„Bokk-stark“! 6:2-Heimsieg gegen Krefeld – Dominik Bokk glänzt beim Debüt

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #21:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen die Krefeld Pinguine gewonnen. Vor den Augen von Ex-Eisbären-Stürmer Florian Busch setzten sich die Berliner mit 6:2 (2:0,1:2,3:0) gegen den Tabellenletzten durch und festigten damit ihre Tabellenführung. Zwei Drittel lang dominierten die Berliner das Spiel, nur im Mitteldrittel ließ man die Konzentration etwas schleifen. Und Dominik Bokk legte ein glänzendes Debüt hin.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin konnte im Vergleich zum 7:1-Sieg in Köln zwei neue Spieler im Kader begrüßen. Morgan Ellis kehrte nach seinem Olympia-Abenteuer in die Defensive zurück. Und Neuzugang Dominik Bokk gab sein Debüt in der Offensive des Deutschen Meisters. Yannick Veilleux blieb so nur der Platz auf der Tribüne, während Leo Pföderl weiter verletzungsbedingt fehlte.
Drei Reihen ließ Trainer Aubin zusammen – Marcel Noebels, Blaine Byron und Mark Zengerle sowie Giovanni Fiore, Frans Nielsen und Matt White und die Youngster-Reihe um Marco Baßler, Manuel Wiederer und Sebastian Streu. Bokk ersetzte Veilleux in der Formation mit Zach Boychuk und Kevin Clark.
Rückkehrer Morgan Ellis nahm in der Defensive den Platz an der Seite von Nicholas B. Jensen ein. Eric Mik war damit nur siebter Verteidiger. Die anderen beiden Verteidiger-Pärchen blieben unverändert – Jonas Müller und Kai Wissmann sowie Frank Hördler und Simon Després.
Und das Tor hütete erneut Mathias Niederberger.

Wenn wir schon bei der Statistik sind, schauen wir auch noch auf die bisherigen Ergebnisse der beiden Teams in dieser Saison. Und da fiel auf, dass sich in den ersten drei Duellen stets der Gast durchsetzen konnte. Die Eisbären gewannen mit 3:1 und 5:1 bei den Pinguinen, während die in der Hauptstadt mit 5:2 die Oberhand behielten.

Es war ein Duell der Gegensätze. Denn während die Eisbären einsam an der Tabellenspitze thronten, war für die Seidenstädter der bittere Abstiegskampf angesagt. Und dieser kann eine Mannschaft hemmen oder aber noch einmal ungeahnte Kräfte frei setzen. Welches Gesicht zeigten die Pinguine heute an der Spree?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Vom ersten Bully weg dominierten die Eisbären das Spiel, die hoch konzentriert zu Werke gingen und immer wieder den Weg in die Offensive suchten. Immer wieder wurden dabei auch Schüsse abgegeben, doch noch ließ Krefelds Goalie Oleg Shilin die schwarze Hartgummischeibe nicht passieren. Aber das 1:0 war so nur eine Frage der Zeit. Denn die Berliner setzten sich immer wieder im Drittel der Pinguine fest und ließen die Scheibe sehr gut laufen.
Und nach dem Powerbreak war es soweit. Es war eine Strafe gegen Krefeld angezeigt, die Eisbären somit zu sechst auf dem Eis. Dominik Bokk hatte von der rechten Seite abgezogen und Dominik Tiffels lenkte die Scheibe unhaltbar für Oleg Shilin ins eigene Tor – 1:0 (9.). Gleich im ersten Spiel also das erste Tor von Dominik Bokk, Herzlichen Glückwunsch! So kann es gerne weitergehen!

