Die Eisbären Berlin in der Saison 2021/2022: Vom letzten Platz am 1. Spieltag zur neunten Meisterschaft am Ende der Saison

Am 04. Mai 2022 endete die PENNY DEL-Saison 2021/2022 mit dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Eisbären Berlin. Geht man rein nach der Statistik, dann war das auch schon vor der Saison klar gewesen. Denn wenn der Hauptstadtclub Deutscher Meister wird, dann mindestens zweimal in Folge – 2005, 2006 – 2008,2009 – 2011, 2012, 2013 – 2021, 2022. Und wenn man diese Statistik weitergeht, dann steht also nächstes Jahr die zehnte Deutsche Meisterschaft an. Denn von 2011-2013 machten die Berliner sogar den Hattrick perfekt. Nächstes Jahr könnte man dieses Kunststück ein zweites Mal wiederholen. Doch bevor es in die neue Saison geht, steht uns erst einmal die Sommerpause bevor. Und bevor wir Euch in diese schicken, wollen wir natürlich noch einmal – wie Ihr es gewohnt seid – auf die vergangene Saison zurückblicken.

Die Eisbären sind als Titelverteidiger in die Spielzeit 2021/2022 gegangen und konnten für diese Saison das Gerüst des Meisterkaders nahezu zusammenhalten. Zwei Abgänge, die sicherlich schmerzten, war der von Ryan McKiernan in der Defensive und Lukas Reichel in der Offensive. Zwei Leistungsträger, welche einen enormen Anteil am Gewinn der achten Meisterschaft hatten, verließen die Berliner. McKiernan zog es nach Schweden (Rögle) und Reichel nach Übersee, wo die Chicago Blackhawks ihn gedraftet hatten.
Ein weiterer Abgang, der zumindest eine Lücke in die Offensive riss, war der von Kris Foucault nach Iserlohn. Die restlichen Abgänge (John Ramage, Thomas Reichel, Nino Kinder, Fabian Dietz, Mark Olver, Haakon Hänelt, PC Labrie) fielen nicht unbedingt ins Gewicht.
Denn allen Fans war klar, dass Sportdirektor Stéphane Richer schon für adäquaten Ersatz sorgen würde. Und so war es auch. In der Defensive zog er Morgan Ellis von Ligakonkurrent Ingolstadt und Nicholas B. Jensen von Düsseldorf an Land. In der Offensive wurden Manuel Wiederer (Deggendorf), Kevin Clark (Rapperswil), Yannick Veilleux (Laval Rocket), Bennet Roßmy (Lausitzer Füchse) und Blaine Byron (Ontario Reign) verpflichtet.

Damit hatte man einen guten Kader zusammen, um erneut die Deutsche Meisterschaft in Angriff zu nehmen. Die Eisbären wurden auch von den Experten als Titel-Kandidat genannt, schaute man aber rein auf das Personal, sah man vor Saisonbeginn die Adler Mannheim als am besten besetzt und somit Top-Favoriten auf den Gewinn der Meisterschaft. Das sollte sich jedoch mit den drei Nachverpflichtungen der Eisbären ändern. Durch die Transfers von Frans Nielsen, Dominik Bokk und Johan Södergran waren es auf einmal die Berliner, welche den am tiefsten besetzten Kader hatten und somit der Top-Favorit waren. Das lag aber natürlich auch am bisherigen Saisonverlauf, doch dazu später mehr.

Nichts zu holen gab es für die Eisbären Berlin in der diesjährigen CHL-Saison. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Vor dem Start der PENNY DEL ging es für die Hauptstädter zunächst in der Champions Hockey League (CHL) zur Sache. Auch in die CHL-Saison war man mit hohen Erwartungen gestartet, welche man jedoch bereits nach vier Spielen enttäuscht begraben musste. Denn die ersten vier Spiele gingen allesamt verloren. Vor allem die Gegentorflut gab Anlass zur Sorge, denn man kassierte gegen Tampere sechs und fünf Gegentore, gegen Skelleftea waren es jeweils fünf Gegentore in beiden Spielen. Mit 21 Gegentoren aus vier Spielen ging die Generalprobe für den Ligastart also in die Hose.

Vor dem ersten DEL-Spiel wurde das Meisterbanner unter die Hallendecke gezogen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und zum Saisonauftakt folgte gegen den Erzrivalen München beim 1:4 zugleich die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge. Diese konnten die Eisbären zwar mit zwei Auswärtssiegen in Iserlohn (7:4) und in Bremerhaven (4:0) beenden. Doch stand man auf einmal vor einem anderen großen Problem. Denn kaum waren die Fans wieder in die Arena am Ostbahnhof zurückgekehrt, taten sich die Berliner enorm schwer, einen Heimsieg einzufahren. Inklusive der beiden CHL-Spiele verloren die Eisbären sechs Heimspiele in Folge. Dagegen schien man auswärts als unbesiegbar, wurden doch die ersten sieben Auswärtsspiele der Saison gewonnen. Das sorgte schon für Kopfzerbrechen bei den Eisbären-Verantwortlichen, doch das Trainerteam um Serge Aubin behielt stets die Ruhe und wies immer wieder daraufhin, dass die Mannschaft sich in einem Prozess befindet und man noch auf der Suche nach der Normalform ist. Warum es auswärts besser klappte als daheim, dafür hatte er allerdings auch keine Erklärung, behielt aber auch hier weiterhin die Ruhe.

Heimsiege waren zu Saisonbeginn eine Rarität. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und dann klappte es ja auch endlich mit Heimsiegen. Der 6:3-Erfolg gegen Lugano in der CHL machte den Anfang. In der DEL gewann man dann auch gegen Köln (6:3) und Ingolstadt (5:3). Nachdem man insgesamt sieben Pflichtspiele in Folge (DEL, CHL, Heim, Auswärts) gewann, wurde man von Schwenningen (1:3) auf eigenem Eis wieder ausgebremst.
Auswärts hatte es den Deutschen Meister dann auch erstmals erwischt. In Wolfsburg zog man beim 4:5 n.V. erstmals den Kürzeren auf fremden Eis. Beim 2:5 in Ingolstadt folgte die zweite Auswärtsniederlage in Folge und die erste nach regulärer Spielzeit. Bis zum Jahresende verlor man von den letzten fünf Auswärtsspielen aber nur noch eins – erneut in Wolfsburg (2:3 n.P.).
Zuhause feierte man in den restlichen elf Heimspielen bis zum Jahreswechsel acht Siege. Besonders eine Niederlage sorgte aber derweil für viel Gesprächsstoff – das 6:7 n.V. gegen Düsseldorf. Zum einen wegen der vielen Gegentore, zum anderen, weil man dieses Spiel trotz klarer Führung noch aus der Hand gegeben hatte.

Auswärts hatten die Eisbären-Fans diese Saison jede Menge Grund zum Jubeln. (Foto: Ela on Tour)

Doch inzwischen zeigte sich auch, dass mit den Eisbären dieses Jahr zu rechnen ist. Denn man kassierte nie mehr als zwei Niederlagen in Folge. Was eben an der enormen Auswärtsstärke der Berliner lag. Zudem punktete man zwischen den beiden Heimspielen gegen Nürnberg satte zwölf Spiele in Folge, gewann davon neun Spiele. Die Eisbären waren längst auf Platz eins der Tabelle angekommen. Den Platz sollte man auch nicht mehr abgeben.
Nach dem zweiten Heimspiel gegen Nürnberg gab es noch vier Spiele für die Eisbären bis zur Olympiapause zu absolvieren. Zwei davon gewann man (in Ingolstadt und in München), zwei davon verlor man (gegen München und in Mannheim). Mit der Niederlage gegen Nürnberg kassierte man erstmals drei Niederlagen in Serie. Als Erster ging man in die Länderspielpause. Aus dieser kam man mit fünf Siegen in Serie bestmöglich heraus. Dabei darf man aber nicht vergessen, das zwei dieser fünf Siege nach der Corona-Pause eingefahren wurden. Und zwar mit einem dezimierten Kader, was die Berliner aber nicht davon abhielt, mit 4:0 in Mannheim und 3:2 in Schwenningen zu gewinnen.

Bis zum Saisonende wechselten sich Licht und Schatten bei den Eisbären ab. Man hatte die Playoff-Teilnahme sicher, man war erneut für die CHL qualifiziert, man hatte das Heimrecht in der Tasche und am Ende auch den ersten Platz. Da ließ die Konzentration dann doch zu wünschen übrig. Zwei 2:1-Siege in Back-to-back-Spielen in München und Nürnberg folgten somit zum Ende der Hauptrunde zwei 3:6-Niederlagen gegen bzw. in Straubing. Aber das schärfte nur noch mehr die Sinne der Spieler und im letzten Hauptrundenspiel gegen Bietigheim fand man beim 5:1-Sieg zurück in die Erfolgsspur.

Als Erster gingen die Eisbären Berlin in die Playoffs und waren dort der Top-Favorit. Und doch gab es vor allem eine Baustelle, welche man die gesamte Saison über nicht in den Griff bekam, wenn gleich es zu Saisonende hin deutlich aufwärts ging. Das Powerplay, welches seit Jahren das Problemkind der Eisbären ist, war es auch in dieser Saison wieder. Mit einer Erfolgsquote von nur 18,02 Prozent war man in diesem Ranking nur auf Platz zwölf zu finden. Zu schlecht für eine Mannschaft, die das Ziel Meisterschaft hat.
Dafür stach bereits in der Hauptrunde das Penaltykilling hervor. Platz drei mit einer Erfolgsquote von 83,94 Prozent stand zu Buche. Zwischenzeitlich überstanden die Eisbären 32 Unterzahlspiele in Folge ohne Gegentor auf fremden Eis.

Kurzen Prozess machten die Eisbären Berlin im Viertelfinale mit den Kölner Haien. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Viertelfinale ging es zunächst gegen die Kölner Haie, welche sich in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt durchgesetzt hatten. Die Berliner galten als der klare Favorit und setzten sich letztendlich auch in drei Spielen souverän gegen die Domstädter durch. Einzig in Spiel eins konnte es Köln eng gestalten und verlor nur denkbar knapp mit 1:2. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre für die Haie da einiges möglich gewesen. Die beiden anderen Ergebnisse fielen da schon deutlicher aus – 5:1 in Köln und 4:0 im entscheidenden dritten Spiel in Berlin.

Hart umkämpft ging es in der Halbfinalserie der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim zur Sache. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Halbfinale kam es zum ewig jungen DEL-Klassiker Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim. Ein brisantes Detail aus Mannheimer Sicht war sicher dieses, dass die Kurpfälzer seit 20 Jahren auf einen Playoff-Seriensieg gegen die Eisbären warteten.
Spiel eins begann aus Berliner Sicht sehr gut und man führte schnell mit 2:0. Doch die Adler gaben nicht auf und glichen aus. Auch die erneute Berliner Führung konterten die Mannheimer und zwangen die Eisbären so in Spiel eins in die Verlängerung. Die große Chance für die Adler also, das Heimrecht direkt zu klauen. Doch Manuel Wiederer hatte etwas dagegen und schoss die Berliner in der Verlängerung zum ersten Sieg. Wiederer sollte sich im Verlauf der Serie zum Adler-Schreck entwickeln.
Spiel zwei gewannen die Berliner klar mit 6:3 und alles war angerichtet für den Finaleinzug auf eigenem Eis. Doch Mannheim zog den Kopf nochmal aus der Schlinge und gewann Spiel drei in Berlin mit 5:3. Auch Spiel vier holten sich die Mannheimer (4:3) und erzwangen so den ultimativen Showdown in der Hauptstadt. Doch dort erwiesen sich die Eisbären als zu abgezockt und gewannen mit 3:0 und zogen verdient ins Finale ein. Aber die Kurpfälzer hatten den Eisbären in dieser Serie alles abverlangt.

Das Bild der Saison: Deutscher Meister 2022 Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären trafen nach fünf hart umkämpften Spielen in nur neun Tagen im DEL-Finale auf Red Bull München, welche vor dem ersten Finalspiel vier Tage frei hatten. Die Eisbären hingegen mussten keine 24 Stunden nach dem fünften Halbfinalspiel das erste Finalspiel bestreiten. Es war das erste von möglichen drei Back-to-back-Spielen für die Berliner, sollte die Finalserie über die volle Distanz von fünf Spielen gehen.
Die Eisbären schockten München in Spiel eins und lagen nach 21 Minuten mit 3:0 vorne. Doch dann ließ die Konzentration nach und man machte entscheidende Fehler, welche München ausnutzte und das Heimrecht dank eines 4:3-Sieges klaute.
In Spiel zwei erwischte München den besseren Start und ging in Führung. Doch die schnelle Antwort durch Leo Pföderl nur 35 Sekunden später war enorm wichtig gewesen. Frans Nielsen brachte die Berliner zu Beginn des letzten Drittels erstmals in Führung. Diese verteidigte man enorm leidenschaftlich, doch zwei Minuten vor dem Ende glich München doch noch aus. Es folgte die Verlängerung und dort ging es für die Hauptstädter um alles. Eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit dem Matchpuck für München gewesen. Diesen hätten sie dann nur einen Tag später in der Hauptstadt verwerten können. Doch Frans Nielsen schockte ganz München in der 84. Spielminute und sicherte den Eisbären den 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung und brachte somit das Heimrecht zurück nach Berlin.
Nur einen Tag später ging die Serie also in der Hauptstadt wieder von vorne los und die Eisbären hatten diesmal den besseren Start durch Zach Boychuk, was München aber schnell konterte. Am Ende war es Dominik Bokk vor der zweiten Drittelpause gewesen, welcher den 2:1-Sieg sicherte und Berlin den Matchpuck bescherte.
Zwei Tage später konnten die Eisbären ihre herausragende Saison krönen und taten dies mit einer absoluten Machtdemonstration. Mit 5:0 wurde München in eigener Halle im entscheidenden Finalspiel gedemütigt. Matt White schoss die Eisbären nach einem zuvor nicht gegebenen Tor für München auf die Siegerstraße. Er sollte noch zwei weitere Male treffen und so den Hattrick schnüren. Leo Pföderl und Frans Nielsen erzielten die anderen beiden Tore. Der Rest war Ekstase pur.

