5:0! Effiziente Eisbären lassen Krefeld keine Chance – Seit 125 Minuten ohne Gegentor

Foto: Flo Bande

Die Eisbären Berlin kommen immer besser in Fahrt. Am Montagabend gewannen die Berliner ihr zweites Saisonheimspiel gegen die Krefeld Pinguine verdient mit 5:0 (1:0,2:0,2:0) und feierten somit ihren zweiten Saisonsieg. Dabei versteckten sich die Gäste aus Krefeld keinesfalls, hatten auch Chancen, aber wer so ein schlechtes Powerplay spielt und aus den vielen Möglichkeiten kein Kapital schlägt, der braucht sich am Ende nicht wundern, wenn man mit leeren Händen da steht. Die Eisbären hingegen fanden ihre Effizienz vor dem Tor wieder. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Stammgoalie Mathias Niederberger zurückgreifen. Dafür fehlte Stürmer Sebastian Streu, welcher aber von Haakon Hänelt ersetzt wurde.

Duell auf Augenhöhe, aber die Eisbären mit der Führung

Foto: Flo Bande

In Wolfsburg war man müde und die Beine fehlten, sagte Serge Aubin vor dem Krefeld-Spiel. Man wolle vor dem Tor heute effizienter sein. Dementsprechend legten die Eisbären auch los und suchten sofort den Weg vor das von Ex-Eisbär Marvin Cüpper gehütete Krefelder Tor. Aber auch die Pinguine versteckten sich hier keinesfalls und so entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein sehr kurzweiliges Spiel mit wenig Unterbrechungen und Chancen auf beiden Seiten. Dabei wirkten die Hauptstädter etwas zielstrebiger in ihren Versuchen.
Und so war es auch kein Wunder, dass die Hausherren in Führung gingen. Acht Minuten waren gespielt, da schlug Kris Foucault eiskalt zu. Mit seinem ersten Versuch scheiterte er noch an Marvin Cüpper, dieser suchte im Anschluss die Scheibe, welche Foucault nie aus den Augen verlor und den Ex-Eisbären-Goalie tunnelte – 1:0.
Zwei Minuten später hätte ein anderer Neuzugang beinahe auf 2:0 gestellt. Giovanni Fiore ließ einen Krefelder Spieler an der Bande ganz schön alt aussehen, zog vor das Tor, aber diese feine Einzelleistung wurde nicht mit einem Tor belohnt. Direkt im Gegenzug wäre Krefeld aber fast der Ausgleich gelungen. Deren Top-Scorer Arthur Tyanulin setzte sich über rechts klasse durch, tankte sich vor das Tor und kam per Rückhand zum Abschluss. Die Scheibe blieb anschließend frei vor dem Tor liegen und hätte nur noch ins leere Tor geschossen werden müssen. Aber Ryan McKiernan war hellwach und brachte das Spielgerät aus der Gefahrenzone. Glück für die Eisbären.
Krefeld wurde nun immer besser und zeigte sich immer wieder vor dem Berliner Tor. Zudem bot sich den Seidenstädtern die Möglichkeit, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Aber das Powerplay lief diese Saison bisher noch nicht so gut. So auch heute, denn mehr als ein Onetimer von Mirko Sacher kam nicht an gefährlichen Szenen dabei heraus. Doch Krefeld war auch danach weiterhin offensiv bemüht und begegnete den Eisbären sogar auf Augenhöhe. Krefeld hatte immer wieder gute Phasen, in denen sie gutes Eishockey zeigten.
Zum Ende hin die Eisbären dann mit ihrem ersten Überzahlspiel und das lief ja gerade gegen Bremerhaven sehr gut, als man zwei der drei Tore in Überzahl erzielen konnte. Doch hier klappte es noch nicht. Mark Zengerle verpasste am langen Pfosten lauernd ein klasse Zuspiel vom Torschützen Foucault, kam aber nicht richtig an den Puck heran und so ging die Scheibe knapp am Tor vorbei. Ryan McKiernan versuchte es dann nochmal von der blauen Linie, aber Marvin Cüpper war zur Stelle.
So nahmen die Eisbären eine knappe 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann war nicht unzufrieden mit den ersten 20 Minuten, aber er meinte im Interview bei Magenta Sport auch, dass man es noch besser kann:

Alles in allem war es kein schlechtes Spiel von uns, aber wir können es noch besser. Unser Torhüter ist wieder stark. Wir reden viel und unterstützen uns.

Krefeld im Powerplay harmlos, Berlin dagegen vor dem Tor effizient

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Im Mitteldrittel gab es auf Seiten der Eisbären aber mal wieder ein alt bekanntes Problem. Und zwar das mit der Disziplin. Ganze vier Strafzeiten kassierte man in den zweiten 20 Minuten, saß also satte acht Minuten in diesem Drittel auf der Strafbank. Aber man hatte Glück, dass das Krefelder Powerplay nun nicht gerade zu den gefährlichsten der PENNY DEL zählt.
Im ersten Überzahlspiel war es Tyanulin, welcher zweimal vor dem Tor zum Abschluss kam, aber an Mathias Niederberger scheiterte. Im zweiten Powerplay war Krefeld einfach zu hektisch, spielte das zu unsauber und kam so nur zu ein, zwei Halbchancen. So hatten die Berliner keine große Mühe, auch die insgesamt dritte Unterzahl des Spiels zu überstehen.
Aller guten Dinge sind drei? Ja, aber in diesem Fall galt das nicht für Krefeld und ihr drittes Powerplay. Sondern für die Eisbären und deren drittes Unterzahlspiel im Mitteldrittel. Ausgerechnet Constantin Braun vertändelte an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe, Marcel Noebels zündete den Turbo und fuhr über rechts ins Angriffsdrittel rein, spielte dort den Querpass auf Matt White und der tunnelte Marvin Cüpper zum zweiten Mal an diesem Abend. Das 2:0 per Shorthander (33.).
Im vierten Überzahlspiel der Krefelder hätte es beinahe im Berliner Tor geklingelt, aber Mathias Niederberger wurde zur Krake und hechtete sensationell nach einem Zuspiel von Martin Schymainski auf Filips Buncis rüber und fischte die Scheibe weg und hinterließ verdutzte Krefelder Spieler. Was für ein Wahnsinns-Save von Niederberger.
Den Schlusspunkt in diesem zweiten Drittel setzten dann die Eisbären. Parker Tuomie spielte die Scheibe auf der linken Seite hoch zu Stefan Espeland, welcher abzog. Sein Schuss wurde noch vom Schlittschuh von Mark Olver abgefälscht und schlug hinter Marvin Cüpper ein – 3:0 (39.).
Krefeld war bedient, konnte man doch schließlich vier Überzahlspiele nicht nutzen. Die Eisbären hingegen waren eiskalt vor dem Tor oder aber, um es mit den Worten vom Trainer Serge Aubin zu sagen, effizient. Genau das forderte er von seiner Mannschaft vor dem Spiel.
Martin Schymainski war nach dem Drittel sichtlich bedient beim Interview:

Unser Überzahlspiel ist komplett schlecht gespielt, wir haben Chancen gehabt, kassieren dann aber auch noch ein Gegentor. Das darf uns nicht passieren. Wir haben noch 20 Minuten Eishockey zu spielen. Wir dürfen die Köpfe jetzt nicht hängen lassen, wir müssen jeden Check zu Ende fahren und jeden Zweikampf gewinnen. Und wir müssen Schüsse auf das Tor bringen, das machen wir auch zu wenig.

Zwei kuriose Tore sorgen für den deutlichen Heimsieg

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Das Schlussdrittel begannen die Berliner dann zur Abwechslung mal in Überzahl nach einer Strafe gegen Mirko Sacher mit der Schlusssirene. Und dieses sollten die Hausherren nutzen, wenn gleich man sich wahrscheinlich immer noch fragt, wie das Schlitzohr Leo Pföderl das gemacht hat. Was war passiert? Lukas Reichel zog nach einer Körpertäuschung zum Tor und kam zum Abschluss. Die Scheibe blieb im Anschluss vor dem Tor liegen und es entwickelte sich ein Gewühl, an deren Ende der am Boden liegende Leo Pföderl irgendwie die Scheibe aus dem Gewühl heraus auf seinen Schläger bekam und zum 4:0 einnetzen konnte (42.). Anhand seines Grinsen war wohl allen klar, dass er an dem „Zuspiel“ nicht ganz unschuldig war. Die beiden Hauptschiedsrichter entschieden auf dem Eis auf Tor, fuhren dennoch zum Videobeweis und konnten ihre „On-Ice-Entscheidung“ dort nicht entscheidend widerlegen, weshalb der Treffer galt.
Damit war das Spiel hier eigentlich gegessen, die Körpersprache der Frackträger sagte jedenfalls alles. Krefeld bekam dann nochmal ein Powerplay, aber es war bezeichnend, dass Jonas Müller für die Berliner die gefährlichste Chance hatte. Dagegen war das Überzahlspiel der Eisbären richtig gefährlich. Lukas Reichel scheiterte mit seinem Tip-in-Versuch, Leo Pföderl mit seinem Schuss aus dem Slot und bei Matt Whites Onetimer stand die Latte im Weg.
Krefeld kam eigentlich nur noch einmal in der 52. Spielminute durch Bindulis und in der Schlussminute zu gefährlichen Chancen, aber den Shutout von Mathias Niederberger konnten sie nicht verhindern. Aber dafür fingen sich die Pinguine drei Minuten vor dem Ende des Spiels noch den fünften Treffer ein. Und auch dieser war äußerst kurios. Kris Foucault war frei durch, Daniil Valitov konnte den Eisbären-Stürmer nur per Foul stoppen. Alle dachten nun, es gäbe einen Penalty. Aber die Scheibe war spielbar und Matt White schaltete am schnellsten, schoss sie auf das Tor und dort rutschte sie Marvin Cüpper unglücklich über die Fanghand – 5:0 (57.).

