4:1, 4:4, 6:4! Eisbären gewinnen verrückte Achterbahnfahrt in Schwenningen

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Duell beim direkten Konkurrenten Schwenninger Wild Wings mit 6:4 (3:1,1:3,2:0) gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn eingefahren. Dass man dort aber nichts zu suchen hat, machte das heutige Spiel wieder deutlich. Es war ein Spiegelbild der bisherigen Eisbären-Saison.

Eisbären-Trainer Serge Aubin erwartete eine Reaktion auf das Debakel in Bietigheim. Dafür rotierte er ordentlich durch. Lediglich die Verteidiger-Pärchen und der siebte Verteidiger sowie die Angriffs-Formation um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Kevin Clark blieben zusammen. Alles andere änderte der Coach. So stand heute Juho Markkanen im Tor, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die zweite Reihe bestand heute aus Maximilian Heim, Zach Boychuk und Giovanni Fiore. In der dritten Reihe fand man Matt White, Bennet Roßmy und Alex Grenier. Und die nominell vierte Reihe bildeten Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Frank Mauer. Peter Regin saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, da Aubin im Tor heute auf Markkanen setzte. Der Trainer versuchte also noch einmal alles, um die letzte Chance im Kampf um Platz zehn zu wahren.

Foto: Flipper

Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg würde die Chance auf Platz zehn wahren. Bei einer Niederlage wäre es rein rechnerisch zwar auch noch möglich, aber letztendlich doch eher unwahrscheinlich. Wobei es das ja eigentlich sowieso ist, wenn man vor allem den blutleeren Auftritt vom Sonntag beim Tabellenletzten in Bietigheim als Grundlage nimmt. Auf diese Blamage musste heute eine Reaktion folgen. Gegen Schwenningen, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die erste Playoff-Runde. Und gegen eben jene Wild Wings hatte man in dieser Saison bisher beide Duelle verloren: 2:6 im Schwarzwald, 2:4 in Berlin. Die Voraussetzungen standen also denkbar schlecht für einen Berliner Erfolg. Die Spieler und Trainer sprachen zwar vor dem Spiel wieder davon, was man alles machen muss, um dieses so wichtige Spiel für sich zu entscheiden. Doch wie oft folgten in dieser Saison den Worten letztendlich auch Taten auf dem Eis? War es heute zur Abwechslung mal anders?

Der Beginn war jedenfalls schon mal vielversprechend. Johannes Huß mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, die Eisbären nutzten das eiskalt aus. Yannick Veilleux auf Frank Mauer, der stand alleine im Slot und sorgte für das frühe 1:0 (3.).
Im weiteren Spielverlauf waren dann die Special Teams gefragt. Zunächst die Eisbären mit dem Powerplay, was aber noch deutlich Luft nach oben hatte. Danach die Hausherren zweimal in Folge mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schwenningen ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber sie fanden keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive. Dafür fingen sie sich einen Shorthander. Erneuter Scheibenverlust der Hausherren, Marcel Noebels schickte Zach Boychuk auf die Reise und der blieb vor Ex-Eisbär Marvin Cüpper relativ cool – 2:0 (13.).
Die Torschussstatistik zu diesem Zeitpunkt? 10:4 für Schwenningen. Die Eisbären erwiesen sich also bisher als äußerst kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor. Und auch der fünfte Schuss fand den Weg ins Schwenninger Tor. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Giovanni Fiore nahm Marvin Cüpper die Sicht und prompt stand es 3:0 (16.).
Die Eisbären hatten also bis hierhin den Worten auch Taten folgen lassen. Man fand zurück zum einfachen Eishockey, stand hinten sehr kompakt und nutzte vorne jede sich bietende Torchance. Die Hausherren machten es den Berlinern aber auch zu einfach im eigenen Drittel. Nach vorne waren die Gastgeber zwar bemüht, prallten aber immer wieder an der Berliner Defensive ab oder aber scheiterten an Juho Markkanen. Erst wenige Sekunden vor der ersten Drittelpause verkürzten die Spink-Brüder auf 1:3. Tyson auf Tylor Spink und 16 Sekunden vor der Pausensirene war die Scheibe dann doch im Berliner Tor. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Früh im zweiten Drittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl nachzulegen. Aber man spielte es im Powerplay weiterhin zu kompliziert und ließ diese Chance daher ungenutzt.
Auch danach gab es wenig spielerische Highlights zu sehen. Die Partie war in dieser Phase doch recht zäh, viele Unterbrechungen prägten das Spiel. Da kam kein richtiger Spielfluss auf.
Fast aus dem Nichts fiel dann aber das 4:1. Kapitän Frank Hördler zog erneut einfach mal von der blauen Linie ab, erneut fand der Schuss den Weg ins Schwenninger Tor – 4:1 (28.).
Die Eisbären blieben also auch im Mitteldrittel ihrer Kaltschnäuzigkeit treu. Und auch heute sah man, wie einfach Eishockey doch sein kann. Jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und manchmal schlägt sie auch im Tor ein. So, wie es bei Frank Hördler heute gleich zweimal der Fall war.
Mitte der Partie hatten die Wild Wings ihr nächstes Powerplay und somit die Chance, nochmal ins Spiel zurück zu kommen. Aber auch da fiel den Neckarstädtern erschreckend wenig ein. Das 1:4 schockte die Hausherren sichtlich, die dadurch wohl auch ein wenig gehemmt in ihrem Spiel wirkten.
Das Spiel plätscherte fortan so vor sich hin, Schwenningen wirkte bemüht, aber glücklos. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig und schläferten sich dadurch wohl selbst ein wenig ein. Denn fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause setzte sich Sebastian Uvira klasse durch, scheiterte im ersten Versuch noch an Markkanen und verwertete seinen eigenen Abpraller – 4:2 (35.).
Schwenningen witterte somit seine Chance und wenig später verkürzte Alexander Karachun tatsächlich auf 3:4. Satter Handgelenkschuss und Markkanen war zum dritten Mal überwunden (37.). Und so ein wenig hatten sich die Eisbären das selbst zuzuschreiben, weil man nach vorne relativ harmlos in diesem Drittel blieb. Mit der Führung im Hinterkopf konzentrierte man sich eher auf die eigene Defensive, als weiter offensiv nach vorne zu spielen. So brachte man die Gastgeber wieder zurück ins Spiel, welche die Eisbären für ihre Passivität bestraften.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Die Eisbären vergaben zunächst selbst ein Powerplay, wenig später schlugen die Hausherren mit einem Mann mehr zu. Ville Lajunen stellte drei Sekunden vor der zweiten Pause auf 4:4 (40.). Unglaublich, wie die Eisbären die Führung hier verspielten. Aber es passte eben in das Bild, welches die Eisbären in dieser Saison abgeben.

Die Partie begann also im Schlussdrittel wieder von vorn und beide Mannschaften wollten die drei Punkte, welche für beide enorm wichtig sind im Kampf um Platz zehn. Kampf war auch das Stichwort für das Schlussdrittel, denn die Partie blieb weiter hart umkämpft. Beide Mannschaften kamen auch zu Chancen, welche aber ungenutzt blieben.
Ebenso ungenutzt blieb ein weiteres Powerplay der Eisbären, welche es einfach zu kompliziert spielten. Gerade in solchen Spielen können die Special Teams ein Spiel entscheiden, das Powerplay auf beiden Seiten wirkte aber eher harmlos.
Mitte des Schlussdrittels klappte dann aber erneut das, was zuvor schon zweimal geklappt hatte. Morgan Ellis hatte die Scheibe einfach mal Richtung Tor gebracht, Manuel Wiederer fälschte sie unhaltbar ab und brachte die Eisbären so erneut in Führung – 5:4 (50.).
Doch die Eisbären spielten mit dem Feuer. Innerhalb kürzester Zeit musste man zweimal in Unterzahl ran. Man gab den Wild Wings also zweimal die Chance, um zum Ausgleich zu kommen. Doch das Penalty Killing funktionierte. Und Schwenningen unterlief dann der nächste Turnover, Frank Mauer roch den Braten, lief alleine auf Cüpper zu und erzielte den zweiten Shorthander der Eisbären an diesem Abend – 6:4 (54.). Der zweite Treffer für den Stürmer, der normalerweise der „Chancentod“ der Eisbären ist.
Schwenningen versuchte in der Schlussphase nochmal alles, drückte nochmal ordentlich Richtung Berliner Tor. Doch eine eigene Strafzeit nahm den Hausherren dann den Wind aus den Segeln und ebnete den Eisbären den Weg zum Auswärtssieg.

Am Ende zog man also nochmal den Kopf aus der Schlinge. Aber auch dieses Spiel war ein weiterer Beweis dafür, dass diese Mannschaft nichts in den Playoffs zu suchen hat. Zu unbeständig spielen die Eisbären. Eine souveräne 4:1-Führung ließ man sich aufgrund eigener Passivität aus der Hand nehmen. Im letzten Drittel hätte das Spiel in beide Richtungen kippen können. Die Eisbären hatten aber heute eine gute Chancenverwertung, was ihnen am Ende den Sieg brachte. Es bleibt zu hoffen, dass die richtige Schlüsse aus diesem Spiel gezogen werden. Denn auch wenn man gewonnen hat, mit so einer Leistung sollte man sich am 05. März nach dem letzten Hauptrunden-Spieltag in die Sommerpause verabschieden.

