4:2! Die Eisbären gewinnen auch in Ingolstadt und feiern den neunten Sieg in Serie

Die Eisbären Berlin sind nicht zu stoppen. Am Donnerstagabend entschied man auch das Topspiel beim Verfolger ERC Ingolstadt mit 4:2 (1:1,1:1,2:0) für sich und feierte damit den neunten Sieg (!) in Serie. Nebenbei beendete man die Heimserie der Schanzer, die zuvor alle fünf Spiele gewannen und noch keinen Punkt dabei abgaben. Das sollte sich heute ändern.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Line-up wieder nur minimal. Im Tor begann Jonas Stettmer, Jake Hildebrand bekam eine Pause. Und in der Offensive tauschten Marcel Noebels und Liam Kirk die Reihen. Noebels stürmte an der Seite von Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels, während Kirk zusammen mit Lean Bergmann und Blaine Byron eine Sturmreihe bildete.

Es war das mit Spannung erwartete Giganten-Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellenführer. Oder zwischen dem besten Heimteam und dem besten Auswärtsteam. So oder so stand den Fans eine packende Begegnung bevor, in der die Eisbären ihren neunten Sieg in Serie einfahren wollten.

Eröffnete das Spitzenspiel mit dem Treffer zum 1:0 in Überzahl: Ty Ronning (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Spiel bot sich den Eisbären direkt die Chance in Überzahl zu spielen, wo es zuletzt sehr gut lief. Was heute so weiter ging und wer konnte in Ingolstadt nur treffen? Natürlich Ty Ronning mit dem Onetimer. Da ließ man dem ehemaligen Schanzer einfach zu viel Platz – 1:0 (3.).
Die Hausherren durften kurz darauf aber selbst in Überzahl ran und glichen dort nach einem klasse Angriff aus. Alex Breton mit dem klasse Move vor Jonas Stettmer und dem Treffer zum 1:1 (6.).
Kurz danach gleich das nächste Powerplay für den ERC, was für ein Start in dieses Spitzenspiel. Zum Glück für die Eisbären blieb die zweite Strafzeit ohne Folgen.
Nach zehn Minuten kam dann endlich auch Stimmung im Umfeld auf, denn die Fans beider Vereine hatten in den ersten zehn Minuten den Support eingestellt, um gegen die Donnerstagsspiele zu protestieren. Dieser Protest findet in diesen Wochen ligaweit statt, aber nicht alle Vereine nehmen dran teil.
Beide Mannschaften spielten mit enorm viel Tempo und suchten immer wieder schnell den Weg vor das gegnerische Tor, wo sie dann auch die Schüsse abgaben. Beide hatten ihre offensiven Momente, der ERC dabei mit Vorteilen, was zu erwarten war im Heimspiel. Trotzdem stand nach 20 Minuten ein 1:1 auf dem Videowürfel.

Sorgte im zweiten Drittel für den Ausgleich, nach dem Ingolstadt zuvor das Spiel gedreht hatte: Marcel Noebels (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Schanzer Panther erwischten einen guten Start ins Mitteldrittel und machten gleich wieder Druck auf das Berliner Tor. Man merkte den Schanzern schon an, dass sie frischer waren als die Eisbären, die zuletzt im Zwei-Tage-Rhythmus ran mussten.
Leo Pföderl meldete die Berliner dann im zweiten Drittel auch mal an, als er die erste Möglichkeit für die Gäste hatte. Fortan ging es auch wieder rasant hin und her, beide Teams schenkten sich hier rein gar nichts. Beide wollten den Sieg und damit Platz eins erobern bzw. verteidigen.
Den Anfang machten Mitte der Partie die Schanzer, die das Spiel drehten. Die Eisbären vergaben zuvor noch eine gute Chance, Ingolstadt fuhr den Konter und Riley Sheen netzte zum 2:1 ein (30.).
Aber die Hauptstädter waren keinesfalls geschockt, sondern suchten direkt nach der Antwort. Und diese fanden sie auch. Marcel Noebels leitete den Angriff selbst ein und schloss diesen perfekt ab, stark gespielt – 2:2 (35.).
Auch danach beide Mannschaften immer wieder mit guten offensiven Momenten, es war das erwartete Spitzenspiel, welches richtig gut anzuschauen war. Und in diesem Drittel nun auch mit Vorteilen für die Berliner. Da die Schanzer im Auftaktdrittel Vorteile hatten, war der Spielstand von 2:2 nach 40 Minuten auch gerecht.

Schockte Ingolstadt früh im Schlussdrittel mit dem Treffer zum 3:2: Leo Pföderl (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch der hatte im Schlussdrittel nicht lange Bestand, denn Leo Pföderl brachte die Eisbären früh im letzten Drittel in Führung – 3:2 (42.). Auch das war wieder ganz stark herausgespielt!
Ingolstadt hätte aber beinahe den direkten Ausgleich erzielt, doch Jonas Stettmer war zur Stelle. Im darauffolgenden Powerplay war Stettmer bereits geschlagen, doch der Pfosten rettete für die Berliner. Ingolstadt wollte es jetzt nochmal wissen. Der Druck nahm zu, schließlich wollte man die Heimserie verteidigen.
Zunächst einmal mussten die Schanzer aber ihr eigenes Tor verteidigen, denn die Eisbären hatten nun ein Powerplay, in dem sie für die Vorentscheidung sorgen wollten. Aber Ingolstadt mit einem guten Penalty Killing und so blieb es weiterhin beim knappen 3:2 für die Berliner.
Und die Hausherren mussten in der Schlussphase erneut in Unterzahl ran, natürlich ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, wenn du hinten liegst. Doch die Panther überstanden auch diese Unterzahl und durften weiter auf den Ausgleich hoffen.
Doch die Hoffnung hielt nicht lange, denn es gab die nächste Strafzeit gegen die Gastgeber. Die spielten es dennoch ohne Torhüter am Ende, was Marcel Noebels zur endgültigen Entscheidung nutzte – 4:2 (60.). Damit entschieden die Eisbären das Spitzenspiel der PENNY DEL, bauten den Vorsprung an der Tabellenspitze auf vier Punkte aus und feierten zudem den neunten Sieg in Serie Und das angesichts enormer Strapazen, was man somit gar nicht hoch genug anrechnen kann. Was für eine Teamleistung in den letzten Wochen. Respekt, Jungs!

3:2 n.V. in Wolfsburg! Die Eisbären feiern den siebten Sieg in Serie und beenden Wolfsburgs Heimserie!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #11:

Die Eisbären Berlin bleiben in der Erfolgsspur. Am Sonntagnachmittag gewann man das Spitzenspiel bei den Grizzlys Wolfsburg mit 3:2 n.V. (0:1,2:1,0:0/1:0) und feierte damit den siebten Sieg in Serie. Zudem beendete man die Heimserie der Niedersachsen. Es war ein hochklassiges Spiel, welches hätte in beide Richtung kippen können. Aber in der Overtime schlug der Kapitän eiskalt zu und belohnte einen starken Auftritt der Berliner

Eisbären-Trainer Serge Aubin vertraute der gleichen Aufstellung wie am Freitag im Duell gegen Mannheim. Was in dieser Saison bisher auch eher eine Seltenheit war angesichts der angespannten Personalsituation. Einzig der Backup war ein anderer, denn heute saß Jonas Stettmer auf der Bank.

Es war mal wieder Zeit für das Duell zwischen Wolfsburg und Berlin. Die Niedersachsen waren vor allem zuhause bisher sehr stark unterwegs und gewannen alle Heimspiele. Doch die Berliner kamen mit der Empfehlung von sechs Siegen in Serie in die Autostadt nach Wolfsburg. Welche Serie ging heute weiter?

Hart umkämpft ging es zur Sache zwischen den Grizzlys Wolfsburg und den Eisbären Berlin (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären starteten auf jeden Fall schwungvoll in die Partie und machten von Beginn an gut Druck auf das Wolfsburger Tor. Auch wenn Wolfsburg mal im Spielaufbau war störten die Berliner diesen früh durch ihr aggressives Forechecking.
Die Grizzlys versuchten über schnelle Umschaltmomente zu Chancen zu kommen, was aber selten der Fall war, da die Eisbären diese unterbinden konnten.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die Chancen der Hauptstädter zwingender, aber noch war Dustin Strahlmeier nicht zu überwinden.
Erstmals gefährlich vor dem Berliner Tor wurde es beim ersten Powerplay der Hausherren, die in dieser Disziplin die beste Mannschaft in der Liga sind. Aber Jake Hildebrand ließ sich ebenso wie Strahlmeier auf der Gegenseite nicht überwinden.
Danach waren es wieder die Berliner, die das Spiel bestimmten und Druck entfachten. Einzig die hundertprozentigen Chancen wollten dabei nicht herausspringen.
73 Sekunden vor Ende des ersten Drittels dann die überraschende Führung der Gastgeber, bei denen Luis Schinko einfach mal aus der Drehung abgeschlossen hatte – 0:1 (19.). Durch ihre Effektivität führten die Niedersachsen daher nach 20 Minuten knapp gegen die Eisbären, die hier enorm viel Druck auf das Eis brachten, aber – so ehrlich muss man auch sein – nur wenige hochkarätige Chancen hatten.

Traf im zweiten Drittel zweimal in Überzahl: Ty Ronning (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im zweiten Drittel hatten die Eisbären ihr erstes Powerplay der Partie und damit die Chance zum Ausgleich. Und gerade als mach dachte, das Powerplay vergeht ohne wirkliche Gefahr, kam der satte Schuss von Ty Ronning zum verdienten 1:1 (24.). Erneut also ein Treffer in Überzahl, wo es in den letzten Spielen richtig gut für die Eisbären läuft.
Die Berliner fortan wieder enorm druckvoll und mit viel Zug zum Tor. Das Führungstor lag so ein wenig in der Luft, Dustin Strahlmeier bekam nun jede Menge zu tun.
Wolfsburg hatte nach rund acht Minuten dann aber mal die dicke Chance durch Andy Miele, welcher versuchte, Jake Hildebrand zu umkurven, doch der Berliner Goalie fuhr im entscheidenden Moment die Schoner aus. Starke Parade von „The Wall“!
Fortan waren die Gastgeber wieder besser drin im Spiel und kamen auch zu guten Chancen. Munteres Spiel in dieser Phase, in der es hin und her ging und hart umkämpft war. Ein richtig gutes DEL-Spiel zwischen zwei Top-Mannschaften. Dieses Niveau erreichten die Hauptschiedsrichter dagegen überhaupt nicht, die keine klare Linie hatten und merkwürdige Strafen auf beiden Seiten gaben oder aber auch nicht.
Im Mitteldrittel wurde es zwischenzeitlich sehr ruhig aufgrund eines medizinischen Notfalls, beide Fanlager stellten umgehend den Support ein. Hoffen wir das Beste, dass alles gut ausgeht.
In der Schlussphase hatten die Eisbären nochmal ein Powerplay, in dem sie erneut trafen. Und wer war es? Natürlich wieder Ty Ronning, der das Spiel komplett gedreht hatte – 2:1 (38.).
Doch Wolfsburg ließ sich davon nicht beeindrucken und schlug erneut in der vorletzten Spielminute zurück. Justin Feser sorgte für den Ausgleich zum 2:2 (39.). Dem Spielverlauf auch entsprechend, denn beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause.

