6:1! Die Eisbären feiern gegen Krefeld den achten Heimsieg im achten Heimspiel – Marcel Noebels stellt neuen Eisbären-Rekord auf

Ausgabe #6:

Die Heimserie geht weiter: Auch das achte Heimspiel haben die Eisbären Berlin gewonnen. Gegen den Tabellenletzten der Gruppe Nord, Krefeld Pinguine, setzten sich die Hauptstädter mit 6:1 (2:0,1:1,3:0) durch und festigten damit die Tabellenführung. Große Probleme hatten die Eisbären dabei nicht, wenn gleich man im zweiten Drittel zu Beginn eine Drangphase der Pinguine überstehen musste. Danach nahm jedoch alles seinen Lauf, so, wie es vorher vermutet wurde.

Im Line-up der Eisbären gab es zwei Änderungen. Verteidiger Stefan Espeland hatte die Eisbären bekanntlich auf eigenen Wunsch verlassen und schloss sich Red Bull Salzburg an. Und im Sturm kehrte Mark Olver nach überstandener Verletzung zurück in den Berliner Kader. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Hinein ins Spiel, in dem Krefeld nach vier Minuten durch Nikita Shatsky die erste Strafzeit des Spiels wegen eines hohen Stocks kassierte. Und dieses Powerplay nutzten die Hausherren zur Führung aus. Matt White hatte abgezogen, Giovanni Fiore fälschte so ab, dass Ex-Eisbären-Goalie Marvin Cüpper nur prallen lassen konnte und „Mister 1:0“ Kris Foucault netzte im vierten Duell gegen die Seidenstädter zum dritten Mal zum 1:0 ein. Die Nummer 98 staubte per Rückhand ab – 1:0 (5.).
Die Eisbären waren offensiv ausgerichtet, überbrückten schnell die neutrale Zone und machten auch das, was sie in den letzten beiden Auswärtsspielen bereits erfolgreich umsetzten. Sie brachten die Scheibe zum Tor, denn das ist ein gutes Mittel im Eishockey, um Erfolg zu haben.
Von Krefeld kam nicht wirklich viel, ein, zwei Mal tauchten sie vor Mathias Niederberger auf, doch so wirklich gefährlich wurde es nicht. Einzig bei einem Tip-in-Versuch von Martin Schymainski wurde es kurz gefährlich, aber er kam nicht richtig an den Puck ran.
Und als der Druck der Eisbären zu groß war und Krefeld sich nur mit einem Icing behelfen konnte, schlugen die Berliner gegen ausgelaugte Pinguine zu. Nach Bullygewinn spielte Marcel Noebels die Scheibe zum völlig freistehenden Jonas Müller, welcher ein paar Schritte fuhr und aus dem hohen Slot per sattem Handgelenkschuss abschloss – 2:0 (13.). Durch die Vorlage steht „Noebi“ nun bei 14 Spielen in Folge mit einem Scorerpunkt. Wahnsinn!
Die Krefelder machten es den Hausherren viel zu leicht, vor das Tor und zu Abschlüssen zu kommen. Nur waren die Eisbären noch nicht so torhungrig vor dem Tor, sonst hätte man diese Einladungen dankend angenommen. Zum Ende hin nochmal ein Powerplay für die Berliner, in denen Lukas Reichel und Marcel Noebels gute Chancen hatten, aber es blieb nach 20 Minuten beim 2:0 für die Berliner.

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Das zweite Drittel begann mit einer frühen Strafe für Marcel Noebels wegen Beinstellens. Und Krefeld war bockstark mit einem Mann mehr. Arthur Tyanulin und Kristofers Bindulis scheiterten an Mathias Niederberger. Tyanulin versuchte dann noch den „Lacrosse-Move“, scheiterte damit aber ebenso, doch Martin Schymainski war für den Abstauber am langen Pfosten da – 2:1 (23.).
Die Pinguine wirkten wie ausgewechselt, die Eisbären dachten sich anscheinend, dass das hier mit angezogener Handbremse schon klappen würde, zu einfach war das Auftaktdrittel. Doch so sollte man nie an ein Spiel herangehen, denn dann geht es schief. Krefeld war präsent, ging meist als Sieger aus den Zweikämpfen hervor und kam zu leicht an den Eisbären vorbei und so zu Chancen.
Zwischendurch tauchten aber auch mal die Eisbären vor Marvin Cüpper auf und da schepperte es in Minute 26 das erste Mal am Pfosten. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Sebastian Streu hielt die Kelle in den Schuss und lenkte den Puck so an den Pfosten.
Direkt im Anschluss musste Rückkehrer Mark Olver wegen Behinderung für zwei Minuten auf die Strafbank und da pennten die Berliner gehörig. Martins Karsums wurde frei gespielt und plötzlich standen zwei Krefelder völlig frei vor dem Berliner Tor. Nur ein Verteidiger stand noch im Weg, Karsums hätte den Pass suchen müssen, probierte es jedoch selbst. So vergab er diese Riesenchance zum Ausgleich.