4:2 gegen Augsburg: Die Eisbären gewinnen den Abstiegskracher und machen einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt

Ausgabe #30:

Wichtiger Heimsieg im Abstiegskracher: Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen die Augsburger Panther mit 4:2 (1:0,2:1,1:1) gewonnen und machten damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Man konnte zwar nicht über 60 Minuten überzeugen, hatte auch viele individuelle Fehler im eigenen Spiel, doch am Ende zählt nur der Sieg und die enorm wichtigen drei Punkte. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm wieder ein paar Änderungen am Kader vor. Im Tor begann heute Tobias Ancicka, Nikita Quapp saß als Back-up auf der Bank und Juho Markkanen stand überhaupt nicht im Kader. Was damit zusammenhing, dass Stürmer Alexandre Grenier sein Comeback gab. Und so blieb Markkanen als überzähliger Importspieler nur der Platz auf der Tribüne.
In der Defensive blieben die drei Verteidiger-Pärchen gleich. Rayan Bettahar rückte als siebter Verteidiger in den Kader. Dafür rotierte Lewis Zerter-Gossage wieder hinaus. Am Freitag war er noch als 13. Stürmer im Line-up.
In der Offensive blieb einzig die Clark-Pföderl-Noebels-Reihe zusammen. Alle anderen Reihen wurden neu zusammengestellt. Frank Mauer und Yannick Veilleux bekamen Zach Boychuk an die Seite gestellt. Peter Regin, der am Freitag noch in dieser Reihe stürmte, war heute Center der vierten Reihe zwischen Maximilian Heim und Manuel Wiederer. Rückkehrer Grenier nahm den Platz von Boychuk in der Reihe mit Giovanni Fiore und Matt White ein.

Die Ausgangslage war klar: Heute zählte nur ein Sieg. Nach zuletzt drei Niederlagen rutschten die Eisbären doch nochmal tiefer in den Abstiegskampf. Noch hat man zwölf Punkte Vorsprung auf den heutigen Gegner Augsburg. Bei einem Sieg würde man einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Bei einer Niederlage würde man jedoch wieder zittern müssen, zumal der AEV auch noch ein Nachholspiel in der Hand hat.
Die ersten beiden Duelle in dieser Saison hatten die Eisbären gegen die Panther gewonnen. Folgte heute der dritte und enorm wichtige Erfolg gegen die Fuggerstädter?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start wäre beinahe in die Hose gegangen. Es lief die vierte Spielminute, da trudelte die Scheibe Richtung Linie, Marco Nowak rettete in höchster Not und verhinderte somit den frühen Rückstand.
Die Eisbären waren aber in der Anfangsphase die aktivere Mannschaft, konnten sich immer wieder im Angriffsdrittel festsetzen und Druck erzeugen. Aber noch wollte die Scheibe nicht vorbei an Markus Keller im Augsburger Tor.
Aber in der achten Spielminute war es soweit. Augsburg bekam die Scheibe nicht aus dem Drittel, Eric Mik nahm von der blauen Linie Maß, Yannick Veilleux fälschte dessen Schuss unhaltbar ab und die Scheibe schlug hinter Keller ein – 1:0 (8.). Der verdiente Führung für die Hausherren.
Die Berliner blieben auch nach dem Treffer am Drücker. Augsburg bekam hinten keine Ruhe rein und hatte alle Hände voll zu tun. Denn die Eisbären wollten direkt den zweiten Treffer nachlegen. Augsburg konnte von Glück reden, dass sie nur mit 0:1 hinten lagen. Und die Eisbären mussten hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch rächen würden.
Die Panther schafften es in der Folge aber, das Spielgeschehen zu beruhigen und vom eigenen Tor fernzuhalten. Und wenn der AEV vor dem Tor auftauchte, war es durchaus gefährlich. Einmal zu Beginn des Spiels und im weiteren Verlauf scheiterte man zweimal am Aluminium.
Die größte Zeit dominierten die Eisbären das Spiel, am Ende aber hatte Augsburg nochmal gute Chancen zum Ausgleich. Diese nutzten sie aber nicht und so nahmen die Berliner die knappe Führung mit in die Kabine. Die Hauptstädter hätten sich nicht beschweren können, wenn es mit einem 1:1 in die Pause gegangen wäre. Auch wenn man spielerisch dominiert hatte, am Ende hatte der AEV dann doch die besseren Chancen.

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Das Mitteldrittel war fünf Minuten alt, da zog Top-Torjäger Sebastian Wännström Richtung Tor, wurde aber gerade noch im letzten Moment von Morgan Ellis gestört. Doch daraus resultierte das erste Augsburger Powerplay. Und da schlug Matt Puempel zu. Augsburg ließ die Scheibe gut laufen und am Ende war es Puempel, welcher Tobias Ancicka überwinden konnte – 1:1 (26.).
Und angesichts der letzten Minuten des Auftaktdrittels war dieser Ausgleich keinesfalls unverdient. Nun waren die Eisbären wieder gefragt, die eine Reaktion darauf geben mussten. Doch die taten sich schwer, verloren in der Phase auch die Mehrzahl an Zweikämpfen. Augsburg wirkte giftiger und war in dieser Phase die bessere Mannschaft. Die Panther stellten die Räume gut zu, ließen die Eisbären überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
Doch im Powerbreak schien Serge Aubin die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn plötzlich führten die Eisbären wieder. Und eine Kopie des ersten Treffers. Frank Hördler hatte abgezogen, Matt White hielt die Kelle in den Schuss und lenkte sie ins Tor – 2:1 (31.).
Nur Sicherheit gab dieser Treffer den Eisbären überhaupt nicht. Zu viele leichtfertige Fehler im Spielaufbau, was Augsburg zu Chancen einlud. Zum Glück konnte man sich auf Tobias Ancicka verlassen. Aber die Eisbären waren gut beraten, den Schalter wieder umzulegen, denn lange konnte das nicht gut gehen.
Als die Eisbären aber mal mit Tempo vor das Tor kamen, schlugen sie zu. Kurz zuvor scheiterte Julian Melchiori noch mit seinem Onetimer, wenig später klingelte es zum dritten Mal im Augsburger Tor. Frank Mauer wurde von Giovanni Fiore vor dem Tor angespielt, düpierte Markus Keller und erhöhte auf 3:1 (36.).
Ein Treffer, welcher das Selbstvertrauen zurückbrachte. Was aber auch nötig war, denn souverän war das Mitteldrittel nicht. Aber wichtig war die Führung nach 40 Minuten. Und ein Zwei-Tore-Vorsprung in so einem wichtigen Spiel ist auch enorm wichtig.

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Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären früh die Vorentscheidung. Drei-auf-Zwei-Konter der Berliner, Matt White suchte lieber den Abschluss als den Pass, was sich als richtig herausstellte – 4:1 (43.). Ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein schnürte White den Doppelpack.
Aber Augsburg wirkte keinesfalls geschockt, sondern rannte weiterhin an. Dort traf man aber auf eine sehr kompakte Berliner Defensive, welche nicht viel zuließ. Und wenn was durchkam, war Tobias Ancicka zur Stelle. Selbst ein Augsburger Powerplay wurde problemlos überstanden.
Vorne kamen die Eisbären auch noch zu der ein oder anderen Chance, welche sie aber nicht nutzen konnten. Aber die Zeit lief für die Eisbären und gegen Augsburg. Der Klassenerhalt rückt für die Berliner immer näher, während sie in Augsburg wohl bis zum Ende der DEL2-Playoffs um den Klassenerhalt zittern müssen.
Spielerisch war es sicherlich nicht über die gesamte Spielzeit berauschend, aber die Eisbären haben ihre Tore eben immer genau zum richtigen Zeitpunkt geschossen. Gerade das 2:1 und 3:1 sorgte für neues Selbstvertrauen und ebnete den Berlinern den Weg zum so wichtigen Heimsieg. Und defensiv ließ man im Schlussdrittel nichts mehr anbrennen. Honoriert wurde das von den knapp 13.800 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, welche im Schlussdrittel die Eisbären-Hymne anstimmten.
Zum Ende hin verließ Augsburg dann auch der Glaube, hier noch etwas Zählbares mitzunehmen, während die Eisbären auf den fünften Treffer drängten. Den Fans war es aber egal, ob dieser noch fallen würde oder nicht. Denn die feierten bereits den Heimsieg. Die gesamte Arena hüpfte und freute sich über den so wichtigen Heimsieg im Abstiegskracher gegen Augsburg. Die Fuggerstädter hatten aber das letzte Wort in diesem Spiel. 76 Sekunden vor dem Ende verkürzte Brady Lamb auf 4:2 (59.). Zu mehr reichte es aber nicht, denn wenig später war die Partie vorbei und die Eisbären hatten mit 4:2 gewonnen. Ob es der vorerst letzte Auftritt der Augsburger Panther in Berlin war, werden die nächsten Wochen zeigen.

