3:1 vs. Frankfurt: Die Special Teams führen die Eisbären zum zweiten Sieg in Folge

Ausgabe #31:

Die Eisbären Berlin haben das nächste direkte Duell im Kampf um Platz zehn gewonnen: Gegen die Löwen Frankfurt setzte man sich am Ende verdient mit 3:1 (1:1,1:0,1:0) durch und hält damit die Playoff-Chance am Leben. Der Schlüssel zum Sieg lag heute bei den Special Teams, wo den Eisbären zwei der drei Tore gelangen. Zudem ließ man in Unterzahl keinen Treffer zu. Was am Ende für sehr gute Stimmung in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sorgte.

Bei den Eisbären gab es auch heute wieder Änderungen im Kader. In der Defensive fehlte Marco Nowak, weshalb Norwin Panocha als siebter Verteidiger ins Line-up rutschte. Morgan Ellis und Jonas Müller blieben als Duo zusammen. Eric Mik nahm den Platz von Nowak neben Julian Melchiori ein. Rayan Bettahar verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler.
In der Offensive blieb erneut nur die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bildeten heute Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Yannick Veilleux. Die dritte Reihe bestand aus Manuel Wiederer , Alex Grenier und Matt White. Und in der nominell vierten Reihe stürmten Frank Mauer, Rückkehrer Peter Regin (für Bennet Roßmy) und Maximilian Heim.
Im Tor begann Tobias Ancicka, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären lagen vor dem Spiel gegen die Hessen sieben Punkte hinter dem begehrten zehnten Platz, welcher für die erste Playoff-Runde reichen würde. Diesen belegte der heutige Gegner aus Frankfurt. Mit einem Sieg würde man also die Hoffnung auf die Playoffs am Leben halten, mit einer Niederlage würde die Sommerpause immer näher rücken.
Was Hoffnung machte? Zwei der drei bisherigen Duelle hatten die Eisbären für sich entschieden. Mit einem dritten Sieg wollte man drei Punkte auf den direkten Konkurrenten gut machen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ausgeglichene Anfangsphase, in der beide Mannschaften offensiv ausgerichtet waren, aber noch nicht zur ersten hundertprozentigen Chance kamen. Die Eisbären näherten sich im weiteren Spielverlauf aber der ersten gefährlichen Torchance.
Die Hessen ermöglichten den Berlinern dann die Chance zum 1:0, als sie zwei Strafzeiten wegen unnötiger Härte kassierten. Die Hausherren fortan mit zwei Mann mehr für volle zwei Minuten. Die Riesenchance zur Führung also und die Eisbären nutzten das natürlich aus. Eine klasse Kombination führte zum 1:0. Frank Hördler runter auf Marcel Noebels, der direkt weiter in den Slot, wo Leo Pföderl lauerte und nicht lange fackelte (8.). Ein herrlich heraus gespieltes Tor der Berliner.
Die blieben auch danach am Drücker und drängten die Hessen ins eigene Drittel ein. Man wollte direkt das 2:0 nachlegen, aber Goalie Jake Hildebrand und das Aluminium hatten etwas dagegen.
Die Löwen konnten erst rund sieben Minuten vor der ersten Drittelpause mal wieder für Entlastung sorgen. Die Schüsse stellte Tobias Ancicka aber vor keine größeren Probleme.
Danach war die Partie wieder ausgeglichener, weil die Hessen das Spiel mehr und mehr vom eigenen Tor fern halten konnten und auch selbst mal Angriffe fuhren. Und prompt glichen sie auch aus. Schneller Angriff der Frankfurter, an deren Ende Jerry D`Amigo auf 1:1 stellte (18.).
Und irgendwie fühlte man sich so ein wenig an Mittwoch erinnert. Man hatte die Führung erzielt und das Spiel im Griff. Man machte weiterhin Druck und hätte eigentlich auch das 2:0 erzielen müssen. Doch ohne Not ließ der Druck fortan nach und so ließ man die Löwen wieder zurück ins Spiel kommen. Und das so etwas in dieser engen Liga bestraft wird, sollte man inzwischen auch in Berlin wissen. Wenn die Konzentration nachlässt, gibt es in der Regel die Quittung. So eben auch heute gegen den Aufsteiger geschehen. So stand es nach 20 Minuten eben 1:1 und nicht 2:0 oder gar 3:0. Weil man wieder einmal zu viele Chancen hat liegen gelassen.