Beide Teams schenkten sich hier nichts. Hochklassiges Spiel zwischen zwei Top-Mannschaften. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch im Schlussdrittel änderte sich am Spiel nichts. Beide Teams hatten immer wieder ihre Phasen im Offensivdrittel. Beide Teams schenkten sich überhaupt nichts, weshalb es weiter hart umkämpft zur Sache ging.
Es war ein richtig schön anzuschauendes Spiel auf Playoff-Niveau. Fühlt sich ja auch ein bisschen wie Playoffs an, denn die Grizzlys kommen Dienstag bereits wieder zum „Rückspiel“ nach Berlin.
Je näher das Spielende rückte, desto mehr merkte man beiden Teams an, dass keiner hier den entscheidenden Fehler machen wollte. Denn fast allen Fans im Stadion war klar, dass das nächste Tor dieses Duell hier entscheiden würde.
Das Spiel lebte in der Schlussphase vor allem von der Spannung. Bei jedem Angriff ging ein Raunen durch die Wolfsburger Eisarena. Und beide Mannschaften wollten noch mehr Eishockey spielen, denn beim Stand von 2:2 ging es in die Verlängerung. Beide hatten sich also schon einmal einen Punkt gesichert und das auch absolut verdient.

Am Freitag gegen Mannheim hatten die Hauptstädter in der Overtime das bessere Ende auf ihrer Seite und heute hatte Markus Niemeläinen den Siegtreffer auf der Kelle, aber er scheiterte mit seinem Nachschuss an Strahlmeier, der einen überragenden Save ausgepackt hatte. Wenig später war es Leo Pföderl, der zwei dicke Dinger ausließ und den Pfosten traf. Die Eisbären ließen also mehrmals die Entscheidung liegen, aber dann kam der Kapitän und hämmerte die Scheibe zum 3:2-Sieg ins Wolfsburger Tor. 55,5 Sekunden vor dem Ende der Overtime. Wow, was für ein Spiel, mit dem besseren Ende für die Hauptstädter.

4:3 n.V. gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin gewinnen den DEL-Klassiker und erobern die Tabellenführung!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #10:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin geht weiter, es war der sechste Sieg in Serie: Auch das Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim gewannen die Eisbären knapp mit 4:3 (2:3,0:0,1:0/1:0) n.V. und eroberten damit die Tabellenführung in der PENNY DEL. Es war das erwartet schwere Spiel, in dem die Eisbären Licht und Schatten zeigten. Aber die Moral stimmte und der Wille auch, was am Ende zu zwei Punkten gegen die Kurpfälzer führte.

Bei den Eisbären kehrte Markus Niemeläinen zurück ins Line-up, dafür fehlte Mitch Reinke krankheitsbedingt. Das führte zu neuen Defensiv-Pärchen. Eric Mik verteidigte zusammen mit Niemeläinen und Olivier Galipeau mit Korbinian Geibel. Kai Wissmann spielte erneut mit Jonas Müller zusammen. In der Offensive blieb alles beim alten, einzig Maxim Schäfer war als 13. Stürmer mit dabei. Im Tor stand Jake Hildebrand, während Linus Viellard als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Kein Spiel wie jedes andere. Es ist der DEL-Klassiker schlechthin – Berlin vs. Mannheim. Was hat dieses Duell nicht schon für Geschichten geschrieben. Das würde ein ganzes Buch füllen. Heute trafen beide erstmals seit dem Viertelfinale der vergangenen Saison aufeinander. Da haben alle Fans sicherlich noch eine Geschichte ganz genau im Kopf: Lean Bergmann vs. Leon Gawanke. Ging dieses Duell heute weiter oder konzentrierten sich beide Teams lieber auf Eishockey?

Starke Aktion der Adler Mannheim, welche in Warmup-Trikot mit der Nummer 22 und Tobi auf dem Rücken auf das Eis kamen. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Schon beim Warmup sorgten die Adler Mannheim für Gänsehaut, denn die Spieler liefen in einem speziellen Warmup-Trikot auf, welches die Nummer 22 und den Namen Tobi zierte. Diese Jerseys werden danach versteigert. Ganz starke Aktion liebe Adler!!!

Sehr intensiv ging es zur Sache zwischen den Eisbären und Mannheim. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Von Beginn an war es eine sehr intensive Partie, denn beide Mannschaften fuhren ihre Checks konsequent zu Ende. Beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. Es war ein sehr munterer Beginn in dieses Spitzenspiel.
Mitte des ersten Drittels überraschten die Adler Jake Hildebrand mit einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Drittel durch Jyrki Jokipakka, welcher plötzlich im Berliner Tor einschlug – 0:1. Die Scheibe rutsche Hildebrand durch die Schoner, da guckte der Berliner Goalie sehr überrascht.
Im eigenen Powerplay hätten die Eisbären kurze Zeit später beinahe das 0:2 kassiert, aber Jake Hildebrand rettete gegen Markus Hännikäinen. Da war er wieder hellwach in der Situation.
Die Berliner fortan mit einem doppelten Powerplay für satte 79 Sekunden und somit der dicken Chance auf den Ausgleich. Und diese nutzten sie auch eiskalt aus. Die Eisbären spielten sich mit sehr viel Geduld die Scheibe zu und schlossen die Traum-Kombination perfekt mit dem Treffer zum 1:1 ab. Am Ende war es Ty Ronning, welcher die Scheibe über die Linie drückte (12.). Leo Pföderl und Marcel Noebels waren an dem Tor mit beteiligt, weshalb Pföderl auch im 16. Spiel in Folge gescored hat. Was für eine Serie von der Nummer 93!
Mannheim war vor dem Spiel nur Zwölfter im Penalty Killing und das dürfte sich auch heute nicht geändert haben. Denn die Eisbären nutzten auch die einfache Überzahl aus und drehten die Partie komplett. Freddy Tiffels sorgte für die erstmalige Führung auf Zuspiel von Marcel Noebels und Blaine Byron – 2:1 (19.). Zwei Treffer innerhalb von nur 29 Sekunden und das Powerplay war schon wieder so effektiv wie am Mittwoch gegen die Dänen.
Leider konnte Jake Hildebrand noch nicht an seine Top-Leistung anknüpfen, denn auch das zweite Tor der Adler durch Ex-Eisbär Daniel Fischbuch ging auf die Kappe des Berliner Goalies – 2:2 (15.).
Den Zuschauern wurde hier also einiges geboten und bisher vor allem Eishockey. Bisher gab es keine Aktion zwischen Bergmann und Gawanke.
Mannheim war nach dem Ausgleich erstmal am Drücker und spielte die Eisbären im eigenen Drittel fest. Und so kam, was sich bereits angedeutet hatte. Nick Cicek holte zum Schlagschuss ab und brachte Mannheim wieder in Führung – 2:3 (19.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause.

Freddy Tiffels mit der Chance, aber Arno Tiefensee war zur Stelle. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Auch zu Beginn des zweiten Drittels dominierten die Adler das Spiel und schnürten die Berliner ins eigene Drittel. Die Eisbären liefen in dieser Phase nur hinterher und hatten arge Probleme, sich überhaupt mal aus dem eigenen Drittel zu befreien. Auch die Zweikämpfe gingen vermehrt an Mannheim. Die Eisbären wirkten verunsichert in dieser Phase.
Die Berliner hatten Probleme im Spielaufbau, die Pässe kamen nicht an, man fand einfach nicht zu seinem gewohnten Spiel und bekam vor allem keine Ruhe ins Spiel. Immerhin überstand man ein Mannheimer Powerplay in dieser Phase.
Erst in den letzten Minuten des zweiten Drittels konnten sich die Berliner mal im Drittel der Gäste festsetzen und mal ein paar Schüsse auf das Tor bringen, welche jedoch keine große Gefahr für Arno Tiefensee darstellten. Aber die Eisbären hielten das Spiel so mal fern vom eigenen Tor und schnürten Mannheim ins eigene Drittel.
Tore sollten im Mitteldrittel keine fallen, weshalb es auch nach 40 Minuten 2:3 aus Sicht der Eisbären stand. Im letzten Drittel musste eine Leistungssteigerung her, wollte man Punkte gegen die Kurpfälzer holen.

Traf gleich zweimal gegen die Adler Mannheim: Stürmer Freddy Tiffels (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Früh im Schlussdrittel die Eisbären mit der Chance in Überzahl zu spielen. Die ersten beiden Tore fielen ja in Überzahl und so war die Hoffnung der Fans sehr groß auf den möglichen Ausgleich, doch diesmal konnte man die numerische Überlegenheit nicht nutzen. Zweimal wurde es zwar gefährlich, aber insgesamt spielte man das Powerplay doch zu kompliziert.
Die Eisbären blieben aber dran und erhöhten noch mal den Druck, schnürten Mannheim ins eigene Drittel ein. Gefühlt war es jetzt ein Spiel auf ein Tor und zwar auf das von Arno Tiefensee. Mannheim hatte kaum noch offensive Momente, war fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Mannheim konnte dann aber mal Luft holen nach einer unberechtigten Strafzeit gegen die Eisbären, denn der Adler-Spieler blieb im Eis hängen, doch die Hauptschiedsrichter entschieden auf Beinstellen von Olivier Galipeau. Zum Glück blieb diese Fehlentscheidung ohne Folgen und die Eisbären hatten weiterhin noch Zeit, den Ausgleich zu erzielen.
Und diesen erzielten sie rund sieben Minuten vor dem Ende. Freddy Tiffels lauerte vor dem Tor, bekam die Scheibe und zog dann eiskalt ab – 3:3 (54.). Der zweite Treffer von der Nummer 95 am heutigen Abend.
Die Halle stand nun Kopf und die Eisbären mit der großen Chance auf die erneute Führung, denn die Hausherren bekamen das nächste Powerplay. Und das in der Crunchtime des Spitzenspiels. Aber die Eisbären fanden nicht in ihre Formation und so blieb die dicke Chance ungenutzt. Kurz danach aber die Berliner mit zwei dicken Chancen kurz nacheinander, doch Arno Tiefensee war zur Stelle. Mehr passierte nicht mehr und somit ging der DEL-Klassiker in die Verlängerung.

Und dort hatte Marc Michaelis die große Chance zur Entscheidung, aber „The Wall“ war zur Stelle und rettete für die Eisbären. Und dann erzwangen die Eisbären einen Mannheimer Turnover durch starkes Forechecking, Ty Ronning mit dem Auge für Manuel Wiederer, welcher frei vor Tiefensee auftauchte und das Spiel entschied – 4:3 (63.). Am Ende war es ein Sieg des unbändigen Willens. Und Siege gegen Mannheim schmecken immer besonders schön.

8:0-Sieg gegen SønderjyskE: Die Eisbären Berlin stehen im CHL-Achtelfinale!

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #9:

Die Eisbären Berlin haben ihr erstes Saisonziel erreicht. Durch einen ungefährdeten 8:0-Heimsieg vor 3.722 Zuschauern im altehrwürdigen Wellblechpalast gegen die Dänen von SønderjyskE Vojens erreichten die Berliner souverän das Achtelfinale der Champions Hockey League (CHL). Das Spiel gegen die sieglosen Dänen hatte am Ende mehr den Charakter eines Trainingsspiels, in dem das Trainerteam einiges trainieren konnte. Allen voran das Powerplay.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte heute zwei Spieler mehr zur Verfügung. Rio Kaiser und Maxim Schäfer rückten ins Line-up als siebter Verteidiger bzw. 13. Stürmer. Sowohl die Defensiv- als auch die Offensivreihen blieben zusammen. Im Tor gab es dagegen eine Änderung, denn Jonas Stettmer startete, während Jake Hildebrand als Back-up auf der Bank Platz nahm.