Die Eisbären Berlin haben allen Widrigkeiten in den Playoffs getrotzt. Nach fünf Spielen in neun Tagen gegen Mannheim folgten nochmal vier Spiele in nur sechs Tagen gegen München inklusive einer zweimaligen Verlängerung. Doch die Eisbären zogen das gnadenlos durch und holten irgendwo immer wieder Kraft-Reserven raus. Auch die Ausfälle von Yannick Veilleux, Zach Boychuk und Blaine Byron konnten sie nicht stoppen. Weil diese Mannschaft unglaublich zusammenhielt und Jeder für jeden kämpfte. Hinten verteidigte man mit unglaublich viel Leidenschaft und unterstützte somit den alles überragenden Mathias Niederberger im Tor. Und in der Offensive schoss man die Tore immer genau zur richtigen Zeit. Dieser unbändige Wille, dieser Charakter in der Mannschaft, diese Leidenschaft, das alles und noch viel mehr führte am Ende zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Was aber auch ein Schlüssel zum Erfolg war, waren die Special Teams. Denn die Eisbären haben es in den Playoffs geschafft, ihr Powerplay rechtzeitig in Form zu bringen. Auf einmal klappte es in Überzahl und man traf in zwölf Spielen elfmal, was einer Erfolgsquote von 26,19 Prozent entsprach. Damit hatte man in den Playoffs das beste Powerplay. Du kannst die ganze Hauptrunde über das schlechteste Powerplay haben. Wenn es in den Playoffs auf den Punkt da ist und funktioniert, hast du alles richtig gemacht.
Auch das Penaltykilling verbesserte sich im Vergleich zur Hauptrunde nochmal deutlich. In den Playoffs war man mit einer Erfolgsquote von 92,50 Prozent das zweitbeste Team. Man ließ in 40 Unterzahlspielen nur ganze drei Gegentore zu. Auch die Special Teams hatten also ihren entscheidenden Anteil an der neunten Meisterschaft.

Goalie Mathias Niederberger wird die Eisbären Berlin nach zwei gewonnenen Meisterschaften Richtung München verabschieden. (Foto: eisbaerlin.de/Netti und Jasmin)

Wer natürlich auch seinen Anteil am erneuten Gewinn der Meisterschaft hatte, war Goalie Mathias Niederberger. Er kam in den zwölf Playoff-Spielen auf eine Fangquote von überragenden 93,56 Prozent. Dazu feierte er drei Shutouts. Und das waren nicht irgendwelche, nein, er spielte jeweils in den entscheidenden Spielen im Viertelfinale, Halbfinale und Finale zu Null – 4:0 vs. Köln, 3:0 vs. Mannheim, 5:0 in München. Das musst du erst einmal schaffen.
Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch dazu, dass Niederberger im Halbfinale schwächelte und er somit auch ein Grund war, weshalb es zu Spiel fünf kam. Wenn du auf deine eigene Leistung aber so reagierst, dann zeugt das davon, was für ein Weltklasse-Keeper Mathias Niederberger ist. Insofern schmerzt sein Abgang nach dieser Saison natürlich enorm. Der deutsche Nationaltorhüter schließt sich ja wie bereits erwartet Finalgegner München an.

Ansonsten ist es natürlich wirklich sehr schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. Denn die Meisterschaft war ein absoluter Team-Erfolg einer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft. Aber natürlich sind da die beiden Playoff-Top-Scorer Blaine Byron und Matt White (je 14 Punkte) zu nennen. Matt White hat sich mit seinem Hattrick in Spiel vier in München unsterblich gemacht. Byron hat in den Playoffs bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Auch sein Abgang wird eine große Lücke in der Offensive hinterlassen.
Über Leo Pföderl (11 Scorerpunkte) und Marcel Noebels (10) braucht man nicht viele Worte verlieren. Die beiden deutschen Nationalstürmer liefern einfach immer ab, wenn es gefordert ist. Egal ob Hauptrunde oder Playoffs. Es ist enorm wichtig, dass man diese Beiden halten konnte.
Frans Nielsen hat bei seiner letzten Karriere-Station noch einmal bewiesen, was für ein Weltstar er ist. Er steuerte in den Playoffs nochmal sieben Scorerpunkte zur Meisterschaft zu. Gerade sein Siegtor in der zweiten Overtime in Spiel zwei in München wird für immer in Erinnerung bleiben.
Manuel Wiederer ist natürlich auch zu nennen, der nach schleppendem Saisonstart, womit aber zu rechnen war, im Verlauf der Saison immer stärker wurde und in den Playoffs zu einem entscheidenden Faktor wurde. Gerade in der Halbfinalserie gegen Mannheim, wo ihm drei Tore gelangen. Gut, dass man ihn in Berlin halten konnte.
Über Frank Hördler braucht man glaube ich nicht viele Worte verlieren. Was er geleistet hat, ist unbeschreiblich. Er hat mit den Eisbären seine neunte Meisterschaft gewonnen und wurde zurecht zum Playoff-MVP gewählt. Nun hat er nur noch einen einzigen Traum: Einmal mit seinem Sohn Eric zusammen für die Eisbären Berlin spielen.
Man könnte eigentlich alle Spieler aufzählen, aber das würde den Bericht sprengen. Doch zwei Spieler muss ich noch hervorheben und das sind ganz klar Kai Wissmann und Jonas Müller. Beide haben punktetechnisch ihre beste Hauptrunde der Karriere gespielt. Beide Verteidiger kamen auf 20 Scorerpunkte (4 Tore/16 Vorlagen). In den Playoffs legten beide Spieler nochmal eine Schippe drauf und kamen auf sieben (Wissmann) bzw. sechs Scorerpunkte (Müller). Vor allen die drei Tore von Jonas Müller in den Playoffs stechen dabei natürlich heraus.
Kai Wissmann hat in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner Karriere gemacht und wurde dafür von Bundestrainer Toni Söderholm mit der Nominierung für die WM belohnt. Diese läuft ja aktuell und da bestätigt Wissmann seine Leistungen und sorgt auch in Finnland für Furore.

Zweimaliger Meistertrainer der Eisbären Berlin: Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin sind gerade dabei, in eine neue Dynastie zu starten. Auch wenn viele (dazu zählt auch der Autor dieser Zeilen) Fans nicht gerade davon begeistert waren, als Sportdirektor Stéphane Richer damals Serge Aubin (Foto links) als neuen Trainer nach Berlin holte. Diese Investition hat sich mehr als gelohnt und Serge Aubin hat die Eisbären Berlin zusammen mit seinem Trainerteam um Co-Trainer Craig Streu zurück zu alter Stärke geführt. Ja, er hat sie sogar zurück an die nationale Spitze geführt. Aubin hatte seine Visionen, als er in die Hauptstadt kam. Diese setzte er bereits in der wegen Corona abgebrochenen Saison um. Bereits in der damaligen Saison hatte man den Eisbären gute Chancen eingeräumt, am Ende die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Das taten sie dann in der vergangenen Corona-Saison. Diesen Erfolg konnte Aubin in dieser Saison wiederholen und sein Ziel in der neuen Saison wird ganz klar die zehnte Deutsche Meisterschaft und der damit verbundene Hattrick sein.
Das Team dafür wird er zur Verfügung haben. Auch wenn man mit Niederberger, Byron oder Bokk wichtige Stützen im Team verlieren wird. Richer wird erneut für adäquaten Ersatz sorgen und dann werden die Eisbären auch in der nächsten Saison wieder die Gejagten sein. Denn der eingeschlagene Weg wird weiter verfolgt. Mit einem Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern werden die Eisbären ihre Vorherrschaft in der PENNY DEL verteidigen wollen. Und ein anderes Ziel, welches Serge Aubin wichtig ist, hat er auch schon angedeutet: Man will in der CHL ein Wörtchen mitreden, wenn es in der KO-Phase um das Ganze geht. Man blickt also auch nach dem erneuten Gewinn der Meisterschaft in Berlin nur nach vorne. Der Weg dieser Mannschaft ist noch lange nicht beendet. Auch in der neuen Saison wird man wieder angreifen. Und dann werden wir am Ende der Saison 2022/2023 vielleicht von der zehnten Meisterschaft berichten. Zuzutrauen ist es den Eisbären Berlin allemal.

Doch bevor es in die neue Saison geht, verabschieden wir uns erstmal in die wohlverdiente Sommerpause. Wir bedanken uns bei Euch für die Treue während der Saison. Ihr seid einfach eine klasse Community und wir hoffen, Euch auch in der neuen Saison wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Sommerpause und alles Gute. Bleibt gesund und vor allem negativ!

Effektiv und Eiskalt vor dem Tor: Die Eisbären Berlin fegen die Kölner Haie mit 7:1 vom eigenen Eis

So kann man nach einer vierwöchigen Pause zurück in den Ligabetrieb kommen: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Kölner Haien deutlich mit 7:1 (2:0,3:0,2:1) gewonnen und damit einen weiteren Sieg auf fremden Eis gefeiert. Beide Mannschaften hatten dicke Chancen, aber während Köln seine dicken Chancen vergab, nutzten die Berliner ihre Chancen eiskalt aus. 

Chefcoach Serge Aubin musste im Vergleich zum letzten Ligaspiel vor über vier Wochen beim EHC Red Bull München auf die beiden Olympia-Fahrer Morgan Ellis und Leo Pföderl verzichten. Ellis kam erst am Sonntag zurück in die Hauptstadt und wurde heute geschont, Pföderl hat eine kleine Verletzung, welcher aber nicht schlimm ist, wie Aubin am Tag vor dem Auswärtsspiel in der Domstadt sagte. Aber es gab auch gute Nachrichten, denn mit Zach Boychuk und Frans Nielsen kehrten zwei Spieler zurück ins Line-up.
Den Platz von Pföderl in der ersten Reihe neben Marcel Noebels und Blaine Byron nahm Mark Zengerle ein. Rückkehrer Nummer eins, Zach Boychuk, stürmte als Center zwischen Yannick Veilleux und Kevin Clark in der zweiten Formation. Matt White und Giovanni Fiore bildeten in München noch die zweite Reihe zusammen mit Mark Zengerle. Heute stürmten sie in der dritten Angriffsreihe zusammen mit Center und Rückkehrer Nummer zwei Frans Nielsen. Die vierte Reihe bestand aus den Youngsters Sebastian Streu, Manuel Wiederer und Marco Baßler.
Den Platz von Morgan Ellis in der Defensive neben Nicholas B. Jensen nahm Eric Mik ein. Die weiteren Verteidiger-Pärchen bildeten Kai Wissmann und Jonas Müller sowie Frank Hördler und Simon Després. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

Beide Teams trafen zum vierten und letzten Mal in der Hauptrunde aufeinander. Alle drei bisherigen Duelle gingen an die Eisbären – 5:3 und 3:1 in der Hauptstadt sowie 2:1 in Köln. Gelang den Eisbären heute der vierte Sieg im vierten Spiel?
Die Haie hatten allerdings einen kleinen Vorteil, absolvierte die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp doch schon zwei Spiele nach der Olympiapause. Und am Sonntag beendeten die Domstädter mit einem 4:3-Sieg gegen Iserlohn ihre zehn Spiele andauernde Niederlagenserie und holten zudem den ersten Dreier seit 15 Ligaspielen. Es war also die Frage, ob Köln durch den Rhythmus oder aber die Eisbären durch das ausgeruht sein im Vorteil waren. Anders herum hätte es auch eine Kraftfrage sein können, denn für Köln war es das dritte Spiel in fünf Tagen.

Den Beginn dominierten aber erst einmal die Eisbären, die hoch konzentriert aus der Kabine kamen, Köln sofort unter Druck setzten und auch schon zweimal für Gefahr vor dem Tor von Ex-Eisbären-Goalie Tomas Pöpperle sorgten. Und für diese starke Anfangsphase belohnten sich die Hauptstädter mit dem frühen 1:0. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen und die Scheibe schlug hinter Pöpperle im Tor ein (6.). Evtl. war die Scheibe noch von Mark Zengerle abgefälscht, aber egal, Tor ist Tor, egal wer es macht.
Die Hausherren hatten aber direkt die Chance zum Ausgleich, als Nicholas B. Jensen die erste Strafzeit der Partie kassierte. Ja, die Sache mit den Strafen schien sich auch nach Olympia fortzusetzen. Köln mit einem starken Überzahlspiel, aber Jon Matsumoto, Maury Edwards und vor allem Andreas Thuresson ließen gute Chancen liegen.
Galt aber nicht für die Berliner, die äußerst effektiv und eiskalt vor dem Tor auftraten. Zwei-auf-Eins-Konter der Eisbären, Blaine Byron schickte einen Kölner Verteidiger gekonnt ins Leere, hatte dann noch das Auge für Mark Zengerle am rechten Pfosten und der schoss die Scheibe mühelos ins leere Tor . 2:0 (13.).
Köln im weiteren Verlauf durchaus bemüht, aber die Defensive der Eisbären gab wenig Chancen ab und wenn die Haie Schüsse auf das Tor feuerten, war Mathias Niederberger zur Stelle. So blieb es beim 2:0 nach 20 Minuten, was die Berliner ihrer Effektivität zu verdanken hatten.