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Mitte des zweiten Drittels fanden die Eisbären ihre Beine wieder und hielten sich wieder einigermaßen an den Gameplan. Frank Hördler mit einem Sahne-Pass aus dem eigenen Drittel direkt in den Lauf von Marcel Noebels, welcher Cüpper verladen wollte, doch auch er scheiterte am Aluminium.
Als die Eisbären kurz darauf ein weiteres Überzahlspiel hatten, schlug Youngster Lukas Reichel zu. Marcel Noebels spielte ihn am rechten Pfosten an, alle rechneten mit dem Pass, doch „Luki“ war rotzfrech und tunnelte den Ex-Eisbären-Goalie, der da ziemlich verdutzt aus der Wäsche guckte – 3:1 (33.).
Es folgte gleich die nächste Strafzeit gegen die Mannschaft von Neu-Coach Clark Donatelli und auch da hatten die Hausherren Chancen durch Leo Pföderl (2x), Zach Boychuk, Mark Zengerle und Frank Hördler, aber die Scheibe wollte kein viertes Mal ins Krefelder Tor.
Auch in der 40. Spielminute nicht, als es zum dritten Mal im zweiten Drittel am Pfosten schepperte. Parker Tuomie hatte sich klasse durchgetankt, aber auch er traf nur das Aluminium. Dennoch nahmen die Eisbären eine Zwei-Tore-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Für das letzte Drittel hatten sich die Eisbären dann wieder mehr vorgenommen. Sie kamen druckvoll aus der Kabine und wollten gleich nachsetzen. Und ihnen wurde die Chance zum 4:1 auf dem Silbertablett serviert. 1:43 Minuten hatten die Hauptstädter zwei Mann mehr auf dem Eis, doch diese Chance vergaben sie kläglich. Die Formation stand, aber es wurde zu oft der Pass gespielt statt mal zu schießen. Da ließ man die Vorentscheidung liegen. Man hatte zwar Abschlüsse, aber da waren keine hundertprozentigen Chancen dabei.
Aber in der 46. Spielminute klingelte es dann doch im Krefelder Tor. John Ramage mit dem klasse Zuspiel auf links rüber zu Matt White, welche vor das Tor zog und die Scheibe locker und lässig durch die Schoner von Marvin Cüpper schob – 4:1.
Zwei Minuten später hätte Krefeld beinahe wieder einen Fuß in der Tür gehabt, als Lucas Lessio frei vor Niederberger auftauchte. Doch der fuhr die Schoner aus und parierte diese große Chance.
Krefeld hatte in den letzten zehn Minuten noch einmal ein Powerplay, welches aber für keinerlei Gefahr sorgte.
In den Schlussminuten machten die Berliner das Ergebnis dann deutlich. 13 Sekunden dauerte das Powerplay der Eisbären, Marcel Noebels mit dem Zuspiel auf links außen, wo Zach Boychuk keine große Mühe hatte, die Scheibe im Tor zu versenken – 5:1 (58.).
Aber auch das war noch nicht der Schlusspunkt, denn der Kapitän machte das halbe Dutzend voll, er nagelte den Puck 29 Sekunden vor dem Ende unter die Latte – 6:1. Danach war Krefeld erlöst.

Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker

Die Berliner haben die Pflichtspielaufgabe souverän gelöst. Im ersten Drittel hatten die Hausherren das Spiel im Griff, bekamen aber auch Einladungen der Krefelder Defensive verteilt. Im zweiten Drittel nahm man dann die Pinguine auf die leichte Schulter, wohl im Gedanken an das Auftaktdrittel. Da machten die Seidenstädter die ersten Minuten einen richtig guten Eindruck, aber dann nahmen die Eisbären wieder das Kommando in die Hand und erzielten im richtigen Moment das 3:1. Drei Aluminiumtreffer verhinderten letztendlich eine Vorentscheidung im zweiten Drittel. Für die sorgte man dann im Schlussdrittel, als man engagiert raus kam, von Krefeld nicht mehr viel zu ließ und vorne noch dreimal treffen sollte.
Was bleibt sonst noch hängen? Sechs Tore, sechs verschiedene Torschützen aus drei Reihen plus zwei Verteidiger-Tore. Marcel Noebels, der jetzt 14 Spiele in Folge gescort hat, ist seit heute neuer Rekordhalter der Eisbären und löst Steve Walker und Sean Backman ab. Er sammelte genauso wie John Ramage drei Torvorlagen. Und dann drei Powerplaytore, die beweisen, dass das Powerplay der Berliner immer mehr in Fahrt kommt, aber dennoch weiterhin Luft nach oben hat.
Mit dem vierten Sieg in Serie steigt natürlich auch das Selbstvertrauen, aber jetzt muss man diesen Streak Aufrecht erhalten.

Der Kapitän geht nach 17 Jahren von Board, ihm folgen gleich fünf weitere Abgänge – Goalie Mathias Niederberger kehrt zu den Eisbären Berlin zurück

In dieser Woche war einiges los bei den Eisbären Berlin. Am Mittwoch wurde der Abgang vom langjährigen Kapitän André Rankel bekannt gegeben, am Donnerstag vermeldete der Hauptstadtclub die Rückkehr von Torhüter Mathias Niederberger und am Freitag gab man neben Rankel fünf weitere Abgänge bekannt. Neben der EHC-Legende werden auch die drei Torhüter Sebastian Dahm, Justin Pogge und Marvin Cüpper, Verteidiger Florian Kettemer und Stürmer Louis-Marc Aubry in der kommenden Saison nicht mehr das Trikot mit dem Eisbären-Kopf tragen.

Verlässt die Eisbären Berlin nach 17 Jahren: André Rankel (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Die mit Abstand emotionalste Nachricht war dabei aber zweifelsohne der Abgang von Kapitän André Rankel, der 17 lange Jahre für die Eisbären Berlin gespielt hat und dabei zur goldenen 1985er-Generation zählte. Jene Generation, welche die glorreichen Zeiten maßgeblich prägten. In seinen 17 Jahren in Berlin holte die Nummer 24 alle sieben Meisterschaften mit den Eisbären, wurde Pokalsieger und European-Trophy-Sieger. Rankel absolvierte 865 Spiele für die Hauptstädter, erzielte dabei 247 Tore und ist somit Rekord-Torschütze der Berliner. Zudem bereitete Rankel auch 270 Tore vor, kommt somit auf satte 517 Scorerpunkte.

Dass diese Geschichte mal so lange werden würde, hatte damals im Jahre 2003 wohl niemand gedacht, schließlich kam André Rankel aus dem Westen, vom Lokalrivalen Berlin Capitals. Damit hattest du automatisch einen schlechten Stand im Ostteil dieser Stadt. Er selbst blickte im Gespräch mit Pressesprecher Daniel Goldstein noch einmal auf seine Anfangszeit in Hohenschönhausen zurück:

Definitiv, ich hatte wirklich gute Trainer, da braucht man nicht drüber zu reden. Pierre Pagé hat uns junge Spieler gut gefördert, manchmal auch überfördert. Don Jackson habe ich unheimlich viel zu verdanken als Trainer. Aber es gibt wirklich ein Trainer und ich glaube, da braucht man nicht drum rum reden, das ist Hartmut. Ich war das erste Jahr hier, ich war der Junge aus dem Westen. Ich hatte es nicht leicht bei ihm, ich hatte wirklich ein Jahr lang zu kämpfen. Und irgendwann kam der Punkt, wo er anscheinend was in mir gesehen hat, was jetzt zudem geführt hat, weshalb wir jetzt hier sitzen.

André Rankel hat in seiner Zeit in Berlin bleibenden Eindruck hinterlassen. Er hatte einen großen Anteil an den sieben Meisterschaften und war zudem Mitglied der legendären „RUM-Reihe“ um ihn, Stefan Ustorf und T.J. Mulock. Für Rankel die beste Reihe, in der er je gespielt hat. Da kamen auch nicht die beiden NHL-Stars Claude Giroux und Danny Brieré heran. Und das hat was zu heißen.

