2:5 in Ingolstadt: Mit null Punkten und 4:10-Toren verabschieden sich die Eisbären Berlin in die Länderspielpause

Im neunten Auswärtsspiel haben die Eisbären Berlin das Eis erstmals ohne Punkte verlassen. Beim ERC Ingolstadt unterlagen die Berliner verdient mit 2:5 (1:1,1:3,0:1) und verabschieden sich somit mit zwei Niederlagen und null Punkten in die Länderspielpause. Sicherlich nicht das, was die Eisbären sich vorgestellt haben, aber mit so einer Leistung punktest du in der PENNY DEL gegen kein Team.

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte dasselbe Personal wie gegen Krefeld zur Verfügung, änderte aber dennoch auf zwei Positionen. So kehrte Mathias Niederberger zurück ins Tor, während Eric Mik heute mal wieder im vierten Sturm aushelfen durfte. Er ist eben der Mann für Alles bei den Berlinern.

Die Eisbären waren natürlich auf Wiedergutmachung aus, hatte man doch am Donnerstagabend sein Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine mit 2:5 verloren. So wollte man sich natürlich nicht in die nun folgende Länderspielpause verabschieden und wollte mit einem Sieg in Ingolstadt in die Pause gehen.
Doch einfach sollte die Partie bei den Schanzern nicht werden und so entwickelte sich auch von Beginn an eine hart umkämpfte Partie, in der Torchancen zu Beginn eher Mangelware waren. Weil beide Teams es verstanden, die Räume vor dem eigenen Tor zuzustellen und so gab es natürlich wenig Platz, um sich mal gute Möglichkeiten zu erspielen. So entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams sich zunächst einmal auf die Defensive konzentrierten.
In der 12. Spielminute gelang den Schanzern dann aber mal ein gelungener Abschluss. Nach gewonnenem Bully im Angriffsdrittel hatte Matt Bodie abgezogen, Mathias Niederberger ließ nur prallen und Davis Koch staubte erfolgreich ab – 0:1. Der Neuzugang spielte vor kurzem noch in der DEL 2, jetzt trifft er in der DEL gegen den Deutschen Meister. Aber das scheint zur Zeit ja auch relativ einfach zu sein, siehe das Krefeld-Spiel.
Die Eisbären setzten sich fortan zwar mal fest im Ingolstädter Drittel, nur für Gefahr konnte man nicht sorgen, weil die Panther eben auch stark vor dem eigenen Tor verteidigten. Aber eben auch, weil es dem Offensivspiel der Berliner derzeit an der nötigen Kreativität fehlt, solche Abwehr-Bollwerke auch mal zu knacken.
90 Sekunden vor der ersten Drittelpause dann aber mal ein genialer Pass von Jonas Müller von hinter dem Tor vor das Tor, wo Morgan Ellis lauerte und eiskalt zum 1:1 einnetzte (19.). Zwei Verteidiger besorgen den Ausgleich, besser kann man die derzeitige Offensivschwäche der Eisbären nicht beschreiben. Und Ellis traf zudem gegen seinen Ex-Verein. Aber auch damit kennen sich die Berliner ja bestens aus, denn normalerweise sind es ehemalige Berliner Spieler, die regelmäßig gegen die Eisbären treffen. Dieses Tor sorgte aber erst einmal für einen Pausenstand von 1:1.

Ins zweite Drittel kam Ingolstadt besser hinein. Von Beginn an die Schanzer Panther druckvoll und mit guten Chancen. Aber sowohl Fabio Wagner als auch Samuel Soramies konnten Ingolstadt für den Aufwand nicht mit der Führung belohnen. Von den Eisbären kam in diese Phase kaum etwas nach vorne.
Danach die Eisbären aber wieder offensiv ausgerichtet, aber Ingolstadt verstand es weiterhin sehr gut, die Räume vor dem eigenen Tor zuzumachen und so war es für die Berliner sehr schwer, sich mal eine hochkarätige Chance zu erarbeiten. Der Druck war zwar da, aber eben ohne nennenswerte Chancen.
Nach dem zweiten Powerbreak mussten die Eisbären erstmals in Unterzahl ran, Nicholas B. Jensen musste wegen Beinstellens für zwei Minuten in die Kühlbox. Berlin und Penaltykilling? Waren zuletzt nicht wirklich die besten Freunde. Und heute auch nicht so richtig. Wayne Simpson mit dem Querpass auf Chris Bourque, der zog direkt ab, doch Jerome Flaake fing die Scheibe vor dem Tor ab und schob sie dann ganz stark über die Linie – 1:2 (30.). Mathias Niederberger machte sich vergeblich lang und so lagen die Eisbären erneut hinten und mal wieder war es ein Gegentor in Unterzahl. Man weiß, woran man in der Länderspielpause dringend arbeiten muss. Besser gesagt sollte man mal der Sache auf den Grund gehen, warum das Penaltykilling derzeit eins der größten Probleme der Eisbären ist, funktionierte das doch eigentlich ganz gut in dieser Saison. Bis zum Wolfsburg-Spiel vor einer Woche, als man vier Gegentreffer in vier Unterzahlspielen kassierte. Die Serie setzte sich in den ersten beiden Unterzahlspielen zu Hause gegen Straubing fort.
Und Ingolstadt legte sofort das dritte Tor nach. 75 Sekunden nach dem 2:1 war es diesmal Chris Bourque selbst, der die schlechte Zuordnung in der Berliner Defensive bestrafte – 1:3 (32.). Und die Führung war eben insgesamt gesehen auch absolut verdient, weil Ingolstadt ein gutes Spiel, sowohl offensiv als auch defensiv, machte.
Bei Kevin Clark entlud sich rund sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels der Frust, als er von Matt Bodie gecheckt wurde. Clark rächte sich sofort mit einem Cross-Check und so durften beide im Anschluss an eine kleine Rauferei für vier Minuten auf der Strafbank Platz nehmen. Das darauf folgende 4-4 nutzen die Hausherren zum 4:1 durch Daniel Pietta (35.).
Doch 44 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels sendeten die Eisbären ein kleines Lebenszeichen. Yannick Veilleux düpierte Kevin Reich am kurzen Pfosten und verkürzte auf 2:4 (40.).
Und nur acht Sekunden später kassierte Kevin Reich eine Zwei-Minuten-Strafe und ermöglichte den Eisbären so das erste Powerplay des Spiels. So war man für den Rest des Mitteldrittels und dann zu Beginn des Schlussdrittels ein Mann mehr auf dem Eis. In die Kabine nahm man neben dem Überzahlspiel aber auch einen 2:4-Rückstand mit.

Dieses Powerplay sollte man aber nun nutzen, wollte man hier noch etwas Zählbares aus Ingolstadt mit in die Hauptstadt nehmen. Doch die Berliner ließen diese Chance ungenutzt und hatten nun noch rund 18 Minuten Zeit, um das Spiel zu drehen oder aber zumindest noch die Verlängerung zu erreichen.
Doch da hatte man die Rechnung ohne Ingolstadt gemacht, denn die ließen die Eisbären komplett alt aussehen. Wojciech Stachowiak entwischte allen Berliner Spielern und ließ Mathias Niederberger ebenso alt aussehen – 2:5 (46.). Das zehnte Gegentor an diesem Wochenende, was einer Spitzen-Mannschaft unwürdig ist. Ebenso einem Titel-Kandidaten. Und erst recht einem amtierenden Deutsche Meister, der innerhalb kürzester Zeit komplett von der Spur abgekommen ist.
Nach dem dritten Powerbreak durfte man zwar nochmal in Überzahl ran, aber auch das ist ein großes Problem der Berliner in dieser Saison. Wobei, das zieht sich ja nun auch schon über einige Jahre. Wie gerne erinnert man sich da an die Jahre unter Pierre Pagé zurück, als man „Torpedo-Eishockey“ spielte und ein gefürchtetes Powerplay hatte.
Immerhin überstanden die Eisbären in der Schlussphase mal eine Unterzahl, was ja derzeit auch Seltenheitswert hat. Mehr gab es zum Schlussdrittel aber nicht mehr zu sagen, da Ingolstadt das 5:2 souverän über die Zeit brachte und die Eisbären somit die zweite 2:5-Niederlage in Folge kassierten.

Die Pause kommt für die Eisbären Berlin vermutlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn mit null Punkten und 4:10-Toren verabschieden sich die Berliner in die Deutschland-Cup-Pause. Aber noch viel schlimmer: Auch spielerisch wussten die Eisbären in der zurückliegenden Woche mit Niederlagen gegen Wolfsburg, Krefeld und nun Ingolstadt nicht zu überzeugen. Auch der Sieg gegen Straubing war nur dank eines Kraft-Aufwandes möglich. Die Offensive präsentiert sich derzeit äußerst harmlos, allen voran die Top-Reihe um Marcel Noebels und Leo Pföderl, welche ohne Blaine Byron nicht mehr so stark ist wie mit ihm. Defensiv wirken die Eisbären unkonzentriert und zumeist ohne Zuordnung. Das Penaltykilling ist aktuell ein richtig großes Sorgenkind, ebenso das Powerplay. Es gibt einige Baustellen, an denen das Trainerteam um Serge Aubin und Craig Streu nach der Pause arbeiten müssen. Denn die Eisbären spielen aktuell nicht wie ein Deutscher Meister. Und der erste Gegner nach der Länderspielpause ist kein Geringerer als der Liga-Primus aus Mannheim. In der Form gibt es dort eine derbe Niederlage. Hoffen wir mal, dass den Eisbären die Pause gut tun wird und man nach der Pause wieder andere Eisbären zu sehen bekommt. 

Marcel Noebels: „Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht“

14 Spiele haben die Eisbären Berlin in der laufenden PENNY DEL-Saison absolviert. Das erste Saisonviertel ist sozusagen vorüber und die Hauptstädter stehen nach diesem auf dem dritten Tabellenplatz. 48:33-Tore und 28 Punkte weist die Statistik für den Deutschen Meister aus. Mit der Punktzahl wäre man eigentlich Zweiter in der Tabelle, aber Corona ändert eben alles. Durch zuletzt viele Spielausfälle ist das Tabellenbild ordentlich verzerrt und die Teams haben zwischen elf und 15 Spiele absolviert. Daher hat die Liga auch in diesem Jahr wieder den Punkte-Quotienten eingeführt und aufgrund diesen sind die Berliner eben nur Tabellendritter. Zeit also, um ein erstes kleines Fazit zu ziehen.

Was dabei natürlich sofort ins Auge sticht, ist die makellose Auswärtsbilanz der Eisbären. Alle sieben Spiele wurden nach regulärer Spielzeit gewonnen. Damit ist man natürlich das beste Auswärtsteam der gesamten Liga. Zu Hause stehen dagegen nur zwei Siege aus sieben Spielen zu Buche und der vorletzte Platz in der Heim-Tabelle. Klar, dass Coach Serge Aubin gerade auf heimischen Eis noch Verbesserungspotential sieht:

Zuhause in der eigenen Arena müssen wir noch besser spielen. Die Auswärtsbilanz ist natürlich sehr gut. Sieben Spiele, 21 Punkte – besser geht es nicht.