3:4 n.V. gegen Köln! Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen

Ausgabe #28:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen. Gegen die Kölner Haie verlor man Ende mit 3:4 n.V. (1:1,2:1,0:1/0:1) und kassierte einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn. Die Moral nach Gegentreffern stimmte heute zwar, aber defensiv unterliefen den Berlinern heute deutlich zu viele Schnitzer. Am Ende bestraften das die Domstädter und nahmen zwei Punkte mit nach Hause.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte auch heute seinen Kader auf zwei Positionen. Die beiden Spieler, welche am Mittwoch noch fehlten, kehrten heute wieder zurück ins Line-up. Yannick Veilleux nahm den Platz in der zweiten Reihe neben Frank Mauer und Peter Regin ein. Bennet Roßmy war als 13. Stürmer dabei. Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis rotierten raus aus dem Kader. Den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe nahm Manuel Wiederer ein. Er stürmte zusammen mit Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim. Alles andere in Defensive und Offensive blieb gleich. Im Tor stand auch heute wieder Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten einen richtigen Lauf mit fünf Siegen in Serie. Plötzlich sind Platz zehn und die erste Playoff-Runde kein Traum mehr sondern wieder deutlich im Bereich des Möglichen. Gegen die Domstädter hatte man zwei der bisherigen drei Duelle in dieser Saison gewonnen. Und zu Hause blieb man zuletzt vier Spiele in Serie ungeschlagen. Ging diese Erfolgsserie auch heute gegen Köln weiter?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären bestimmten ganz klar die Anfangsphase gegen Köln. Die Eisbären drängten die Haie immer wieder ins eigene Drittel und ließen es bei 5-5 wie ein Powerplay aussehen. Die Abschlüsse der Eisbären sorgten auch schon für Gefahr, auf die erste hundertprozentige Chance wartete man aber noch vergeblich. Die Domstädter waren zu Beginn zunächst fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Die Gäste bekamen aber dann die Chance zum durchatmen, als man das erste Powerplay hatte. Doch das Penalty Killing der Eisbären überstand diese erste Unterzahl schadlos und ohne größere Probleme.
Nach dem Powerbreak schlugen die Haie dann aber eiskalt zu. Die Eisbären mit dem Turnover im eigenen Drittel, David McIntyre sagte artig „Danke“ – 0:1 (9.).
Der Schwung der Anfangsminuten war weg, die Führung der Kölner hatte ihre Wirkung gezeigt. Jetzt ließen die Haie die Scheibe laufen und taten selbiges mit den Eisbären. Auf einmal waren die Haie die etwas gefährlichere Mannschaft, während die Eisbären sich nun schwer taten, mal wieder gefährlich vor das Kölner Tor zu kommen.
Bis drei Minuten vor der ersten Drittelpause, da schlugen die Eisbären zu. Es war eine klasse Einzelleistung von Frank Mauer auf Zuspiel von Yannick Veilleux, welche mit dem Ausgleich belohnt wurde – 1:1 (17.).
Angesichts des bisherigen Spielverlaufes war es ein angemessener Zwischenstand, mit dem beide Teams zufrieden sein konnten. Die Eisbären hatten sicherlich das optische Übergewicht im Auftaktdrittel, wackelten aber auch für einen kurzen Moment nach dem Rückstand.

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Das zweite Drittel war keine zwei Minuten alt, da schlugen die Eisbären zu und gingen erstmals an diesem Abend in Führung. Und was für ein schönes Tor. Leo Pföderl setzte Marcel Noebels in Szene und der ließ Mirko Pantkowski ganz alt aussehen und vollendete per Rückhand zum 2:1 (22.). Traumtor der Nummer 92!
Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Schließlich ging es für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs. Beide Defensivreihen standen kompakt und ließen kaum Räume, um mal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Die Schüsse, die aufs Tor kamen, waren daher eher harmlos.
Nachdem Powerbreak musste Juho Markkanen aber mal wieder eingreifen, als Jason Bast im Slot relativ ungehindert zum Abschluss kam, doch der Finne war zur Stelle und hielt die Führung fest.
Die Domstädter waren nun die spielbestimmende Mannschaft und so kam der Ausgleich auch nicht überraschend. 2-auf-1-Konter der Haie, Landon Ferraro suchte nicht den Pass sondern schloss alleine ab, mit Erfolg – 2:2 (34.).
Die Eisbären hatten aber die direkte Antwort parat. Powerplay Berlin und da läuft es diese Saison ja besonders gut. So auch heute. Die Eisbären fanden die Formation, Matt White suchte und suchte und suchte nach einer Anspielstation, fand diese in Giovanni Fiore und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 3:2 (35.).
Das zeichnet die Eisbären aktuell aus. Auch Gegentore bringen sie nicht wirklich aus der Ruhe, höchstens nur für einen kurzen Moment. Man hält an seinem Spielplan fest und findet immer wieder einen Weg, die Scheiben im Tor unterzubringen. Diese Qualität ließen die Berliner vor allem in den ersten Saison-Monaten vermissen. Da reichte meist ein Gegentreffer aus, um komplett einzubrechen.
Heute war das Spiel zwar nicht fehlerfrei, aber dennoch führte man nach dem zweiten Drittel mit 3:2.

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Doch diese Führung hielt nur bis zur 45. Spielminute. Denn da glichen die Haie erneut aus. Die Scheibe kam von hinter dem Tor in den Slot, wo Mark Olver lauerte und zum 3:3 traf. Der nächste Eisbär, der heute gegen seinen Ex-Verein traf.
Weil eben heute nicht alles so gut war wie zuletzt. Angesprochen hatte ich bereits die Moral der Berliner nach Gegentoren. Die war natürlich gut und sorgte für Tore. Aber defensiv waren da heute doch einige Schnitzer mit bei, welche ihnen in den letzten Spielen so nicht unterlaufen sind. Und mit Köln traf man heute eben auf einen Gegner, der diese auch sofort eiskalt bestrafte.
Was im letzten Drittel auch nicht funktionierte, war das Powerplay, welches man Mitte des Schlussdrittels hatte. Zu behäbig der Spielaufbau, kaum Ideen, wie man dieses erfolgreich nutzen kann. Von den letzten sechs Spielen (inklusive dem von heute) war das eines der schlechteren der Eisbären.
Die Schlussphase lebte vor allem von der Spannung. Beide Mannschaften wollten jetzt nicht den einen entscheidenden Fehler machen, der das Spiel zu Gunsten des Gegners hätte entscheiden können. Beide lieferten sich eine hart umkämpfte Schlussphase, was für beide Teams mit einem Punkt nach 60 Minuten belohnt wurde. Denn nach 60 Minuten stand es 3:3-Unentschieden.

Und in der Overtime waren die Kölner die gefährlichere Mannschaft und sicherten sich am Ende verdient den Zusatzpunkt. Nick Bailen mit dem Siegtreffer für die Domstädter in der 64. Spielminute – 3:4. Damit endete die fünf Spiele andauernde Siegesserie der Eisbären. Und das durchaus mit Ansage, denn das Spiel der Eisbären heute mit deutlich zu vielen Fehlern. Irgendwie wirkte man am Ende auch ein wenig müde. So musste man heute nicht nur die erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge einstecken, nein, man kassierte auch einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn.

Serge Aubin: „Es wächst wieder was zusammen“

Die Eisbären Berlin stehen nach aktuell 40 absolvierten Spielen auf dem enttäuschenden 13. Platz. Der Abstand auf Platz zehn, welcher für die Pre-Playoffs reichen würde, beträgt zehn Punkte. Ebenso zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 14, welcher ein möglicher Abstiegsplatz wäre. Das aber auch nur, wenn in der DEL2 Kassel, Dresden oder Krefeld die Meisterschaft holen und somit aufsteigen würden. Rein rechnerisch kann es also noch in beide Richtungen für die Berliner gehen. Pre-Playoffs oder Abstieg.

Doch mit dem umstrittenen 4:3-Sieg n.V. gegen Augsburg vom Freitagabend haben die Eisbären sich zumindest ihren Vorsprung auf die Abstiegszone gehalten und sogar um einen Punkt ausgebaut. Mit den von Marcel Noebels nach dem Sieg in Nürnberg anvisierten drei Punkten wurde es zwar nichts, aber dennoch hatte man gewonnen. Der Berliner Stürmer hatte im Vorfeld des Abstiegsduells die leise Hoffnung, mit einem Sieg nochmal an den Top-10 ankratzen zu können. Und der Abstand auf eben jenen zehnten Platz ist genauso groß wie der Vorsprung auf Rang 14.

Und doch sollten die Eisbären diesbezüglich nicht in Euphorie geraten, was sie aber auch nicht tun. Man schätzt die Situation im Moment genau richtig ein, lässt aber auch durchblicken, dass man nach wie vor noch den Traum von den Pre-Playoffs hat, wie Stürmer Frank Mauer nach dem Sieg gegen Augsburg sagte:

Für uns ist jetzt jedes Spiel ein kleines Endspiel, vor allem mit dem Ziel, dass wir noch in die Pre-Playoffs kommen wollen. Wir gehen jetzt Schritt für Schritt und dürfen nicht nach den Sternen greifen. Wir müssen jedes Spiel einzeln nehmen und dann schauen, was passiert.