Seine punktbeste Saison spielte er im letzten Meisterjahr der Eisbären Berlin in der Saison 2012/2013. In jener Saison war er nach zwei Jahren als Assistenzkapitän erstmals Kapitän der Berliner und sollte dies bis zu seinem Abgang in dieser Saison auch bleiben. Damals absolvierte er 48 Hauptrundenspiele, in denen er 20-mal traf und 34 weitere Treffer vorbereitete. In 13 Playoff-Spielen kamen noch einmal vier Tore und zehn Assists hin zu. Seine besten Playoffs spielte Rankel in der Saison 2010/2011, wo er in zwölf Spiele neunmal traf und zudem auch neun weitere Treffer vorbereitete.
In den drei Spielzeiten danach scorte André Rankel weiterhin 30 und mehr Scorerpunkte, danach fiel seine Statistik merklich an. Was aber auch daran lag, dass sich seine Rolle im Team mit der Zeit verändert hatte und es schlussendlich nun dazu geführt hat, dass der Kapitän nach der abrupt beendeten Saison 2019/2020 die Eisbären Berlin verlassen wird. Den Grund dafür nannte er natürlich im Gespräch mit Daniel Goldstein auch:

Ich hätte gerne meine Karriere hier beendet, weil der Verein mir wirklich am Herzen liegt. Es ist für mich wirklich sehr schwer vorstellbar, irgendwo anders Eishockey zu spielen, aber im Endeffekt wurde mir diese Entscheidung jetzt abgenommen. Ich werde nächstes Jahr nicht mehr für die Eisbären spielen. Für mich persönlich ist es auch so, dass die sportliche Situation, die Rolle, die ich jetzt gerade dieses Jahr im Team hatte, dass ich damit nicht mehr glücklich war. Ich habe es wirklich gemacht, weil ich gemerkt habe, dass wir als Mannschaft unglaublich erfolgreich sein können dieses Jahr. Weil ich wirklich was gespürt habe, was ich bei den sieben Meistertiteln gespürt habe. Ich für mich persönlich war auch nicht mehr glücklich mit der rein sportlichen Situation. Die Eisbären sind ein unheimlich toller Verein, dem ich wirklich viel zu verdanken habe. Daran werde ich mich immer erinnern.

Und auch wir Fans werden André Rankel nie vergessen, prägte er doch die besten Zeiten des Vereins maßgeblich mit und so ist es auch mehr als verdient, dass sein Trikot mit der Nummer 24 unter die Hallendecke der Arena am Ostbahnhof kommt und im Verein nie mehr vergeben wird. Denn André Rankel ist und bleibt eine lebende Eisbären-Legende.

Auf dem Weg zu einer möglichen Legende in der Hauptstadt könnte Mathias Niederberger sein. Der

Hier noch im Trikot der DEG, im nächsten Jahr dann wieder im Eisbären-Trikot zu sehen: Goalie Mathias Niederberger (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Nationaltorhüter kehrt zur kommenden DEL-Saison in die Hauptstadt zurück und könnte dort zum absoluten Publikumsliebling werden. Der war er schon einmal in der Spielzeit 2014/2015, wo er erstmals in Berlin aktiv war und damals elf Spiele für die Eisbären absolvierte, in denen er einen Gegentorschnitt von 2,64 pro Spiele und eine Fangquote von 91 Prozent aufwies.
Danach führte sein Weg weiter zur Düsseldorfer EG, wo er sich zum Top-Goalie und inzwischen besten Torhüter der DEL entwickelt hat. Mit Ausnahme einer Saison lag seine Fangquote stets bei mindestens 91 Prozent. In der abgelaufenen Saison waren es sogar starke 93 Prozent.
In einer Medieninformation der Eisbären Berlin äußerte sich der alte, neue Goalie der Berliner zu Wort:

Die Eisbären haben früh deutliches Interesse gezeigt und mir damit ein gutes Gefühl gegeben. Ich habe tolle Erfahrungen gemacht, als ich das erste Mal bei den Eisbären war. Berlin ist ein Traditionsclub, der erfolgreich und ambitioniert ist und somit sehr gut zu mir passt. Ich bin voller Vorfreude und bin gespannt darauf, was die Zukunft in Berlin für mich bereithält.