Die Ausgangslage war klar: Den Eisbären würde ein Sieg für den Einzug ins Achtelfinale reichen, während es für die Dänen von SønderjyskE Vojens einzig darum ging, sich anständig aus der CHL zu verabschieden. Denn die ersten fünf Spiele verloren die Dänen. Eine auf dem Papier also vermeintlich leichte Aufgabe für die Hauptstädter, doch genau darin lag auch die Gefahr, den Gegner zu unterschätzen.

Ein Tor mit Seltenheitswert: Korbinian Geibel traf zum 2:0 (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Beginn ins letzte Spiel der Ligaphase. Beide Teams starteten mit hohem Tempo und suchten auch direkt den Weg vor das gegnerische Tor. Nach vier Minuten lag die Scheibe auch erstmals im dänischen Tor und alle Fans jubelten bereits. Stadionsprecher Uwe Schumann verkündete bereits den Torschützen, als die Linesmen wieder zurück auf das Eis kamen. Diese waren nämlich beim Videobeweis nach einer Coaches Challenge des dänischen Trainers. Es wurde eine Abseitsstellung vor dem Tor geprüft, welche auch tatsächlich vorlag. Somit wurde der Treffer wieder aberkannt. Die Coaches Challenge kennt man sonst nur von Weltmeisterschaften, gibt es aber anscheinend auch in der CHL. Wieder etwas gelernt.
Die Berliner blieben danach am Drücker und suchten vermehrt den Weg Richtung Vojens Tor. Die Dänen lauerten vermehrt auf Konter und einer davon wurde Mitte des ersten Drittels auch sehr gefährlich, doch nutzen konnten die Dänen diese Chance nicht.
Genutzt haben dann aber die Eisbären ihr erstes Powerplay in der Partie. Was zunächst noch etwas stockend aussah, da die Pässe nicht richtig ankamen, wurde am Ende doch zu einem Erfolg. Leo Pföderl war es, der den Abend dann endgültig eröffnete – 1:0 (11.). Er scort eben auch in der CHL munter weiter, der gute Leo!
SønderjyskE wirkte jedoch keinesfalls geschockt und versuchte eine Antwort auf den Rückstand zu finden. Wie ein Tabellenletzter traten die Dänen hier zu Beginn definitiv nicht auf. Sie setzten alles dagegen, was sie hatten und versuchten so die spielerischen Defizite, die sie hatten, auszugleichen. Was bis hierhin auch gut klappte.
Aber irgendwann setzte sich die Klasse der Eisbären auch durch und die Folge war das 2:0 drei Minuten vor der zweiten Drittelpause. Und der Torschütze hatte Seltenheitswert, denn Korbinian Geibel hatte getroffen. Der Coach der Gäste zog zwar erneut seine Challenge, doch diesmal ohne Erfolg. Der Treffer zählte, da keine Behinderung vorlag.
Es sollte noch dicker für SønderjyskE kommen, denn wenige Sekunden später legten die Berliner das 3:0 nach und buchten damit fast schon sicher das Ticket für das Achtelfinale. Ty Ronning sorgte für den dritten Treffer an diesem Abend (18.).
Die Gäste kassierten 15 Sekunden vor der ersten Drittelpause gleich zwei Strafen und mussten so mit zwei Mann wenig antreten. Das nutzten die Eisbären nach nur fünf Sekunden aus. Leo Pföderl erhöhte auf 4:0, was zugleich der Pausenstand war.

Ein Bild mit Symbolcharakter an diesem Abend: Jubelnde Eisbären-Spieler (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Da das Powerplay in der CHL auch nach Toren weitergeht, durften die Berliner das Mitteldrittel mit zwei Mann mehr beginnen. Und Liam Kirk packte direkt den Hammer aus und stellte auf 5:0 (21.). Ein Debakel für die Dänen drohte.
Erst recht, nach dem Freddy Tiffels in der 22. Spielminute auf 6:0 stellte und somit das halbe Dutzend voll machte. Zur Verteidigung der Dänen sei aber erwähnt, dass diese nur mit drei Reihen antraten und ihre Importspieler schonten. Somit relativiert sich das Ergebnis auch wieder.
SønderjyskE hatte dann selbst mal ein Powerplay und war in diesem durchaus gefährlich, aber Jonas Stettmer war zur Stelle und hielt weiterhin die Null.
Die Null stand schon längst nicht mehr auf Seiten der Dänen, die Mitte des zweiten Drittels auch noch das siebte Tor hinnehmen mussten. Yannick Veilleux konnte problemlos vor dem Tor abschließen – 7:0 (31.).
Prompt skandierten die Fans „Nur noch 3!“. Es war ein reiner Party-Abend im erneut sehr stimmungsvollen Wellblechpalast zu Hohenschönhausen, an dem auch die dänischen Fans ihren Anteil hatten. Mit ihren Farben erinnerten sie einen aber viel mehr an die Hamburg Freezers, die hatten früher auch so ein hellblaues Trikot. Aber bei weitem nicht so einen stimmungsvollen Support…
Die Eisbären konnten heute vor allem ihr Powerplay üben, was ja auch nicht so schlecht im Hinblick auf das DEL-Wochenende ist, wo man auf zwei starke Gegner mit Mannheim und Wolfsburg trifft.
Was man SønderjyskE zu Gute halten musste, war ihr Kampfgeist. Denn sie ließen die Köpfe nicht hängen sondern suchten immer mal wieder selbst den Abschluss und da waren auch gefährliche Chancen mit bei. Bedingt aber auch durch schlechtes Defensivverhalten der Berliner, die manchmal einfach nur wild nach vorne stürmten und dabei die eigene Verteidigung vernachlässigten. Einen Ehrentreffer wollte man den zahlreich mitgereisten Fans dann doch schenken, aber Jonas Stettmer hatte etwas dagegen.
Mehr passierte anschließend nicht mehr und so ging mit einer komfortablen 7:0-Führung in die zweite Drittelpause.

Ein weiteres Bild mit Symbolcharakter: Die Dänen am Boden, die Eisbären obenauf. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Das ganze war hier inzwischen natürlich ein besseres Trainingsspiel für die Eisbären, die in den letzten beiden CHL-Spielen nun aber auch beide Seiten kennengelernt hatten. Vor einer Woche war man selbst deutlich unterlegen, als man in Fribourg mit 3:9 unter die Räder kam. Heute war man selbst das Team, welches dem Gegner die Grenzen aufzeigte.
Und man schenkte den Dänen im letzten Drittel dann auch noch das achte Tor ein. Lean Bergmann hatte so genau gezielt, dass die Hauptschiedsrichter nochmal nachschauten, ob die Scheibe auch wirklich drin war. War sie und so stand es nach 44 Spielminuten 8:0!
Die einzige Frage war letztendlich nun diese, ob die Eisbären es noch zweistellig machten. Zwei Tore fehlten dazu noch und die Fans wollten das natürlich sehr gerne sehen.
Die Spieler arbeiteten auf jeden Fall dran, die Dänen wiederum wollten das natürlich vermeiden. Die größte Chance dazu ergab sie beim nächsten Powerplay in dieser Partie rund sechs Minuten vor dem Ende der Partie. Aber so ein wenig war auch die Luft raus aus dem Spiel, weshalb die Eisbären dieses Überzahlspiel nicht nutzen konnten. Danach war auch Schluss und die Eisbären gewannen das letzte Spiel in der Ligaphase absolut souverän mit 8:0 und stehen damit im Achtelfinale der CHL.

3:9 in Fribourg: Bitterer Abend für die Eisbären Berlin

Das hatten sich die Eisbären Berlin ganz anders vorgestellt: Am Dienstagabend kam man im fünften Gruppenspiel der CHL bei Fribourg-Gottéron mit 3:9 (0:3,2:5,1:1) unter die Räder und muss damit das letzte Spiel in der Ligaphase gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Heute war deutlich zu sehen, dass der Tank der Spieler leer war. Zudem spielte Fribourg mit viel Wut im Bauch, da es in deren Liga nicht so gut läuft. So haben sich die Schweizer in einen Rausch gespielt und gefühlt mit jedem Schuss getroffen. Von daher sollte man das Spiel jetzt schnell abhaken und nach vorne schauen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das gleiche Personal zur Verfügung wie beim Heimsieg gegen Nürnberg am Sonntagnachmittag. Einzig auf der Torhüterposition rotierte er wieder. So stand Jonas Stettmer zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand gar nicht im Kader stand. Als Back-up nahm daher Linus Vieillard Platz. Alles andere blieb gleich.

Nach der Auftakt-Niederlage in Växjö gewannen die Eisbären die nächsten drei CHL-Spiele in Folge. Somit standen bisher acht Punkte aus vier Spielen auf dem Konto und mit einem weiteren Sieg heute Abend winkte bereits der Einzug in die KO-Phase. Einfach würde das jedoch nicht werden, denn Schweizer Teams sind in der Regel immer sehr unangenehme Gegner. Und auch Fribourg hatte das Ziel KO-Phase vor Augen.

Musste im ersten Drittel gleich drei Gegentreffer hinnehmen: Jonas Stettmer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Munterer Auftakt in Fribourg mit klaren Vorteilen für die Gastgeber, die nach nicht einmal zwei Minuten den ersten Konter fuhren. Doch Top-Scorer Marcus Sörensen scheiterte an Jonas Stettmer. Der Berliner Goalie bekam einiges zu tun in der Anfangsphase, denn Fribourg mit einem sehr starken Beginn in dieses Spiel. Den hatten die Eisbären noch nicht, weshalb Trainer Serge Aubin im ersten Powerbreak auch mehr Einsatz seiner Spieler forderte, da ihnen sonst ein langer Abend drohen würde.
So überraschte die Führung der Schweizer auch nicht. Es war die Top-Reihe von Fribourg, welche für den Treffer verantwortlich war. Lucas Wallmark mit dem scharfen Pass von links vor das Tor, wo Jan Dorthe nur noch den Schläger hinhalten musste – 0:1 (8.).
Die Berliner liefen hier zunächst fast nur hinterher, konnten dem Tempo der Hausherren nicht viel entgegensetzen. Und sie liefen dann auch einem 0:2-Rückstand hinterher. Denn in Überzahl fälschte erneut Dorthe einen Schuss von Ryan Gunderson entscheidend ab (10.).
Und die Eisbären mussten wenig später erneut in Unterzahl ran. Was ärgerlich daran war? Wie bereits bei der vorherigen Strafe hätte auch Fribourg eine Strafe bekommen müssen. So waren es aber nur die Berliner und die kassierten das 0:3 durch Yannick Rathgeb (16.).
Spielerisch war das definitiv ein schlechtes Drittel der Berliner, aber die Strafenverteilung sorgte halt auch für einen faden Beigeschmack. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Powerplay in der CHL weiter läuft. So aber liefen die Berliner nach dem ersten Drittel einem 0:3-Rückstand hinterher.