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Ins zweite Drittel kamen die Eisbären etwas schleppend rein, Frankfurt kam dagegen besser aus der Pause. Und trotzdem waren es die Berliner, die plötzlich wieder führten. Frankfurt bekam die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel, Matt White spielte sie von oben scharf vor das Tor, wo Manuel Wiederer lauerte und Hildebrand eiskalt tunnelte – 2:1 (23.). Die Berliner Nummer 15 hatte die Löwen-Defensive irgendwie aus den Augen verloren, was dieser frech bestrafte.
Frankfurt wirkte aber keinesfalls geschockt vom erneuten Rückstand. Sie spielten weiter nach vorne und waren hier auch die aktivere Mannschaft. Doch die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Nach vorne ging allerdings kaum etwas von den Berlinern.
Zweikämpfe bestimmten mehr und mehr dieses für beide Mannschaften so wichtige Spiel im Kampf um Platz zehn. Die Eisbären kassierte in der Folge auch die erste Strafzeit der Partie, überstanden die Unterzahl aber dank eines starken Penalty Killings ohne Gegentor. Das kurz darauffolgende zweite Powerplay der Löwen war etwas zielstrebiger und sorgte auch ein-, zweimal für Gefahr vor dem Berliner Tor, doch Tobias Ancicka war nicht zu überwinden.
Aber Frankfurt ließ einfach nicht locker, blieb weiterhin die aktivere Mannschaft im Mitteldrittel. Die Eisbären bekam einfach keine Ruhe rein und hatten Schwerstarbeit in der eigenen Defensive zu verrichten.
Alex Grenier fuhr dann mal einen Entlastungsangriff und kam auch zum Abschluss, scheiterte aber denkbar knapp. So blieb es beim knappen 2:1 für die Eisbären nach 40 Minuten. Aber dieses Spiel war noch lange nicht entschieden.

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Die Eisbären hatten früh im Schlussdrittel das nächste Powerplay, welches sie prompt nutzten. Ganze 69 Sekunden waren gespielt, da hatte Leo Pföderl die Kelle in den Schuss von Kapitän Frank Hördler gehalten und auf 3:1 erhöht (42.).
Das schonte erst einmal die strapazierten Nerven der Berliner Fans, denn eine Zwei-Tore-Führung fühlte sich dann doch besser an als das knappe 2:1. Und Manuel Wiederer hätte beinahe für noch mehr Ruhe gesorgt, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an Jake Hildebrand.
Die Eisbären wirkten zu Beginn deutlich aktiver als noch im Mitteldrittel. Da ging relativ wenig nach vorne. Doch jetzt war man wieder druckvoll im Spiel nach vorne und wollte den Löwen unbedingt den vierten Treffer einschenken. Die Hessen sahen sich nun vermehrt ins eigene Drittel gedrängt. Zumal sie wenig später erneut in Unterzahl ran mussten und zweimal hatte es ja heute schon im Berliner Powerplay im Tor der Löwen geklingelt. Aber diesmal spielte man es zu kompliziert und ließ daher die Chance zur Vorentscheidung liegen.
Frankfurt hatte kurz darauf selbst die Chance in Überzahl zu agieren. Aber die Special Teams waren heute ein entscheidender Faktor in dieser Partie. In Überzahl gelangen den Berlinern bis hierhin zwei Tore, in Unterzahl überstand man bis dato drei Powerplays der Hessen. Und genau in solch engen Spielen können die Special Teams ein Schlüssel zum Sieg sein.
Heute war es der Schlüssel zum Sieg. Denn im Schlussdrittel war am Ende die Luft raus. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, Frankfurt fiel nicht mehr viel ein, um die Defensive der Eisbären nochmal in Verlegenheit zu bringen. Auch nicht beim vierten Powerplay in der Schlussminute, als es die Löwen mit zwei Mann mehr versuchten. Und so gelang der zweite wichtige Sieg innerhalb von zwei Tagen gegen einen direkten Konkurrenten. Zwar war es auch heute kein Spiel, in dem man über die volle Spieldauer überzeugen konnte, aber man erzielte die Tore eben immer zum richtigen Zeitpunkt. Und am Ende sind die drei Punkte alles, was zählt.

4:1, 4:4, 6:4! Eisbären gewinnen verrückte Achterbahnfahrt in Schwenningen

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Duell beim direkten Konkurrenten Schwenninger Wild Wings mit 6:4 (3:1,1:3,2:0) gewonnen und damit drei wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn eingefahren. Dass man dort aber nichts zu suchen hat, machte das heutige Spiel wieder deutlich. Es war ein Spiegelbild der bisherigen Eisbären-Saison.