Zu Beginn des Mitteldrittels bot sich den Hauptstädtern früh die Chance zur Vorentscheidung, denn man hatte das erste Überzahlspiel. Colin Ugbekile wollte Zach Boychuk „verkloppen“, bekam dafür aber 2+2-Minuten während Boychuk nur zwei Minuten kassierte. Das Powerplay der Berliner ist ja noch mit die größte Baustelle im Team des Tabellenführers. Doch das hier sah schon sehr gut aus, die Scheibe lief gut und man spielte es mit viel Übersicht und vor allem viel Ruhe. Und gerade als die Haie wieder komplett waren, schlug Kevin Clark nach starkem Zuspiel von Marcel Noebels zu – 3:0 (23.).
Der denkbar schlechteste Start für die Hausherren. Und es kam noch dicker. Jonas Müller wurde am linken Bullykreis angespielt, hatte zu viel Platz und Zeit, konnte sich die Ecke aussuchen und erhöhte auf 4:0 (25.). Dem Treffer folgten prompt die ersten Pfiffe der 4.000 Zuschauer in der Lanxess Arena.
Diesen Schock mussten die Haie natürlich erst einmal verdauen. Aber Marcel Müller – ja, ihr ahnt es, auch ein Ex-Eisbär – wäre beinahe Nutznießer eines Fehlpasses von Frank Hördler geworden. Doch Müller schoss frei vor Niederberger am Tor vorbei. Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht.
Und wenn du Erster bist, dann klappt alles. Blaine Byron auf Marcel Noebels, der hoch zu Nicholas B. Jensen und der Däne nahm genau Maß – 5:0 (31.). Der erste Saisontreffer für Jensen, was an seinem Jubel deutlich zu erkennen war.
Danach war der Arbeitstag des einen Ex-Eisbären Tomas Pöpperle beendet. Mit Justin Pogge kam ein weiterer ehemaliger Eisbär zwischen die Pfosten. Und der verhinderte vier Minuten vor der zweiten Pause ganz stark gegen Yannick Veilleux, der auf einmal frei vor ihm stand und zum Abschluss kam.
Den Gastgebern war die Bemühung hier nicht abzusprechen, aber ihnen fehlte es eben einfach am Glück im Abschluss – selbst bei besten Chancen. So war die Partie im Grunde bereits nach 40 Minuten entschieden, denn die Eisbären nahmen eine 5:0-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel mussten die Haie gleich einmal früh wieder in Unterzahl ran. Doch das nutzten die Hausherren zum Ehrentreffer. Und natürlich war es eine Co-Produktion zweier Ex-Eisbären. Landon Ferraro schickte Mark Olver auf die Reise und der behielt vor Niederberger die Nerven. Er schob dem Berliner Schlussmann die Scheibe durch die Schoner – 1:5, eine Sekunde vor Ablauf der Strafe gegen Köln (45.).
Die Haie hatten sich für den Schlussabschnitt viel vorgenommen, wollten zumindest dieses Drittel für sich entscheiden und so mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gehen. Der Einsatz stimmte auf jeden Fall und man spielte weiter nach vorne. Die Eisbären waren in den letzten 20 Minuten nur selten vor dem Tor von Justin Pogge zu sehen. Vielmehr konzentrierte sich die Mannschaft von Coach Serge Aubin jetzt auf die Defensive. Allerdings nicht unbedingt immer mit der nötigen Entschlossenheit. Jedenfalls kamen die Kölner manchmal zu einfach vor das Tor und zu Chancen. Mathias Niederberger blieb jedoch die gesamte Spielzeit über hoch konzentriert und entschärfte auch beste Kölner Möglichkeiten.
Entschlossen war man dann aber wieder vor dem gegnerischen Tor. Matt White holte von links mal kurz zum Schlagschuss aus und zimmerte die Scheibe in die Ecke – 6:1 (54.). Die Eisbären trafen also auch in einem bis dahin nicht wirklich guten Drittel, aber auch das macht Spitzenmannschaften eben aus. Man traf mitten in der Drangphase der Kölner. Damit war dann natürlich auch der Kölner Schwung weg und die Eisbären sorgten 58 Sekunden vor dem Ende sogar noch für das 7:1 durch Matt White.

Ein am Ende verdienter Auswärtssieg für die Eisbären Berlin. Diesen hatte man seiner Effektivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zu verdanken. Denn während Köln ebenso dicke Chancen hatte, diese aber eben nicht nutzen konnte, waren die Berliner vor dem Tor eiskalt. So hatte man die Partie bereits nach 40 Minuten für sich entschieden. Im Schlussdrittel ließ man es dann zunächst deutlich zu locker angehen und Köln so zum Ehrentreffer kommen. Doch dann zog man das Tempo nochmal kurz an und legte die Treffer Nummer sechs und sieben nach. Marcel Noebels ragte man vier Torvorlagen heraus.

Die Eisbären Berlin im Januar 2022: Ein Spiegelbild der Saison

Heute vor eine Woche haben die Eisbären Berlin das letzte Spiel vor der Olympiapause bestritten. Mit 3:1 setzte man sich beim EHC Red Bull München durch und feierte damit den ersten Saisonsieg gegen die Mannschaft von Ex-Eisbären-Trainer Don Jackson. Heute in 23 Tagen steht für die Hauptstädter erst das nächste Ligaspiel an, dann treffen die Berliner am Dienstag, den 22.02, in der Domstadt auf die Kölner Haie. Zeit für uns also mal die Spiele der Eisbären im Januar Revue passieren zu lassen.

Acht Partien hat die Mannschaft von Trainer Serge Aubin im abgelaufenen Monat absolviert und sie waren ein Spiegelbild der laufenden PENNY DEL-Saison. Vier Spiele bestritt man auf heimischen Eis, vier Spiele auf fremden Eis. Nur ein Heimspiel konnte man dabei gewinnen. Auswärts gewann man drei der vier Spiele. Was auch den bisherigen Saisonverlauf widerspiegelt.
Denn von den bisherigen 22 Heimspielen gewann man nur die Hälfte, also elf. Auswärts absolvierte man erst 18 Spiele, gewann davon aber satte 14 und blieb dabei nur zweimal ohne Punkte. Bei einem 2:5 in Ingolstadt und einem 2:3 in Mannheim. Die Niederlage in der Kurpfalz war zugleich die einzige auf fremden Eis im Januar.

Es ist schon unerklärlich diese Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen der Eisbären Berlin. Stürmer Matt White wurde dazu nach dem Auswärtsspiel vergangenen Sonntag in München gefragt, wie er sich diese Stärke auf fremden Eis erklärt:

Nun ich denke, das liegt an unserer intensiven Vorbereitung. Wir gehen da auf das fremde Eis. Das ist für die schwierig ohne eigene Fans. Also ich denke, dass uns das ein bisschen Vorteil verschafft. Das ist in dem Sinne ja kein richtiges Auswärtsspiel. Normalerweise, wenn das gegnerische Team das erste Tor schießt, ist deren Fangemeinde nicht da, um sie dann anzufeuern, ihnen die nötige Energie zu geben, um weiterzumachen. Und wenn wir das erste Tor machen, dann hört man nichts, die Energie bleibt also auf unserer Seite und bei unseren Jungs, die auf der Bank sitzen. Jeder leistet seinen Betrag, spielt sein Spiel und so funktioniert das.

Vielleicht kann man diese Begründung ja auch auf die Heimschwäche der Eisbären zurückführen. Denn zu Hause tun sich die Berliner in dieser Saison enorm schwer. Und auch wenn man noch den „Luxus“ hatte, vor Fans zu spielen. So richtig Stimmung kam dennoch nicht auf und so fehlte den Eisbären auch der „siebte Mann“, um ein Spiel noch einmal zu drehen. Immerhin konnte man in drei der vier Januar-Heimspiele punkten, verlor aber die beiden Duelle, wo es in die Verlängerung bzw. ins Penaltyschießen ging. Was auch so eine Schwäche der Eisbären ist, hat man doch nur eins von insgesamt sieben Spielen noch gewonnen, in denen es über die reguläre Spielzeit hinaus ging.

Was im Januar noch auffiel? Die Eisbären kamen fast immer schlecht ins Spiel, gerieten in fünf der acht Spiele in Rückstand und konnten nur zwei Spiele am Ende noch für sich entscheiden. In drei der vier Heimspiele lag man mit 0:1 hinten, nur gegen Augsburg konnte man am Ende noch gewinnen. Auswärts lag man in zwei Spielen mit 0:1 hinten und konnte nur das Gastspiel in Düsseldorf noch für sich entscheiden. Das zweite Spiel war das in Mannheim und da lag man nach den ersten 20 Minuten bereits mit 0:3 hinten. Da kam die Aufholjagd am Ende zu spät.

Und trotz der eher durchwachsenen Bilanz haben die Hauptstädter ihre Tabellenführung gefestigt und stehen weiterhin souverän an der Tabellenspitze. Nach 40 Spielen hat man 80 Punkte auf dem Konto und somit einen Punkte-Quotienten von 2,00. Mit 141 Toren stellt man die beste Offensive, mit 106 Gegentoren hat man die fünftbeste Defensive. Wobei diese Werte alle mit Vorsicht zu genießen sind, ist die Tabelle der PENNY DEL doch arg verzerrt und die Frage nach dem sportlichen Wert stellt sich mehr denn je. Während Köln und Düsseldorf bereits 42 Spiele absolviert haben, steht Iserlohn noch bei 33 Spielen. Und wenn die PENNY DEL Nürnberg trotz arger Corona- und Verletzungssorgen heute in Augsburg mit nur zwei Reihen antreten lässt, sagt das doch so ziemlich alles aus. Fairness wird in dieser Liga nicht groß geschrieben.

Kommen wir aber zurück zum sportlichen und da drehte vor allem ein Stürmer richtig auf. Vor dem Januar stand Mark Zengerle bei gerade einmal zwei Toren und drei Vorlagen. Alleine im Januar sammelte Zengerle acht Scorerpunkte (2 Tore/6 Vorlagen). Jener Zengerle, der zu Beginn der Saison noch des Öfteren von der Tribüne aus zu gucken musste und bei dem ein Wechsel nach Schwenningen im Raum stand. Scheint fast so, als wäre die Nummer neun endlich in dieser Saison angekommen.
Zum internen Top-Scorer reichte das aber nicht, denn den Platz schnappte sich Leo Pföderl mit neun Scorerpunkten (4/5). Aber auch Matt White (5/3), Blaine Byron und Marcel Noebels (je 3/4) wussten mit acht bzw. sieben Scorerpunkten zu überzeugen.
Auf dem deutschen Sektor sind sicherlich die beiden Tore von Manuel Wiederer erwähnenswert. Aber auch die fünf Scorerpunkte von Kai Wissmann (1/4) und Frank Hördler (0/5). Zudem scorte Neuzugang Marco Baßler erstmals im Trikot der Eisbären und das gleich dreifach (1/2).

Bei den Torhütern kam Mathias Niederberger fünfmal zum Einsatz, Tobias Ancicka dreimal. Niederberger punktete in vier der fünf Spiele, feierte dabei drei Siege. Ancicka punktete in zwei Spielen und feierte einen Sieg.

Was im Januar bzw. in den letzten vier Spielen immer besser funktionierte, war das Powerplay der Eisbären. Das große Sorgenkind der Berliner in dieser Saison. Satte fünf Tore erzielte man in den letzten vier Spielen in Überzahl, was die Eisbären mit einer Erfolgsquote von nun 16,67 Prozent auf Platz zwölf in der Liga verholfen hat. Da zeigt die Tendenz also definitiv weiterhin nach oben. Das Penaltykilling funktionierte dagegen weiterhin sehr gut, was Platz sechs mit einer Erfolgsquote von 80.42 Prozent auch unterstreicht.

Nach 40 Spielen stehen die Eisbären auf Platz Eins in der PENNY DEL und sind mit 14 Auswärtssiegen in 18 Auswärtsspielen das beste Team der Liga. Man könnte also meinen, dass man bei den Berlinern rundum zufrieden ist mit der bisherigen Saison. Dem ist nicht ganz so, wie Kapitän Frank Hördler nach dem Spiel in München im Interview sagte:

Von der Platzierung her sind wir ganz gut gestartet. Wir haben uns einen guten Platz erarbeitet, das muss man ja dazu sagen, das hat uns keiner geschenkt. Wir waren von Anfang an auswärts sehr, sehr gut und sehr solide und souverän. Trotz alledem glaube ich, dass wir in unserer Mannschaft immer noch Potential nach oben haben. Sei es das Powerplay, sei es bei 5-5. Aber nichtsdestotrotz haben wir eine grundsolide und tolle Basis und dadurch, dass wir auf einen Roadtrip gehen, wenn wir nach der Pause zurückkommen, wollen wir das natürlich weiterhin so verteidigen.

Nach der Olympiapause werden die Eisbären alles daran setzen, Platz Eins zu verteidigen, um als Erster in die Playoffs zu gehen. Die Frage ist nur, ob das wirklich so ein großer Vorteil für die Berliner ist. Denn die Heim-Bilanz sagt da was ganz anderes aus. Da wäre es fast schon ein Vorteil, wenn man als Fünfter in die Playoffs starten würde. Denn da hat man dann immer ein Auswärtsspiel mehr…

3:1 in München! Die Eisbären gewinnen dank eines effektiven ersten Drittels und einem überragenden Mathias Niederberger im Tor

Im dritten Anlauf hat es endlich mit dem ersten Saisonsieg gegen Red Bull München geklappt. Die Eisbären Berlin gewannen ihr Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag am Oberwiesenfeld mit 3:1 (3:0,0:1,0:0) und festigten damit ihre souveräne Tabellenführung. Den Grundstein zum Sieg legte man im ersten Drittel, als man sich eiskalt und effektiv vor dem Tor präsentierte. Und der andere Grund, weshalb es endlich mit einem Sieg gegen München klappte, stand heute zwischen den Pfosten: Mathias Niederberger mit einer überragenden Leistung heute, er spielt sich schon mal so langsam aber sicher in Olympia-Form. 

Eisbären-Coach Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie beim 4:3-Sieg am Mittwochabend in Ingolstadt. Die Defensiv-Pärchen und die Youngster-Reihe um Eric Mik, Marco Baßler und Sebastian Streu blieben zusammen. Ansonsten änderte Aubin in den ersten drei Reihen ein bisschen was. Blaine Byron kehrte wieder in die Paradereihe zwischen Leo Pföderl und Marcel Noebels zurück. Matt White rückte wieder an die Seite von Mark Zengerle und Giovanni Fiore. Und Yannick Veilleux bildete die dritte Formation mit Manuel Wiederer und Kevin Clark zusammen. Im Tor stand Mathias Niederberger.

Beide Mannschaften trafen zum dritten Mal in dieser Saison aufeinander. Letztmals vor neun Tagen in Berlin, als München sein erstes Spiel nach der Quarantäne mit 3:2 n.V. gewann. Auch das erste Saisonspiel gewann München in der Hauptstadt mit 4:1. Es wurde also langsam mal Zeit für den ersten Berliner Sieg in dieser Saison gegen die Mannschaft von Coach Don Jackson.

