2:4 gegen Schwenningen: Der nächste Offenbarungseid der Eisbären Berlin

Ausgabe #21:

War es das für Trainer Serge Aubin? Die Eisbären Berlin verloren das Kellerduell gegen die Schwenninger Wild Wings mit 2:4 und rutschen immer tiefer in die Krise. Zumal der Tabellenletzte Bietigheim sein Spiel in Iserlohn gewann. Wenn die Eisbären so weiterspielen, grüßen sie bald vom Tabellenende.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Spiel in Iserlohn geringfügig. In der Defensive fehlte Marco Nowak, dafür kehrte Eric Mik zurück ins Line-Up. Mik nahm den Platz neben Kapitän Frank Hördler ein. Brendan Guhle rückte dafür an die Seite von Jonas Müller. Morgan Ellis und Julian Melchiori blieben zusammen. Zu seinem Debüt als siebter Verteidiger kam der erst 17-jährige Norwin Panocha, der normalerweise für die DNL-Mannschaft der Berliner spielt und für diese in dieser Saison bisher auf 24 Spiele (4 Tore/10 Assists) kommt.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich. Nur in der vierten Reihe ersetzte Frank Mauer Manuel Wiederer, welcher heute nicht mit dabei war. Mauer stürmte zwischen Jan Nijenhuis und Maximilian Heim.
Und im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären brauchten dringend einen Sieg. Und zwar einen mit drei Punkten. Darauf warteten die Berliner seit nunmehr elf Spielen. Unfassbar eigentlich für eine Mannschaft mit diesen Ambitionen und für einen Titelverteidiger.
Spiel eins in Schwenningen hatten die Eisbären in dieser Saison sang- und klanglos mit 2:6 verloren. Dafür wollte man sich heute revanchieren. Doch dafür benötigte es eine Leistung, welche man auch über die gesamte Spieldauer durchzieht. Und genau daran haperte es in dieser Saison bei den Eisbären mehrfach.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start ging jedenfalls schon mal in die Hose. Schwenningen profitierte von einem Fehlpass der Berliner im Angriffsdrittel. Dann ging es über die Spink-Brüder ganz schnell ins gegnerische Drittel, wo Phil Hungerecker in Szene gesetzt wurde und zum 0:1 traf (2.). 73 Sekunden waren da gerade einmal gespielt. Der denkbar ungünstigste Start in dieses so wichtige Spiel gegen einen direkten Konkurrenten.
Doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. In der sechsten Spielminute klappte bei den Eisbären mal ein Spielaufbau, Leo Pföderl kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog einfach mal humorlos ab – 1:1 (6.). Das Zuspiel kam von Lewis Zerter-Gossage. Bereits der zweite Assist in Folge für die Nummer 79.
Mehr Highlights bot dieses Spiel hier nicht. Es war ein typisches Spiel im Abstiegskampf. Sehr zäh, viel Kampf und Krampf, kein Eishockey-Leckerbissen und vor allem kaum nennenswerte Torchancen.
Nach dem Powerbreak gab es das erste Powerplay für die Eisbären und da klingelte es im Schwenninger Tor. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe wurde abgefälscht und flog ins Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter Benjamin Hoppe und Sean MacFarlane waren sich aber nicht sicher und fuhren zum Videobeweis. Kennen wir ja noch aus dem letzten Heimspiel. Und dort sahen die Beiden, dass kein hoher Stock vorlag und so hatten die Eisbären das Spiel gedreht. Kevin Clark war letztendlich der Torschütze, denn er hatte die Scheibe entscheidend abgefälscht – 2:1 (11.).
Kurz darauf war dann aber mal das Penalty Killing der Eisbären gefragt, denn Alex Grenier suchte die Kühlbox auf. Sie können es einfach nicht abstellen, diese unnötigen Strafzeiten. So ist man zurecht das Team mit den meisten Strafzeiten in dieser Saison. Aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne große Probleme und hatten durch Giovanni Fiore sogar die beste Chance, aber er vergab seinen Alleingang denkbar knapp.
Fortan war es eine Partie, in der munter hin und her ging. Beide Mannschaften waren aber nicht frei von Fehlern. Und davon unterliefen beiden Teams jede Menge. Dadurch entstanden auch immer wieder gefährliche Szenen vor den Torhütern. Spitzenteams hätten aus diesen Fehlern vermutlich Kapital geschlagen. Und so ein Spitzenteam waren die Eisbären in der letzten Saison noch. In dieser Saison ist man davon aber meilenweit entfernt.
Am Ende wurde es noch einmal ruppig, aber die Eisbären nahmen die 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Nun hieß es, diese Leistung im zweiten Drittel zu bestätigen und weiter nach vorne zu spielen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In der Anfangsphase taten das die Hausherren auf jeden Fall. Sie suchten immer wieder den Weg Richtung Schwenninger Tor, trafen dort aber auf eine sehr kompakte Defensive, welche die gefährlichen Räume vor dem Tor geschickt zu machte. Aber den Berlinern war hier anzumerken, dass sie zur eigenen Beruhigung das dritte Tor nachlegen wollten.
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber auch die Gäste wieder vor das Berliner Tor und so war es das gleiche Spiel wie im ersten Drittel. Es ging hin und her, noch aber verhinderten beide Defensivreihen hochkarätige Torchancen. Die Eisbären bestimmten hier im Mitteldrittel aber die meiste Zeit das Geschehen auf dem Eis.
Durch unnötige Scheibenverluste lud man Schwenningen aber auch immer wieder zu Angriffen ein. Ob wir in dieser Saison mal ein fehlerfreies Spiel der Eisbären über die volle Spielzeit sehen werden? Ich wage es zu bezweifeln.
Was wir aber kurz nach dem Powerbreak sahen, war mal wieder ein Gegentor aus der Kategorie „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde von John Ramage von rechts zum Tor gebracht, wo Tylor Spink im Zweikampf mit Brendan Guhle war. Die Scheibe prallte von Tobias Ancicka an Spink und flog von ihm aus ins Berliner Tor. Solche Tore kassierst du auch nur, wenn du unten stehst in der Tabelle. Und davon haben die Eisbären schon jede Menge in dieser Saison kassiert. Das Tor wurde zwar noch einmal überprüft, aber hielt dem stand und so stand es Mitte der Partie 2:2 (31.).
Den Hausherren bot sich in der Schlussphase aber die Chance, erneut in Führung zu gehen. Die Berliner bekamen ihr nächstes Powerplay und einmal ging das ja heute schon gut. Doch dieses Mal wurde es zu kompliziert gespielt und so verpuffte diese Gelegenheit ohne größere Gefahr.
Und Schwenningen? Die schlugen 30 Sekunden vor der zweiten Pause ein drittes Mal zu. Und erneut war es ein „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde auf das Tor gebracht, dort verlor Tobias Ancicka den Überblick und Miks Indrasis hatte ihn – 2:3. Kann doch nicht wahr sein, vorne vergibt man die Chancen und hinten fängst du dir zwei solche Tore. Mit diesem Spielstand ging es letztendlich in die zweite Pause.

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Früh im Schlussdrittel bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance, um den Ausgleich zu erzielen. Aber da passte gar nichts zusammen. Man fand nicht in die Formation, man hatte Probleme bei der Scheibenannahme und so ließ man diese große Chance leichtfertig liegen.
Und direkt im Gegenzug zog man die nächste unnötige Strafzeit, so dass man jetzt selbst in Unterzahl ran musste. Giovanni Fiore wurde überlaufen und konnte sich nur noch mit einem Beinstellen helfen. Aber erneut die Berliner mit der dicken Chance in Unterzahl. Yannick Veilleux kam frei vor dem Tor zum Abschluss, doch Joacim Eriksson war zur Stelle. Wenn du solche Chancen schon liegen lässt, wie willst du da ein Spiel im Abstiegskampf gewinnen?
Und weil es so schön war, zog Kapitän Frank Hördler die nächste Strafzeit. Was auch schon wieder die fünfte Strafzeit in diesem Spiel war. Diese Disziplinlosigkeiten können dir im Abstiegskampf das Genick brechen. Und im Powerplay konnte Schwenningen schalten und walten, wie es wollte. Die Scheibe lief sehr gut, Gegenwehr von den Eisbären war keine zu sehen. Und so brannte es ein, zweimal lichterloh vor dem Berliner Tor. Zum Glück konnte Schwenningen dieses Überzahlspiel nicht nutzen. Aber sie waren nah dran am 4:2.
Auch danach war Schwenningen am Drücker. Die Eisbären wirkten platt, wirkten müde. Sie waren immer einen Schritt langsamer als die Wild Wings. Und Ex-Eisbär John Ramage hätte die Partie beinahe vorentschieden, doch sein Hammer von der blauen Linie ging nur ans Aluminium. Glück für die Eisbären, die sich hier aber nicht hätten beschweren können, wenn sie bereits mit 2:4 hinten gelegen hätten.
In der Schlussphase dann die Eisbären nochmal mit einem Mann mehr. Powerplay in der Crunch-Time, besser geht es ja eigentlich nicht, wenn du mit einem Tor hinten liegst. Doch mehr als ein Onetimer von Marcel Noebels sprang nicht bei heraus. Weil der Aufbau erneut zu behäbig war und man es eher mit dem Kopf durch die Wand versuchte. Erschreckend der Auftritt der Eisbären – mal wieder.
86 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Serge Aubin seine Auszeit und zog seinen Goalie. Irgendwie musste doch der Ausgleich hier noch klappen.
Doch ein Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie flog den Eisbären um die Ohren. Tyson Spink machte den Deckel drauf – 2:4 (60.). Nach der Schlusssirene folgte ein ordentliches Pfeifkonzert. Ein so lautes gab es in dieser Saison noch nicht. Aber nach diesem Spiel war es mehr als verdient.

Eine Niederlage, welche man sich mal wieder selbst zuzuschreiben hat. Man kassiert den Nackenschlag durch das frühe Gegentor, findet aber einen Weg, das Spiel zu drehen. Diese Führung nahm man mit in die erste Pause und auch im zweiten Drittel war man zumindest optisch gesehen die bessere Mannschaft. Man war offensiv bemüht, konnte die Chancen aber nicht nutzen. Und dann kassierts du in so einer Situation, in der sich die Eisbären befinden, eben zwei absolute Kack-Tore, welche dich in Rückstand bringen.
Wer im Schlussdrittel eine Aufholjagd der Eisbären erwartete, der sah sich getäuscht. Eher war es ein Offenbarungseid der Eisbären, welche sich fast schon kampflos ihrem Schicksal ergaben. Und so stand am Ende die zweite Niederlage im zweiten Spiel gegen Schwenningen. Und vielleicht das Ende der Ära Serge Aubin in Berlin!?

2:3 n.V. in Iserlohn: Ein gutes Drittel reicht einfach nicht – Absturz auf Platz 14

Die Krise in Berlin wird immer schlimmer: Auch im dritten Saisonduell mit den Iserlohn Roosters klappte es nicht mit einem Sieg. Am Seilersee setzte es eine 2:3-Niederlage nach Verlängerung. Dabei zeigte man das vermeintlich beste erste Drittel in dieser Saison. Damit gab man sich aber anscheinend zufrieden, denn danach kam rein gar nichts mehr und Iserlohn drehte die Partie. Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Sieg der Augsburger Panther stehen die Berliner wieder auf einem möglichen Abstiegsplatz.

Im Vergleich zur Niederlage gegen Ingolstadt am Sonntagnachmittag fehlten Trainer Serge Aubin drei Spieler. Allerdings aus einem guten Grund, denn Rayan Bettahar, Eric Hördler und Bennet Roßmy wurden für die U20-WM nominiert und standen den Eisbären am Seilersee somit nicht zur Verfügung. Dafür rückten Jan Nijenhuis und Maximilian Heim in den Kader. Beide standen in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer. Alle anderen drei Offensivreihen sowie alle drei Verteidiger-Pärchen blieben unverändert. Auch im Tor gab es keine Veränderung, denn auch in Iserlohn hütete erneut Tobias Ancicka das Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten die ersten beiden Duelle gegen die Roosters zu Hause verloren (1:6/2:4). Seit zehn Spielen haben die Berliner keine drei Punkte mehr eingefahren. Dabei wäre ein Dreier im Abstiegskampf enorm wichtig. Vor allem in dieser Woche, in der man nach dem Spiel in Iserlohn auf zwei weitere Konkurrenten im Abstiegskampf trifft. Freitag trifft man daheim auf Schwenningen und am Sonntag ist man zu Gast in Augsburg. Niederlagen in diesen Duellen würden daher nochmal mehr weh tun. Also hieß es für die Eisbären, endlich mal wieder drei Punkte einzufahren.