Eisbären-Trainer Serge Aubin erwartete eine Reaktion auf das Debakel in Bietigheim. Dafür rotierte er ordentlich durch. Lediglich die Verteidiger-Pärchen und der siebte Verteidiger sowie die Angriffs-Formation um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Kevin Clark blieben zusammen. Alles andere änderte der Coach. So stand heute Juho Markkanen im Tor, Nikita Quapp nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die zweite Reihe bestand heute aus Maximilian Heim, Zach Boychuk und Giovanni Fiore. In der dritten Reihe fand man Matt White, Bennet Roßmy und Alex Grenier. Und die nominell vierte Reihe bildeten Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Frank Mauer. Peter Regin saß als überzähliger Importspieler auf der Tribüne, da Aubin im Tor heute auf Markkanen setzte. Der Trainer versuchte also noch einmal alles, um die letzte Chance im Kampf um Platz zehn zu wahren.

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Die Ausgangslage war klar: Nur ein Sieg würde die Chance auf Platz zehn wahren. Bei einer Niederlage wäre es rein rechnerisch zwar auch noch möglich, aber letztendlich doch eher unwahrscheinlich. Wobei es das ja eigentlich sowieso ist, wenn man vor allem den blutleeren Auftritt vom Sonntag beim Tabellenletzten in Bietigheim als Grundlage nimmt. Auf diese Blamage musste heute eine Reaktion folgen. Gegen Schwenningen, einen direkten Konkurrenten im Kampf um die erste Playoff-Runde. Und gegen eben jene Wild Wings hatte man in dieser Saison bisher beide Duelle verloren: 2:6 im Schwarzwald, 2:4 in Berlin. Die Voraussetzungen standen also denkbar schlecht für einen Berliner Erfolg. Die Spieler und Trainer sprachen zwar vor dem Spiel wieder davon, was man alles machen muss, um dieses so wichtige Spiel für sich zu entscheiden. Doch wie oft folgten in dieser Saison den Worten letztendlich auch Taten auf dem Eis? War es heute zur Abwechslung mal anders?

Der Beginn war jedenfalls schon mal vielversprechend. Johannes Huß mit dem Scheibenverlust im eigenen Drittel, die Eisbären nutzten das eiskalt aus. Yannick Veilleux auf Frank Mauer, der stand alleine im Slot und sorgte für das frühe 1:0 (3.).
Im weiteren Spielverlauf waren dann die Special Teams gefragt. Zunächst die Eisbären mit dem Powerplay, was aber noch deutlich Luft nach oben hatte. Danach die Hausherren zweimal in Folge mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schwenningen ließ die Scheibe zwar gut laufen, aber sie fanden keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive. Dafür fingen sie sich einen Shorthander. Erneuter Scheibenverlust der Hausherren, Marcel Noebels schickte Zach Boychuk auf die Reise und der blieb vor Ex-Eisbär Marvin Cüpper relativ cool – 2:0 (13.).
Die Torschussstatistik zu diesem Zeitpunkt? 10:4 für Schwenningen. Die Eisbären erwiesen sich also bisher als äußerst kaltschnäuzig vor dem gegnerischen Tor. Und auch der fünfte Schuss fand den Weg ins Schwenninger Tor. Frank Hördler hatte von der blauen Linie abgezogen, Giovanni Fiore nahm Marvin Cüpper die Sicht und prompt stand es 3:0 (16.).
Die Eisbären hatten also bis hierhin den Worten auch Taten folgen lassen. Man fand zurück zum einfachen Eishockey, stand hinten sehr kompakt und nutzte vorne jede sich bietende Torchance. Die Hausherren machten es den Berlinern aber auch zu einfach im eigenen Drittel. Nach vorne waren die Gastgeber zwar bemüht, prallten aber immer wieder an der Berliner Defensive ab oder aber scheiterten an Juho Markkanen. Erst wenige Sekunden vor der ersten Drittelpause verkürzten die Spink-Brüder auf 1:3. Tyson auf Tylor Spink und 16 Sekunden vor der Pausensirene war die Scheibe dann doch im Berliner Tor. Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die Kabinen.