Die Spieler selbst sind auch ratlos, was zuhause anders läuft als auswärts. Immer wieder wurden die Spieler nach den Heimspielen darauf angesprochen, immer wieder fanden sie darauf keine richtige Antwort. Schließlich würde man jedes Spiel gleich angehen und das Ziel haben, dieses zu gewinnen.
Doch dabei fiel dem geneigten Zuschauer schon auf, dass die Mannschaft Zuhause viel zu oft zu hektisch vor dem Tor agierte, während man auswärts die Chancen eiskalt verwertet. Inzwischen ist das aber wieder besser geworden und man konnte nach vier Liga-Heimniederlagen zu Saisonbeginn endlich die ersten beiden Heimsiege feiern und dabei auch ordentlich Tore erzielen. Das 1:3 gegen Schwenningen am Freitag war dann aber wieder ein kleiner Rückfall. Dennoch hat man in den letzten Wochen gesehen, als man sieben Spiele in Serie gewann (inklusive der CHL), dass die Eisbären deutlich besser in Fahrt gekommen sind. Das sah auch Stürmer Marcel Noebels so:

Ich persönlich finde, wir haben in den letzten Wochen einen Riesenschritt gemacht. Wenn man uns am Anfang der Saison gesehen hat oder in der Vorbereitung. Es ist inzwischen schon ein Ritual, dass wir ein bisschen langsam in die Saison oder Vorbereitung starten. Aber wir haben als Mannschaft viele gute Schritte und viele gute Sachen in den letzten paar Tagen und Spielen gesehen, auf die wir aufbauen können.

Noebels, der mit 18 Scorerpunkten zusammen mit Blaine Byron Top-Scorer der Berliner ist, meinte nach dem Schwenningen-Spiel aber auch, dass man noch Bedarf hat, viele Punkte zu verbessern. Er sprach dabei vor allem das Powerplay an, welches man derzeit nur auf Platz 13 in der Liga findet. Zu wenig für ein Team, wie es die Eisbären sein wollen:

Wir haben noch Bedarf, viele Punkte zu verbessern. Auch im Powerplay, gerade heute (Anmerkung: das Interview fand nach dem Schwenningen-Spiel statt), vielleicht das Tor zu machen, um nochmal Schwung zu bekommen. Da beziehe ich mich selbst mit ein. Das sind so Punkte, wo ich froh bin, dass wir noch früh in der Saison sind, die man auf jeden Fall noch verbessern kann.

Während der Siegesserie sah das Überzahlspiel zwar schon deutlich besser aus, aber dennoch ist da viel Luft nach oben. Dagegen läuft das Penaltykilling deutlich besser. Da findet man die Hauptstädter auf dem dritten Platz.

Serge Aubin wurde gefragt, wie zufrieden er mit dem bisherigen Saisonverlauf ist und was man noch verbessern kann und muss:

Ab und zu spielen wir noch zu verspielt, zu fancy. Ich möchte, dass meine Mannschaft offensiv spielt und den Gegner jagt. Die Intensität muss noch erhöht werden. Aber auf lange Sicht bin ich optimistisch. Es braucht immer seine Zeit, bis eine Mannschaft sich komplett findet.

Und dass sich die Mannschaft in einem Prozess befunden hat bzw. noch immer befindet, dass wurde von Aubin immer wieder gepredigt. Aber man hat in den letzten Wochen gesehen, wie die Mannschaft immer mehr zusammen gewachsen ist, dass sie sich immer besser aufeinander eingestimmt haben und dass auch die Neuzugänge immer besser integriert waren. Daher gab Marcel Noebels auch das Ziel Top-4 heraus, wo man ja aktuell auch steht. Diesen Platz will man festigen

Insgesamt sieht man aber so langsam, wo die Mannschaft hingeht, wo unser Weg sein wird. Wo wir auch hin wollen, ist klar die Top-4, das wollen wir auch festigen.

Das Potential dafür haben die Berliner allemal. Sie haben auch in diesem Jahr wieder einen Kader, der um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann. Die Titelverteidigung wurde ja auch als Saisonziel herausgegeben. Und die Neuzugänge, noch nicht alle, aber immerhin einige, haben ja auch bereits voll eingeschlagen. Blaine Byron hatte ich schon angesprochen, der mit neun Toren und neun Vorlagen bis jetzt voll überzeugt hat. Aber auch Yannick Veilleux (9 Scorerpunkte) und Kevin Clark (8) finden so langsam zu ihrer Form. Um nur mal einige zu nennen. Denn dass die Hauptstädter über eine gute Mannschaft verfügen und die Tiefe im Kader auch gebrauchen werden, wissen alle Spieler, wie Marcel Noebels sagte:

Wir wissen alle, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir haben mit Frans Nielsen nochmal jemanden geholt, der viel Erfahrung mitbringt. Tiefe in so einer langen Saison mit zwei große Turnieren, wo viele Jungs viel Eishockey spielen werden und sich einer mal – toi toi toi – hoffentlich nicht verletzt. Ich glaube, dann zeigt sich auch, wer gut besetzt ist.

Fünf Siege in Serie: Der Deutsche Meister kommt ins Rollen

Elf Spieltage sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und die Eisbären Berlin haben den Kontakt zur Spitze endgültig hergestellt. Man steht nach elf Spielen mit 22 Punkten auf Platz Vier und liegt damit nur ganze zwei Zähler hinter Spitzenreiter München. Der Grund dafür sind drei Ligasiege in Serie, welche vorher noch nicht gelungen waren. Weil man eben den Heimfluch mit sich herum trug, doch seit vergangenem Dienstag ist dieser vorbei. Dort besiegte man in der Champions Hockey League (CHL) den HC Lugano mit 6:3. Auch in der DEL legte man den ersten Heimsieg hin, gegen Köln gewann man am Sonntag mit 5:3. Elf Tore zu Hause in nur zwei Spielen, zuvor waren es ganze vier in vier Spielen. Der Bann scheint also inzwischen gebrochen zu sein.

Was aber auch daran liegt, dass sich die Mannschaft immer besser aufeinander einstellt und einstimmt, immer besser zusammen harmoniert. Coach Serge Aubin sieht daher derzeit auch keinen Anlass, um irgendetwas zu ändern, weshalb ein Mark Zengerle weiterhin nur der Platz auf der Tribüne bleibt. Ein Wechsel scheint hier durchaus möglich zu sein, wenn gleich sich Zengerle in Berlin trotz der Umstände wohlfühlt und sich durch Leistungen weiterhin anbieten will. Aubin lobte nach dem Spiel gegen Köln seine Mannschaft und erklärte auch, warum derzeit kein Platz für Mark Zengerle im Kader ist:

Die Mannschaft spielt halt zur Zeit sehr gut und deswegen habe ich jetzt keine Änderungen am Line-up vorgenommen.

Fünf Spiele, fünf Siege, 25:12-Tore belegen die Aussage des Berliner Chef Coaches. Die Eisbären hatten auswärts kein Problem mit dem Tore schießen, das hatte man nur zu Hause. Weil man dort einfach zu kompliziert spielte, zu hektisch, zu selten den Schuss in der richtigen Situation abgab. Das änderte man gegen Lugano und gegen Köln und prompt klingelte es elf Mal im gegnerischen Tor. Mit jedem weiteren Tor steigt natürlich auch das Selbstvertrauen der Spieler und die Siegesserie lässt die Brust nur noch breiter werden.
Aubin hatte es immer wieder gepredigt, als man zu Hause Niederlagen kassierte. Immer wieder sagte er, man befinde sich noch im Prozess, es muss sich noch alles finden und jetzt sieht man, dass er damit Recht hatte. Wenn gleich natürlich auch nach wie vor noch nicht alles rund läuft, was aber nach erst elf gespielten Spielen auch kein Wunder ist. Aber man hat die Fehler angesprochen und diese Stück für Stück, Spiel für Spiel abgestellt und so konnte man die jüngste Erfolgsserie starten.

Und war man zu Beginn vielleicht noch zu sehr von der Top-Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron abhängig, so scort nun auch regelmäßig die zweite Reihe, welche am Sonntag Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux bildeten. Letzterer kommt immer besser in Fahrt und traf gegen die Haie gleich zweimal.
Doch nicht nur der Offensiv-Motor zu Hause kommt so langsam aber sicher ins laufen. Nein, auch das Powerplay war einer der Hauptgründe für den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison. Die in dieser Spielzeit bekannte Schwäche der Domstädter in Sachen Disziplin fiel ihnen in der Hauptstadt auf die Füße. Die zuvor in Überzahl äußerst harmlosen Eisbären schossen vier der fünf Tore gegen Köln in Überzahl. Zuvor waren es ganze drei Tore in zehn Spielen gewesen, womit man das schwächste Überzahlspiel der gesamten Liga hatte. Die Erfolgsquote lag bei unter zehn Prozent. Jetzt ist man auf Platz Dreizehn angekommen mit einer Erfolgsquote von 17,95 Prozent (7 Tore in 39 Überzahlsituationen).

Es ist kein Geheimnis, dass zwei gut funktionierende Special Teams mit spielentscheidend sein können. Das Penaltykilling der Berliner funktionierte bis dato schon sehr gut, nun also auch das Überzahlspiel. In Unterzahl sind die Berliner gar die drittbeste Mannschaft mit einer Erfolgsquote von 82,05 Prozent. Nur Mannheim und Wolfsburg sind noch besser, das aber auch deutlich.

Die Eisbären basteln also immer mehr an ihrer Meisterform, doch davon ist man natürlich noch ein gutes Stückchen entfernt. Denn noch immer hapert es an den punktgenauen Zuspielen zum Gegner, noch immer bringt man die Scheibe zu langsam aus dem eigenen Drittel. Was gegen Köln aber schon besser wurde.
Das sie viele Torschüsse abgeben, war bereits bekannt, doch führten diese eben bisher nur auswärts zum Erfolg. Jetzt aber hat es auch endlich mal zu Hause geklappt und das, obwohl man mit 31 Schüssen sieben weniger abgab, als das noch in Bietigheim und Nürnberg der Fall war. Aber die Qualität der Schüsse, gerade auf heimischen Eis, war eben deutlich besser als in den ersten vier Ligaspielen zu Hause.

Haben wir oben die beiden ersten Sturmreihen angesprochen, welche sich immer mehr warm schießen, so dürfen wir aber auch nicht andere Spieler vergessen, welche in der vergangenen Woche auf sich aufmerksam gemacht haben. So erzielte zum Beispiel ein Eric Mik gegen Köln sein erstes DEL-Tor. Ein Kai Wissmann legte in Nürnberg ein Drei-Punkte-Spiel (1 Tor/2 Vorlagen) hin. Was natürlich Goldwert ist für die Hauptstädter, dass von immer mehr Spielern Gefahr ausgeht, was es dem jeweiligen Gegner schwer macht, sich auf die Berliner einzustellen. Denn auch die dritte und vierte Reihe kann in einigen Wechseln immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen.
Und dann darf man ja auch nicht vergessen, dass mit Frans Nielsen jetzt auch noch ein echter NHL-Star kurz vor seinem Debüt bei den Eisbären steht. Mit ihm erhalten die Berliner noch mehr Tiefe im Kader, haben noch mehr Möglichkeiten, anzugreifen. Aber: Der Transfer erhöht auch den Konkurrenzkampf in der Offensive, ist Nielsen doch der zehnte Importspieler beim Hauptstadtclub. Neun dürfen allerdings nur auf dem Spielberichtsbogen stehen. Da wird im Training nun also hart gekämpft, um am Spieltag im Line-up zu stehen.