Und genau das sollten sie auch machen. Man sollte jetzt nach zwei Siegen in Folge nicht schon wieder in Träumereien verfallen und von den Playoffs träumen. Denn gerade das Spiel gegen Augsburg hatte wieder die zwei Gesichter der Eisbären in dieser Saison gezeigt. Aber auch das hat man inzwischen selbst gemerkt und redet sich die Spiele nicht mehr schön, wie es vor Wochen noch der Fall war. Da wurden selbst schlechte Spiele als ein Schritt nach vorne verkauft. Das Spiel gegen den AEV ordnete Frank Mauer genau richtig ein:

Wir haben heute wieder die zwei Gesichter gezeigt. Das erste Drittel war eigentlich sehr gut, dann haben wir den Faden verloren und leichte Gegentore bekommen. Dann liegst du zurück, aber wir haben uns daraus gekämpft. Das spricht auch dafür, dass wir die Situation angenommen haben, wie sie ist. Wir sind mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen, aber jetzt ist es so wie es ist. Aber wir wollen natürlich das Bestmögliche.

Frank Mauer (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das sind in dieser Saison eben maximal die Pre-Playoffs. Und der Trend im Jahr 2023 spricht durchaus für die Chance der Eisbären. Denn von den bisher fünf ausgetragenen Spielen im neuen Jahr konnte man drei gewinnen. Die Siege gelangen in den letzten vier Spielen. Damit stehen die Eisbären in der Jahrestabelle aktuell auf Platz sieben mit acht Punkten. Die drei Teams, welche aktuell noch vor den Berlinern stehen und welche man überholen müsste, um noch Platz zehn zu erreichen, stehen in diesem Jahr noch hinter den Hauptstädtern. Iserlohn steht mit zwei Siegen und sieben Punkten aus fünf Spielen auf Platz acht. Die Roosters haben aber in vier der fünf Spielen gepunktet. Schwenningen kommt auf einen Sieg aus fünf Spielen und fünf Punkten. Das reicht für Platz 13 im Jahr 2023. Zwei der vier Niederlagen setzte es erst nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen. Und die Löwen Frankfurt kommen ebenso nur auf einen Sieg aus fünf Spielen und nur vier Punkten, da nur eine der vier Niederlagen im Shootout kassiert wurde. Die Tendenz spricht also für die Berliner.

Doch was haben die Eisbären in diesem Jahr anders gemacht? Schließlich setzte es vor dem Jahreswechsel noch in den drei Auswärtsspielen drei Niederlagen. Doch bereits dort war Trainer Serge Aubin mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, wie er am Freitag auf der Pressekonferenz sagte. Der Berliner Coach blickte dort noch einmal auf die letzten Wochen seit November zurück und hofft darauf, dass der Comeback-Sieg gegen Augsburg der Mannschaft einen Push geben wird:

Ich hoffe, dass uns der Sieg einen Push geben wird. Im November mussten wir von neun Spielen siebenmal in die Overtime oder ins Shootout. Nach Weihnachten hatten wir drei Auswärtsspiele in Folge, wo wir sehr gut gespielt haben. Jetzt haben wir drei Siege aus vier Spielen geholt. Es wächst wieder was zusammen.

Ein großer Faktor, weshalb es 2023 so gut für die Eisbären läuft, ist allen voran das Powerplay. In der Liga steht man insgesamt auf Rang zwei mit einer Erfolgsquote von 29,46 Prozent. Aber im Jahr 2023 hat man bisher das mit Abstand beste Powerplay. 13-mal durfte man in den fünf Spielen in Überzahl ran, achtmal entstand daraus ein Tor, was eine Erfolgsquote von 61,54 Prozent macht. Ein echtes Faustpfand also, was man vor allem am Freitag gesehen hatte, als man die drei Tore in der regulären Spielzeit allesamt in Überzahl erzielte.

Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Top-Scorer in den fünf Spielen in diesem Jahr ist Zach Boychuk mit zwei Toren und fünf Vorlagen. Doch der Stürmer scort generell in dieser Saison schon sehr gut. Für mich ist vor allem Morgan Ellis in diesen fünf Spielen die Überraschung. Vor den fünf Spielen im neuen Jahr kam er in 34 Spielen auf zehn Scorerpunkte (zehn Assists). In den fünf Spielen kam er auf fünf weitere Scorerpunkte (ein Tor/vier Vorlagen). Der Verteidiger kommt damit zusammen mit Boychuk und Marcel Noebels auf einen Punkteschnitt von 1,00 pro Spiel im Jahr 2023. Boychuk sogar auf 1,40.
Was für mich auch ein Faktor für den Aufschwung ist, ist der Fakt, dass die 13 Tore von zehn verschiedenen Spielern erzielt wurden und dabei keiner mehr als zwei Tor erzielt hat. Was die Eisbären vor dem Tor schwerer auszurechnen macht. Wobei natürlich so ein richtiger Goalgetter auch schön wäre.

Aber was haben die Eisbären nun anders gemacht als noch in 2022? Frank Mauer mit dem Versuch einer Erklärung:

Wir haben viele Sachen angesprochen und Dinge umgestellt. Wir haben jetzt in den letzten vier Spielen drei gewonnen. Das kann man ja auch mal als Teilerfolg sehen, aber das reicht uns natürlich nicht. Wir müssen da trotzdem noch ein paar Schippen drauflegen, was wir auch können.

Das große Problem der Eisbären war aber in dieser Saison bisher, dass man es kaum mal geschafft hat, über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen. Da gab es in diesem Jahr auch schon wieder genügend Beispiele (München, Köln, Augsburg). Zudem schaffte man es in dieser Saison einfach nicht, mal mehrere Spiele in Serie zu gewinnen. Die längste Serie hatte man Anfang Oktober (!) mit drei Siegen in Folge. Der Sieg gegen Augsburg war der zweite Sieg in Serie. Das war zuletzt am 09. Oktober 2022 gelungen.

Schafft man es nun endlich mal mehr als drei Siege in Serie zu holen? Will man die Pre-Playoffs erreichen und das Abstiegsgespenst endgültig aus der Hauptstadt verbannen, wäre dies von Nöten. Wenn man in den nächsten Spielen weiterhin die Leidenschaft der letzten Spiele an den Tag legt, dann ist das durchaus möglich. Dafür muss man aber weiterhin daran arbeiten, die immer noch zahlreich vorhandenen individuellen Fehlern abzustellen oder zumindest zunächst einmal zu minimieren. Dann muss man von der Strafbank fernbleiben und die unnötigen Strafzeiten weglassen. Vor dem Tor sollte man seine Chancen eiskalt verwerten und hinten defensiv weiter so kompakt stehen. Dann kann man seinen Teil dazu leisten, um die Chance auf Platz zehn am Leben zu erhalten. Dafür müssen aber auch die Konkurrenten mitspielen. Und generell sollte es in erster Linie erst einmal darum gehen, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu sichern.

Von den noch verbleibenden 16 Spielen muss man noch je achtmal zu Hause und achtmal auswärts ran. Die Schlüsselspiele im Kampf um den Klassenerhalt und Platz zehn hat man dabei noch vor der Brust. Im Kampf um den Klassenerhalt geht es noch zweimal gegen Augsburg (je einmal zu Hause und einmal auswärts). Im Kampf um Platz zehn trifft man noch je zweimal auf Aufsteiger Frankfurt und Schwenningen (je einmal heim und einmal auswärts) sowie einmal auf Iserlohn (auswärts). In diesen direkten Duellen sind Punkte Pflicht, will man das neue Saisonziel Platz zehn noch erreichen. Punkte in den anderen Duellen wären dann Bonuspunkte, mit Ausnahme vom letzten Gastspiel in Bietigheim, wo man angesichts der aktuellen Situation von drei Pflichtpunkten sprechen muss. Allerdings sollte man den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter nehmen, kämpfen die Steelers doch noch um Platz 14 und die Minimalchance auf den Klassenerhalt. Was aber nur klappt, wenn es keinen Aufsteiger aus der DEL2 gibt.

Die kommenden Wochen werden entscheiden, in welche Richtung die Eisbären ihre Saison kippen werden. Startet man endlich die lang ersehnte und angesprochene Siegesserie und greift somit nochmal im Kampf um Platz zehn ein? Oder bleibt mein seiner abwechselnden Leistungen treu und muss bis zum Hauptrundenende um den Klassenerhalt zittern? Der Trend lässt auf Szenario eins hoffen. Aber die Eisbären sind eben eine Wundertüte in dieser Saison.

5:4 n.V. gegen Frankfurt! Die Eisbären verspielen eine 4:0-Führung und kommen mit einem blauen Auge davon

Ausgabe #4:

Die Eisbären Berlin haben den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich mit 5:4 n.V. (2:0,2:0,0:4/1:0) durch. Doch darüber freuen dürfte sich keiner. Denn die Eisbären verspielten im letzten Drittel eine 4:0-Führung und retteten in der Verlängerung noch den Zusatzpunkt. Doch es hätten drei sein müssen.