Früh im zweiten Drittel bot sich den Eisbären die Chance in Überzahl nachzulegen. Aber man spielte es im Powerplay weiterhin zu kompliziert und ließ diese Chance daher ungenutzt.
Auch danach gab es wenig spielerische Highlights zu sehen. Die Partie war in dieser Phase doch recht zäh, viele Unterbrechungen prägten das Spiel. Da kam kein richtiger Spielfluss auf.
Fast aus dem Nichts fiel dann aber das 4:1. Kapitän Frank Hördler zog erneut einfach mal von der blauen Linie ab, erneut fand der Schuss den Weg ins Schwenninger Tor – 4:1 (28.).
Die Eisbären blieben also auch im Mitteldrittel ihrer Kaltschnäuzigkeit treu. Und auch heute sah man, wie einfach Eishockey doch sein kann. Jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und manchmal schlägt sie auch im Tor ein. So, wie es bei Frank Hördler heute gleich zweimal der Fall war.
Mitte der Partie hatten die Wild Wings ihr nächstes Powerplay und somit die Chance, nochmal ins Spiel zurück zu kommen. Aber auch da fiel den Neckarstädtern erschreckend wenig ein. Das 1:4 schockte die Hausherren sichtlich, die dadurch wohl auch ein wenig gehemmt in ihrem Spiel wirkten.
Das Spiel plätscherte fortan so vor sich hin, Schwenningen wirkte bemüht, aber glücklos. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig und schläferten sich dadurch wohl selbst ein wenig ein. Denn fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause setzte sich Sebastian Uvira klasse durch, scheiterte im ersten Versuch noch an Markkanen und verwertete seinen eigenen Abpraller – 4:2 (35.).
Schwenningen witterte somit seine Chance und wenig später verkürzte Alexander Karachun tatsächlich auf 3:4. Satter Handgelenkschuss und Markkanen war zum dritten Mal überwunden (37.). Und so ein wenig hatten sich die Eisbären das selbst zuzuschreiben, weil man nach vorne relativ harmlos in diesem Drittel blieb. Mit der Führung im Hinterkopf konzentrierte man sich eher auf die eigene Defensive, als weiter offensiv nach vorne zu spielen. So brachte man die Gastgeber wieder zurück ins Spiel, welche die Eisbären für ihre Passivität bestraften.
Doch es sollte noch schlimmer kommen. Die Eisbären vergaben zunächst selbst ein Powerplay, wenig später schlugen die Hausherren mit einem Mann mehr zu. Ville Lajunen stellte drei Sekunden vor der zweiten Pause auf 4:4 (40.). Unglaublich, wie die Eisbären die Führung hier verspielten. Aber es passte eben in das Bild, welches die Eisbären in dieser Saison abgeben.

Die Partie begann also im Schlussdrittel wieder von vorn und beide Mannschaften wollten die drei Punkte, welche für beide enorm wichtig sind im Kampf um Platz zehn. Kampf war auch das Stichwort für das Schlussdrittel, denn die Partie blieb weiter hart umkämpft. Beide Mannschaften kamen auch zu Chancen, welche aber ungenutzt blieben.
Ebenso ungenutzt blieb ein weiteres Powerplay der Eisbären, welche es einfach zu kompliziert spielten. Gerade in solchen Spielen können die Special Teams ein Spiel entscheiden, das Powerplay auf beiden Seiten wirkte aber eher harmlos.
Mitte des Schlussdrittels klappte dann aber erneut das, was zuvor schon zweimal geklappt hatte. Morgan Ellis hatte die Scheibe einfach mal Richtung Tor gebracht, Manuel Wiederer fälschte sie unhaltbar ab und brachte die Eisbären so erneut in Führung – 5:4 (50.).
Doch die Eisbären spielten mit dem Feuer. Innerhalb kürzester Zeit musste man zweimal in Unterzahl ran. Man gab den Wild Wings also zweimal die Chance, um zum Ausgleich zu kommen. Doch das Penalty Killing funktionierte. Und Schwenningen unterlief dann der nächste Turnover, Frank Mauer roch den Braten, lief alleine auf Cüpper zu und erzielte den zweiten Shorthander der Eisbären an diesem Abend – 6:4 (54.). Der zweite Treffer für den Stürmer, der normalerweise der „Chancentod“ der Eisbären ist.
Schwenningen versuchte in der Schlussphase nochmal alles, drückte nochmal ordentlich Richtung Berliner Tor. Doch eine eigene Strafzeit nahm den Hausherren dann den Wind aus den Segeln und ebnete den Eisbären den Weg zum Auswärtssieg.

Am Ende zog man also nochmal den Kopf aus der Schlinge. Aber auch dieses Spiel war ein weiterer Beweis dafür, dass diese Mannschaft nichts in den Playoffs zu suchen hat. Zu unbeständig spielen die Eisbären. Eine souveräne 4:1-Führung ließ man sich aufgrund eigener Passivität aus der Hand nehmen. Im letzten Drittel hätte das Spiel in beide Richtungen kippen können. Die Eisbären hatten aber heute eine gute Chancenverwertung, was ihnen am Ende den Sieg brachte. Es bleibt zu hoffen, dass die richtige Schlüsse aus diesem Spiel gezogen werden. Denn auch wenn man gewonnen hat, mit so einer Leistung sollte man sich am 05. März nach dem letzten Hauptrunden-Spieltag in die Sommerpause verabschieden.