Der Start in das Spiel war schon einmal vielversprechend. Die Eisbären waren von Beginn an hellwach in dieser intensiven Anfangsphase und hatten zu Beginn ein leichtes Übergewicht. Yannick Veilleux hatte auch nach nicht einmal zwei Minuten die erste dicke Möglichkeit in diesem Spiel.
München brauchte aber auch nicht lange, um in diesem Spitzenspiel anzukommen. Maximilian Kastner mit der ersten großen Chance für die Hausherren. Sechs Minuten waren da gerade einmal gespielt.
Die Partie war nun ausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Und beide kamen auch zu Chancen. So wie Justin Schütz, der Mitte des ersten Drittels durch war, aber an Mathias Niederberger scheiterte.
Je länger das Auftaktdrittel dauerte, desto stärker und druckvoller wurde München. Aber die Eisbären arbeiteten hart vor dem eigenen Tor und stemmten sich mit allen fünf Mann gegen den Druck der Gastgeber. Und als die Berliner mal wieder vor dem Münchner Tor auftauchten, klingelte es am Pfosten. Yannick Veilleux hatte zu genau gezielt. Besser zielte dann aber Kapitän Frank Hördler, der fünf Minuten vor der ersten Pause einfach mal von der blauen Linie abgezogen hatte. Manuel Wiederer „parkte“ vor dem Tor und nahm Danny Aus den Birken sehr gut die Sicht und so führten die Eisbären in München – 1:0 (15.).
Und die eiskalten und effektiven Eisbären waren kurz danach wieder zur Stelle. München mit dem Fehler an der gegnerischen blauen Linie, Marcel Noebels war auf und davon, scheiterte zunächst an Aus den Birken, doch der schob sich die Scheibe am Ende mit dem Schläger selbst ins Tor – 2:0 (17.).
München versuchte sofort, eine Antwort zu finden und setzte sich wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Hauptstädter verteidigten weiterhin sehr stark und ließen nichts zu. Alle Spieler beteiligten sich dabei an der Defensivarbeit, was Trainer Aubin freuen dürfte.
Noch viel mehr gefreut haben dürfte ihn das, was 1,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels passierte. Die Eisbären waren in Überzahl, Danny Aus den Birken hatte keinen Schläger, Leo Pföderl brachte die Scheibe rüber zu Matt White und der netzte problemlos ein – 3:0 (20.).
Wow, was für ein Statement der Eisbären, die hinten ganz stark verteidigten und vorne eiskalt ihre Chancen nutzten. Wenn München doch zu Chancen kam, dann war Mathias Niederberger zur Stelle und ließ die Münchner verzweifeln.

Das zweite Drittel begann mit einem Torhüterwechsel bei den Hausherren. Henrik Haukeland hütete für die letzten 40 Minuten das Tor der Münchner. Und der sah durchaus bemühte Gastgeber, die hier auch vom Ergebnis her einen Fuß in dieses Spiel bekommen wollten. Denn spielerisch war das ja nicht schlecht in den ersten 20 Minuten, lediglich Mathias Niederberger und die eigene Chancenverwertung ließen keinen Treffer zu. Selbiges traf auch jetzt wieder zu. Denn auch im zweiten Drittel hatte München Chancen, aber der Berliner Goalie lief hier nun richtig heiß.
München blieb am Drücker und bekam nach rund sechs Minuten das erste Powerplay des Spiels. Kapitän Frank Hördler suchte mal wieder die Strafbank auf. In dieser Disziplin ist die Mannschaft von Ex-Eisbären-Coach Don Jackson die sechstbeste Mannschaft der Liga. Aber die größte Chance hatten die Berliner in Unterzahl, als Matt White alleine auf Haukeland zu fuhr, aber die Scheibe knapp neben das Tor setzte. München ließ diese große Möglichkeit ungenutzt.
30 Minuten waren gespielt und spätestens da dürfte München klar gewesen sein, dass das heute wohl nichts wird mit Punkten gegen Berlin. Ben Street wurde am rechten Pfosten angespielt, kam zum Abschluss, aber die „Krake von Riga“ fuhr sensationell seine Fanghand aus und fischte die Scheibe ganz stark runter.
Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause war dann aber auch der deutsche Nationaltorhüter geschlagen. Konrad Abeltshauser hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe blieb vor dem Tor hängen und Jonathon Blum schaltete am schnellsten – 3:1 (35.).
München blieb danach am Drücker und setzte die Eisbären immer wieder unter Druck. Die Mannschaft von Don Jackson erspielte sich auch sehr gute Chancen, aber Mathias Niederberger zeigte weiterhin eine ganz starke Leistung. Die Gastgeber hätten sich inzwischen definitiv mehr als das eine Tor verdient gehabt. Aber Mathias Niederberger in dieser Form ist eben enorm schwer zu bezwingen. Und so nahmen die Eisbären eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause. Doch gewonnen hatte man das Spiel noch nicht, denn auch für das letzte Drittel war mit viel Druck seitens der Hausherren zu rechnen.

Doch von dem war zu Beginn des Schlussdrittels nichts zu sehen. Die Eisbären standen hinten sehr kompakt und machten die Räume zu, so dass München erst gar nicht seine gefährlichen Angriffe aufziehen konnte.
Es dauerte einen Moment, bis auch das letzte Drittel Fahrt aufnahm. Aber sowohl München als auch Berlin hatten ihre Phasen in der offensiven Zone und kamen da auch zu guten Möglichkeiten. Ein kompletter Gegensatz zum Mitteldrittel also, wo München das Drittel komplett dominiert hatte.
Beide Mannschaften lieferten sich im Schlussabschnitt einen intensiven und hart umkämpften Schlagabtausch. Während die Eisbären auf der Suche nach der Vorentscheidung waren, wollte München hier natürlich noch einmal für Spannung sorgen. Dabei waren die Gäste die aktivere Mannschaft. München konnte bei weitem nicht mehr so viel Druck wie noch im Mitteldrittel erzeugen. Was aber eben auch an der sehr starken Defensivarbeit der Hauptstädter lag.
Rund drei Minuten vor dem Ende des Spiels nahm Don Jackson Goalie Henrik Haukeland zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Er riskierte also noch einmal alles, um die zwei Tore aufzuholen. Und für die letzten 89 Sekunden konnte München sogar 6-4 spielen, denn Giovanni Fiore kassierte kurz vor Schluss nochmal eine Strafzeit. Jackson nahm kurz vorm Powerplay noch seine Auszeit, um seiner Mannschaft die letzten Anweisungen für die mögliche Aufholjagd zu geben. Aber die Eisbären überstanden die Schlussphase ohne große Probleme, denn die Defensive arbeitete erneut richtig stark und brachte somit das 3:1 souverän über die Zeit.

Ein Sieg, der hart erarbeitet wurde. Die Eisbären legten den Grundstein für die drei Punkte im ersten Drittel, als man äußerst effektiv und eiskalt agierte. Ein anderer Grund für den Sieg war die überragende Defensivarbeit der gesamten Mannschaft und ein überragender Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Alle Spieler beteiligten sich an der Defensivarbeit und unterstützten den ganz stark haltenden Goalie. Gerade im Mitteldrittel bissen sich die Münchner an der eigenen Chancenverwertung, der Berliner Defensive und eben an Mathias Niederberger die Zähne aus. Im letzten Drittel ließen die Eisbären nichts mehr anbrennen und erstickten eine Münchner Aufholjagd im Keim. Ein rundum gelungener Nachmittag also am Oberwiesenfeld.

Platz Eins zu Weihnachten! Kapitän Frank Hördler schießt die Eisbären zum Heimsieg gegen Schwenningen

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #16:

Die Eisbären Berlin haben einen Abend vor Heiligabend ihr Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings gewonnen. Am Ende setzte man sich mit 4:3 (2:1,1:2,1:0) gegen die Schwenninger Wild Wings durch. Ausgerechnet Kapitän Frank Hördler sicherte den Berlinern die drei Punkte. 

Eisbären-Coach Serge Aubin setzte auf die selbe Aufstellung, welche am Dienstagabend knapp mit 2:3 n.P. bei den Grizzlys Wolfsburg verloren hatte. Einzig im Tor gab es einen Wechsel, denn Tobias Ancicka stand zwischen den Pfosten, während Mathias Niederberger eine Pause bekam und auf der Bank als Back-up Platz nahm.

Statistisch gesehen war es das Spiel des Tabellenersten gegen den Tabellenvorletzten. Und die Eisbären waren auf Wiedergutmachung aus, hatte man doch das erste Duell daheim gegen Schwenningen mit 1:3 verloren. Im Schwarzwald revanchierte man sich dann mit einem 4:0-Auswärtssieg und heute sollte auf heimischen Eis ebenso ein Sieg her.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch den Start verpennte man gleich mal komplett. Ganze 44 Sekunden waren gespielt, da lagen die Wild Wings schon vorne. Alexander Karachun war der Torschütze gewesen, doch eigentlich wollte er die Scheibe nur in den Slot passen. Doch er fand nur Leo Pföderl und von dem ging der Puck ins Tor – 0:1. Ein unglückliches Gegentor gleich zu Beginn des Spiels.
Aber den Eisbären bot sich früh die Chance zum Ausgleich, denn nach nur drei Minuten hatte man bereits das erste Powerplay des Spiels. Gut sah es nicht aus, das Überzahlspiel der Berliner, aber wenn es am Ende effizient ist, dann ist das egal. Denn die Hausherren glichen mit einem Mann mehr auf dem Eis aus. Matt White hatte von der blauen Linie abgezogen, Yannick Veilleux vor dem Tor geparkt und die Scheibe entscheidend abgefälscht – 1:1 (5.).
Zwei Tore in den ersten fünf Minuten, so konnte es hier gerne weitergehen. Doch so ging es nicht weiter, eher schleppte sich die Partie so dahin. Die Eisbären wirkten dabei noch etwas besser, aber von den Sitzen haute das Spiel hier keinen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Gäste hatten Mitte des ersten Drittels ihr erstes Überzahlspiel und da wissen wir ja von Dienstag noch, dass da höchste Vorsicht geboten ist. Und Schwenningen setzte sich auch im Angriffsdrittel fest und versuchte, Chancen zu kreieren, doch das Penaltykilling der Eisbären mit starker Arbeit in Unterzahl und somit überstand man die erste Unterzahl ohne größere Probleme.
Fortan ging es hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss. Während sich Tobias Ancicka auf Berliner Seite mit zwei starken Saves auszeichnen konnte, musste sein Gegenüber Joacim Eriksson ein zweites Mal hinter sich greifen. Die Eisbären kamen ins Angriffsdrittel, über Frank Hördler und Matt White kam die Scheibe zu Frans Nielsen, welcher zu viel Zeit und Platz hatte und sich den Schwenninger Goalie ausgucken konnte – 2:1 (16.). Diese Führung nahmen die Hausherren mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im zweiten Drittel kassierten die Berliner nach nur neun Sekunden die zweite Strafzeit der Partie. Aber auch dieses Mal funktionierte das Penaltykilling wieder hervorragend. Schwenningen hatte nicht eine gefährliche Chance.
Danach die Eisbären in der Vorwärtsbewegung und mit einigen Schüssen, aber Joacim Eriksson ließ keine weitere Scheibe passieren. Doch auch die Wild Wings versteckten sich nicht und suchten auch immer mal wieder den Weg vor das Berliner Tor. Der einzige Unterschied: Die Gäste aus dem Schwarzwald trafen. Die Eisbären mit dem Scheibenverlust und Travis Turnbull war auf und davon. Zwar parierte Tobias Ancicka dessen Schuss ganz stark, doch den Rebound bekam Turnbull, sah Patrik Lundh vor dem Tor lauern, spielte die Scheibe zu ihm und Lundh glich zum 2:2 aus (28.).
Nun kamen auch mal ein paar Emotionen rein in dieses vorweihnachtliche Spiel. Ex-Eisbär John Ramage hatte ein paar Dinge mit Neu-Eisbär Kevin Clark zu klären. Travis Turnbull wollte auch „mitspielen“, er durfte aber nicht mit in die Kühlbox. Dahin durften nur Ramage und Clark für je zwei Minuten wegen unnötiger Härte. Und das anschließende 4-4 nutzten die Eisbären zur erneuten Führung. Marcel Noebels mit einem Tor zum „Zunge schnalzen“. Morgan Ellis brachte die Scheibe von der blauen Linie runter zu Leo Pföderl, der spielte sie sofort rechts raus auf Marcel Noebels und der nahm sie an, spielte Eriksson eiskalt aus und netzte ins leere Tor ein – 3:2 (32.). Was für ein genialer Spielzug und ein ebenso geniales Tor des Spieler des Jahres!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, hatten aber Probleme beim Passspiel und der Passannahme. Wenn die Scheiben aber doch mal den Mitspieler fanden, kam man auch zum Abschluss, vergab aber auch beste Möglichkeiten. Selbst ein „Geschenk“ von Joacim Eriksson konnte man nicht annehmen. Der hatte seinen Arbeitsplatz verlassen, die Eisbären kamen aber an die Scheibe, konnten sie aber nicht im verwaisten Schwenninger Tor unterbringen.
Und Schwenningen? Die kamen 91 Sekunden vor der zweiten Drittelpause zum Ausgleich. Marcel Noebels mit dem Fehlpass, Ken-André Olimb nahm das „Geschenk“ dankend an, fuhr ins Angriffsdrittel, legte die Scheibe quer rüber zu John Ramage und der ehemalige Berliner Verteidiger war komplett frei vor Ancicka und überwand ihn im kurzen Eck – 3:3 (39.).
Und die Schwenninger Nummer 55 wollte in den zweiten 20 Minuten besonders viel Aufmerksamkeit, denn in der Schlussminute musste er zum zweiten Mal in die Kühlbox. Ein Tor und zwei Strafzeiten in einem Drittel. Mal schauen, was da noch im Schlussdrittel von Ramage kam, der schien heute richtig heiß zu sein. Die Eisbären nahmen jedenfalls das Powerplay mit ins letzte Drittel.