Der zweite Heimsieg also im zweiten Heimspiel. Und dieser kam dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu Stande. Das fing hinten bei einem starken Mathias Niederberger an, der alle Schüsse – und es waren angesichts der zahlreichen Überzahlspiele der Krefelder nicht wirklich viele – parieren konnte. Die Defensive der Eisbären stand wie schon gegen Wolfsburg sehr kompakt, machte die Schusswege geschickt zu und ließ Krefeld so kaum Platz für hochkarätige Chancen. Und vor dem Tor war man, wie vom Coach gefordert, sehr effizient und erzielte fünf Tore. Davon war eins in Über- und eins in Unterzahl dabei. Die Special Teams funktionieren also sehr gut bei den Hauptstädtern. Während die Eisbären eins seiner drei Überzahlspiele nutzten, überstand man alle sechs Unterzahlspiele schadlos und traf dabei sogar einmal ins Krefelder Tor.
Und auch die Neuzugänge Matt White und Kris Foucault stachen mit zwei Toren (White) und einem Tor und einer Vorlage (Foucault) hervor. Aber insgesamt war es von allen Spielern eine starke Teamleistung. Und was man auch noch hervorheben muss: Die Eisbären sind nun seit 125 Minuten ohne Gegentor in der PENNY DEL. Und wenn man dann noch bedenkt, dass Bremerhaven auch erst in der Schlussphase sein zweites Tor erzielen konnte, dann zeigt das, wie stark die Berliner Defensive in dieser Saison ist. Da werden sich noch einige Teams die Zähne dran ausbeißen.

Und was hatte Mathias Niederberger nach dem Spiel zu berichten?

Wir waren größtenteils sehr stabil, wir haben alles gegeben, kein Gegentor zu bekommen. Trotzdem haben wir uns viele Chancen erspielt und auch viele Tore gemacht. Es ist kein Geheimnis, dass man defensiv sehr stark spielen muss, um in dieser Liga Spiele zu gewinnen.

Während Mathias Niederberger also sehr zufrieden und gut gelaunt war, sah die Stimmungslage bei seinem Bruder Leon gänzlich anders aus:

Die Stimmung ist nicht so gut. Am Ende des Tages verlieren wir zu eindeutig. Wir können mit der Leistung nicht zufrieden sein. Das Powerplay reicht nicht, wir trainieren es zwar, aber wenn du sechs Chancen gegen Berlin bekommst, muss man auch mal ein Tor schießen. In den Spielen davor waren gute Ansätze dabei, welche wir mitnehmen konnten. Heute war nichts dabei, was wir mitnehmen können.

Frank Hördler vor dem Krefeld-Spiel: „Wir müssen den Puck gefährlicher vor das Tor bringen und da auch die Tore machen“

Für die Eisbären Berlin verlief der Saisonstart in die neue PENNY DEL-Saison mit vier Punkten aus zwei Spielen durchaus viel versprechend. Dem 3:2 gegen Bremerhaven zum Auftakt in der heimischen Arena am Ostbahnhof folgte am Dienstagabend eine knappe und unglückliche 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Grizzlys Wolfsburg. Doch dennoch war man mit diesem Spiel und dem Auftritt dort sehr zufrieden, wenn gleich man natürlich mit dem Spielausgang haderte. Gegen die Krefeld Pinguine, welche morgen Abend ab 18:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena zu Gast sind, will man nun eine Antwort geben. Trainer Serge Aubin sagte dazu nach dem gestrigen Training:

Ich denke, es gab viel Positives im letzten Spiel, aber dass wir verloren haben, hatte dennoch einen bitteren Nachgeschmack. Wir werden versuchen, eine Antwort darauf zu geben, besonders weil wir zu Hause spielen. Es ist ein großes Spiel für uns, die gesamte Mannschaft ist gesund und bereit loszulegen.

Mit viel Positivem hatte er recht. Man erspielte sich Chancen, man stand hinten sehr kompakt und ließ wenig hochkarätige Chancen zu. Wenn doch was durch kam, war Tobias Ancicka bei seinem DEL-Debüt zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Das Einzige, was in diesem Spiel in Niedersachsen nicht stimmte, war die Torausbeute. Daher weiß man auch, was gegen Krefeld besser laufen muss: Kapitän Frank Hördler dazu:

Ich denke doch schon, dass war auch gegen Wolfsburg ein sehr gutes Spiel gewesen auf beiden Seiten. Beide Seiten haben auch das Tor gut verteidigt. Deswegen denke ich, dass wir den Trend fortsetzen können. Das Einzige, was wir halt noch machen müssen, ein bisschen mehr den Puck gefährlicher vor das Tor bringen und da auch die Tore machen.

Man hatte gegen Bremerhaven und auch in Wolfsburg schon gesehen, dass das Team wesentlich stärker spielt, als es noch im MagentaSport-Cup der Fall gewesen war. Man erzeugte viel mehr Torgefahr, man spielte ein besseres Powerplay und zeigte auch ein starkes Penaltykilling. Was mit großer Wahrscheinlichkeit auch an den drei Neuzugängen liegt, welche nach dem Vorbereitungsturnier zu den Hauptstädtern wechselten. Matt White und Kris Foucault, welche die DEL bereits in- und auswendig kennen sowie Giovanni Fiore. Diese drei verliehen dem Kader der Eisbären deutlich mehr Tiefe und Offensivpower.

Dass natürlich noch nicht alles rund laufen kann nach zwei Spieltagen, ist auch verständlich. Aber je länger das Team zusammen ist, zusammen trainiert, desto mehr werden sie sich auch aufeinander abstimmen und dann wird auch das Spiel von mal zu mal besser und die Tore werden fallen.
Denn hinten sieht das schon sehr gut aus, nur vorne muss man eben noch ein bisschen am Abschluss feilen. Aber das tun die Jungs im Training und das gestrige war nach Aussage von Trainer Serge Aubin sehr gut:

Ja, es war sehr gut und wir haben heute auf das Gaspedal gedrückt, um einen Teil des Essens der letzten Tage loszuwerden. Wie ich gesagt habe, wir sind komplett gesund, also sollten wir ein vollständiges Lineup haben.

Und wenn die Eisbären auf alle Spieler zurückgreifen können, werden sie noch unberechenbarer. Dann kann von jeder der vier Angriffsreihen Torgefahr ausgehen und das wird es Krefeld schwer machen. Zumal die Seidenstädter sowieso unter Druck stehen, verloren die Pinguine doch ihre ersten beiden Spiele in der neuen Saison. Dem 1:4 in Wolfsburg folgte ein knappes 2:3 gegen Iserlohn. Auffällig bisher: Krefeld ging in beiden Spielen mit 1:0 in Führung, am Ende aber als Verlierer vom Eis. Von daher sollten die Eisbären Krefeld vielleicht in Führung gehen lassen…

Eine wichtige Frage in Sachen Personal ist sicher die auf der Torhüterposition. Tobias Ancicka musste am Dienstag kurzfristig für den angeschlagenen Stammgoalie Mathias Niederberger zwischen die Pfosten, zeigte da aber eine sehr starke Leistung und feierte so ein gelungenes DEL-Debüt, in dem er in 65 Minuten die Null festhielt. Doch morgen Abend gegen Krefeld wird wohl Mathias Niederberger zwischen die Pfosten zurückkehren. Serge Aubin dazu:

Ja, Mathias ist gesund und bereit loszulegen. Wir warten, bis wir eine endgültige Entscheidung treffen, aber ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, dass Mathias zwischen den Pfosten gegen Krefeld stehen wird.

Für einen Krefelder Spieler wird es morgen Abend sicher ein ganz besonderes Spiel werden. Die Rede ist natürlich von Verteidiger Constantin Braun, welcher sich von den Eisbären nach Krefeld hat ausleihen lassen. Frank Hördler wurde darauf angesprochen, ob es komisch ist, ihn auf der anderen Seite zu sehen, da das ja noch nie vorgekommen ist:

Beim Constantin nicht, beim Lolle schon. Jetzt kommen ja Beide in einem Team. Ne, das wird schon erstmal, glaube ich, etwas Besonderes für Ihn sein. Auch für ihn wird es, der seit so vielen Jahren für die Eisbären gespielt hat, jetzt auf der anderen Seite zu stehen, glaube ich auch nicht einfach werden. Was mich sehr freut, dass er da viel Eiszeit bekommt, viel spielt, das er eine sehr wichtige Rolle spielt. Dass er sich anscheinend auch sehr wohlfühlt. Die letzten Spiele, die man gesehen hat, war er viel in Szene für Krefeld. Deswegen bin ich gespannt, wie er hier in Berlin auftreten wird und ich freue mich darauf.

Los geht es morgen Abend wie bereits erwähnt schon um 18:30 Uhr, Magenta Sport überträgt wieder live aus der Arena am Ostbahnhof.

2:0-Auswärtssieg in Krefeld: Eisbären holen drei wichtige Punkte und bauen Vorsprung auf Bremerhaven aus

So kann man aus der Länderspielpause kommen: Die Eisbären Berlin haben den Hauptrunden-Endspurt mit einem Sieg begonnen. Bei den Krefeld Pinguinen setzte sich der Hauptstadtclub vor 4.993 Zuschauern in der YAYLA Arena mit 2:0 (1:0,1:0,0:0) durch und holte somit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz Vier. Ein sehr souveräner und solider Auftritt genügte, um die Punkte aus der Seidenstadt zu entführen. Allerdings gab es auch einen großen Chancenwucher, weshalb der Sieg auf jeden Fall auch hätte höher ausfallen können. 

Eisbären-Coach Serge Aubin musste auf Constantin Braun verzichten, konnte dafür aber auf Louis-Marc Aubry zurückgreifen. Im Tor vertraute er wieder Justin Pogge, welcher heute seinen ersten Shutout in der DEL feiern sollte.