Bleibt nur zu hoffen, dass auf der so wichtigen Torhüter-Position nun Ruhe bei den Eisbären Berlin einkehrt. Denn nach Rob Zepp und Petri Vehanen hatte man es bisher nicht geschafft, eine neue etatmäßige Nummer Eins zu finden. Kevin Poulin konnte zwar überzeugen, war aber wohl menschlich sehr schwierig gewesen. Sebastian Dahm und Justin Pogge konnten in dieser Saison auch nicht restlos überzeugen. Maximilian Franzreb hat man einfach zu selten das Vertrauen und Eiszeit geschenkt. Und Marvin Cüpper wurden seine vielen Verletzungen zum Verhängnis. Sonst hätte Cüpper durchaus das Zeug zur Nummer Eins in der DEL gehabt.
Mit Niederberger könnten die Eisbären nun wieder langfristig auf der Torhüter-Position top besetzt sein. Jedenfalls ist der ehemalige DEG-Goalie der beste Torhüter der Liga und hat einen mehrjährigen Vertrag in der Hauptstadt unterschrieben.

Blieben noch die beiden Abgänge von Florian Kettemer und Louis-Marc Aubry, welche bei den Fans Trauer hinterließen. Aubry kam zur Ende der Hauptrunde der Saison 2016/2017 an die Spree. In seiner Zeit entwickelte sich die Nummer 41 zum Publikumsliebling in Berlin. Aubry kommt auf 134 Hauptrundenspiele für die Eisbären, in denen 36 Tore erzielte und 52 weitere Tore vorbereitete. In den Playoffs kamen nochmal 35 Spiele hinzu, in denen er 12-mal traf und 15 Torvorlagen lieferte. Insgesamt also eine starke Bilanz von Louis-Marc Aubry in seiner Zeit in Berlin.

Verschob sein Karriereende und folgte dem Ruf der Eisbären. Am Ende wurden es zwei tolle Jahre in der Hauptstadt: Florian Kettemer (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und dann hätten wir da noch Florian Kettemer, der von den Eisbären Berlin sozusagen aus dem Ruhestand geholt wurde. Vor der Saison 2018/2019 hatten die Berliner Notstand in der Verteidigung, weshalb man „Ketti“ einen viermonatigen Probevertrag gab. Doch Kettemer schlug voll ein, wurde zum Publikumsliebling und so durfte er bis zum Saisonende und darüber hinaus bleiben. In 88 Hauptrundenspielen kommt er auf elf Tore und 22 Torvorlagen. In acht Playoff-Spielen kommt nochmal ein Assist hinzu. In der vorletzten Saison entpuppte sich der Verteidiger zudem noch als Penalty-Monster, war es doch meist die Nummer 69 der Eisbären, welcher das Penaltyschießen zu Gunsten der Hauptstädter entschieden hatte.
In der vorletzten Saison hatte er unter den Trainern Clément Jodoin und Stéphane Richer eine offensivere Rolle, weshalb im zehn Treffer gelangen. Unter Serge Aubin hatte Kettemer nun aber eine defensivere Rolle, weshalb seine Torproduktion verständlicherweise zurückging. Was leider einige Fans vergessen hatten, als sie ihn während der Saison als schlechten Verteidiger im Vergleich zur Vorsaison betitelten. Dabei war seine +/- Bilanz im Vergleich zur Vorsaison (-3) mit +12 deutlich besser.
In beiden Jahren war er jedoch stets einer der Leistungsträger im Team der Eisbären. Im Gespräch mit Daniel Goldstein blickte Florian Kettemer nochmal auf seine zwei Jahre in Berlin zurück:

Es hat super viel Spaß gemacht, sonst wären es nicht zwei Jahre geworden. Wenn ich jetzt zurückblicke, es waren zwei Jahre, es hätten eigentlich vier Monate sein sollen als Aushilfe. Ja und ich hatte dann so viel Spaß oder hab mich ganz neu entdecken können, neuen Spaß gefunden. Es waren zwei super Jahre. Speziell im ersten Jahr haben die Trainer mir ein anderes Vertrauen gegeben und mich quasi eine andere Position spielen lassen, offensiver. Ja, es hat super Spaß gemacht, Tore zu schießen und war auch wichtig für mich persönlich, diese Erfahrung zu machen. Das hat natürlich dazu beigetragen, dass ich auch hier geblieben bin und nochmal ein Jahr drangehängt und gespielt habe. Ich habe es sehr genossen.

Für alle sechs Spieler, die die Eisbären Berlin jetzt verlassen haben gilt: Wir werden Sie niemals vergessen und danken Ihnen für die tolle Zeit in Berlin und für Alles, was Sie für den Verein geleistet haben. Allen voran André Rankel, den wir vielleicht nach seiner Karriere noch einmal in irgendeiner anderen Funktion im Verein sehen könnten. Das wäre doch der ideale Start in seine Karriere nach der Karriere!