Foto: eisbaerlin.de/walker

71 Sekunden standen noch auf der Powerplayuhr, nur nutzen konnten die Eisbären das Überzahlspiel nicht. Dafür hämmerte Kapitän Frank Hördler die Scheibe in der 43. Minute aus dem Slot heraus in die Maschen – 4:3! Was sollte er auch machen, wenn sie direkt vor seinen Schläger fiel. Da lässt sich auch die Berliner Nummer sieben nicht zweimal bitten und schon gar nicht so kurz vor Weihnachten.
Kurz darauf Schwenningen mit dem dritten Powerplay des Abends, Morgan Ellis suchte die Strafbank zum zweiten Mal in dieser Partie auf. Aber erneut die Eisbären mit einem ganz starken Unterzahlspiel, ließen die Wild Wings gar nicht erst in ihre Formation kommen.
Vor allem viel Kampf bestimmte die nächsten Minuten in diesem DEL-Spiel. Keine Mannschaft gab auch nur einen Zentimeter Eis verloren, um jede Scheibe wurde hart gekämpft. Torchancen waren in dieser Phase dadurch eher Mangelware. Weil es beide Teams eben auch verstanden, gut und hart vor dem eigenen Tor zu arbeiten und so wenig Raum in der gefährlichen Zone anzubieten.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Erst in der Schlussphase wurde es noch mal brenzlig vor beiden Toren. Da bekamen sowohl Tobias Ancicka als auch Joacim Eriksson nochmal etwas zu tun. Schwenningen versuchte zum Ende hin nochmal ordentlich Druck aufzubauen, aber die Eisbären schafften es, die Wild Wings vom Tor fernzuhalten. 90 Sekunden vor dem Ende des Spiels nahm Coach Christof Kreutzer seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und 36,7 Sekunden vor der Schlusssirene zudem auch noch seine Auszeit. Er versuchte also noch einmal alles, um hier die Verlängerung in Berlin zu erreichen. Doch das gelang der Mannschaft aus dem Schwarzwald nicht mehr. Sie schafften es nicht mehr, sich im Berliner Drittel festzusetzen und leisteten sich zwei unerlaubte Weitschüsse am Ende. So lief die Zeit herunter und die Eisbären gewannen diese Partie mit 4:3.

Auch dieser Sieg fällt wieder unter die „Kategorie“ Arbeitssieg. Man fand schlecht rein ins Spiel und lag schon in der ersten Spielminute mit 0:1 hinten. Danach kämpfte man sich zwar zurück ins Spiel und drehte dieses auch, ging im zweiten Drittel ein zweites Mal in Führung, aber durch zwei unnötige Fehler im Spielaufbau lud man Schwenningen jeweils zum Ausgleich im Mitteldrittel ein. Im Schlussdrittel war es eine Granate von Kapitän Frank Hördler, welche die drei Punkte gegen die Wild Wings sicherte. Drei weitere Punkte im Kampf um Platz Eins.
Es gab Licht und Schatten in diesem Spiel: An der Disziplin hatte man im Vergleich zum Dienstag gearbeitet und sich zudem auch im Penaltykilling stark verbessert gezeigt. Aber bei der Passannahme und generell beim Spielaufbau unterliefen den Eisbären doch zu viele unnötige Fehler. Zu oft kamen die Pässe nicht an oder man tat sich schwer beim annehmen dieser. Daraus resultierten am Ende zwei Gegentore. Da aber die Offensive wieder ihre Normalform hatte und man vier Treffer erzielte, fielen die Fehler am Ende nicht ins Gewicht.

4:0 in Schwenningen! Solider Auftritt über 60 Minuten sichert drei Punkte in der Helios-Arena

Die Eisbären Berlin haben am Sonntagnachmittag ihr Auswärtsspiel bei den Schwenninger Wild Wings verdient mit 4:0 (2:0,2:0,0:0) gewonnen und holten damit nach zwei Niederlagen in Serie wieder einen Sieg in der PENNY DEL. Giovanni Fiore mit zwei Toren und Mathias Niederberger mit einem Shutout stachen aus einer insgesamt sehr solide auftretenden Mannschaft heraus. 

Eisbären-Coach Serge Aubin musste heute auf Blaine Byron, Zach Boychuk und kurzfristig auch auf Frans Nielsen verzichten. Während die ersten beiden Spieler verletzungsbedingt fehlen, war der Grund für den Ausfall Nielsens ein erfreulicher: Seine Frau und er erwarten in Kürze ihr drittes Kind. Somit musste Aubin also die Reihen umstellen, konnte aber immerhin auf Kevin Clark zurückgreifen. Die erste Reihe blieb jedoch noch zusammen – Leo Pföderl, Marcel Noebels und Yannick Veilleux. In der zweiten Reihe bekam Matt White zwei neue Reihenpartner. Am Donnerstag stürmte er noch zusammen mit Frans Nielsen und Giovanni Fiore. Nielsen fehlte wie bereits erwähnt und Fiore wurde in einer anderen Reihe eingesetzt. White bekam heute Mark Zengerle und Rückkehrer Kevin Clark an die Seite gestellt. In Reihe drei fand man dann Fiore wieder, welcher eine Formation mit Sebastian Streu und Simon Després bildete. Després war aber nicht der einzige Verteidiger, der heute im Sturm aushalf. Auch Korbinian Geibel stürmte und zwar in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Marco Baßler.
Auch in der Defensive wurde damit umgestellt. Jonas Müller bildete heute ein Verteidiger-Pärchen zusammen mit Kai Wissmann, Frank Hördler verteidigte mit Nicholas B. Jensen und Eric Mik mit Morgan Ellis. Im Tor stand Mathias Niederberger. Serge Aubin wirbelte nach dem 6:7 n.V. fast alles durcheinander.

Die Eisbären wollten zurück in die Erfolgsspur finden, hatte man doch die letzten beiden Ligaspiele zu Hause in Folge verloren. Und auch das erste Aufeinandertreffen in Berlin gegen die Wild Wings ging mit 1:3 verloren. Für diese Niederlage wollten die Berliner sich sicherlich auch noch revanchieren.

Hinein ins Spiel, welches nicht mehr so war, wie noch vor kurzem. Denn es war das erste Geisterspiel für beide Mannschaften in dieser Saison. Und mit diesem Umstand gingen die Hauptstädter zunächst besser um. Von Beginn an waren die Eisbären am Drücker und setzten sich im Drittel der Hausherren fest. Man merkte den Berlinern an, dass sie etwas gut zumachen hatten.
Schwenningen gab den ersten Torschuss erst nach sechs Minuten ab. Mit John Ramage war es ein Ex-Eisbär, welcher Eisbären-Goalie Mathias Niederberger erstmals an diesem Nachmittag prüfte. Doch auch wenn die Berliner zu Beginn am Drücker waren, eine hochkarätige Chance war da aber noch nicht bei gewesen. Und diese hatte man auch nicht beim ersten Powerplay der Partie, was aber auch nicht verwundert, haben die Eisbären doch das zweitschlechteste Überzahlspiel der Liga. Warum das so ist, sah man hier ganz deutlich. Nicht eine Torchance konnte man sich erspielen, die Wild Wings überstanden diese Unterzahl somit schadlos.
Doch in der elften Spielminute klingelte es dann doch im Schwenninger Tor. Yannick Veilleux hatte von der blauen Linie abgezogen, Ex-Eisbär Marvin Cüpper konnte die Scheibe nur prallen lassen und Kapitän Frank Hördler setzte nach. Sein Schuss wäre eigentlich am Tor vorbei gegangen, aber Will Weber wollte mit seinem Schläger klären, doch er lenkte die Scheibe so ins eigene Tor – 1:0.
Fortan hatten beide Mannschaften Chancen, doch das Übergewicht hatten die Eisbären und die legten kurz vor Ende des ersten Drittels sogar noch nach. Giovanni Fiore zog vom rechten Bullykreis ab und fand die Lücke zwischen Marvin Cüpper und dem kurzen Pfosten – 2:0 (19.). Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die erste Drittelpause. Neben der Führung war für Trainer Aubin sicherlich auch der Fakt wichtig, dass hinten die „Null“ stand.

Damit hatte man ja am Donnerstag gegen Düsseldorf so seine Probleme, als man sieben Gegentreffer kassierte. Was aber dafür hervorragend gegen die DEG klappte, waren schnelle Tore nach Drittelbeginn. Und daran erinnerte man sich anscheinend zurück, denn nach nur 14 Sekunden legte Marcel Noebels für Leo Pföderl auf und der traf aus dem Slot heraus zum 3:0 (21.).
Der perfekte Start ins Mitteldrittel und mal wieder eine Drei-Tore-Führung. Würde sie im Vergleich zum Donnerstag heute wenigstens ausreichen, um am Ende den Sieg einzufahren? Denn gegen die DEG hatte man ja bekanntlich am Ende noch ein 4:1 verspielt.
Auf jeden Fall stand man heute defensiv kompakter, war nah dran am Mann und ließ nicht viel zu. Und wenn doch etwas durch kam, hatte man ja immer noch in Mathias Niederberger einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Nach vorne taten die Berliner in der Phase natürlich nicht mehr als nötig, man hatte die Lehren aus dem turbulenten Tor-Spektakel gegen die DEG gezogen, wo man bei der ganzen Offensive die Defensive doch arg vernachlässigt hatte.
Auch im ersten Unterzahlspiel der Partie zeigte sich die Berliner Defensive stark verbessert, ließ keine gefährliche Chance zu. Aber ebenso ungenutzt ließen die Eisbären kurz darauf ein eigenes Powerplay, auch wenn das schon etwas besser aussah als das erste Überzahlspiel.
Kurz vor Ende des Mitteldrittels musste die Berliner aber ein zweites Mal in Unterzahl ran, doch dort klaute Fiore die Scheibe im eigenen Drittel, nahm Tempo auf und zog mit viel Speed vor das Tor von Marvin Cüpper. Dem ehemaligen Berliner Goalie ließ er beim Abschluss keine Chance und tunnelte Cüpper zum 4:0 in Unterzahl (!). Mit dieser beruhigenden Führung ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Heute machte jedenfalls nichts den Anschein, als würde das irgendwie noch schief gehen.

Das letzte Drittel begannen die Schwäne mit einem neuen Goalie. Joacim Eriksson stand nun im Tor und ersetzte Marvin Cüpper. An ihm lag es aber nicht, dass Schwenningen hier mit 0:4 hinten lag.
Die Wild Wings waren im letzten Drittel durchaus bemüht und hatten auch ihre Chancen, aber Mathias Niederberger ließ sich nicht überwinden. Auch nicht im dritten und vierten Unterzahlspiel der Partie. Wobei die Berliner auch hier nicht viel zu ließen, da das Penaltykilling wieder hervorragend funktionierte.
Auch danach stand Mathias Niederberger immer mal wieder im Mittelpunkt des Geschehens, doch die schlechteste Offensive der PENNY DEL bewies einmal mehr, warum das so ist. Beste Chancen blieben ungenutzt. So brachten die Eisbären das 4:0 am Ende souverän über die Zeit und konnten die drei Punkte mit in die Hauptstadt nehmen.

Und der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet. Die Eisbären zeigten über 60 Minuten eine sehr solide Leistung, standen defensiv sehr kompakt und ließen wenig hochkarätige Chancen zu, vorne erwies man sich als kaltschnäuzig. Mathias Niederberger feierte seinen zweiten Shutout in dieser Saison.
Positiv zu erwähnen ist das Penaltykilling, denn alle vier Unterzahlspiele überstand man heute schadlos und gab in diesen auch wenig Chancen ab. Zudem erzielte man in Unterzahl einen Shorthander. Ein rundum solider und erfolgreicher Nachmittag also für die Eisbären Berlin in Schwenningen.

4:1 – Der doppelte Giovanni Fiore und der dreifache Matt White führen die Eisbären zum Heimsieg gegen Iserlohn

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #12:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Auch das zweite Heimspiel nach der Deutschland-Cup-Pause gewann der Deutsche Meister souverän. Gegen die Iserlohn Roosters setzte man sich am Ende verdient mit 4:1 (2:0,2:1,0:0) durch und verbesserte damit weiter seine bisher eher miserable Heim-Bilanz.

Eisbären-Coach Serge Aubin musste heute auf Stürmer Yannick Veilleux verzichten, welcher leicht angeschlagen war und geschont wurde. Dafür rückte Allrounder Eric Mik eine Reihe vor und stürmte somit in der dritten Formation zusammen mit Manuel Wiederer und Mark Zengerle. Somit standen in der nominell vierten Reihe nur die beiden Youngster Marco Baßler und Sebastian Streu. Ansonsten ließ Aubin alles unverändert im Vergleich zum Mannheim-Spiel am Freitagabend, welches man dank einer überzeugenden Leistung verdient gewann. Im Tor stand somit auch heute wieder Mathias Niederberger und als Back-up nahm Leon Hungerecker auf der Bank Platz.