4:3 vs. Bremerhaven! Zwei Überzahltreffer im Schlussdrittel sorgen für den Heimsieg

Ausgabe #13:

Was für ein Kraftakt: Aber dieser ist gut für die Eisbären Berlin ausgegangen. Am Freitagabend besiegte man die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 4:3 (2:1,0;2,2:0) und feierte damit einen enorm wichtigen Heimsieg. Und der war absolut verdient, waren die Eisbären doch insgesamt gesehen die bessere Mannschaft. Man ließ sich auch nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen und erkämpfte sich am Ende geschlossen die drei Punkte.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie bei der Niederlage in Köln. Dennoch stellte er leicht um. In der Verteidigung spielten Marco Nowak und Eric Mik sowie Frank Hördler und Jonas Müller zusammen.
In der Offensive tauschten Yannick Veilleux und Kevin Clark die Reihen. Veilleux stürmte in der zweiten Reihe neben Matt White und Alex Grenier. Clark bildete die dritte Formation zusammen mit Peter Regin und Giovanni Fiore. Der Rest blieb gleich.
Auch im Tor, wo erneut Tobias Ancicka zwischen den Pfosten stand. Felix Noack nahm als Back-up auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Bremerhaven ging als Tabellendritter als Favorit in das Spiel beim Drittletzten Berlin. In der vergangenen Saison gewannen die Eisbären alle vier Hauptrundenspiele gegen Fischtown, das sollte doch ein Mutmacher für die Mannen von Serge Aubin sein. Doch auf die leichte Schulter sollte man Bremerhaven nicht nehmen, denn die Mannschaft von Coach Thomas Popiesch entwickelt sich immer mehr zu einem Spitzenteam in der PENNY DEL. Und doch waren drei Punkte im letzten Heimspiel vor der Deutschland-Cup-Pause von enormer Bedeutung für die Eisbären.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Traumstart für die Eisbären, denn es dauerte nur ganze 23 Sekunden, da zappelte die schwarze Hartgummischeibe bereits im Tor vom ehemaligen Eisbären-Goalie Maximilian Franzreb. Matt White hatte von rechts abgezogen und für die frühe Führung gesorgt – 1:0 (1.). Die Vorarbeit kam übrigens von Yannick Veilleux, welcher heute sein erstes Heimspiel in dieser Saison absolvierte.
Die erste Minute war noch nicht mal rum, da gab es die identische Zwei-auf-Eins-Situation auf der Gegenseite. Und auch da klingelte es im Berliner Tor. Diesmal gab es aber noch den Querpass von Christian Wejse auf Alex Friesen, welche das leere Tor vor Augen hatte – 1:1 nach gerade einmal 59 Sekunden.
Was für ein Start. Normalerweise sollte dir so ein frühes Tor Selbstvertrauen und Rückenwind geben. Aber nicht den Eisbären, die prompt den Ausgleich kassierten und sich danach erst einmal ins eigene Drittel drängen ließen. Da wirkte man doch leicht neben der Spur und kam überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Bremerhaven konnte aber aus dieser Druckphase kein Kapital schlagen.
Die Eisbären dann mit dem ersten Powerplay, doch da dauerte es satte 90 Sekunden, bis man es überhaupt mal in die Formation schaffte. Es reichte daher nur noch zu zwei Abschlüssen von Yannick Veilleux und Matt White, welche aber für keine große Gefahr sorgten. Weil es ein zu behäbiger Spielaufbau in Überzahl war. Das fehlende Selbstvertrauen war hier förmlich zu greifen.
Direkt im Gegenzug tauschten die Special Teams, dieses Mal waren die Gäste ein Mann mehr auf dem Eis. Aber auch das Powerplay funktionierte noch nicht so wirklich.
Die Eisbären kamen Mitte des ersten Drittels wieder besser ins Spiel, konnten sich im Angriffsdrittel festsetzen und prompt klingelte es erneut im Tor von Bremerhaven. Manuel Wiederer lauerte im Slot auf das Zuspiel, Frank Mauer tat ihm den Gefallen, fuhr rum ums Tor und setzte Wiederer klasse in Szene – 2:1 (11.). Die Effektivität war heute zumindest schon wieder sehr gut. Denn mit dem fünften Torschuss traf man zum zweiten Mal.
Diesmal gab der Treffer den Eisbären aber das nötige Selbstvertrauen und sie setzten nach. Bremerhaven zog die nächste Strafe und die Eisbären durften es nochmal im Powerplay versuchen. Und diesmal wurde es deutlich gefährlicher, alleine Matt White scheiterte am Aluminium. Das dritte Tor lag jetzt in der Luft, doch die Eisbären konnten kein Kapital aus der Überzahl schlagen.
Dennoch nahmen die Berliner eine inzwischen mehr als verdiente 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Mit ein bisschen mehr Glück im Abschluss, hätte man bereits eine Zwei-Tore-Führung haben können.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Mitteldrittel waren es die Hausherren, welche die erste dicke Chance hatten. Matt White wurde auf der rechten Seite angespielt, sein Onetimer wurde aber von Maximilian Franzreb pariert. An seiner Reaktion danach sah man, dass White eine große Chance liegen ließ. Das hätte das 3:1 sein können.
Auch Marcel Noebels hatte das 3:1 auf der Kelle, doch er scheiterte am Aluminium. Für Bremerhaven war es inzwischen ein schmeichelhafter 1:2-Rückstand. Die Pinguins hätten sich nicht über ein 1:3 beschweren können.
Dieses fiel dann aber in der 28. Spielminute – oder doch nicht? Alex Grenier hatte abgezogen, der Schuss ging ans Aluminium, so dachten jedenfalls alle Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof und auch Grenier selbst. Doch die beiden Hauptschiedsrichter Benjamin Hoppe und Marian Rohatsch zeigten auf dem Eis ein „gutes Tor“ an. Man schaute sich diese Szene aber nochmal im Videobeweis an. Und da sahen dann auch die beiden Hauptschiedsrichter, dass Greniers Schuss nur ans Aluminium ging. Der dritte Aluminiumtreffer bereits in diesem Spiel.
Und was passiert, wenn du deine Chancen nicht nutzt? Dann kassierst du hinten einen. Konter der Pinguins, Ross Mauermann war frei durch und ließ Tobias Ancicka keine Chance – 2:2 (30.).
Damit hatten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Denn eigentlich hätten die Eisbären hier führen müssen, aber die Chancenverwertung bleibt ein Thema. Wenn gleich man für Aluminiumtreffer nicht wirklich viel kann. Läuft es bei dir, gehen die Schüsse rein, läuft es nicht bei dir, dann gehen sie eben an die Latte oder den Pfosten.
Danach plätscherte die Partie so ein wenig vor sich hin. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft, die Wege zum Tor zugestellt und so passierte wenig interessantes auf dem Eis.
Bis gut drei Minuten vor der zweiten Drittelpause. Und das war ein ganz krummes Ding. Eric Mik wollte die Scheibe aus der Rundung spielen, traf dabei den Schlittschuh von Markus Vikingstad und der fälschte die Scheibe so unglücklich ab, dass sie ins Tor flog – 2:3 (38.). Am Dienstag hatten die Eisbären noch von so einem krummen Ding von Bennet Roßmy profitiert, heute eben den Gegner. Angesichts des Spielverlaufs ein bitterer Rückstand, weil er auch unverdient war. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Eisbären nach dem 2:2 ebenso wenig offensive Ideen hatten wie Bremerhaven. Die hatten jetzt auch nur Glück bei dem Abschluss. Jenes Glück, welches die Berliner bei ihren Aluminiumtreffern nicht hatten. So lag man nach 40 Minuten mit 2:3 gegen Bremerhaven hinten und keiner wusste so recht, warum. Bremerhaven sicherlich auch nicht, wie sie hier führen konnten.