Kam nach dem achten Gegentreffer zu seinem Profi-Debüt: Linus Vieillard (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Wie würde die Reaktion der Eisbären darauf ausfallen? Genau so! Ganze 19 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da war Ty Ronning auf und davon und sorgte für den Anschlusstreffer zum 1:3. Der perfekte Start und die perfekte Reaktion der Hauptstädter auf dieses erste Drittel. Und Ronning deutete einmal mehr an, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Seit seiner Rückkehr läuft er richtig heiß.
Doch Fribourg stellte nur wenig später den alten Abstand wieder her. Powerplay für die Hausherren und Killian Mottet zielte ganz genau – 1:4 (22.). Der nächste Nackenschlag für die Berliner in Unterzahl, denn es war bereits der dritte Gegentreffer im dritten Powerplay der Schweizer.
Die Eisbären fortan wieder unter Dauerbeschuss der Schweizer. Die Eisbären liefen nur hinterher, kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und mussten dann durch Sandro Schmid auch noch das 1:5 hinnehmen (26.). Das Tempo war viel zu hoch für die Berliner, denen man die Strapazen der letzten Tage und die dünne Bank dann doch so langsam aber sicher anmerkt.
Und es kam noch schlimmer, denn Christoph Bertschy stellte nach gerade einmal 27 Spielminuten auf 6:1 für Fribourg. Die Hausherren spielten sich jetzt natürlich auch in einen Rausch und schossen sich den Frust aus der heimischen Liga so richtig von der Seele.
Das Spiel war gerade einmal zur Hälfte rum, da erhöhte Jan Dorthe mit seinem dritten Treffer auf 7:1 (30.). Gefühlt war im Mitteldrittel jeder Schuss ein Treffer, denn Bertschy legte wenige Sekunden später auch noch das 8:1 nach (31.). Puh, was für ein Abend für Jonas Stettmer, der danach erlöst wurde. Linus Vieillard kam für ihn ins Tor. Zu beneiden war der junge Goalie definitiv nicht, denn es war sein Profi-Debüt. Dafür wünschst du dir natürlich eine andere Situation als so ein Spiel, in dem deine Mannschaft gnadenlos abgeschossen wird.
Doch auch die Eisbären durften im Mitteldrittel noch einmal jubeln. Erstmals Powerplay für die Berliner und Leo Pföderl mit dem Treffer zum 2:8 aus Eisbären-Sicht. Und die Eisbären-Fans skandierten „Nur noch sechs!“. Selbstverständlich, schließlich ist im Eishockey alles möglich…
Mehr passierte nicht und so stand es nach 40 Minuten 2:8, was aber wie bereits erwähnt auch den Strapazen der letzten Tage geschuldet ist. Aber um auch mal etwas Positives zu erwähnen: Linus Vieillard blieb bis hierhin noch ohne Gegentor.

Erzielte das dritte Tor der Eisbären im letzten Drittel: Blaine Byron (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären gaben sich trotzdem nicht auf und spielten im letzten Drittel weiter nach vorne. Und dafür wurden sie auch belohnt. Jonas Müller mit dem klasse Zuspiel auf Blaine Byron, welcher das dritte Tor für die Berliner an diesem Abend erzielte – 3:8 (44.).
Das dürfte auch das Ziel der Eisbären für das Schlussdrittel gewesen sein, wenigstens dieses zu gewinnen und so mit einem etwas besseren Gefühl aus dem Spiel zu gehen. Und so spielten die Berliner hier in den letzten 20 Minuten zu Beginn auch.
Dennoch kassierte man hier auch noch das neunte Gegentor. Die Zuordnung stimmte ein weiteres Mal nicht und Santiago Näf erhöhte zehn Minuten vor dem Ende der Partie auf 9:3 (50.). Fribourg war damit nur noch einen Treffer von einem zweistelligen Ergebnis entfernt, was die Eisbären natürlich liebend gern verhindern wollten. Was ihnen am Ende auch gelang. So blieb es beim 3:9 aus Sicht der Eisbären.
Zumindest das letzte Drittel nicht verloren, was die Verantwortlichen als positiv ansehen werden. Den Rest wird man einzuordnen wissen und aufarbeiten. Jetzt heißt es in den nächsten beiden Tagen die Akkus wieder aufzuladen, um am Freitag bereit zu sein, wenn Bremerhaven in die Uber Arena kommt.

3:2 nach 0:2! Ty Ronning schießt die Eisbären zum Sieg im SAP Garden

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #6:

Die Eisbären Berlin haben den ersten Vergleich mit Red Bull München in der Saison 2024/2025 knapp aber verdient für sich entschieden. Am Ende setzte man sich im neuen SAP Garden mit 3:2 (0:1,1:1,2:0) durch und fügte den Münchnern dabei die erste Niederlage in dieser Saison und zugleich die erste Niederlage in der neuen Arena zu. Unterstützt von über 1.000 Eisbären-Fans, welche per Sonderzug, Bussen und Autos angereist sind, dominierten die Eisbären die Partie über weite Strecken und drehten dabei einmal mehr einen 0:2-Rückstand. Ist man in diesen Tagen von den Hauptstädtern ja gewohnt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte wieder auf Stürmer Ty Ronning zurückgreifen, was zu Änderungen an den Offensivreihen führte. So stürmte der Rückkehrer Ronning direkt an der Seite von Zach Boychuk und Leo Pföderl. Liam Kirk, Blaine Byron und Lean Bergmann bildeten die zweite Reihe. Eric Hördler rückte wieder in die dritte Reihe vor und spielte zusammen mit Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels. Die nominell vierte Reihe bestand aus Maxim Schäfer, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Michael Bartuli stand als 13. Stürmer im Line-up.
In der Defensive gab es genau eine Änderung. Jonas Stettmer startete zwischen den Pfosten, während Jake Hildebrand eine Pause bekam und als Back-up auf der Bank saß.

Für die Eisbären eine enorm schwere Aufgabe, hatte Gegner München doch zuvor alle vier Ligaspiele gewonnen. Die Eisbären hingegen kamen mit dem Gefühl von vier Hauptrundensiegen in der vergangenen Saison ans Oberwiesenfeld. Konnte man diese beeindruckende Serie gegen den Erzrivalen fortsetzen?

Andreas Eder mit dem 1:0 für München. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären waren vom ersten Bully weg richtig gut drin im Spiel. Man spielte ein starkes Forechecking, was München vor Probleme stellte. So spielten sich die ersten Minuten im Drittel der Hausherren ab. Doch dann schnappte sich Konrad Abeltshauser die Scheibe, sah Andreas Eder komplett alleine an der gegnerischen blauen Linie stehen und der war frei durch und ließ Stettmer keine Chance – 0:1 (4.). Mit der ersten Chance die Führung für München und die kalte Dusche für die Eisbären.
Die Berliner ließen sich davon aber nicht beirren und zogen ihren Gameplan weiter durch. Aggressives Forechecking, Schüsse aus allen Lagen und Mathias Niederberger unter Dauerbeschuss nehmen. Der ehemalige Berliner Goalie bekam viel mehr zu tun als ihm lieb war. Das einzige was noch fehlte, war das Berliner Tor. Chancen dafür waren genügend vorhanden, aber u.a. Leo Pföderl und Eric Hördler vergaben beste Chancen. Letzterer scheiterte sogar am Pfosten.
Von München war erstaunlich wenig zu sehen und wenn dann nur nach Fehlern der Eisbären. Ein weiterer Fehler sorgte für den nächsten Alleingang von Chris DeSousa, diesmal ließ sich Jonas Stettmer aber nicht überwinden. So blieb es beim 0:1 aus Eisbären-Sicht und eigentlich fragten sich alle Fans, zumindest die Berliner, warum es so stand. So überlegen wie die Eisbären bei bis dato ungeschlagenen Münchnern waren. Aber noch waren ja 40 Minuten zu spielen.

Hielt seine Mannschaft mehrfach im Spiel: RB-Goalie Mathias Niederberger (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch München hatte den besseren Start ins Mitteldrittel, auch bedingt durch zwei Strafzeiten gegen die Eisbären. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Gastgeber das zweite Tore nachlegten. Taro Hirose brachte die Scheibe aufs Tor und am Ende fälschte sie Tobias Rieder entscheidend ab – 0:2 (24.).
Das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf keinesfalls wieder, aber am Ende ist halt entscheidend, was auf dem Videowürfel steht. Und da stand ein 2:0 für München, die zu Beginn des zweiten Drittels ihre beste Phase des gesamten Spiels hatten. Beflügelt vom Spielstand spielte München inzwischen deutlich besser, konnte aber kein weiteres Tor erzielen.
Ab Mitte der Partie übernahmen dann aber die Eisbären wieder das Kommando. Die Eisbären feuerten aus allen Lagen, aber Mathias Niederberger hatte eine sehr starken Tag erwischt. Es schien in der Phase fast schon so, als wäre es eines dieser berühmten Spiele, wo du noch so viel schießen kannst – die Scheibe wird nicht den Weg ins Tor finden. Doch dann kam Freddy Tiffels mit einer richtig schönen Einzelaktion, welche die Eisbären endlich auf das Scoreboard brachte – 1:2 (34.).
Danach nochmal Chancen auf beiden Seiten, aber weitere Tore sollte im Mitteldrittel nicht fallen, weshalb die Eisbären weiterhin einem Rückstand hinterher liefen.

Matchwinner bei Rückkehr in den Kader: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Doch nur bis zur 47. Spielminute, denn da sorgte Zach Boychuk für den Ausgleich in Überzahl. Kai Wissmann hatte abgezogen und Boychuk hielt die Kelle in den Schuss – 2:2. Der hochverdiente Ausgleich, der für kollektiven Jubel im Gästeblock und Ruhe im Heimblock sorgte.
Mal wieder hatten die Eisbären also Moral bewiesen und ein 0:2 aufgeholt – zum dritten Mal in Folge. Und die Eisbären wollten jetzt mehr, wollten den Sieg. Aber immer wieder scheiterten sie am Münchner Goalie. Die Berliner dominierten das Spiel weiter nach Belieben, kamen am Ende auf ein Torschussverhältnis von 49:22 – in München, das ist mal eine Ansage. Und knapp drei Minuten vor dem Ende des Spiels hatten die Berliner das Spiel endgültig gedreht. Der Druck der Hauptstädter wurde immer größer, München bekam die Scheibe nicht raus, vor dem Tor von Mathias Niederberger entstand ein Gewühl, in dem Ty Ronning die Übersicht behielt und zum 3:2 traf (57.).
Am Ende war das der Siegtreffer, denn München fand keine Antwort mehr darauf, weil die Eisbären aber auch nichts mehr zugelassen hatten. Mal wieder war es eine am Ende geschlossene Mannschaftsleistung, welche den Sieg möglich gemacht hat. Das Team spielt sich immer mehr ein, die Abläufe werden immer mehr verinnerlicht und auch die Moral ist nach wie vor in Takt. Denn dreimal in Folge einen 0:2-Rückstand aufzuholen, zeugt eben von jener Moral. Wenn gleich man daran arbeiten wird, in den nächsten Spielen nicht schon wieder einem 0:2-Rückstand hinterher zu rennen. Und wie wichtig jeder einzelne Spieler ist, hat man auch in München wieder einmal gesehen. Ty Ronning kehrte zurück in den Kader und war am Ende der Matchwinner.