Es war das Duell des besten Top-Scorers der Liga, Chad Costello (46 Scorerpunkte), gegen den drittbesten Scorer, Marcel Noebels (42). Und der Respekt beider Spieler vorm jeweils anderen waren groß. So sagte Costello über Noebels zum Beispiel:

Er ist sehr gefährlich, ein sehr großer und robuster Spieler. Wir wollen ihn heute aus dem Scoreboard raushalten.

Und Noebels über Costello:

Er hat die letzten Jahre seinen Platz in den Top-10 gefunden. Er ist eiskalt vor dem Tor und hat ein gutes Auge für seine Mitspieler. Wir wollen ihn heute aus dem Spiel nehmen.

Foto: ela on tour

Nun aber hinein ins Spiel. Krefeld war von Beginn an hellwach und hatte schon in der ersten Minute die dicke Chance zum 1:0, aber die Scheibe ging nur an den Pfosten. Die Seidenstädter mit einem sehr schwungvollen Beginn. Die Erleichterung über die Rettung des Traditionsvereins war den Spielern sichtlich anzumerken, sie spielten befreit auf.
Nach drei Minuten bot sich den Hausherren schon die erste Chance in Überzahl zu agieren. Eine Disziplin, wo es in den letzten beiden Spielen mit vier Toren sehr gut beim KEV lief. Auch in diesem Überzahlspiel hatte man zwei, drei gefährliche Schüsse, aber mehr war es am Ende dann auch nicht.
Fünf Minuten waren gespielt, als es erneut „Peng“ am Berliner Gestänge machte, Garrett Noonan hatte abgezogen. Kurz darauf das erste Powerplay für die Berliner, welches aber nicht wirklich für Gefahr sorgte.
Dennoch kamen die Eisbären fortan besser ins Spiel, mussten aber erneut in Unterzahl ran, nachdem Kapitän André Rankel für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Dort aber hatten die Eisbären eine gute Chance, als Maxim Lapierre und Landon Ferraro einen 2-auf-1-Angriff fuhren, Lapierre sich für den Abschluss entschied und damit an Oskar Östlund scheiterte.
Je länger das Auftaktdrittel dauerte, desto mehr drückten die Berliner dem Spiel ihren Stempel auf. Es folgte eine Drangphase zwischen der 12. und 13. Minute, nach dieser fiel dann auch der Führungstreffer. Krefeld bekam den Puck im Slot nicht weg, KEV-Verteidiger Alex Trivellato legte den Puck direkt auf die Kelle von Sebastian Streu und der zog eiskalt ab – 1:0 (13.). Das vierte Saisontor des Youngsters.
Auch danach die Gäste von der Spree weiterhin offensiv ausgerichtet, standen hinten sehr kompakt und ließen kaum noch etwas vom KEV zu. Die Hausherren wären kurz vor der ersten Pause dann aber beinahe noch zum Ausgleich gekommen, aber Top-Scorer Chad Costello bekam die Scheibe vor dem Tor nicht richtig unter Kontrolle und so wurde es nur halb gefährlich für die Eisbären, welche die 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause nahmen.
Ex-Eisbär Laurin Braun mit seinem Statement zum ersten Drittel bei Magenta Sport:

Wir sind gut rein gekommen, haben dann aber den Faden verloren und uns einlullen lassen. Dadurch haben wir dann das Tor bekommen.

Im zweiten Drittel gehörte die erste gefährliche Szene den Gästen, als Rückkehrer Aubry von rechts

Foto: ela on tour

scharf vor das Tor passte, Landon Ferraro die Kelle hin hielt, aber an Östlund scheiterte. Krefeld kam zum ersten Abschluss nach einem Puckverlust der Eisbären im eigenen Drittel. Und im kurz darauf folgenden Powerplay hatte Vincent Saponari die dicke Chance, aber er scheiterte mit seinem Versuch aus dem Slot an Justin Pogge.
Von nun an hatten die Gäste aus der Hauptstadt das Geschehen komplett im Griff, hielten das Spiel vom eigenen Tor fern, setzten vorne immer wieder Akzente und hatten gute Chancen. Einzig an der Chancenverwertung mangelte es. Aber doch sollte das 2:0 fallen. KEV-Goalie Oskar Östlund konnte einen Schuss nur prallen lassen, Kapitän André Rankel schaltete am schnellsten und erhöhte auf 2:0 (34.).
Es ging anschließend weiterhin nur in eine Richtung, die Eisbären hatten die Zügel fest in der Hand. Krefeld kam einfach nicht hinein ins Spiel und so dominierten die Eisbären mit 21:4-Torschüssen das Mitteldrittel mehr als deutlich. Und kurz vor der zweiten Pause hätte Austin Ortega bei einem 3-auf-1-Konter beinahe noch das 3:0 erzielt, aber sein Schuss landete am Pfosten. So blieb es also beim 2:0 nach 40 Minuten.
Torschütze André Rankel mit seinem Statement nach dem zweiten Drittel im Interview bei Magenta Sport:

Wir haben das Spiel momentan unter Kontrolle. Wir müssen weiter geradlinig spielen, nicht zu verspielt sein. Sie warten auf Fehler von uns und Konter, die dürfen wir ihnen nicht geben. Wir müssen im letzten Drittel unsere Chancen nutzen und körperlich zulegen.

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Im letzten Drittel sollte sich am Spielverlauf auch nichts mehr ändern. Krefeld tat sich weiter schwer und wenn sie mal zu Chancen kamen, vergaben sie diese kläglich. So geschehen in Minute 44, als Kai Hospelt bei einem Konter des KEV zum Abschluss kam, aber knapp am Tor vorbei schoss.
Die Eisbären anschließend mit einem Powerplay, aber da wurde es nur einmal gefährlich, ansonsten kamen die Pässe nicht an. Gefährlich wurde es dann aber noch einmal Mitte des letzten Drittels nach einem Scheibenverlust der Pinguine im eigenen Drittel. Landon Ferraro und Austin Ortega scheiterten aber an Oskar Östlund.
Danach plätscherte das Spiel nur noch so vor sich hin. Die Krefelder konnten nicht und die Eisbären mussten nicht unbedingt etwas für das Spiel tun. Ein weiteres Powerplay vergaben die Krefelder kläglich, auf der anderen Seite vergaben Maxim Lapierre, James Sheppard und André Rankel weitere gute Möglichkeiten. Am 2:0-Sieg sollte das aber nichts mehr ändern.

Die Eisbären haben die Pflichtaufgabe in Krefeld souverän gelöst, hätten bei einer besseren Chancenverwertung auch höher gewinnen können wenn nicht sogar müssen. Aber positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass man hinten sehr kompakt stand und kaum etwas zu ließ, das Spiel ab Mitte des Spiels vollkommen unter Kontrolle hatte und sich Chancen erspielte. Wenn man eben etwas kritisieren muss, dann die wie bereits erwähnte

Foto: ela on tour

schlechte Chancenverwertung und auch wieder das schlechte Powerplay, welches im Hinblick auf die Playoffs definitiv besser werden muss. Da kann es spielentscheidend sein.
Aber eins war dennoch zu sehen, was im Vergleich zur Vergangenheit schon besser war: Man nahm ein vermeintlich schwachen Gegner nicht auf die leichte Schulter, spielte konzentriert und hielt sich an den Gameplan. Den Schwung aus diesem Spiel kann man nun mit in das wichtigste Spiel des Wochenendes nehmen, denn am Sonntagmittag geht es bekanntlich gegen den Erzrivalen Adler Mannheim und um weitere wichtige Punkte im Kampf um Platz Vier. Der heutige Spieltag verlief in dieser Hinsicht aus Eisbären-Sicht schon einmal perfekt, verloren doch die direkten Konkurrenten Bremerhaven und Düsseldorf, weshalb der Vorsprung auf Platz Fünf auf vier Punkte angewachsen ist.

Doch trotz des Auswärtssieges war Torschütze Sebastian Streu im Interview nach dem Spiel bei Magenta Sport nicht vollkommen zufrieden:

Wir haben die ersten 40 Minuten ganz stark gespielt. Aber in den letzten 20 Minuten haben wir aufgehört zu spielen. Wir können es auf jeden Fall viel besser. Wir haben heute nur 40 Minuten gut gespielt, aber dennoch war es ein Sieg und zwar ein sehr wichtiger. Wir wollen in den Top-4 bleiben.

In Krefeld und gegen Mannheim: Hinein in den Hauptrunden-Endspurt

Jetzt geht es in die Crunch-Time der diesjährigen Hauptrunde der DEL-Saison 2019/2020. Mit dem Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen morgen Abend startet für die Eisbären Berlin das zehn Spiele umfassende Restprogramm bis zum Ende der Hauptrunde. Es wird mal wieder eines dieser Wochenenden der Gegensätze sein. Schließlich trifft man am Wochenende neben dem Kellerkind Krefeld am Sonntagmittag auch noch auf das Top-Team der Adler Mannheim. Das werden also zwei komplett unterschiedliche Spiele werden, denn für Krefeld geht es nicht mehr wirklich um die Playoffs und Mannheim kämpft genau wie Berlin noch um jeden Punkt im Kampf um die bestmögliche Ausgangsposition für die bevorstehenden Playoffs.

Serge Aubin hat dennoch großen Respekt vor dem morgigen Gegner Krefeld (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 13.02.2020):

Krefeld ist eine offensiv sehr gefährliche Mannschaft. Sie brauchen nicht viele Chancen, um Tore zu erzielen. Ich freue mich wirklich darauf, unser Team zu sehen, wie es eine sehr solide defensive Partie abliefert, sehr viel Schlittschuh läuft und den Gegner unter Druck setzt.