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Im Schlussdrittel bot sich den Gästen früh die Chance, auf 4:2 davonzuziehen, denn Frank Mauer musste auf die Strafbank. Powerplay also für Bremerhaven. Doch gefährlich wurde es da nicht, weil die Eisbären nicht viel zuließen.
Die Eisbären versuchten es fortan. Zwei-auf-Eins-Konter, Kevin Clark mit der Chance zum Ausgleich, doch Maximilian Franzreb war zur Stelle. Solche Vorstöße gab es leider nur selten zu sehen. Weil den Eisbären irgendwie die nötige Kreativität im Offensivspiel fehlte.
Mitte des dritten Drittels aber mal die große Chance zum Ausgleich in Überzahl. Und diesmal nutzten sie diese. Man fand sofort in die Formation, ließ die Scheibe gut laufen und am Ende war es Matt White, welcher von oben abzog – 3:3 (50.).
Was einmal klappt, klappt vielleicht auch zweimal? Bremerhaven kassierte jedenfalls die nächste Strafzeit und ermöglichte den Hausherren somit das nächste Powerplay im letzten Drittel. Serge Aubin schickte die selbe Powerplay-Formation wie eben aufs Eis. Wieder fand man die Formation, wieder lief die Scheibe sehr gut und erneut zappelte das Spielgerät im Bremerhavener Tor. Yannick Veilleux lauerte im Slot auf das Zuspiel von Matt White, der sah die Nummer 38 und setzte ihn perfekt in Szene. Veilleux musste nur noch die Kelle hinhalten – 4:3 (51.).
Wie fiel die Reaktion der Gäste aus? Die waren gefrustet und Christian Wejse verkloppte mal eben Giovanni Fiore nach allen Regeln der Kunst. Da musste wohl der Frust raus bei den Gästen. Fiore musste anschließend erst einmal in die Kabine, um dort genäht zu werden. Der Faustkampf hatte sich irgendwie angedeutet, war Bremerhaven doch heute generell ganz schön ruppig unterwegs.
Acht Minuten vor dem Ende bekamen die Pinguins die Chance zum Ausgleich in Überzahl. Doch die Eisbären überstanden diese Unterzahl schadlos. So lief Bremerhaven die Zeit davon. Und egal, was die Gäste versuchten, die Defensive der Hauptstädter war zur Stelle und klärte rechtzeitig. Ganz starker Einsatz der Berliner.
Das erkannten auch die zuletzt arg gebeutelten Eisbären-Fans an, welche sich zwei Minuten vor Spielende von ihren Sitzen erhoben und ihre Eisbären feierten. Für eine starke kämpferische Leistung im Schlussdrittel, mit der man die Partie gedreht hatte und sich so den Sieg gesichert hatte. Denn man ließ hier nichts mehr anbrennen und brachte das 4:3 über die Zeit.