Den Trainer wird das freuen, denn so hat er nach wie vor hungrige Spieler im Kader, welche die Erfolgsserie am liebsten unendlich fortsetzen wollen. Die Chance auf Sieg Nummer Sechs in Folge besteht am Sonntagnachmittag, wenn der ERC Ingolstadt zu Gast ist. Morgen haben die Berliner spielfrei, somit können sie die Akkus nach dem gestrigen Auswärtssieg in Lugano zum Abschluss der CHL wieder aufladen.
Und am Sonntag hat man dann auch einen wohlmöglich noch lauteren siebten Mann hinter sich. Denn nachdem die Eisbären auf „2G“ umgestellt haben, können nun noch mehr Fans in die Arena am Ostbahnhof strömen. Dann kann aus der Arena wieder der altbekannte Hexenkessel werden, der den Gegnern das fürchten lehrt. Der Heimfluch ist besiegt und jetzt wird es Zeit, nicht nur die Siegesserie weiter auszubauen. Nein, jetzt wird es Zeit, eine Heimserie zu starten und die Arena am Ostbahnhof wieder zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen.

5:3! Die Eisbären feiern gegen Köln den ersten DEL-Heimsieg in dieser Saison – Vierter Pflichtspielsieg in Folge

Der Deutsche Meister kommt ins Rollen: Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag endlich den ersten Heimsieg in dieser DEL-Saison eingefahren. Gegen die Kölner Haie setzte man sich am Ende mit 5:3 (0:1,3:1,2:1) durch und feierte damit zudem den vierten Pflichtspielsieg in Folge. So langsam aber sicher nehmen die Berliner also Fahrt Richtung Tabellenspitze auf. Und auch zu Hause scheint endgültig der Knoten geplatzt, da man ja unter der Woche bereits gegen Lugano den ersten Heimsieg überhaupt in dieser Saison eingefahren hatte.

Im Vergleich zum Nürnberg-Spielt stellte Coach Serge Aubin in der Offensive nur zwei Spieler um: Yannick Veilleux und Giovanni Fiore tauschten die Plätze. So spielte Veilleux an der Seite von Matt White und Zach Boychuk in der zweiten Reihe und Fiore in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Bennet Roßmy. Im Tor begann erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Das Ziel war klar: Nach vier Liga-Heimpleiten zum Start sollte heute endlich der Bock zu Hause umgestoßen werden. Wie sich so ein Heimsieg anfühlt, spürte man unter der Woche in der Champions Hockey League (CHL), als man gegen den HC Lugano erstmals in dieser Saison zu Hause siegen konnte. Doch die Partie begann zunächst mit einer Abtastphase. Danach nahmen beide Teams so langsam aber sicher Fahrt auf und kamen zu den ersten Torabschlüssen. Doch die Domstädter waren es, welche in der fünften Spielminute dank Luis Üffing in Führung gingen. Jon Matsumoto sah den Youngster am rechten Pfosten stehen und der bedankte sich für das Zuspiel – 0:1. Nur wenige Sekunden später kassierten die Berliner dann auch noch die erste Strafzeit der Partie und so hatte Köln die schnelle Chance auf das 2:0, schließlich stellt die Mannschaft von Coach Uwe Krupp das beste Powerplay der Liga. Doch die Berliner bewiesen einmal mehr, dass das Penaltykilling zu den besseren Special Teams bei den Eisbären gehört.
Die Partie nahm nun also wirklich an Fahrt auf und auch die Eisbären hätten beinahe den Ausgleich erzielt, aber Matt White scheiterte an Justin Pogge. Doch die Hausherren mussten immer hellwach sein, denn Köln war stets gefährlich bei seinen Angriffen.
Jetzt wurde es aber auch immer mehr nickliger in den Zweikämpfen, doch die Schiedsrichter ließen die Spieler beider Mannschaften noch an der langen Leine. Noch sahen sie anscheinend keinen Grund, ein erstes Zeichen in Form einer Strafzeit zu setzen. Aber genau diese Spielweise ist eben das Kölner Markenzeichen, haben die Haie doch in dieser Saison mit 129 Strafminuten die meisten aller Teams in der DEL kassiert.
Die Eisbären taten sich schwer mit der Spielweise der Haie, welche es den Berliner schwer machten, gefährlich vor das Tor zu kommen. Das Gesicht von Coach Serge Aubin sprach daher auch Bände, der „not amused“ war. Zum einen wegen dem Spiel seiner Mannschaft, zum anderen weil die Eisbären die zweite Strafzeit der Partie rund drei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels nahmen. Aber auch diese Unterzahl überstanden die Berliner ohne Gegentor. Dennoch schmeckte Serge Aubin der Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht. Nach 20 Minuten lagen die Gastgeber mit 0:1 gegen die Haie hinten.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Die Hausherren kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten die Haie unter Druck. Man nahm jetzt auch die Schüsse und beschäftigte den Ex-Eisbären-Goalie Justin Pogge. Und was passiert, wenn man einfach mal die Scheiben auf das Tor bringt, sah man in der 26. Spielminute. Marcel Noebels legte die Scheibe hoch zur blauen Linie zu Eric Mik, der zog ab und Ex-Eisbär Landon Ferraro fälschte unhaltbar für Pogge ab – 1:1. Das erste DEL-Tor für Eric Mik im 63. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Kurz darauf das erste Powerplay für die Eisbären, wo man die schlechteste Mannschaft der Liga ist. Und so passierte das, was am Donnerstag in Nürnberg auch geschah. Landon Ferraro fuhr den Konter, scheiterte mit seinem Schuss an Mathias Niederberger, doch Lucas Dumont verwertete den Rebound und schoss Köln 62 Sekunden später wieder in Front – 1:2 (27.) in Unterzahl! So blieb das Powerplay ungenutzt und man lag durch den Shorthander sogar erneut hinten.
Aber den Eisbären bot sich gleich die nächste Möglichkeit, die Überzahlquote zu verbessern. Was dringend nötig ist. Doch auch hier hatte nur Köln eine gute Chance, von den Eisbären geht in Überzahl einfach keine Gefahr aus.
Bei 5-5 hatten die Berliner dann aber mal eine gute Phase, einen guten Wechsel, wo man die Domstädter mal gut beschäftigte und unter Druck setzen konnte. Aber die Scheibe wollte nicht über die Linie gehen. Doch diesen Schwung konnte man nicht mitnehmen, da die Eisbären im Anschluss die erste Strafzeit im Mitteldrittel kassierten. Powerplay also für die Haie und da wissen wir ja, dass sie die beste Mannschaft der Liga sind. Die Haie fanden in die Formation, ließen die Scheibe auch gut laufen, aber Mathias Niederberger verhinderte den dritten Einschlag an diesem Nachmittag.
Und die Special Teams waren weiterhin gefordert, diesmal wieder das Powerplay der Eisbären. Daraus wurden sogar 50 Sekunden doppelte Überzahl für die Hauptstädter. Jetzt musste doch der Ausgleich her, eine bessere Chance bekommst du nicht. Und sie nutzten diese dicke Chance. Serge Aubin schickte fünf Stürmer auf das Eis und am Ende war es Matt White, welcher die Verantwortung übernahm und vom linken Bullykreis abzog und die Scheibe im Tor versenkte – 2:2 (38.). Die Eisbären ließen die Scheibe super laufen und White machte das, was er am besten kann – Tore schießen.
Powerplay funktioniert bei den Berlinern nicht? In dieser Minute dann doch. Denn nur zwölf Sekunden später war es Kevin Clark, welcher die Arena am Ostbahnhof in ein Tollhaus verwandelte – 3:2 bei einfacher Überzahl (38.).
In der letzten Minute kassierten die Haie die nächste Strafzeit der Partie und sie machten ihrem Ruf wieder alle Ehre in Sachen Strafminuten sammeln. Und die Eisbären nun mit der nächsten Chance, in Überzahl einen Treffer zu erzielen. Doch bis zum Ende des zweiten Drittels blieb es vorerst beim 3:2, aber 1:14 Minute Powerplay stand zu Beginn des letzten Drittels noch auf der Uhr.

Foto: eisbaerlin.de/andrea

Da hätten die Eisbären also für eine beruhigende Zwei-Tore-Führung sorgen können und das taten sie auch mit Ablauf der Strafe. Simon Després mit dem Querpass links raus und Yannick Veilleux nahm Maß und überwand Justin Pogge in der kurzen Ecke – 4:2 (42.).
Doch Köln steckte nicht auf und fand einen Weg zurück ins Spiel. Marcel Barinka zog vor das Tor und vollendete per Rückhand zum 4:3 (44.). Köln war also noch drin im Spiel und sorgte somit wieder für Spannung in der Arena am Ostbahnhof.
Und so war es fortan ein Spiel, in dem beide Mannschaften darauf bedacht waren, keinen Fehler zu machen. Während die Eisbären natürlich auf die erneute Vorentscheidung aus waren, wollten die Haie den Ausgleich erzielen. Und dann unterlief den Domstädtern knapp fünf Minuten vor dem Ende ein wohlmöglich entscheidender Fehler. Denn Köln kassierte eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Somit die Eisbären also in einer wichtigen Phase mit einem weiteren Powerplay und das lief ja heute schon wesentlich besser, vor allem natürlich in den 12 Sekunden des zweiten Drittels. Und wenn es einmal läuft, dann aber richtig. Die Berliner spielten das mit viel Geduld, um so viel Zeit wie möglich von der Uhr zu nehmen und als sich die Lücke bot, schlugen die Eisbären zu. Yannick Veilleux versuchte es, der erste Versuch wurde noch geblockt, aber den Rebound verwerte Veilleux und traf bereits zum zweiten Mal an diesem Nachmittag – 5:3 (57.).
Der erste DEL-Heimsieg und der zweite Heimsieg dieser Saison in Folge deutete sich somit immer mehr an. Und bei den Haien entlud sich der Frust und Landon Ferraro kassierte wegen eines Bandenchecks die nächste Kölner Strafzeit. Damit war die Partie hier nun also endgültig durch und die Eisbären hielten ihre Serie von nun vier Pflichtspielsiegen in Folge aufrecht.