Die Eisbären legten einen Traumstart hin. Gerade einmal 16 Sekunden waren gespielt, da hatte Yannick Veilleux einen Schuss von Giovanni Fiore vor dem Tor entscheidend abgefälscht – 1:0 (1.).
Den Roosters bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich, denn Brendan Guhle musste nach nur 56 Sekunden auf die Strafbank. Kein Wunder, haben die Berliner doch die meisten Strafminuten aller Teams in der Liga kassiert. Aber das zweitschlechteste Powerplay der Liga konnte nicht für viel Gefahr sorgen, weshalb die Eisbären die erste Unterzahl schadlos überstanden.
Das sollte dem Selbstvertrauen gut getan haben. Erst das frühe Tor und dann noch die überstandene Unterzahl. Generell war es ein guter und sehr engagierter Auftritt der Eisbären zu Beginn der Partie. Die Mannschaft spielte mit sehr viel Leidenschaft, sowohl defensiv als auch offensiv. Hinten ließ man wenig zu und vorne suchte man immer wieder den Abschluss und brachte die Scheiben zum Tor.
Es entwickelte sich im Laufe des ersten Drittels ein sehr temporeiches Spiel, in dem beide Mannschaften schnell die neutrale Zone überbrückten und dann auch zu Chancen kamen. Die Eisbären hatten aber mehr Spielanteile, setzten die Sauerländer mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder gut unter Druck, was ihnen einige Scheibengewinne brachte.
Was aber auch heute nicht fehlen durfte, waren unnötige Strafen. Marco Nowak musste als zweiter Eisbär in die Kühlbox und so bot sich Iserlohn erneut in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Doch auch hier behielt die Statistik recht und Iserlohn bewies einmal mehr, warum sie das zweitschlechteste Powerplay der Liga haben.
Die Eisbären nahmen eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Wenn es gefährlich vor den Toren wurde, dann war es vor dem Iserlohner Tor. Die Berliner hatten im Auftaktdrittel die besseren Chancen. Auch ein 2:0 wäre durchaus möglich gewesen. Es war eines der besten Drittel der Eisbären in dieser Saison. Jetzt hieß es, dass über 60 Minuten durchzuziehen.

Iserlohn kam aber schwungvoll aus der Kabine und hatte bereits in den ersten beiden Minuten mehr Chancen als im gesamten ersten Drittel. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Zumal es zu Beginn lichterloh vor dem Berliner Tor brannte und Goalie Tobias Ancicka jetzt jede Menge zu tun hatte. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde. John Broda nahm die Scheibe im Angriffsdrittel auf, nahm Maß und hämmerte die Scheibe ins Tor – 1:1 (24.).
Von den Berlinern war im Mitteldrittel noch relativ wenig zu sehen, jedenfalls konnten sie noch nicht an den guten Auftritt aus dem ersten Drittel anknüpfen.
Nach dem Ausgleich der Roosters war aber auch erstmal deren Schwung weg und die Partie durch viele Nickligkeiten und Zweikämpfe doch sehr zerfahren. Ein richtiger Spielfluss wollte in dieser Phase nicht aufkommen.
Nach dem Powerbreak nahm Iserlohn das Berliner Tor aber wieder unter Beschuss, allen voran Verteidiger Sena Acolatse, welcher heute im Sturm der Roosters aushalf und dort einige gute Akzente setzen konnte.
In der Schlussphase kassierten die Eisbären die dritte Strafzeit und ermöglichten den Hausherren somit das dritte Powerplay der Partie. Die ersten beiden Überzahlspiele sorgten für keinerlei Gefahr vor Tobias Ancicka, im dritten fanden die Sauerländer aber direkt ihre Formation. Und aller guten Dinge sind eben leider drei, denn Iserlohn drehte in Überzahl das Spiel. Acolatse packte den Hammer von der blauen Linie aus und prompt lagen die Hausherren hier in Führung – 1:2 (35.).
Und das hatten sich die Eisbären selbst zuzuschreiben, denn im zweiten Drittel hatte man das Eishockey spielen komplett eingestellt. Warum auch immer, aber das zieht sich wie ein roter Faden durch diese Saison.
Zur Abwechslung durften dann mal die Eisbären in Überzahl ran. Und in Unterzahl sind die Roosters das schlechteste Team der Liga. Die Eisbären kamen auch zum Abschluss, aber Andreas Jenike im Roosters-Tor war nicht zu überwinden. Auch kurz vor der zweiten Drittelpause, als Frank Hördler von der blauen Linie abgezogen hatte und Kevin Clark die Scheibe abfälschte, war der Iserlohner Goalie zur Stelle. So nahmen die Hausherren eine verdiente 2:1-Führung mit in die zweite Pause. Und die Eisbären waren im letzten Drittel wieder gefordert.

Allerdings blieb man auch in diesem Drittel nicht ohne Strafzeit, denn Morgan Ellis musste früh im Schlussdrittel auf die Strafbank. Für Iserlohn also die große Chance auf 3:1 zu stellen. Doch zum Glück überstanden die Berliner diese Unterzahl ohne Gegentor, ließen zudem auch kaum etwas von Iserlohn zu.
Acht Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da kamen die Eisbären mal wieder vor das Iserlohner Tor. Den ersten Schuss von Morgan Ellis ließ Andreas Jenike nur prallen, Lewis Zerter-Gossage spielte die Scheibe schnell rüber zu Matt White und der musste die Scheibe nur noch ins leere Tor schießen – 2:2 (48.).
Nun ging die Partie wieder von vorne los und die Chance für die Eisbären war wieder da, das erste Mal seit dem 04.11.2022 mal wieder einen Dreier einzufahren. Doch dafür musste man erst einmal den Druck der Hausherren überstehen, den diese nach dem Powerbreak entfachten. Iserlohn war dem 3:2 in dieser Phase näher als die Eisbären. Was aber auch daran lag, dass von den Berlinern zu wenig nach vorne kam.
Keiner Mannschaft gelang anschließend der Lucky Punch, weshalb es in die Verlängerung ging. Und für die Eisbären war das nichts Neues, war es doch bereits die vierte Overtime in Folge.

Leo Pföderl hätte diese beinahe entschieden, aber der Pfosten stand im Weg. Und wenig später war es Kaspars Daugavins, welcher für die Entscheidung sorgte – 2:3 (64.). So ging der Zusatzpunkt in diesem Kellerduell an die Sauerländer.

Und die Eisbären müssen sich erneut die Frage gefallen lassen, was nach dem ersten Drittel passierte? Da spielt man das vermeintlich beste Drittel dieser Saison und lässt danach wieder zwei Drittel folgen, die schon eher an die Eisbären in dieser Saison erinnern. Auf einmal war die Leidenschaft, der Kampfgeist, der Einsatz weg. Auf einmal kam nichts mehr von den Eisbären und so kannst du im Abstiegskampf nicht auftreten. Ja, man kam im letzten Drittel noch zum Ausgleich, doch anstatt danach am Drücker zu bleiben, stellte man das Spielen wieder ein. Zum Glück konnte man immerhin noch einen Punkt ergattern, aber auch der ist in dieser Situation eindeutig zu wenig.
Und mit dieser Leistung wird einem Angst und Bange vor den nächsten beiden Duellen gegen Schwenningen und Augsburg. Diese müssen gewonnen werden, ansonsten wird es immer düsterer im Tabellenkeller. Aber noch bleibt man in der Führungsetage der Eisbären Berlin ruhig. Fragt sich, ob dass nach Niederlagen gegen Schwenningen und Augsburg auch noch der Fall sein wird…

3:4 n.P. gegen Ingolstadt: Kein Happy End beim 1000. DEL-Spiel von Frank Hördler

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 3:4 n.P. verloren. Die Berliner zeigten während des Spiels mal wieder ihre zwei Gesichter der laufenden Saison. Und sie zeigten auch deutlich, dass man so nicht aus dem Abstiegskampf herauskommen kann. Am Ende gewann man zwar noch einen Punkt, mit dem man nicht unbedingt mehr gerechnet hatte, aber auch der ist letztendlich zu wenig.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum Sieg am Freitagabend gegen Bremerhaven (3:2 n.V.) nur auf einer Position. Und das hatte einen guten Grund. Kapitän Frank Hördler absolvierte gegen die Schanzer heute sein 1000. DEL-Spiel und in diesem darf natürlich sein Sohn Eric Hördler nicht fehlen. Hördler Junior nahm den Platz von Maximilian Heim in der vierten Reihe ein. Ansonsten blieb alles beim alten.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die letzten beiden Auftritte anknüpfen und den zweiten Sieg in Folge feiern. Zur Abwechslung mal einen Drei-Punkte-Sieg. Einer der bisher wenigen Dreier in dieser Saison feierte man beim ersten Duell in Ingolstadt, als man bei den Panthern mit 3:1 gewann. Heute wollte man den zweiten Sieg gegen Ingolstadt einfahren. Einfach sollte das aber nicht werden, verfügen die Schanzer doch über die beste Defensive der gesamten PENNY DEL. Aber in so einem besonderen Spiel ist alles möglich.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bereits beim Warm-up gab es den ersten Gänsehaut-Moment. Alle Spieler der Eisbären trugen das Trikot aus der ersten Saison von Frank Hördler. Natürlich mit der Nummer sieben drauf und natürlich alle mit einem gelben Schläger. Wenn es einer verdient hat, dann unser Kapitän Frank Hördler!

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Und die Gänsehaut ging nicht weg. Denn vor dem Spiel wurde Frank Hördler per Highlight-Video noch einmal extra gewürdigt. Ehemalige Mitspieler und seine Familie kamen zu Wort, die besten Momente seiner Karriere wurden gezeigt. Wer da keine Tränen in den Augen hatte, hat den Sport nie geliebt. Zudem gab es natürlich auch eine Choreo anlässlich des 1000. DEL-Spiels.

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Beflügelt von der Gänsehaut-Atmosphäre legten die Eisbären auch gleich gut los. Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Ingolstädter Spieler fälschte den Schuss entscheidend ab und schon führten die Berliner nach gerade einmal 74 Sekunden – 1:0. Bisher also ein perfektes Drehbuch für diesen besonderen Tag.
Während der Unterbrechungen kamen weitere ehemalige Kollegen zu Wort, um Frank Hördler zu würdigen. U.a. Don Jackson, Steve Walker, Jens Baxmann, Denis Pederson, Mark Beaufait und Florian Busch. Was für schöne Worte an den Kapitän!
Zurück zum Spiel und da mussten die Eisbären in Unterzahl den Ausgleich hinnehmen. Charles Bertrand stocherte die Scheibe über die Linie – 1:1 (6.). Ein sehr diskutabler Treffer. Denn eigentlich hatte Ancicka die Scheibe und Ingolstadt stocherte munter weiter. Da darf man auch mal abpfeifen. Zumal die beiden Hauptschiedsrichter sich diese Szene auch noch im Videobeweis anschauten. Aber alles meckern nützt eben nichts…
Fortan ging es munter hin und her. Beide Teams kamen immer wieder zum Abschluss. Ingolstadt war zwischenzeitlich dem 2:1 sehr nahe, das Aluminium half den Berlinern aber. Doch in Minute Zwölf hatten die Schanzer das Spiel gedreht. Top-Scorer Mikro Höfflin setzte Top-Torjäger Charles Bertrand in Szene und der traf bereits zum zweiten Mal in diesem Spiel und zum insgesamt zehnten Mal in dieser Saison – 1:2.
Ingolstadt traf hier wie ein Spitzenteam auf und brauchte nicht viele Chancen, um das Spiel zu drehen. Die Eisbären hatten defensiv während des ersten Drittels durchaus einige Fehler in ihrem Spiel drin, aber sie fielen nicht auseinander. Man suchte auch immer wieder den Weg vor Michael Garteig. So versuchte es Matt White mit einem Onetimer, doch der Schanzer Goalie war zur Stelle.
Einfach sollte die Aufholjagd aber nicht werden, stellten die Panther doch bekanntlich die beste Defensive der gesamten Liga. Nach dem ersten Drittel lagen die Berliner somit mit 1:2 hinten. Aber noch war hier nichts verloren. Doch um am Ende erfolgreich zu sein, musste man an die ersten fünf Minuten des Spiels anknüpfen.