Ein enorm wichtiger Heimsieg für die Eisbären, welcher zudem auch noch absolut verdient war. Die Eisbären waren über die gesamte Spieldauer gesehen die bessere Mannschaft. Im ersten Drittel wackelte man nur kurz nach dem schnellen Ausgleich, fand danach aber zurück zu seinem Spiel und ging mit einer Führung in die erste Pause. Diese hätte sogar höher ausfallen können. Spätestens im Mitteldrittel aber hätten die Eisbären mit 3:1 oder 4:1 führen müssen, hatten aber Pech vor dem gegnerischen Tor. Bremerhaven hatte hingegen Glück und drehte das Spiel und lag plötzlich vollkommen unverdient hier vorne. Doch die Eisbären brachen nicht ein, kämpften sich im Schlussdrittel zurück ins Spiel und fanden einen Weg, dieses Spiel noch zu drehen und zu gewinnen. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Am Ende belohnte man sich für einen ganz starken Einsatz. Nun heißt es, im letzten Spiel am Sonntag an die heute gezeigte Leistung anzuknüpfen.

5:2 in Bietigheim! Die Eisbären zeigen eine Reaktion und beenden die Niederlagenserie

Die Niederlagenserie ist beendet: Die Eisbären Berlin haben ihr Auswärtsspiel bei den Bietigheim Steelers verdient mit 5:2 (1:0,1:1,3:1) gewonnen und damit die vier Spiele andauernde Niederlagenserie beendet. Weil man sich heute auf die einfachen Dinge konzentrierte und sein Spiel über die volle Spielzeit durchzog. Der Lohn waren die wichtigen drei Punkte in Bietigheim.

Trainer Serge Aubin hatte das selbe Personal zur Verfügung wie vor zwei Tagen in Düsseldorf (2:4). Trotzdem änderte der Berliner Trainer wieder ein wenig seine Reihen. Die drei Verteidiger-Pärchen sahen komplett anders aus – Julian Melchiori/Morgan Ellis, Frank Hördler/Frank Mauer, Eric Mik/Jonas Müller.
Die ersten beiden Sturmreihen blieben unverändert. Dagegen veränderte Aubin die letzten beiden Reihen. Manuel Wiederer kehrte aus der Defensive zurück in die Offensive und bildete die dritte Formation zusammen mit Bennet Roßmy und Giovanni Fiore. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Jan Nijenhuis, Peter Regin und Marcel Barinka.
Auch im Tor gab es eine Veränderung. Denn Juho Markkanen bekam den Start in Bietigheim.

Die Ausgangslage war klar: Es war das Kellerduell zwischen dem Tabellenvorletzten und dem Tabellenzwölften. Das erste Duell verloren die Berliner in der Hauptstadt mit 2:4. Heute wollte man Wiedergutmachung betreiben. Dafür musste aber eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Spiel von vor zwei Tagen her. Das sagen auch immer wieder die Spieler, nur lassen sie zu selten ihren Worten auch Taten folgen. War das heute auch wieder der Fall?