Und der Sieg war am Ende nicht unverdient. Im ersten Drittel tat man sich noch schwer mit dem Spiel der Kölner und musste auch den Rückstand hinnehmen. Aber im zweiten Drittel schalteten die Eisbären ein, zwei Gänge hoch und belohnten sich mit dem Ausgleich. Selbst der erneute Rückstand brachte die Berliner nicht vom Weg ab. Im Gegenteil, man spielte weiter nach vorne und scorte endlich auch in Überzahl. Zwei Überzahltreffer innerhalb von 12 Sekunden ebneten letztendlich den Weg zum Sieg. Im letzten Drittel ließ man nichts mehr anbrennen und führte den Streak weiter. Weil man sich auch nicht von Köln provozieren ließ. Die Eisbären behielten einen kühlen Kopf und fanden am Ende einen Weg zum Sieg.
Großen Anteil am Sieg hatten u.a. Yannick Veilleux mit zwei Toren und Matt White mit vier Scorerpunkten (1 Tor/3 Assists). Und dann natürlich das Powerplay, wo den Eisbären heute vier Tore gelangen (wenn das erste Tor von Veilleux als Überzahltor gewertet wird, aktuell ist das noch der Fall). Da ist heute wohlmöglich der Knoten geplatzt, denn bisher hatte man ja das schlechteste Powerplay der gesamten PENNY DEL.

6:3-Sieg gegen Lugano! Die Eisbären schießen sich beim ersten Heimsieg der Saison den Heim-Frust von der Seele

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #7:

Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend im Rahmen der Champions Hockey League (CHL) den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Gegen den HC Lugano setzte man sich hochverdient mit 6:3 (2:1,3:1,1:1) durch und konnte somit den ersten Heimsieg mit den eigenen Fans bejubeln. Dennoch nützte ihnen der Sieg am Ende nichts, weil im Parallelspiel Skelleftea gewann und somit keine Chance mehr auf das Erreichen der KO-Phase besteht. Doch die Chancen waren eben schon vor dem Spiel sehr gering und so nimmt man die positiven Dinge aus diesem Spiel mit. Und davon gab es ja einige.

Eisbären Chefcoach Serge Aubin ließ Kapitän Frank Hördler heute draußen, dafür kehrten Mark Zengerle und Korbinian Geibel in den Kader zurück. Die vier Angriffsreihen blieben wie in Bietigheim zusammen, in der Defensive waren es Morgan Ellis und Jonas Müller, welche erneut ein Verteidiger-Pärchen bildeten. Den Platz von Hördler neben Kai Wissmann nahm Nicholas B. Jensen ein und den Platz vom Dänen neben Eric Mik übernahm Simon Després, welcher beim Aufsteiger noch siebter Verteidiger war. Diese Position übernahm heute Korbinian Geibel, während Mark Zengerle 13. Stürmer war. Im Tor stand heute Youngster Tobias Ancicka. Stammgoalie Mathias Niederberger bekam eine Pause, schließlich geht es ja bereits am Donnerstag im Liga-Alltag weiter.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Ausgangslage war klar. Nur zwei Siege würden die theoretische Chance der Hauptstädter Aufrecht erhalten, es doch noch in die KO-Phase zu schaffen. Und der Start der Hausherren war gut. Keine zwei Minuten waren gespielt, da fuhren die Eisbären einen Zwei-auf-Eins-Konter, Parker Tuomie mit dem Pass rechts raus auf Kevin Clark, doch Thibault Fatton im Tor von Lugano fuhr die Schoner aus.
Nur eine Minute später kassierten die Schweizer die erste Strafzeit der Partie, die Berliner somit mit dem ersten Powerplay der Partie. Doch das war wie gewohnt äußerst schwach, die Pässe kamen nicht an und so ließ man diese Chance ungenutzt und konnte auch für keinerlei Gefahr sorgen.
Sieben Minuten waren gespielt, da konterte Lugano mit einem Zwei-auf-Eins, Alessio Bertaggia netzte eiskalt ein – 0:1. Angekündigt hatte sich das nicht, weil Berlin schon im Vorwärtsgang war, aber weiterhin zu unsicher im Passspiel auftrat und so die Scheiben immer wieder schnell verlor.
Nach dem ersten Powerbreak hatte Lugano das erste Powerplay, Leo Pföderl musste auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit, brachte immer wieder einen Schläger dazwischen und konnte sich immer wieder befreien. Während das Überzahl also weiterhin kränkelt, überzeugte das Unterzahlspiel gleich beim ersten Einsatz mit guter Arbeit.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären spielten anschließend weiter nach vorne und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, leider bisher ohne Erfolg. Bis zur 14. Spielminute, da zog Simon Després einfach mal von links außen ab und erzielte damit den Ausgleich – 1:1.
Und die Hausherren machten weiter, man merkte ihnen den unbedingten Willen an, den Heimfluch heute endlich zu besiegen. Die Mannschaft von Coach Serge Aubin kannte nur einen Weg und der war nach vorne ausgerichtet. Und knapp vier Minuten vor dem Ende belohnten sich die Berliner mit der erstmaligen Führung. Die Eisbären erkämpften in der linken Bandenrundung die Scheibe und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Fatton ein zweites Mal an diesem Abend überwinden konnte – 2:1 (17.). Mit etwas Glück, denn Boychuk wollte eigentlich eine Pass spielen, doch vom Verteidiger rutschte die Scheibe über die Linie. Diese Führung nahmen die Hauptstädter auch mit in die erste Drittelpause. Und sie war redlich verdient, denn die Eisbären investierten viel in dieses Spiel, wenn gleich noch nicht alles klappte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären gleich richtig gut rein und hatten einen starken Wechsel direkt zu Beginn. Da hätte durchaus schon das dritte Tor fallen können. Das fiel dann aber in der 25. Spielminute. Die Eisbären erkämpften den Puck an der gegnerischen blauen Linie, Leo Pföderl war durch und zog ab – 3:1 (25.). Endlich belohnten sie sich mal für ihre herausgespielten Chancen.
Und anscheinend war heute der Tag der Tage, an dem die Eisbären sich ihren Frust von der Seele schießen würden. Denn noch immer war die Hälfte des Spiels nicht um und die Eisbären erhöhten auf 4:1. Nicholas B. Jensen brachte die Scheibe Richtung Tor, Blaine Byron fälschte entscheidend ab (28.). Danach war der Arbeitstag von Thibault Fatton beendet, für ihn kam Davide Fadani zwischen die Pfosten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Da kommt jetzt natürlich immer mehr der Gedanke auf, dass es an den fantastischen Eisbären-Fans gelegen hatte. Denn in der DEL waren stets über 6.000 Zuschauer da und die bekamen keinen Heimsieg zu sehen. Heute waren es nur 1.418 Zuschauer und schon platzt bei den Eisbären der Knoten. Denn auch fortan die Eisbären immer wieder gefährlich und mit guten Chancen.
Nach dem zweiten Powerbreak im Mitteldrittel mussten die Eisbären aber erst einmal wieder Defensivarbeit verrichten, denn Matt White suchte die Strafbank der Gastgeber auf. Und in Überzahl verkürzten die Gäste aus der Schweiz auf 4:2. Calvin Thurkauf war in Überzahl erfolgreich (34.).
Können die Eisbären auch Powerplay? Den Beweis durften sie knapp vier Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erbringen, als Lugano eine Strafzeit wegen Spielverzögerung bekam. Und sie konnten es beweisen. Blaine Byron drehte sich einmal kurz rum und zog dann ab – 5:2 (38.). Wenn der Knoten einmal platzt, dann geht alles. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es sich bis zur Eisbären-Spielerbank herum gesprochen hatte, dass Skelleftea gegen Tampere mit 6:1 gewann und somit alle Hoffnungen auf das Erreichen der KO-Phase zu Nichte gemacht waren.
Egal, der sich anbahnende Sieg wäre auf jeden Fall Balsam für die geschundene Heim-Seele und würde jede Menge Selbstvertrauen mit sich bringen. Doch zunächst einmal musste man noch weiter hart arbeiten und zum Ende hin auch nochmal in Unterzahl agieren. Eric Mik musste auf die Strafbank und die Schweizer wieder in Überzahl. Doch bis zum Ende der Sirene passierte nichts mehr und somit nahmen die Eisbären eine souveräne 5:2-Führung mit in die Kabine. 44 Sekunden musste man zu Beginn des Schlussabschnitts aber noch mit einem Mann weniger überstehen.

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Aber das war kein Problem, auch diese Zeit überstand man schadlos und steuerte weiter dem ersten Heimsieg entgegen. Erst recht, als man in der 44. Spielminute das halbe Dutzend voll machte. Bennet Roßmy steckte klasse durch und Yannick Veilleux schob locker und lässig zum 6:2 ein.
Damit war die Messe hier natürlich endgültig gelesen. Und doch war es schön anzuschauen, wie befreit die Eisbären jetzt hier aufliefen. Denn immer wieder rollte der Eisbären-Express Richtung Lugano-Tor und hätte durchaus noch mehr Tore erzielen können. Die Spielfreude war endlich auch auf eigenem Eis zurück und das genossen die Spieler sichtlich.
Auf den Rängen war die Party längst im vollen Gange, da störte auch der Anschlusstreffer der Schweizer in der 57. Spielminute nicht mehr. Die Partie war längst entschieden und die Eisbären hatten den ersten Heimsieg in der Tasche.

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Da ist er also, der erste Heimsieg der Saison. Und das die Jungs den heute holen wollten, das machten sie von der ersten Sekunde an deutlich. Selbst der Rückstand verunsicherte die Eisbären nicht, stattdessen blieben sie geduldig. So, wie sie es auswärts immer sind und damit hatte man ja stets Erfolg. Heute hatte man die Geduld endlich auch auf dem eigenen Eis und konnte seine zahlreichen Chancen eiskalt nutzen. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr sah man die Spielfreude bei den Eisbären, denen sichtlich mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen war. Denn das nagte doch schon sehr an den Spielern. Doch nun ist diese Zeit vorbei und man holte den zweiten Sieg in Serie. Vielleicht ist das ja jetzt der Start der ersten Siegesserie der Eisbären Berlin.

4:2 in Bietigheim! Fünfter Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel – Auswärts fühlen sich die Eisbären pudelwohl

Auswärts ist es doch am schönsten – jedenfalls, wenn man ein Spieler der Eisbären Berlin ist: Denn am Sonntagnachmittag feierte der Deutsche Meister im fünften Auswärtsspiel der noch jungen Saison den fünften Auswärtssieg. Mit 4:2 (0:1,2:0,2:1) setzte man sich beim Aufsteiger Bietigheim Steelers durch und setzte somit die Serie fort. Ein leichtes Spiel war es aber nicht, denn Bietigheim lieferte den Berlinern einen großen Kampf. Am Ende setzte sich aber die Klasse der Hauptstädter durch.

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Eisbären-Coach Serge Aubin hatte dasselbe Personal zur Verfügung wie am Freitag gegen Düsseldorf, doch nur die Top-Reihe um Marcel Noebels, Blaine Byron und Leo Pföderl blieb zusammen. Ansonsten wechselte Aubin ordentlich durch. So spielten heute nach kurzer Trennung wieder Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore zusammen. Parker Tuomie bildete zusammen mit Sebastian Streu und Kevin Clark die dritte Reihe. Und die nominell vierte Reihe waren heute Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Bennet Roßmy.
Auch in der Defensive stellte Aubin um. So spielten Jonas Müller und Morgan Ellis, Frank Hördler und Kai Wissmann sowie Eric Mik und Nicholas B. Jensen zusammen. Simon Després war der siebte Verteidiger. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Ex-Eisbär Daniel Weiß gab die Marschroute vor dem Spiel raus: „Es wird Zeit, dass sie auswärts mal verlieren!„. Weiß spielte dabei natürlich auf die Auswärtsstärke der Eisbären an, welche alle bisherigen vier Auswärtsspiele gewinnen konnten, dafür aber zu Hause alle vier Spiele verloren. Beim Aufsteiger sollte aus Berliner Sicht natürlich der fünfte Sieg in Folge auf fremden Eis her.