Für die Partie gegen Aufsteiger Frankfurt änderte Trainer Serge Aubin das Line-up nur geringfügig. Juho Markkanen bekam den Start und somit sein DEL-Debüt. In der Offensive tauschten nur Jan Nijenhuis und Marcel Barinka die Reihen, Kevin Handschuh war nicht dabei, ansonsten blieb alles beim alten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Letztmals gegen eine Frankfurter DEL-Mannschaft spielten die Berliner am 12.03.2010. Damals noch gegen die Frankfurt Lions, welche man im letzten DEL-Vergleich mit 3:2 besiegen konnte. Heute folgte der erste Vergleich mit den Löwen Frankfurt in die DEL, welche mit zwei Siegen aus drei Spielen hervorragend in die Saison gestartet waren. Auf die leichte Schulter sollte man den Aufsteiger also nicht nehmen.
Die Partie begann recht flott, weil beide Mannschaften schnell die neutrale Zone überbrückten und den Weg Richtung Tor suchten. Die Eisbären hatten dabei die beste Chance durch Giovanni Fiore, welcher klasse freigespielt wurde, aber an Jake Hildebrand im Frankfurter Tor scheiterte. Doch auch die Löwen versteckten sich keinesfalls und spielten hier frech auf und störten immer wieder erfolgreich den Berliner Spielaufbau. So kamen auch die Gäste zu ihren ersten Abschlüssen, welche aber noch nicht gefährlich waren.
Kurz nach dem die Eisbären ein Powerplay ungenutzt ließen, schlugen sie doch noch zu. Marcel Noebels brachte die Scheibe auf das Tor, dort blieb sie hängen, doch Kevin Clark stand zum Abstauber parat – 1:0 (9.). Die erste Eisbären-Führung in dieser Saison.
Die Eisbären waren auch danach weiter gefährlich und hatten Chancen auf das 2:0. Hinten hatte man sich inzwischen besser auf die Frankfurter eingestellt und hielt die Löwen gut vom Tor fern. Auch bei der ersten Unterzahl funktionierte die Defensivarbeit im Penaltykilling gewohnt sehr gut, auch hier ließ man nichts von Frankfurt zu.
Erst rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause konnte sich Frankfurt mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen und kam dann auch zu zwei dicken Chancen. Carson McMillan stand frei vor Juho Markkanen und kam zweimal zum Abschluss. Zweimal parierte der finnische Goalie aber richtig stark. Und direkt im Gegenzug vergoldeten seine Vorderleute seine beiden Saves auch noch. Schneller Gegenangriff der Berliner über Julian Melchiori und Matt White, welcher die Scheibe allerdings verlor. Frank Mauer nahm sie auf, schaute kurz hoch und tunnelte Jake Hildebrand zum 2:0 (18.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Eine verdiente Führung, war es doch das bisher beste Drittel der Eisbären in der noch jungen Saison.

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Auch im zweiten Drittel die Eisbären am Drücker. Bedingt auch durch ein Powerplay konnte man sich im Frankfurter Drittel festsetzen und kam zu richtigen guten Chancen. Das Besondere daran: Jake Hildebrand musste für kurze Zeit mit einem Spieler-Schläger spielen (seinen Goalie-Stick hatte er bei einem Abwehrversuch verloren) und das hatten die Berliner Spieler natürlich gemerkt und erhöhten in dieser Phase auch den Druck. Doch Frankfurt und Jake Hildebrand überstanden diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor.
Doch dem Berliner Dauerdruck konnten die Löwen nicht länger stand halten. 28 Minuten waren gespielt, da schlug es ein drittes Mal im Tor des Aufsteigers ein. Eric Mik hatte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor gebracht, Zach Boychuk hielt die Kelle in den Schuss und schon stand es 3:0 (28.).
Auch danach ging es nur in eine Richtung weiter. Powerplay der Hausherren, die fanden ihre Formation und ließen die Scheibe laufen. Marcel Noebels spielte die Scheibe zu Zach Boychuk an den linken Pfosten, der spielte sie direkt weiter zu Giovanni Fiore, welcher vor dem Tor lauerte. Fiore musste nur noch den Schläger lang machen und erhöhte so auf 4:0 (32.). Eine klasse Kombination!
Von Frankfurt war weiterhin nicht viel zu sehen. Die Eisbären hatten deren Top-Reihe um die Ex-Eisbären Dominik Bokk und Brendan Ranford sowie Carter Rowney komplett abgemeldet. Und schon hat man Frankfurt im Griff. In den ersten drei Spielen wirbelte diese Reihe die Gegner noch durcheinander, heute war von denen sehr wenig zu sehen. Und so ging auch die 4:0-Pausenführung der Eisbären absolut in Ordnung, auch in der Höhe.

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Der Schlussabschnitt war keine zwei Minuten alt, da kam Frankfurt schnell vor das Berliner Tor. Magnus Eisenmenger war es letztendlich, welcher Juho Markkanen keine Chance ließ – 4:1 (42.).
Kurz darauf gab es dann mal einen Wechselgesang beider Fanlager, hatten doch beide bekanntlich denselben Erzrivalen – die Adler Mannheim. Für so etwas muss eben während des Spiels auch mal Zeit sein.
Nun aber zurück zum Spiel, wo die Hessen jetzt wieder präsenter waren. Frankfurt suchte nun wieder vermehrt den Weg Richtung Berliner Tor und dort dann auch den Abschluss. Und beinahe wären die Löwen auf zwei Treffer dran gewesen. Rylan Schwartz war durch gewesen und hatte das Eins-gegen-Eins gegen Juho Markkanen, doch der Berliner Goalie parierte diesen Schuss sehenswert.
Die Hessen hatten hier nun mehr vom Spiel und in Überzahl die Chance, weiter zu verkürzen. Doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos, waren aber gewarnt, hier nicht weiter nachzulassen.
Doch Frankfurt ließ nicht nach und hatte erneut einen Alleingang. Bei Vier-gegen-Vier war es Dylan Wruck, der diesen diesmal nutzen konnte – 4:2 (52.). Begann jetzt die große Aufholjagd der Hessen? Dass sie das können, hatten sie ja erst zu Saisonbeginn in Wolfsburg bewiesen.
Konnte man die Eisbären für ihr Spiel in den ersten beiden Dritteln noch loben, musste man das letzte Drittel schon wieder kritisieren. Denn man nahm angesichts einer beruhigenden 4:0-Führung den Fuß vom Gas und ließ Frankfurt so wieder zurück ins Spiel kommen. Dabei verlangt Trainer Serge Aubin immer, die Konzentration über die gesamte Spieldauer hochzuhalten. Das war heute nicht der Fall.
Nach dem zweiten Treffer der Löwen waren die Sinne der Eisbären aber wieder geschärft und man kam selber mal wieder gefährlich vor das Tor. Und hinten war man nun auch wieder hellwach und hielt Frankfurt weitestgehend vom eigenen Tor fern.
Die Hessen versuchten am Ende nochmal alles. Trainer Gerry Fleming zog seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers und nahm zudem seine Auszeit. Mit Erfolg. 67 Sekunden vor dem Ende erkämpfte Frankfurt hier tatsächlich noch das 4:3. Brett Breitkreuz staubte erfolgreich ab.
Nun begann das große Zittern in der Arena am Ostbahnhof. Frankfurt weiterhin zu Sechst und am Drücker. Die Eisbären taten sich schwer, für Befreiung zu sorgen. Und 15,8 Sekunden vor dem Ende nahm das Drama seinen Lauf. Erneut war es Brett Breitkreuz, welcher per Abstauber erfolgreich war – 4:4. Die Eisbären hatten also tatsächlich eine 4:0-Führung gegen den Aufsteiger verspielt. Während der Gästeblock den Punktgewinn frenetisch bejubelte, gab es von den Eisbärenfans vereinzelt Pfiffe. Zu recht nach dem Schlussdrittel.

So ging es für die Eisbären wie bereits am Freitag in die Verlängerung. Und da nahm das Spiel doch noch ein versöhnliches Ende. Kevin Clark mit dem Pass auf Julian Melchiori, welcher alleine vor Hildebrand auftauchte und vor diesem die Nerven behielt. Nach 74 Sekunden in der Overtime bescherte der Verteidiger den Zusatzpunkt für die Eisbären.

Doch darüber freuen dürfte sich bei den Berlinern keine. Eher sollte man sich über einen verschenkten Punkt ärgern. Denn 40 Minuten lang hatte man die Löwen im Griff und führte auch in der Höhe verdient mit 4:0. Im Schlussdrittel folgte dann jedoch ein unerklärlicher Leistungsabfall. Man war nicht mehr konzentriert bei der Sache und ließ dadurch Frankfurt unnötigerweise wieder zurück ins Spiel kommen. Das darf dir als Meister gegen einen Aufsteiger, der definitiv nicht wie einer auftritt, nicht passieren. Da musst du das souverän und abgeklärt zu Ende spielen. Doch da mangelt es den Eisbären noch dran. An 60 Minuten konstanter Leistung. Aus diesem letzten Drittel wird man die Lehren ziehen müssen. Denn so etwas darf nicht nochmal passieren.

Eisbären Berlin: Sorgt der zweitbeste Angriff der vergangenen Saison erneut für viel Torgefahr?