Beide Mannschaften werden morgen Abend zum letzten Mal in dieser Saison aufeinander treffen. Bisher spricht die Bilanz mit 2:1-Siegen für Berlin, welche das erste Heimspiel mit 6:2 und das erste Gastspiel in der Seidenstadt mit 4:1 gewannen, dafür aber im zweiten Heimspiel an der Spree von den Pinguinen mit 5:1 abgeschossen wurden. Da ist also noch eine Rechnung offen, welche man mit großer Wahrscheinlichkeit begleichen möchte.
Man darf gespannt sein, wie Krefeld in dieses Spiel gehen wird, geht es doch für sie eigentlich um rein gar nichts mehr angesichts von 14 Punkten Rückstand auf Platz Zehn, welcher für die Pre-Playoffs berechtigen würde. Die Eisbären hingegen werden klar fokussiert in dieses Spiel gehen, geht es doch darum, im Kampf mit Bremerhaven und Düsseldorf Platz Vier und das damit verbundene Heimrecht im Viertelfinale abzusichern. Geht man also mit der nötigen Konzentration in dieses Spiel, nimmt Krefeld auch wirklich ernst und hält 60 Minuten konstant an seinem Gameplan fest, dann sollten die drei Punkte im Gepäck mit zurück in die Hauptstadt reisen.
Aufpassen und in den Griff bekommen müssen die Eisbären vor allem die beiden Angreifer Chad Costelle (46 Scorerpunkte) und Daniel Pietta (42). Wenn die Eisbären diese beiden Spieler aus dem Spiel nehmen, dann sollte es mit dem Sieg klappen.

Das komplette Gegenteil wird dann die Partie am Sonntagmittag (Achtung: Bully um 13:15 Uhr!!!) gegen den Erzrivalen Adler Mannheim werden. Dort wird man eine mehr als hart umkämpfte Partie auf Playoff-Niveau erleben. Beide Mannschaften kämpfen um wichtige Punkte und werden diese nicht kampflos herschenken. Alleine schon aus diesem Grund wird uns da ein hochinteressantes Spiel mit Playoff-Charakter erwarten. Aber natürlich auch aufgrund der Geschichte dieser beiden Traditionsvereine, denn es ist kein Geheimnis, dass sich Berlin und Mannheim auf keinen Fall mögen. Was für noch mehr Würze in diesem ohnehin schon wichtigen Spiel sorgen wird.
In diesem Duell kann man durchaus davon ausgehen, dass das Aufeinandertreffen am Sonntag noch nicht das letzte in dieser Saison sein wird. In den Playoffs könnten sich die Wege dieser beiden Mannschaften durchaus erneut kreuzen. Und die bisherige Hauptrunden-Bilanz spricht mit 2:1-Siegen für Mannheim. Die Adler gewannen beide Heimspiele (4:1/7:3), verloren dafür aber das erste Spiel in Berlin deutlich mit 5:1. Sie werden am Sonntag also auf Wiedergutmachung aus sein.
Bei den Kurpfälzern muss man natürlich auf jede Menge Spieler aufpassen, denn sie verfügen über richtig gute Spieler in ihren Reihen. Zum Beispiel Verteidiger Mark Katic mit satten 31 Scorerpunkten oder aber den Stürmern Borna Rendulic (42), Ben Smith (41), Andrew Desjardins, Jan-Mikael Järvinen (beide 38) und Matthias Plachta (37).
Vorsicht ist also geboten, aber gleiches gilt natürlich auf für Mannheim, denn die Eisbären verfügen aktuell über die Top-Reihe Leo Pföderl, James Sheppard und Marcel Noebels, die im Moment alles kurz und klein schießt.

Gucken wir in die Statistik, sind Punkte morgen Abend in Krefeld definitiv garantiert. Denn seit September 2015 traten die Eisbären nur einmal die Heimreise ohne Punkte im Gepäck an. Und auch Punkte gegen Mannheim sind im Bereich des Möglichen, haben die Berliner doch seit 2017 viermal zu Hause fünf oder sogar mehr Treffer gegen die Kurpfälzer erzielt. Die Aussichten auf dieses Wochenende sehen also schon einmal gut aus, nun liegt es an den Spielern, diese auch in Punkte umzuwandeln.

Und im Hinblick auf die Schlussphase der diesjährigen DEL-Hauptrunde ist es von enormer Bedeutung, dass Stürmer Louis-Marc Aubry wieder zur Verfügung steht. Er wird dem Kader noch mehr Tiefe verleihen und den Berlinern noch mehr Möglichkeiten in der Offensive geben. Sie sind also noch schwerer auszurechnen als ohnehin schon.
Weiterhin fehlen werden hingegen Vincent Hessler, Florian Busch, Sean Backman und Constantin Braun. Dafür kehrt Goalie Marvin Cüpper am Samstag nach seiner Leihe zu Kooperationspartner Weißwasser zurück in die Hauptstadt.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen am 14.02.2020:

Tor:

Sebastian Dahm, Justin Pogge

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

In Weißwasser:

Marvin Cüpper, Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Constantin Braun (Knie), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

1:5 gegen die Krefeld Pinguine: Ein emotionsloser Auftritt der Eisbären Berlin

Ausgabe #14:

Heute war ein Spiel ohne Emotionen und das war das größte Problem“! Das waren die Worte von Eisbären-Coach Serge Aubin nach dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine, welches die Berliner vor 9.823 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof vollkommen verdient mit 1:5 (1:3,0:1,0:1) verloren. Nach dem einen guten Drittel gegen Düsseldorf am Donnerstag und den beiden starken Dritteln in Wolfsburg am Sonntag hatten alle Fans gehofft, dass die Hauptstädter gegen Krefeld endlich mal wieder drei volle gute Drittel spielen würden. Und in der Tat, sie spielten drei Drittel konstantes Eishockey, nur war es konstant schlechtes Eishockey. Oder aber wie es der Trainer sagt, ohne Emotionen. Und so kannst du in dieser Liga kein Spiel gewinnen.

Bei den Berlinern fehlten gegen die Seidenstädter gleich acht Spieler: Marvin Cüpper, Vincent Hessler, André Rankel, Florian Busch, Lukas Reichel, John Ramage, Sean Backman und Leo Pföderl. So kam Youngster Thomas Reichel nach seinem DEL-Debüt am Sonntagnachmittag in Wolfsburg nun auch zu seinem Heim-Debüt für die Eisbären, bei denen erneut Sebastian Dahm das Tor von Beginn an hütete.
Was für viele Fans anscheinend immer noch ein Dorn im Auge ist, aber an dieser Stelle muss einfach mal gesagt werden, dass dieses ständige Rumgemeckere an Sebastian Dahm einfach nur noch nervt. Ja, er ist sicherlich nicht so ein Top-Goalie wie ein Petri Vehanen, Rob Zepp oder Kevin Poulin, dennoch hat er den Eisbären in dieser Saison auch schon Spiele und Punkte gewonnen. Es ist nicht sein Fehler, wenn seinen Vorderleuten ständig Patzer unterlaufen und er sich den gegnerischen Spielern alleine gegenüber ausgesetzt sieht. Dass er zu viel prallen lässt, ist die Wahrheit, aber Verteidiger sind auch dafür da, den Rebound zu verhindern und das eigene Tor zu schützen. So, wie es die Krefelder gestern gemacht haben. Das hätte man sich mal von den Eisbären gewünscht.
Die Eisbären verfügen eben ligaweit nicht gerade über das beste Torhüter-Duo, aber da nehmen sich beide nicht viel und die Torhüter sind im Endeffekt die ärmsten Schweine, wenn die Vorderleute so viel Mist bauen und Fehler machen, müssen sie es letztendlich ausbaden. Wenn man einen Sebastian Dahm nach JEDEM Gegentor, egal ob er schuld hat oder nicht, kritisiert, wird das seine Leistung sicher nicht besser machen. Denn damit verunsichert Ihr ihn nur noch mehr. Die GESAMTE Mannschaft wird unterstützt bis zum bitteren Ende und dazu gehört seit dieser Saison eben auch Sebastian Dahm. Ob es Euch passt oder nicht, er steht im Tor der Eisbären und hat auch schon richtig starke Spiele und Leistungen gezeigt, also hört einfach mit dem Dahm-Hating auf und steckt Eure Energie lieber in den Support der Mannschaft. Denn die ist es, die derzeit stark verunsichert ist und daran sind ALLE Spieler schuld.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Nun aber zum Spiel, wenn gleich es davon auch nichts Positives zu erzählen gibt. Obwohl der Start noch gut war. Drei Minuten waren gespielt, da stocherte Louis-Marc Aubry im dritten Versuch den Puck ins Tor und brachte die Eisbären mit dem insgesamt 400. DEL-Tor gegen Krefeld mit 1:0 in Führung.
Diese hielt nur nicht lange. Krefeld ist bei Kontern brandgefährlich, hatte sich nur nicht bis in die Hauptstadt herum gesprochen. Und so wurde man vom KEV eiskalt ausgekontert. Chad Costello mit dem Querpass vor dem Tor und Daniel Pietta kam seiner Lieblingsbeschäftigung nach – 1:1 (6.).
Die Eisbären danach zwar optisch überlegen, aber die Schüsse auf das Krefelder Tor waren keinesfalls gefährlich. Weil die Box der Pinguine kompakt stand und die Eisbären zu Schüssen von außen zwang.
Und was machte Krefeld? Das, was sie halt am Besten können, Kontern! Justin Hodgman zog mit der Scheibe ins Angriffsdrittel, zog vors Tor, legte den Puck zurück auf Mike Schmitz, welcher trocken einnetzte – 1:2 (13.).
Und dann hatten die Seidenstädter ihr erstes Powerplay und zeigten den Hausherren mal, wie das geht. Denn die Eisbären hatten ihr einziges Überzahlspiel im Auftaktdrittel kläglich vergeben. Pietta mit dem Pass hoch zur blauen Linie, wo Phillip Bruggisser zum Schuss ausholte und auf 3:1 erhöhte (18.).
Somit lagen die Berliner nach den ersten 20 Minuten mit 1:3 hinten und alle Fans in der Arena am Ostbahnhof hofften auf ein „zweites Wolfsburg„.