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Aber die Hausherren machten es den Berlinern von Beginn an schwer, spielten ein aggressives Forechecking und versuchten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festzusetzen. Die Anfangsphase gehörte somit den Steelers. Die Eisbären taten sich zu Beginn schwer, kamen erst in der achten Minute zur ersten guten Möglichkeit durch Zach Boychuk. Und kurz danach kam Giovanni Fiore zur nächsten Chance, nun waren die Eisbären drin im Spiel.
Fortan entwickelte sich ein munteres hin und her, wo beide Mannschaften immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor suchten. Und die Eisbären waren nahe dran am 1:0, doch Leo Pföderl scheiterte an der Latte.
Sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Manuel Wiederer die erste Strafzeit der Partie und ermöglichte Bietigheim somit das erste Powerplay an diesem Nachmittag. Doch das erste Unterzahlspiel überstanden die Berliner ohne Gegentor und hatten durch Sebastian Streu sogar eine gute Konterchance, aber diese vergab der Youngster.

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Und die Chancenverwertung wurde schon wieder zum großen Problem. Parker Tuomie wurde auf rechts klasse frei gespielt, hatte viel Platz und Zeit, schoss die Scheibe aber am Tor vorbei. Und direkt danach gab es die zweite Strafzeit gegen Berlin, diesmal musste Kevin Clark in die Kühlbox. Dass man auf der Strafbank keine Spiele gewinnt, sollte sich auch bis nach Berlin rumgesprochen haben. Denn das zweite Powerplay nutzten die Steelers. Mitchell Heard kam etwas überraschend an die Scheibe, behielt vor Mathias Niederberger die Nerven und netzte eiskalt ein – 0:1 (19.). Überraschend, weil die Scheibe von Blaine Byron kam und Heard freie Bahn hatte. Es war also kein typisches Powerplaytor, aber Bietigheim war das egal, denn so führten sie nach dem ersten Drittel mit 1:0 gegen den Deutschen Meister.

Die Eisbären kamen mit Wut im Bauch aus der Kabine und drückten zu Beginn des Mitteldrittels ordentlich auf das Tempo. Doch Leo Pföderl und Zach Boychuk ließen beste Chancen liegen. Und Kai Wissmann scheiterte am Aluminium, zum zweiten Mal an diesem Nachmittag für die Berliner.

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Egal, was die Eisbären auch versuchten, sie kamen an Cody Brenner nicht vorbei. Bis zur 27. Minute, da wurde Yannick Veilleux im Slot angespielt und sorgte für den hochverdienten Ausgleich der Berliner – 1:1. Für das Tor verantwortlich? Die vierte Reihe, denn die Vorlagen kamen von Bennet Roßmy und Manuel Wiederer.
Und dann drehten die Hauptstädter die Partie komplett. Konter der Eisbären. Frank Hördler leitete diesen ein, spielte die Scheibe rechts raus zu Matt White, welcher den Querpass nach links zu Zach Boychuk spielte und der brachte die Gäste erstmals in Führung – 2:1 (29.). Für Hördler war es der 250. Assist in der DEL und das elfte Auswärtsspiel in Folge mit einem Punkt des Kapitäns. Ganz stark!
Die Führung war natürlich verdient, denn die Eisbären hatten sich im zweiten Drittel enorm gesteigert und hatten auch die Chancen, welche man dieses Mal auch nutzen konnte. Und von Bietigheim ließ man wenig im Mitteldrittel zu. Nur ganz selten schaffte es der Aufsteiger mal für Gefahr vor Mathias Niederberger zu sorgen.

 

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Knapp fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause gab es das erste Powerplay für die Eisbären, doch Gefahr war da eigentlich nicht zu erwarten, stellen die Berliner doch das schlechteste Powerplay der Liga. Aber: Bietigheim hat das schlechteste Penaltykilling in der PENNY DEL. Hier bestätigte sich aber nur das schlechte Powerplay der Liga, welches für keinerlei Gefahr sorgte. Und die Steelers hatten durch Benjamin Zientek sogar die Chance in Unterzahl, doch er scheiterte mit seinem Konter.
Die Gäste nahmen die 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause, weil Mathias Niederberger in der letzten Minute noch einen überragenden Fanghand-Save gegen Zientek auspackte. Was für ein Wahnsinns-Save von der „Krake von Riga“.

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Strafzeit gegen die Eisbären, Matt White musste auf die Strafbank. Aber Giovanni Fiore stibitzte die Scheibe und fuhr den Break, scheiterte aber an Cody Brenner. Da hätte er mehr draus machen müssen. Das Powerplay konnten die Hausherren nicht nutzen und somit blieb es weiterhin beim knappen 2:1 für die Berliner.
Zach Boychuk hätte anschließend beinahe das dritte Tor erzielt, doch er vergab zweimal denkbar knapp. Da brannte es kurz mal lichterloh vorm Steelers-Tor.

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Sechs Minuten waren gespielt, da gab es einen Schock-Moment, als Alex Preibisch Nicholas B. Jensen zu Fall brachte. Der Berliner Verteidiger musste daraufhin in die Kabine, die Eisbären bekamen nach diesem Foul das nächste Powerplay. Und in diesem machte es zum dritten Mal in diesem Spiel „Peng“ am Aluminium, Marcel Noebels hatte da etwas zu genau gezielt.
So blieb die Partie weiterhin spannend, denn Bietigheim war nach wie vor drin im Spiel und mit einem gelungenen Angriff hätte man das Spiel wieder ausgeglichen. Während die Steelers also auf der Suche nach dem Ausgleich waren, wollten die Berliner die Vorentscheidung erzielen.
Und die Eisbären waren es, welche dann das Tor erzielten. Bully im Angriffsdrittel, Morgan Ellis hatte abgezogen und Blaine Byron fälschte unhaltbar für Cody Brenner ab – 3:1 (54.).
Aber die Steelers gaben nicht auf. Praktisch im Gegenzug war es Brandon Ranford, welcher vom linken Bullykreis aus zum 2:3 einschoss. Sein Onetimer ging über die Fanghand von Mathias Niederberger und somit war die Spannung hier wieder zurück. 1:24 Minuten lagen zwischen dem 3:1 und dem 3:2. Und das mit Ranford ein weiterer Ex-Eisbär in dieser Saison gegen Berlin trifft, daran hat man sich inzwischen auch schon gewöhnt.

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Doch die Eisbären zerstörten die Hoffnung der Hausherren wieder. Giovanni Fiore setzte sich klasse durch, Matt White kam auf links an den Puck und aus sehr spitzem Winkel überraschte er Cody Brenner im kurzen Eck 4:2 (58.).
Steelers-Coach Danny Naud riskierte nun noch einmal alles und nahm zwei Minuten vor dem Ende seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und zudem auch noch seine Auszeit. Er wollte sein Team noch einmal auf die Schlussphase einstimmen. Noch gaben die Hausherren das Spiel nicht verloren.
Doch nach einer Strafe gegen C.J. Stretch war das Spiel entschieden. Cody Brenner kehrte somit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück und die Eisbären spielten in Überzahl die Uhr souverän runter. Der fünfte Auswärtssieg war damit perfekt.

Die Eisbären taten sich anfangs schwer, hatten Probleme mit dem aggressiven Forechecking der Steelers. So nach und nach kam man dann aber besser ins Spiel, doch in Unterzahl kassierte man den Rückstand. Aber ab dem zweiten Drittel steigerten sich die Eisbären und drehten die Partie hochverdient. Das man hier so lange zittern musste, lag mal wieder an der mangelnden Chancenverwertung. Diese und das Powerplay bleiben weiterhin die Sorgenkinder bei den Eisbären. Doch am Ende zählen nur die drei Punkte. Das nächste Ziel sollte dann aber jetzt wirklich mal der erste Heimsieg sein. Die nächste Chance dazu hat man am Dienstagabend in der Champions Hockey League (CHL), wenn der HC Lugano aus der Schweiz zu Gast ist.

Die Eisbären Berlin nach sieben DEL-Spieltagen: Auswärts weiterhin stark und zu Hause ohne Sieg

So langsam lohnt sich schon einmal ein erster Blick auf die Tabelle der PENNY DEL. Sieben Spieltage sind absolviert und vorne findet man mit München und Mannheim die zwei Schwergewichte des deutschen Eishockeys. Dahinter kommen der Vizemeister Wolfsburg und Köln, auf Platz Fünf folgen bereits die Eisbären Berlin. Damit hat man in der dritten Saisonwoche mal wieder einen Sprung in der Tabelle gemacht. War man nach dem ersten Wochenende noch auf Platz Sechs, rutschte man in der Woche darauf auf Rang Neun ab. Und nun verbesserte man sich also wieder und machte einen großen Sprung auf Platz Fünf.

Das war aber auch nur möglich, weil die Hauptstädter in der vergangenen Woche zwei der drei Spiele auswärts bestritten haben. Denn da läuft es für die Mannschaft von Coach Serge Aubin nach wie vor wie geschmiert. Das 4:0 in Straubing und das 3:1 in Krefeld waren die Auswärtssiege Nummer drei und vier in dieser Saison. Und das in insgesamt vier Auswärtsspielen. 18:5-Tore zeigt die Statistik in den vier Gastspielen an. Aubin wurde nach dem Sieg am Sonntag in Krefeld gefragt, was denn seine Mannschaft auswärts derzeit so stark macht?

Ich würde sagen, heute war unser härtestes Auswärtsspiel, aber die Jungs sind stabil geblieben. Es ist ihnen wichtig und deshalb haben sie Wege gefunden. Wir wollen natürlich nicht zwei Spiele in Folge verlieren. Gute Teams finden einen Weg nach einer Niederlage wieder zurückzukommen und das haben die Jungs heute getan.

Während man auf fremden Eis weiterhin ungeschlagen und ohne Punktverlust ist, wartet man zu Hause auch nach dem dritten Heimspiel immer noch auf den ersten Sieg. Den beiden deutlichen Niederlagen gegen München (1:4) und Mannheim (0:3) folgte am Freitagabend eine knappe 2:3-Niederlage n.V. gegen Wolfsburg. Wobei man da sagen muss, dass man sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben hat. Denn wer in der Verlängerung eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassiert, braucht sich nicht über die Pleite zu wundern.
Was man aber nach dem Spiel am Freitagabend gegen Wolfsburg merkte, war der Frust, der bei den Spielern enorm tief saß. Leo Pföderl wurde zum Beispiel darauf angesprochen, was man abstellen kann, weil man zu Hause immer so einen schwierigen Start hat?

Ach, das ist doch Schwachsinn. Letztes Jahr haben wir auswärts die ersten fünf Spiele verloren und dann haben wir auf einmal auswärts gewonnen und am Schluss waren wir Meister. Also 6. Spieltag oder 5. oder 7., keine Ahnung. Weiter geht´s. Wir gewinnen unsere Spiele schon.