5:0 in Weißwasser! Erfolgreicher Auftakt für die Eisbären – Liam Kirk überzeugt mit vier Scorerpunkten

WalkersBaerenNews 2024/2025: Ausgabe –  #1

Erfolgreicher Auftakt in die Saisonvorbereitung für die Eisbären Berlin. Vor 2.775 Zuschauern in der Eisarena Weißwasser setzte sich der DEL-Rekordmeister deutlich mit 5:0 (1:0,4:0,0:0) gegen den Kooperationspartner Lausitzer Füchse durch und wurde somit seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Die Goalies Jake Hildebrand (40 Minuten) und Linus Vieillard (20 Minuten) feierten jeweils einen Shutout. Liam Kirk überzeugte bei seinem Debüt im Eisbären-Trikot mit zwei Toren und zwei Vorlagen. Auch Blaine Byron (1T/3A) und Ty Ronning (1T/2A) zeigten sich in Scorerlaune.

Bei bestem Eishockeywetter machten sich zwei Busse und viele Einzelfahrer auf den kurzen Weg nach Weißwasser. Dort angekommen machten die Eisbären-Fans das Auswärtsspiel erwartungsgemäß zum Heimspiel. Auch bei den Fans war die Freude nach der langen Sommerpause wieder enorm groß auf Eishockey. Und eins kann man nach dem Spiel gewiss sagen: Keiner hat über den Sommer die Fangesänge vergessen. Und auch der Autor dieses Spielberichtes mischte sich mal wieder unter die Fans und konnte die Eisbären so auch mal wieder supporten.

Erzielte das erste Tor der Eisbären Berlin in der Saisonvorbereitung: 2024/2025: Blaine Byron (Foto: City-Press)

Hinein ins erste Spiel der Saison 2024/2025, welche eine besondere für die Fans und Spieler der Eisbären Berlin wird. Schließlich feiert der Hauptstadtclub in diesem Jahr den 70. Geburtstag. Und dieser wird in dieser Saison noch sehr oft zelebriert.
Dass uns auch dieses Jahr eine Saison mit viel Freude bevorstehen könnte, sah man direkt im ersten Drittel. Die Neuzugänge zeigten sich bereits gut integriert in die Mannschaft, die Abläufe im Spiel sahen schon sehr flüssig aus, wenn gleich noch nicht alles stimmen konnte. Was aber zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung niemanden verwundern dürfte. Und doch zeigten die Eisbären im ersten Testspiel schon den ein oder anderen Spielzug, der den Fan mit einem Staunen zurückließ. Man hat heute bereits einen Eindruck davon gewinnen können, was uns in den nächsten Monaten auf dem Eis erwarten wird.
Die Berliner erspielten sich gute Chancen und überzeugten mit viel Tempo im Spiel. Die Verteidiger der Füchse bekamen einiges zu tun und auch Goalie Jonas Stettmer, welcher heute das Tor des Kooperationspartners hütete.
Weißwasser versteckte sich auch nicht, hatte aber bei weitem nicht so viele Offensivaktionen wie die Berliner. Die Eisbären mussten aber dennoch bis zur 16. Spielminute auf den ersten Treffer warten. Marco Nowak und Liam Kirk setzten Blaine Byron in Szene, welcher Stettmer tunnelte und so das erste Tor für die Eisbären Berlin in der Saison-Vorbereitung erzielte – 1:0. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Weißwasser hatte aber kurz vor der Sirene nochmal eine gute Chance zum Ausgleich.

Überzeugte beim Debüt im Eisbären-Trikot mit zwei Toren und zwei Vorlagen: Liam Kirk (Foto: City-Press)

Weißwasser hatte sich für das Mitteldrittel viel vorgenommen und war in der Anfangsphase des zweiten Drittels das bessere Team. Bei den Eisbären stimmte in dieser Phase die Zuordnung nicht und so bekamen die Füchse zwei, drei Alleingänge. Doch Jake Hildebrand bewies einmal mehr seine klasse Fähigkeiten zwischen den Pfosten.
Danach setzte sich die Klasse der Eisbären durch, denn die erhöhten auf einmal die Schlagzahl und dominierten fortan das Mitteldrittel nach Belieben. Freddy Tiffels sah Gabriel Fontaine und der netzte zu seinem ersten Tor im Eisbären-Trikot ein – 2:0 (27.).
Mitte der Partie war eine Strafzeit gegen Weißwasser angezeigt, doch die Eisbären zogen bereits bei 6:5 ein starkes Powerplay auf und schnürten die Hausherren ins eigene Drittel ein. Diese konnten sich nicht befreien und mussten das 3:0 durch Ty Ronning hinnehmen. Byron hatte ihn vor dem Tor in Szene gesetzt und Ronning ließ Stettmer keine Chance (30.).
Die Eisbären spielten sich nun richtig warm und fanden ihren Rhythmus. Und nun bekamen die Eisbären-Fans auch einen ersten Geschmack davon, was man von Neuzugang Liam Kirk in dieser Saison erwarten kann. Für mich persönlich der Spieler, auf den man in der neuen Saison ganz besonders achten sollte. Es lief die 34. Spielminute, als Kirk zu einem satten Schuss ausholte und auf 4:0 stellte.
Kirk war es auch, der vier Minuten vor der zweiten Drittelpause auf 5:0 erhöhen konnte. Die Eisbären überzeugten mit schnellem Spiel. Immer wieder wurde der Abschluss gesucht, egal welcher Spieler gerade in Scheibenbesitz war. Das machte schon richtig Laune heute und fünf Tore durften wir ja auch schon bis hierhin bejubeln. Im zweiten Drittel kam dann aber keiner mehr dazu.

Auch Gabriel Fontaine trug sich beim Debüt im Eisbären-Trikot in die Torschützenliste ein. (Foto: City-Press)

Zum Schlussdrittel wechselte Trainer Serge Aubin beinahe schon erwartungsgemäß den Goalie aus. Jake Hildebrand hatte Feierabend und Linus Vieillard kam für ihn ins Berliner Tor. Der junge Goalie konnte im letzten Drittel sein Können andeuten und überstand das Drittel ohne Gegentor.
So ein wenig war der Schwung aber auch raus aus dem Spiel, was angesichts des Spielstandes nicht verwunderte. Die Eisbären probierten noch ein wenig aus und versuchten zwischendurch auch immer mal wieder zu zaubern. Weißwasser kämpfte aufopferungsvoll, aber belohnen konnten sie sich am Ende nicht. Ein Ehrentreffer wäre dabei durchaus verdient gewesen.
Was im letzten Drittel noch zu erwähnen ist: Zum einen der Fakt, dass beide Fanlager den Dynamo-Wechselgesang anstimmten und so für eine stimmungsvolle Kulisse sorgten. Richtig emotional wurde es dann aber noch während des Spiels aber auch nach Spielende, als die Eisbären-Fans für Tobi Eder sangen. Auch an dieser Stelle nochmal die allerbesten Genesungswünsche an unsere Nummer 22!

Am Ende blieb es beim standesgemäßen 5:0 für den DEL-Club beim Kooperationspartner. Die Eisbären hatten mehr Tempo im Spiel, spielten es sehr clever und abgezockt und präsentierten bereits sehr schöne Spielzüge. Man hat heute einen ersten Eindruck von der Spielidee von Serge Aubin erhalten. Die Neuzugänge passen perfekt ins System vom Trainer und haben bereits ihr Können angedeutet. Es war also ein rundum perfekter erster Test für die Eisbären, der Hoffnung für die neue Saison macht.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2023/2024: Vom Abstiegskampf zur zehnten deutschen Meisterschaft

Die Saison 2023/2024 ist seit etwas mehr als einer Woche beendet und die Eisbären Berlin haben ihre zehnte deutsche Meisterschaft gefeiert. In der Finalserie setzten sich die Hauptstädter mit 4:1-Siegen gegen das Überraschungsteam der Saison, die Fischtown Pinguins Bremerhaven, durch und bauten somit ihren Vorsprung als DEL-Rekordmeister aus. Wir blicken heute noch einmal zurück auf diese Meistersaison der Eisbären.

Wer hatte vor dieser Saison ernsthaft mit dem Ausgang der Saison 2023/2024 gerechnet? Die Eisbären hatten in der Vorsaison als zweifacher deutscher Meister in Folge erstmals seit 22 Jahren wieder die Playoffs verpasst. Am Ende der Hauptrunde reichte es nur zu Platz elf mit drei Punkten Rückstand auf Platz zehn, den damals die Löwen Frankfurt belegten und somit sich das letzte Ticket für die erste Playoff-Runde sicherten. Lange Zeit steckten die Berliner in der Saison im Abstiegskampf, es drohte der Absturz in die DEL2. Während bei anderen Vereinen in der DEL Panik ausgebrochen wäre und man sich mit sofortiger Wirkung vom Trainerteam getrennt hätte, behielt die Chefetage der Eisbären Berlin absolute Ruhe, analysierte die Situation bereits während der katastrophalen Saison und kam zum Entschluss, dass man mit Trainer Serge Aubin und Co-Trainer Craig Streu weiter arbeiten möchte. Für diese Entscheidung hagelte es seinerseits ordentlich Kritik, doch mit ein wenig Abstand werden auch die Kritiker heute einsehen, dass das genau die richtige Entscheidung von Geschäftsführer Thomas Bothstede und Sportdirektor Stéphane Richer war. Denn Serge Aubin zahlte genau dieses Vertrauen jetzt mit dem Gewinn der zehnten deutschen Meisterschaft zurück.

Enttäuschte Gesichter nach dem Verpassen der Playoffs 2023: (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Die Verantwortlichen des Hauptstadtclubs setzten sich nach dem Verpassen der Playoffs zusammen, analysierten alles ganz genau und sorgten im Sommer für einen radikalen Umbruch im Kader. Satte 15 Spieler mussten die Eisbären damals verlassen. Beide Torhüter (Tobias Ancicka/Juho Markkanen), zwei Verteidiger (darunter auch die Club-Legende Frank Hördler, welchen es nach Selb in die DEL2 zog) und elf Stürmer (u.a. Matt White, Giovanni Fiore, Peter Regin) erhielten keinen neuen Vertrag bei den Eisbären.
Dem gegenüber standen zwölf Neuzugänge vor und zwei Neuzugänge während der Saison 2023/2024. Und im Gegensatz zur Vorsaison, wo fast kein Transfer zum Volltreffer wurde, schlugen nahezu alle Neuzugänge in der abgelaufenen Saison ein. Sportdirektor Stéphane Richer hatte diesmal mehr als nur einmal ein goldenes Händchen und bastelte im vergangenen Sommer ein Team, welches definitiv das Zeug hatte, am Ende die Meisterschaft wieder nach Berlin zu holen.

Das Bild der Saison – Deutscher Meister 2024: Eisbären Berlin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Fangen wir aber an bei der so wichtigen Torhüter-Position, wo sich die Eisbären mit Jonas Stettmer (Ingolstadt) und Jake Hildebrand (Frankfurt) verstärkten. Ich glaube, uns allen liegen noch die kritischen Aussagen einiger Fans im Ohr, die damals die Verpflichtung von Jake Hildebrand kritisierten, dass man mit ihm keine Meisterschaft gewinnen kann. Ich glaube, Jake hat alle Kritiker Lügen gestraft und deutlich bewiesen, dass er zu den absoluten Top-Goalies in der PENNY DEL zählt. In der Hauptrunde überzeugte Hildebrand bereits mit einer Fangquote von 91,72 Prozent und einem Gegentorschnitt von 2,38 pro Spiel sowie drei Shutouts. In den Playoffs steigerte sich Hildebrand nochmal und wuchs förmlich über sich hinaus. In den Playoffs kam er auf eine Fangquote von 93,60 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,91 pro Spiel. In den letzten drei Finalspielen kassierte er nur noch zwei Gegentore und feierte im entscheidenden fünften Spiel sogar einen Shutout. Jake Hildebrand war mit einer der wichtigsten Faktoren, warum die Berliner am Ende die zehnte deutsche Meisterschaft feiern konnten.
Jonas Stettmer kam in der Hauptrunde in 13 Spielen zum Einsatz, wo er stets zu überzeugen wusste. Auch seine Werte nach der Hauptrunde konnten sich mehr als sehen lassen. Eine Fangquote von 91,33 Prozent sowie einen Gegentorschnitt von 2,28 pro Spiel zeigten, dass die Eisbären über ein sehr starkes Torhüter-Duo verfügten. Stettmer feierte zudem auch noch einen Shutout.

