Die Eisbären verspielen eine 2:0-Führung: Die DEG hadert zunächst mit der Chancenverwertung, belohnt sich aber am Ende für beherzten Auftritt

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe – #33:

Die Eisbären Berlin haben ihren Auswärts-Marathon mit einer Niederlage abgeschlossen und beenden diesen damit mit zwei Siegen und zwei Niederlagen. Am Sonntagnachmittag verlor man beim Tabellenletzten Düsseldorfer EG verdient mit 2:3 n.V. (2:0,0:0,0:2/0:1). Die Rheinländer waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, haderten lange Zeit jedoch mit der eigenen Chancenverwertung. Erst im Schlussdrittel belohnte sich die DEG, während sich die Berliner den Vorwurf gefallen lassen müssen, es nicht clever genug zu Ende gespielt zu haben. Aber aus solchen Spielen lernt man für die Playoffs.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte heute wieder auf Stürmer Marcel Noebels zurückgreifen. In der Defensive blieben nur Jonas Müller und Kai Wissmann zusammen. Markus Niemeläinen verteidigte mit Eric Mik, Korbinian Geibel mit Olivier Galipeau. Jake Hildebrand hütete das Tor, während Linus Vieillard als Back-up auf der Bank Platz nahm.
Rückkehrer Noebels rückte in die dritte Reihe zu Blaine Byron und Lean Bergmann. Eric Hördler rotierte dadurch in die vierte Reihe an die Seite von Maxim Schäfer und Manuel Wiederer. Michael Bartuli blieb als 13. Stürmer im Kader.

Es war mal wieder das Duell Titel-Favorit gegen Abstiegskandidat. Und wie oft haben die Eisbären sich in solchen Spielen schwer getan und den vermeintlich „kleineren“ Verein wieder aufgebaut. Heute sollte in dieser Thematik ein neues Kapitel hinzukommen.

Erzielte in Düsseldorf sein zweites Saisontor: Verteidiger Eric Mik (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Tabellenletzte hatte sich hier ordentlich was vorgenommen, dass machten sie vom ersten Bully weg deutlich. Immer wieder rollte der rot-gelbe Express Richtung Eisbären-Tor. Die Berliner Defensive hatte ordentlich zu tun. Auch Jake Hildebrand musste sich mehrfach auszeichnen. Einmal war der Goalie bereits geschlagen, da half ihm der Pfosten. Die Hausherren machten eigentlich alles richtig, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.
Wie man eiskalt seine Chancen verwertet, das zeigten die Eisbären rund vier Minuten vor dem Ende des ersten Drittels. Eric Mik wurde klasse frei gespielt und überwand Henrik Haukeland zum 1:0 (17.).
Ganze 47 Sekunden später legten die Berliner direkt das 2:0 nach. Blaine Byron hatte abgezogen und Rückkehrer Noebels entscheidend abgefälscht – 2:0 (18.).
Damit hatte der Hauptstadtclub den Spielverlauf im ersten Drittel auf den Kopf gestellt. Aber einmal mehr bewies man seine Effektivität vor dem gegnerischen Tor. Mit der dann doch überraschenden 2:0-Führung ging es in die erste Drittelpause.

Tor beim Comeback: Marcel Noebels traf zum 2:0. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Das zweite Drittel zeigte dann wieder optisch überlegene Düsseldorfer, die aber zu selten mal gefährlich zum Abschluss kamen. Die Eisbären verteidigten das im Mitteldrittel sehr gut und waren bei ihren Angriffen durchaus gefährlich. Mit einem 3:0 hätte man hier vermutlich für die Vorentscheidung gesorgt. So aber blieb es weiterhin spannend.
Düsseldorf vergab zudem in diesem Drittel das erste Powerplay in dieser Partie. Die DEG konnte sich zwar festsetzen und Druck entfachen, aber die Defensive der Eisbären mit einem sehr guten Job. Wenn Schüsse mal durchkamen, flogen sie am Kasten von Jake Hildebrand vorbei. So blieb es beim 2:0 für die Eisbären, die aber noch lange nicht durch waren.

War am Ende der Matchwinner mit einem Tor und zwei Vorlagen: Tyler Gaudet. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Das letzte Drittel begann mit einem frühen Powerplay der Gastgeber und in diesem hätten sie eigentlich das 1:2 erzielen müssen. Wieder war Hildebrand geschlagen, doch Leo Pföderl – seines Zeichen Stürmer – kratzte den Puck gerade so noch von der Linie. Es schien wie verhext für Düsseldorf.
Die DEG blieb weiter am Drücker, die Eisbären einfach zu passiv. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe es hinten im Tor einschlagen würde. Sinan Akdag hatte abgezogen, Markus Niemeläinen fälschte die Scheibe unhaltbar für Hildebrand ab – 2:1 (47.).
Auf einmal war die Arena wieder wach, die ehrlich gesagt recht ruhig war und kaum die Mannschaft unterstützt hat. Mal von den „Heja, Heja DEG„-Rufen abgesehen. Aber der Anschlusstreffer brachte die Hoffnung zurück und die Rheinländer spielten weiter nach vorne. Die Eisbären mussten hier hart arbeiten, was sie aber auch taten.
In der Schlussphase bot sich den Eisbären dann sogar die Chance zur Vorentscheidung, denn man durfte in Überzahl ran, was ja in dieser Saison durchaus gut ist. Doch die Berliner verpassten es, den dritten Treffer nachzulegen.
So stand uns hier eine sehr spannende Schlussphase bevor, in der die DEG nochmal alles versuchte. Auszeit, Goalie raus – man ließ nichts unversucht. Und 24 Sekunden vor dem Ende wurden die Eisbären für ihre Passivität doch noch bestraft. Alexander Ehl mit dem mehr als verdienten Ausgleich – 2:2 (60.). Von einer Spitzen-Mannschaft muss man einfach erwarten, dass sie die knappe Führung dann auch clever über die Zeit bringt. Doch genau das schafften die Eisbären nicht, was Trainer Serge Aubin am Ende auch sauer machte. So musste man hier in die Verlängerung, welche man gerne vermieden hätte.

Und am Ende sollte es noch bitterer kommen, denn Düsseldorf drehte das Spiel komplett und belohnte sich für einen beherzten Auftritt mit dem Zusatzpunkt. Tyler Gaudet wurde nicht wirklich angegriffen, zog ab und Jonas Müller fälschte entscheidend ab – 2:3 (64.). Wenn man etwas Positives aus dem Spiel ziehen kann, dann der Fakt, dass man genügend Videomaterial hat, wie man es in den Playoffs nicht machen sollte, wenn man das Eis nicht als Verlierer verlassen will.

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