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Doch zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Nackenschlag für die Hauptstädter. Oder doch nicht? Jerome Flaake hatte das vermeintliche 3:1 erzielt, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer wegen einer Torhüter-Behinderung zurück genommen. Endlich mal ein Videobeweis, der die Entscheidung auf dem Eis änderte. Klappte beim ersten Mal ja leider nicht.
Auch im zweiten Drittel blieb alles beim alten. Ingolstadt trat hier wie ein Spitzenteam auf, war gefühlt immer einen Schritt schneller als die Eisbären. Die waren durchaus bemüht, aber eben auch zu behäbig im Spielaufbau und vor dem Tor traf man zumeist die falschen Entscheidungen. So auch bei einem 3-auf-1-Konter.
Defensiv machte man eigentlich harmlose Situationen wieder spannend. Beispiel gefällig? Jonas Müller fing einen Querpass ab und wollte die Scheibe sofort weiter passen, doch Marko Friedrich schnappte sich die Scheibe und war durch, Tobias Ancicka war aber zur Stelle. Solche Fehler können dir das Genick brechen. Und genau das ist den Eisbären in dieser Saison schon zu häufig passiert. Hier ging es aber mal gut.
Spielerisch passierte anschließend auf beiden Seiten nicht viel. Ein Highlight gab es erst wieder, als Manuel Wiederer und Philipp Krauss aneinander gerieten und sich einen kurzen Schlagabtausch lieferten. Dafür durften sich beide für fünf Minuten abkühlen.
In der Schlussphase überstanden die Eisbären die nächste Unterzahl. Offensiv hätte man durchaus Chancen haben können, aber die Puck-Kontrolle war heute unterirdisch. Zwei-auf-eins-Konter und Giovanni Fiore bekommt den Pass nicht zum Mitspieler rüber. Zach Boychuk mit dem nächsten Konter. Er will die Scheibe in den Slot legen, auch da klappt der Pass nicht. Zu leichtfertig ließ man heute mögliche Chancen liegen. Dass diese am Ende nicht entstanden, sagte schon alles über das Offensivspiel der Eisbären aus.
15,7 Sekunden vor dem Drittelende marschierte Daniel Pietta ungestört über die gesamte Eisfläche bis hin vor das Tor, wo er Tobias Ancicka in der kurzen Ecke überwand – 1:3 (40.). Ja, der junge Goalie sah da nicht gut aus, zuvor aber hielt er seine Mannschaft mehrfach im Spiel. Ancicka zeigte heute seine Leistung, seine Mitspieler eben nicht. Und somit überraschte der 1:3-Rückstand nach 40 Minuten überhaupt nicht.

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Das Schlussdrittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären. Doch das war zum abgewöhnen. Kein gelungener Spielaufbau, Ingolstadt hatte zunächst keine Probleme damit. Erst kurz vor Ende fanden die Eisbären mal ihre Formation, kamen auch zum Abschluss und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Doch die beiden Hauptschiedsrichter hatten heute richtig Lust auf Video schauen und fuhren zum dritten Mal zum Videobeweis. Leo Pföderl arbeitete die Scheibe ins Tor – 2:3 (43.). Nach Ansicht des Videobeweises haben auch die Hauptschiedsrichter erkannt, dass ein Ingolstädter den Eisbär in Michael Garteig gecheckt hatte. Selbst schuld. Nun war hier wieder Spannung drin im Spiel.
Und Daniel Pietta suchte gleich zum zweiten Mal die Strafbank in diesem Drittel auf. Beim ersten Mal hatte es ja mit dem Tor funktioniert. Diesmal sah das Powerplay von Beginn an gut aus, aber leider blieb es diesmal ohne Tor.
Aber der Auftritt der Hausherren wirkte jetzt wieder deutlich besser und engagierter als noch in den zwei Dritteln zuvor. Wenn man mal von den starken fünf Minuten zu Beginn absieht. Die Eisbären spielten nun wieder einfaches Eishockey und brachten die Scheiben Richtung Tor.
Doch auch im Schlussdrittel hielt diese Leistung nur für ein paar Minuten. Anscheinend gibt man sich in Berlin neuerdings immer mit einem Tor zufrieden und stellt danach das Eishockeyspielen ein. Fortan verlagerte Ingolstadt das Spiel wieder auf die andere Seite und wollte für die Vorentscheidung sorgen. Die Berliner liefen nun wieder vermehrt der Scheibe hinterher.
In den letzten fünf Minuten bekamen die Eisbären das nächste Powerplay. Eine bessere Chance zum Ausgleich würde sich hier nicht bieten, von daher lag es nun an den Berlinern, dieses Powerplay zum 3:3 zu nutzen. Und natürlich taten das die Eisbären. Passend zur heutigen Dramaturgie des Jubiläumsspiels. Kevin Clark hatte die Scheibe vor dem Tor entscheidend abgefälscht. Alle jubelten, aber Kilian Hinterdobler und Martin Frano wollten mal wieder ihren Extra-Auftritt. Entschieden auf „gutes Tor“, bestätigten das dann auch, aber ERCI-Coach Mark French meckerte so lange rum, bis es zum vierten Mal zum Videobeweis ging. Und dort sahen sie nichts anderes als vorher auch schon. Das Tor zählte und das vollkommen zu recht.
Das Spiel begann also wieder von vorne und nun war auch für die Hausherren wieder der Sieg möglich. Allerdings nicht mehr in der regulären Spielzeit. Während man am Freitag aber von einem verlorenen Punkt sprach, musste man heute nach 60 Minuten von einem gewonnenen Punkt sprechen. Denn mit dieser Aufholjagd war hier wirklich nicht mehr zu rechnen.

Doch in der Verlängerung ließen beide Goalies nichts durch. Tobias Ancicka packte 1,7 Sekunden vor Ablauf nochmal einen Big Save aus und sicherte seiner Mannschaft somit das Penaltyschießen. Dort avancierte Daniel Pietta zum Matchwinner. In seinem 900. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch auch an Pietta!

Die Eisbären haben in dem Spiel mal wieder ihre zwei Gesichter gezeigt. Die ersten fünf Minuten waren bockstark, man erspielte sich gute Chancen und ging folgerichtig in Führung. Doch danach trat man wieder äußerst verunsichert auf. Die Defensive trat nicht wie eine auf und leistete sich zu viele Fehler. Die Angriffe wurden kläglich zu Ende gespielt, weshalb es am Ende nicht mal zu einer Chance kam. Im letzten Drittel konnte man aber noch einmal aufdrehen und verdiente sich am Ende auch den einen Punkt. Doch für einen Sieg im Jubiläumsspiel von Frank Hördler reichte es dann doch nicht. Und im Abstiegskampf ist der eine Punkt eindeutig zu wenig. Um da unten herauszukommen, müssen die Berliner endlich anfangen, über 60 Minuten ihre Leistung abzurufen. Wenn das nicht schleunigst passiert, dann droht in Berlin im März 2023 das dicke Ende…

Zum 1000. DEL-Spiel von Kapitän Frank Hördler

Wenn morgen Nachmittag um punkt 14 Uhr der Puck zum Spiel der Eisbären Berlin gegen den ERC Ingolstadt eingeworfen wird, dann steht ein Spieler ganz besonders im Mittelpunkt: Kapitän Frank Hördler. Die Nummer sieben der Berliner absolviert nämlich morgen sein 1000. DEL-Spiel. Und alle bisherigen 999 hat er nur für einen Verein bestritten: Die Eisbären Berlin. In seiner mittlerweile 20. DEL-Saison erreicht „Nante“ diesen Meilenstein. Bereits jetzt ist der 37-jährige Verteidiger der erfolgreichste DEL-Spieler aller Zeiten. Denn Frank Hördler gewann alle neun Meisterschaften mit den Hauptstädtern. Ein Rekord, den wohl kein Spieler in Zukunft mehr brechen wird. Der in Bad Muskau geborene Defensiv-Spezialist ist eine absolute Legende im Eishockeysport.

In seinen bisherigen 999 Spielen kommt Hördler auf 88 Tore und 276 Vorlagen, was insgesamt 364 Scorerpunkte macht. Team-intern hat er die meisten DEL-Spiele aller Eisbären-Spieler absolviert, liegt mit seinen 276 Torvorlagen auf Platz vier und mit 994 Strafminuten auf Platz zwei hinter Raubein Sven Felski.

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Neben den neun deutschen Meisterschaften gewann Frank Hördler mit den Eisbären 2008 noch den Deutschen Eishockey Pokal und 2010 die European Trophy. Mit der Nationalmannschaft holte er 2018 sensationell Olympia-Silber. Was für eine beeindruckende Karriere!

Und trotz dieser vielen Erfolge ist Frank Hördler stets bodenständig geblieben. Der Erfolg ist ihm nie zu Kopf gestiegen. Nach den Spielen ist er immer ein Spieler gewesen, der die Spiele sachlich und ruhig analysiert hat, dabei aber auch nie ein Blatt vor den Mund genommen hatte. Inzwischen führt er seine Eisbären als Kapitän auf das Eis.
In dieser Saison ist das aber ein sehr schweres Amt, befinden sich die Eisbären doch im Abstiegskampf der PENNY DEL. Weshalb die Eisbären den Fokus morgen auch nicht verlieren dürfen, auch wenn es vor allem für Hördler ein ganz besonderer Tag wird, wie Trainer Serge Aubin sagt:

999 Spiele bis jetzt ist jede Menge Eishockey, was Frank Hördler in seiner Karriere bereits absolviert hat. Die Jungs werden motiviert sein, sie werden bereit sein. Nichtsdestotrotz muss man fokussiert bleiben, aber es wird ohne Zweifel ein ganz besonderer Tag für Frank Hördler.

Einer, der besonders froh ist, Frank Hördler als Kapitän zu haben, ist Stürmer Leo Pföderl. Auf das Jubiläum von Hördler angesprochen geriet die Nummer 93 förmlich ins schwärmen:

Er hat sich über alle die Jahre vom Typ her nicht verändert. Er macht einfach sein Ding und so wie er es macht, finde ich es einfach sympathisch. Ich bin froh, dass Franky mein Kapitän ist, weil ich könnte mir keinen Besseren vorstellen. Er ist jetzt doch schon ein bisschen älter, aber wie er immer noch in jedem Spiel jeden Check zu Ende fährt, wie er immer noch Gas geben kann und wie er immer noch mit vollem Herzen dabei ist, das ist wirklich unglaublich. Hoffentlich kommt noch das ein oder andere Jahr hinzu.

In den bisher 999 DEL-Spielen hat Frank Hördler doch schon so einiges erlebt. Was natürlich ein Grund dafür war, ihn nach dem Bremerhaven-Spiel mal ein paar spezielle Fragen zu stellen. So wurde er u.a. nach dem Titel gefragt, der für ihn am wertvollsten war:

Es gibt keinen wertvollsten. Alle Titel waren emotional und mit jedem verbindet man etwas. Ich glaube da einen herauszunehmen, wäre den anderen auch irgendwo unfair gegenüber.

In nun 20 Saison hatte die Nummer 7 der Eisbären natürlich schon jede Menge Nebenspieler in der Defensive gehabt. Gab es für Franky denn einen ganz besonderen Lieblings-Nebenspieler?

Ich habe so viel gute gehabt und habe immer noch gute Mitspieler. Wenn man darüber nachdenkt, so ein Deron Quint der bis über 40 gespielt hat und bei uns auch viele Meisterschaften mitgemacht hat, war ein super Spieler. Wir haben Richie Regehr gehabt, der die Dinger von da oben rein geprügelt hat und ein Garant war für die Meisterschaft. Oder Ryan Caldwell, der mitten in der Saison kam und uns dann den Weg zur Meisterschaft geebnet hat.

Wie bereits in diesem Bericht angesprochen, ist diese Saison mitunter eine der schwierigsten in der Karriere des Frank Hördler. Aber ist es vielleicht sogar die schwierigste Situation in 20 Jahren Eisbären?

Es ist auf jeden Fall eine schwierige Situation, keine Frage. Aber wir waren auch schon vorher in so einer Situation, nicht ganz so weit unten. Aber wir haben auch Saisons gehabt, wo wir überhaupt nicht reingekommen sind in die Saison, obwohl wir eine gute Truppe hatten. Dieses Jahr habe ich mehr Hoffnung, dass wir die Herausforderung schaffen als damals.

Bleibt noch eine Frage, die nicht fehlen darf. Welcher Gegenspieler war für ihn der unangenehmste? Und diese Antwort dürfte keinen Eisbären-Fan überraschen:

Kevin Clark! Er war damals vor allen in Hamburg so ein unangenehmer Spieler, wie er es jetzt auch hier ist. Man ist immer wütend auf ihn geworden, hat ihn aber nicht gekriegt.