Vor der Saison kritisiert, am Ende dann aber der gefeierte Held: Goalie Jake „The Wall“ Hildebrand“: (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Defensive sorgte Richer mit der Rückkehr von Kapitän Kai Wissmann für den Königstransfer vor der Saison. Dazu kamen Ben Finkelstein (Wien), der jedoch während der Saison seine Karriere beenden musste, und Rio Kaiser (Salzburg). Während der Saison stieß dann auch noch Thomas Schemitsch dazu.
Wissmann übernahm sofort wieder Verantwortung in der Berliner Defensive und wurde wieder zu einem unverzichtbaren Leistungsträger. Mit 30 Scorerpunkten (5T/25A) war Wissmann am Ende der Hauptrunde sogar sechstbester Scorer in der internen Scorer-Wertung der Eisbären. Und das in nur 44 Spielen, denn der Verteidiger fehlte zwischenzeitlich verletzt. Wissmann verlieh der in der Vorsaison doch arg anfälligen Berliner Defensive deutlich mehr Stabilität und das machte zugleich auch seine Mitspieler besser. In den Playoffs scorte Wissmann auch nochmal stark und kam am Ende auf zehn Scorerpunkte (2T/8A), was ihm Platz fünf in der internen Scorer-Wertung einbrachte.
Finkelstein kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Hauptstadt, leider musste er aber im Laufe der Hauptrunde seine Karriere vorzeitig beenden. Am Ende standen für ihn 15 Vorlagen zu Buche. Es wäre spannend gewesen, wie sich Finkelstein in Berlin weiter entwickelt hätte.
Rio Kaiser kam insgesamt nur auf drei Spiele in der letzten Saison, was eine Bewertung extrem schwierig macht. Aber seine Zeit wird noch kommen und vielleicht kommt er in der neuen Saison auf mehr DEL-Einsätze.
Kommen wir zu Thomas Schemitsch, welchen die Eisbären kurz vor Ende der Hauptrunde verpflichteten. In fünf Hauptrundenspielen kam er auf starke vier Scorerpunkte (1T/3A). Man merkte ihm seine lange Pause überhaupt nicht an, er fügte sich nahtlos ins Team der Eisbären ein und harmonierte direkt mit seinem alten Kumpel Julian Melchiori, welchem er direkt zu den ersten Saisontoren verhalf. In den Playoffs kamen nochmal vier Assists hinzu. Die Verpflichtung von Schemitsch war zunächst mit einem Risiko versehen, entpuppte sich am Ende aber als Volltreffer. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn nächste Saison wieder in Berlin auf dem Eis sehen.

Zwei enorm wichtige Leistungsträger in der Defensive der Eisbären Berlin: Jonas Müller (links) und Kapitän Kai Wissmann (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

In der Offensive gab es den größten Umbruch und dort gelang es Sportdirektor Richer, echte Kracher nach Berlin zu holen. Ty Ronning (Ingolstadt), Rückkehrer Blaine Byron (Oskarshamn), Patrice Cormier (Yekaterinburg), Michael Bartuli (Bad Nauheim), Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München). Zudem kam Jeadon Descheneau während der Hauptrunde. Gerade die Transfers auf dem deutschen Spielersektor sorgten für Aufsehen bei der Konkurrenz, denn da waren schon einige Top-Spieler dabei.
Ronning machte in der vergangenen Saison in Ingolstadt auf sich aufmerksam und diese Leistung konnte er in Berlin bestätigen. In der Hauptrunde kam der kleine Flitzer nur auf 27 Spiele, sammelte dort aber starke 20 Scorerpunkte (13T/7A). In den Playoffs steigerte sich Ronning nochmal und erzielte acht Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Gerade sein Hattrick im vierten Finalspiel gegen Bremerhaven bleibt in Erinnerung, als er die Schwachstelle von Pinguins-Goalie Kristers Gudlevskis offenbarte. Mit den acht Treffern wurde er zu Berlins Top-Torjäger in den Playoffs.
Byron machte nach einem Jahr Pause direkt da weiter, wo er in Berlin vor einem Jahr aufgehört hatte. Auch er kam verletzungsbedingt nur auf 33 Spiele, in denen er aber auf satte 26 Scorerpunkte (9T/17A) kam. In den Playoffs kamen nochmal elf Scorerpunkte (5T/6A) hinzu, wovon er vier Punkte in Überzahl sammelte.
Auch Cormier wurde zu einem wichtigen Puzzleteil auf dem Weg zur Meisterschaft und entwickelte sich zu seinem Spieler, gegen den man nicht gerne spielte. In 37 Hauptrundenspielen kam er auf 21 Scorerpunkte (12T/9A). Vier seiner zwölf Tore erzielte er dabei in Überzahl. In den Playoffs kam nur noch ein Assist hinzu, aber da war Cormier auch eher als physischer Spieler gefragt, der dem Gegner unter die Haut gehen sollte.
Bartuli war als U23-Spieler eingeplant und kam in 32 Spielen auf eine Torvorlage. Viel Eiszeit bekam er von Trainer Serge Aubin aber nicht.
Lean Bergmann kam verletzungsbedingt in der Hauptrunde nur auf 15 Spiele, in denen er aber bereits andeutete, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Aubin werden könnte. Drei Tore und drei Assists standen für ihn am Ende der Hauptrunde zu Buche. In den Playoffs kam dann die Serie gegen Mannheim und sein legendärer Torjubel sowie der Fight gegen Leon Gawanke. Spätestens seit dem ist Bergmann ein Publikumsliebling in Berlin. Zwei Tore und zwei Assists steuerte die Nummer zehn in den Playoffs noch hinzu.
Tobi Eder schlug voll ein und erzielte in der Hauptrunde starke 22 Tore und bereitete zudem noch neun weitere Tore vor. Vier Tore erzielte er dabei in Überzahl. Drei Tore und drei Vorlagen folgten noch in den Playoffs. Die erste Saison von Tobi Eder als Eisbär war ein voller Erfolg!
Mit Freddy Tiffels gelang Richer ein weiterer Königstransfer. In 50 Hauptrundenspielen erzielte der deutsche Nationalstürmer zwölf Tore und bereitete 26 (!) Tore vor. Fünf Tore erzielte er dabei in Überzahl. Aber gerade seine Arbeit in Unterzahl zeichnete die Nummer 95 aus, als er die Gegner immer wieder früh im Spielaufbau störte – meistens auch erfolgreich. In den Playoffs sammelte er nochmal starke neun Punkte (2T/7A) und war somit auch ein Garant für die Meisterschaft. Wie eigentlich nahezu alle Spieler im Kader der Eisbären Berlin!
Descheneau kam in der Hauptrunde 17-mal zum Einsatz, erzielte fünf Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor.

Drei Neuzugänge, die direkt eingeschlagen haben: Tobi Eder (links), Blaine Byron (mitte) und Freddy Tiffels (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Natürlich schauen wir auch auf die Spieler, die nach der verkorksten Saison 2022/2023 weiterhin das Trikot der Eisbären trugen. In der Defensive waren das Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Und da muss man allen voran Eric Mik nennen, der mit sechs Toren in der Hauptrunde der Top-Torjäger unter den Verteidigern wurde. Mik hat den nächsten Schritt gemacht und bewiesen, was für ein starker und vor allem wichtiger Spieler er für die Eisbären ist.
Ellis kam wie Wissmann auf fünf Tore in der Hauptrunde, Müller und Melchiori auf je vier Treffer. Müller stach vor allem mit seinen 20 Torvorlagen in der Hauptrunde hervor, welche ihm Platz sechs in der teaminternen Scorer-Wertung einbrachte. Aber auch Ellis (16A) und Melchiori (13A) scorten in Sachen Assists zweistellig.
Besonders hervorheben möchte ich aber Korbinian Geibel, denn der Youngster hat sich seinen Stammplatz im Profiteam erspielt und das absolut zurecht. Er absolvierte alle 52 Hauptrundenspiele und bereitete vier Tore vor. Geibel hat definitiv eine große Zukunft vor sich und es bleibt zu hoffen, dass er den Eisbären noch viele Jahre erhalten bleibt.
Und dann muss man natürlich auch noch Marco Nowak erwähnen, der keine einfache Saison hatte und meist als überzähliger Spieler auf der Tribüne saß. Und trotzdem hat er sich stets in den Dienst der Mannschaft gestellt und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Was nicht selbstverständlich in so einer Situation ist, aber einmal mehr beweist, was für ein feiner Mensch Marco Nowak ist.
In den Playoffs trugen sich Müller (3), Wissmann (2) und Melchiori (1) nochmal in die Torschützenliste ein und gerade Müller sein Solo gegen Bremerhaven in Finalspiel zwei bleibt wohl auf ewig in Erinnerung. In Sachen Assists sticht natürlich Kapitän Kai Wissmann hervor, der insgesamt acht Tore vorbereitete. Ebenso erwähnenswert sind die je drei Assists von Marco Nowak (da er nur dreimal zum Einsatz kam) und Korbinian Geibel, der wie bereits erwähnt den nächsten Schritt gemacht hat.
Insgesamt hatten die Eisbären eine deutlich gefährlichere Defensiv-Abteilung als noch in der verkorksten Vorsaison.

Machte in der letzten Saison einen großen Schritt nach vorne: Korbinian Geibel (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Kommen wir aber nun zum Prunkstück der Meistersaison, nämlich der Offensive. Ganze sieben Stürmer blieben noch übrig nach der Saison 2022/2023: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Noebels lieferte wie eh und je ab und war am Ende der Hauptrunde der Top-Scorer der Eisbären mit 47 Scorerpunkten (13T/34A). Pföderl folgte direkt dahinter mit 45 Scorerpunkten (15T/30A). Boychuk wurde mit 23 Toren zum Top-Torjäger der Berliner, bereitete zudem auch nur 21 Tore vor. Veilleux traf 14-mal und gab 15 Assists, auch Wiederer traf zweistellig und kam auf elf Tore, dazu kommen noch 14 Assists.
Die Youngster Maxi Heim (2T/7A) und Eric Hördler (1T/5A) hatten natürlich auch ihren Anteil. Gerade das erste DEL-Tor von Eric in Wolfsburg bleibt natürlich in positiver Erinnerung.
In den Playoffs muss man natürlich wen zuerst nennen? Genau! Leo Pföderl, den MVP der Playoffs. Der hat alleine im Finale nochmal ordentlich aufgedreht und war am Ende auch der Top-Scorer der Eisbären. Fünf Tore und zehn Assists steuerte die Nummer 93 in den Playoffs nochmal dazu. Diesmal gab es die umgekehrte Reihenfolge, denn diesmal folgte Noebels auf Platz zwei mit vier Toren und zehn Assists. Auch ein Boychuk lieferte mit elf Punkten (3T(8A) wieder enorm stark ab. Auch Manuel Wiederer, der auf drei Tore und drei Assists kam, ist wohl der am meisten unterschätzte Spieler im Kader der Eisbären. Was sicherlich auch daran liegt, dass er häufig in Reihe vier eingesetzt wurde. Aber was er kann, zeigte er, als er in den vorderen Reihen eingesetzt wurde. Ich sage nur Hattrick in München. Und dann muss man natürlich in den Playoffs auch Eric Hördler erwähnen, dem zwei Assists gelangen. Ja, kein berauschender Wert, aber Eric ist eben ein Youngster und bekam nicht so viel Eiszeit, was das dann eben wieder zu etwas ganz Besonderem machte.