Und früh im Mitteldrittel gab es auch die Chance, in Überzahl zu spielen. Aber das am Sonntag noch

Foto: eisbaerlin.de/walker

so bärenstarke Powerplay war gegen Krefeld nur noch ein Schatten seiner selbst. Das war erschreckend schwach.
Danach die Eisbären zwar bemüht, nach vorne zu spielen. Aber es blieb dabei, Krefeld verteidigte sehr kompakt und machte die Schusswege zu, drängte die Eisbären zu Schüssen aus der ungefährlichen Zone und so waren die Versuche der Berliner äußerst harmlos. Und Krefeld tauchte immer mal wieder vor dem Berliner Tor auf, einmal schlossen sie einen Angriff sogar noch erfolgreich ab. Hodgman scheiterte noch an Dahm, bekam die Scheibe aber weitergespielt zu Garrett Noonan, welcher angerauscht kam und zum 4:1 einschoss (31.).
Fortan ein weiteres Powerplay für die Eisbären, aber ein Fazit dazu sparen ich mir lieber. Nach 40 Minuten lagen harmlose Eisbären mit 1:4 gegen den KEV hinten. Diese hatten keine große Mühe, den Vorsprung sogar noch auszubauen.

Im Schlussdrittel das selbe Bild wie die beiden Drittel zuvor. Eisbären, die zwar wollten, aber nicht konnten und Krefelder, die nicht viel unternehmen mussten, um hier zu gewinnen. Sie standen einfach weiter kompakt hinten und das war schon der Schlüssel zum Sieg. Denn den Eisbären fiel einfach nichts ein, wie man diese Defensive knacken könnte. Es mangelte einfach an allem, um ein Spiel in der DEL zu gewinnen. Deswegen gibt es über das letzte Drittel auch nicht mehr zu sagen. Einzig erwähnenswert war noch das Empty-Net-Goal von Jacob Lagacé eine Minute vor dem Ende dieser aus Eisbären-Sicht grausamen Partie – 1:5 (60.).

Foto: eisbaerlin.de/walker

Wir Fans wollten endlich mal wieder drei konstante Drittel der Eisbären Berlin. Nur war damit nicht gemeint, dass sie über 60 Minuten so erschreckend schwach spielen sollten. Man spielte, wie es Serge Aubin richtig sagte, ohne Emotionen. Man kam selten in die Zweikämpfe, fuhr meistens nur neben den Krefeldern her, ab und zu versuchte man sie mal zu stören, ließ dann aber auch schnell wieder los. Die Defensive wirkte komplett ungeordnet, da stimmte die Zuordnung überhaupt nicht. Ein gelungenes Aufbauspiel gelang nicht, weil man sich einen Fehlpass nach dem nächsten leistete. Pässe an den Mitspieler zu bringen, war auch eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. Das Powerplay verdiente den Namen nicht. In der Offensive mangelte es an Spielwitz, an Kreativität, an Ideen, die kompakte Abwehr der Pinguine zu knacken. Die Mannschaft wirkte komplett lustlos und zeigte keinen Willen, dieses Spiel gewinnen oder aber beim 1:4-Rückstand noch drehen zu wollen. Mit dieser Einstellung kann man aber auch in kein Spiel gehen, denn da ist es vorprogrammiert, dass man verliert.
Und wenn man schaut, wer als nächstes in der Mercedes-Benz Arena zu Gast ist, kann einem Angst und Bange werden. Denn der Deutsche Meister, die Adler aus Mannheim, schauen in der Hauptstadt vorbei und die Kurpfälzer kommen gestärkt nach Berlin, waren in den letzten Spielen einfach nicht zu bezwingen. Treten die Eisbären da erneut so emotionslos auf, droht ein Debakel gegen den Erzrivalen. Man kann nur hoffen, dass die Jungs uns Fans das nicht antun wollen und stattdessen für die Farben des Vereins und den Eisbären-Kopf auf dem Trikot kämpfen werden. Gerade gegen diesen Gegner. Reißt Euch zusammen und fangt an, Eishockey zu spielen!

4:1-Sieg in Krefeld: Marcel Noebels trifft doppelt bei seinem Heimatclub und Leo Pföderls Serie geht weiter

Sie haben vielleicht die beste Tiefe im Kader und sind für mich ein Meisterschaftskandidat in dieser Saison„. Das waren die Worte von Krefelds Coach Brandon Reid vor dem Spiel heute Abend gewesen. Wie ein Meisterschaftskandidat spielten die Eisbären Berlin nun nicht über weite Strecken, dennoch stand am Ende vor 4.615 Zuschauern in der YAYLA Arena ein souveräner und verdienter 4:1 (1:0,2:0,1:1)-Sieg bei den Krefeld Pinguinen und somit der zweite Sieg in Serie für die Berliner zu Buche.

Eine Änderung im Vergleich zum Augsburg-Spiel: Torjäger Leo Pföderl kehrte nach zwei Spielen verletzungsbedingter Pause zurück in den Kader, Youngster Sebastian Streu musste dafür zurück zu Kooperationspartner Lausitzer Füchse. Im Tor startete erneut Sebastian Dahm, der am Sonntag seinen zweiten Heim-Shutout in Folge feierte.

Das Spiel begann sehr verhalten und ohne größere Highlights. Es waren die Eisbären, die sich nach drei Minuten erstmals im gegnerischen Drittel festsetzen konnten und durch Landon Ferraro die erste kleinere Chance der Partie hatten. Die Pinguine kamen erst nach und nach ins Spiel, hatten dann aber die erste dicke Chance der Partie. Travis Ewanyk kam nach einem Fehler in der Berliner Defensive zum Abschluss, doch sein Schuss, welcher noch abgefälscht wurde, ging knapp am Tor vorbei (7.).
Nur eine Minute später ein Missverständnis bei den Eisbären, DEL-Top-Scorer Chad Costello auf einmal frei vor Dahm, diesen wollte er ausspielen, aber der dänische Nationaltorhüter behielt in diesem Duell die Oberhand. Direkt im Gegenzug die Eisbären mit einer guten Chance, aber auch diese vergab James Sheppard.
Dieser kurzen Phase mit zwei dicken Chancen folgte dann aber wieder eine Phase, in der die Defensivreihen das Geschehen dominierten und wenig Hochkarätiges zuließen. Die Eisbären nahmen dann aber ein bisschen Fahrt auf und versuchten, mehr für das Spiel zu tun. Und für diesen kleinen Aufwand belohnte man sich anschließend mit dem 1:0. Austin Ortega kam mit viel Tempo durch die neutrale Zone und hinein ins Angriffsdrittel. Sein erster Schuss wurde noch geblockt, der Nachschuss per Rückhand fand dann aber letztendlich den Weg ins Krefelder Tor, welches Dimitri Pätzold an diesem Abend hütete (13.). Ortega bestätigte also seine glänzende Form, nachdem ihm bereits im Heimspiel gegen Augsburg drei Scorerpunkte (1 Tor/2 Vorlagen) gelangen.
Die Eisbären danach noch mit ein, zwei weiteren Möglichkeiten, aber ein weiterer Treffer wollte ihnen nicht mehr gelingen. Auch nicht den Hausherren übrigens, die in der 20. Spielminute noch einmal eine dicke Möglichkeit durch Justin Hodgman hatten, der das halbleere Tor vor sich hatte, aber die Scheibe nicht richtig traf. So nahmen die Berliner nach einem ereignisarmen und nicht wirklich unterhaltsamen ersten Drittel eine 1:0-Führung mit in die Kabine. Verteidiger Florian Kettemer sah die Führung als verdient an, wie er im Interview bei Magenta Sport sagte:

Wir führen verdient. Wir tun mehr fürs Spiel, wir haben mehr Chancen. Diese müssen wir allerdings besser nutzen.

Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und sorgten gleich einmal für Betrieb vor dem Krefelder Tor. Aber Landon Ferraro und Leo Pföderl vergab zwei dicke Möglichkeiten. Aber das zweite Tor an diesem Abend sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Berliner belohnten sich für den starken Beginn ins Mitteldrittel. Jonas Müller kam über rechts ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe rüber zu Leo Pföderl, welcher seinen satten Handgelenkschuss auspackte und die Scheibe ins Krefelder Tor hämmerte – 2:0 (25.). Sein siebter Treffer in seinen letzten sechs Spielen. Auch die Pause kann seinen Scoring-Streak nicht stoppen. Pföderl steht nun genau wie Lukas Reichel bei acht Saisontoren.
Als Ex-Eisbär Laurin Braun eine Strafe wegen Hakens kassierte, bekamen die Berliner die Chance, in Überzahl nachzulegen. Und im Powerplay traf man zuletzt dreimal in den letzten drei Spielen. Und heute folgte Treffer Nummer Vier. Ryan McKiernan mit dem Querpass von rechts rüber zum linken Bullykreis zu James Sheppard, welcher Marcel Noebels am rechten Bullykreis stehen sah. Dort spielte er den Puck hin und „Noebi“ versenkte die Scheibe eiskalt zum 3:0 (28.).
Die Eisbären hatten nun also alles im Griff und die Krefelder Fans skandierten: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“. Und genau das taten sie auf einmal. Krefeld kam nun immer besser ins Spiel. Daniel Pietta scheiterte an der Latte. Aber auch die Eisbären hatten ihre Möglichkeiten. Maxim Lapierre stand nach einem Fehlpass auf einmal frei vor Pätzold, scheiterte aber am Krefelder Goalie. Bei 4-gegen-4 traf Kapitän André Rankel zudem die Latte.
Aber durch zwei Überzahlspiele in den letzten zehn Minuten kamen die Krefelder immer besser ins Spiel und erspielten sich gute Torchancen. Aber was sie auch versuchten, entweder stand Sebastian Dahm im Weg oder aber die Scheibe ging denkbar knapp am Berliner Gehäuse vorbei. Daniel Pietta, Grant Besse, Jeremy Welsh, Niklas Postel – sie alle hatten die Chance, Krefeld zum Anschlusstreffer zu führen, aber es sollte ihnen nicht gelingen. Auch wenn der Treffer nach den letzten Minuten im Mitteldrittel nicht unverdient gewesen wäre. So nahmen die Berliner eine 3:0-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Aus dieser heraus kam Krefeld noch mit einer Minute in Überzahl. Doch diese konnten die Seidenstädter nicht nutzen, auch wenn sie versuchten, Druck auszuüben. Aber die Defensive der Eisbären stand einfach kompakt und machte die Schusswege zu.
Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Erst in der 45. Spielminute gab es wieder etwas zu bestaunen – zur Freude der Eisbären-Fans und zur Trauer der Krefelder Anhänger. Florian Kettemer hatte von der blauen Linie abgezogen, Marcel Noebels fälschte die Scheibe ab, welche Pätzold durch die Schoner rutschte und von Noebels schlussendlich über die Linie gedrückt wurde – 4:0.
Die Partie war damit natürlich entschieden und die Eisbären taten fortan nicht mehr als nötig. Aber auf Konter hatten sie noch Lust. So nur zwei Minuten nach dem vierten Treffer, als Landon Ferraro und Louis-Marc Aubry einen 2-auf-1-Konter fuhren. Ferraro schloss selbst ab, scheiterte aber an Pätzold.
Dass von Krefeld nicht mehr viel Gefahr ausgehen würde, offenbarte ein Powerplay zehn Minuten vor dem Ende, wo sie keinerlei Gefahr erzeugen konnten und stattdessen die Scheibe viel mehr im Berliner Besitz war.
Die Eisbären lauerten danach weiter auf ihre Möglichkeiten. Florian Kettemer scheiterte mit einem Onetimer von der blauen Linie ebenso an Pätzold wie Aubry bei einem weiteren Berliner Konter.
Und was machte eigentlich Sebastian Dahm? Konnte der Däne heute seinen zweiten Shutout in Folge und seinen dritten in den letzten vier Spielen feiern? Die Antwort lautete Nein. Sechs Minuten vor dem Ende machte er sich ihn schon fast selbst kaputt, als er die Scheibe hinter dem Tor vertändelte. Grant Besse setzte Laurin Braun in Szene, aber Dahm machte dabei seinen Fehler wieder gut. Drei Minuten vor dem Ende der Partie musste Dahm dann aber doch noch hinter sich greifen. Philip Riefers setzte sich klasse durch, zog Richtung Slot, spielte die Scheibe per Rückhand rechts raus zu Philipp Kuhnekath, welcher per Ontetimer zum 1:4 einschießen konnte (57.). Dieser Treffer war zugleich der Schlusspunkt unter diesem Spiel.

Der zweite Sieg in Folge und der vierte aus den letzten fünf Spielen seit der Länderspielpause. Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur und zeigten, dass das 3:7 bei den Adler Mannheim vorigen Freitag wirklich nur eine Auszeit vom Eishockey war. Heute machte man die Tore immer zum richtigen Zeitpunkt und ließ über weite Strecken nicht viel von Krefeld zu, traf zudem zum vierten Mal in Folge im Powerplay. Ein an sich also gelungenes Auswärtsspiel, von dem man drei wichtige Punkte mitnimmt, aber dennoch war Doppeltorschütze Marcel Noebels nach dem Spiel im Interview bei Magenta Sport nicht rundum zufrieden:

Ich glaube, wir können sehr zufrieden sein mit unserem Auswärtsspiel. Aber wir haben trotzdem Phasen dabei gehabt, wo wir Krefeld fast ins Spiel zurückgebracht haben, so ein bisschen nachlässig waren. Das war gefährlich, da haben wir Glück gehabt, dass wir trotzdem ohne Gegentor in die Pause gegangen sind. Aber wenn es 3:1 oder 3:2 gestanden hätte, wäre es sicherlich nochmal eine andere Hausnummer geworden.

Der Torjäger ist zurück: Mit Leo Pföderl nach Krefeld

Gute Nachrichten für die Eisbären Berlin: Nach zwei Spielen Pause kehrt vor dem morgigen Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen (19:30 Uhr) Torjäger Leo Pföderl zurück in den Kader. Der Neuzugang hatte die letzten beiden Spiele verletzungsbedingt gefehlt, ist nun aber wieder fit und wird mit Sicherheit an seinen Scoring-Streak von davor anknüpfen wollen. Denn da gelangen Pföderl sechs Tore in fünf Spielen, der Tor-Knoten war also endlich geplatzt. Umso ärgerlicher war natürlich der Ausfall am zurückliegenden Wochenende. Doch nun ist Leo ja wieder zurück im Team.

Und mit ihm wollen die Hauptstädter einen besseren Auswärtsauftritt hinlegen, als es am vergangenen Freitag in Mannheim der Fall gewesen war. Da kam man mit 3:7 unter die Räder und nahm sich eine Auszeit vom Eishockey, wie Trainer Serge Aubin am Sonntag nach dem 4:0-Heimsieg gegen Augsburg auf der Pressekonferenz sagte. Das Krefeld besser als sein derzeitiger Platz Zwölf ist, weiß Aubin (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.11.2019):

Krefeld hat in den letzten Spielen gut gespielt, das muss man beim Blick auf die Tabelle im Kopf haben. Ohne den Puck mache ich mir wenig Gedanken, da müssen wir einfach unser Spiel spielen, aber unser Puckmanagement, wenn wir ihn haben, muss sehr gut sein. Krefeld kann Tore schießen, sie sind einer Kontermannschaft und deshalb müssen wir diszipliniert spielen.

Aubin spricht es an, Krefeld ist eine Kontermannschaft, da darf man sich nicht so große Lücken in der Abwehr leisten wie noch in Mannheim. Aber das war sowieso ein komplett gebrauchter Tag. Wie man defensiv besser spielt und verteidigt, bewies man zwei Tage später beim Shutout gegen Augsburg. Wenn gleich man aber auch eingestehen muss, dass Augsburg äußerst harmlos war und die Eisbären da vor keine großen Probleme gestellt wurden. Dennoch sollte man morgen Abend von der ersten Sekunde an hellwach sein, die defensive Zone zu machen und vor allem von der Strafbank fernbleiben.

In der Seidenstadt verloren die Eisbären zuletzt drei der letzten fünf Gastspiele, punkteten aber in sieben der letzten acht Gastspiele bei den Pinguinen. Einzig ohne Punkte blieb man beim letzten Duell in Krefeld, als man mit 2:6 unter die Räder kam. Mit dem selben Ergebnis gewannen die Berliner das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison auf heimischen Eis.

Trainer Serge Aubin kann wie bereits erwähnt auf Leo Pföderl zurückgreifen, muss aber weiterhin auf Marvin Cüpper, Vincent Hessler, Florian Busch und Sean Backman verzichten. Ansonsten sind alle Mann mit dabei und werden dafür sorgen wollen, dass die drei Punkte mit in die Hauptstadt kommen.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Krefeld Pinguinen am 29.11.2019:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Landon Ferraro, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sebastian Streu, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Fürs DNL-Team im Einsatz:

Eric Steffen

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Thomas Reichel

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Sean Backman, Florian Busch

Drei Spiele, drei Siege: Hält die Heimserie auch gegen Krefeld?

Die Grizzlys Wolfsburg, die Kölner Haie und zuletzt die Straubing Tigers haben es versucht, doch alle drei Mannschaften haben mit Niederlagen im Gepäck die Heimreisen antreten müssen. Morgen Abend versucht es mit den Krefeld Pinguine nun die vierte Mannschaft, den Eisbären Berlin die erste Heimniederlage der neuen Saison zuzufügen. Ab 19:30 Uhr kommt es in der Mercedes-Benz Arena zum Duell des Tabellenneunten mit dem Tabellenelften.

Während die Eisbären zuletzt zwei Siege in Folge einfahren konnten, befinden sich die Seidenstädter im Sinkflug, verloren die Pinguine doch die letzten fünf Spiele in Folge und holten dabei nur einen mickrigen Punkt. Während die Formkurve der Krefelder also nach unten zeigt, geht die der Eisbären Stück für Stück hoch. Gegen den KEV soll der dritte Sieg in Serie sowie der vierte Heimerfolg im vierten Heimspiel der Saison herausspringen.

Doch auch wenn es beim Team aus der Seidenstadt aktuell nicht so gut läuft, nehmen die Eisbären den Gegner nicht auf die leichte Schulter. EHC-Coach Serge Aubin im Vorfeld der Partie (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 10.10.2019):

Krefeld ist ein Team, das durchaus was drauf hat, sie haben mit Costello den Topscorer der DEL in ihren Reihen und auch die Stärke von Daniel Pietta kennen wir alle. Sie sind ein Konterteam, das auf seine Chance wartet und eiskalt nutzt. Wir müssen unser Spiel durchziehen und Puckverluste dürfen nicht passieren.

Aubin spricht es an, man darf sich nicht mehr so viele ungenaue Abspiele erlauben wie noch zuletzt. Denn das könnten die Krefelder bestrafen. Man sollte nicht allzu viele Alleingänge der Krefelder zulassen, denn sonst könnte man ins offene Messer laufen. Denn wie Aubin schon angesprochen hat, wird der Gameplan der Pinguine morgen Abend vorsehen, hinten sicher zu stehen, die Räume so eng wie möglich zu machen, die Eisbären zu Schüssen von außen zwingen und dann im richtigen Moment auf seine Chance lauern und eiskalt zuzuschlagen.