Zum Schluss noch eine persönliche Anekdote von mir, wenn ich an Frank Hördler denke. Ganz früher, wo die Eisbären noch Spieler zu den Fanclubs geschickt haben, hatten wir André Rankel und Frank Hördler als Gäste bekommen. 2009 war das. Die Vorgabe des damaligen Pressesprechers Daniel Goldstein an die Spieler war gewesen, dass sie ca. 2 Stunden bei den Fanclubs bleiben sollten. Rankel und Hördler gefiel es damals aber bei uns so gut, dass sie knappe fünf Stunden geblieben sind und eigentlich gar nicht nach Hause fahren wollten. So wohl haben sie sich damals gefühlt. Natürlich sprach man mit den beiden Spielern über Eishockey und ihre Karrieren, aber genauso gut konnte man mit den Beiden damals über alles mögliche sprechen. Am Ende betätigten wir uns alle doch noch sportlich beim Tischtennis. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, war es ganz gut, dass Frank Hördler damals mit dem Eishockey angefangen hatte, denn im Tischtennis wäre es wohl keine so gute Karriere geworden. Und morgen nun bestreitet er sein 1000. DEL-Spiel. An dieses Jubiläum war damals noch nicht zu denken. Umso mehr freuen wir uns für „Nante“ und wünschen ihm für dieses Jubiläum nur das Beste und hoffen, dass noch viele weitere Spiele und Jahre bei den Eisbären folgen werden.

3:2 n.V.! Die Eisbären gewinnen gegen Bremerhaven, verschenken aber einen Punkt

Ausgabe #19:

Wichtiger Heimsieg für die Eisbären Berlin! Am Freitagabend setzte man sich gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:2 n.V. (1:0,1:1,0:1/1:0) durch und beendete damit die Niederlagenserie. Die Berliner hätten eigentlich drei Punkte verdient gehabt, haben sich diese durch unnötige Fehler aber selbst kaputt gemacht. So verschenkte man am Ende einen wertvollen Zähler im Abstiegskampf.

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte seine Reihen wieder kräftig um. In der Defensive kehrte Marco Nowak nach Sperre zurück in den Kader. In der Offensive gab Neuzugang Lewis Zerter-Gossage sein DEL-Debüt.
Durch die Rückkehr von Nowak gab es in der Defensive ein neues Verteidiger-Pärchen. Jonas Müller verteidigte zusammen mit Nowak. Frank Hördler/Brendan Guhle sowie Morgan Ellis/Julian Melchiori blieben zusammen.
In der Offensive gab es vier neue Sturmreihen. Giovanni Fiore/Alex Grenier/Yannick Veilleux bildeten die erste Formation. Die zweite Reihe bestand aus Kevin Clark/Zach Boychuk/Marcel Noebels. In Reihe drei fand man Leo Pföderl/Lewis Zerter-Gossage/Matt White. Und die nominell vierte Reihe bestand aus den drei deutschen Spielern Manuel Wiederer/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Kristian Hufsky saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Für die Eisbären zählen jetzt nur noch drei Punkte. Den letzter Dreier feierte man gegen den heutigen Gegner Bremerhaven. Ein gutes Omen? Egal wie, aber es mussten heute drei Punkte her. Und die Pinguins waren dabei vielleicht auch gar nicht der schlechteste Gegner, kriselte es bei der Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch zuletzt auch gewaltig. So ist der einstige Tabellenführer inzwischen bis auf Platz sieben abgerutscht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start war wie in Frankfurt sehr offensiv ausgerichtet. Yannick Veilleux und Kevin Clark hatten die ersten guten Chancen für die Hausherren. Die Eisbären mussten dann aber auch früh die erste Strafzeit hinnehmen. Mal wieder. Aber das Penalty Killing funktionierte wie bereits in Hessen hervorragend.
Das kurz darauffolgende Powerplay der Berliner versprühte schon deutlich mehr Gefahr. Und den Eisbären wäre beinahe durch Marcel Noebels der Führungstreffer gelungen, aber der Pfosten stand dem Glück im Weg.
Auch danach blieben die Eisbären am Drücker und ließen es bei 5-5 immer mal wieder wie ein Powerplay aussehen. Man knüpfte also nahtlos an den guten Auftritt in Frankfurt an. Defensiv ließ man wenig zu. Bremerhaven kam aber auch sehr selten ins Berliner Drittel. Wenn die Pinguins doch zum Abschluss kamen, war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, um jede Scheibe wurde verbissen gekämpft. Man merkte beiden Teams an, wie wichtig das Spiel ist. Ein spielerisches Highlight war hier nicht zu erwarten, eher schon ein umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, welche sich in der Krise befinden.
In der Schlussphase die Hausherren mit dem zweiten Powerplay und da klingelte es 4,8 Sekunden vor der ersten Drittelpause im Tor von Ex-Eisbär Maximilian Franzreb. Kevin Clark hatte abgezogen und Giovanni Fiore staubte erfolgreich ab – 1:0 (20.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Eine verdiente Führung für die Hauptstädter!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel begann eher schleppend und ereignislos. Die Partie war zwar weiter hart umkämpft, bot aber keine nennenswerten Torraumszenen. Als man kurz davor war einzuschlafen, kam die Scheibe hoch an die blaue Linie, wo Morgan Ellis wartete und den Hammer (131 km/h) auspackte – 2:0 (26.). Zwei-Tore-Führung, dass man das noch erleben darf. In diesen Zeiten. Wahnsinn!
Die Hausherren hatten nun Gefallen an dem Spiel gefunden und drängten Bremerhaven immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Abschlüsse verfehlten meist das Tor von Maxi Franzreb.
Mitte der Partie tauchten die Gäste mal wieder vor Tobias Ancicka auf und verkürzten prompt auf 2:1. Skyler McKenzie drückte die Scheibe am langen Pfosten auf Zuspiel von Christian Wejse über die Linie (31.). Verdient war der Anschlusstreffer keinesfalls.
Marcel Noebels bekam aber schnell die Chance, den alten Abstand wieder herzustellen. Er fuhr alleine auf Franzreb zu, scheiterte aber am ehemaligen Berliner Goalie. Es blieb zu hoffen, dass man am Ende des Spiels dieser vergebenen Chance nicht noch hinterher trauern würde.
Zum Ende des zweiten Drittels durften beide Powerplay-Formationen nochmal an die Arbeit. Während das der Berliner ohne Gefahr blieb, hatte Bremerhaven bei seinem Überzahlspiel durchaus zwei gute Chancen, um auf 2:2 zu stellen. Aber Tobias Ancicka war stets zur Stelle und sicherte seiner Mannschaft die 2:1-Pausenführung nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Tobias Ancicka stand auch zu Beginn des Schlussdrittels im Mittelpunkt, als Bremerhaven das nächste Powerplay hatte. Egal was die Pinguins versuchten, der junge Berliner Goalie war zur Stelle. So überstand man auch diese Unterzahl.
Doch bis zur nächsten Strafzeit dauerte es nicht lange und man musste wieder einmal die Disziplin-Frage stellen. Auf der Strafbank gewinnst du keine Spiele und die 2:1-Führung stand plötzlich auf wackeligen Beinen. Doch auch in diesem Unterzahlspiel war Ancicka einfach nicht zu bezwingen. Mit jedem Spiel wird der junge Berliner Goalie sicherer und bekommt immer mehr Selbstvertrauen. Die Torhüter-Diskussion sollte damit endlich der Vergangenheit angehören, denn wir haben einfach kein Torhüter-Problem. Was fünf Gegentore in den letzten drei Spielen (inklusive dem von heute bis zu diesem Zeitpunkt) verdeutlichen.
Die Eisbären waren dann zur Abwechslung mal in Überzahl, doch da unterlief ihnen ein Fehler und Alex Friesen zündete den Turbo. Er schloss seinen Alleingang eiskalt ab – 2:2 (47.). Brendan Guhle hatte den Pass von Alex Grenier unterschätzt, Friesen hatte den Braten gerochen und war am Ende der Nutznießer.
Und der nächste Fehler ließ nicht lange auf sich warten. Mit Ablauf der Strafzeit gegen Bremerhaven suchte Marcel Noebels eine Anspielstation, fand sie nicht und spielte die Scheibe einfach Richtung blaue Linie. Doch da war gerade Patch Alber von der Strafbank zurück und bekam so die Chance zum Alleingang. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Alex Friesen vergab er diese dicke Chance. Doch solche Patzer kannst du dir in dieser Situation einfach nicht erlauben. Zum Glück wurde nur ein Fehler bestraft. Aber Tobias Ancicka dürfte innerlich geflucht haben. Schließlich hielt er seine Mannschaft mit seinen Paraden im Spiel, wenn seine Vorderleute aber solche Einladungen verteilen, kannst du als Goalie einfach nur verzweifeln.
Die Eisbären brauchten eine gewisse Zeit, um sich wieder zu sammeln. In der Schlussphase hatte man wieder zurück zu seinem Spiel gefunden und den Vorwärtsgang eingelegt. Aber noch zielte man zu ungenau. Doch die Eisbären wollten hier den Dreier, das war zu spüren. Bremerhaven stand jedoch sehr kompakt hinten und machte es den Eisbären so schwer. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung nach 60 Minuten. Zu wenig für die Berliner im Abstiegskampf.

Die Verlängerung dauerte nur ganze 54 Sekunden, dann kam der Auftritt von Giovanni Fiore. Er tankte sich von der blauen Linie bis vor das Tor, ließ Bremerhavens Verteidiger Philip Samuelsson einfach stehen und hob die Scheibe per Rückhand zum Sieg ins Tor – 3:2!

Ein enorm wichtiger Sieg, wobei man am Ende davon sprechen muss, dass man einen Punkt verschenkt hat. Die Eisbären erneut mit einem guten Spiel, diesmal belohnte man sich auch für die engagierten Auftritt und lag mit 2:0 vorne. Doch dann holte man die Gäste unnötig wieder zurück ins Spiel, verunsicherte sich dadurch selbst und lud Bremerhaven mit einem Fehler zum Ausgleich ein. Diesen bügelte Giovanni Fiore in der Overtime mit seinem sehenswerten Solo wieder aus und sicherte am Ende dennoch zwei wichtige Punkte. Hoffentlich der Beginn einer Siegesserie!

Zwölf Sekunden fehlen zum Auswärtssieg: Die Eisbären zeigen viel Kampf und Leidenschaft in Frankfurt, am Ende springt aber doch nur ein Punkt dabei heraus

Ausgabe #18:

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Spiel an diesem Wochenende verloren. Wie am Freitagabend gegen Straubing hieß es auch am Sonntagnachmittag bei den Löwen Frankfurt 1:2. Gegen die Niederbayern hatte man in der regulären Spielzeit verloren, bei den Hessen immerhin in der Verlängerung. Und doch sind diese beiden Spiele komplett unterschiedlich gewesen. Gegen Straubing legten die Eisbären einen blutleeren Auftritt hin, der einer Resignation gleich kam. Da ließ man alles vermissen, was ein gutes Eishockeyspiel ausmacht. Und mit diesen Eindrücken reiste man am Sonntagmorgen gen Hessen, um die Eisbären beim Aufsteiger und DEL-Rückkehrer lautstark zu unterstützen.

Rund 1.500 Eisbären Fans, welche per Sonderzug, Bussen, Autos, Zug usw. in die Mainmetropole gereist waren, verwandelten die Eissporthalle in Frankfurt in ein Tollhaus. Der Support der Eisbären-Fans war gigantisch gewesen und zwar über die gesamte Spieldauer. Das ließ die sonst eigentlich auch sehr enthusiastischen Löwen-Fans beeindruckt zurück. Die Frankfurter Fans waren anscheinend so beeindruckt, dass sie darüber hinaus den eigenen Support ihrer Mannschaft vergessen hatten. Oder wir haben es schlichtweg einfach nicht gehört, weil wir so laut waren.
Von dem Support ihrer Fans waren letztendlich auch die Eisbären sichtlich beflügelt, denn die Berliner legten das beste Spiel in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hin. Ich hatte alles erwartet, aber nicht so einen Auftritt der Eisbären. Die Berliner warfen alles rein in dieses Spiel, kämpften über fast 60 Minuten und legten ebenso lange eine unglaubliche Leidenschaft an den Tag. In der aktuellen Situation dürfen wir keine „Hurra-Spiele“ der Hauptstädter erwarten. Im Abstiegskampf zählen andere Tugenden – eben solche wie Kampf und Leidenschaft.