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Jetzt war der Bann gebrochen und die Berliner legten in Überzahl (!) sogar noch einen Treffer nach. Und erneut war es aus Krefelder Sicht ein Gegentor aus der Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“. Denn Zach Boychuk hatte abgezogen, sein Schuss wurde von Maximilian Gläßl geblockt, allerdings genau auf das Schlägerblatt von Frans Nielsen, welcher den Puck mühelos ins leere Tor einschießen konnte – 2:0 (13.).
Krefeld war hier komplett überfordert, die Hausherren hätten deutlich höher führen können als 2:0 nach dem ersten Drittel. 15:3 zeigte die Torschussstatistik nach dem ersten Drittel an. Man hatte einen guten Start haben wollen, den hatte man. Und man wollte die Pinguine nicht unterschätzen wie im ersten Aufeinandertreffen, auch das tat man diesmal nicht.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären wieder gut rein. Blaine Byron wurde alleine auf die Reise geschickt, doch Oleg Shilin war in diesem Duell diesmal der Sieger und verhinderte somit das 0:3.
Die Hauptstädter auch danach weiter im Vorwärtsgang, aber auch die Gäste aus Krefeld waren nun etwas besser drin im Spiel. Schlechter ging ja auch gar nicht mehr. Und so schlugen die Pinguine dann auch vorne eiskalt zu. Scheibengewinn in der eigenen Zone und dann ging es über Alexander Blank, Laurin Braun und Arturs Kulda ganz schnell. Letzterer schlenzte die Scheibe sehenswert ins Tor – 2:1 (26.).
Aber die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Direkt setzte man sich wieder im Angriffsdrittel fest und einen Querpass und einen Onetimer später stand es 3:1 für Berlin. Matt White nagelte die Scheibe auf Zuspiel von Frans Nielsen ins Netz (28.).

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Nun hatten die Eisbären das Spiel wieder im Griff, konnten aber ihre Chancen erneut nicht nutzen. Und wie das im Eishockey so ist, wenn du die Chancen vorne nicht machst, bekommst du hinten einen rein. So geschehen bei eigener Überzahl! Nach einem Scheibenverlust war Ex-Eisbär Laurin Braun auf und davon, er zog ab und die Scheibe rutschte Mathias Niederberger durch die Schoner – 3:2 (32.). Nach dem Pech auf der eigenen Seite hinten hatten die Seidenstädter nun also auch mal Glück vor dem gegnerischen Tor.
Irgendwie wirkte es im zweiten Drittel so, als hätten sich die Eisbären schon wieder zu sicher geführt, zu einfach war das im Auftaktdrittel gewesen. Denn durch Fehler brachte man Krefeld wieder zurück ins Spiel, während man vorne seine Chancen leichtfertig vergab. Und der Spielstand gab es nicht her, dass man hier nicht ganz bei der Sache sein konnte. Man musste immer wieder aufpassen, dass man die Scheibe nicht in gefährlichen Zonen vertändelt, denn dann kommt Krefelds Umschaltspiel zum Vorschein und damit können sie immer für Gefahr sorgen. Das hatte man heute bereits gesehen.
Die Hauptstädter nahmen eine knappe 3:2-Führung mit in die Kabine, wo Coach Serge Aubin seine Spieler noch einmal ordentlich heißt gemacht haben dürfte für das letzte Drittel. Stichwort Aubin: Der Berliner Trainer stellte im Mitteldrittel seine Angriffsreihen um. Mark Zengerle war nicht mehr zu sehen, seinen Platz neben Noebels und Byron nahm Bokk ein. Dessen Platz neben Boychuk und Clark nahm Wiederer ein. Und wiederum dessen Platz in der vierten Reihe nahm Mik ein.