Torreich endete das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften in dieser Saison. Am Seilersee setzten sich die Berliner am 2. Spieltag mit 7:4 durch. Ein solches Ergebnis würden die Fans heute sicherlich auch gerne sehen, natürlich mit dem gleichen Ausgang wie bei den Roosters. Dafür hätte man aber auch erst zum zweiten Drittel kommen können, denn das hätte statistisch gesehen voll ausgereicht. Denn mit den Eisbären und Iserlohn trafen heute Abend die beiden treffsichersten Vereine im Mitteldrittel aufeinander. Die Hauptstädter erzielten 30 Tore im zweiten Drittel, Iserlohn folgte mit 25 Treffern. Aber traf diese Statistik auch heute zu?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auf jeden Fall erwischten die Hausherren den besseren Start. Früh hatte man das erste Powerplay, doch da spielte man es mal wieder zu kompliziert. Doch praktisch mit Ablauf der Strafzeit gegen Iserlohns Kapitän Torsten Ankert fanden die Berliner doch noch die Lücke. Mark Zengerle spielte die Scheibe hinter dem Tor in den Lauf von Matt White, der fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe quer rüber zu Giovanni Fiore und der überwand Roosters-Goalie Hannibal Weitzmann zum ersten Mal an diesem Abend – 1:0 (6.).
Bereits davor hatten die Eisbären den Vorwärtsgang eingelegt und die ersten Schüsse abgegeben. Selbiges taten sie auch direkt nach dem 1:0, also man schnell das 2:0 nachlegen wollte. Doch das klappte nicht. Und kurz darauf wurde es auch kurz mal brenzlig, als die Sauerländer ihr erstes Powerplay hatten. Das sah auch etwas besser als das der Berliner aus, aber an Mathias Niederberger war trotzdem kein vorbeikommen. Die „Krake von Riga“ hielt das 1:0 fest.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Danach bestimmten wieder die Eisbären das Spiel und es kam der große Auftritt des Kapitäns Frank Hördler. Matt White legte die Scheibe hoch an die blaue Linie zu Hördler und der zog direkt ab. Mit satten 135 KM/H schlug die Scheibe im Iserlohner Tor ein – 2:0 (11.). Keine Abwehrchance für Hannibal Weitzmann im Iserlohner Tor. Was für ein Hammer-Schuss von „Nante“!
Fortan entwickelte sich dann aber doch ein Spiel, welches mehr ausgeglichen war als noch in der Anfangsphase. Denn auch Iserlohn kam nun zu guten Möglichkeiten, doch an Mathias Niederberger bissen sie sich nach wie vor die Zähne aus. Allerdings taten die Eisbären selbiges bei ihren Chancen an Hannibal Weitzmann, weshalb es beim Stand von 2:0 für die Hausherren in die Kabine ging. Und so hatte die Statistik in diesem Fall noch nicht so ganz recht, denn schon im Anfangsdrittel sahen die 5.322 Zuschauer zwei Tore, dabei legen doch beide Mannschaften erst im zweiten Drittel mit dem Tore schießen los. Gut, Iserlohn hielt sich stur an diese Statistik, die Eisbären hingegen hatten darauf keine Lust.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das zweite Drittel hätten die Gastgeber auch früh mit einem Tor beginnen können. Leo Pföderl war alleine durch, doch er scheiterte an Hannibal Weitzmann im Iserlohner Tor. Ein 3:0 hätte hier wohlmöglich bereits für die Vorentscheidung gesorgt. So aber hielt Weitzmann seine Mannschaft noch im Spiel.
Allerdings nur bis zur 25. Spielminute. Da hatte Leo Pföderl erneut die Chance, Weitzmann konnte erneut parieren, danach bildete sich ein Gewühl vor dem Iserlohner Tor, in dem Frans Nielsen die Übersicht behielt und die Scheibe ins Tor hämmerte – 3:0.
Die Vorentscheidung? Nein, denn Iserlohn schlug in Überzahl zurück. Brent Aubin mit dem Schlagschuss von der blauen Linie zum 3:1 (27.). Doch die Freude über den Anschlusstreffer währte nur bis zur 28. Spielminute, denn da schlug Giovanni Fiore aus dem Slot heraus eiskalt zu. Er schaute sich Goalie Weitzmann ganz genau aus und schoss die Scheibe mit 136 KM/H über die Fanghand von Weitzmann ins Tor – 4:1. Das schien hier also noch zu einem Battle zwischen Frank Hördler und Giovanni Fiore zu kommen: Wer hat den härtesten Schlagschuss heute Abend? Aktuell führte Fiore mit 1 KM/H Vorsprung.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch danach waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Man erspielte sich auch weitere gute Chancen, doch entweder stand das Aluminium im Weg oder Iserlohns Goalie Hannibal Weitzmann. Auf jeden Fall aber blieben beide Mannschaften ihrer Statistik treu, denn sowohl die Eisbären als auch Iserlohn trafen. Während sich also die Roosters nach wie vor an die Statistik in diesem Spiel hielten, hatten die Eisbären in diesem Drittel dann doch mal Lust, sich an an ihre statistischen Werte zu halten. Mit einer beruhigenden 4:1-Führung ging es jedenfalls ins Schlussdrittel. In diesem spielten die Gäste übrigens mit einem neuen Goalie. Denn Hannibal Weitzmann verletzte sich bei einer Parade nach einem Schuss von Kai Wissmann und musste raus. Andreas Jenike kam in der Schlussminute für ihn ins Tor. Gute Besserung an Hannibal Weitzmann!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und das letzte Drittel begannen die Berliner in Überzahl, weil Hubert Labrie sich nach der Schlusssirene noch Giovanni Fiore schnappte und dachte, er wäre wie PC Labrie. Aber an PC kommt er niemals heran. Für seine Aktion kassierte er 2+2-Minuten, während Fiore nur zwei Minuten kassierte. Doch das Überzahlspiel blieb leider ungenutzt.
Fortan versuchten die Sauerländer noch einmal alles, um hier doch nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen. Doch ihre Angriffsbemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Denn die Eisbären haben zwischen den Pfosten eben Nationaltorhüter Mathias Niederberger stehen und der gehört mit zu den besten deutschen Goalies in der PENNY DEL. Immer musste er aber auch nicht eingreifen, denn auch die Verteidigung arbeitete sehr gut und nahm ihrem Schlussmann viel Arbeit ab. Ein Zusammenspiel aller Mannschaftsteile sozusagen und es funktionierte heute Abend wieder hervorragend.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären konzentrierten sich im Schlussdrittel nun auch vermehrt auf die eigene Defensive, um hier das Spiel nicht doch nochmal aus der Hand zu geben. Nach vorne tat man nur noch was, wenn sich die Chance bot. Aber man musste ja auch nicht unbedingt auf Offensive setzen, denn man führte ja mit drei Toren Vorsprung gegen die Mannschaft von Brad Tapper.
Während auf dem Eis nicht mehr viel passierte, konnte man sich mal beide Fanlager ansehen bzw. anhören. Und während die Fankurve den Heimsieg der Eisbären feierte, sorgten die Iserlohner Fans mit ihrem Gesang „In den Playoffs, schmeißen wir Euch raus“ für ein schmunzeln. Dafür bedarf es dann doch einer weitaus besseren Leistung ihrer Mannschaft. Aber schön, wenn man im Sauerland Träume hat. Zur Weihnachtszeit darf man diese ja auch mal äußern.
Am Ende blieb es beim 4:1-Heimsieg und am Jubel von Goalie Mathias Niederberger konnte man die Erleichterung sehen, denn Iserlohn gab im Schlussdrittel noch einmal alles. Doch letztendlich blieben die drei Punkte in der Hauptstadt.

Ein verdienter Heimsieg für die Eisbären Berlin, welche sich auch heute wieder an ihren Gameplan hielten. Sie standen defensiv sehr kompakt und ließen nur wenig hochkarätige Chancen der Roosters zu. Und wenn doch mal Schüsse durch kamen, stand ja immer noch die „Krake von Riga“ zwischen den Pfosten. Mathias Niederberger bewies einmal mehr seine Extra-Klasse. Und vor dem Tor nutzte man heute eiskalt seine Chancen und fuhr somit den zweiten Heimsieg in Serie nach der Länderspielpause ein.
Neben Doppelpacker Giovanni Fiore war heute zudem noch Matt White mit insgesamt drei Torvorlagen hervorzuheben. Aber insgesamt gesehen war es ein Sieg dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung.

Kein Sieg zum Jubiläum von Frank Hördler: Die Eisbären Berlin verlieren mit 1:3 gegen den Tabellenletzten Schwenningen

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #9:

Es hatte sich fast schon angedeutet: Nach sieben Siegen in Folge verloren die Eisbären Berlin am Freitagabend ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings verdient mit 1:3 (0:1,0:0,1:2). Man fand zu keiner Zeit seine Leistung aus den letzten sieben Spielen und zeigte insgesamt eine sehr enttäuschende Leistung.

Bei den Eisbären kehrte der frisch gebackene Papa Marcel Noebels zurück ins Line-up. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Familie Noebels. Die Nummer 92 nahm natürlich seinen angestammten Platz in der Paradereihe mit Blaine Byron und Leo Pföderl ein. Die zweite Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux blieb wie in Augsburg zusammen. Frans Nielsen und Kevin Clark bekamen in der dritten Reihe Parker Tuomie an die Seite gestellt. Der hatte am Mittwoch noch in Reihe Eins den Platz von Noebels eingenommen. Eric Mik und Bennet Roßmy bekamen in der nominell vierten Formation Manuel Wiederer in die Mitte gestellt. Bei den Panthern spielte da noch Sebastian Streu, doch der fehlte den Eisbären heute Abend gegen die Wild Wings. Im Tor begann erneut Mathias Niederberger und auf der Bank nahm Tobias Ancicka Platz. Die Defensiv-Pärchen blieben ebenso unverändert.

Im Mittelpunkt der Partie gegen den Tabellenletzten aus dem Schwarzwald stand natürlich ganz klar Verteidiger und  Kapitän Frank Hördler. Die Nummer Sieben bestritt heute sein 925. DEL-Spiel und ist damit nun der Spieler mit den meisten Partien für die Eisbären. Er löste keinen geringeren als Bürgermeister Sven Felski ab. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, „Nante“! Die 1.000 Spiele machst Du garantiert auch noch voll!

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Die Eisbären strotzten natürlich nur so vor Selbstbewusstsein angesichts von sieben Pflichtspielsiegen in Serie inklusive der Champions Hockey League. Diese Serie wollte man auch gegen den Tabellenletzten Schwenningen fortsetzen, nur auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Mannschaft von Coach Niklas Sundblad nicht. Zumal es ja auch hinlänglich bekannt ist, dass die Berliner gerne mal gegen die vermeintlich kleineren Teams schwächeln und Aufbauhilfe leisten. Von daher war heute volle Konzentration über die gesamten 60 Minuten gefordert.
Die Wild Wings begannen frech und hatten auch früh die erste gute Chance, aber auch die Eisbären hatten gleich den Vorwärtsgang drin und auf Offensive navigiert. Doch noch verzettelte man sich zu oft im Angriffsdrittel und konnte so aus dem vielen Scheibenbesitz nicht viel machen. Aber die Richtung, in die die Eisbären spielten stimmte schon einmal. Und mit zunehmender Spieldauer wurde der Druck der Berliner auch größer, doch noch zielte man zu ungenau oder aber die Defensive der Schwäne leistete gute Arbeit und hielt die Scheibe fern vom eigenen Torhüter Joacim Eriksson.

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Direkt nach dem Powerbreak bot sich den Hausherren die Chance in Überzahl zu spielen. Doch das Überzahlspiel lief bis dahin noch nicht so rund, vielleicht wurde es ja besser, als nach Max Görtz auch noch Ken-André Olimb auf die Strafbank wanderte. 49 Sekunden doppelte Überzahl also für die Berliner und die fanden auch die Formation. Nur dann wieder das alte, leidige Thema. Hier noch ein Pass, da noch ein Pass, aber eben kein Schuss. So verpuffte diese Chance ohne Gefahr. Erst also Schwenningen wieder zu viert war, hatte Matt White mal abgezogen, dabei aber nur den Pfosten getroffen.
Die Hausherren also mit dem optischen Übergewicht, nur wenn du daraus nichts machst und dir keine Chancen erspielen tust, die auch nur annähernd gefährlich sind, dann nützt dir das alles nichts. Eben ein typisches Schwenningen-Spiel mal wieder, nur dass es statt an einem Dienstagabend an einem Freitagabend stattfand. Aber noch war ja viel Eishockey zu spielen.
Das Problem: Ab jetzt musste man aber einem Rückstand hinterher laufen, denn aus dem Nichts fiel der Schwenninger Führungstreffer. 16 Minuten waren gespielt, als die Wild Wings einfaches Eishockey spielten. Max Görtz mit dem Pass rechts raus auf Tomas Zaborsky, der legte vor dem Tor wieder quer raus auf Görtz und der netzte auf der linken Seite eiskalt ein – 0:1. Eishockey kann eben so einfach sein. 16:3-Schüsse zeigte die Statistik zu diesem Zeitpunkt an. Effektiver agierten dabei die Gäste aus dem Schwarzwald.
Zum Ende hin bot sich den Eisbären aber die Chance zum Ausgleich, man hatte erneut ein Überzahlspiel. Doch auch dieses ging ohne echte Torgefahr vorüber und so lag man nach 20 Minuten mit 0:1 gegen den Tabellenletzten hinten.

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Auch im zweiten Drittel waren die Hausherren weiterhin auf der Suche nach der Lücke in der Defensive, aber auch nach dem einfachen Eishockey. Denn noch immer war es einfach zu kompliziert, was man da unten auf dem Eis zeigte. Schwenningen zeigte den Eisbären bei ihren wenigen Angriffen immer wieder, wie man einfach, unkompliziert und schnell vor das Tor kommt.
Ja, die Eisbären kamen zwar zu Schüssen, aber das waren allesamt Schüsse aus der Kategorie „harmlos“. Schwenningen verstand es sehr gut, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und zwangen die Berliner somit zu Schüssen aus den eher ungefährlicheren Zonen. Was den Eisbären heute aber auch so ein wenig fehlte, was in den letzten Spielen noch da war, war die enorme Spielfreude, mit der man die Angriffe fuhr. Diese Leichtigkeit war den Hauptstädtern bis dahin irgendwie abhanden gekommen.