Foto: Ela on Tour

Und genau das zeigten die Eisbären gestern vom ersten Bully weg. Welches übrigens erst mit zehnminütiger Verspätung stattfand, weil das Eis in Frankfurt Probleme machte. Doch auch diese außerplanmäßige Pause brachte die Eisbären nicht aus der Ruhe. Ganz im Gegenteil. Sie legten einen Start wie die Feuerwehr hin und drängten die Gastgeber in der Anfangsphase mehrfach ins eigene Drittel. Die Hessen hatten mit diesem Start der Gäste nicht gerechnet und waren sichtlich beeindruckt. Dieser Turbostart der Eisbären hätte ein Tor verdient gehabt und beinahe wäre das 1:0 auch in der dritten Spielminute gefallen. Da hatten die Eisbären die Scheibe regelrecht ins Tor ackern wollen und waren auch der Meinung, dass sie es geschafft hätten. Doch der Videobeweis gab Aufschluss darüber, dass dem nicht so war. Es blieb also weiterhin beim 0:0.
Die Eisbären blieben im ersten Drittel die spielbestimmende Mannschaft. Die Berliner dominierten das erste Drittel, setzten sich immer wieder im Angriffsdrittel fest und feuerten aus allen Rohren. Dabei gingen die Scheiben zwar nicht immer auf das Tor sondern manchmal auch knapp daneben. Aber die Angriffe waren allesamt gefährlich. Das 1:0 lag mehrfach in der Luft, nur fallen wollte es einfach nicht. Weil Jake Hildebrand im Löwen-Tor einmal mehr seine Klasse bewies.
Von den Löwen war im ersten Drittel wenig zu sehen. Ja, sie hatten auch ihre kurzen Phasen Richtung Berliner Tor, aber sie konnten von Glück reden, dass sie hier mit einem 0:0 aus dem ersten Drittel heraus kamen.

Foto: Ela on Tour

Auch im Mitteldrittel dasselbe Bild. Die Eisbären mit viel Offensivpower und Chancen über Chancen. Aber wenn du im Tabellenkeller stehst, gehen eben die besten Chancen nicht rein. Würden die Berliner wie gewohnt oben in der Tabelle stehen, hätten sie hier wahrscheinlich schon locker mit 3:0 oder 4:0 geführt. Gut, dass selbst so eine Führung gegen Frankfurt nicht ausreichend ist, haben wir diese Saison auch schon gemerkt. Aber in der aktuellen Situation wäre es Balsam für die geschundenen Seelen gewesen.
Aber die Berliner ließen sich nicht aus der Ruhe bringen, marschierten einfach immer weiter Richtung Jake Hildebrand. Aber der wollte einfach keine Scheibe durchlassen.
Wenn Frankfurt zu Angriffen kam, war die Defensive der Berliner immer wieder zur Stelle. Die Spieler unterstützten sich in jeder Situation gegenseitig und vor allem unterstützten sie endlich auch mal wieder ihren Goalie, der ebenso zur Stelle war, wenn er gefordert wurde. Und Tobias Ancicka sollte im Laufe des Spiels noch jede Menge zu tun bekommen.
Denn in der Schlussphase des Mitteldrittels ließ die Disziplin der Eisbären arg zu wünschen übrig, weshalb es auf einmal Strafen hagelte. Jonas Müller kassierte wegen eines Checks gegen die Bande fünf Minuten, Kapitän Frank Hördler bekam wegen eines Hohen Stocks 2+2-Minuten. Frankfurt also fortan mit einem langen Überzahlspiel und das sogar mit zwei Mann mehr. Die Löwen versuchten auch alles im Powerplay, aber nun schlug die Stunde von Tobias Ancicka, der seinem Gegenüber Jake Hildebrand in nichts nach stand und alle Chancen der Hausherren parierte. So stand es auch nach 40 Minuten noch 0:0.

Foto: Ela on Tour

Auch das letzte Drittel begannen die Berliner mit zwei Mann weniger und das für satte 80 Sekunden. Aber das Defensiv-Bollwerk stand und ließ nichts zu vom schlechtesten Powerplay der Liga. So eine überstandene Strafzeit sollte der Mannschaft nun natürlich nochmal einen Push für die restliche Spielzeit geben. Denn auch die Spieler merkten inzwischen, dass hier was drin war und man Punkte mit nach Hause nehmen könnte.
Kaum wieder komplett, mussten die Eisbären erneut in Unterzahl ran, doch da wäre Manuel Wiederer beinahe der Shorthander gelungen. Doch sein Schuss trudelte knapp am Tor vorbei. Es war einfach nicht zu fassen, wie viele Chancen die Eisbären hier liegen gelassen hatten.
Doch zwölf Minuten vor dem Ende war es endlich soweit. Giovanni Fiore lauerte auf einen Frankfurter Fehler und schmiss dann seinen Turbo an. Auf dem Weg zum Tor war er nicht mehr aufzuhalten und ließ beim Abschluss Jake Hildebrand keine Chance – 1:0! Nun war volle Ekstase im Gästeblock angesagt.
Fortan ging es hin und her. Frankfurt wollte den Ausgleich erzielen, die Eisbären einen Konter zum vorentscheidenden 2:0 abschließen. Und da Frankfurt aufmachen musste, boten sich den Eisbären Räume zum Kontern. Erneut war Manuel Wiederer auf und davon, leider vergab er aber auch diesen Alleingang.
Die Zeit lief runter, Löwen-Coach Gerry Fleming nahm seine Auszeit und zog seinen Goalie vom Eis. Klappte ja gegen Mannheim unter der Woche auch schon hervorragend. Doch die Eisbären verteidigten das bärenstark und ließen die Frankfurter Angriffe allesamt abprallen.
Bis zwölf Sekunden vor der Schlusssirene. Da fand ein Hammer von Dylan Wruck den Weg vorbei an Tobias Ancicka ins Tor – 1:1. Ekstase auf Seiten der Löwen-Fans, was nicht verwundert, hatten die sich ja die 59 Minuten vorher ausgeruht und kaum Stimmung verbreitet. Und auf Seiten der Eisbären war es pure Verzweiflung, dass man erneut drei Punkte kurz vor Schluss so einfach weg geworfen hatte. Man hätte die Konzentration, den Kampf und die Leidenschaft eben noch ganze zwölf Sekunden aufrecht erhalten müssen. So aber musste man hier doch noch in die Verlängerung und nahm vorerst nur einen Zähler mit.

Bei diesem einen Zähler blieb es anschließend auch, weil Marcel Noebels die Scheibe vertändelte und dann zu lange brauchte, um hinterher zu gehen und seinen Fehler wieder auszubaden. In der Zeit war David Elsner ihm schon enteilt und erzielte den 2:1-Siegtreffer nach 69 Sekunden in der Overtime.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären hatten es also geschafft, einen eigentlich schon sicher geglaubten Sieg noch wegzuwerfen und zwei wertvolle Punkte im Abstiegskampf zu verschenken. Denn der Sieg der Löwen war nicht wirklich verdient, sie hatten am Ende schlichtweg Glück, dass die Eisbären aus ihren Chancen kein Kapital geschlagen haben und dass Jake Hildebrand mal wieder überragend hielt. Dabei hätten die Eisbären das Spiel frühzeitig entscheiden müssen. Spätestens, als Frankfurt seinen Goalie gezogen hatte. Da überstehst du zuvor gut zehn Minuten mit einem oder zwei Mann in Unterzahl und kassierst dann doch zwölf Sekunden vor dem Ende bei gezogenem Goalie das Gegentor. Das kannst du dir nicht ausdenken. Und es ist so bitter, dass man dieses Spiel verloren hatte. Weil es eben so unnötig war. Und weil man dadurch auf Platz 14 abgerutscht ist. Die Situation in Berlin wird also immer bedrohlicher. Denn nun steht man auf einem Abstiegsplatz (wenn es denn einen Aufsteiger aus der DEL2 am Ende der Saison gibt).

Foto: Ela on Tour

Die Spieler selbst konnten es nach dem Spiel auch nicht fassen, dass sie das Spiel noch aus der Hand gegeben hatten. Das hätte der Turnaround-Sieg sein können, doch nun könnte es eine Niederlage sein, die dem mangelnden Selbstvertrauen der Spieler den Rest gibt. Denn keiner der Spieler kennt so eine Situation, in der die Eisbären gerade stecken. Keiner kennt sich mit Abstiegskampf aus und das macht das Ganze noch schlimmer. Viel weiter geht es nun nicht mehr runter in der Tabelle. Es wird nun Zeit, endlich wieder Punkte einzufahren. Auf die gestrige Leistung kann man auf jeden Fall aufbauen, denn wenn man in jedem Spiel so einen Kampf und so eine Leidenschaft an den Tag legt, dann wird man auch wieder Spiele gewinnen und Punkte einfahren. Aber dafür musst du bis zum Ende, also bis zur letzten Sekunde, dein Spiel durchziehen.

Ein wenig enttäuscht war ich gestern persönlich von der Mannschaft nach dem Spiel. Ein Teil der Spieler kam nach dem Spiel nochmal raus und wollte sich für den unglaublichen Support bei den Fans bedanken. Schade nur, dass nicht ALLE Spieler rausgekommen sind. Denn das hätten die Fans allemal verdient, denn der Support während des Spiels war einmal mehr atemberaubend.

1:2 gegen Straubing! Die Eisbären legen einen blutleeren Auftritt hin und verlieren erneut

Ausgabe #17:

Man wollte eine Reaktion zeigen, doch man hat die Fans erneut bitter enttäuscht: Die Eisbären Berlin verloren ihr Heimspiel gegen die Straubing Tigers verdient mit 1:2 (0:0,1:1,0:1). Damit bleiben die Berliner tief im Keller stecken und beweisen einmal mehr, dass sie den Abstiegskampf noch immer nicht angenommen haben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin reagierte auf das Debakel in Schwenningen und krempelte sein Team komplett um. Back-up Kristian Hufsky, Peter Regin, Eric Hördler und Giovanni Fiore standen heute nicht im Kader. Dafür rotierten Jan Nijenhuis, Juho Markkanen, Julian Melchiori und Maximilian Heim zurück ins Line-up. Das hatte natürlich auch ordentliche Änderungen in der Defensive und Offensive zur Folge.
Die drei Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus: Morgan Ellis/Jonas Müller, Marco Nowak/Julian Melchiori, Brendan Guhle/Frank Hördler. Ryan Bettahar war als siebter Verteidiger dabei.
Und in der Offensive gab es vier komplett neue Reihen: Leo Pföderl/Alex Grenier/Marcel Noebels, Kevin Clark/Zach Boychuk/Matt White, Frank Mauer/Manuel Wiederer/Yannick Veilleux, Jan Nijenhuis/Bennet Roßmy/Maximilian Heim.
Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Es zählte nur ein Sieg für die Eisbären, egal wie. Doch mit Straubing kam ein enorm schwerer Gegner heute in die Hauptstadt. Die Tigers haben die letzten drei Spiele allesamt mit 6:3 gegen die Eisbären gewonnen. Diese Serie wollten die Berliner heute stoppen und den so wichtigen Heimsieg einfahren. Dieser war auch von großer Bedeutung im Abstiegskampf. Ja, in diesem befinden sich die Hauptstädter in dieser Saison.