Seit gestern läuft die neue PENNY-DEL-Saison. Heute Abend geht der 1. Spieltag weiter. Und am Sonntagnachmittag greift dann auch der amtierende Deutsche Meister in den Spielbetrieb ein. Das Ziel nach zwei Meisterschaften in Folge ist klar: Man will auch in dieser Saison wieder um den Titel mitspielen und dann den Titel-Hattrick perfekt machen. Dieses Ziel gehen die Hauptstädter mit einem stark veränderten Team an. Satte zwölf Spieler haben den Verein verlassen, ebenso viele Spieler sind aber auch neu dazu gestoßen. In unserem letzten Teil des Kader-Checks sind wir heute in der Offensive angekommen, welche wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Mit 194 Toren stellte das Team von Head Coach Serge Aubin den zweitbesten Angriff in der vergangenen Hauptrunde. Nur Finalgegner München erzielte zwei Tore mehr als Berlin. 173 Tore davon erzielte die Berliner Angreifer. 44 dieser 173 Tore erzielten sechs Stürmer, welche in der kommenden Spielzeit nicht mehr in der Hauptstadt spielen werden. Zwei dieser sechs Abgänge trafen zweistellig und hinterlassen in Berlin doch große Lücken.
Zum einen wäre da natürlich Blaine Byron zu nennen, welcher in der Hauptrunde auf 18 Tore und 24 Vorlagen kam. Seine 42 Scorerpunkte in nur 43 Spielen beweisen, wie wichtig er für die Eisbären war. In den Playoffs steigerte sich Byron nochmal deutlich und avancierte mit 14 Scorerpunkten (5 Tore/9 Assists) zum Playoff-Top-Scorer der Eisbären. Sein Abgang schmerzt die Eisbären besonders, doch die Verlockung in Schweden zu spielen, war dann für Byron doch größer, als mit Berlin erneut um die Meisterschaft zu spielen.
Er kam während der Hauptrunde, spielte sich sofort in die Herzen der Fans und hatte am Ende ebenso einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Die Rede ist von Frans Nielsen, welcher seine Karriere beendet hat. In der Hauptrunde traf der Däne in 33 Spielen zwölfmal und bereitete zudem 15 weitere Treffer vor. In den Playoffs folgten nochmal sieben Scorerpunkte (4/3). Auch sein Abgang trifft die Eisbären hart.
Die restlichen vier Abgänge im Sturm hatten natürlich auch ihren Anteil an der Meisterschaft, doch schmerzt der Verlust der vier Spieler nicht so sehr wie der von Byron und Nielsen. Mark Zengerle kam in der Hauptrunde auf 18 Scorerpunkte (6/12). In den Playoffs kam er nur noch viermal zum Einsatz, wo er keinen Punkt verbuchte. Ihn wird man in der Liga weiterhin sehen, wechselte Zengerle doch nach Straubing.
Ebenso ein Wiedersehen geben wird es mit Sebastian Streu und Dominik Bokk. Streu kam in der Hauptrunde auf sieben (4/3) und in den Playoffs auf zwei Scorerpunkte (0/2). Ihn zog es nach Iserlohn an den Seilersee. Der während der Hauptrunde nachverpflichtete Bokk kam auf elf Scorerpunkte (3/8) in 14 Hauptrundenspielen. Drei Scorerpunkte (2/1) legte er in den Playoffs nochmal nach. Er wechselte zum Aufsteiger und DEL-Rückkehrer Frankfurt.
Der letzte Abgang ist Johan Södergran, welcher ebenso während der Saison nachverpflichtet wurde. In der Hauptrunde kam er in sieben Spielen auf vier Scorerpunkte (1/3). In fünf Playoff-Spielen legte er noch ein Tor und eine Vorlage nach. Ihn zog es wie Byron nach Schweden.

Über wie viele Tore werden sich die Spieler der Eisbären Berlin in dieser Saison freuen können? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den sechs Abgängen im Sturm stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Die Neuzugänge sind ein Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Mit Frank Mauer kommt ein Spieler zu den Eisbären, der weiß, wie man Deutscher Meister wird. Er wurde viermal in Folge Deutscher Meister – einmal mit Mannheim, dreimal mit München. In der vergangenen Saison brachte Mauer es in 43 Hauptrundenspielen auf 17 Scorerpunkte (5/12). Drei Vorlagen folgten dann noch in elf Playoff-Spielen. Mit ihm bekommen die Berliner enorm viel Erfahrung, die vor allem für die vielen jungen und talentierten Spieler im Kader der Eisbären von Vorteil sein kann.
Peter Regin ist der zweite erfahrene Neuzugang der Hauptstädter. Der Däne kam aus der Schweiz von Ambri-Piotta nach Berlin, wo er in der vergangenen Saison 23 Scorerpunkte (3/20) in 41 Spielen kam. Regin bringt die Erfahrung von 254 NHL-Spielen (Chicago, New York Islanders, Ottawa), zehn WM- und einer Olympia-Teilnahme mit. Er soll sozusagen die Lücke füllen, die Frans Nielsen hinterlassen hat.
Zwei junge und vor allem sehr talentierte Spieler konnten die Eisbären von direkten Konkurrenten verpflichten. Da wäre zum einen Marcel Barinka, welcher aus Köln nach Berlin kam. Mit 23 Scorerpunkten (11/12) in 48 Spielen war er der achtbester Scorer der Haie in der Hauptrunde. In der Hauptstadt will Barinka nun den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.
Den will auch Jan Nijenhuis machen, welcher aus Wolfsburg nach Berlin gewechselt ist. Mit sechs Scorerpunkten (2/4) in 46 Hauptrundenspielen weist er dabei natürlich nicht die Statistiken eines Marcel Barinkas auf. Dennoch kann man sich in Berlin auf Nijenhuis freuen, das haben seine bisherigen Auftritte in der CHL durchaus gezeigt. Er ist schnell unterwegs und hatte dabei auch viel Zug zum Tor.
Die restlichen drei Neuzugänge sind aus der Kategorie Youngsters. Von den Eisbären Juniors sind Eric Hördler und Kevin Handschuh hoch zu den Profis gezogen worden. Hördler, der Sohn von Eisbären-Kapitän Frank Hördler, sammelte dabei in 35 DNL-Spielen 31 Scorerpunkte (15/16). Handschuh kam in 33 DNL-Spielen sogar auf 40 Scorerpunkte (17/23).
Maximilian Heim kam von den Jungadlern Mannheim in die Hauptstadt. Für die Jungadler kam er in elf DNL-Spielen auf fünf Scorerpunkte (2/3).
Alle drei Youngsters sollen behutsam aufgebaut und an das Profi-Niveau herangeführt werden. Sie werden sicherlich vermehrt Eiszeit beim Kooperationspartner Weißwasser erhalten. Aber wenn in die Berlin Personalnot bestehen sollte, wird sich Serge Aubin nicht davor scheuen, die jungen Spieler ins Line-up zu werfen.

Zu den sieben Neuzugängen gesellen sich noch zehn Stürmer, welche bereits in der vergangenen Saison für die Eisbären auf Torejagd gingen. Sieben der zehn Spieler trafen dabei zweistellig. Matt White (32/41) und Marcel Noebels (21/45) waren dabei die mit Abstand besten Scorer der Berliner.
Leo Pföderl (22/30), Kevin Clark (15/24), Zach Boychuk (22/12), Giovanni Fiore (19/15) und Yannick Veilleux 13/20) scorten ebenso regelmäßig. Leider fehlen Pföderl und Veilleux aktuell verletzungsbedingt. Wann sie zurückkehren werden, steht noch in den Sternen.
Einer, der sich im Verlaufe der letzten Saison immer mehr gesteigert hat, war Manuel Wiederer. Er hat in Berlin zurück zu alter Stärke gefunden und kam am Ende auf insgesamt 17 Scorerpunkte (9/8) inklusive Playoffs.
Bennet Roßmy (2/2) und Marco Baßler (1/3) kamen auf je vier Scorerpunkte. Wobei hier das Hauptaugenmerk klar auf Roßmy liegen dürfte, dem man eine ähnliche Karriere wie Lukas Reichel zutraut. Bei der U20-WM machte er erst kürzlich auf sich aufmerksam und aktuell weilt er beim Camp der Los Angeles Kings. Es würde nicht verwundern, sollte es Roßmys letzte Saison in Berlin sein, bevor er Reichel und Kai Wissmann in die NHL folgt.

Die Eisbären Berlin verfügen auf dem Papier wieder über eine sehr tief besetzte Offensive. Diese besteht aus einem Mix von erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Viel wird davon abhängen, ob Peter Regin und Frank Mauer die schmerzhaften Abgänge von Blaine Byron und Frans Nielsen auffangen können. Denn diese beiden Spieler werden der Offensive der Eisbären doch deutlich fehlen.
Mit Marcel Barinka und Jan Nijenhuis hat man zwei hoffnungsvolle Talente unter Vertrag genommen. Ihnen kann man durchaus zutrauen, zweistellig zu scoren. Barinka hatte das bereits in Köln getan.
Scoren Matt White, Marcel Noebels, Zach Boychuk und Co. auch in der neuen Saison wieder so zuverlässig, kann es für die Eisbären erneut eine torreiche Saison werden. In der letzten Saison war vor allem die Unberechenbarkeit der große Faustpfand der Hauptstädter. Denn es ging von allen vier Reihen Gefahr aus. Das ist auch in dieser Saison wieder möglich.
Allerdings hängt es natürlich auch davon ab, was mit Leo Pföderl und Yannick Veilleux passiert. Beide fehlen aktuell verletzungsbedingt und lt. Sportdirektor Stéphane Richer wird bei beiden Spielern von Woche zu Woche entschieden. Wann die beiden Leistungsträger also wieder auf Torejagd gehen können, ist derzeit noch unklar. Fakt ist, dass den Eisbären dadurch zwei enorm wichtige und gefährliche Angreifer fehlen werden.
Dass es aber auch ohne sie zu Toren reichen kann, hat die Vorbereitung gezeigt, wo die Eisbären bereits schon wieder schwer auszurechnen waren. Zach Boychuk war mit fünf Toren der Top-Torjäger in der Vorbereitung inklusive CHL. Matt White und Marcel Noebels folgten mit je drei Toren. Es scheint also fast so, als ob die da gebliebenen Stürmer nichts von ihrer Torgefahr eingebüßt haben.
Nun liegt es am Trainerteam um Serge Aubin, aus den 17 Stürmern eine torgefährliche Offensive zu formen. Wenn ihm das gelingt und Leo Pföderl und Yannick Veilleux schnellstmöglich zurückkehren, dann dürfte die Berliner Offensive wieder für Angst und Schrecken sorgen.