Playoff-MVP Leo Pföderl. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Insgesamt muss man sagen, dass der Mix aus jungen und erfahrenen Spielern in diesem Jahr perfekt harmonierte. Die Eisbären hatten die verkorkste Saison 2022/2023 komplett aufgearbeitet und die richtigen Schlüsse gezogen. Waren die Transfers in der Vorsaison fast ausschließlich Fehlgriffe bzw. passten nicht ins Team-Gefüge, so schlugen in dieser Saison alle Neuzugänge ein. Stéphane Richer hat mal wieder bewiesen, dass er ein absoluter Top-Sportdirektor ist. Ja, er hat auch das Team der Vorsaison zusammengestellt und war sich der Schuld auch bewusst. Aber wie man darauf reagiert hat, verdient den aller größten Respekt. Auch der Mut, an Serge Aubin festzuhalten, ist in diesem Geschäft alles andere als üblich. Aber die Eisbären haben sich trotz Kritik dafür entschieden, am Trainer festzuhalten. Und somit kommen wir zum Trainer Serge Aubin.

Der Vater des Erfolges: Sportdirektor Stéphane Richer (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Aubin feierte mit den Eisbären seine dritte Meisterschaft in den vergangenen vier Jahren und hat mit den Berlinern noch keine Playoff-Serie verloren. Auch an ihm nagte die Vorsaison mit dem Verpassen der Playoffs. Aber wie er die neuen Spieler ins Team integrierte und daraus eine Spitzen-Mannschaft formte, verdient ebenso den aller größten Respekt. Man hatte zu Beginn der Saison damit gerechnet, dass es ein etwas holpriger Start werden könnte angesichts des doch großen Umbruchs im Sommer. Doch es kam anders und man startete mit drei Siegen zu Beginn und sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die neue Spielzeit. Serge Aubin und seine beiden Co-Trainer Craig Streu und André Rankel hatten aus dem vorhandenen Personal schnell eine Spitzen-Mannschaft geformt, welche früh ihre Ansprüche deutlich machte. Vor der Saison war das ausgegebene Saisonziel ein Platz unter den ersten Vier. Relativ schnell wurde aber deutlich, dass diese Mannschaft in der Lage ist, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen.
Man kassierte nie mehr als drei Niederlagen in Folge. Und diese kassierte man zum einen nach bzw. inklusive dem chaotischen Heimspiel gegen Wolfsburg (6:9), als man danach auch die Heimspiele gegen Düsseldorf (1:4) und Iserlohn (0:3) verlor. Auch zu Beginn des neuen Jahres verlor man nochmals drei Spiele in Serie (2:3 gegen Schwenningen/1:5 in Bremerhaven/2:6 in Straubing). Aber auch davon ließen sich die Berliner nie von ihrem Weg abbringen und gaben stets die Antwort danach auf dem Eis.

Meistercoach Serge Aubin (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Auch vom Fehlstart in die Playoffs, als man Spiel eins gegen Mannheim mit 1:7 verlor und in Spiel zwei nach nicht einmal fünf Minuten bereits mit 0:2 hinten lag, ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Eisbären fanden immer eine Antwort, wurden immer wieder perfekt vom Trainerteam auf den jeweiligen Gegner eingestellt. Oder wie es Hannes in unserer Meisterfolge im Podcast sagte, dass die Eisbären es immer schafften, das zu zerstören, was den Gegner so stark und so gefährlich machte. Auch das ist ein Verdienst des Trainerteams.
Nach dem 1:7 gegen Mannheim folgten inklusive dem Halbfinale gegen Straubing sieben Siege in Serie. Erst in Spiel vier setzte es mal wieder eine Niederlage am Pulverturm. Danach sollten die Berliner nur noch das erste Finalspiel in Bremerhaven verlieren, ehe sie bis zum zehnten Meistertitel durch marschierten.
Und Niederlagen im Auftaktspiel einer Playoff-Serie sind für Serge Aubin auch nichts Neues. 2020/2021 in der Corona-Saison, als man nur Best-of-Three spielte, verloren die Berliner stets das erste Spiel. 2021/2022 verlor man das erste Finalspiel gegen München. Und in dieser Saison verlor man das erste Spiel im Viertelfinale gegen Mannheim und das erste Finalspiel in Bremerhaven. Die Eisbären standen also stets mit dem Rücken zur Wand, doch Serge Aubin fand immer einen Weg, die Serie anschließend doch noch zu gewinnen. Inzwischen steht er bei neun gewonnenen Playoff-Serien in Folge.

Hatte auch seinen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Co-Trainer Craig Streu (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Die Eisbären Berlin haben also die richtigen Schlüsse aus der vergangenen Saison gezogen und entgegen der Gesetze im Sport bewiesen, dass man nicht immer den Trainer austauschen muss, wenn es mal nicht läuft. So ein Seuchenjahr kannst du immer mal wieder haben, das ist im Sport nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist nur, wie du darauf reagierst und welche Schlüsse du daraus ziehst. Die Eisbären sind ein Paradebeispiel dafür, dass man nach einer Saison, welche im Fast-Abstieg endete, gestärkt zurückkommen kann. Dass man dann sofort die Meisterschaft wieder gewinnt, macht diese fast schon märchenhafte Geschichte perfekt. Serge Aubin und die Eisbären Berlin, das passt einfach wie die Faust aufs Auge!

Auch er hat einen großen Anteil am Gewinn der deutschen Meisterschaft: Geschäftsführer Thomas Bothstede (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Matchpuck! Ty Ronning schießt die Eisbären zum 4:1-Heimsieg gegen Bremerhaven

WalkersBarenNews 2023/2024 – #42:

Die Eisbären Berlin sind nur noch einen Sieg von der zehnten Meisterschaft entfernt. Der DEL-Rekordmeister gewann Spiel vier der Finalserie am Ende deutlich mit 4:1 (1:0,0:1,3:0). Nach 40 Minuten sah es aber noch nicht nach so einer deutlichen Angelegenheit aus, weil die Eisbären ein miserables Mitteldrittel spielten. Aber am Ende sorgten Ty Ronning (Hattrick) und Leo Pföderl (vier Assists) für den dritten Sieg in dieser Finalserie.

Keine Änderung im Line-up der Eisbären Berlin. Trainer Serge Aubin hatte die gleichen Spieler zur Verfügung wie beim längsten Finalspiel in Bremerhaven vor zwei Tagen. Auch an den Reihenzusammenstellungen änderte Aubin nichts. Und auch im Tor blieb alles beim alten, Jake Hildebrand stand natürlich wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären konnten sich mit einem weiteren Sieg den Matchpuck holen. Bremerhaven hingegen stand mit dem Rücken zur Wand und wollte in Berlin unbedingt zurückschlagen. Denn die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch benötigt nun einen Sieg in Berlin, will man am Ende erstmals Deutscher Meister werden. Wer hatte heute in Spiel vier die Nase vorne?

Eine Finalserie ist erst dann eine echte, wenn Bernd Römer vor dem Spiel die Nationalhymne spielt. Heute war es endlich wieder soweit und es war wie immer einfach nur stark. Und die beste Präsentation der Nationalhymne in allen vier Spielen.

Entschied die Partie mit drei Toren im Alleingang: Ty Ronning (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning trifft in Überzahl

Das Spiel begann verhalten, beide Defensivreihen versuchten wieder sehr kompakt zu stehen. Die Eisbären übernahmen dann aber nach ein paar Minuten die Kontrolle und erhöhten den Druck auf das Tor der Pinguins. Bisher jedoch noch ohne Erfolg.
Von Bremerhaven kam relativ wenig zu Beginn, sie überließen den Eisbären das Spiel und lauerten auf Konter. Doch diese gaben die Berliner kaum ab.
Die Gäste versuchten es nach dem Powerbreak mit einem sehr aggressiven Forechecking, um auch mal ein Bein ins Spiel zu bekommen. Was aber nur bedingt klappte, da die Eisbären defensiv wieder sehr konzentriert zu Werke gingen.
Auch heute war es spielerisch noch kein Leckerbissen, aber davon konnte man auch nicht ausgehen. Zu viel stand auf dem Spiel, gerade für Bremerhaven.
Die Gäste aus Bremerhaven bekamen dann rund acht Minuten vor der ersten Drittelpause die große Chance in Überzahl, wo sie durchaus gefährlich sind. Aber die Berliner verteidigten das einmal mehr ganz stark weg und ließen Bremerhaven überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.
In der Schlussphase durften dann die Eisbären mal ihr Powerplay zeigen und im Gegensatz zu den Pinguins nutzten sie es. Ty Ronning fand die Lücke und überwand Kristers Gudlevskis in der 18. Spielminute – 1:0.
Es sind eben die Kleinigkeiten, welche wichtig sind. Special Teams gehören dazu und nach dem ersten Drittel sorgten diese für eine 1:0-Führung der Eisbären. Aber noch waren lange 40 Minuten zu spielen.

Bremerhaven gelingt im Mitteldrittel der mehr als verdiente Ausgleich. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven dominiert das Mitteldrittel, schießt aber nur ein Tor

Früh im Mitteldrittel waren wieder einmal die Special Teams gefragt. Bremerhaven durfte ein zweites Mal ran und hatte so die Chance auf den Ausgleich. Und diesmal waren die Pinguins brandgefährlich, aber „The Wall“ machte seinem Namen wieder alle Ehre und ließ Bremerhaven verzweifeln.
Aber die Gäste blieben auch nach dem Powerplay am Drücker, wollten den Schwung und das Momentum nutzen. Die Eisbären hatten in dieser Phase so ihre Probleme und auch ein wenig Glück, dass Bremerhaven nicht zum Ausgleich kam.
Nach vorne kam bis hier kaum etwas von den Eisbären. Bremerhaven hatte das Spiel mittlerweile im Griff, das einzige was fehlte, war das Tor. Aber die nächste Chance bot sich den Seestädtern beim erneuten Powerplay. Die Berliner bettelten jetzt aber auch so ein wenig um das Gegentor. Das konnte Trainer Serge Aubin nicht gefallen, wie seine Mannschaft im Mitteldrittel auftrat. Zum Glück sah das Penalty Killing jetzt wieder besser aus und ließ kaum etwas Gefährliches zu.
Dafür klingelte es dann nach dem Powerplay. Phillip Bruggisser hatte von oben abgezogen und Jake Hildebrand überwunden – 1:1 (32.). Es war der verdiente Ausgleich, so ehrlich muss man sein.
Nun waren die Berliner gefordert, wieder mehr nach vorne zu machen. Weiter so passiv durfte man nicht auftreten. Aber so wirklich viel kam nicht, eher von Bremerhaven. Man sehnte förmlich die Drittelpause herbei, denn lange konnte das passive Spiel der Hausherren hier nicht gut gehen.
Die Eisbären hatten dann aber mal nach langer Zeit wieder einen guten Wechsel und konnten sich in diesem auch im Angriffsdrittel festsetzen, schafften es aber nicht, Kristers Gudlevskis zu überwinden. Doch solche Momente gab es einfach zu wenige im zweiten Drittel, weshalb das Beste an diesem Drittel eigentlich der Spielstand war. Denn über einen Rückstand hätte sich auch keiner beschweren dürfen.
So stand es nach 40 Minuten 1:1 und wir waren genauso schlau wie zu Spielbeginn. Aktuell schlug das Pendel eher Richtung Bremerhaven aus, die in diesem Drittel die deutlich aktivere Mannschaft waren.