Foto: eisbaerlin.de/walker

In den ersten fünf Minuten hatte Straubing optisch gesehen mehr vom Spiel, konnte sich auch mehrmals im Berliner Drittel festsetzen, zu einer hochkarätigen Chancen kamen sie aber nicht. Bezeichnend für die derzeitige Berliner Situation war gewesen, dass es die vierte Reihe war, welche erstmals gefährlich vor dem Straubinger Tor auftauchte. Zu viele Leistungsträger hinken ihrer eigenen Form in dieser Saison meilenweit hinterher. Die Verunsicherung im Berliner Spiel war bei nahezu jedem Pass zu sehen.
Die Niederbayern kamen zu den ersten Abschlüssen, doch sie konnten keinen Nutzen daraus ziehen. Die Eisbären versuchten im Laufe des ersten Drittels auch immer mal wieder ins Angriffsdrittel zu kommen, wurden dort aber von einer sehr kompakten Straubinger Defensive erwartet. Die Abschlüsse der Hausherren stellten Florian Bugl im Tigers-Tor vor keine größeren Probleme.
So richtig vom Hocker haute dieses Spiel bis hierhin niemanden. Eher plätscherte das Geschehen auf dem Eis so vor sich hin. Es ging hin und her, es gab auch mal Abschlüsse, aber nichts Spektakuläres vor den Toren zu sehen. So endete das Auftaktdrittel wenig verwunderlich torlos.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Damit war es im zweiten Drittel vorbei, denn da gingen die Gäste aus Niederbayern in Führung. Travis St. Denis fälschte einen Schuss von der blauen Linie ab und die Scheibe trudelte ins Tor – 0:1 (23.).
Was den ohnehin schon verunsicherten Eisbären nicht wirklich mehr Sicherheit gab. Prompt unterlief den Berlinern kurz darauf der nächste Schnitzer in der Abwehr, Straubing nahm das Geschenk aber nicht an.
Die Eisbären kurz danach mit der dicken Chance zum Ausgleich, als man für 83 Sekunden doppelte Überzahl hatte. Und da klingelte es im Straubinger Tor. Die Berliner fanden ihre Formation, ließen die Scheibe gut laufen und am Ende war es Kevin Clark, welcher den Puck am langen Pfosten über die Linie drückte – 1:1 (28.).
Nach dem Ausgleich blieb es eine hart umkämpfte Partie. Beide Mannschaften hatten ihre Phasen im Angriffsdrittel, wobei die Niederbayern auch da wieder den Vorteil auf ihrer Seite hatten. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause durfte das beste Powerplay der Liga ran und das haben bekanntlich die Tigers. Doch die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos, ließen kaum etwas gefährliches der Niederbayern in Überzahl zu. Das sollte der Mannschaft doch nun einen Push für den weiteren Spielverlauf geben.
Doch den Rest des Drittels wurden die Eisbären fast ausschließlich ins eigene Drittel gedrängt, für Entlastung konnte man kaum noch sorgen. Juho Markkanen war aber weiterhin hellwach und stets zur Stelle, wenn die Gäste zum Abschluss kamen. Was hochkarätiges war aber auch diesmal nicht dabei. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten. Aufregung kam nur nochmal kurz vor Drittelende auf, als Marco Nowak Luke Adam über den Haufen fuhr und dafür von JC Lipon zur Rechenschaft gezogen wurde. Nowak kassierte für den Kniecheck eine berechtigte Spieldauerdisziplinarstrafe.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das führte dazu, dass die Berliner im Schlussabschnitt nach rund eineinhalb Minuten 4-4 in Unterzahl ran mussten. Und das Ganze für satte drei Minuten. Eine Einladung für das beste Powerplay der Liga, um hier in Führung zu gehen. Und natürlich nahmen sie diese dankend an. 36 Sekunden vor Ablauf der fünf Minuten gegen Marco Nowak schlugen die Gäste ein zweites Mal an diesem Abend zu. Jason Akeson fand Parker Tuomie im hohen Slot, der hatte zu viel Zeit und versenkte die Scheibe zum 2:1 im Tor (45.). Mal wieder ein Ex-Eisbär, der gegen die Berliner trifft. Darüber könnte man inzwischen ein Buch schreiben…
Die restlichen Sekunden der Unterzahl überstanden die Eisbären ohne weiteres Gegentor und fortan musste die Devise lauten, die Aufholjagd zu starten. Eine weitere Niederlage durfte man sich schließlich nicht erlauben. Nur auf dem Eis war davon rein gar nichts zu sehen. Erneut so ein blutleerer Auftritt der Eisbären, welcher die Fans mit so vielen Fragezeichen zurücklässt.
Straubing konnte im Berliner Drittel schalten und walten wie so wollten, Gegenwehr sieht anders aus. Und das Bewusstsein, dass man sich mitten im Abstiegskampf befindet, sah man auch heute nicht. Man fühlte sich zwischenzeitlich an ein Freundschaftsspiel erinnert, in dem es um nichts geht. Dabei geht es um verdammt viel im Abstiegskampf der PENNY DEL!
Den Eisbären sah man hier nur eins an: die pure Verunsicherung! Kein Aufbäumen, kein Kampfgeist, nichts kam von den Eisbären. Kein geordneter Spielaufbau. Kein zu erkennendes Spielsystem. Traurig, einfach nur traurig. Mal wieder sah es danach aus, dass man den Worten erneut keine Taten folgen lassen würde.
Aus der Fankurve kam nun auch zurecht der Gesang „Wir wollen euch kämpfen sehen!„. Die Geduld der Fans war eben aufgebraucht.
Straubing war im Schlussdrittel dem dritten Treffer näher als die Eisbären dem Ausgleich. Was aber auch daran lag, dass so gut wie gar nichts offensiv passierte. Und das angesichts der Spieler, welche die Eisbären im Kader haben. Aber gute Einzelspieler machen eben noch lange keine gute Mannschaft. Und in dieser „Mannschaft“ hinken so viele Leistungsträger ihrer eigentlichen Form meilenweit hinterher. Und Abstiegskampf kennt keiner von den Spielern, was die Sache an sich nochmal schlimmer macht.
Serge Aubin nahm in der Schlussphase seinen Goalie vom Eis und versuchte es fortan mit sechs Mann. Aber auch diese Maßnahme half nicht. Straubing brachte das 2:1 locker über die Zeit und freute sich über leicht erspielte drei Punkte beim Deutschen Meister. Der tritt schon lange nicht mehr wie ein Meister auf. Die Folge war ein gellendes Pfeifkonzert nach dem Spiel. Und das absolut verdient!

Erneut eine verdiente Niederlage und eine enttäuschende Leistung der Eisbären vor den eigenen Fans. Man wollte eine Reaktion nach dem Debakel von Schwenningen zeigen. Doch davon war weit und breit nichts zu sehen. Was zu sehen war, war eine von vorne bis hinten verunsicherte Mannschaft, welche als solche auch gar nicht mehr auftritt. Defensiv Fehler über Fehler, ein Spielaufbau, der schlicht und einfach nicht vorhanden ist und ein Spielsystem ist ebenso nicht zu erkennen. Es wird Zeit für Veränderungen in Berlin, denn bisher hat nichts funktioniert, was das Trainergespann vor einem Spiel veränderte. Auch heute wieder nicht, wo gleich vier Spieler neu ins Team kamen und vier andere dafür zuschauen mussten. Jetzt kann es eigentlich nur noch eine Lösung geben…

2:6 im Kellerduell in Schwenningen: Aufwachen Eisbären, ihr steckt im Abstiegskampf!

Mal wieder haben die Eisbären Berlin ihren Worten keine Taten folgen lassen: Im Kellerduell bei den Schwenninger Wild Wings setzte es eine peinliche 2:6-Niederlage. Dabei war es ein „Sechs-Punkte-Spiel“, allerdings haben das nur die Wild Wings angenommen und sich die drei Punkte mehr als verdient geholt. Bei den Eisbären ist anscheinend noch nicht angekommen, dass man im Abstiegskampf steckt. Emotionen am Ende nur bei unsauberen Aktionen zu zeigen, runden den negativen Auftritt der Hauptstädter ab.

Bei den Eisbären gab Verteidiger Brendan Guhle nach Verletzungspause endlich sein DEL-Debüt. Julian Melchiori fehlte dagegen in der Defensive, da er leicht angeschlagen war. Somit veränderte Trainer Serge Aubin auch die drei Verteidiger-Pärchen: Rayan Bettahar/Morgan Ellis, Frank Hördler/Jonas Müller, Brendan Guhle/Marco Nowak.
In der Offensive blieb alles beim alten. Im Tor stand Tobias Ancicka und auf der Bank nahm Kristian Hufsky als Back-up-Goalie Platz.

Die Ausgangslage war klar: Für beide Mannschaften war es ein „Sechs-Punkte-Spiel“. Sowohl Schwenningen (13.) als auch die Eisbären (12.) sind mit ihren Tabellenplätzen überhaupt nicht zufrieden. Beide Mannschaften trennte vor dem Spiel nur ein Punkt. Zu wenig für die Ambitionen der Eisbären Berlin. Um in der Tabelle endlich nach oben zu klettern, musste eine Siegesserie her. Am Sonntagnachmittag feierte man einen Penaltysieg gegen Düsseldorf, vielleicht war das ja der Start einer Siegesserie. Die Antwort darauf sollte es heute im Schwarzwald geben.

Foto: Enis Morat

Von Beginn an war es eine intensive Partie, in der es hin und her ging. Beide Teams kamen auch zu Abschlüssen, wobei die der Wild Wings zunächst gefährlicher waren. Die Wichtigkeit dieser Partie war auch in den Zweikämpfen zu sehen. Beide Teams hatten verstanden, dass heute nur der Sieg zählt.
Nach dem ersten Powerbreak kamen zum ersten Mal die Special Teams zum Einsatz. Zunächst hatten die Berliner das Powerplay, welches man jedoch nicht nutzen und nur in der ersten Minute für viel Druck sorgen konnte. Im Schwenninger Überzahlspiel gab es den Turnover der Wild Wings und die Riesenchance für die Eisbären zum Shorthander. Giovanni Fiore und Frank Mauer mit dem 2-auf-0, doch Joacim Eriksson mit einem Monster-Save nach dem Schuss von Frank Mauer. Das hätte das 1:0 sein müssen.
Das erzielten dann die Hausherren in der 14. Spielminute. Die Spink-Brüder mit der Co-Produktion und Tylor Spink war der Torschütze – 0:1.
Die Eisbären mussten fortan also einem Rückstand im Kellerduell hinterherlaufen. Und die Berliner waren auf der Suche nach der schnellen Antwort, aber die Schüsse stellten Eriksson noch nicht vor allzu große Probleme. Schwenningen spielte der Führungstreffer natürlich in die Karten, konnten sie den Berlinern doch jetzt ihr Spiel aufdrücken.
Und es sollte aus Berliner Sicht noch schlimmer kommen. Ex-Eisbär Alex Trivellato mit einem Sahnepass, der die komplette Eisbären-Defensive aushebelte, Tyson Spink war frei durch, düpierte Tobias Ancicka und tunnelte ihn – 0:2 (17.).
Jetzt wurde der Weg natürlich extrem weit für die Hauptstädter, welche sich im Gegensatz zu den Wild Wings eben nicht mit dem Abstiegskampf auskennen. Und genau das kann in so einem „Sechs-Punkte-Spiel“ ein Schlüssel sein. Die Hausherren kennen solche Situationen, die Eisbären eben nicht. Vor allem nach zwei Meisterschaften in Folge.
Und noch war das erste Drittel ja noch nicht vorbei. Die Eisbären zogen die nächste Strafzeit und Tyson Spink mit dem 3:0 für die Hausherren. 2,1 Sekunden vor der ersten Drittelpause. Diese Führung nahm Schwenningen anschließend mit in die Kabine.

Trainer Serge Aubin reagierte auf das katastrophale erste Drittel und stellte die Offensivreihen um. Was beinahe das 1:3 gebracht hätte. Nach einer gelungenen Kombination kam Bennet Roßmy zum Abschluss, scheiterte aber am Schwenninger Schlussmann. Die Eisbären waren offensiv bemüht, aber so richtig zwingend wurde es nicht. Und defensiv leistete man sich auch im zweiten Drittel zu viele Fehler, was du dir in so einem wichtigen Spiel eben nicht erlauben darfst.
Als 4-gegen-4 gespielt wurde, nutzten die Eisbären aber mal den Platz auf dem Eis aus. Zach Boychuk wurde klasse von Marcel Noebels frei gespielt und blieb vor dem Tor cool – 1:3 (27.).
Doch eine Aufholjagd starteten die Berliner jetzt nicht. Eher stellte man danach das spielen wieder ein. Das Spiel plätscherte nur so vor sich hin. Wenn eine Mannschaft aktiv nach vorne spielte, dann waren es die Hausherren, aber auch nicht mit der letzten Entschlossenheit. Was sie aber auch nicht mussten, führten sie doch mit 3:1.
Boasz Bassen hätte sieben Minuten vor der zweiten Drittelpause beinahe auf 4:1 gestellt. Joacim Eriksson mit einem klasse Pass in den Lauf von Bassen, doch der scheiterte an Ancicka. Dass der Pass vom Goalie aber überhaupt durchkam, war einfach nur typisch für das Spiel der Eisbären heute Abend. Beinahe wäre der Wechselfehler ihn um die Ohren geflogen.
Schwenningen war in der Schlussphase des Mitteldrittels dem vierten Treffer näher als die Eisbären dem zweiten. Was aber auch mit der Defensivarbeit der Berliner zusammenhing, die einfach nur schlecht war. Schwenningen kam immer wieder zu einfach vor das Tor und zum Abschluss. Die Zuordnung stimmte ein ums andere Mal nicht. Wie so häufig in dieser Saison.
Zu allem Überfluss kassierte Morgan Ellis kurz vor der zweiten Pause noch eine fünfminütige Strafe nach einem harten aber fairen Check, was den Eisbären eine lange Unterzahl bescherte. Alles nicht hilfreich in so einem Spiel und bei diesem Spielstand. Immerhin überstanden die Berliner die ersten zwei Minuten der Unterzahl und gingen so mit einem 1:3-Rückstand in die zweite Drittelpause.