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Vielleicht klappte es ja mit etwas mehr Platz auf dem Eis, denn Mitte der Partie mussten Johannes Huß und Kevin Clark wegen unnötiger Härte für zwei Minuten in die Kühlbox. Doch auch da konnten die Eisbären nicht für den erhofften Ausgleich sorgen. So war es aktuell eher ein Krampf- als ein Kampfspiel. Der Einsatz und der Wille war den Eisbären ja nicht abzusprechen, aber irgendwie wirkten sie heute gedanklich immer einen Schritt langsamer, es fehlte ihnen die Kreativität aus den letzten Spielen. So hatte Schwenningen keine große Mühe, die Führung zu verteidigen und wenn sich den Schwänen die Chance für Ausflüge nach vorne bot, dann taten sie das auch und waren dabei durchaus gefährlich.
Und die Chance auf den zweiten Treffer bot sich den Gästen aus dem Schwarzwald rund sechs Minuten vor Ende des zweiten Drittels, als Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Somit also Powerplay für die Wild Wings. Aber auch Schwenningen konnte in Überzahl nicht überzeugen und so stand es hier weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.
Die Chance auf den Ausgleich gab es zum Ende des Mitteldrittels, als Frans Nielsen auf dem Weg zum Tor unsauber von Johannes Huß per Beinstellen zu Fall gebracht wurde und die Eisbären somit das nächste Powerplay hatten. Und dieses Überzahlspiel sah schon besser aus und man hatte auch Chancen, aber Joacim Eriksson bewies einmal mehr, warum er zu den besten Goalies der PENNY DEL gehört. Das kommt dann eben auch noch hinzu, wenn es bei dir selbst mal nicht so gut läuft. Dann hast du doch mal die Chancen, aber dann steht da noch dieser Teufelskerl Eriksson im Weg. Und so nahm Schwenningen auch in die zweite Drittelpause die knappe 1:0-Führung mit.

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Das letzte Drittel begann mit einer frühen Strafe gegen Kevin Clark nach nur 20 Sekunden. Ein denkbar schlechter Start also ins Schlussdrittel für die Eisbären, für Schwenningen dagegen die Riesenchance zur Vorentscheidung. Doch in Überzahl passierte gar nichts und so bot sich den Eisbären hier noch 18 Minuten lang die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Und das haben sie sich in der Kabine garantiert für das letzte Drittel vorgenommen, denn bis hierhin war es doch ein sehr enttäuschender Auftritt der Berliner.
Vielleicht klappte es ja selbst in Überzahl, denn nun hatten die Hauptstädter einen Mann mehr auf dem Eis. Wenn nicht jetzt, wann dann? Doch gerade zu Beginn dieses Powerplays fiel auf, dass die Eisbären sich schlecht positionierten. Keiner vor dem Tor oder wenn dann erst sehr spät, nur ein Pfosten statt beide waren besetzt, so kannst du kein gutes Powerplay aufziehen. Es sei denn, man hatte sich dabei etwas gedacht, aber das wurde dann nicht sichtbar. Und so ließ man auch dieses Überzahlspiel ungenutzt.
Irgendwie sah man den Berlinern aber auch kein richtiges Aufbäumen an. Irgendwie wirkten sie kraftlos, die Spielfreude hatte man bis jetzt nicht wieder gefunden und so lief den Eisbären die Zeit immer mehr davon.

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Dann fuhr Marcel Noebels mal ins Angriffsdrittel und ich wollte schon wieder anfangen zu fluchen, weil auch das schon wieder so planlos aussah, da er wieder abdrehte. Aber dahinter steckte wohl eine Idee, denn er legte die Scheibe hoch an die blaue Linie zu Kai Wissmann und der hämmerte einfach mal drauf und siehe da, schießt du auf das Tor, dann klingelt es auch mal – 1:1 (50.).
Jetzt waren die Berliner aber da und versuchten sofort Druck aufzubauen, um den Führungstreffer nachzulegen. Doch dann schwächte Yannick Veilleux seine Mannschaft wieder mit einer unnötigen Strafzeit, als er wegen eines unkorrekten Körperangriffes gegen Ex-Eisbär John Ramage auf die Strafbank musste. Unnötig deswegen, weil bereits abgepfiffen war. Doch zum Glück für die Eisbären war das Penaltykilling zur Stelle und so überstanden die Hausherren diese Unterzahl ohne große Mühe.
Somit war hier also für die Schlussphase weiterhin Spannung garantiert. Beide Mannschaften hatten hier noch die Chance auf den Sieg nach regulärer Spielzeit. Und dann traf Schwenningen gut zwei Minuten vor dem Ende zum 2:1. Vor dem Tor ging ein Berliner Spieler zu Fall, was Kapitän Frank Hördler, nach dem der Puck im Tor einschlug, auch lautstark bei den beiden Hauptschiedsrichtern reklamierte. Doch es half nichts, der Schlagschuss von Colby Robak schlug hinter Mathias Niederberger ein und zählte – 1:2 (58.).
Serge Aubin reagierte und nahm kurz darauf seine Auszeit. Er wollte seine Mannschaft noch einmal auf die Schlussphase einschwören, noch war ja auch Zeit, den Ausgleich zu erzielen. Um genau zu sein 1:45 Minuten. Das Bully fand im Angriffsdrittel statt und Mathias Niederberger blieb auf der Bank. 6-5 jetzt also und volles Risiko gegen den Tabellenletzten. Doch das wurde bestraft. Schwenningen erkämpfte die Scheibe und 63 Sekunden vor der Schlusssirene sorgte Tylor Spink mit dem Empty-Netter für die Entscheidung – 1:3.

Eine Niederlage mit Ansage. Immer wieder sind die Eisbären dafür bekannt, dass man gegen die vermeintlich kleinen Teams Aufbauhilfe leistet. So auch heute. Man spielte es einfach zu kompliziert, fand nie zu dem Spiel, welches die Berliner die letzten sieben Spiele ausgezeichnet hatte. Man wirkte ausgelaugt, wirkte nicht konzentriert. Es wirkte fast so, als hätten die Eisbären den Tabellenletzten auf die leichte Schulter genommen. Und dann kommt am Ende eben eine verdiente Niederlage zu Stande, welche die Siegesserie beendet hat.

Stéphane Richer: „Die Eisbären Berlin gehen immer in die Saison, um am Ende die Meisterschaft zu gewinnen“

v.l: Chefcoach Serge Aubin, Sportdirektor Stéphane Richer, GASAG-Vorstandsvorsitzender Georg Friedrichs, Kapitän Frank Hördler, Geschäftsführer Thomas Bothstede. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Morgen Abend beginnt die neue Saison in der PENNY DEL. Dann werden die Eisbären Berlin als Titelverteidiger in die neue Spielzeit starten. Und somit werden die beiden anderen Schwergewichte in der höchsten deutschen Spielklasse, Mannheim und München, die Eisbären jagen. Doch in dieser Saison haben die Eisbären noch einen Trumpf in der Hinterhand, welchen man letztes Jahr nicht hatte und trotzdem am Ende die achte Meisterschaft holen konnte. Geschäftsführer Thomas Bothstede äußerte sich auf der heutigen Saisoneröffnungspressekonferenz der Eisbären Berlin bei Hauptsponsor GASAG – an der neben ihm Trainer Serge Aubin, Kapitän Frank Hördler, Sportdirektor Stéphane Richer und der Vorstandsvorsitzende der GASAG, Georg Friedrichs, teilgenommen haben – wie folgt:

Es ist immer noch eine schwierige Situation. Und wir alle wissen was für uns mit das Wichtigste war, dass wir morgen wieder mit 6.450 Zuschauern spielen dürfen. Das hat sich tatsächlich geändert. Wir haben ca. 5.000 Dauerkarten verkauft. Es wird natürlich die ein oder andere Einzelkarte geben. Wir denken aber, dass wir sowohl morgen als auch natürlich dann gegen Mannheim definitiv ausverkauft sein werden.

Wie es war, ohne Fans zu spielen, davon konnte ich mich letzte Saison selbst überzeugen. Und es war definitiv nicht schön. Manchmal saß man oben auf der Pressetribüne, schaute runter auf die Eisfläche, hatte aber nicht die Emotionen dabei, welche man sonst bei einem Eishockeyspiel hat. Das ging auch der Mannschaft so, die zu Beginn sich immer selbst irgendwie motivieren musste, wie Kapitän Frank Hördler heute sagte. Er freut sich auf jeden Fall auf die Rückkehr der besten Fans der Liga (O-Ton: Thomas Bothstede):

Das ist das Highlight. Letztes Jahr war es am Anfang im ersten Drittel nicht immer ganz so einfach gewesen, in die Spiele reinzukommen. Dadurch dass die Hallen leer waren, musste man sich stark motivieren und ins Spiel finden. Aber in diesem Jahr haben wir wieder die Fans, die an unserer Seite stehen und uns nach vorne pushen. Wir sind heiß darauf, wieder einzulaufen und die Atmosphäre zu spüren. Es gibt ja auch ein paar bei uns, die die Eisbären noch nicht kennen. Und die werden morgen staunen.

Die Rückkehr der Fans in die Eisstadien ist natürlich das Thema in der morgen beginnenden neuen Saison. Aber natürlich muss man auch immer noch damit rechnen, dass sich daran etwas ändern kann. Ob nun positiv oder negativ. Das Gute daran ist aber, dass die Eisbären – Stand jetzt – auf keine finanzielle, staatliche Hilfe angewiesen sind, wie Thomas Bothstede heute bestätigte:

Man muss sehen, wie sich die Zuschauerzahl weiter entwickelt. Natürlich kann sie nach oben gehen, was wir alle hoffen. Aber, und das hoffen wir nicht und wünschen uns es auch nicht, es kann ja auch gegebenenfalls in die andere Richtung gehen. Das darf man in der heutigen Zeit auch nicht vergessen. Wir sind so aufgestellt, dass wir zunächst einmal nicht davon ausgehen, Gelder zu beantragen. Was aber nicht heißt, dass wir es dann nicht doch tun unter gewissen Voraussetzungen.

Blicken wir auf die neue Saison, muss natürlich die Frage gestellt werden, welches Saisonziel die Verantwortlichen der Eisbären Berlin ausgeben. Und dieses haben sie klar formuliert – der erneute Gewinn der Meisterschaft ist das Ziel. Sportdirektor Stéphane Richer dazu:

Die Eisbären Berlin gehen immer in die Saison, um die Meisterschaft zu gewinnen. Die Erfahrungen aus der letzten Saison haben wir gesammelt. Ich glaube, wenn man ohne Fans gewinnt, dann will man sofort in der nächsten Saison mit seinen Fans und den Sponsoren wieder die Meisterschaft gewinnen. Es war etwas ganz Besonders, die Meisterschaft zu gewinnen. Aber trotzdem war es schade, dass wir das alleine ohne unsere Fans und Partner feiern mussten. Es ist kein Geheimnis, dass sich viele andere Mannschaften auch sehr gut verstärkt haben und wir sind nicht alleine in der Liga. Es gibt wie immer viel Konkurrenz. Ich glaube, die DEL wird sehr eng, es wird kein einfaches Spiel. Aber trotzdem beginnen wir die Saison sehr positiv und freuen uns darauf.

Sieht das denn der Trainer Serge Aubin genauso, hat man den Kader, um erneut Deutscher Meister zu werden?

Ich bin davon überzeugt, dass wir den Kader haben, um die Meisterschaft zu gewinnen. Auf der Torhüter-Position sind wir mit Mathias Niederberger und Tobias Ancicka sehr solide und gut ausgerüstet. Die Verteidiger sind groß und stark. Im Sturm sind wir sehr dynamisch. Wir haben in der Vorbereitung gezeigt, dass wir Tore schießen können. Aber jeder Spieler wird gebraucht und die Spieler sind bereit.

Natürlich geben die Auftritte in der Champions Hockey League (CHL) Anlass zur Sorge, aber auch da gab es gute Auftritte, wie Kapitän Frank Hördler sagt:

Wenn wir die Champions League erstmal nach hinten schieben und die Vorbereitung anschauen: Die vier Spiele, die wir gemacht haben – den Dolomitencup und dann noch gegen Wolfsburg und Weißwasser. Aus meiner Sicht haben wir da sehr gut gespielt. Wir haben von Spiel zu Spiel weiter Fortschritte gemacht. In der Champions League mussten wir dann den nächsten Schritt gehen, den haben wir dann gemacht, als wir auswärts gefahren sind. Da haben wir zwei enge Spiele gehabt, die knapp waren, die auch anders rum hätten laufen können. Es war für uns ein guter Test, jetzt gegen eine Mannschaft wie München, die ähnlich spielen.

Und wie sieht Hördler das Problem in der Defensive? Schließlich schlug es in den vier CHL-Spielen satte 21-mal im Berliner Tor ein. Ist die Defensive der Eisbären stark genug, um erneut um den Titel in der PENNY DEL mitzuspielen?

Definitiv, die Verteidigung steht. Wir waren ein bisschen zu euphorisch und zu offensiv als Verteidiger. Wir wollten zu viel vorne mitmischen. Aber ich denke, wir haben das jetzt gesehen und gegen München wird es gleich der nächste Test sein, weil sie ähnlich spielen. Es muss mehr Struktur drin sein, dann sind wir gut gewappnet.

Frank Hördler baut nämlich vornehmlich auf die positiven Sachen in den Spielen. Denn da gab es auch Drittel, wo man die Gegner an die Wand gespielt hatte:

Wir haben eine gute Truppe, auch vom Charakter her. Wir haben auch in den Spielen gesehen, die wir gespielt haben, gerade die letzten beiden, dass wir nah dran waren. Wir hatten auch Drittel gehabt, wo wir den Gegner so unter Druck gesetzt haben, dass wir es hätten drehen können. Das sind die Sachen, auf die wir vertrauen. Die Truppe weiß, was sie kann. Jetzt haben wir die Chance, es morgen zu beweisen.

Also wird auch auf dem Personalsektor in Sachen Neuzugänge nichts mehr passieren, oder Stéphane Richer?

Im Moment ist da nichts in der Planung. Wir haben neun Ausländer unter Vertrag und wir dürfen nur mit neun spielen. Wir haben einen verletzten Spieler, aber der wird bald zurückkommen. Wie die Mannschaft steht, können wir die Saison anfangen. Kurzfristig gibt es keinen Plan, neue Spieler zu verpflichten.

Mit dem verletzten Spieler meint Richer Stürmer Yannick Veilleux. Das verriet Coach Serge Aubin auf die Frage, wer denn morgen gegen München auflaufen wird und in welchen Formationen er spielen lassen will:

Die finale Entscheidung kommt erst am Spieltag. Was aber jetzt schon feststeht, dass Yannick Veilleux morgen nicht spielen wird.

