2:3 gegen München: Die Eisbären kassieren die vierte Niederlage in Folge – Aufholjagd kommt zu spät

Ausgabe #23:

Die Eisbären Berlin haben die Niederlagenserie auch im neuen Jahr nicht stoppen können. Gegen den Spitzenreiter Red Bull München verloren die Berliner knapp mit 2:3 (0:2,2:1,0:0) und kassierten damit die vierte Niederlage in Serie. Das Spiel war mal wieder ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Die fehlende Konstanz hat den Deutschen Meister schon so einige Spiele gekostet. Kostet diese am Ende auch die DEL-Zugehörigkeit?

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zur Niederlage in Straubing nicht. Er ließ sowohl die Verteidiger-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Und im Tor stand erneut Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären trafen mit München auf den Liga-Primus. Zweimal traf man in dieser Saison bereits am Oberwiesenfeld aufeinander, zweimal setzte sich München durch (4:1/4:3). Für die Eisbären war es die schwerstmögliche Aufgabe zum Jahresauftakt. Man brauchte schon eine Top-Leistung und durfte sich keinerlei Fehler erlauben, um überhaupt den Hauch einer Chance gegen München zu haben.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start verpennte man jedenfalls. München konnte in aller Ruhe ins Angriffsdrittel fahren, dort kam Ex-Eisbär Austin Ortega an die Scheibe und durfte relativ ungestört einschießen. 0:1 nach 42 Sekunden, weil die Zuordnung in der Defensive überhaupt nicht stimmte und Ortega zu viel Zeit und Platz hatte.
Fortan ging es hin her, ohne dabei jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen. Die Eisbären zwar bemüht, aber auch mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau. Bei München lief die Scheibe da schon deutlich besser, aber auch die Mannschaft von Don Jackson konnte nicht für viel Gefahr vor dem Berliner Tor sorgen. Trotzdem waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft, bei denen es mehr nach Eishockey aussah als bei den Eisbären.
Mitte des ersten Drittels dann aber mal je ein guter Wechsel auf beiden Seiten. Zunächst scheiterte Kapitän Frank Hördler mit seinem Schuss von der blauen Linie an Münchens Goalie Daniel Allavena, im Gegenzug scheiterte Yasin Ehliz mit seinem Alleingang an Juho Markkanen. Wenig später war aber auch der Finne machtlos. Den ersten Schuss konnte er noch abwehren, gegen den Nachschuss von Jonathon Blum war er aber chancenlos. Patrick Hager scheiterte, die Scheibe kam zurück in den Slot, wo Blum zum Schuss ausholte und auf 0:2 stellte (11.).
München spielte das bis hierhin äußerst abgeklärt und souverän. Jede noch so kleine Chance wurde eiskalt genutzt. So, wie man es von einem Spitzenteam auch erwarten kann. Und davon war heute nur eins auf dem Eis. Die Eisbären fanden kein Mittel gegen die Münchner Defensive, leisten sich zudem zu viele Fehler im Spielaufbau und defensiv sah das auch alles andere als sicher aus. Ja, man kam auch mal zu Abschlüssen, aber so wirklich gefährlich war das alles nicht.
Zu allem Überfluss hielt der gute Vorsatz mit der Disziplin auch nur knapp 18 Minuten. Dann musste Zach Boychuk in die Kühlbox. So durfte das zweitbeste Powerplay der Liga ran, aber das funktionierte heute noch nicht. So blieb es beim 0:2-Rückstand aus Eisbären-Sicht nach dem ersten Drittel. Und das war noch die beste Nachricht. Wer weiß, wie es gestanden hätte, wenn München hier volle 100 Prozent gegeben hätte.

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Im zweiten Drittel dauerte es keine zwei Minuten, da erhöhten die Gäste auf 0:3. Chris DeSousa mit dem Querpass auf Ben Street und der netzte ein (22.). Die Reaktion der Fankurve, jedenfalls zaghaft: „Hallo Eisbären, hallo Eisbären, schlaft ihr noch, schlaft ihr noch…?„. Dabei war es der bis hierhin erwartete Spielverlauf. Oder gab es ernsthaft Fans, die an einen Sieg gegen München glaubten? Ich jedenfalls nicht! Und so stimmte die Fankurve das nächste Lied an: „Wir spielen nie wieder im Europapokal. Nächstes Jahr sind wir dabei in Liga 2!„. Ein noch unvorstellbares Szenario, aber so wie die Mannschaft in dieser Saison auftritt, kann es schnell bittere Realität werden. Wie weit man von der DEL-Spitze entfernt ist, sah man heute Abend gegen München. Gegen einen Gegner, der nicht einmal 100 Prozent geben brauchte, um gegen diese „Eisbärchen“ Tore zu schießen.
Gegenwehr zeigten die Eisbären aber auch kaum noch. Yasin Ehliz war erneut frei durch, Juho Markkanen verhinderte das 0:4.
Scheibenverluste waren in diesem Mitteldrittel an der Tagesordnung. Die Verunsicherung war den Eisbären deutlich anzusehen. Mit Abstiegskampf kennen sie sich eben nicht aus und das merkt man immer mehr. Das war auch im ersten Powerplay zu sehen, wo man die Formation zwar fand, die Pässe aber nicht immer ihr Ziel. Dennoch war man am Ende erfolgreich in Überzahl. Zach Boychuk hatte die Scheibe von rechts außen einfach mal auf das Tor gebracht und Giovanni Fiore hielt die Kelle in den Schuss – 1:3 (34.).
Die Initialzündung? Denn nur eine Minute später startete Giovanni Fiore den Turbo, umkurvte Daniel Allavena und schoss im Fallen ein – 2:3 (35.). Starke Aktion von Fiore, der sofort von der Fankurve gefeiert wurde.
Damit war hier ehrlich gesagt nicht zu rechnen, aber die Eisbären bleiben in dieser Saison eben eine Wundertüte. Und da man ja in dieser Saison keine 60 Minuten sein Spiel durchziehen konnte, war hier irgendwie doch noch Hoffnung, hatte man das Spiel bis zum 1:3 ja eher verschlafen. Vielleicht folgte ja hier jetzt die große Aufholjagd. Den Anfang hatte man jedenfalls gemacht und blieb auch danach am Drücker. Daniel Allavena bekam jetzt deutlich mehr zu tun als zuvor. München wirkte schon ein wenig beeindruckt, war aber auch selbst schuld. Denn man war sich seiner Sache hier anscheinend schon zu sicher und das bestraften die Eisbären. So war es nach 40 Minuten plötzlich wieder ein enges und vor allem spannendes Spiel.

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Das Schlussdrittel begannen die Gäste vom Oberwiesenfeld in Überzahl, doch da hätte ihnen beinahe ihr Ex-Spieler Frank Mauer einen Shorthander eingeschenkt. Zweimal scheiterte er aber an Daniel Allavena.
Die Eisbären blieben auch im Schlussdrittel am Drücker und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Der Glaube, gegen den Spitzenreiter etwas Zählbares mitzunehmen, war plötzlich zurückgekehrt. Vorsicht war dennoch geboten, denn auch München versteckte sich im Schlussdrittel nicht.
So entwickelte sich im letzten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Teams ihren Teil zum Spiel beitrugen. Nicht noch so wie zu Beginn des Spiels, als lediglich München spielte.
Die Eisbären waren in der Schlussphase die aktivere Mannschaft, liefen immer wieder an, fanden aber kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Trotzdem zollten die Fans der Mannschaft für deren Einsatz und Kampfgeist Respekt. In den letzten Minuten des Spiels standen die Fans in der Arena am Ostbahnhof und unterstützten die Eisbären nochmal lautstark.
Trainer Serge Aubin riskierte alles und nahm rund zwei Minuten vor dem Ende des Spiels Goalie Juho Markkanen vom Eis. Zudem nahm er seine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Minuten nochmal einzuschwören. Die Eisbären setzten sich im Angriffsdrittel fest und machten ordentlich Druck. Doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr. Am Ende verlor man mit 2:3.

Und diese Niederlage hatte man sich selbst zuzuschreiben. Weil man nach wie vor ein Problem mit der Konstanz hat. Bis zur 34. Spielminute tat man sich enorm schwer gegen den Spitzenreiter, welcher hier souverän mit 3:0 führte, ohne dabei jedoch zu überzeugen. Erst mit dem Anschlusstreffer durch Giovanni Fiore fand man einen Weg ins Spiel und startete die Aufholjagd. Fiore krönte diese mit seinem zweiten Treffer, die Eisbären waren nun drin im Spiel und setzten München immer wieder unter Druck. Doch im Schlussdrittel konnte man die Aufholjagd nicht mehr vergolden. Auch wenn man noch einmal alles versuchte.
Die ersten 34 Minuten machen Angst im Abstiegskampf, die letzten 26 Minuten lassen dagegen hoffen. Aber das kann nicht das Ziel der Eisbären sein. Es sollte das Ziel sein, endlich über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen und vor allem die so dringend benötige Siegesserie zu starten. Denn ansonsten droht in der nächsten Saison die DEL2.

3:4 n.P.! Die Eisbären verspielen eine 3:1-Führung und verlieren erneut am Pulverturm

Der Road-Trip der Eisbären Berlin mit drei Auswärtsspielen in fünf Tagen ist beendet. Und am Ende nimmt man einen mickrigen Punkt mit in die Hauptstadt. Bei den Straubing Tigers verlor man am Ende mit 3:4 n.P. (2:1,1:1,0:1/0:0,0:1) und verspielte dabei sogar eine 3:1-Führung. Weil man im letzten Drittel das Eishockeyspielen einstellte und sich am Ende bei Goalie Juho Markkanen bedanken konnte, dass es immerhin noch ein Punkt wurde.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum 1:2 in Bremerhaven nur auf einer Position. Juho Markkanen kehrte ins Tor zurück, Tobias Ancicka blieb nur der Platz als Back-up auf der Bank. Ansonsten blieb alles beim alten. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten zum Abschluss des Roadtrips einen Sieg in Straubing feiern. Die ersten beiden Auswärtsspiele in dieser Woche gingen verloren. Weil man seine Leistung nicht über die gesamte Spielzeit durchzog, was man aber muss, um in dieser Liga zu gewinnen. Und die Aufgabe am Pulverturm war keine einfache, schließlich sind die Niederbayern enorm heimstark. Und in dieser Saison gewannen die Tigers bereits die ersten beiden Duelle gegen die Eisbären (2:1 in Berlin/6:3 daheim).

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Keine zwei Minuten waren gespielt, da kassierten die Eisbären schon die erste Strafzeit der Partie. Yannick Veilleux musste wegen eines Beinstellens in die Kühlbox. Man hatte aus dem Mittwochspiel anscheinend nichts gelernt, wo man zwar nur drei Strafzeiten bekam, aber den entscheidenden Treffer in Unterzahl kassiert hatte. Aber hier ließ man nichts Gefährliches von Straubing zu und so überstand man das erste Powerplay der Hausherren problemlos.
Fortan ging das Spiel zwar hin und her, aber keiner Mannschaft gelang es, sich im gegnerischen Drittel mal festzusetzen. Kaum Abschlüsse, kaum Highlights – vom Hocker riss das Spiel bis hierhin noch niemanden.
Nach dem Powerbreak ging das Spiel dann aber endlich so richtig los. Die Eisbären sorgten für Ruhe am Pulverturm, Matt White mit dem scharfen Pass vor das Tor, wo Yannick Veilleux der Scheibe den entscheidenden Touch gab und so seine Mannschaft in Führung brachte – 1:0 (14.).
Lange hielt die Ruhe und die Freude über das Tor aber nicht. Jan Nijenhuis vertändelte die Scheibe hinter dem Tor, die Scheibe kam von der blauen Linie auf das Tor, wo Juho Markkanen die Scheibe nicht festhalten konnte. Travis Turnbull stand da, wo ein Torjäger zu stehen hat und sorgte für den schnellen Ausgleich 1:1 (14.). 34 Sekunden nach dem Rückstand bereits der Ausgleich.
Jetzt war es endlich ein Eishockeyspiel und die Eisbären gaben ebenso die schnelle Antwort. Ein klasse Angriff schloss Marcel Noebels mit dem 2:1 ab (15.). 32 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Treffern.
Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Ende des ersten Drittels. Die Eisbären hatten sich diese Führung verdient, weil man nach dem Powerbreak die bessere Mannschaft war, die mehr für die Offensive tat. Auch vom schnellen Ausgleich hatte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, legte das 2:1 nach und hatte das Spiel danach weitestgehend im Griff.