Aber einfach werden es die Eisbären den Krefeldern keinesfalls machen und zudem stand die Defensive der Berliner zuletzt nicht schlecht, da haben sich schon so manche Teams in den letzten Spielen die Zähen ausgebissen. Nicht ohne Grund haben die Eisbären zusammen mit Bremerhaven, Nürnberg und Iserlohn die drittbeste Abwehr der Liga. Was nicht nur ein Verdienst der Verteidiger ist sondern auch vom neuen Goalie Sebastian Dahm, der in der Fanszene nach wie vor kritisch gesehen wird. Was aber nicht wirklich verständlich ist, zeigte Dahm doch gerade seit dem Chicago-Spiel ausgezeichnete Leistungen, als hätte ihn das NHL-Spiel beflügelt. Auch dank ihm konnten die Berliner zuletzt zwei Siege in Folge feiern.

Dass morgen Abend der dritte Sieg in Serie sowie der vierte Heimsieg der Saison gelingt, dafür spricht die Bilanz der letzten Heimspiele. Denn zuletzt gewannen die Eisbären vier der letzten fünf Heimspiele gegen Krefeld und punkteten auch bei der einzigen Niederlage in diesem Zeitraum. Im Oktober 2016 gelang es dem KEV letztmals, die volle Punktzahl aus Berlin zu entführen. Damals setzten sich die Pinguine mit 3:1 an der Spree durch.

Für die Partie gegen Krefeld gibt es eine Änderung im Kader. Verteidiger Constantin Braun kehrt in den Kader der Hauptstädter zurück, dafür spielt Stürmer Sebastian Streu am Wochenende für Kooperationspartner Lausitzer Füchse. Somit fehlen morgen Abend noch Marvin Cüpper, Vincent Hessler und Florian Busch.
Ein besonderes Spiel wird es für Rückkehrer „Tine“ Braun auf jeden Fall werden, spielt doch beim morgigen Gegner sein Bruder und Ex-Eisbär Laurin „Lolle“ Braun.

Der Kader der Eisbären Berlin für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine am 11.10.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Sebastian Dahm, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, John Ramage, Ryan McKiernan, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Austin Ortega, Pierre-Cédric Labrie, André Rankel, Maxim Lapierre, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Sean Backman, Fabian Dietz, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl

Für Weißwasser im Einsatz:

Eric Mik, Jake Ustorf, Thomas Reichel, Sebastian Streu

Nicht zur Verfügung:

Marvin Cüpper (Sprunggelenk), Vincent Hessler (Hand), Charlie Jahnke (Ausleihe DEG), Florian Busch

In Schwenningen und gegen Krefeld: Mit Verstärkung in den Hauptrunden-Endspurt

Die Länderspielpause in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist vorbei, morgen Abend geht es für die Eisbären Berlin wieder zurück auf das Eis. Der Hauptrunden-Endspurt wird mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings (Morgen, 19:30 Uhr)  eingeläutet. Fortgesetzt wird dieser mit dem enorm wichtigen Heimspiel am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um Platz Zehn, die Krefeld Pinguine (So., 17:00 Uhr). Zwei Spiele, in denen es für die Eisbären um sehr wichtige Punkte im Kampf um Platz Zehn geht. Dabei steht vor allem das Heimspiel gegen den KEV im Mittelpunkt, stehen die Seidenstädter doch aktuell nur fünf Zähler hinter den Eisbären.

Treffen am Sonntag zum Endspiel im Kampf um Platz Zehn aufeinander – Eisbären vs. Krefeld (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und diese Partie ist nicht nur sozusagen ein vorgezogenes Endspiel im Kampf um Platz Zehn, nein, es ist auch ein Krisen-Duell. Denn bei beiden Teams lief es zuletzt überhaupt nicht. Die Eisbären verloren neun der letzten zehn Ligaspiele, Krefeld kassierte gar acht Niederlagen in Folge. Selbstvertrauen haben beide Mannschaften nicht, aber beide wissen, was am Sonntag auf dem Spiel stehen wird. Vom Charakter her ist das ein Playoff-Spiel, spielerisch werden beide Teams aber sicher kein Playoff-Niveau erreichen können. Vor allem der Kampf wird im Mittelpunkt stehen.

Doch bevor es zu diesem Endspiel um Platz Zehn kommt, müssen die Hauptstädter am Freitagabend beim Tabellenletzten in Schwenningen ran. Dort sollten die Eisbären natürlich auch schon drei Punkte einfahren. Die Wild Wings haben nach einem kurzen Zwischenhoch inzwischen auch wieder zwei Niederlagen am Stück eingefahren. Und die Bilanz in eigener Halle gegen Berlin ist nicht gerade rosig, verlor der SERC doch zwölf der 14 Gastspiele gegen die Hauptstädter. Auf viele Tore sollten sich die Zuschauern auch nicht einstellen, fielen doch in den letzten vier Spielen in Schwenningen nur acht Treffer zwischen beiden Teams. Dreimal behielten die Eisbären die Oberhand (1:0 n.P., 2:1, 1:0), einmal Schwenningen (2:1).

Gerade in der entscheidenden Saisonphase lichtet sich das Eisbären-Lazarett. Die Verletzten-Misere in dieser Saison ist schon einfach unglaublich, wenn gleich sie nicht als Ausrede für die Katastrophen-Saison her halten darf und auch nicht tut, wie die Verantwortlichen immer wieder betonen. Zum Glück kann Trainer Stéphane Richer jedoch morgen auf drei Rückkehrer und einen Neuzugang zurückgreifen.
In der Defensive steht Florian Kettemer wieder zur Verfügung. Und im Sturm kehren Louis-Marc Aubry und James Sheppard zurück ins Line-up. Aber die Beiden sind nicht die einzigen Spieler, welche die Offensive verstärken. Auch Neuzugang Austin Ortega wird in Schwenningen sein DEL-Debüt feiern und dem Kader der Berliner mehr Tiefe verleihen.

Durch die vier Änderungen Kader werden die beiden Youngsters Maximilian Adam und Vincent Hessler wieder für Weißwasser auflaufen. Was vielen Fans sicherlich nicht unbedingt gefallen wird, dass man die jungen Spieler, die sich während der großen Personalprobleme so ins Zeug gelegt hatten, nun wieder zum Kooperationspartner abschiebt.

Doch egal, welche Spieler morgen Abend auflaufen werden. Das Ziel können nur drei Punkte sein. Die Eisbären stehen unter Druck, stecken in einer großen Krise, aus welcher sie nur mit positiven Ergebnissen wieder herauskommen können. Richer sagte im Vorfeld der Partie (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 14.02.2019):

Wir haben eine sehr intensive und gute Trainingswoche gehabt. Jetzt fangen unsere Playoffs an. Wir müssen uns auf jedes der letzten sieben Spiele wie auf ein Playoff-Spiel vorbereiten. Wir müssen morgen von der ersten Sekunde an mit dem Kopf da und bereit sein.

Reden konnten die Eisbären in dieser Saison schon viel, nur zu selten folgten den Worten am Ende auch taten und zurück blieben immer wieder enttäuschte Eisbären-Fans. Hat man während der Länderspielpause nun den Ernst der Lage verstanden und wird dementsprechend auftreten? Die Antwort darauf können die Jungs morgen ab 19:30 Uhr auf dem Eis der Helios-Arena geben.

Der Eisbären-Kader für das Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings am 15.02.2019 um 19:30 Uhr:

Tor:

Kevin Poulin, Maximilian Franzreb

Abwehr:

Kai Wissmann, Frank Hördler, Danny Richmond, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann, Florian Kettemer, Constantin Braun

Angriff:

Brendan Ranford, Charlie Jahnke, Austin Ortega, Jamie MacQueen, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Martin Buchwieser, Sean Backman, Daniel Fischbuch, James Sheppard, Colin Smith, Marcel Noebels

Nicht zur Verfügung:

Thomas Oppenheimer, Mark Olver, Marvin Cüpper, André Rankel, Mark Cundari, Jake Ustorf (alle verletzt)

Für das DNL-Team oder Weißwasser im Einsatz:

Tobias Ancicka, Thomas Reichel, Lukas Reichel, Cedric Schiemenz, Vincent Hessler, Maximilian Adam

2:6 in Krefeld beim Sonderzug-Auswärtsspiel: „Wir haben die Schnauze voll“

 

Ausgabe #23:

So langsam aber sicher macht es keinen Spaß mehr, sich die Spiele der Eisbären Berlin anzuschauen. Am Sonntagnachmittag verloren die Hauptstädter vor 7.064 Zuschauern in der Yayla Arena bei den Krefeld Pinguinen mit 2:6 (0:2,1:1,1:3) und zeigten dabei einmal mehr eine mehr als enttäuschende und teilweise schon peinliche Vorstellung. Das Schlimme daran? Unter den Zuschauern waren rund 1.400 Eisbären-Fans gewesen, die sich überwiegend per Sonderzug aber auch per Bus, Auto oder anderweitig auf den Weg in die Seidenstadt gemacht haben, nur, um sich dann so eine grausame Vorstellung der eigenen Mannschaft mit ansehen zu müssen. Und dafür steht man mitten in der Nacht auf und fährt am Sonntag kurz vor 06:00 Uhr los. Keine Frage, man kann immer ein Spiel verlieren, wenn die Leistung dann auch stimmt, aber die stimmt gefühlt die ganze Saison schon gar nicht und dass die Fans mehr als enttäuscht und auch schon sauer und wütend sind, wurde gestern nach dem Spiel so richtig deutlich.