Foto: Enis Morat

Doch das letzte Drittel begann noch mit drei Minuten Schwenninger Powerplay. Und da klingelte es natürlich im Berliner Tor. Tyson Spink mit dem Onetimer zum 4:1 (42.). Auch das vierte Schwenninger Tor ging also auf das Konto eines Spinks. Unfassbar dieses Brüder-Paar!
Die Eisbären fortan mit stümperhaften Angriffsbemühungen, die allesamt ins Leere liefen. Und Schwenningen fing fortan zu zaubern. Alexander Karachun zog zum Tor, wurde dabei aber gestoppt. Doch die Scheibe blieb liegen und Miks Indrasis mit dem Lacrosse-Move zum 5:1 und seinem ersten DEL-Tor (46.).
Damit war das Spiel hier natürlich entschieden. Die Eisbären ließen fortan sogar ein Powerplay kläglich ungenutzt. Die Mannschaft schien völlig verunsichert und komplett von der Rolle. Auf dem Eis sah das eher wie ein wildes durcheinander laufen aus und nicht wie ein durchdachter Spielaufbau.
Was fehlte an diesem Abend noch? Richtig, ein Tor eines Ex-Eisbären-Spielers. Alex Trivellato tankte sich klasse durch und ließ Ancicka per Rückhand keine Chance – 1:6 (53.).
Doch die Eisbären sendeten nochmal ein Lebenszeichen. Kevin Clark mit dem 2:6 (55.). Mehr als Ergebniskosmetik war das aber nicht. Am Ende blieb es beim 2:6 aus Eisbären-Sicht und nach der Schlusssirene war jeder Eisbären-Fan erlöst.

Verlieren gehört zum Eishockey dazu und damit habe ich persönlich auch nie ein Problem. Es kommt aber auf das Wie an und das war heute einfach inakzeptabel. Es war vor dem Spiel klar, dass es ein „Sechs-Punkte-Spiel“ werden würde, nur schien das die Mannschaft nicht verinnerlicht zu haben. Ebenso haben sie auch den Abstiegskampf noch nicht angenommen. Was sie aber dringend sollten. Denn genau in diesem befinden sich die Eisbären und aktuell deutet nichts darauf hin, dass man dort schnell wieder rauskommt. Das kann am Ende der Saison sonst ein böses Erwachen geben…
Offensiv war man äußerst harmlos und lief stümperhaft an. Einen geordneten Spielaufbau gab es selten zu sehen. Defensiv wirkte man komplett überfordert und leistete sich einen Fehler nach dem nächsten. Das ganze Spiel suchte man Emotionen in dieser „Mannschaft“, diese zeigte sie auch am Ende, leider an falscher Stelle. Da ließen die Jungs ihren Emotionen nochmal freien Lauf und handelten sich Strafzeiten ein. Solche Emotionen mal im Spiel nach vorne und beim Verteidigen zeigen, dann wären wir zufrieden.
So aber stehen den Eisbären mehr denn je unruhige Zeiten in Berlin bevor. Diese „Mannschaft“ wirkt aktuell nicht als solche und verkommt mehr denn je zum Punktelieferanten. Die große Frage wird die sein, wie lange die Geschäftsführung noch die Füße still hält. Wenn im Dezember keine Besserung eintritt, dann dürfte wohl bald was passieren. Und das soll nicht heißen, dass ich damit fordere, dass sie Trainer Serge Aubin entlassen sollen. Ich mag Aubin als Trainer, die Eisbären haben ihm einiges zu verdanken. Er hat die Eisbären zurück auf den Meisterthron geführt. Aber wir alle kennen die Mechanismen des Sports und der Trainer ist nun mal das schwächste Glied in der Kette. Eigentlich hatte ich nach drei in Folge gepunkteten Spielen große Hoffnung vor dem heutigen Spiel gehabt, doch diese ist nach diesen 60 Minuten komplett verflogen. Die nächsten Tage in der Hauptstadt werden alle mit großem Interesse verfolgen…

3:2 n.P.! Matt White sichert den Eisbären den Zusatzpunkt gegen Düsseldorf

Ausgabe #16:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gewonnen. Am 1. Advent setzten sich die Berliner verdient mit 3:2 n.P. (1:0,0:1,1:1,/0:0,1:0) gegen die Düsseldorfer EG durch. Die Eisbären zeigten über zwei Drittel eine konzentrierte Leistung, für welche man sich am Ende mit zwei Punkten belohnte. Nur im Mitteldrittel verlor man den Faden, aber das wurde heute nicht bestraft.

Bei den Eisbären kehrte Tobias Ancicka zurück ins Tor, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank. Peter Regin rückte in den Kader zurück, weshalb Juho Markkanen auf der Tribüne Platz nehmen musste. Somit ergaben sich auch Änderungen im Line-up.
In der Defensive blieb nur das Pärchen Frank Hördler/Marco Nowak zusammen. Die beiden anderen Verteidiger-Pärchen sahen wie folgt aus: Morgan Ellis/Julian Melchiori, Jonas Müller/Ryan Bettahar. Eric Hördler war als siebter Verteidiger dabei.
In der Offensive blieb lediglich die Reihe um Kevin Clark, Zach Boychuk und Marcel Noebels zusammen. Die anderen drei Sturmreihen sahen wie folgt aus: Leo Pföderl/Peter Regin/Matt White, Alex Grenier/Bennet Roßmy/Yannick Veilleux, Frank Mauer/Manuel Wiederer/Giovanni Fiore.
Aubin hatte also ordentlich rotiert. Die Frage war, ob er diesmal damit Glück haben würde.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hängen weiter im Tabellenkeller fest, weshalb sie nur eine Siegesserie retten kann, um den erhofften Weg nach oben endlich einschlagen zu können. Doch aktuell treten die Berliner eher auf der Stelle als das sie vorankommen. Und gegen die DEG sollte es auch keinesfalls leicht werden, auch wenn man das erste Spiel in dieser Saison recht souverän mit 5:2 gewann. In Düsseldorf setzte es dagegen eine 2:4-Niederlage.

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Verhaltener Beginn in Berlin, wo es erstmal mit vorsichtigem Abtasten losging. Erstmals gefährlich vor dem Tor wurde es beim ersten Powerplay der DEG, allerdings auch wirklich nur einmal. Was nicht verwundert, stellt die DEG doch das schlechteste Powerplay der PENNY DEL.
Die Eisbären anschließend mit der optischen Überlegenheit, aber wie am Freitag fand man nur schwer die Lücke in der Düsseldorfer Defensive. Diese fand dann aber Zach Boychuk nach sieben Minuten. Marcel Noebels hatte die Scheibe hoch an die blaue Linie gespielt, wo Morgan Ellis zum Abschluss kam. Sein Schuss blieb vor dem Tor hängen, Boychuk schaltete am schnellsten und schon lagen die Eisbären vorne – 1:0 (7.).
Zum dritten Mal in Folge das 1:0, die große Frage war nun natürlich, wie man heute damit umgehen würde. In Mannheim und am Freitag gegen Nürnberg gab man die Führung schnell ab und lag hinten. Die Eisbären blieben auf jeden Fall am Drücker und drängten die DEG weiter ins eigen Drittel.
Von Düsseldorf kam wenig nach vorne. Erst Mitte des Drittels die Gäste mal wieder mit einem guten Wechsel, wo es auch gleich brenzlig vor dem Tor von Ancicka wurde. Aber der junge Berliner Goalie war hellwach und parierte die Chance der DEG sicher.
Die Eisbären danach mit dem ersten Powerplay und dort schepperte es am Pfosten des DEG-Tores. Der Kapitän hatte zu genau gezielt. Frank Hördler mit dem Aluminiumtreffer.
Fortan weiter dasselbe Bild wie bisher. Die Eisbären die spielbestimmende Mannschaft, welche immer wieder den Weg in die Offensive suchte. Den suchte die DEG sehr selten, wenn sie aber mal durchkamen, wurde es auch gefährlich. So auch wieder bei einer Doppelchance von Philip Gogulla fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittels, doch auch hier war Tobias Ancicka zur Stelle.
Die Berliner in der Schlussphase nochmal in Unterzahl, das schlechteste Powerplay durfte nochmal ran. Und das gleich mit zwei Mann mehr für ganze 71 Sekunden. Doch die Eisbären überstanden die doppelte Unterzahl, so richtig gefährlich wurde es aber auch nicht wirklich. Einzig gegen Alexander Blank musste Ancicka retten. So nahmen die Eisbären eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause.

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Zu Beginn des Mitteldrittels die DEG deutlich präsenter vor dem Berliner Tor als noch im gesamten ersten Drittel. Da setzte man sich ja vor allem dank des doppelten Powerplays im Berliner Drittel fest, konnte aber nicht für viel Gefahr sorgen. Das änderte sich im zweiten Drittel, denn da schlug die DEG nach nicht einmal drei Minuten zu. Die vierte Reihe der DEG spielte die Eisbären zu einfach aus. Nicolas Geitner auf Ex-Eisbär Cedric Schiemenz, der mit der Ablage für Edmund Junemann und der sorgte für den 1:1-Ausgleichn (23.).
Die Eisbären fanden im Mitteldrittel nicht so zu ihrem Spiel, wie es noch im ersten Drittel der Fall war. Der Spielaufbau gelang nicht mehr so einfach, die Pässe kamen nicht mehr so gut an. Man lief der DEG in der Anfangsphase teilweise hinterher. Die Gäste aus Düsseldorf bestimmten in dieser Phase das Spiel.
Erst Mitte des zweiten Drittels die Eisbären mal wieder mit einer dicken Chance. Marcel Noebels ließ einen Verteidiger klasse stehen, zielte dann aber etwas zu ungenau. Kurz darauf kam Morgan Ellis zum Abschluss, aber er scheiterte an Henrik Haukeland.
Düsseldorf anschließend mit dem nächsten Überzahlspiel. Und dort kam Tobias Eder (der zur nächsten Saison nach Berlin wechseln soll) zweimal zum Abschluss, aber er scheiterte an Tobias Ancicka. So konnte die DEG ihre Powerplayquote weiterhin nicht verbessern.
In der Schlussphase durften die Berliner nochmal mit einem Mann mehr ran. Und Freitag klingelte es ja zweimal in Überzahl. Doch heute fand man zwar die Formation, aber nicht die Lücke, um zu treffen. Die DEG verteidigte das aber auch sehr gut. So stand es nach 40 Minuten 1:1.

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Das letzte Drittel begann für die Eisbären noch mit 1:46 Minuten in Überzahl, da die DEG kurz vor der zweiten Pause noch eine Strafe wegen zu vieler Spieler kassierte. Matt White hatte im Powerplay kurz vor Ablauf die beste Chance, doch er traf nur das Aluminium. Was auch sonst, treffen das die Berliner doch in dieser Saison besonders häufig. Auch am Freitag gegen Nürnberg, als es fünfmal getroffen wurde.
Danach dasselbe Bild wie im ersten Drittel. Die Eisbären dominierten das Spiel und suchten die Lücke in der Düsseldorfer Defensive. Die DEG lauerte auf Konter, den sie auch bekamen. Tobias Eder war auf und davon, scheiterte aber an Ancicka.
Düsseldorf Mitte des letzten Drittels mit dem nächsten Powerplay, aber auch diesmal konnten die Gäste in diesem für keinerlei Gefahr sorgen. Für Gefahr sorgten danach aber die Berliner im Powerplay, doch entweder traf man das Außennetz oder Haukeland stand im Weg.
Fünf Minuten vor dem Ende fand die Scheibe aber den Weg ins Tor. Morgan Ellis hatte abgezogen und die Scheibe flog ins Tor. Die DEG reklamierte aber lautstark, da sie der Meinung waren, ihr Goalie wäre behindert worden. Die beiden Hauptschiedsrichter Lasse Kopitz und Andre Schrader prüften das Tor beim Videobeweis und blieben bei ihrer „On-Ice-Entscheidung“ – 2:1 (55.) durch Peter Regin, welcher den Schuss entscheidend abgefälscht hatte. Die letzten Spiele nur der Tribünenplatz, heute das so wichtige 2:1.
Rayan Bettahar hätte in der Schlussphase beinahe den Deckel drauf gesetzt, doch er scheiterte – natürlich – an der Latte. Da war die DEG gerade beim Wechseln und somit hatten die Eisbären richtig viel Platz, den sie leider nicht nutzen konnten.
Düsseldorf nahm kurz vor dem Ende seine Auszeit und zog den Goalie vom Eis. DEG-Trainer Roger Hansson ging also „All-in“. Und wurde dafür belohnt. 36 Sekunden vor dem Ende Philip Gogulla mit dem Ausgleich – 2:2 (60.). Er probierte es von hinter dem Tor, die Scheibe ging irgendwie ins Tor. Dabei blieb es am Ende und so ging es erneut wie am Freitag beim Stand von 2:2 in die Verlängerung. Für die Eisbären war es bereits die dritte Verlängerung in Folge, weshalb man also zum dritten Mal in Folge punktete. Was ja erst einmal nicht schlecht ist, nur in der Lage, in der sich die Berliner befinden, sollten drei Punkte her.