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Das zweite Drittel begann mit zwei harten Checks, was dazu führte, dass es kurz mal ruppig wurde. Cody Lampl und Yannick Veilleux mit einem kleinen Faustkampf, welcher beiden Spielern je fünf Minuten einbrachte. So taten beide was für ihr Strafzeitenkonto, welches eh schon prall gefüllt ist.
Straubing war danach darum bemüht, den Ausgleich zu erzielen. Die Tigers verlagerten das Spiel mehr und mehr ins Berliner Drittel. Einmal lag die Scheibe auch im Berliner Tor, aber kurz zuvor war bereits eine Strafzeit gegen Travis Turnbull angezeigt. Das darauffolgende Powerplay konnten die Eisbären aber nicht nutzen.
Mitte der Partie die Eisbären dann mal wieder in Unterzahl, nachdem man zu viele Spieler auf dem Eis hatte. Und da brannte es vor beiden Toren. Straubing ließ zwei, drei gute Chancen liegen. Die Eisbären vergaben einen Unterzahl-Konter. Frank Mauer scheiterte an Florian Bugl.
Straubing vergab in der Schlussphase das nächste Powerplay. Die Eisbären ließen nicht viel zu und wenn doch was durchkam, war es eine sichere Beute von Juho Markkanen.
Hinten ließ man also wenig zu und vorne nutzte man seine Chancen eiskalt. Marcel Noebels mit dem Querpass auf Kevin Clark, welcher auf 3:1 stellte (38.).
Kurz darauf vergaben Yannick Veilleux und Matt White das 4:1, direkt im Gegenzug verkürzten die Tigers auf 2:3 (39.). Jason Akeson schlenzte die Scheibe ins lange Eck und gab nur 41 Sekunden nach dem 1:3 die schnelle Antwort. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause. Weiterhin war es eine verdiente Berliner Führung.

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Direkt nach Wiederbeginn die Eisbären mit dem nächsten Powerplay und der Chance, auf 4:2 zu stellen. Giovanni Fiore hatte in Überzahl die beste Chance, aber Bugl war erneut zur Stelle.
Danach nahm Straubing aber das Tor der Eisbären unter Dauerbeschuss. Kein Wunder, sind die Tigers doch das zweitbeste Team im Schlussdrittel. Und so war es nur eine Frage der Zeit, ehe es im Berliner Tor klingeln würde. Travis St. Denis tankte sich klasse bis zur Grundlinie durch, legte die Scheibe dann zurück auf Joshua Samanski, welcher Juho Markkanen umkurvte und zum 3:3 einnetzte (44.).
Die Partie begann also wieder von vorne. Doch das Bild blieb das selbe. Straubing ließ es bei 5-5 wie ein Powerplay aussehen. Man drängte Berlin ins eigene Drittel und machte enorm viel Druck. Die Hausherren wollten erstmals in Führung gehen und sie waren auch nahe dran. Doch noch verhinderte Juho Markkanen das vierte Gegentor. Die Eisbären konnten kaum mal für Entlastung sorgen.
Yannick Veilleux sorgte in der Schlussphase für das nächste Unterzahlspiel der Berliner. Und erneut brannte es lichterloh vor Juho Markkanen. Doch der finnische Goalie hielt seine Mannschaft im Spiel.
Auch danach Straubing am Drücker. Die Hausherren drängten auf den Siegtreffer, die Eisbären standen gehörig unter Druck. Aber Juho Markkanen ließ die Straubinger Spieler reihenweise verzweifeln.
Dank dem finnischen Schlussmann retteten die Eisbären einen Punkt, denn das Spiel ging in die Verlängerung.

Und dort hatte Zach Boychuk die dickste Chance, doch er scheiterte kurz vor dem Ende der Overtime am Pfosten. So ging es ins Penaltyschießen. Und dort sicherte J.C. Lipon den Tigers den Zusatzpunkt.

Am Ende war es eine Niederlage, die man sich selbst zuzuschreiben hatte. Nach den ersten 40 Minuten hatte man verdient geführt. Da stimmte der Einsatz und die Leidenschaft. Da nutzte man seine Chancen eiskalt. Aber an die ersten 40 Minuten konnte man im Schlussdrittel nicht mehr anknüpfen. Da kassierte man den Ausgleich und konnte sich bei Juho Markkanen bedanken, dass man immerhin noch einen Punkt mitnahm. Denn die Tigers hatten im Schlussdrittel das Spiel ganz klar in der Hand und erspielten sich gute Chancen. Einzig Juho Markkanen wehrte sich gegen eine weitere Niederlage nach regulärer Spielzeit. In der Overtime hatte man Pech bei Boychuks Pfostentreffer und das Penaltyschießen ist eben eine Lotterie, bei der Straubing das bessere Ende auf seiner Seite hatte.
So nimmt man lediglich einen Punkt vom Road-Trip mit nach Berlin. Zu wenig im Abstiegskampf, wo man von Glück reden kann, dass es mit Augsburg und Bietigheim noch zwei schlechtere Teams als die Eisbären gibt. Aber mit solch mickriger Punktausbeute wird man auch das neue Saisonziel Platz zehn nicht erreichen. Und am Montag wartet mit München das dominierende Team in dieser Saison. Da wird man auch keine Punkte erwarten können.

Nächste Niederlage: Eisbären verlieren auch in Bremerhaven, weil erneut die Konstanz über 60 Minuten fehlt

Die Eisbären Berlin stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf: Am Mittwochabend verlor man bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven knapp mit 1:2 (1:1,0:1,0:0). Die Eisbären zeigten erneut über weite Strecken gute Ansätze und dominierten im Mitteldrittel sogar das Spiel. Doch am Ende steht man mit leeren Händen da, weil man nach wie vor nicht konstant sein Spiel durchzieht.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur zwei Veränderungen im Vergleich zum 2:4 in Ingolstadt vor. Im Tor stand heute Tobias Ancicka, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Der Finne hatte die letzten vier Spiele in Folge absolviert. Und im Sturm tauschten Matt White und Giovanni Fiore die Reihen. Fiore bildete die erste Reihe zusammen mit Peter Regin und Leo Pföderl. White stand heute in der dritten Formation mit Lewis Zerter-Gossage und Yannick Veilleux. Alles andere blieb unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten in dieser Saison bisher zweimal gegen Bremerhaven gespielt und zweimal gewonnen. Saisonübergreifend haben die Berliner sogar sieben Siege in Folge gegen die Pinguins gefeiert. Ein Sieg in Bremerhaven wäre im Abstiegskampf enorm wichtig. Aber Vorsicht war geboten, hatte Bremerhaven doch die letzten fünf Spiele in Folge gewonnen. Darunter waren auch Siege in München sowie gegen Mannheim und Ingolstadt.

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Die Anfangsphase gehörte den Hausherren und daher war es auch keine große Überraschung, dass es bereits nach zwei Minuten im Kasten von Tobias Ancicka einschlug. Christian Wejse hatte den Schuss von Vladimir Eminger entscheidend abgefälscht und brachte die Pinguins somit früh in Front – 0:1.
Die Eisbären bekamen keine Ruhe in ihr Spiel und vertändelten immer wieder zu einfach die Scheibe in der eigenen Zone. Mit dem aggressiven Forechecking der Pinguins hatten die Berliner große Probleme.
Nach dem Powerbreak waren die Eisbären erstmals gefährlich vor dem Bremerhavener Tor, doch Stefan Svedberg hatte keine Probleme mit den ersten Berliner Schüssen in diesem Spiel. Aber die Berliner kamen so langsam aber sicher besser ins Spiel.
In der Schlussphase bekamen die Eisbären dann das erste Powerplay und somit die Chance zum Ausgleich, welche sie auch eiskalt nutzten. Zunächst scheiterte Marcel Noebels noch mit seinem Onetimer an Svedberg, doch die Eisbären blieben in Scheibenbesitz. Zach Boychuk setzte Noebels mit dem Querpass erneut in Szene und diesmal saß der Onetimer – 1:1 (15.).
Bremerhaven danach auf der Suche nach einer schnellen Antwort, doch beinahe wäre ihnen ein Konter um die Ohren geflogen. Frank Mauer war durch, entschied sich für den Schuss, welchen Svedberg jedoch parieren konnte. So blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

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Ein Drittel hatten die Eisbären ohne Strafzeit überstanden, doch im zweiten Drittel dauerte es nur 17 Sekunden, bis Zach Boychuk auf die Strafbank musste. Zunächst vergab Giovanni Fiore die dicke Chance in Unterzahl, kurz vor Ende des Powerplays waren es dann die Hausherren, welche zwei dicke Chancen liegen ließen.
Danach ging es hin und her. Beide Mannschaften kamen immer wieder zum Abschluss, aber beide Goalies waren zur Stelle. Optisch gesehen hatten die Eisbären sogar ein leichtes Übergewicht.
Nach dem Powerbreak überstanden die Eisbären die zweite Unterzahl in diesem Drittel. Zach Boychuk kassierte die nächste Strafzeit. Eine aus der „Kategorie unnötig“. Zum Glück bestraften die Hausherren das nicht.
Fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, welche mehr für das 2:1 tat. Aber noch war man im Abschluss nicht erfolgreich, aber die Richtung stimmte und der Einsatz auch. Was aber nicht stimmte, war die Disziplin, denn Lewis Zerter-Gossage kassierte die dritte Strafzeit in diesem Drittel. Und aller guten Dinge sind eben nicht drei. Die ersten beiden Unterzahlspiele überstanden die Eisbären schadlos, im dritten klingelte es dann aber. Die Berliner ohne Bewegung in der Box, Bremerhaven spielte die Defensive eiskalt aus und Dominik Uher brachte die Pinguins wieder in Führung – 2:1 (39.).
Verdient war das zu diesem Zeitpunkt nicht, aber die Disziplin der Eisbären gab Bremerhaven die Chance in Überzahl zu spielen, und beim dritten Mal nahmen sie das auch dankend an. So nahmen die Hausherren eine knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

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Im Schlussdrittel fanden die Eisbären dann aber zunächst offensiv überhaupt nicht statt. Bremerhaven machte die Defensive dicht und sorgte vorne immer mal wieder für Gefahr. Die Hausherren waren in dieser Phase dem 3:1 näher als die Eisbären dem Ausgleich.
Nach dem Powerbreak rannten die Eisbären zwar an, bissen sich aber an der Bremerhavener Defensive förmlich die Zähne aus. Man fand einfach kein Mittel gegen das Abwehr-Bollwerk der Pinguins.
Die große Chance zum Ausgleich bekamen die Eisbären in der Schlussphase, als man im Powerplay ran durfte. Es war das zweite Überzahlspiel, beim ersten hatte Marcel Noebels getroffen. Aber dieses Mal konnte man die numerische Überlegenheit nicht nutzen und rannte so weiterhin dem knappen Rückstand hinterher. Und beinahe wäre man einem 1:3-Rückstand hinterher gelaufen, denn Phillip Bruggisser war auf und davon, scheiterte mit seinem Alleingang aber an Tobias Ancicka.
Serge Aubin riskierte am Ende alles. Auszeit und Goalie vom Eis. Doch sie kamen nicht mehr gefährlich zum Abschluss. Bremerhaven verteidigte das am Ende souverän und holte sich somit den sechsten Ligasieg in Serie.

