durchaus ein Schwachpunkt der Berliner in dieser Saison.

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Im Schlussdrittel wäre beinahe wieder ein Traumstart gelungen. Frank Mauer schnappte sich die Scheibe, marschierte alleine auf Mirko Pantkowski zu, scheiterte aber am Kölner Goalie. Nur wenige Sekunden später war es Giovanni Fiore, der durch war, aber auch er vergab seine Chance. Da hätte man das Spiel bereits vorentscheiden können.
Frank Mauer lief jetzt so ein bisschen heiß, denn er war wenig später schon wieder nah dran am 4:1. Diesmal war Pantkowski bereits geschlagen, das Aluminium stand diesmal aber im Weg.
Der Auftritt der Eisbären im Schlussdrittel ließ die Fans hoffen, dass es endlich wieder mit einem Drei-Punkte-Sieg klappen würde. Denn mal spielte weiter aktiv nach vorne, hatte das Spiel weitestgehend im Griff und erspielte sich richtig gute Chancen. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man das Spiel früher entscheiden können.
Die Eisbären betrieben nämlich förmlich Chancenwucher im letzten Drittel. Maximilian Heim war der nächste, der die Entscheidung auf der Kelle hatte. Mirko Pantkowski bekam jetzt alle Hände voll zu tun.
Die Eisbären hatten das Spiel im letzten Drittel im Griff und ließen die Haie kaum mehr ins Spiel kommen. Dabei hätten die Kölner eine Aufholjagd gebraucht, um hier doch noch mit Punkten nach Hause zu fahren. Aber die Eisbären ließen keine Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte heute in Berlin bleiben würden.
Auch wenn Köln in der 59. Spielminute nochmal auf 3:2 verkürzen konnte. Maximilian Kammerer hatte bei 6-5 getroffen. Uwe Krupp nahm kurz darauf auch noch seine Auszeit und zog erneut seinen Goalie vom Eis. Doch die Eisbären brachten das 3:2 über die Zeit und jubelten danach ausgelassen über die ersten drei Punkte im neuen Jahr!

Ein am Ende auch absolut verdienter Sieg. Die Eisbären brauchten allerdings ein wenig Anlaufzeit, um im Spiel anzukommen. Im ersten Drittel fanden die Berliner nicht zu ihrem Spiel, bekamen keinen geordneten Spielaufbau hin und ließen jegliche Kreativität im Offensivspiel vermissen. Dass man am Ende dennoch mit einem 1:1 in die Pause ging, war fast schon glücklich. Im Mitteldrittel gelang der Traumstart und man gab die Führung fortan nicht mehr ab. Obwohl die Haie gerade in der ersten Hälfte des zweiten Drittels ordentlich Druck machten und sich gute Chancen erarbeiteten. Doch Tobias Ancicka ließ die Haie-Spieler reihenweise verzweifeln. Ab Mitte der Partie hatten die Eisbären das Spiel dann aber im Griff, belohnten sich mit dem 3:1 in Überzahl kurz vor der zweiten Pause und gaben das Spiel nicht mehr aus der Hand. Im Schlussdrittel vergab man mehrfach die Chance zur Vorentscheidung, was sich zum Glück aus Eisbären-Sicht nicht rächen sollte.
Zudem ist das Powerplay positiv zu bewerten. Denn letztendlich ebnete dieses mit zwei Toren den Weg zum Heimsieg. Zwei Tore gegen das beste Penalty Killing der Liga ist durchaus eine Ansage der Eisbären. Und dann wäre da noch Matt White, der mit drei Assists glänzte. Am Ende also ein rundum gelungener Abend für die Eisbären Berlin und ihre Fans. Schließlich konnte man in dieser Saison noch nicht so oft über drei Punkte jubeln.