Aubin hat großen Respekt vor Gegner München. Es wird für seine Mannschaft gleich einmal ein sehr guter Test werden, wie er sagt:

Red Bull München ist zum Start der Saison natürlich direkt ein harter Brocken, eine der besten Mannschaften in der Liga. Sie spielen seit Jahren das gleiche System. Aber wir werden direkt wissen, wo wir stehen. Es wird ein enges und hartes Spiel, aber wir sind bereit.

Ein Spieler, der nach seiner abgesessenen Doping-Sperre morgen sein Comeback feiern wird, ist Stürmer Parker Tuomie. Natürlich wurde der Coach auch auf ihn angesprochen:

Er hat im Sommer hart gearbeitet, er ist bereit, freut sich auf den Saisonstart. Er wird in einer der ersten drei Reihen auf dem Flügel spielen.

Dann wird Tuomie auch erstmals mit den Neuzugängen zusammen spielen. Doch wie haben sich die neuen Spieler denn bisher ins Team integriert. Frank Hördler hat die Antwort parat:

Die Spieler, die bis jetzt bei uns da sind, die haben sich gut integriert. Sie wurden gut aufgenommen. Berlin ist für jeden Eishockeyspieler oder Sportler im Allgemeinen eine grandiose Stadt. Es gibt nicht einen Spieler, wo ich sagen würde, da müssten wir noch etwas unternehmen. Wir sind ein Team, eine Familie.

Die Nummer Sieben der Eisbären, der Kapitän der Berliner – er ist der erfolgreichste Spieler in der DEL-Historie. Ist das für Frank Hördler eine zusätzliche Motivation?

Motivation auf jeden Fall. Das hat gerade im letzten Jahr angefangen mit der Übernahme des Kapitänszeichen und dann auch noch mit einer tollen Saison und tollen Teamkollegen. Das ist dieses Jahr genauso. Ich habe tolle Jungs an meiner Seite, die mich überall unterstützen. Es ist eine Ehre, so lange für Berlin zu spielen.

Damit ist also alles angerichtet. Die neue Saison in der PENNY DEL beginnt morgen Abend mit dem Spitzenspiel gegen Red Bull München. Die Spieler sind heiß, der Coach ist heiß, die Fans sind heiß. Lasst uns gemeinsam die Arena morgen Abend rocken und München zeigen, wer hier der Deutsche Meister ist.

Kapitän Frank Hördler bekam von Georg Friedrichs ein goldenes Trikot für die achte Meisterschaft überreicht. Dieses tragen die Berliner nun nach jedem Sieg. (Foto: eisbaerlin.de)

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Ziel Titelverteidigung: Die Eisbären Berlin im Kader-Check

In zwei Tagen beginnt die neue Saison in der PENNY DEL. Die Eisbären Berlin starten in diese als Titelverteidiger. Mit acht Meisterschaften sind die Berliner nun wieder alleiniger DEL-Rekordmeister. Und Titel Nummer Neun ist das Ziel. das haben die Verantwortlichen der Hauptstädter vor Saisonbeginn auch mehrfach deutlich gemacht und werden das sicherlich auch nochmal morgen bei der Saisoneröffnungspressekonferenz tun. Schaut man sich aber zumindest die vier Spiele in der Champions Hockey League (CHL) an, muss man Zweifel an der erfolgreichen Titelverteidigung haben.

Ja, auch letztes Jahr lief die Vorbereitung alles andere als gut, aber sollte man nicht den Fehler machen, den Magenta-Sport-Cup mit der CHL zu vergleichen. Zudem wurde der Saisonstart letztes Jahr immer wieder verschoben, weshalb sich die Vorbereitung in die Länge zog. Dieses Jahr hatte man zwar weniger Sommerpause, dafür wusste man von Anfang an, auf welchen Tag man hinarbeitet. Das war zunächst die CHL, in welche man ebenfalls mit Ambitionen startete. Doch nach vier Spieltagen, vier Niederlagen, nur einem Punkt und einer Tordifferenz von 11:21-Toren steht die Mannschaft von Coach Serge Aubin vor dem Aus.

Daher gilt die volle Aufmerksamkeit nun dem DEL-Saisonstart übermorgen, wenn man mit Red Bull München auf einen Gegner trifft, der sich ebenfalls große Chancen auf den Gewinn der DEL-Meisterschaft ausrechnet. Die Roten Bullen haben wesentlich besser als die Eisbären in der Königsklasse abgeschnitten, konnten somit durch Erfolgserlebnisse also schon jede Menge Selbstvertrauen tanken. Genau dieses Gefühl eines Sieges fehlt den Eisbären vor dem Start, einzig bei den vier Vorbereitungsspielen zuvor konnte man das Eis dreimal als Sieger verlassen. Der letzte Pflichtspielsieg datiert noch vom alles entscheidenden Finale gegen Wolfsburg im Mai.

Um endlich wieder ein Spiel zu gewinnen, werden die Eisbären in dieser Trainingswoche an den Baustellen arbeiten. Diese wurden in den vier CHL-Spielen deutlich. Man muss an seinem Defensivverhalten arbeiten, man muss – was die Spieler selbst angesprochen haben – endlich von der Strafbank fernbleiben, man muss an seiner Chancenverwertung arbeiten und vor allem es wieder schaffen, sich 60 Minuten an sein System zu halten. In der CHL sah man meist nur ein oder zwei gute Drittel. Das reicht aber weder international noch national aus. Mit welchem Kader die Berliner den Saisonstart am Donnerstagabend gegen München angehen, schauen wir uns nun einmal genauer an.

Goalie Mathias Niederberger will erneut die Deutsche Meisterschaft gewinnen. (Foto: eisbaerlin.de/netti und jasmin)

Im Tor blieb alles beim alten. Mathias Niederberger (Foto) und Tobias Ancicka bilden weiterhin das Torhüterduo in der Hauptstadt und damit ist man bestens aufgestellt. Niederberger ist die klare Nummer Eins, braucht er aber mal eine Pause, steht mit Ancicka ein hoffnungsvolles Talent bereit, welcher sein Können in der vergangenen Saison bereits deutlich unter Beweis gestellt hat.
Während Niederberger in 37 Spielen auf eine Fangquote von 92,2 Prozent kam und zudem sechs Shutouts feierte, wehrte Ancicka in 13 Spielen 91,7 Prozent aller Schüsse ab und feierte einen Shutout. Auch beim Gegentorschnitt lagen beide Goalies nicht weit auseinander – Niederberger 2,13 und Ancicka 2,34.
Beide Torhüter sind in der Lage, ein Spiel für ihre Mannschaft zu gewinnen. Mit Leon Hungerecker wurde noch ein neuer dritter Goalie verpflichtet, der in der vergangenen Saison in der DEL2 bei den Kassel Huskies das Tor hütete. Dort absolvierte der 23-jährige 18 Spiele, kam auf eine Fangquote von 91,2 Prozent, feierte drei Shutouts und hatte einen Gegentorschnitt von 2,43. Zuvor war Hungerecker in der Oberlinga (Braunlage/Timmendorf/Hamburg) und der DNL (Young Freezers) aktiv. Er wird die meiste Zeit wohl bei Kooperationspartner Lausitzer Füchse verbringen.

Hinterlässt eine große Lücke in der Defensive der Eisbären – Ryan McKiernan. (Foto: Ela on Tour)

In der Defensive hat man zwei Abgänge zu verzeichnen – John Ramage und Ryan McKiernan (Foto). Dabei ist vor allem der Verlust von Playoff-MVP McKiernan äußerst schmerzhaft und reißt eine Lücke in die Berliner Defensive. Doch mit Morgan Ellis (Ingolstadt) und Nicholas B. Jensen (Düsseldorf) hat man zwei namhafte Verteidiger verpflichtet, welche der Defensive der Eisbären mehr Tiefe verleihen sollen. Den Ausfall von McKiernan aufzufangen wird enorm schwer, aber mit Ellis und Jensen hat man nun zwei Spieler geholt, welche auch scoren können. Ellis kam in der vergangenen Saison auf 25 Scorerpunkte (5 Tore/20 Vorlagen), Jensen sogar auf 27 (6/21). Beide sollen das Offensivspiel der Eisbären beleben und vor dem Tor aufräumen, damit man nicht zu viele Gegentore schlucken muss.
Das Gerüst in der Defensive ist ansonsten gleich geblieben. Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller und Simon Després stehen weiterhin im Kader der Berliner. Hinzu kommt die Allzweckwaffe Eric Mik, der sowohl defensiv als auch offensiv spielen kann. Und dann hat man auch noch die Youngster Paul Reiner und Korbinian Geibel hochgezogen und mit einem Profivertrag ausgestattet.
Vom Papier her ist das also eine sehr gute Verteidigung, wenn gleich man erst noch sehen muss, wie man den Verlust von Ryan McKiernan kompensieren will. Und dass es bisher noch nicht so wirklich rund lief, hat man ja bereits gesehen. Daran wird man arbeiten müssen, will man im nächsten Jahr wieder um den Titel mitspielen.

Neuzugang Blaine Byron soll der Eisbären-Offensive mehr Tiefe verleihen. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

In der Offensive gab es gleich acht Abgänge, wobei da der von Youngster Lukas Reichel am meisten schmerzt, bildete er doch die Top-Reihe mit Leo Pföderl und Marcel Noebels. Da muss man nun erst einmal einen adäquaten Ersatz finden, was in der CHL bisher noch nicht gelang. Dort stellte man Zach Boychuk in die Reihe, welcher dort auch schon in der letzten Saison mal spielte und wo es ganz gut funktionierte. Diesmal war das noch nicht der Fall. Und man stellte dann auch Neuzugang Kevin Clark in die Reihe, was bisher ebenfalls erfolglos war. Der 33-jährige Clark kam aus der Schweiz von Rapperswil an die Spree und will an seine guten alten DEL-Zeiten in Hamburg und Krefeld anknüpfen. In der Schweiz kam er vergangene Saison auf satte 46 Scorerpunkte (28/18).
Neben Lukas Reichel verließen auch noch dessen Bruder Thomas, Kris Foucault, Nino Kinder, Fabian Dietz, Mark Olver, Haakon Hänelt und PC Labrie den Hauptstadtclub. „Mister 1:0“-Foucault wird aufgrund seiner Tore auch fehlen, mit Labrie verliert man einen absoluten Publikumsliebling, mit Hänelt ein hoffnungsvolles Talent, mit Olver einen, der immer für Tore gut war und mit T. Reichel, Kinder und Dietz Spieler, welche sich in Berlin nicht durchsetzen konnte. Sie versuchen nun anderswo ihr Glück, um endlich in Fahrt zu kommen.
Neben Clark verpflichteten die Eisbären deshalb für den Angriff noch Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Blaine Byron (Foto) und Bennet Roßmy. Wiederer brach seine Zelte in San José ab und wechselte in die Oberliga nach Deggendorf, wo er vergangene Saison in zwölf Spielen vier Tore erzielte und sechs Treffer vorbereitete. Er hofft, dass er seine Karriere in Berlin wieder in Fahrt bringen und sich somit für die DEB-Auswahl und Olympia empfehlen kann.
Veilleux kommt aus der AHL von den Laval Rockets, wo er in der vergangenen Saison auf 19 Scorerpunkte (14/5) kam. Er weiß also, wo das Tor steht und würde diesen Torriecher nun auch gerne in Berlin zeigen wollen. In seiner Karriere war er neben der AHL auch in der ECHL aktiv.
Byron wurde von der Berlinern als bisher letzter Spieler verpflichtet. Der 26-jährige Kanadier kam über den Kooperationspartner der Eisbären, die Los Angeles Kings, in die Hauptstadt. Byron spielte für deren Farmteam Ontario Reign und trug dort das „A“ als Assistenzkapitän auf dem Trikot. Für Ontario kam er in der letzten Saison in 17 Spielen auf zwölf Scorerpunkte (6/6). Vorher war Byron für Springfield in der AHL aktiv. In Berlin soll er der Offensive nun mehr Tiefe verleihen.
Mit Roßmy steht ein junger Spieler im Kader der Eisbären, welcher letzte Saison noch für Kooperationspartner Lausitzer Füchse spielte. Durch seine Leistungen dort wurde er mit einem Vertrag beim Deutschen Meister belohnt. In 46 Spielen erzielte er 16 Scorerpunkte (6/10). Der 18-jährige fiel bei den vier CHL-Spielen bereits schon positiv auf und ließ dort schon mal sein Können aufblitzen. An ihm könnten wir in dieser Saison viel Freude haben.
Dazu haben die Eisbären noch ihre Torjäger Matt White, Marcel Noebels und Leo Pföderl in ihren Reihen. Gerade White legte in der CHL ja schon wieder ordentlich los. Hinzu kommen Mark Zengerle, Parker Tuomie (war in der CHL noch gesperrt), Giovanni Fiore und Zach Boychuk. Und mit Sebastian Streu hat man dann ja noch einen Youngster in den Reihen, der letzte Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht hat.
Also auch in diesem Jahr verfügen die Berliner über einen sehr starken Angriff, der für viele Tore gut ist. Sie haben gute Torjäger und hoffnungsvolle Youngsters in ihren Reihen.

Am Ende der Saison soll der erneute Gewinn der DEL-Meisterschaft stehen. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Wenn die Eisbären wieder zurück zu alter Stärke finden, gerade defensiv, und sie dann auch wieder vorne ihre Chancen eiskalt nutzen, ist mit den Berlinern auch in dieser Saison zu rechnen. Dafür müssen sie aber vor allem von der Strafbank fernbleiben und wieder anfangen, ihr System über 60 Minuten durchzuziehen. Sie müssen von Drittel zu Drittel, von Spiel zu Spiel denken. Genau an die Dinge, die sie in der vergangenem Saison so stark gemacht haben. Dort sprang am Ende der Titel raus, weil man diesen unglaublichen Willen im Team hatte. Wenn man diesen wieder zurück bekommt, ist auch in dieser Saison alles möglich. Um allerdings am Ende wieder auf dem DEL-Thron zu stehen, muss man den Erzrivalen Adler Mannheim schlagen, denn die Kurpfälzer haben sich im Sommer richtig gut verstärkt und gelten als Top-Favorit auf den Gewinn der DEL-Meisterschaft.