Ja, ihre Spiele gewinnen die Eisbären. Aber eben zur Zeit nur auswärts. Weil man zu Hause irgendwie das Gefühl hat, dass sie irgendetwas blockiert. Zwar kommt man zu Chancen, man kommt immer wieder vor das gegnerische Tor, aber dann bekommt man den Eindruck, dass sie zu hektisch werden. Hier noch ein Pass, da noch ein Kringel, statt einfach geradlinig zu spielen. So wie auswärts eben. Die Statistik zu Hause spricht da Bände – 3:10-Tore. Chancen waren genügend da, satte 99 Torschüsse gaben die Berliner in den bisherigen drei Heimspielen ab. Die Ausbeute von drei Toren ist dann doch definitiv zu wenig.

Die Heim-Misere nennt Stürmer Yannick Veilleux gar inakzeptabel, wie er nach dem Spiel gegen Wolfsburg am Freitag sagte:

Bei dem Kader, den wir haben, ist es inakzeptabel bei drei Siegen und drei Niederlagen zu stehen. Besonders zu Hause zu verlieren, ist inakzeptabel.

Auswärts hat man bis 128 Torschüsse abgegeben und dabei satte 18 Tore erzielt. Man hat das Gefühl, auswärts tun sich die Berliner leichter als zu Hause. Jedenfalls spielen sie auf fremden Eis befreiter auf und nutzen ihre Chancen deutlich besser als zu Hause. Auch steht man auswärts defensiv besser als zu Hause.
Dabei kam man ja in den drei Spielen der vergangenen Woche auch zu Chancen aus der gefährlichen Zone vor dem Tor. Waren es in Straubing noch 29 Prozent aller Schüsse, welche man aus dem Slot abgab, waren es gegen Wolfsburg und in Krefeld bereits 38 Prozent. Aber nutzen konnte man die Chancen eben nur auf gegnerischem Eis. Daran muss man definitiv arbeiten.

Woran man aber auch arbeiten muss? Man ist zur Zeit zu sehr von einzelnen Spielern abhängig. Wenn Tore geschossen werden, dann sind es meistens nur die Spieler aus Reihe eins oder zwei. So auch in den letzten drei Spielen, als Blaine Byron (3 Tore/0 Assists), Leo Pföderl (1/2) und Marcel Noebels (0/3) wieder am besten scorten. Hinzu kommt Matt White mit zwei Toren und auch Yannick Veilleux, welcher zweimal in den drei Spielen traf. Doch die Last des Toreschießens verteilt sich derzeit noch auf zu wenige Schultern.

Bei den Special Teams besteht weiterhin Luft nach oben. Zwar erzielte man in Straubing zwei Überzahltreffer, doch in den beiden anderen Spielen blieb man ohne Tor. Dafür kassierte man gegen Wolfsburg und in Krefeld je ein Gegentor in Unterzahl. Der Gegentreffer gegen Wolfsburg war dabei spielentscheidend und die Strafzeit vollkommen unnötig. Denn da hatte man zuvor das Zählen vergessen und wurde dafür bitter böse bestraft.
Das Powerplay bleibt weiterhin ein Sorgenkind, auch trotz der zwei Treffer am Pulverturm. Mit einer Erfolgsquote von 13,64 Prozent stellt man mit Krefeld aktuell das schlechteste Überzahlspiel der Liga.
Dafür sieht es in Unterzahl besser aus. Das Penaltykilling der Eisbären belegt zur Zeit Rang sechs mit einer Erfolgsquote von 79,31 Prozent.

Schauen wir auf die Youngsters der Berliner. Da wäre zunächst einmal Eric Mik zu erwähnen, denn ihm gelangen zwei Torvorlagen in den letzten drei Spielen. Von der Eiszeit her spielte Mik in Straubing 8:29 Minuten, gegen Wolfsburg 16:25 Minuten (was da aber an der Verletzung von Nicholas B. Jensen lag) und in Krefeld 14:35 Minuten (da ersetzte er Jensen in der Verteidigung komplett). Sebastian Streu kam auf 8:52 Minuten (Straubing), 4:44 Minuten (Wolfsburg) und 11:52 Minuten (Krefeld.). Bennet Roßmy kam auf 4:57 Minuten (Straubing) und 2:57 Minuten (Wolfsburg). Gegen Krefeld war er nicht dabei, dafür spielte Korbinian Geibel. Und der kam auf 5:37 Minuten. Mik und Streu bekamen zudem Eiszeit in den Special Teams.

Auf der Torhüterposition bestritt Mathias Niederberger alle drei Spiele. In Straubing feierte er seinen ersten Shutout in dieser Saison. In den Spielen gegen Wolfsburg und Krefeld kassierte er vier Gegentore. Inzwischen ist die „Krake von Riga“ wieder bei starken 93,04 Prozent Fangquote angekommen und weist einen Gegentorschnitt von 1,97 Gegentoren pro Spiel auf.

Am kommenden Wochenende haben die Eisbären die Chance, ihren Heimfluch zu brechen. Dann ist die Düsseldorfer EG in der Arena am Ostbahnhof zu Gast. Am Sonntag reisen die Berliner zum Aufsteiger nach Bietigheim. Während die Serie am Freitag zu Hause bitte enden soll, darf die auswärts gerne immer so weiter gehen.

3:1 in Krefeld: Die Eisbären tun sich lange schwer, machen aber mit drei Toren im Schlussdrittel den vierten Auswärtssieg in Folge klar

Nachdem die Heimserie am Freitag fortgesetzt wurde, tat man das heute auch mit der Auswärtsserie. Bei den Krefeld Pinguinen gewannen die Eisbären Berlin mit 3:1 (0:0,0:1,3:0) und feierten im vierten Auswärtsspiel den vierten Sieg. Dabei wurde es das erwartet schwere Stück Arbeit, weil Krefeld vor allem defensiv zu überzeugen wusste. Und vorne ärgerten die Pinguine die Eisbären auch, doch am Ende behielten die Hauptstädter dann doch noch die Oberhand.

Serge Aubin musste verletzungsbedingt ein kleines bisschen umstellen. Verteidiger Nicholas B. Jensen verletzte sich am Freitag beim Heimspiel gegen Wolfsburg leicht. Für ihn rückte Korbinian Geibel in den Kader und war dort dann der nominell siebte Verteidiger. Der war am Freitag noch Eric Mik, der spielte heute an der Seite von Simon Després. Frank Hördler nahm den Platz von Jensen neben Kai Wissmann ein. Und im Sturm kehrte Parker Tuomie ins Line-up zurück und nahm den Platz von Bennet Roßmy in der vierten Formation neben Manuel Wiederer und Sebastian Streu ein. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Auf die leichte Schulter nehmen sollten die Eisbären Krefeld nicht. Trotz des erneuten Chaos im Umfeld und des Trainerwechsels gewannen die Seidenstädter am Donnerstag ihr erstes Saisonspiel unter dem neuen Coach mit 4:3 gegen Iserlohn.
Eisbären-Coach Serge Aubin erwartete 60 Minuten Vollgas von seiner Mannschaft und einen besseren Start als am Freitag gegen Wolfsburg. Den hatte man auch. Die Berliner mit deutlich mehr Scheibenbesitz und dem Zug Richtung Krefelder Tor. Die Hausherren konzentrierten sich zunächst einmal auf eine sichere Defensive und versuchten, die Räume vor dem Tor zuzumachen. Doch die Eisbären fanden Lücken und kamen zu Chancen, die beste hatte aber Giovanni Fiore, der auf einmal auf und davon war, aber an Oleg Shilin scheiterte.
Und weiter Berlin am Drücker. Zach Boychuk mit einem schönen Rückhandpass auf Morgan Ellis, der kam zum Abschluss, doch Shilin parierte stark. Das 1:0 für die Eisbären lag hier eigentlich in der Luft und war nur eine Frage der Zeit. Leo Pföderl hätte dieses Führungstor auch fast erzielt, doch nach klasse Zuspiel traf er das leere Tor nicht, weil Arturs Kulda im letzten Moment den Schuss blocken konnte. Diese Chance entstand bei angezeigter Strafzeit gegen Krefeld. Eben jener Kulda musste in die Kühlbox. Powerplay für die Eisbären, wo in dieser Saison noch genügend Luft nach oben besteht, liegt das Überzahlspiel doch derzeit nur auf Rang 13 in der PENNY DEL. Und warum, das sah man in diesem Powerplay eindrucksvoll.
Fortan war dann aber Krefeld die Mannschaft, die hier vermehrt den Weg Richtung Tor von Mathias Niederberger suchte. Und Lucas Lessio hatte dann die dicke Chance zum 1:0 für den Außenseiter, er umkurvte auch den Berliner Goalie, doch die „Krake von Riga“ fuhr im letzten Moment die Schoner aus und parierte den Schuss ganz stark. Aber die Pinguine weiterhin offensiv ausgerichtet, während von den Eisbären am Ende nicht mehr viel nach vorne ging. Erst wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels hatte man nochmal eine gute Möglichkeit, aber Oleg Shilin hielt das 0:0 fest. Das war am Ende auch leistungsgerecht, denn nach einem guten Berliner Start waren es die Pinguine, welche die letzten Minuten immer besser ins Spiel kamen.

Und auch in das zweite Drittel fanden die Hausherren besser rein und konnten sich gleich im Angriffsdrittel festsetzen. Krefeld begegnete den Eisbären auf jeden Fall auf Augenhöhe in dieser Phase.
Drei Minuten waren gespielt und die Eisbären bewiesen einmal mehr, dass sie nicht zählen können. Das erste Powerplay für die Seidenstädter also. Und Krefeld fand die Formation, ließ die Scheibe laufen und Robert Sabolic hatte auch die gute Chance zum 1:0, doch Mathias Niederberger hielt seinen Kasten weiterhin sauber. Aber die Pinguine waren nun immer besser im Spiel und suchten weiterhin den Weg vor das Tor. Die Eisbären überstanden zwar die Unterzahl schadlos, aber der Druck seitens Krefeld war schon da.
Die Hausherren verteidigten weiterhin sehr gut, die Eisbären bissen sich die Zähne an der Krefelder Defensive aus. Aber vielleicht klappte es ja mit Chancen beim zweiten Überzahlspiel. Die Formation fanden die Eisbären, die Scheibe lief auch, aber es war einfach zu verspielt, was man da versuchte. Man würde sich wünschen, dass sie es in Überzahl einfach halten und vor allem die Scheiben zum Tor bringen. Nur die Eisbären versuchen viel zu oft zu zaubern oder spielen einen Pass zu viel.
Dennoch nahm man den Schwung vom Powerplay mit und versuchte weiterhin offensiv zu spielen, aber das Abwehrbollwerk der Pinguine stand weiterhin sicher. Von Krefeld kam in dieser Phase nicht mehr viel nach vorne, viel mehr konzentrierte man sich auf die Defensive.
Die Chance, mal wieder offensiv in Erscheinung zu treten, bekam man rund sieben Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels, als Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Und Wissmann-Strafen führen in der Regel zu Gegentoren. So auch heute. Jeremy Bracco hatte von der blauen Linie abgezogen, Mathias Niederberger konnte diesen Schuss zwar parieren, aber er ließ die Scheibe nur prallen. Lucas Lessio stand da, wo ein Torjäger stehen muss und brachte Krefeld mit 1:0 in Führung (36.).
Und dieser Spielstand spielte Krefeld nun natürlich in die Karten, ist doch ihre Spielweise auf eine sichere Defensive ausgelegt. Von da aus will man dann die Angriffe fahren und nun konnte man diesen Gameplan mit der Führung im Rücken noch besser umsetzen.
Vor allem dann, wenn die Eisbären weiterhin Strafzeiten nehmen. Kevin Clark musste als nächster Eisbär raus. Die Strafe kassierte er im Angriffsdrittel, eine weitere Strafzeit aus der Kategorie unnötig. Arturs Kulda hatte die beste Chance, doch sein Schuss ging denkbar knapp am Berliner Tor vorbei. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung für die Pinguine nach 40 Minuten.