Für die Eisbären war es die zweite Niederlage in Folge auf dem Auswärtstrip. Weil man den Start ins Spiel verschlief. Danach fand man zwar besser ins Spiel, kam in Überzahl zum verdienten Ausgleich und hatte das Spiel gerade im zweiten Drittel im Griff. Man hatte viel Scheibenbesitz, man kam zu Chancen, nur nutzen konnte man diese nicht. Und am Ende waren es die drei Strafzeiten im Mitteldrittel, welche der Knackpunkt waren. Zweimal ging es gut, beim dritten Mal verteidigte man einmal nicht richtig und da schlug Bremerhaven eiskalt zu. Im letzten Drittel war man zwar bemüht, aber so wirklich für Gefahr konnte man am Ende nicht mehr sorgen.
Und so bleiben die Eisbären weiterhin im Tabellenkeller stecken und kommen da unten einfach nicht raus. Auch heute waren wieder gute Ansätze bei, zwischenzeitlich dominierte man das Spiel, aber ein Spiel dauert eben 60 Minuten und auf der Strafbank gewinnt man dieses auch nicht. Dort verliert man es eher, so wie heute.

2:4 in Ingolstadt: Die Eisbären mit 40 starken Minuten, aber am Ende steht man dennoch mit leeren Händen da

Kein nachträgliches Weihnachtsgeschenk für die Fans der Eisbären Berlin: Am zweiten Weihnachtsfeiertag verloren die Berliner mit 2:4 (1:1,1:1,0:2) beim ERC Ingolstadt und konnten somit erneut keinen zweiten Sieg in Folge feiern. Dabei sah das über fast 40 Minuten sehr gut aus, was die Berliner spielten. Doch am Ende waren es zwei Strafzeiten zum Ende des Mitteldrittels, welche das Spiel haben kippen lassen. Dort kam Ingolstadt zum Ausgleich und holte sich das Momentum, welches sie nicht mehr abgaben.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm im Vergleich zum 5:0-Heimsieg gegen Bietigheim vom Freitagabend keine Änderung im Kader vor. Er ließ sowohl die Defensiv-Pärchen als auch die Offensivreihen zusammen. Zudem bekam Goalie Juho Markkanen seinen vierten Start in Folge. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen und seinem ersten Shutout im letzten Spiel mehr als verdient.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären gingen als Außenseiter ins Spiel beim Tabellendritten. Aber man hatte gute Erinnerungen an das erste Duell in der Saturn-Arena. Dort gewannen die Berliner mit 3:1. Und der Trend der Hauptstädter ging zuletzt auch in die richtige Richtung. Zumindest Punktetechnisch. Denn aus den letzten drei Spielen holten die Eisbären zwei Siege nach regulärer Spielzeit. Einzig das 0:5 in Wolfsburg trübt so ein wenig den Gesamteindruck der vergangenen Woche. Und das 5:0 gegen die Steelers war sicherlich die beste Saisonleistung, welche man aber nicht überbewerten darf, war es schließlich nur Bietigheim als Gegner. Aber für das Selbstvertrauen war dieser Erfolg natürlich sehr wichtig. Heute hieß es, an die Leistung vom Freitag anzuknüpfen, damit man für eine Überraschung bei den Schanzern sorgen kann.

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Von Beginn an war es eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie. Ingolstadt gehörten die ersten beiden guten Chancen. Zunächst fälschte Daniel Pietta einen Schuss von Tye McGinn gefährlich ab, kurz darauf war Charles Bertrand durch, aber Juho Markkanen war zur Stelle. Direkt im Gegenzug war es Matt White, welcher die erste gute Chance für die Eisbären hatte. Aber auch hier war der Goalie zur Stelle.
Die Eisbären hatten danach die erste Unterzahl ganz stark überstanden, doch mit Ablauf der Strafe spielte Wayne Simpson den scharfen Pass an den rechten Pfosten, wo Marko Friedrich die Kelle hin hielt und zum 1:0 traf (7.).
Die Eisbären waren in der Folge auf der Suche nach einer Antwort, aber man fand keinen Weg durch die kompakte Defensive der Hausherren. Was generell auch nicht einfach ist, hat Ingolstadt doch die beste Defensive der Liga. Doch die Bemühung war den Berlinern bis hierhin anzusehen.
Für einen Aufreger sorgte rund sechs Minuten vor der ersten Drittelpause Enrico Henriquez Morales, der nach einem harten Check gegen die Bande gegen Zach Boychuk eine Spieldauerdisziplinarstrafe kassierte. Die vollen fünf Minuten Powerplay konnte man aber nicht spielen, weil Marco Nowak eine unnötige Strafzeit kassierte. Aber das war den Eisbären egal, denn die glichen bei 4-4 aus. Marcel Noebels und Morgan Ellis spielten den Doppelpass, am Ende war es Noebels, welcher zum 1:1 traf (17.).
Mit diesem Spielstand ging es schlussendlich auch in die Kabinen. Weil die Eisbären zum einen das restliche Powerplay nicht nutzen konnten und weil Louis Brune mit seinem Alleingang, nach dem er von der Strafbank kam, an Juho Markkanen scheiterte.

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Auch im Mitteldrittel war es weiterhin eine sehr intensive Partie zwischen beiden Mannschaften. Es ging weiter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Von einem Unterschied, wie es die Tabellenplätze vermuten lassen würden, war hier jedenfalls nichts zu sehen. Die Eisbären waren auf Augenhöhe mit den Schanzern und das ist in der aktuellen Situation ein gutes Zeichen.
Beide Mannschaften konnten immer wieder für Gefahr vor beiden Toren sorgen, doch sowohl Michael Garteig als auch Juho Markkanen waren stets zur Stelle und hellwach.
Mitte der Partie kam Maximilian Heim an die Scheibe und machte genau das, was er im ersten Spiel in Ingolstadt auch machte. Er traf damals zum ersten Mal in der DEL, heute traf er zum zweiten Mal in der Saturn-Arena. Sein Hammer schlug hinter Michael Garteig ein – 2:1 (30.).
Auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Verteidiger Morgan Ellis auch bei diesem Tor einen Assist bekam und generell in seinem 200. DEL-Spiel eine sehr gute Leistung zeigte. Sowohl defensiv als auch offensiv.
Fortan hatten beide Teams gute Chancen, doch nutzen konnte sie keiner und so lagen die Berliner weiterhin knapp vorne. Und das nicht mal unverdient, denn erneut zeigte man eine überzeugende Leistung.
Drei Minuten vor der zweiten Drittelpause machte Kapitän Frank Hördler erneut gegen Ingolstadt eine 1000 voll. Erst das 1000. Spiel zu Hause gegen den ERCI, heute machte er die 1000 bei den Strafminuten voll. Eine Statistik, auf die er nicht stolz sein wird.
Aus der einfachen Unterzahl wurde eine doppelte und zwar für ganze 60 Sekunden. Frank Mauer folgte seinem Kapitän in die Kühlbox. Vor der zweiten Drittelpause also nochmal eine brenzlige Situation für die Eisbären. Während man die doppelte Unterzahl noch überstand, kassierte man bei einfacher Unterzahl doch noch das 2:2. Charles Bertrand hatte erfolgreich abgezogen und den verdienten Ausgleich erzielt. Denn die Schlussphase des Mitteldrittels gehörte ganz klar den Hausherren. Somit stand es auch nach 40 Minuten Unentschieden.

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Im Schlussdrittel waren die Schanzer zunächst die gefährlichere Mannschaft, aber Juho Markkanen war weiterhin zur Stelle und hielt das, was er halten konnte. Bei den ersten beiden Gegentoren war auch der Finne machtlos.
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Partie aber auf beiden Seiten wieder Fahrt auf und es ging hin und her. Es blieb eine sehr intensive und hart umkämpfte Partie, in der beide Teams die drei Punkte mitnehmen wollten. Beide Defensivreihen verstanden es aber, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen, sodass es kaum Chancen zu sehen gab. Das Spiel lebte in der Schlussphase von der Spannung.
Sieben Minuten vor dem Ende des Spiels kamen die Schanzer aber mal bis zum Tor durch, Juho Markkanen hatte den ersten Schuss, ließ ihn aber in den Slot prallen, wo Ben Marshall aus der Drehung zum Abschluss kam und das Spiel drehte – 2:3 (53.).
Marko Friedrich hätte kurz darauf das Spiel entscheiden können, aber Markkanen parierte dessen Chance und hielt somit die Eisbären im Spiel. Aber nur für ein paar Sekunden, denn dann zauberte Ingolstadt. Wayne Simpson und Charles Bertrand mit Zuckerpässen, am Ende war es ERCI-Top-Scorer Mirko Höfflin, welcher auf 4:2 erhöhte und das Spiel sozusagen entschied (55.).
Serge Aubin riskierte am Ende alles und nahm seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers rund vier Minuten vor dem Ende vom Eis. Doch die beste Defensive der Liga verteidigte ihr Tor mit allem, was sie zur Verfügung hatten und sicherten sich somit verdient die drei Punkte. Am Ende blieb es beim 4:2.

Die Niederlage war am Ende verdient, weil man eben nur über 40 Minuten einen guten Auftritt beim Top-Team Ingolstadt zeigte. Im letzten Drittel konnte man an die Leistung nicht mehr anknüpfen und war in der Schlussphase den Hausherren unterlegen. Am Ende drängte man mit einem Mann mehr Ingolstadt zwar nochmal ins eigene Drittel, so wirklich gefährlich wurde es aber nicht mehr.
Letztendlich war für mich der Knackpunkt in diesem Spiel die Schlussphase des zweiten Drittels, als Frank Hördler und Frank Mauer innerhalb von einer Minute auf die Strafbank mussten. Ingolstadt nutzte das am Ende zum 2:2 und zog somit das Momentum auf seine Seite, welches sie im Schlussdrittel nicht mehr abgaben.
Die Eisbären müssen die Lehren aus diesem Spiel ziehen und dann am Mittwoch in Bremerhaven wieder angreifen. Die Richtung stimmt zurzeit, jetzt muss nur endlich mal die lang erhoffte Siegesserie her.

5:0-Kantersieg im Kellerduell! Den Eisbären gelingt der Befreiungsschlag gegen Bietigheim

Ausgabe #22:

Versöhnlicher Jahresabschluss für die Eisbären Berlin: Die Berliner gewannen das Kellerduell gegen die Bietigheim Steelers verdient mit 5:0. Die Eisbären dominierten über die gesamte Spieldauer und ließen zu keiner Zeit Zweifel am Sieg aufkommen. So gab man die richtige Antwort auf das Debakel in Wolfsburg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung, wie beim 0:5 in Wolfsburg. Das hieß auch, dass heute Abend erneut Juho Markkanen der Vorzug vor Tobias Ancicka erhielt. Eine kleine Änderung gab es lediglich in der Defensive. Dort änderten sich zwei Defensiv-Pärchen. Julian Melchiori verteidigte heute zusammen mit Eric Mik, Kapitän Frank Hördler dafür mit Marco Nowak.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten Wiedergutmachung betreiben für das Debakel in Wolfsburg. Alles andere als ein Sieg mit drei Punkten wäre eine Enttäuschung. Vor allem in diesem Sechs-Punkte-Spiel gegen den Tabellenletzten. Gegen die Steelers hatte man das erste Heimspiel in Berlin mit 2:4 verloren. Dafür gewann man aber in Bietigheim mit 5:2.
Insgesamt gab es in der PENNY DEL drei Duelle zwischen diesen beiden Mannschaften in der Hauptstadt. Nur eins davon gewannen die Eisbären. Ein schlechtes Omen für dieses Kellerduell?