8:2 in Grenoble! Ein furioses zweites Drittel bringt den Eisbären Berlin den Auftaktsieg in der CHL

Erfolgreicher Auftakt in die Champions Hockey League (CHL) für die Eisbären Berlin: Der deutsche Meister gewann sein erstes Spiel in der diesjährigen CHL-Saison beim französischen Meister hochverdient mit 8:2 (2:1,5:0,1:1). Nach einem eher schleppenden und fehlerbehafteten ersten Drittel legten die Eisbären in einem furiosen zweiten Drittel den Grundstein für den Auftaktsieg. Da dominierten die Berliner das Spiel und schossen fünf Tore. Von dem Rückschlag erholte sich Grenoble nicht mehr, zeigte aber im letzten Drittel nochmal eine Reaktion. 

Foto: Fanatics Ost 2002

Die große Frage vor dem ersten Pflichtspiel einer Saison ist natürlich immer die nach der Reihenzusammenstellung. Und diese stellte sich dieses Jahr ganz besonders bei den Eisbären, hatten doch gleich zwölf Spieler den Hauptstadtclub im Sommer verlassen. Genauso viele Spieler kamen aber im Gegenzug auch nach Berlin und so stand das Trainerteam um Chefcoach Serge Aubin vor der großen Aufgabe, die einzelnen Puzzleteile zu einem großen ganzen zusammenzufügen.
Im Tor setzte Aubin auf Tobias Ancicka, Neuzugang Juho Markkanen nahm somit auf der Bank Platz. Die Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus – Julian Melchiori, Eric Mik / Jonas Müller, Morgan Ellis / Frank Hördler, Brendan Guhle / Korbinian Geibel, Marco Nowak.
In der Offensive sahen die Angriffsreihen folgendermaßen aus – Matt White, Peter Regin, Marcel Barinka / Marcel Noebels, Zach Boychuk, Giovanni Fiore / Kevin Clark, Manuel Wiederer, Frank Mauer / Bennet Roßmy, Jan Nijenhuis, Marco Baßler.

Foto: Fanatics Ost 2002

Grenoble gilt als Außenseiter in der Gruppe der Eisbären, dennoch nahm keiner den französischen Meister auf die leichte Schulter. Schließlich spielen nur gute Mannschaften in der CHL. Und doch war die Ausgangslage diese, dass die Eisbären eben genau diese beiden Duelle gegen Grenoble gewinnen sollten, will man am Ende der Gruppenphase eine Chance auf das Achtelfinale haben. Denn die beiden anderen Gegner Frölunda und Mountfield sind enorm harte Brocken, wo die Berliner 100 Prozent geben müssen. Aber das ist aktuell noch Zukunftsmusik, heute ging es erst einmal darum, einen besseren Auftakt in die CHL hinzulegen, als es im vergangenen Jahr der Fall war. Da starteten die Eisbären bekanntlich mit vier Niederlagen in Folge und schieden nach der Gruppenphase aus.
Dass man die Franzosen keinesfalls unterschätzen sollte, zeigte auch gleich der Spielbeginn. Denn Grenoble tauchte immer wieder im Angriffsdrittel auf und brachte die Scheiben Richtung Tobias Ancicka. Die Berliner waren da noch so ein wenig auf der Suche nach der Ordnung in der eigenen Defensive. Die Vorbereitung ist eben nicht spurlos an den Eisbären vorbei gegangen. Und so war es dann auch keine Überraschung, als es nach acht Minuten im Berliner Tor einschlug. Vier gegen Vier wurde auf dem Eis gespielt, Dylan Fabre wurde nicht entscheidend gestört und so konnte er Grenoble mit 1:0 in Führung bringen. Das Spiel der Eisbären wirkte enorm unruhig, man bekam keine Ruhe rein und war dem französischen Außenseiter hier in der Anfangsphase unterlegen.
Doch die Eisbären schlugen fast aus dem Nichts zurück. Frank Hördler brachte die Scheibe Richtung Tor, Kevin Clark fälschte entscheidend ab. Die Scheibe ging weiter an den rechten Pfosten, wo Zach Boychuk lauerte und problemlos zum 1:1 einnetzte (10.).
Trainer Serge Aubin war dennoch nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, weshalb er im Powerbreak nochmal eine ordentliche Ansprache an das Team hielt. Die Zweikampfhärte gefiel Aubin zum Beispiel überhaupt nicht. Und die Worte erreichten seine Spieler und die drehten das Spiel. Marcel Noebels wurde vor dem Tor angespielt und ließ Jakub Stepanek keine Chance – 2:1 (14.).
Mit zunehmender Spieldauer steigerten sich die Berliner, fanden so langsam aber sicher zu ihrem Spiel und setzten nun auch das um, was Trainer Serge Aubin von ihnen verlangte. So fand man rein ins Spiel und konnte dieses auch drehen. Doch die Fehler stellte man nicht ab und so lud Brendan Guhle nach einem haarsträubenden Fehler die Hausherren ein, den Ausgleich zu erzielen. Doch Tobias Ancicka war hellwach.
Die Berliner nahmen die knappe 2:1-Führung mit in die Kabine. Vorne hatte man die Chancen für eine höhere Führung, leistete sich aber hinten auch einige Unachtsamkeiten, welche zum Ausgleich hätten führen können. Doch Tobias Ancicka bestätigte bis hierhin seine starke Leistung aus der letzten Saison.

Foto: Fanatics Ost 2002

In der Kabine dürfte es nochmal laut geworden sein. Jedenfalls deutete der starke Beginn darauf hin. Peter Regin setzte Matt White in Szene und der machte das, was er am liebsten macht – Tore schießen. Die Nummer 97 düpierte Stepanek und erhöhte nach 78 Sekunden aus ganz spitzem Winkel auf 3:1 (22.). Und nun hatten die Berliner richtig Torhunger. Denn Neuzugang Frank Mauer legte nur 27 Sekunden später das 4:1 nach.
Die Hauptstädter schienen das erste Drittel als Anlaufzeit gebraucht zu haben. Denn vom Start des zweiten Drittels weg dominierten die Gäste das Geschehen und erspielten sich richtig gute Chancen. Zwei davon konnte man nutzen und sorgte so erst einmal für Ruhe im Spiel.
Es war ein ganz anderer Auftritt der Eisbären als noch im ersten Drittel. Man hatte viel mehr Ruhe im Spiel, vor allem in der Defensive. Man übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle und sorgte immer mal wieder für Gefahr vor dem französischen Tor.
Und in der 30. Spielminute nutzte Zach Boychuk einen Patzer eines französischen Spielers an der eigenen blauen Linie zum 5:1. Er war auf und davon und ließ Jakub Stepanek im Tor von Grenoble keine Chance.
Kurz darauf bekamen die Eisbären ein Überzahlspiel, was sie zwar ungenutzt ließen, doch nur wenige Augenblicke später machten sie das halbe Dutzend voll. Giovanni Fiore kam auf der rechten Seite zum Abschluss und erhöhte auf 6:1 (33.).
Das ging jetzt alles zu schnell für den französischen Meister. Nur drei Minuten später folgte das 7:1. Und wer sorgte für das siebte Tor? Natürlich die Berliner Nummer sieben Frank Hördler. Jetzt durfte jeder mal ran beim Scheibenschießen. Nach diesem Gegentor war der Arbeitstag von Stepanek beendet. Für ihn kam Raphael Garnier ins Tor von Grenoble.
Und der musste zumindest im Mitteldrittel keinen Puck mehr aus dem Tor holen, denn die Eisbären beließen es vorerst bei der 7:1-Führung nach 40 Minuten. Am Sieg der Hauptstädter gab es bereits nach dem zweiten Drittel keine Zweifel mehr, zu dominant war der Auftritt in den zweiten 20 Minuten.

Foto: Fanatics Ost 2002

Dennoch gaben die Hausherren hier noch nicht auf und wollten zumindest das letzte Drittel für sich entscheiden. Grenoble war nun wieder mehr am Spiel beteiligt als es im zweiten Drittel der Fall war. Was aber natürlich auch daran lag, dass die Eisbären zwei Gänge zurückgeschaltet hatten. Schließlich geht es ja bereits am Samstag mit dem nächsten Auswärtsspiel bei CHL-Rekordsieger Frölunda HC weiter.
Im Schlussdrittel konnten die Eisbären vor allem das Unterzahlspiel trainieren, was ja in der vergangenen Saison eine Paradedisziplin der Berliner war. Das bewiesen sie auch hier wieder und hatten dazu mit einem Mann weniger sogar die besten Chancen. Aber Matt White, Giovanni Fiore und Frank Mauer scheiterten an Raphael Garnier im französischen Tor.
Bei Fünf gegen Fünf klingelte es dann aber doch im Tor von Garnier. Matt White zog nach Toren mit Zach Boychuk gleich und knüpfte an seine Leistung aus der Vorsaison an – 8:1 (49.).
Nun war das Powerplay dran, welches man trainieren konnte und das hatte man ja auch durchaus nötig, wenn man da an die letzte Saison zurückdenkt. Man versuchte viel, aber letztendlich kam erneut zu wenig dabei raus. Was heute aber zu verschmerzen war, schließlich führte man mit 8:1.
Für den Schlusspunkt unter dieser Partie sorgte dann Grenoble. Julien Munoz überwand Tobias Ancicka und sorgte so für den 8:2-Ehrentreffer (58.). Das war zugleich der Endstand.