67 Sekunden dauerte es im Schlussdrittel, ehe die Eisbären zum 1:1 trafen. Eric Mik brachte die Scheibe von links einfach mal vor das Tor, Yannick Veilleux berührte sie wahrscheinlich noch, aber von Arturs Kuldas Schlittschuh ging die Scheibe letztendlich über die Linie. Der perfekte Start ins Schlussdrittel mit einem sogenannten „dreckigen“ Tor.
Fortan ging es munter hin und her, jedoch ohne nennenswerte Chancen. Weil beide Mannschaften auch versuchten, hinten dicht zu machen. Was die Eisbären in diesem Drittel anders machten? Sie brachten die Scheiben zum Tor. Frank Hördler brachte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor, Marcel Noebels fälschte den Schuss so ab, dass der Puck an den rechten Pfosten ging. Am linken Pfosten staubte Blaine Byron ab – 2:1 (48.).
Und nur 47 Sekunden später kam Matt White über links ins Angriffsdrittel und zog vom linken Bullykreis aus ab. Sein Handgelenksschuss schlug hinter Oleg Shilin ein – 3:1 (49.).
Die Eisbären bogen also mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße ein. Zwar versuchte Krefeld nochmal zurückzukommen, aber die Defensive der Eisbären verteidigte das jetzt gut weg. Und wenn doch etwas durch kam, war Mathias Niederberger zur Stelle. Nach vorne versuchten die Eisbären sogar noch nachzulegen, doch Mark Zengerle vergab aus aussichtsreicher Position das 4:1.
Letztendlich ließen die Eisbären in der Schlussphase nichts mehr anbrennen, sie ließen auch keine Schlussoffensive der Hausherren zu. So brachte man das 3:1 souverän über die Runden und feierte im vierten Auswärtsspiel den vierten Auswärtssieg dieser Saison.

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Eisbären. Man fand gut rein in das Spiel und hatte auch seine Chancen, konnte diese aber nicht nutzen. Krefeld wurde dann stärker und bot den Eisbären Paroli. Vor allem mit ihrem Abwehr-Bollwerk stellten die Pinguine die Berliner immer wieder vor Probleme. Als die Seidenstädter dann in Überzahl in Führung gingen, schien ihr Gameplan aufzugehen. Doch im letzten Drittel bewiesen die Eisbären ihre Offensivstärke und konnten mit drei Toren noch den Sieg holen. Am Ende sind es vor allem die drei Punkte, die zählen. Dass weiterhin Luft nach oben ist, weiß man bei den Berlinern auch selbst.

2:3 n.V. gegen Wolfsburg: Zu viele individuelle Fehler sorgen für die dritte Heimniederlage im dritten Heimspiel der Saison

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #5:

Drittes Heimspiel, dritte Heimniederlage: Die Eisbären Berlin haben die Final-Neuauflage gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 n.V. (1:2,0:0,1:0/0:1) verloren und bleiben somit auch nach dem dritten Heimspiel ohne Heimsieg. Zwar holte man den ersten Heimpunkt in dieser Saison auf heimischen Eis, aber das ist zu wenig. Die Niederlage ermöglicht hat eine Strafzeit in der Verlängerung wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Wenn man solche unnötigen Strafzeiten kassiert, braucht man sich am Ende nicht zu beschweren.

Die Eisbären gingen mit dem selben Line-up in das Spiel gegen den Tabellenführer wie am Mittwoch in Straubing. Hieß also auch, das erneut Mathias Niederberger im Tor stand und Parker Tuomie auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Ziel für dieses Spiel war klar gewesen: Man wollte im dritten Anlauf endlich den ersten Heimsieg der Saison einfahren. Bisher hieß es 1:4 gegen München und 0:3 gegen Mannheim. Die erste Chance der Partie gehörte aber den Niedersachsen, die nach einem Berliner Scheibenverlust ein Zwei-auf-Eins hatten, doch Darren Archibald scheiterte an Mathias Niederberger. Die Eisbären spielten zwar auch nach vorne, aber leisteten sich hinten zu viele Fehler. Und so verwunderte es nicht, dass ein weiterer Fehlpass zum 0:1 führte. Thomas Reichel, ein Ex-Eisbär, war am Ende der Nutznießer und versenkte die Scheibe im Berliner Tor (6.).
Wolfsburg erzwang diese Fehler aber durch frühes Stören des Puck führenden Spielers. Mit dieser Spielweise hatte die Mannschaft von Coach Serge Aubin zu Beginn so ihre Probleme. Und Wolfsburg hatte so leichtes Spiel. Chris DeSousa mit zu viel Platz auf rechts, sah Anthony Rech am langen Pfosten völlig frei stehen und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 0:2 (9.).
Der Fehlstart für die Hauptstädter war also perfekt, doch es bestand die Chance, zum schnellen Anschlusstreffer. Denn Phil Hungerecker musste Mitte des ersten Drittels auf die Strafbank und ermöglichte den Eisbären somit das erste Powerplay der Partie. Es dauerte lange, aber es klappte am Ende dann doch noch mit dem Tor. Leo Pföderl hatte zu viel Platz im hohen Slot, zog ab und überwand damit Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor – 1:2 (12.). Wolfsburg war da seit einer Sekunde wieder komplett. Es war erst das zweite Heimtor der Berliner im dritten Spiel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch nun war es ein anderer Auftritt der Hausherren, die jetzt Wolfsburg selbst mal früh unter Druck setzten und sich somit zurück in die Partie kämpften. Doch knapp vier Minuten vor dem Ende schwächte man sich selbst, als Nicholas B. Jensen die erste Strafe für die Eisbären in diesem Spiel kassierte. Und aus der Wolfsburger Überzahl sollte sogar eine 41-sekündige doppelte Überzahl werden. Kai Wissmann musste ebenfalls in die Kühlbox. Wissmann? Strafe? Da war doch was? Genau! Gegen Mannheim kassierte er zwei Strafzeiten und beide führten zu Gegentoren. Das war heute zum Glück nicht der Fall, aber eins wurde wieder einmal deutlich. Die Eisbären riskieren zu viele unnötige Strafzeiten. In Unterzahl erlaubte man sich einen Stockschlag und einen Check von Hinten, beides wurde zum Glück nicht geahndet. Wenn es ganz doof läuft, kassierst du da die Strafzeiten Nummer drei und vier. So stand es nach 20 Minuten 1:2 aus Sicht der Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und die Berliner kamen gut ins zweite Drittel, Blaine Byron war durchgebrochen, scheiterte aber an Strahlmeier. Die Richtung stimmte aber jetzt. Leo Pföderl mit einer Fackel, die dem Wolfsburger Goalie den Schläger aus der Hand schlug, doch aus dieser Situation konnten die Eisbären kein Kapital schlagen. Aber vielleicht klappte es ja in Überzahl, denn die Gäste kassierten eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Doch da sorgte man für kaum Gefahr und so rannte man weiterhin dem knappen Rückstand hinterher.
Während es auf dem Eis etwas ruhiger zu Sache ging und wenig Chancen zu bestaunen gab, lieferten sich die Fans beider Mannschaften ein kleines Gesangs-Battle. So kam wenigstens ein wenig Unterhaltung von den Rängen. Denn dem Spiel ging so ein wenig das Tempo aus dem ersten Drittel verloren und so suchten beide Teams wieder den Zugang zum Spiel. Wolfsburg hatte dann die Chance, diesen wieder zu finden, denn Zach Boychuk kassierte die erste Strafzeit des Mitteldrittels. Die Eisbären also mal wieder in Unterzahl. Aber das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit, drängte die Wolfsburger Spieler immer wieder nach außen und ließ so kaum etwas gefährliches zu.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan gaben die Eisbären wieder mehr Gas, suchten immer wieder den Weg vor das Tor von Dustin Strahlmeier, kamen auch zum Abschluss, aber irgendwie scheint dieses Tor hier zu Hause wie vernagelt zu sein, was zwei Heim-Tore in nun acht Dritteln belegen. Entweder sind die Tore auswärts größer oder ich weiß auch nicht, woran diese miserable Chancenverwertung in Berlin liegt.
Wolfsburg nahm dann aber den Druck wieder raus und machte die Räume vor dem Tor wieder zu. So passierte hier nichts weiter und die Niedersachsen führten auch nach dem Mitteldrittel mit 2:1.

 

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären hatten einen Plan und wollten im letzten Drittel früh den Ausgleich erzielen. So startete man sehr offensiv und suchte auch den Abschluss, aber Dustin Strahlmeier bewies einmal mehr seine Extra-Klasse. Ein Coup für die Wolfsburger, dass sie mit dem deutschen Goalie langfristig verlängern konnten.
Die Eisbären suchten weiterhin die Lücke in der Wolfsburger Defensive, die Gäste wiederum lauerten auf Konter, um die Partie wohlmöglich vorzuentscheiden. Dann wurden wir Zeuge von den neuen Regeln in der DEL, wonach die Hauptschiedsrichter bei bestimmten Strafen den Videobeweis zur Hilfe ziehen können. Die Eisbären hätten eine 2+2-Strafzeit wegen eines hohen Stocks erhalten, auf dem Videobeweis war davon aber nichts zu sehen und somit ging es mit Fünf-gegen-Fünf weiter.
Es blieb weiterhin ein sehr durchschnittliches DEL-Spiel, in dem die Eisbären wollten, aber nicht konnten und Wolfsburg nicht unbedingt etwas für das Spiel tun musste, außer das eigene Tor zu verteidigen. Und das können sie besonders gut.