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Abstiegskampf stand über dem Spiel, Abstiegskampf steckte von Beginn an drin. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, weil beide Mannschaften wussten, was auf dem Spiel stand. Die Eisbären waren die Mannschaft, welche die ersten Akzente in der Offensive setzte, aber noch nicht vom Glück verfolgt waren.
Die Eisbären kassierten dann die erste Strafzeit. Zunächst musste Morgan Ellis raus, nachdem ihm ein Scheibenverlust unterlaufen war und er diesen nur noch mit einer Strafe korrigieren konnte. 17 Sekunden vor Ablauf dieser Strafe gesellte sich Matt White zu ihm auf die Strafbank. Er musste wegen eines Stockschlags auf die Strafbank. Die kurze doppelte Unterzahl überstanden die Hausherren und wenig später schlug man in einfacher Unterzahl zu. Die Eisbären mit dem Break, Frank Mauer kam über rechts ins Angriffsdrittel, wartete sehr lange mit dem Pass auf Giovanni Fiore, welche Steelers-Goalie Sami Aittokallio eiskalt überwand – 1:0 (9.). Ein Shorthander in so einer wichtigen Partie!
Die Eisbären dann selbst mal in Überzahl und da schlugen sie ein zweites Mal zu. Die Eisbären in der Formation, Leo Pföderl bekam die Scheibe am rechten Bullykreis, schaute kurz, zog ab und hämmerte die Scheibe ins Tor – 2:0 (13.). Der Traumstart für die Eisbären in diesem Sechs-Punkte-Spiel, aber noch war der Abend ja jung und die Eisbären bekannt für ihre fehlende Konstanz im Spiel.
Aber die Führung war absolut verdient, denn die Berliner hatten dieses Spiel bis hierhin klar dominiert. Wenn es gefährlich wurde, dann vor dem Steelers-Tor. Bietigheim äußerst harmlos nach vorne, was den Eisbären natürlich in die Karten spielte. Diese 2:0-Führung nahmen die Eisbären auch mit in die erste Drittelpause. Eine höhere Führung wäre durchaus möglich gewesen.

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Das zweite Drittel begann schleppend, doch in der 24. Spielminute ertönte ein drittes Mal die Torsirene in der Arena am Ostbahnhof. Giovanni Fiore war heute in Torlaune und überwand Aitokallio ein zweites Mal an diesem Abend – 3:0.
Das war bis zum Powerbreak aber das einzige Highlight. Bietigheim zeigte hier keine DEL-Tauglichkeit, die Eisbären hatten so keine Probleme, sich den Frust vom Wolfsburg-Spiel von der Seele zu spielen. Zu hoch hängen durfte man das Ergebnis daher bis hierhin nicht. Für das Selbstvertrauen war es aber natürlich gut. Die einzigen Bietigheimer, die ihre DEL-Tauglichkeit bewiesen, waren die rund 50 Steelers-Fans im Gästeblock, welche ihr Team immer wieder lautstark unterstützten.
Ihre Mannschaft war dagegen wahrscheinlich schon auf ihrer DEL-Abschiedstour unterwegs. Die Hälfte war noch nicht mal rum, da erhöhte Zach Boychuk auf 4:0. Kevin Clark hatte ihn klasse in Szene gesetzt und Boychuk nutzte den zu vielen Platz, welchen ihm die Steelers im eigenen Drittel gewährten – 4:0 (29.).
Bietigheim war danach zwar bemüht, aber die Defensive der Eisbären ließ nichts zu. Und wenn doch mal ein Schuss durch kam, stand da noch Juho Markkanen im Tor, der auch heute wieder eine überzeugende Leistung zeigte. Gut, er bekam nicht viel zu tun, aber er war trotz der wenigen Beschäftigung hellwach, wenn er gefordert wurde. Was bis kurz vor der zweiten Drittelpause gerade einmal bei elf Schüssen der Fall war. Etwas hochkarätiges war da aber nicht dabei. So nahmen die Hausherren eine beruhigende 4:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Zum Schlussdrittel wechselten die Gäste ihren Goalie, fortan stand Cody Brenner zwischen den Pfosten. Pfosten ist auch das Stichwort, denn den trafen die Gäste bei ihrer gefährlichsten Chance bis dato in dieser Partie.
Aber auch im letzten Drittel riss dieses Spiel niemanden von den Sitzen. Die Eisbären hatten das Spiel weiterhin im Griff, waren jetzt aber bei weitem nicht mehr so präsent in der Offensive wie noch in den beiden Dritteln zuvor. Was sie aber auch nicht unbedingt mussten, da man diese beruhigende Führung hatte. Und von Bietigheim ging jetzt auch nicht wirklich die größte Gefahr aus, mal abgesehen von dem Aluminium-Treffer.
Natürlich durfte man sich als Eisbären-Fan über diesen Spielstand freuen, der Balsam für die geschundene Fan-Seele ist. Aber man darf jetzt eben auch nicht den Fehler machen, diesen Sieg über zu bewerten. Denn es war eben nur Bietigheim und das auch noch in einer Form, welche nicht wirklich DEL-tauglich war. Selbstverständlich war der Sieg gut und wichtig für das Selbstvertrauen der Mannschaft, aber diesen Erfolg muss man in den nächsten Spielen erst einmal bestätigen. Das wird viel mehr zur Aufgabe für die Eisbären werden. Der guten Leistung in Augsburg folgte ein katastrophaler Auftritt in Wolfsburg. Heute gab man aber darauf die richtige Antwort und man sollte natürlich auch nicht den Fakt aus den Augen lassen, dass es der zweite Dreier aus den letzten drei Spielen war. Die Richtung stimmt also wieder beim Hauptstadtclub.
Und diese stimmte auch bei Giovanni Fiore, der auch im Schlussdrittel traf und damit den Hattrick perfekt machte. Yannick Veilleux hatte dank eines starken Forechecks die Scheibe hinter dem Tor erkämpft. Diese spielte er dann sofort in den Slot, wo der Goalgetter lauerte und zum 5:0 traf (54.).
Was natürlich für Feier-Stimmung auf den Rängen sorgte. Rechtzeitig vor Weihnachten also ein versöhnlicher Abschluss vor den eigenen Fans, welche in dieser Saison bisher ordentlich leiden mussten. Und so hallte zum ersten Mal am 32. Spieltag in dieser Saison „Oh, wie ist das schön“ durch die Arena am Ostbahnhof. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. So lässt sich Weihnachten doch ein wenig entspannter feiern.
Gekrönt wurde dieser Kantersieg im Kellerduell nur noch durch den ersten Shutout von Goalie Juho Markkanen. Diesen hatte er sich auch redlich verdient bei seinem dritten Start-Einsatz in Folge. Und seine Freude darüber war nach Spielende auch riesengroß.

In diesem Sinne wünschen wir allen Eisbären-Fans frohe und besinnliche Weihnachten! Genießt die Feiertage im Kreise euer Lieben und lasst es Euch gut gehen!

0:5 in Wolfsburg: Der nächste Tiefpunkt für die Eisbären Berlin

Der Auswärtssieg in Augsburg war nur ein Versehen. Denn heute Abend haben die Eisbären Berlin wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Bei den Grizzlys Wolfsburg verlor man am Ende auch in der Höhe verdient mit 0:5 (0:2,0:1,0:2). Die Berliner enttäuschten dabei komplett, fanden nie ins Spiel und ergaben sich fast kampflos ihrem Schicksal.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum Auswärtssieg in Augsburg nur auf einer Position. Das aber, weil er es musste. Stürmer Alex Grenier konnte das Spiel am Sonntag verletzungsbedingt nicht zu Ende spielen. Für ihn rückte Peter Regin ins Line-up und stürmte in einer Reihe mit Matt White und Leo Pföderl. Alle anderen Reihen blieben gleich, sowohl defensiv als auch offensiv. Im Tor stand erneut Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten den nächsten Sieg einfahren. In Augsburg hatte man erstmals seit zwölf Spielen mal wieder einen Drei-Punkte-Sieg gefeiert. Um diesen in Wolfsburg zu wiederholen, musste man die selbe Leistung zeigen – sowohl von der Leidenschaft her als auch vom Kampfgeist und vom Einsatz her. Und eins war ganz besonders wichtig: Man musste von der Strafbank fernbleiben, denn die Wolfsburger hatten das beste Powerplay der Liga.

Foto: Ela on Tour

Doch nach dem Traumstart am Sonntag gab es heute den Albtraum-Start für die Eisbären. Wolfsburg von Beginn an mit enorm viel Druck. Die Eisbären-Defensive wirkte komplett überfordert und so schlug es nach nur 79 Sekunden hinter Juho Markkanen ein. Ex-Eisbär Spencer Machacek hatte den Berliner Goalie getunnelt – 0:1 (2.).
Knappe zwei Minuten später Kapitän Frank Hördler mit dem Fehlpass im eigenen Drittel, Luis Schinko stand dadurch frei vor Markkanen, doch diesmal klappte der Tunnel nicht. Der finnische Goalie behielt in diesem Duell die Oberhand.
Wolfsburg auch in der Folge mit dicken Chancen. Die Eisbären konnten von Glück reden, hier nicht schon höher hinten zu liegen. So hatte man sich den Start bei ebenso verunsicherten Wolfsburgern nicht vorgestellt. Kurz vor dem Powerbreak aber auch die Eisbären mit zwei guten Chancen. Zunächst verfehlte Leo Pföderl das Tor denkbar knapp. Wenig später war es Eric Mik, welcher an Dustin Strahlmeier scheiterte.
Nachdem Powerbreak konnten die Eisbären das Spiel ausgeglichener gestalten, konnten das Spiel auch mal ins gegnerische Drittel verlagern. Aber lange hielt das nicht und Wolfsburg suchte wieder den Weg Richtung Berliner Tor. Und das wurde auch gleich belohnt. Tyler Morley zog stark vor das Tor, dort wurde er zwar noch am Abschluss gehindert, aber da war ja noch Laurin Braun, welcher auf 0:2 stellte (15.). Der 100. Gegentreffer für die Berliner in dieser Saison. Beide Gegentore heute Abend von Ex-Eisbären. Es lief schon mal besser für die Berliner.
Generell machte man es den Niedersachsen in diesem Drittel immer wieder zu einfach im Abschluss. Man lud Wolfsburg förmlich zu Chancen ein. Die nahmen das dankend an und führten so verdient mit 2:0 nach den ersten 20 Minuten.