Doch in der Overtime fiel erneut keine Entscheidung und so ging es auch im dritten Spiel in Folge ins Penaltyschießen. Die Eisbären reizen also gerade alles aus was geht. Reguläre Spielzeit, Verlängerung und Penaltyschießen. In Mannheim gewann man, gegen Nürnberg verlor man. Auch in diesem ging es nach Treffern von Regin und Gogulla in die Overtime. Und dort entschied Matt White das Spiel. Die Eisbären sicherten sich somit den Zusatzpunkt.

Die Eisbären zeigten über zwei Drittel eine starke und konzentrierte Leistung. Im ersten und letzten Drittel dominierte man das Spiel und hatte gute Chancen. Nur im Mitteldrittel verlor man den Faden und lief der DEG mehr oder weniger hinterher. Am Ende war es ein verdienter Sieg. Weil die Berliner mehr für das Spiel taten, defensiv sehr sicher standen und wenig Chancen abgaben und offensiv dem Aluminium-Pech trotzten. Der Spielaufbau funktionierte heute besser als zuletzt, man spielte diesen deutlich konzentrierter und sauberer, was am Ende zum Erfolg führte. Man ließ sich auch nicht vom schlechten zweiten Drittel aus der Ruhe bringen sondern blieb am Drücker und belohnte sich am Ende mit zwei Punkten. Drei wären aber definitiv wichtiger gewesen und auch verdient.

2:3 n.P. gegen Nürnberg! Das Spiel über weite Strecken dominiert, aber ohne Glück im Abschluss

Ausgabe #15:

Die Eisbären Berlin haben den Auswärtssieg aus Mannheim nicht vergoldet: Am Freitagabend verlor man sein Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 2:3 (1:2,1:0,0:0/0:0,0:1) n.P. Dabei hatte man das Spiel über weite Strecken dominiert, nur fehlte das nötige Quäntchen Glück im Abschluss vor dem Tor. Das bestraften die defensiv eingestellten Nürnberger im Penaltyschießen.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte nicht viel im Vergleich zum Sieg in Mannheim (4:3 n.P.). Neuzugang Rayan Bettahar gab sein Debüt in der Defensive an der Seite von Julian Melchiori, weshalb Frank Mauer wieder zurück in die Offensive kehrte. Dort nahm er den Platz von Jan Nijenhuis in der vierten Reihe ein. Das waren die beiden einzigen Änderungen heute Abend im Spiel gegen die Franken.
Ansonsten blieben die Reihen sowohl in der Defensive als auch in der Offensive unverändert. Im Tor bekam Juho Markkanen seinen zweiten Start in Folge.

Die Ausgangslage war klar: Der 13. empfing den 11. Beides Tabellenplätze, die weder den Eisbären noch den Franken so richtig schmecken. Umso mehr wollten natürlich beide Teams das Spiel für sich entscheiden. Gerade die Eisbären hinken ihren eigenen Ansprüchen doch sehr weit hinterher. Der Sieg am Sonntag in Mannheim war von daher enorm wichtig. Vor allem auch deshalb, weil man einen Rückstand noch drehte und das Spiel am Ende auch verdient gewann. Daran wollten die Berliner heute Abend anknüpfen. Im dritten Aufeinandertreffen mit Nürnberg wollte man nach dem 3:2-Sieg n.V. im ersten Heimspiel dieser Saison den zweiten Sieg einfahren.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Start verlief schon mal sehr gut. Frühes Powerplay für die Hausherren, Nürnberg hat statistisch gesehen das schlechteste Penalty Killing der Liga und da war es nur eine Frage der Zeit, bis es im Nürnberger Tor klingeln würde. Alex Grenier, Kevin Clark und Leo Pföderl hatten zuvor schon vergeben, doch der vierte Versuch saß. Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf Zach Boychuk, der spielte die Scheibe quer an den langen Pfosten, wo Kevin Clark lauerte und keine große Mühe hatte, die Scheibe im leeren Tor zu versenken – 1:0 (4.).
Und die Eisbären hätten in der siebten Spielminute beinahe nachgelegt. Bennet Roßmy mit zu viel Platz auf der rechten Seite, gleiches galt für Leo Pföderl auf der linken Seite, welchen Roßmy klasse in Szene setzte. Pföderl zog direkt ab, doch Leon Hungerecker parierte diesen Schuss richtig stark. Das hätte das 2:0 sein müssen, aber da muss man auch mal den Save von Hungerecker hervorheben.
Auf der Gegenseite schlug es dann aber im Berliner Tor ein. Blake Parlett kam auf der linken Seite zum Abschluss. Patrick Reimer hatte die Scheibe am linken Bullykreis liegen lassen, der Ex-Eisbär Parlett wartete lange auf den richtigen Moment zum Abschluss, welchen er auch fand. Er schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 1:1 (9.).
Das Spiel war noch keine zehn Minuten alt, da führten plötzlich die Franken. Nürnberg im Angriff, Juho Markkanen konnten den ersten Schuss noch parieren, doch die Ice Tigers blieben im Angriffsdrittel und Hayden Shaw zog ansatzlos ab – 1:2 (10.). Zweites Verteidiger-Tor der Gäste und zum zweiten Mal mit Ex-Eisbären-Beteiligung. Julius Karrer und Jake Ustorf mit den Assists zum 2:1.
Frühe Führung, schneller Rückstand danach? Hatten wir doch schon mal, werden sich die Eisbären gedacht haben. Erst im letzten Spiel in Mannheim gingen die Eisbären früh in Führung, lagen nach katastrophalen Minuten aber plötzlich mit 1:2 hinten. Die große Frage heute war, wie man diesmal mit dem Rückschlag umgehen würde?
Besser als in Mannheim, denn man spielte weiter nach vorne, auch wenn Nürnberg die Räume gut zustellte. Aber die Eisbären fanden immer mal wieder eine Lücke, um zum Abschluss zu kommen. Doch dann war auch meist ein Schläger oder ein Spieler der Franken im Weg. Und wenn doch was auf das Tor kam, war Leon Hungerecker hellwach. Defensiv musste man immer wieder auf Nürnberger Konter lauern, welche durchaus für Gefahr sorgten.
Insgesamt gesehen wäre es Unentschieden der gerechte Spielstand, doch Nürnberg nahm die knappe 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Und dorthin nahmen die Gäste auch noch ein Powerplay, denn Frank Mauer musste 18,6 Sekunden vor der Pausensirene auf die Strafbank.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch die Unterzahl überstanden die Eisbären problemlos, was ihnen nochmal einen Motivationsschub für den Rest des Spiels geben sollte. Doch die Hauptstädter taten sich enorm schwer. Kurz darauf hatte man selbst ein Powerplay und da wissen wir ja, dass Nürnberg das schlechteste Powerplay der Liga hatte. Doch die Eisbären mit zu vielen Stockfehlern im Spielaufbau, was es für die Franken einfach machte, dieses Unterzahlspiel schadlos zu überstehen.
Die Eisbären blieben zwar am Drücker, spielten nach vorne und suchten die Lücke im Defensivverbund der Ice Tigers. Doch diese fanden sie zu selten. Und wenn man doch mal durchkam, suchte man lieber noch mal den Pass statt einfach selbst abzuschließen. Da war es wieder, das teils zu komplizierte Offensivspiel der Eisbären.
Und was machte Nürnberg? Die lauerten aus einer sicheren Defensive heraus auf Fehler der Eisbären, um den schnellen Gegenangriff zu starten. Kurz vorm Powerbreak waren die Franken mal durch, Blake Parlett wurde im Slot angespielt, doch sein Onetimer wurde zur sicheren Beute von Juho Markkanen.
Nach dem Powerbreak blieben die Gäste dran, setzten sich während einem guten Wechsel im Berliner Drittel fest und hätten beinahe durch Danjo Leonhardt das 3:1 erzielt, doch sein Bauerntrick endete bei Juho Markkanen, der einen Spagat hinlegte und ganz stark parierte. Die Defensive der Eisbären wirkte irgendwie nicht anwesend und machte es Nürnberg zu einfach. Zum Glück war Markkanen hellwach.
Die Eisbären dann mal wieder in Überzahl, aber die verpuffte erneut ohne Gefahr. Das war offensiv extrem harmlos, was die Eisbären da zeigten. Für Nürnberg sehr leicht zu verteidigen.
Die Franken schienen sich jetzt darauf zu verlassen, dass das in Unterzahl heute sehr leicht werden würde. Dritte Strafzeit im Mitteldrittel und aller guten Dinge sind drei. Aber nicht für die Franken sondern für die Eisbären. Marcel Noebels mit dem Onetimer zum 2:2 (36.). Da spielte man das Powerplay mal sehr einfach und das führte am Ende zum Erfolg.
Die Hausherren nun wieder deutlich besser drin im Spiel und mit viel Zug zum Tor. Kevin Clark rauschte über rechts ins Angriffsdrittel, zog ab, scheiterte aber an der Latte. Das hätte das 3:2 sein können. Glück für Nürnberg! Da wäre Leon Hungerecker machtlos gewesen. So blieb es aber beim 2:2 nach 40 Minuten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären blieben auch im letzten Drittel am Drücker, doch die Defensive der Franken stand weiterhin sehr kompakt. Die gefährlichsten Chancen hatten aber die Ice Tigers bei ihren Ausflügen ins Berliner Drittel. Marcus Weber mit dem Aluminiumtreffer und Tim Fleischer fand nach einem Berliner Turnover seinen Meister in Juho Markkanen.
Danach weiterhin dasselbe Bild. Die Eisbären liefen immer wieder an, es wirkte fast wie ein Powerplay bei 5-5. Aber noch fand man nicht die Lücke im Nürnberger Abwehrbollwerk. Trotz der optischen Überlegenheit mussten die Eisbären aber auch hinten immer wieder aufpassen, wenn Nürnberg vor das Tor kam. Doch man hatte mit Juho Markkanen einen sehr sicheren Goalie zwischen den Pfosten, der weiterhin hellwach war.
Vorne kam inzwischen auch Pech hinzu. Nach einem Turnover der Franken kam Frank Mauer frei zum Abschluss, doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.
Mitte des letzten Drittels bot sich Nürnberg die dicke Chance in Überzahl zur Führung. Doch beinahe wäre den Berlinern der Shorthander gelungen. Giovanni Fiore war frei durch, legte sich die Scheibe aber zu weit vor. Dennoch kam er zweimal zum Abschluss, zweimal war Leon Hungerecker zur Stelle. Die Eisbären überstanden die Unterzahl schadlos und so blieb die Partie auf des Messers Schneide.
In der Schlussphase hatten die Eisbären nochmal für etwas mehr als eine Minute ein Powerplay. Die Chance zum Sieg also zum Greifen nahe. Doch man nutzte es nicht und so blieb es weiterhin extrem spannend. Wenn aber eine Mannschaft den Sieg hier verdient gehabt hätte, dann die Eisbären, die wesentlich mehr für das Spiel taten als die Gäste.
Doch in der regulären Spielzeit fand sich kein Sieger, weshalb es erneut in die Verlängerung ging. Wie im ersten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften.

In der Overtime hatte Matt White die Entscheidung auf dem Schläger, aber er scheiterte am Aluminium. In der letzten Minute der Verlängerung. So stand es auch nach 65 Minuten 2:2, weshalb erneut das Penaltyschießen wie am Sonntag in Mannheim entscheiden musste.

Dieses Mal hatten die Eisbären aber nicht das bessere Ende auf ihrer Seite. Nürnberg sicherte sich im Penaltyschießen den Zusatzpunkt. Bitter für die Eisbären!

Denn der Sieg wäre hier eigentlich verdient gewesen. In der regulären Spielzeit zeigten die Eisbären erneut ihre zwei Gesichter der laufenden Saison. Man fing gut an und ging auch verdient in Führung, doch danach verteidigte man hinten vogelwild und lag prompt mit 1:2 hinten. Danach lief man zwar an, ohne jedoch die entscheidende Lücke in der Nürnberger Defensive zu finden. Im Mitteldrittel wirkte das Spiel über weite Strecken offensiv harmlos und defensiv sehr unsicher. Erst in der Schlussphase fand man nach dem Ausgleich von Marcel Noebels wieder zurück zu seinem Spiel. Das letzte Drittel war gefühlt ein Spiel auf ein Tor, in dem die Eisbären ihre Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen konnten. Am Ende musste das Penaltyschießen entscheiden und diese Lotterie entschieden die Gäste für sich.