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Auf jeden Fall waren die Sinne für das Schlussdrittel deutlich geschärft. Sofort wurde das Krefelder Tor unter Dauerbeschuss genommen. Und so war es eine Frage der Zeit, bis das vierte Berliner Tor fallen würde. Dominik Bokk brachte die Scheibe im Fallen zu Kevin Clark, der leitete sie blitzschnell weiter und Zach Boychuk war am Ende der Torschütze gewesen – 4:2 (44.). Eine ganz starke Kombination war das gewesen und erneut war Neuzugang Dominik Bokk daran beteiligt. Vor dem Spiel war die Frage, wie lange es dauern würde, bis er das System der Berliner verinnerlicht. Die Antwort darauf gab er heute auf dem Eis selbst.
Wie man an dem Tor sehen konnte war Bokk zum Schlussdrittel wieder zurück in seine ursprüngliche Reihe neben Boychuk und Clark gekehrt. Nun war es Manuel Wiederer, der in der ersten Reihe an der Seite von Marcel Noebels und Blaine Byron stürmte. Trainer Serge Aubin nutzte das heutige Spiel also auch, um ein wenig zu schauen, wie gut welche Reihe harmoniert. Man spielt sich also schon einmal für die Playoffs warm.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bis dahin soll auch die Disziplin stimmen, heute tat sie es. Denn erst zehn Minuten vor Spielende kassierte Morgan Ellis die erste Berliner Strafzeit in diesem Spiel. Für den KEV wohl die letzte Chance, um hier heute doch noch etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Und aus dem Powerplay wurde für 23 Sekunden sogar ein doppeltes, denn Giovanni Fiore folgte Ellis in die Kühlbox. Eine bessere Chance würde sich den Pinguinen hier nicht bieten. Der KEV konnte sich auch festsetzen, aber die Eisbären verteidigten das ganz stark, blockten die Schüsse und überstanden so diese brenzlige Situation ohne ein weiteres Gegentor. Dafür traf man vorne selbst. Simon Després und Marcel Noebels spielten einen klasse Doppelpass und am Ende netzte Després in Unterzahl ein – 5:2 (54.). Das war ganz stark heraus gespielt!
Die Gegenwehr der Seidenstädter war nun gebrochen und die Hausherren machten das halbe Dutzend voll. Kevin Clark mit dem Check in der linken Bandenrundung, Dominik Bokk schnappte sich die Scheibe und spielte sie hoch zu Zach Boychuk, welcher zu viel Zeit und Platz hatte und Maß nahm – 6:2 (55.). Der dritte Scorerpunkt von Neuzugang Dominik Bokk! Das war „Bokk-stark“!
Nach diesem Gegentor nahm KEV-Coach Igor Zakharkin seinen Goalie Oleg Shilin vom Eis, für ihn kam Sergei Belov ins Tor. Der musste nicht mehr hinter sich greifen, denn am Ende blieb es beim 6:2-Sieg für die Eisbären Berlin.

Ein am Ende hochverdienter Sieg für die Eisbären, welcher nur im Mitteldrittel mal kurz in Gefahr geriet. Aber das war auch ein guter Test für die Berliner, die somit gesehen haben, was passiert, wenn man nicht 100 Prozent gibt und voll bei der Sache ist. Denn das waren sie im zweiten Drittel nicht und da hätte das Spiel beinahe kippen können. Aber in Drittel eins und drei dominierten die Eisbären nach Belieben, zeigten tolle Spielzüge und erzielten schöne Tore. Diese Leistung aus dem ersten und letzten Drittel muss man vor allem in den Playoffs über 60 Minuten bringen, dann sind die Berliner nur sehr schwer zu schlagen. Wenn die Konzentration aber nach lässt und der Schlendrian sich einschleicht, kann es ein böses Erwachen für die Hauptstädter geben.
Ein Wort noch zu Dominik Bokk: Der legte ein glänzendes Debüt hin und deutete sofort sein Können an. Ob in der Reihe mit Marcel Noebels und Blaine Byron oder aber in der mit Zach Boychuk und Kevin Clark – er wusste zu brillieren und zeigte klasse Spielzüge. Ein Tor und zwei Vorlagen sind für das erste Spiel ein sehr starker Einstand. Mit ihm haben die Berliner nun noch mehr Klasse und vor allem Tiefe im Kader.

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