Foto: Ela on Tour

Im Mitteldrittel wurde es zunächst nicht wirklich besser. Wolfsburg hätte beinahe auf 3:0 gestellt, aber Luis Schinko scheiterte am Pfosten. Da brannte es schon wieder lichterloh vor dem Berliner Tor. Auch danach die Hausherren äußerst druckvoll. Selbst bei 5-5 ließen sie es wie ein Powerplay aussehen. Die Eisbären wirkten kraftlos, konnten dem Wolfsburger Druck wenig entgegensetzen.
Und so war es klar, dass das 3:0 irgendwann fallen würde. Und noch klarer war, wer das Tor erzielen würde. Ryan Button hatte von oben abgezogen, Ex-Eisbär Thomas Reichel hielt die Kelle in den Schuss und fälschte somit entscheidend ab – (27.). Auch das dritte Gegentor durch einen ehemaligen Eisbären erzielt. So langsam könnte man darüber ein Buch schreiben…
Nachdem Powerbreak hatten die Eisbären das erste Powerplay der Partie. Man fand zwar in die Formation, da ließ man die Scheibe auch gut laufen, aber mehr auch nicht. Viel mehr spielte man sich die Scheibe in den zwei Minuten munter hin und her, statt einfach mal den gefährlichen Abschluss zu suchen. Schon erschreckend, wie launisch diese Mannschaft spielen kann. Vor drei Tagen in Augsburg mit Kampfgeist, Einsatz und Leidenschaft begeistert, heute ließ man genau das vermissen. Aber das passt ins Bild dieser Saison.
Wie man Powerplay spielt, zeigte dann das beste Überzahlspiel der Liga. Wolfsburg mit zwei Mann mehr auf dem Eis, auch sie ließen die Scheibe gut laufen und suchten immer wieder den gefährlichen Pass. Einzig der Abschluss passte am Ende nicht, aber dieses Powerplay war trotzdem gefährlicher als das der Eisbären.
Die Niedersachsen nahmen eine auch in der Höhe verdiente 3:0-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel waren die Eisbären durchaus bemüht, setzten auch nach und kamen zu Abschlüssen. Aber dort war man dann einfach glücklos. Wie so oft in dieser Saison. Auf der Gegenseite musste man aber auch immer wieder auf Wolfsburger Angriffe aufpassen. Ohne Juho Markkanen im Tor hätten die Eisbären hier schon deutlich höher hinten gelegen. Auf jeden Fall waren die Abschlüsse der Hausherren gefährlicher als die der Eisbären.
Die Partie plätscherte am Ende nur noch vor sich hin. Die Eisbären wollten, konnten aber nicht. Und Wolfsburg musste sich hier kein Bein mehr ausreißen, hatten sie doch die drei Punkte längst sicher im Sack. Aber Lust auf Tore schießen hatten sie trotzdem noch. Spencer Machacek mit dem Pass vor das Tor, wo Dustin Jeffrey lauerte und auf 4:0 erhöhte (55.). Marco Nowak war zwar in der Nähe, wie gute Verteidigungsarbeit sah das aber nicht aus. Passte zum gesamten Abend.
War man als Eisbären-Fan damit schon erlöst? Natürlich nicht! Die Eisbären-Defensive glich einem Hühnerhaufen, keiner wusste so richtig, was er da macht. Trevor Mingoia war es egal, er bedankte sich mit dem 5:0 (59.). Danach war dieser erbärmliche Auftritt endlich beendet.

Foto: Ela on Tour

Eine absolut verdiente Niederlage für die Eisbären, welche nie in dieses Spiel fanden. Alles, was man in Augsburg noch zeigte, ließ man heute vermissen. Die Defensive war mit den Wolfsburger Angriffen komplett überfordert. Die Offensive nur ein laues Lüftchen. Das Powerplay äußerst harmlos und erschreckend ungefährlich. Ohne Juho Markkanen wäre das heute noch schlimmer geworden. Der finnische Goalie konnte einem leid tun. Er war noch der einzige Spieler, der sich gegen die Niederlage stemmte. So lieferten die Eisbären den Beweis ab, dass der Sieg am Sonntag in Augsburg nur ein Ausrutscher war. Da hatte Augsburg und vor allem deren Goalie Dennis Endras nicht ihren besten Tag, sonst wäre es auch dort eine Niederlage geworden.
Am Freitag kommt der Tabellenletzte Bietigheim nach Berlin. Wenn man dort erneut eine solche „Nicht-Leistung“ an den Tag legt, verliert man auch dieses Spiel. Die Eisbären verkommen immer mehr zum Punktelieferanten in der PENNY DEL. Traurig, was aus diesem Verein geworden ist. Und noch viel mehr, dass man diesen Absturz nicht aufhält und endlich handelt…

Nach zwölf langen Spielen: Die Eisbären gewinnen mit 3:2 in Augsburg und fahren erstmals seit dem 04. November wieder drei Punkte ein

Dieser Sieg tut so gut: Die Eisbären Berlin haben das so wichtige Kellerduell bei den Augsburger Panthern mit 3:2 (1:2,2:0,0:0) gewonnen und damit erstmals seit dem 04. November wieder drei Punkte in der PENNY DEL eingefahren. Der Sieg war am Ende der Verdienst der gesamten Mannschaft, die eine sehr starke kämpferische Leistung heute zeigte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte erneut seinen Kader ein wenig. Im Tor begann heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz. In der Defensive rückte Marco Nowak zurück ins Line-up und ersetzte dort Brendan Guhle, welcher für Markkanen auf die Tribüne musste. So sahen die Defensiv-Pärchen heute leicht verändert aus: Jonas Müller/Morgan Ellis, Julian Melchiori/Marco Nowak, Frank Hördler/Eric Mik.
Im Sturm gab es nur eine kleine Änderung: Alex Grenier und Lewis Zerter-Gossage tauschten die Reihen. Grenier bildete die zweite Formation zusammen mit Matt White und Leo Pföderl. Zerter-Gossage spielte in der dritten Reihe zwischen Yannick Veilleux und Giovanni Fiore. Die anderen Reihen blieben im Vergleich zum Freitag gleich.

Die Ausgangslage war klar: Wie so oft galt es auch heute, endlich mal wieder drei Punkte zu holen. Das ist seit nunmehr zwölf Spielen nicht mehr gelungen. Weil man es einfach nicht schafft, seine Leistung über 60 Minuten abzurufen. Das musst du aber, um im Abstiegskampf bestehen zu können und vor allem Siege einzufahren. Die nächste Chance, den Bock umzustoßen, hatte man heute Abend in Augsburg, bei einem direkten Konkurrenten.

Die Eisbären mit dem Blitzstart: 62 Sekunden waren gespielt, da hatte Marcel Noebels das 1:0 erzielt. Er hatte einfach mal abgezogen und die Scheibe rutschte Dennis Endras durch die Schoner (2.). Evtl. war da auch noch Kevin Clark dran, egal Tor ist Tor.
Und die Berliner blieben am Drücker, konnten sich immer wieder im Augsburger Drittel festsetzen und die Scheiben auch gefährlich zum Tor bringen.
Aber die Führung hielt dennoch nicht lange. Ryan Kuffner mit einem Sololauf über die halbe Eisfläche, die Berliner Spieler waren nur Statisten und hinderten den AEV-Stürmer nicht beim Abschluss – 1:1 (5.). So einfach kannst du auch nur gegen die Eisbären zum Torerfolg kommen.
Ganze neun Minuten dauerte es, bis die Eisbären die erste Strafzeit der Partie kassierten. Zach Boychuk musste in die Kühlbox. Keine so gute Idee gegen das zweitbeste Powerplay der Liga. Und das bestrafte Augsburg auch nach nur vier Sekunden. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen, der Schuss wurde noch abgefälscht und schon hatte der AEV das Spiel gedreht – 1:2 (9.). Lamb, der seit 34 Spielen nicht mehr getroffen hatte. Gegen die Eisbären ist eben alles möglich…
Daraus hatten die Eisbären nicht gelernt und so zog Alex Grenier sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels die zweite Strafzeit der Partie. Dieses Mal fand Augsburg aber nicht in seine Formation und so blieb das Powerplay ungenutzt. Stattdessen hatten die Eisbären zwei Chancen. Zunächst vergab Giovanni Fiore, kurz darauf war Leo Pföderl auf und davon, doch sein Schuss ging nur ans Lattenkreuz. Würden die Eisbären oben in der Tabelle stehen, wäre mindestens eine Chance rein gegangen. So war es aber mal wieder ein Aluminiumtreffer für die Berliner. Hatten wir in dieser Saison ja schon einige.
So blieb es beim 2:1 für Augsburg nach dem ersten Drittel. Chancen gab es im Auftaktdrittel auf beiden Seiten, die Panther bis hierhin mit der besseren Chancenverwertung.

Im zweiten Drittel hatten die Berliner erneut den besseren Start. Matt White hatte auf der linken Seite einfach mal abgezogen und auch hier sah Dennis Endras nicht gut aus. Die Scheibe rutschte ihm über die Fanghand und so stand es 2:2 (21.). Diesmal dauerte es nur ganze 32 Sekunden.
Fortan das selbe Bild wie im ersten Drittel. Es ging hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Leichte Vorteile hatten dabei die Hausherren. Die kassierten im Verlaufe des zweiten Drittels dann aber die erste Strafzeit, als Marcel Noebels alleine durch gewesen wäre. Das erste Powerplay also für die Berliner und die große Chance, das Kellerduell wieder zu drehen. Und das ist auswärts ja durchaus gefährlich. Aber das hier sorgte kaum für Gefahr.
Was auch im zweiten Drittel nicht fehlen durfte, war eine Strafzeit gegen die Eisbären. Marco Nowak kassierte die dritte Strafzeit der Partie. Man kann es einfach nicht sein lassen und kassiert nach wie vor zu viele unnötige Strafzeiten. Zum Glück überstand man aber auch diese Unterzahl schadlos. Doch zu was das Augsburger Powerplay zu Leisten im Stande ist, hatte man beim ersten Powerplay nach vier Sekunden gesehen. Weshalb man sich solche unnötigen Strafzeiten einfach nicht leisten darf.
Was man sich aber gerne leisten darf, sind eigene Tore und da erzielten die Eisbären in der 34. Spielminute das 3:2. Die Zuordnung in der Augsburger Defensive stimmte für einen kurzen Moment nicht, Marcel Noebels setzte Zach Boychuk in Szene und der sorgte für die erneute Berliner Führung. Dennis Endras war bereits am Boden und konnte nicht mehr entscheidend eingreifen. Also das Glück bei den Toren hatten die Eisbären heute definitiv auf ihrer Seite.
Augsburg wollte aber direkt antworten und drängte die Eisbären über eine lange Zeit ins eigene Drittel. Doch die Berliner überstanden diese Druckphase ohne weiteres Gegentor. Das galt am Ende auch für das gesamte Mitteldrittel, denn die Eisbären nahmen die 3:2-Führung mit in die Kabine. Ein seltenes Gefühl für den Hauptstadtclub in dieser Saison.

Im dritten Drittel gelang den Eisbären zwar kein Blitzstart, aber sie hielten Augsburg vom eigenen Tor fern. Weil man selbst den Weg nach vorne suchte, um die mögliche Vorentscheidung zu erzwingen.
Doch eine Strafzeit gegen Lewis Zerter-Gossage sorgte auch im Schlussdrittel für ein Powerplay der Panther und die Möglichkeit für Augsburg, den Ausgleich zu erzielen. Und dort brannte es durchaus vor dem Berliner Tor, aber dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung im Penalty Killing überstanden die Eisbären auch diese Unterzahl und zogen damit dem sonst so starken Augsburger Powerplay den Zahn.
Auch fortan schafften es die Eisbären, die gefährlichen Räume zuzustellen, weshalb Augsburg die Schüsse nur von außen abgeben konnte. Die Defensive war dann auch acht Minuten vor dem Ende wieder gefragt, als Eric Mik die nächste Strafzeit kassierte. Aber erneut die Berliner mit einem ganz starken Penalty Killing. Augsburg fand nicht einmal in die Formation, was ein Verdienst des starken Unterzahlspiels war.
Auch danach eine starke kämpferische Leistung der Eisbären, welche hinten weiterhin wenig zuließen. Vorne suchte man immer wieder den Abschluss, um die Entscheidung zu erzielen.
79 Sekunden vor dem Ende zog Augsburgs Coach Peter Russell seinen Goalie Dennis Endras zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Der AEV-Coach ging also All-in, um die Niederlage im Kellerduell noch abzuwenden. Doch das gelang ihnen nicht. Die Eisbären holten sich in Augsburg tatsächlich den ersten Drei-Punkte-Sieg seit dem 04. November.