Ein am Ende auch in der Höhe verdienter Auftaktsieg für die Eisbären Berlin. Zu Beginn des Spiels war man noch ganz schon nervös und unsortiert in der Defensive. Das bestraften die Hausherren auch mit dem 1:0. Doch nach einer Ansage von Serge Aubin drehten die Eisbären noch im ersten Drittel das Spiel, konnten sich da aber auch bei Goalie Tobias Ancicka bedanken, dass man diese Führung mit in die erste Pause nahm. Ab dem zweiten Drittel dominierten die Eisbären dann klar das Spiel und schossen einen souveränen Sieg heraus. Diesen sollte man sicherlich nicht überbewerten, da ein Sieg gegen Grenoble Pflicht war, wenn man am Ende ins Achtelfinale einziehen will. Aber acht Tore musst du dann auch erst einmal schießen. Eins war der Sieg aber allemal: Enorm wichtig für das Selbstvertrauen nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung.

Die Eisbären Berlin vor dem CHL-Auftakt: „Die Schonfrist ist vorbei“

Die Vorbereitung ist Geschichte, die Champions Hockey League (CHL) steht vor der Tür. Morgen Abend starten die Eisbären Berlin in Grenoble in die CHL-Gruppenphase. Zwei Tage später ist man dann bei CHL-Rekordsieger Frölunda HC in Göteborg zu Gast. Mit einem guten Gefühl werden die Hauptstädter nach der Vorbereitung aber nicht in die beiden Spiele gehen. Fünf Testspiele absolvierte der neunmalige DEL-Meister in Vorbereitung auf die neue Saison in der PENNY DEL und eben der CHL – nur das erste davon konnte man siegreich gestalten. Danach folgten vier Niederlagen in Folge, wobei da nur die letzte besonders herausstach, als man mit 1:6 bei Ambri verlor. Die restlichen drei Spiele waren doch vom Ergebnis her eher etwas knapper. Dennoch konnte man sich kein Selbstvertrauen holen. Trainer Serge Aubin wurde daher vor dem CHL-Auftakt gefragt, ob die beiden Spiele genau zum richtigen Zeitpunkt kommen, um wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren:

Ja, ich denke schon. Jetzt ist es Zeit für Tore. Natürlich wird dieses Turnier auf einem hohen Niveau stattfinden. Wir werden gegen Mannschaften spielen, die Meister oder in ihren jeweiligen Ligen weit oben in der Tabelle stehen, die viel Qualität haben. Für uns ist es also an der Zeit, Gas zu geben, uns zu messen und zu verstehen, dass ab jetzt jedes einzelne Spiel zählt. 

Die Eisbären und die CHL, bisher ist es keine wirkliche Erfolgsgeschichte. Über das Achtelfinale kamen die Berliner noch nie heraus und den Start letztes Jahr verpatzte man direkt mit vier Niederlagen in vier Spielen. Das wollen die Berliner in diesem Jahr unbedingt verhindern und direkt mit einem Sieg in die CHL starten. Verteidiger Morgan Ellis freut sich jedenfalls auf die Herausforderung und glaubt auch daran, dass ein Sieg zum Start möglich ist:

Ja, wir haben bisher ein paar tolle Spiele gegen ein paar gute Mannschaften gespielt. Und jetzt in der Champions Hockey League treffen natürlich die besten Teams ihrer jeweiligen Ligen aufeinander. Also werden wir uns auf jeden Fall steigern und bereit dafür sein zu spielen. Wir haben eine großartige Truppe, wir glauben aneinander. Es wird toll sein, da rauszugehen, zu gewinnen, mit einem Sieg anzufangen und von da aus immer weiter zu machen. 

Eine Steigerung nach der Vorbereitung ist definitiv notwendig. Fünf Spiele, nur ein Sieg, 8:17-Tore. Hinten anfällig, vorne stockt der Offensiv-Motor noch. Die acht Tore erzielten acht verschiedene Spieler. Kein Spieler, der sich da also bisher in den Vordergrund spielen konnte. Geht man rein nach den Statistiken, dann waren vier Spieler mit je zwei Scorerpunkten die besten der Vorbereitung. Manuel Wiederer (1 Tor/1 Assist) und Giovanni Fiore (1/1) kennt man dabei noch aus der vergangenen Saison. Mit Frank Mauer (1/1) und Brendan Guhle (0/2) gesellen sich aber auch zwei Neuzugänge dazu, was Hoffnung macht. Mauer nahm auch kein Blatt vor den Mund und meinte vor dem CHL-Auftakt, dass die „Schonfrist“ nun vorbei sei:

Wir müssen einen Zahn zulegen, ich denke die Schonfrist ist vorbei. Wir hatten jetzt Zeit zu testen, was zu versuchen, uns zu finden. Jetzt zählt es nur, die Spiele zu gewinnen und dafür müssen wir natürlich das Level der Intensität noch ein bisschen anheben. 

Die erste Chance dazu besteht bereits morgen Abend in Grenoble. Sicherlich der Gegner aus der Eisbären-Gruppe, den man als sogenannten Underdog bezeichnet. Dennoch warnt Mauer vor den Franzosen:

Die Franzosen sind ein Underdog, aber in der CHL spielen nur gute Mannschaften, deswegen dürfen wir sie nicht unterschätzen. Wir müssen gut ins Spiel kommen, Dampf geben und dann ist es auch eine lösbare Aufgabe.

Auch Trainer Serge Aubin nimmt Grenoble nicht auf die leichte Schulter und warnt vor ihnen:

Es wird schwer werden. Sie haben in diesem Jahr schon viele Testspiele bestritten. Auch gegen eine Schweizer Spitzenmannschaft, und die haben sie geschlagen. Außerdem haben sie für die Champions Hockey League zusätzliche Spieler aus Lausanne in der Schweiz geholt. Es ist also ein komplettierter Hockeyclub. Eine ganz schöne Maschine, gegen die wir da antreten. Hier hat also niemand einen Vorteil. Wir müssen wirklich sicherstellen, dass wir unser Bestes geben. Wenn wir das tun, haben wir eine Chance. Wenn wir das nicht tun, könnte es ein langer Abend werden.

Hinzu kommt, dass Grenoble in Frankreich Meister geworden ist. Unterschätzten sollte man die Franzosen also definitiv nicht, wenn gleich die Eisbären natürlich rein vom Papier her der Favorit in diesem Spiel sind. Und trotzdem verfügt Grenoble über einige gute Spieler, wie Morgan Ellis verriet:

Es gibt eine Menge Spieler, gegen die ich in der Vergangenheit schon mal gespielt habe. Sie haben einige großartige Spieler. Es wird also definitiv kein einfaches Spiel werden. Sie haben ein tolles Team. Wir müssen also bereit sein zu spielen.

Nur zwei Tage später geht die Auswärtstour der Berliner bereits weiter. Dann ist man in Schweden bei Frölunda HC in Göteborg zu Gast. Der Rekordsieger der CHL wird eine ganz harte Nuss werden für die Eisbären. Wenn du da keine 100 Prozent gibst, kann das ein böses Erwachen geben, meint Frank Mauer. Und Serge Aubin schlägt in die selbe Kerbe, analysierte die Schweden aber noch einmal etwas genauer:

Bei Frölunda handelt es sich ja um den Verein, der in der Champions Hockey League unangefochten die meisten Punkte geholt hat. Sie sind also ein großartiger Hockeyclub. Da gibt es keine Zweifel. Aber das ändert für uns nun mal rein gar nichts. Wir müssen dafür sorgen, dass wir aufs Eis gehen, unsere Kämpfe gewinnen und konkurrenzfähig sind. Wenn wir das tun, haben wir eine Chance. Wenn wir das nicht tun, werden wir keine Chance haben. Unabhängig davon, gegen wen wir spielen, ob es sich um Grenoble oder Frölunda handelt: Wir werden vor große Herausforderungen gestellt und haben gleichzeitig die Möglichkeit zu sehen, wo wir stehen.

So sieht es aus. Nach den beiden Spielen bzw. vor allem nach dem Spiel am Samstag werden die Eisbären wissen, wo sie aktuell stehen. Die Vorbereitung war eher dürftig, jetzt aber geht es um wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangsposition in der Gruppe, um am Ende der Gruppenphase das Minimalziel Achtelfinale zu erreichen. Gewinnen die Eisbären, werden sie ordentlich Selbstvertrauen für die nächsten Wochen tanken. Verliert man jedoch weiter, dann wird sich das auch auf die Stimmung im Team auswirken. Nun heißt es also den Worten Taten folgen zu lassen. Denn wie sagte Frank Mauer doch so schön? „Die Schonfrist ist vorbei!“