Die Eisbären bejubeln das wichtige 2:1 im Schlussdrittel. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning macht den Hattrick perfekt

Im Schlussdrittel ging es dann wieder munter hin und her, auch die Eisbären hatten also den Weg in die Offensive wieder gefunden. Serge Aubin wird in der Pause die richtigen Worte gefunden haben.
Und den Berlinern bot sich dann die dicke Chance in Überzahl, erneut in Führung zu gehen. Das taten sie auch und wieder war es Ty Ronning, welcher Kristers Gudlevskis ausguckte und zum 2:1 einnetzte (48.).
Da waren sie wieder, die Effizienzbären. Zweites Tor, zweites Mal im Powerplay. Bremerhaven hatte mehr Spielanteile, nutzte seine Chancen aber nicht, was die Eisbären dagegen taten und somit wieder einmal eiskalt agierten. Weil man bis hierhin eine 100 Prozent-Quote in Überzahl hatte.
Diese Statistik konnte man fortan auch noch ausbauen, denn man bekam eine vierminütige Überzahl rund zwölf Minuten vor dem Ende des Spiels. Daraus wurde am Ende sogar eine zweiminütige doppelte Überzahl. Die Eisbären bekamen den Matchpuck auf dem Silbertablett serviert. Und Serge Aubin nahm direkt seine Auszeit, weil er auch die Chance zur Vorentscheidung witterte. Chancen hatte man zwar, aber man ließ diese XXL-Chance ungenutzt.
Da hätte man Bremerhaven fast schon den K.O. verpassen können. So aber durften die Pinguins weiter von einem Auswärtssieg in Berlin träumen.
Und Vladimir Eminger hatte dann tatsächlich den Ausgleich auf dem Schläger, vergab seinen Alleingang aber. Ihr ahnt schon, was kurz darauf geschah. Ty Ronning setzte zum Schuss an und machte seinen Hattrick perfekt – 3:1 (56.).
Thomas Popiesch nahm kurz darauf seinen Goalie vom Eis und riskierte nun alles. Musste er auch, denn Bremerhaven drohte die dritte Niederlage in der Finalserie. Die Pinguins drängten auch auf den Anschlusstreffer, aber die Defensive der Berliner ließ kaum etwas zu, verteidigte das mit extrem viel Leidenschaft weg. Freddy Tiffels entschied am Ende die Partie mit dem Empty-Net-Goal zum 4:1 (59.). Damit sicherten sich die Berliner den Matchpuck und können am Freitagabend in Bremerhaven tatsächlich zum zehnten Mal Deutscher Meister werden.

2:1 nach 97:54 Minuten: Yannick Veilleux entscheidet das längste Finalspiel der DEL-Geschichte

WalkersBarenNews 2023/2024 – #41:

What a Game! Die Eisbären Berlin haben das dritte Finalspiel bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 2:1 nach der zweiten Verlängerung gewonnen und sich somit das Heimrecht in der Finalserie gesichert. Es war erneut ein hart umkämpftes und spannendes Finalspiel, welches bis zum Ende auf des Messers Schneide stand. Am Ende hatten die Eisbären die besseren Nerven und schockten Hauptrundensieger Bremerhaven mit dem Tor von Yannick Veilleux in der 98. Spielminute.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste auf den verletzten Stürmer Marcel Noebels verzichten. Ty Ronning rückte für die Nummer 92 in die Reihe mit Zach Boychuk und Leo Pföderl. Maximilian Heim nahm Ronnings Platz in der Reihe mit Manuel Wiederer und Lean Bergmann ein. Dadurch bestand die vierte Reihe heute aus Yannick Veilleux, Patrice Cormier und Eric Hördler.
Dazu rückte Eric Mik ins Line-up und verteidigte zusammen mit Morgan Ellis. Korbinian Geibel war somit als siebter Verteidiger dabei.
Der Rest blieb beim alten, somit stand also auch wieder Jake Hildebrand im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Der Sieger dieser Partie würde mit 2:1 in der Serie in Führung gehen. Bremerhaven würde das Heimrecht behalten, während die Eisbären mit einem Sieg genau dieses klauen könnten. Und ein Spiel drei in einer Best-of-Seven-Serie ist auch immer von enorm großer Bedeutung.

Ty Ronning sorgte für die 1:0-Führung der Eisbären im ersten Drittel. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Ty Ronning sorgt für die Pausenführung

Das Spiel begann aus Sicht der Berliner gar nicht gut, denn nach nur 22 Sekunden musste man bereits erstmals in Unterzahl ran. Doch wenn die Eisbären in den diesjährigen Playoffs etwas können, dann ist es Unterzahl spielen. Das stellten sie hier auch zu Spielbeginn wieder unter Beweis.
Bremerhaven hatte den erwartet besseren Start, aber viel Torgefahr konnten sie nicht entfachen. Was auch an der guten Defensive der Eisbären lag, die die gefährlichen Räume vor dem Tor gut zumachten.
Die Eisbären durften dann auch erstmals in Überzahl ran, aber da taten sie sich dann doch etwas schwer. Was generell in diesem Spiel auffiel war der Fakt, dass beide Defensivreihen darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen. Viel mehr bestimmten Zweikämpfe das Spielgeschehen.
Drei Minuten vor der ersten Drittelpause fanden dann die Eisbären aber einmal die Lücke in der Pinguins-Defensive. Ty Ronning überwand Kristers Gudlevskis und sorgte für die erste Ekstase im Gästeblock – 1:0 (17.).
Diese Führung nahmen die Berliner mit in die Kabine und hätten dorthin beinahe auch eine Zwei-Tore-Führung mitnehmen können, aber in der Schlussphase vergab man noch zwei gute Chancen.

Ließ nur einen Scheibe durch: Goalie Jake Hildebrand (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven gleicht aus, die Eisbären lassen die Führung mehrmals liegen

Das Mitteldrittel begann dann mit einem doppelten Powerplay der Hausherren und das sie dort gefährlich sind, weiß man auch in Berlin. Die Eisbären verteidigten das zwar sehr stark, konnten den Einschlag aber nicht verhindern. Alex Friesen war zur Stelle und schloss eine starke Kombination mit dem 1:1 ab (22.).
Spielerisch war es danach kein gut anzusehendes Spiel, aber das muss es im Finale auch nicht. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Zentimeter Eis und fuhren die Zweikämpfe konsequent zu Ende. Die Eisbären hatten im Mitteldrittel das optische Übergewicht, konnten aber aus ihren durchaus vorhandenen Chancen kein Kapital schlagen. Man hatte durchaus mehrmals das 2:1 auf dem Schläger, aber Kristers Gudlevskis bewies einmal mehr seine absolute Klasse im Tor der Gastgeber.
Die Pinguins versuchten es zum Ende des zweiten Drittels dann auch nochmal, etwas Gefährliches zu kreieren, aber auch ihnen gelang kein weiteres Tor. So ging es beim Stand von 1:1 in die zweite Drittelpause.

Auch das dritte Finalspiel zwischen Bremerhaven und den Eisbären war hart umkämpft. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Bremerhaven drückt, aber kann nicht für die Entscheidung sorgen

Auch das Schlussdrittel begannen die Eisbären in Unterzahl. Aber erneut überstand man die Unterzahl ohne Gegentor. Bremerhaven drückte in den ersten zehn Minuten des letzten Drittels ordentlich, aber die Defensive der Berliner stand weiterhin sehr kompakt und ließ selten etwas Gefährliches zu. Alles, was auf das Tor kam, war eine sichere Beute von Goalie Jake Hildebrand.
Fortan weiterhin kein schönes Eishockey, das Spiel lebte viel mehr von der Spannung. Bei jedem Angriffs stockte den Fans in der ausverkauften Eisarena Bremerhaven der Atem. Und die Eisbären hatten zum Ende hin nochmal eine brenzlige Situation zu überstehen, denn man musste erneut in Unterzahl agieren. Die erste Minute überstand man ohne Gegentor und somit ging dieses dritte Finalspiel in die Verlängerung.

Die Eisbären drücken, treffen aber nicht

Dort mussten die Eisbären weiterhin in Unterzahl ran. Nichts Neues, war ja heute in jedem Drittel so, dass man mit einem Mann weniger auf das Eis kam. Außer zu Spielbeginn, das wäre dann aber auch sehr komisch gewesen.
Die Berliner waren in der ersten Overtime die gefährlichere Mannschaft, schafften es aber nicht, den entscheidenden Treffer zu erzielen. Egal, was man auch versuchte, Bremerhaven verteidigte es immer mit enorm viel Leidenschaft und einem starken Kristers Gudlevskis weg.
Die Hausherren hatten eigentlich nur kurz vor Ende mal eine gute Phase, in der sie Druck erzeugen konnten, aber die Eisbären überstanden diese ohne Gegentor. Und somit wurde dieses Spiel in die zweite Overtime geschickt. Man hat ja auch nichts Besseres zu tun an einem Sonntagabend in Bremerhaven.

Wurde zum Helden des dritten Finalspiels: Yannick Veilleux (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Yannick Veilleux sorgt für die Entscheidung

Auch in der zweiten Verlängerung waren die Eisbären die bessere und gefährlichere Mannschaft, aber die Scheibe wollte einfach nicht über die Linie. Bremerhaven kam selten vor das Tor von Jake Hildebrand, wenn, dann wurde es aber dort auch durchaus gefährlich.
Die Zeit lief runter und als sich alle Fans schon darauf einstellten, hier auch noch eine dritte Verlängerung zu sehen, kam der Auftritt von Yannick Veilleux. Der Stürmer suchte die Lücke und fand sie in der 98. Spielminute. Besser gesagt nach 97:54 Minuten, womit dieses Spiel offiziell zum längsten Finalspiel der DEL-Geschichte wurde – 2:1!

Der Rest war Ekstase pur: Auf dem Eis und auf den Rängen, wo sich die Fans freudetrunken in den Armen lagen und den zweiten Finalsieg feierten. Playoffs können so anstrengend sein, können so an den Nerven zerren. Das Spiel war definitiv nichts für schwache Nerven. Und am Ende, sind wir mal ehrlich, hätte es auch anders ausgehen können. Denn auch wenn die Eisbären die beiden Verlängerungen doch dominierten, hätte Bremerhaven nur einen erfolgreichen Schuss gebraucht, um das Heimrecht an der Küste zu behalten. Am Ende hatten aber die Eisbären das bessere und glücklichere Ende auf ihrer Seite.
Die große Frage nun wird natürlich die sein, wie Bremerhaven diesen Nackenschlag verkraften wird. Denn nun sind die Mannen von Coach Thomas Popiesch gefordert, denn das Heimrecht ist weg und sie müssen einmal in Berlin gewinnen. Die Eisbären haben nun alle Trümpfe in der eigenen Hand.