Und dieser Sieg war am Ende das Ergebnis einer geschlossenen Mannschaftsleistung, wo heute Abend Jeder für jeden gekämpft hat. Die Mannschaft hat in diesem Spiel den Abstiegskampf angenommen und es auch durchgezogen. Zwar erneut nicht über die gesamte Spielzeit, aber man hat sich von den Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Und davon gab es im ersten Drittel schon wieder genügend. Man legte erneut einen Traumstart hin, kassierte dann aber durch ein katastrophales Abwehrverhalten den Ausgleich. Dann wurde man erneut seinem Ruf als die undisziplinierteste Mannschaft der Liga gerecht und wurde nach nur vier Sekunden in Unterzahl von Augsburg bestraft. Schon lag man wieder hinten und alle, auch ich, dachten, jetzt geht es genauso weiter wie in den letzten Wochen.
Aber dem war nicht so. Die Eisbären haben nicht aufgegeben, spielten weiter konzentriert und waren vor allem danach defensiv auf der Höhe. Mit viel Kampfgeist und Leidenschaft verteidigte man sein eigenes Tor und unterstützte seinen Goalie Juho Markkanen, welcher auch seinen Anteil am Sieg hatte. Denn er hatte sein Tor nach dem 1:2 in der neunten Minute sauber gehalten. Augsburg wurde immer wieder zu Schüssen von außen gedrängt. Wenn es mal doch brenzlig wurde, war die Defensive und eben Markkanen zur Stelle.
Alle Spieler haben im weiteren Verlauf daran geglaubt, dass man dieses Spiel hier heute gewinnen kann und das sah man auch am Einsatz der Spieler auf dem Eis. Die Erleichterung über die drei Punkte im Kellerduell war allen anzusehen. Nun heißt es, auf diese Leistung aufzubauen und in den nächsten Spielen daran anzuknüpfen. Denn erst dann wird man sehen, was der Sieg heute wert war. Verliert man die nächsten Spiele wieder, wird es als Ausrutscher gewertet. Startet man jetzt aber eine Siegesserie, dann kann der Sieg als der Wendepunkt der Saison gelten.

2:4 gegen Schwenningen: Der nächste Offenbarungseid der Eisbären Berlin

Ausgabe #21:

War es das für Trainer Serge Aubin? Die Eisbären Berlin verloren das Kellerduell gegen die Schwenninger Wild Wings mit 2:4 und rutschen immer tiefer in die Krise. Zumal der Tabellenletzte Bietigheim sein Spiel in Iserlohn gewann. Wenn die Eisbären so weiterspielen, grüßen sie bald vom Tabellenende.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team im Vergleich zum Spiel in Iserlohn geringfügig. In der Defensive fehlte Marco Nowak, dafür kehrte Eric Mik zurück ins Line-Up. Mik nahm den Platz neben Kapitän Frank Hördler ein. Brendan Guhle rückte dafür an die Seite von Jonas Müller. Morgan Ellis und Julian Melchiori blieben zusammen. Zu seinem Debüt als siebter Verteidiger kam der erst 17-jährige Norwin Panocha, der normalerweise für die DNL-Mannschaft der Berliner spielt und für diese in dieser Saison bisher auf 24 Spiele (4 Tore/10 Assists) kommt.
In der Offensive blieben die ersten drei Reihen gleich. Nur in der vierten Reihe ersetzte Frank Mauer Manuel Wiederer, welcher heute nicht mit dabei war. Mauer stürmte zwischen Jan Nijenhuis und Maximilian Heim.
Und im Tor stand erneut Tobias Ancicka, Felix Noack saß als Back-up auf der Bank.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären brauchten dringend einen Sieg. Und zwar einen mit drei Punkten. Darauf warteten die Berliner seit nunmehr elf Spielen. Unfassbar eigentlich für eine Mannschaft mit diesen Ambitionen und für einen Titelverteidiger.
Spiel eins in Schwenningen hatten die Eisbären in dieser Saison sang- und klanglos mit 2:6 verloren. Dafür wollte man sich heute revanchieren. Doch dafür benötigte es eine Leistung, welche man auch über die gesamte Spieldauer durchzieht. Und genau daran haperte es in dieser Saison bei den Eisbären mehrfach.

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Der Start ging jedenfalls schon mal in die Hose. Schwenningen profitierte von einem Fehlpass der Berliner im Angriffsdrittel. Dann ging es über die Spink-Brüder ganz schnell ins gegnerische Drittel, wo Phil Hungerecker in Szene gesetzt wurde und zum 0:1 traf (2.). 73 Sekunden waren da gerade einmal gespielt. Der denkbar ungünstigste Start in dieses so wichtige Spiel gegen einen direkten Konkurrenten.
Doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. In der sechsten Spielminute klappte bei den Eisbären mal ein Spielaufbau, Leo Pföderl kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog einfach mal humorlos ab – 1:1 (6.). Das Zuspiel kam von Lewis Zerter-Gossage. Bereits der zweite Assist in Folge für die Nummer 79.
Mehr Highlights bot dieses Spiel hier nicht. Es war ein typisches Spiel im Abstiegskampf. Sehr zäh, viel Kampf und Krampf, kein Eishockey-Leckerbissen und vor allem kaum nennenswerte Torchancen.
Nach dem Powerbreak gab es das erste Powerplay für die Eisbären und da klingelte es im Schwenninger Tor. Kapitän Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe wurde abgefälscht und flog ins Tor. Die beiden Hauptschiedsrichter Benjamin Hoppe und Sean MacFarlane waren sich aber nicht sicher und fuhren zum Videobeweis. Kennen wir ja noch aus dem letzten Heimspiel. Und dort sahen die Beiden, dass kein hoher Stock vorlag und so hatten die Eisbären das Spiel gedreht. Kevin Clark war letztendlich der Torschütze, denn er hatte die Scheibe entscheidend abgefälscht – 2:1 (11.).
Kurz darauf war dann aber mal das Penalty Killing der Eisbären gefragt, denn Alex Grenier suchte die Kühlbox auf. Sie können es einfach nicht abstellen, diese unnötigen Strafzeiten. So ist man zurecht das Team mit den meisten Strafzeiten in dieser Saison. Aber die Eisbären überstanden diese Unterzahl ohne große Probleme und hatten durch Giovanni Fiore sogar die beste Chance, aber er vergab seinen Alleingang denkbar knapp.
Fortan war es eine Partie, in der munter hin und her ging. Beide Mannschaften waren aber nicht frei von Fehlern. Und davon unterliefen beiden Teams jede Menge. Dadurch entstanden auch immer wieder gefährliche Szenen vor den Torhütern. Spitzenteams hätten aus diesen Fehlern vermutlich Kapital geschlagen. Und so ein Spitzenteam waren die Eisbären in der letzten Saison noch. In dieser Saison ist man davon aber meilenweit entfernt.
Am Ende wurde es noch einmal ruppig, aber die Eisbären nahmen die 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Nun hieß es, diese Leistung im zweiten Drittel zu bestätigen und weiter nach vorne zu spielen.

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In der Anfangsphase taten das die Hausherren auf jeden Fall. Sie suchten immer wieder den Weg Richtung Schwenninger Tor, trafen dort aber auf eine sehr kompakte Defensive, welche die gefährlichen Räume vor dem Tor geschickt zu machte. Aber den Berlinern war hier anzumerken, dass sie zur eigenen Beruhigung das dritte Tor nachlegen wollten.
Mit zunehmender Spieldauer kamen aber auch die Gäste wieder vor das Berliner Tor und so war es das gleiche Spiel wie im ersten Drittel. Es ging hin und her, noch aber verhinderten beide Defensivreihen hochkarätige Torchancen. Die Eisbären bestimmten hier im Mitteldrittel aber die meiste Zeit das Geschehen auf dem Eis.
Durch unnötige Scheibenverluste lud man Schwenningen aber auch immer wieder zu Angriffen ein. Ob wir in dieser Saison mal ein fehlerfreies Spiel der Eisbären über die volle Spielzeit sehen werden? Ich wage es zu bezweifeln.
Was wir aber kurz nach dem Powerbreak sahen, war mal wieder ein Gegentor aus der Kategorie „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde von John Ramage von rechts zum Tor gebracht, wo Tylor Spink im Zweikampf mit Brendan Guhle war. Die Scheibe prallte von Tobias Ancicka an Spink und flog von ihm aus ins Berliner Tor. Solche Tore kassierst du auch nur, wenn du unten stehst in der Tabelle. Und davon haben die Eisbären schon jede Menge in dieser Saison kassiert. Das Tor wurde zwar noch einmal überprüft, aber hielt dem stand und so stand es Mitte der Partie 2:2 (31.).
Den Hausherren bot sich in der Schlussphase aber die Chance, erneut in Führung zu gehen. Die Berliner bekamen ihr nächstes Powerplay und einmal ging das ja heute schon gut. Doch dieses Mal wurde es zu kompliziert gespielt und so verpuffte diese Gelegenheit ohne größere Gefahr.
Und Schwenningen? Die schlugen 30 Sekunden vor der zweiten Pause ein drittes Mal zu. Und erneut war es ein „Kack-Tor“. Die Scheibe wurde auf das Tor gebracht, dort verlor Tobias Ancicka den Überblick und Miks Indrasis hatte ihn – 2:3. Kann doch nicht wahr sein, vorne vergibt man die Chancen und hinten fängst du dir zwei solche Tore. Mit diesem Spielstand ging es letztendlich in die zweite Pause.

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Früh im Schlussdrittel bot sich den Eisbären in Überzahl die Chance, um den Ausgleich zu erzielen. Aber da passte gar nichts zusammen. Man fand nicht in die Formation, man hatte Probleme bei der Scheibenannahme und so ließ man diese große Chance leichtfertig liegen.
Und direkt im Gegenzug zog man die nächste unnötige Strafzeit, so dass man jetzt selbst in Unterzahl ran musste. Giovanni Fiore wurde überlaufen und konnte sich nur noch mit einem Beinstellen helfen. Aber erneut die Berliner mit der dicken Chance in Unterzahl. Yannick Veilleux kam frei vor dem Tor zum Abschluss, doch Joacim Eriksson war zur Stelle. Wenn du solche Chancen schon liegen lässt, wie willst du da ein Spiel im Abstiegskampf gewinnen?
Und weil es so schön war, zog Kapitän Frank Hördler die nächste Strafzeit. Was auch schon wieder die fünfte Strafzeit in diesem Spiel war. Diese Disziplinlosigkeiten können dir im Abstiegskampf das Genick brechen. Und im Powerplay konnte Schwenningen schalten und walten, wie es wollte. Die Scheibe lief sehr gut, Gegenwehr von den Eisbären war keine zu sehen. Und so brannte es ein, zweimal lichterloh vor dem Berliner Tor. Zum Glück konnte Schwenningen dieses Überzahlspiel nicht nutzen. Aber sie waren nah dran am 4:2.
Auch danach war Schwenningen am Drücker. Die Eisbären wirkten platt, wirkten müde. Sie waren immer einen Schritt langsamer als die Wild Wings. Und Ex-Eisbär John Ramage hätte die Partie beinahe vorentschieden, doch sein Hammer von der blauen Linie ging nur ans Aluminium. Glück für die Eisbären, die sich hier aber nicht hätten beschweren können, wenn sie bereits mit 2:4 hinten gelegen hätten.
In der Schlussphase dann die Eisbären nochmal mit einem Mann mehr. Powerplay in der Crunch-Time, besser geht es ja eigentlich nicht, wenn du mit einem Tor hinten liegst. Doch mehr als ein Onetimer von Marcel Noebels sprang nicht bei heraus. Weil der Aufbau erneut zu behäbig war und man es eher mit dem Kopf durch die Wand versuchte. Erschreckend der Auftritt der Eisbären – mal wieder.
86 Sekunden vor dem Ende nahm Trainer Serge Aubin seine Auszeit und zog seinen Goalie. Irgendwie musste doch der Ausgleich hier noch klappen.
Doch ein Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie flog den Eisbären um die Ohren. Tyson Spink machte den Deckel drauf – 2:4 (60.). Nach der Schlusssirene folgte ein ordentliches Pfeifkonzert. Ein so lautes gab es in dieser Saison noch nicht. Aber nach diesem Spiel war es mehr als verdient.