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Mitte des letzten Drittels dann mal Matt White mit der dicken Chance, aber seine Direktabnahme wurde von Dustin Strahlmeier entschärft. Im Anschluss ein Indiz dafür, warum es u.a. derzeit nicht klappt mit Toren zu Hause. Man hätte eigentlich viel Platz und Zeit, doch dann macht man ein unsauberes Zuspiel und schon ist die Chance wieder hinüber. Da müssen die Eisbären viel ruhiger an der Scheibe werden, teilweise wirken sie da zu hektisch. Da wünscht man sich die Coolness von den Auswärtsspielen.
Aber vielleicht klappte es ja mit einem Mann mehr auf dem Eis. Tyler Gaudet kassierte rund neun Minuten vor dem Ende die nächste Wolfsburger Strafzeit und die Eisbären somit mit der Chance, im Powerplay das Spiel auszugleichen. Taten sie nicht, weil sie es zu umständlich spielten. Und so langsam rannte den Berlinern auch die Zeit davon.
Doch 6:20 Minuten vor dem Ende brach ein Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof aus. Yannick Veilleux nahm Tempo auf, zog Richtung Tor und schüttelte den Wolfsburger Verteidiger ab. Dustin Strahlmeier umkurvte er cool und versenkte die Scheibe lässig im Tor – 2:2 (54.).
Somit war hier natürlich Spannung für die Schlussphase garantiert, schließlich musste Wolfsburg nun auch wieder etwas für das Spiel tun, wollte man hier etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit in die Autostadt nehmen. Doch bis zum Ende der regulären Spielzeit passierte nichts mehr und so ging es beim Stand von 2:2 in die Verlängerung.

Und in dieser bot sich Wolfsburg die dicke Chance zur Entscheidung in Überzahl. Der Grund? Zu viele Spieler auf dem Eis bei den Eisbären. Diese unnötigen Strafzeiten nehmen einfach nicht ab. Und rund zwei Minuten vor dem Ende jubelten die Gäste über den Siegtreffer. Das Tor war zwar verschoben, doch der Puck ging trotzdem über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Lukas Kohlmüller entschieden auf dem Eis auf „kein Tor“, fuhren aber nochmal zum Videobeweis. Dort sahen sie dann aber, dass das Tor regulär war und somit gewann Wolfsburg mit 3:2 nach Verlängerung. Auch wieder so eine neue Regelauslegung in der DEL, nach der so etwas ab dieser Saison eben zählt. Trevor Mingoia war jedenfalls der Torschütze.

Die Eisbären taten sich zu Beginn äußerst schwer mit dem aggressiven Forechecking der Wolfsburger, dadurch unterliefen ihnen zu viele Fehler, was die Gäste zu einer schnellen 2:0-Führung ausnutzten. Zwar fand man dann noch im ersten Drittel zurück ins Spiel und aufs Scoreboard, aber im weiteren Verlauf tat man sich enorm schwer, Chancen zu kreieren oder aber die Chancen, die man hatte, zu nutzen. Wie in den ersten beiden Heimspielen, wirkte man auch heute wieder vor dem Tor zu hektisch. Die Coolness von den Auswärtsspielen fehlt den Berlinern weiterhin zu Hause. Eine klasse Einzelaktion von Yannick Veilleux sorgte dann immerhin dafür, dass man noch die Verlängerung erreichte. Doch dort sorgte ein weiterer Fehler für die Entscheidung.

Manuel Wiederer vor dem Spiel in Bremerhaven: „Wir können Jeden in der Liga schlagen!“

Heute Abend geht es für die Eisbären Berlin in der PENNY DEL weiter. Die Berliner sind dann an der Küste bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven zu Gast. Die Mannschaft von Chefcoach Thomas Popiesch hat ihren tollen Start in der Champions Hockey League (CHL) auch in der DEL fortgesetzt und die ersten beiden Ligaspiele gewonnen. Damit begrüßen die Bremerhavener die Eisbären morgen als Tabellendritter, während die Hauptstädter von Platz Sechs grüßen. Aber das ist alles so früh in der Saison noch nicht aussagekräftig.

Der Respekt der Berliner vor Bremerhaven ist dennoch riesengroß, wie Parker Tuomie vor dem Spiel sagte. Der Stürmer kehrt in seine Heimatstadt zurück und freut sich damit sowohl darauf als auch auf das Spiel:

Ich freue mich auf Beides. Bremerhaven ist ein sehr guter Gegner, sie haben es auch in der Champions League gezeigt, dass sie Top-Teams schlagen können. Wir zählen natürlich zu den Top-Teams der Liga dazu, Bremerhaven mittlerweile aber auch. Es wird ein harter Kampf auf Augenhöhe. Wir freuen uns schon auf diese Challenge.

Die Duelle zwischen Bremerhaven und Berlin waren zuletzt immer hart umkämpft und Fischtown zählt zu den unbequemen Mannschaften in der DEL. Und in deren Halle zu gewinnen, ist auch immer sehr schwer. In der vergangenen Saison holten aber beide Teams je einen Sieg an der Küste. Wie wird sich Bremerhaven auf dieses Duell vorbereiten, Parker Tuomie?

Jeder Gegner bereitet sich gut auf die Eisbären vor. Da zählt auch Bremerhaven dazu. Wir sind offensiv sehr stark. Vor allem unsere ersten zwei Reihen haben es gegen Iserlohn gezeigt, dass sie Tore schießen können. Wir wollen das jetzt natürlich auch weiterführen hier im nächsten Auswärtsspiel. Bremerhaven wird sich zwar sehr gut auf uns vorbereiten, aber wir hatten auch eine gute Trainingswoche und sind gut auf Bremerhaven vorbereitet. 

Die positiven Sachen dürfen die Berliner sehr gerne fortsetzen, die negativen aus Sicht von Coach Serge Aubin sicherlich nicht. Doch was hat der Trainer aus dem Spiel in Iserlohn mitgenommen, wie geht er das Spiel in Bremerhaven heute Abend an?

Wir machen einfach so weiter wie in letzter Zeit. Wir haben viele verschiedene Aspekte unseres Spiels besser gemacht. Logischerweise wollen wir weniger Tore zulassen als bisher. Bremerhaven spielt ein rundum solides Spiel bisher. Sie haben gute Special Teams, geben bei Fünf-gegen-Fünf nicht viel ab, sie haben einige robuste Spieler. 60 Minuten lang voller Kraft durchzuspielen wird eine schwere Aufgabe, aber wir freuen uns darauf.

Serge Aubin ging anschließend noch tiefer in die Analyse und sieht sein Team auf einem guten Weg:

Es gab viel Positives in der letzten Partie. Unser gesamtes Spiel als Team war gut, Special Teams ebenso und die wichtigen Jungs haben Tore geschossen, was immer gut ist. Man fühlt, wie es zusammenkommt. Nun kommt es auf die Konsistenz an. Wir müssen Sichergehen, den richtigen Einsatz in jedem Spiel zu zeigen und die kleinen Fehler zu reduzieren. Es wird eine lange Saison, aber ich finde gut, wo es momentan hingeht.

Gegen Bremerhaven erwartet die Eisbären erneut ein sehr schweres Auswärtsspiel, denn Bremerhaven ist unberechenbar und hat sich, wie von Parker Tuomie bereits angesprochen, zu einem absoluten Top-Team in der DEL entwickelt. Vor allem auf das Trio Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic müssen die Berliner aufpassen. Zudem verfügen die Fischtowns über ein enorm starkes Powerplay. Die Eisbären müssen also ein Top-Spiel abliefern, um an der Küste drei Punkte einzufahren. Geht es nach Manuel Wiederer, können die Eisbären jedes Spiel gewinnen und außerdem werden sie den Trend in Bremerhaven fortsetzen:

Ich denke auf jeden Fall und das ist auch unser Ziel, dass wir weiter in der Siegerstraße bleiben. Wir können Jeden in der Liga schlagen, aber es ist halt auch so, dass es gegen jeden Gegner schwierig wird. Aber wir sind gut vorbereitet und gehen positiv in die Partie rein.

Wiederer wurde zudem darauf angesprochen, ob man auch in Bremerhaven wieder so ein unterhaltsames Spiel abliefern will wie am Seilersee, oder aber ob man sich dieses Mal eher auf das Ergebnis konzentriert?

Ich denke, das Ziel ist immer der Sieg, aber natürlich wollen wir als Erstes so wenig Gegentore kriegen wie es geht. Am Liebsten wäre es uns, wenn dir immer drei, vier Tore reichen zum Sieg, das ist eigentlich das Optimale. Aber im Endeffekt ist ein Sieg ein Sieg und drei Punkte sind drei Punkte.

Manuel Wiederer kehrte in dieser Saison in die DEL zurück. Ist er inzwischen wieder angekommen und hat er sich eingelebt?

Der Anfang war allgemein schwer, weniger wegen der Liga, einfach weil ich lange nicht gespielt habe. Die Kondition fehlte, aber es wird von Spiel zu Spiel besser und ich fühle mich auch immer besser und ich denke, das kann man auch sehen. 

Ob Wiederer heute Abend in Bremerhaven aber spielen wird, steht noch nicht fest. Denn bei den Eisbären gibt es einen Debütanten an der Küste. Yannick Veilleux wird sein DEL-Debüt feiern. Dadurch haben die Berliner nun einen Stürmer mehr zur Verfügung. Serge Aubin über Yannick Veilleux und evtl. taktische Änderungen deswegen:

Es ist super für unser Team, da er ein wichtiger Spieler für uns ist. Er bringt das physische Spiel mit, das wir brauchen können. Er ist ein intensiver Spieler. Wir sind glücklich, dass er nun bei uns ist und wir weitermachen können.

Wir warten den Spieltag ab. Wir reisen heute nach Bremerhaven und entscheiden dann morgen nach dem Skate am Morgen. Wenn alle gesund sind, ist es Fakt, dass einer der Jungs draußen bleiben muss. Die finale Entscheidung wird morgen früh gemacht.

Was aber sagt Yannick Veilleux über sein Debüt, freut er sich darüber, gab es grünes Licht für einen Einsatz und was sagt er über die Aussagen seines Trainers über ihn selbst?

Genau. Ich freue mich sehr auf mein Debüt und dass ich dem Team helfen kann zu gewinnen. Es gab grünes Licht und das bleibt hoffentlich so. Ich muss an meinen Übungen dranbleiben, so dass ich weiterhin stark bleibe und daran knüpfe ich dann an. Hoffentlich kann ich das aufs Eis bringen, den Rest der Jungs so etwas mehr Platz verschaffen und auch ein paar meiner Fähigkeiten in der Offensive zeigen. 

Alles ist also angerichtet für ein Top-Spiel in der PENNY DEL. Um in Bremerhaven erfolgreich zu sein, müssen die Eisbären sich 60 Minuten an den Gameplan halten. Sie müssen die Fehler minimieren, sie müssen hinten sicher stehen und vorne die Chancen eiskalt verwerten. Zudem sollten sie auf das schnelle Umschaltspiel der Fischtowns vorbereitet sein, denn das ist eine echte Waffe der Mannschaft von Coach Thomas Popiesch. Und natürlich sollten sie sich so gut wie möglich von der Strafbank fernhalten, denn das gefährliche Powerplay der Bremerhavener habe ich bereits angesprochen. Halten sich die Eisbären an den Gameplan und überstehen sie die ersten zehn Minuten im Hexenkessel in Bremerhaven ohne ein Gegentor, ist ein Erfolg an der Küste durchaus möglich. Einfach wird es aber nicht. Doch wie sagte Manuel Wieder so schön: „Wir können Jeden in der Liga schlagen!“ Na dann, zeigt den Fischtowns eure Krallen, Eisbären!