Eisbären-Chefcoach Stéphane Richer hatte das selbe Team zur Verfügung wie am Freitag gegen Straubing. Lediglich Youngster Eric Mik war nicht mit dabei, da er für die Juniors im Einsatz war. Kevin Poulin hütete also von Beginn an wieder das Tor.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Hinein in ein sehr stimmungsvolles Spiel, was vor allem an den Eisbären-Fans lag, die schon rund eine Stunde vor Spielbeginn die Halle klar in ihrer Hand hatten und richtig Lärm machten. Auf dem Eis ging es dagegen vergleichsweise ruhig zur Sache, Chancen waren zu Beginn Mangelware, was sich erst beim ersten Überzahlspiel der Hausherren ändern sollte. Exakt vier Minuten waren gespielt, als Daniel Pietta frei vor Kevin Poulin auftauchte und diesen tunneln konnte – 1:0 für Krefeld (4.).
Die Eisbären dann auch mit einem Überzahlspiel, aber in diesem konnten sie keinerlei Gefahr entfachen. Optisch gesehen wirkten die Eisbären vielleicht überlegen, aber sie taten sich schwer, in der Offensive gefährliche Aktionen zu kreieren, Krefeld machte es ihnen zwar auch nicht leicht, aber großartig anstrengen mussten sie sich jetzt auch nicht. Was auf das Tor von Dimitri Pätzold kam, war eine sichere Beute des Krefelder Torhüters.
Und was taten die Pinguine in der Offensive? Da zeigten sie sich eiskalt. Gewühl vor dem Eisbären-Tor, Kevin Poulin rettete zweimal, war dann aber beim dritten Versuch von Greger Hansen machtlos – 2:0 für Krefeld (14.).
Danach merkte man den Eisbären erstmals die Wut über den Spielverlauf an, Colin Smith geriet kurz mit Tim Miller zusammen, was beiden Spielern zwei Minuten bescherte, welche sie in der Kühlbox absitzen mussten. Beim Stand von 2:0 für die Hausherren ging es schließlich in die erste Drittelpause.

Krefeld kam besser aus der Kabine und prüfte Kevin Poulin gleich zweimal, doch der Berliner Goalie

Foto: eisbaerlin.de/walker

ließ die schwarze Hartgummischeibe nicht durch. Die Eisbären danach weiterhin bemüht, offensiv etwas zu kreieren. Aber entweder wurden die Schüsse geblockt, oder aber gingen am Tor vorbei oder aber Dimitri Pätzold war zur Stelle, er hatte dann aber auch nie die großen Probleme, die Scheiben zu halten, denn vor dem Tor parkten die Eisbären selten einen Spieler, um dem Goalie die Sicht zu nehmen. Soll ja manchmal helfen, wenn man für viel Verkehr vor dem Tor sorgt, hat sich aber noch nicht bis nach Berlin herum gesprochen, da will man es dem Gegner lieber so einfach wie möglich machen.
Einfach ist hier auch das Stichwort für das dritte Krefelder Tor an diesem Nachmittag. Konter der Pinguine, die ganz schnell vor das Tor der Berliner kamen, Verteidiger Phillip Bruggisser holte mal kurz zum Schuss aus und schon zappelte der Puck im linken Eck des Berliner Tores – 3:0 für die Pinguine (28.).
Spätestens jetzt hatten wir Fans nur noch Hohn und Spott für die Mannschaft übrig. „Wir wollen die Eisbären sehen„, „Aufwachen“ und „Wir wollen Kaffee und Kuchen“ hallte es den Eisbären aus dem Gästeblock entgegen. Ob es sie interessiert hatte, ist fraglich, so lustlos wie die Spieler das Eisbären-Trikot in letzter Zeit über das Eis spazieren fahren und es definitiv nicht mit Würde tragen.
Mitte des Spiels hätte Krefeld beinahe das 4:0 erzielt, einzig die Latte verhinderte den Einschlag im Tor von Poulin. In Unterzahl dann die Eisbären mal mit zwei Breakchancen, doch Marcel Noebels machte viel zu wenig, als er frei vor Pätzold auftauchte, er scheiterte am Krefelder Goalie. Und André Rankel zimmerte die Scheibe gleich mal über das Pinguin-Gehäuse.
Das letzte Tor der Eisbären war mittlerweile schon eine Weile her, es fiel am Mittwoch beim Heimspiel gegen Iserlohn, als Micki DuPont in der 31. Minute (!) erfolgreich war. Und es sollte bis drei Sekunden vor der zweiten Drittelpause dauern, ehe die Eisbären-Fans mal wieder Grund zum Jubeln hatten. Brendan Ranford spielte die Scheibe von rechts vor das Tor, Frank Hördler fälschte unhaltbar ab – 3:1 (40.). Was zugleich auch der Pausenstand war.

Foto: eisbaerlin.de/walker

16 Sekunden war das Schlussdrittel alt, da waren die Eisbären auf einmal zurück im Spiel. Marcel Noebels spielte die Scheibe vor das Tor, wo sie Louis-Marc Aubry irgendwie an Pätzold vorbei bekam und zum 2:3 verkürzen konnte (41.).
Danach so etwas wie eine Drangphase der Eisbären, die den Schwung des Tores nutzen wollten, aber die Krefelder blockten die Schüsse oder aber Pätzold war zur Stelle. Die Eisbären überstanden dann eine Unterzahl schadlos, hätten sich somit also noch einmal Selbstvertrauen für die restliche Zeit holen können.
Taten sie aber nicht und ihre durchaus vorhandenen Chancen nutzten sie auch nicht. Krefeld dagegen weiterhin eiskalt vor dem Tor. Philip Riefers verwertete ein Zuspiel mustergültig und versenkte die Scheibe rechts oben im Tor – 4:2 (52.).
Dann nahmen die Eisbären mal wieder unnötige Strafzeiten, schwächten sich also selbst und das nutzten die Seidenstädter natürlich aus. Auch James Bettauer visierte die rechte Ecke an und netzte zum 5:2 ein (56.).
Kurz darauf wurde dem sechsten Treffer der Pinguine die Anerkennung verweigert. Nach diesem vermeintlichen Treffer gerieten Danny Richmond und James Sheppard noch mit James Bettauer und Philip Riefers aneinander, daraus entstand natürlich die nächste Unterzahl der Hauptstädter und folglich der sechste Krefelder Treffer.
Auch Martin Schymainski durfte sich noch in die Torschützenliste eintragen und machte somit das halbe Dutzend voll – 6:2 (59.).
Danach passierte nichts mehr und wir Fans zählten die letzten Sekunden runter und freuten uns, als wir endlich erlöst waren. Inzwischen war der Hohn und Spott schon so weit gegangen, dass wir in den Krefelder Gesang „Oh wie ist das schön…“ mit einstimmten und die Krefelder einfach mitfeierten, aber auch nur, um unserer Mannschaft endgültig zu zeigen, wie enttäuscht wir waren. Aber das bekamen sie nach der Schlusssirene auch noch zu spüren, als sie vor den Gästeblock kamen, um sich für die Unterstützung zu bedanken. Es schallte ihnen ein gellendes Pfeifkonzert entgegen und eindeutige Handzeichen, dass sie lieber vom Eis verschwinden sollten. Nach dem gellenden Pfeifkonzert wurde es für die Mannschaft noch schlimmer, denn nun kam aus dem Gästeblock „Wir haben die Schnauze voll„, leider waren die Spieler da schon vom Eis gewesen, aber der Gesang war so laut, dass sie es bis in die Gästekabine gehört haben sollten.

Wo soll das noch hinführen? Die Mannschaft tritt nicht mehr als solche auf, zeigt keinen Einsatz mehr, keinen Willen mehr, wenn es mal gefährlich wird, dann durch Einzelaktionen. Da unten auf dem Eis laufen so viele Spieler ihrer eigentlichen Form meilenweit hinterher, einstige Leistungsträger sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Das Trikot mit dem Eisbären-Kopf drauf wird nur noch lustlos über das Eis gefahren, von Stolz, für diesen Verein aufzulaufen, ist nichts zu sehen. Und noch viel schlimmer, die Spieler scheinen auch nicht mehr miteinander zu reden, bezeichnend dafür war ein Powerbreak, als die Spieler einzeln auf dem Eis standen und Micki DuPont zum Beispiel mit seinem Schläger auf dem Eis herum kratzte. Deutlicher kann man es nicht mehr machen, dass die Spieler keine Lust mehr haben und das darf einfach nicht sein.
Man kann immer verlieren, wenn die Leistung stimmt. Aber wenn man da unten einen so dermaßen lustlosen Haufen sieht, kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen, was die sich dabei eigentlich denken, den Fans so etwas anzubieten. Da reisen ca. 1.400 Eisbären-Fans nach Krefeld, empfangen die Mannschaft lautstark und mit einer gigantischen „Sportclub Dynamo Choreo“ und was macht die Mannschaft? Sie spielen so eine Grütze zusammen und lassen sich von keinesfalls überragenden Krefeldern abschießen. Nur Krefeld machte es eben Spaß, verunsicherte Eisbären abzuschießen und nutzte die sich ihnen bietenden Chancen einfach eiskalt.
Der erhoffte Effekt nach dem Trainerwechsel ist nicht eingetreten und jetzt sollte man eigentlich auch bei den Verantwortlichen so langsam aber sicher merken, dass es gewiss nicht an Clément Jodoin lag. In der Mannschaft und im Team hinter dem Team stimmt so einiges nicht und das nicht erst seit diesem Jahr. Nur wenn man sich das nicht eingesteht, kann es nicht besser werden, vermutlich redet man sich auch das Spiel gestern wieder irgendwie schön, so getreu dem Motto, wir waren ja nach dem 0:3 bis auf 2:3 dran und hatten Chancen zum Ausgleich. Mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel auch gewinnen können.
Das Schlimme daran ist nur, dass wir wohlmöglich nicht um die Pre-Playoffs herum kommen werden, da die Teams ab Platz Elf nicht so wirklich näher kommen und die Eisbären noch einen gehörigen Vorsprung haben. So müssen wir uns also wohl noch zwei, maximal drei Pre-Playoff-Spiele anschauen, bevor diese grausame Saison endlich vorbei ist. Man sehnt sich das Saisonende mehr denn je herbei.