Eine Niederlage, welche man sich mal wieder selbst zuzuschreiben hat. Man kassiert den Nackenschlag durch das frühe Gegentor, findet aber einen Weg, das Spiel zu drehen. Diese Führung nahm man mit in die erste Pause und auch im zweiten Drittel war man zumindest optisch gesehen die bessere Mannschaft. Man war offensiv bemüht, konnte die Chancen aber nicht nutzen. Und dann kassierts du in so einer Situation, in der sich die Eisbären befinden, eben zwei absolute Kack-Tore, welche dich in Rückstand bringen.
Wer im Schlussdrittel eine Aufholjagd der Eisbären erwartete, der sah sich getäuscht. Eher war es ein Offenbarungseid der Eisbären, welche sich fast schon kampflos ihrem Schicksal ergaben. Und so stand am Ende die zweite Niederlage im zweiten Spiel gegen Schwenningen. Und vielleicht das Ende der Ära Serge Aubin in Berlin!?

2:3 n.V. in Iserlohn: Ein gutes Drittel reicht einfach nicht – Absturz auf Platz 14

Die Krise in Berlin wird immer schlimmer: Auch im dritten Saisonduell mit den Iserlohn Roosters klappte es nicht mit einem Sieg. Am Seilersee setzte es eine 2:3-Niederlage nach Verlängerung. Dabei zeigte man das vermeintlich beste erste Drittel in dieser Saison. Damit gab man sich aber anscheinend zufrieden, denn danach kam rein gar nichts mehr und Iserlohn drehte die Partie. Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Sieg der Augsburger Panther stehen die Berliner wieder auf einem möglichen Abstiegsplatz.

Im Vergleich zur Niederlage gegen Ingolstadt am Sonntagnachmittag fehlten Trainer Serge Aubin drei Spieler. Allerdings aus einem guten Grund, denn Rayan Bettahar, Eric Hördler und Bennet Roßmy wurden für die U20-WM nominiert und standen den Eisbären am Seilersee somit nicht zur Verfügung. Dafür rückten Jan Nijenhuis und Maximilian Heim in den Kader. Beide standen in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer. Alle anderen drei Offensivreihen sowie alle drei Verteidiger-Pärchen blieben unverändert. Auch im Tor gab es keine Veränderung, denn auch in Iserlohn hütete erneut Tobias Ancicka das Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten die ersten beiden Duelle gegen die Roosters zu Hause verloren (1:6/2:4). Seit zehn Spielen haben die Berliner keine drei Punkte mehr eingefahren. Dabei wäre ein Dreier im Abstiegskampf enorm wichtig. Vor allem in dieser Woche, in der man nach dem Spiel in Iserlohn auf zwei weitere Konkurrenten im Abstiegskampf trifft. Freitag trifft man daheim auf Schwenningen und am Sonntag ist man zu Gast in Augsburg. Niederlagen in diesen Duellen würden daher nochmal mehr weh tun. Also hieß es für die Eisbären, endlich mal wieder drei Punkte einzufahren.

Die Eisbären legten einen Traumstart hin. Gerade einmal 16 Sekunden waren gespielt, da hatte Yannick Veilleux einen Schuss von Giovanni Fiore vor dem Tor entscheidend abgefälscht – 1:0 (1.).
Den Roosters bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich, denn Brendan Guhle musste nach nur 56 Sekunden auf die Strafbank. Kein Wunder, haben die Berliner doch die meisten Strafminuten aller Teams in der Liga kassiert. Aber das zweitschlechteste Powerplay der Liga konnte nicht für viel Gefahr sorgen, weshalb die Eisbären die erste Unterzahl schadlos überstanden.
Das sollte dem Selbstvertrauen gut getan haben. Erst das frühe Tor und dann noch die überstandene Unterzahl. Generell war es ein guter und sehr engagierter Auftritt der Eisbären zu Beginn der Partie. Die Mannschaft spielte mit sehr viel Leidenschaft, sowohl defensiv als auch offensiv. Hinten ließ man wenig zu und vorne suchte man immer wieder den Abschluss und brachte die Scheiben zum Tor.
Es entwickelte sich im Laufe des ersten Drittels ein sehr temporeiches Spiel, in dem beide Mannschaften schnell die neutrale Zone überbrückten und dann auch zu Chancen kamen. Die Eisbären hatten aber mehr Spielanteile, setzten die Sauerländer mit ihrem aggressiven Forechecking immer wieder gut unter Druck, was ihnen einige Scheibengewinne brachte.
Was aber auch heute nicht fehlen durfte, waren unnötige Strafen. Marco Nowak musste als zweiter Eisbär in die Kühlbox und so bot sich Iserlohn erneut in Überzahl die Chance zum Ausgleich. Doch auch hier behielt die Statistik recht und Iserlohn bewies einmal mehr, warum sie das zweitschlechteste Powerplay der Liga haben.
Die Eisbären nahmen eine verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Wenn es gefährlich vor den Toren wurde, dann war es vor dem Iserlohner Tor. Die Berliner hatten im Auftaktdrittel die besseren Chancen. Auch ein 2:0 wäre durchaus möglich gewesen. Es war eines der besten Drittel der Eisbären in dieser Saison. Jetzt hieß es, dass über 60 Minuten durchzuziehen.

Iserlohn kam aber schwungvoll aus der Kabine und hatte bereits in den ersten beiden Minuten mehr Chancen als im gesamten ersten Drittel. Die Eisbären sollten also gewarnt sein. Zumal es zu Beginn lichterloh vor dem Berliner Tor brannte und Goalie Tobias Ancicka jetzt jede Menge zu tun hatte. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde. John Broda nahm die Scheibe im Angriffsdrittel auf, nahm Maß und hämmerte die Scheibe ins Tor – 1:1 (24.).
Von den Berlinern war im Mitteldrittel noch relativ wenig zu sehen, jedenfalls konnten sie noch nicht an den guten Auftritt aus dem ersten Drittel anknüpfen.
Nach dem Ausgleich der Roosters war aber auch erstmal deren Schwung weg und die Partie durch viele Nickligkeiten und Zweikämpfe doch sehr zerfahren. Ein richtiger Spielfluss wollte in dieser Phase nicht aufkommen.
Nach dem Powerbreak nahm Iserlohn das Berliner Tor aber wieder unter Beschuss, allen voran Verteidiger Sena Acolatse, welcher heute im Sturm der Roosters aushalf und dort einige gute Akzente setzen konnte.
In der Schlussphase kassierten die Eisbären die dritte Strafzeit und ermöglichten den Hausherren somit das dritte Powerplay der Partie. Die ersten beiden Überzahlspiele sorgten für keinerlei Gefahr vor Tobias Ancicka, im dritten fanden die Sauerländer aber direkt ihre Formation. Und aller guten Dinge sind eben leider drei, denn Iserlohn drehte in Überzahl das Spiel. Acolatse packte den Hammer von der blauen Linie aus und prompt lagen die Hausherren hier in Führung – 1:2 (35.).
Und das hatten sich die Eisbären selbst zuzuschreiben, denn im zweiten Drittel hatte man das Eishockey spielen komplett eingestellt. Warum auch immer, aber das zieht sich wie ein roter Faden durch diese Saison.
Zur Abwechslung durften dann mal die Eisbären in Überzahl ran. Und in Unterzahl sind die Roosters das schlechteste Team der Liga. Die Eisbären kamen auch zum Abschluss, aber Andreas Jenike im Roosters-Tor war nicht zu überwinden. Auch kurz vor der zweiten Drittelpause, als Frank Hördler von der blauen Linie abgezogen hatte und Kevin Clark die Scheibe abfälschte, war der Iserlohner Goalie zur Stelle. So nahmen die Hausherren eine verdiente 2:1-Führung mit in die zweite Pause. Und die Eisbären waren im letzten Drittel wieder gefordert.

Allerdings blieb man auch in diesem Drittel nicht ohne Strafzeit, denn Morgan Ellis musste früh im Schlussdrittel auf die Strafbank. Für Iserlohn also die große Chance auf 3:1 zu stellen. Doch zum Glück überstanden die Berliner diese Unterzahl ohne Gegentor, ließen zudem auch kaum etwas von Iserlohn zu.
Acht Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da kamen die Eisbären mal wieder vor das Iserlohner Tor. Den ersten Schuss von Morgan Ellis ließ Andreas Jenike nur prallen, Lewis Zerter-Gossage spielte die Scheibe schnell rüber zu Matt White und der musste die Scheibe nur noch ins leere Tor schießen – 2:2 (48.).
Nun ging die Partie wieder von vorne los und die Chance für die Eisbären war wieder da, das erste Mal seit dem 04.11.2022 mal wieder einen Dreier einzufahren. Doch dafür musste man erst einmal den Druck der Hausherren überstehen, den diese nach dem Powerbreak entfachten. Iserlohn war dem 3:2 in dieser Phase näher als die Eisbären. Was aber auch daran lag, dass von den Berlinern zu wenig nach vorne kam.
Keiner Mannschaft gelang anschließend der Lucky Punch, weshalb es in die Verlängerung ging. Und für die Eisbären war das nichts Neues, war es doch bereits die vierte Overtime in Folge.

Leo Pföderl hätte diese beinahe entschieden, aber der Pfosten stand im Weg. Und wenig später war es Kaspars Daugavins, welcher für die Entscheidung sorgte – 2:3 (64.). So ging der Zusatzpunkt in diesem Kellerduell an die Sauerländer.

Und die Eisbären müssen sich erneut die Frage gefallen lassen, was nach dem ersten Drittel passierte? Da spielt man das vermeintlich beste Drittel dieser Saison und lässt danach wieder zwei Drittel folgen, die schon eher an die Eisbären in dieser Saison erinnern. Auf einmal war die Leidenschaft, der Kampfgeist, der Einsatz weg. Auf einmal kam nichts mehr von den Eisbären und so kannst du im Abstiegskampf nicht auftreten. Ja, man kam im letzten Drittel noch zum Ausgleich, doch anstatt danach am Drücker zu bleiben, stellte man das Spielen wieder ein. Zum Glück konnte man immerhin noch einen Punkt ergattern, aber auch der ist in dieser Situation eindeutig zu wenig.
Und mit dieser Leistung wird einem Angst und Bange vor den nächsten beiden Duellen gegen Schwenningen und Augsburg. Diese müssen gewonnen werden, ansonsten wird es immer düsterer im Tabellenkeller. Aber noch bleibt man in der Führungsetage der Eisbären Berlin ruhig. Fragt sich, ob dass nach Niederlagen gegen Schwenningen und Augsburg auch noch der Fall sein wird…

3:4 n.P. gegen Ingolstadt: Kein Happy End beim 1000. DEL-Spiel von Frank Hördler

Ausgabe #20:

Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 3:4 n.P. verloren. Die Berliner zeigten während des Spiels mal wieder ihre zwei Gesichter der laufenden Saison. Und sie zeigten auch deutlich, dass man so nicht aus dem Abstiegskampf herauskommen kann. Am Ende gewann man zwar noch einen Punkt, mit dem man nicht unbedingt mehr gerechnet hatte, aber auch der ist letztendlich zu wenig.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team im Vergleich zum Sieg am Freitagabend gegen Bremerhaven (3:2 n.V.) nur auf einer Position. Und das hatte einen guten Grund. Kapitän Frank Hördler absolvierte gegen die Schanzer heute sein 1000. DEL-Spiel und in diesem darf natürlich sein Sohn Eric Hördler nicht fehlen. Hördler Junior nahm den Platz von Maximilian Heim in der vierten Reihe ein. Ansonsten blieb alles beim alten.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die letzten beiden Auftritte anknüpfen und den zweiten Sieg in Folge feiern. Zur Abwechslung mal einen Drei-Punkte-Sieg. Einer der bisher wenigen Dreier in dieser Saison feierte man beim ersten Duell in Ingolstadt, als man bei den Panthern mit 3:1 gewann. Heute wollte man den zweiten Sieg gegen Ingolstadt einfahren. Einfach sollte das aber nicht werden, verfügen die Schanzer doch über die beste Defensive der gesamten PENNY DEL. Aber in so einem besonderen Spiel ist alles möglich.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Bereits beim Warm-up gab es den ersten Gänsehaut-Moment. Alle Spieler der Eisbären trugen das Trikot aus der ersten Saison von Frank Hördler. Natürlich mit der Nummer sieben drauf und natürlich alle mit einem gelben Schläger. Wenn es einer verdient hat, dann unser Kapitän Frank Hördler!

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und die Gänsehaut ging nicht weg. Denn vor dem Spiel wurde Frank Hördler per Highlight-Video noch einmal extra gewürdigt. Ehemalige Mitspieler und seine Familie kamen zu Wort, die besten Momente seiner Karriere wurden gezeigt. Wer da keine Tränen in den Augen hatte, hat den Sport nie geliebt. Zudem gab es natürlich auch eine Choreo anlässlich des 1000. DEL-Spiels.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Beflügelt von der Gänsehaut-Atmosphäre legten die Eisbären auch gleich gut los. Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen, ein Ingolstädter Spieler fälschte den Schuss entscheidend ab und schon führten die Berliner nach gerade einmal 74 Sekunden – 1:0. Bisher also ein perfektes Drehbuch für diesen besonderen Tag.
Während der Unterbrechungen kamen weitere ehemalige Kollegen zu Wort, um Frank Hördler zu würdigen. U.a. Don Jackson, Steve Walker, Jens Baxmann, Denis Pederson, Mark Beaufait und Florian Busch. Was für schöne Worte an den Kapitän!
Zurück zum Spiel und da mussten die Eisbären in Unterzahl den Ausgleich hinnehmen. Charles Bertrand stocherte die Scheibe über die Linie – 1:1 (6.). Ein sehr diskutabler Treffer. Denn eigentlich hatte Ancicka die Scheibe und Ingolstadt stocherte munter weiter. Da darf man auch mal abpfeifen. Zumal die beiden Hauptschiedsrichter sich diese Szene auch noch im Videobeweis anschauten. Aber alles meckern nützt eben nichts…
Fortan ging es munter hin und her. Beide Teams kamen immer wieder zum Abschluss. Ingolstadt war zwischenzeitlich dem 2:1 sehr nahe, das Aluminium half den Berlinern aber. Doch in Minute Zwölf hatten die Schanzer das Spiel gedreht. Top-Scorer Mikro Höfflin setzte Top-Torjäger Charles Bertrand in Szene und der traf bereits zum zweiten Mal in diesem Spiel und zum insgesamt zehnten Mal in dieser Saison – 1:2.
Ingolstadt traf hier wie ein Spitzenteam auf und brauchte nicht viele Chancen, um das Spiel zu drehen. Die Eisbären hatten defensiv während des ersten Drittels durchaus einige Fehler in ihrem Spiel drin, aber sie fielen nicht auseinander. Man suchte auch immer wieder den Weg vor Michael Garteig. So versuchte es Matt White mit einem Onetimer, doch der Schanzer Goalie war zur Stelle.
Einfach sollte die Aufholjagd aber nicht werden, stellten die Panther doch bekanntlich die beste Defensive der gesamten Liga. Nach dem ersten Drittel lagen die Berliner somit mit 1:2 hinten. Aber noch war hier nichts verloren. Doch um am Ende erfolgreich zu sein, musste man an die ersten fünf Minuten des Spiels anknüpfen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Doch zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Nackenschlag für die Hauptstädter. Oder doch nicht? Jerome Flaake hatte das vermeintliche 3:1 erzielt, doch nach Ansicht des Videobeweises wurde der Treffer wegen einer Torhüter-Behinderung zurück genommen. Endlich mal ein Videobeweis, der die Entscheidung auf dem Eis änderte. Klappte beim ersten Mal ja leider nicht.
Auch im zweiten Drittel blieb alles beim alten. Ingolstadt trat hier wie ein Spitzenteam auf, war gefühlt immer einen Schritt schneller als die Eisbären. Die waren durchaus bemüht, aber eben auch zu behäbig im Spielaufbau und vor dem Tor traf man zumeist die falschen Entscheidungen. So auch bei einem 3-auf-1-Konter.
Defensiv machte man eigentlich harmlose Situationen wieder spannend. Beispiel gefällig? Jonas Müller fing einen Querpass ab und wollte die Scheibe sofort weiter passen, doch Marko Friedrich schnappte sich die Scheibe und war durch, Tobias Ancicka war aber zur Stelle. Solche Fehler können dir das Genick brechen. Und genau das ist den Eisbären in dieser Saison schon zu häufig passiert. Hier ging es aber mal gut.
Spielerisch passierte anschließend auf beiden Seiten nicht viel. Ein Highlight gab es erst wieder, als Manuel Wiederer und Philipp Krauss aneinander gerieten und sich einen kurzen Schlagabtausch lieferten. Dafür durften sich beide für fünf Minuten abkühlen.
In der Schlussphase überstanden die Eisbären die nächste Unterzahl. Offensiv hätte man durchaus Chancen haben können, aber die Puck-Kontrolle war heute unterirdisch. Zwei-auf-eins-Konter und Giovanni Fiore bekommt den Pass nicht zum Mitspieler rüber. Zach Boychuk mit dem nächsten Konter. Er will die Scheibe in den Slot legen, auch da klappt der Pass nicht. Zu leichtfertig ließ man heute mögliche Chancen liegen. Dass diese am Ende nicht entstanden, sagte schon alles über das Offensivspiel der Eisbären aus.
15,7 Sekunden vor dem Drittelende marschierte Daniel Pietta ungestört über die gesamte Eisfläche bis hin vor das Tor, wo er Tobias Ancicka in der kurzen Ecke überwand – 1:3 (40.). Ja, der junge Goalie sah da nicht gut aus, zuvor aber hielt er seine Mannschaft mehrfach im Spiel. Ancicka zeigte heute seine Leistung, seine Mitspieler eben nicht. Und somit überraschte der 1:3-Rückstand nach 40 Minuten überhaupt nicht.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Schlussdrittel begann mit einem frühen Powerplay für die Eisbären. Doch das war zum abgewöhnen. Kein gelungener Spielaufbau, Ingolstadt hatte zunächst keine Probleme damit. Erst kurz vor Ende fanden die Eisbären mal ihre Formation, kamen auch zum Abschluss und auf einmal lag die Scheibe im Tor. Doch die beiden Hauptschiedsrichter hatten heute richtig Lust auf Video schauen und fuhren zum dritten Mal zum Videobeweis. Leo Pföderl arbeitete die Scheibe ins Tor – 2:3 (43.). Nach Ansicht des Videobeweises haben auch die Hauptschiedsrichter erkannt, dass ein Ingolstädter den Eisbär in Michael Garteig gecheckt hatte. Selbst schuld. Nun war hier wieder Spannung drin im Spiel.
Und Daniel Pietta suchte gleich zum zweiten Mal die Strafbank in diesem Drittel auf. Beim ersten Mal hatte es ja mit dem Tor funktioniert. Diesmal sah das Powerplay von Beginn an gut aus, aber leider blieb es diesmal ohne Tor.
Aber der Auftritt der Hausherren wirkte jetzt wieder deutlich besser und engagierter als noch in den zwei Dritteln zuvor. Wenn man mal von den starken fünf Minuten zu Beginn absieht. Die Eisbären spielten nun wieder einfaches Eishockey und brachten die Scheiben Richtung Tor.
Doch auch im Schlussdrittel hielt diese Leistung nur für ein paar Minuten. Anscheinend gibt man sich in Berlin neuerdings immer mit einem Tor zufrieden und stellt danach das Eishockeyspielen ein. Fortan verlagerte Ingolstadt das Spiel wieder auf die andere Seite und wollte für die Vorentscheidung sorgen. Die Berliner liefen nun wieder vermehrt der Scheibe hinterher.
In den letzten fünf Minuten bekamen die Eisbären das nächste Powerplay. Eine bessere Chance zum Ausgleich würde sich hier nicht bieten, von daher lag es nun an den Berlinern, dieses Powerplay zum 3:3 zu nutzen. Und natürlich taten das die Eisbären. Passend zur heutigen Dramaturgie des Jubiläumsspiels. Kevin Clark hatte die Scheibe vor dem Tor entscheidend abgefälscht. Alle jubelten, aber Kilian Hinterdobler und Martin Frano wollten mal wieder ihren Extra-Auftritt. Entschieden auf „gutes Tor“, bestätigten das dann auch, aber ERCI-Coach Mark French meckerte so lange rum, bis es zum vierten Mal zum Videobeweis ging. Und dort sahen sie nichts anderes als vorher auch schon. Das Tor zählte und das vollkommen zu recht.
Das Spiel begann also wieder von vorne und nun war auch für die Hausherren wieder der Sieg möglich. Allerdings nicht mehr in der regulären Spielzeit. Während man am Freitag aber von einem verlorenen Punkt sprach, musste man heute nach 60 Minuten von einem gewonnenen Punkt sprechen. Denn mit dieser Aufholjagd war hier wirklich nicht mehr zu rechnen.

Doch in der Verlängerung ließen beide Goalies nichts durch. Tobias Ancicka packte 1,7 Sekunden vor Ablauf nochmal einen Big Save aus und sicherte seiner Mannschaft somit das Penaltyschießen. Dort avancierte Daniel Pietta zum Matchwinner. In seinem 900. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch auch an Pietta!

Die Eisbären haben in dem Spiel mal wieder ihre zwei Gesichter gezeigt. Die ersten fünf Minuten waren bockstark, man erspielte sich gute Chancen und ging folgerichtig in Führung. Doch danach trat man wieder äußerst verunsichert auf. Die Defensive trat nicht wie eine auf und leistete sich zu viele Fehler. Die Angriffe wurden kläglich zu Ende gespielt, weshalb es am Ende nicht mal zu einer Chance kam. Im letzten Drittel konnte man aber noch einmal aufdrehen und verdiente sich am Ende auch den einen Punkt. Doch für einen Sieg im Jubiläumsspiel von Frank Hördler reichte es dann doch nicht. Und im Abstiegskampf ist der eine Punkt eindeutig zu wenig. Um da unten herauszukommen, müssen die Berliner endlich anfangen, über 60 Minuten ihre Leistung abzurufen. Wenn das nicht schleunigst passiert, dann droht in Berlin im März 2023 das dicke Ende…