Den besseren Start hatten jedenfalls die Hausherren, die sich bereits beim ersten Wechsel direkt im Angriffsdrittel festsetzen konnten und zu den ersten beiden guten Chancen kamen.
Den Eisbären bot sich aber die erste Chance, in Überzahl zu agieren. Und gerade auswärts läuft das Powerplay enorm gut, da hat man eine Erfolgsquote von 40 Prozent. In Überzahl hatten Kevin Clark und Giovanni Fiore gute Chancen, konnten Sami Aittokallio jedoch nicht überwinden. Mit Ablauf der Strafe traf Fiore dann aber doch zum 1:0. Gewühl vorm Bietigheimer Tor, Fiore behielt die Übersicht und sorgte für die frühe Führung (8.).
Direkt nach dem Powerbreak waren erneut die Special Teams gefordert, dieses Mal war das Unterzahlspiel der Berliner an der Reihe. Und das Penalty Killing funktionierte sehr gut, ließ die Gastgeber nicht einmal in die Formation kommen. So verpasste Bietigheim die direkte Antwort auf den Rückstand.
Die Eisbären fortan die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder setzte man sich im Drittel der Steelers fest. Doch die Hausherren standen bis hierhin sehr kompakt in der Defensive, ließen kaum etwas zu. Und wenn doch, dann waren es Schüsse von außen, welche zu selten für große Gefahr sorgten. Aber Schüsse zum Tor sind ja generell erstmal keine schlechte Idee.
Fünf Minuten vor der ersten Pause mal eine gelungene Kombination durch Leo Pföderl und Marcel Noebels. Letzterer scheiterte aber am Steelers-Goalie. Eine weitere geniale Kombination folgte wenig später. Giovanni Fiore auf Manuel Wiederer, der wartete mit dem Pass auf Bennet Roßmy, der kam zum Abschluss, fand aber ebenso seinen Meister in Sami Aittokallio. Beide Spielzüge hätten ein Tor verdient gehabt.
Der Steelers-Goalie war auch kurz vor der erste Drittelpause nochmal im Brennpunkt, als Kapitän Frank Hördler zum Onetimer ausgeholt hatte. Die Scheibe wäre beinahe Richtung Torlinie getrudelt, doch Aittokallio rettete in letzter Sekunde. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung. Schmeichelhaft aus Sicht von Bietigheim. Die Eisbären haderten einmal mehr mit der Chancenverwertung.

Früh im zweiten Drittel gab es das zweite Powerplay für die Eisbären. Und dort machte man sehr viel Druck und hatte auch die Chance zum 2:0, leider blieb dieses Überzahlspiel aber ungenutzt. Und wie das nun mal im Eishockey ist. Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, kassierst du hinten einen. Aber was für ein „Gurken-Tor“. Bietigheim spielte die Scheibe tief, ging nach und Mathew Maione zog einfach mal von der verlängerten Torlinie ab. Irgendwie fand die Scheibe den Weg ins Tor, hinweg durch die Schoner von Juho Markkanen – 1:1 (25.).
Nun war die große Frage wieder, wie die Eisbären mit dem Rückschlag umgehen würden. Ganz cool und mit der schnellen Antwort. Kevin Clark nutzte den Rebound zum 2:1 (28.). Dem Treffer war ein klasse Forecheck hervor gegangen, welcher den Scheibenverlust der Steelers provozierte.
Die Hausherren fortan mit der Chance in Überzahl zum Ausgleich. Aber auch hier leistete das Penalty Killing der Eisbären wieder gute Arbeit und so überstand man auch diese Unterzahl schadlos.
Viele Torraumszenen bot die zweite Hälfte des Mitteldrittels nicht. Erst in der Schlussphase kam Robert Kneisler zu einer guten Chance für Bietigheim, welche Juho Markkanen aber gut parierte.
Mehr passierte anschließend nicht mehr, die Eisbären nahmen also eine knappe aber verdiente 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Im Schlussdrittel bestimmten zunächst die Eisbären das Spiel, zogen dann aber eine Strafzeit und ermöglichten Bietigheim so das nächste Powerplay. Die Steelers fanden zwar nach kurzer Anlaufzeit ihre Formation, aber das Berliner Penalty Killing ließ wenig zu und überstand somit auch die dritte Unterzahl schadlos. Erst kurz vor Ablauf der Strafzeit hatte Chris Wilkie die einzige nennenswerte Chance, aber Markkanen war zur Stelle und parierte stark.
Bietigheim dann mit einem Turnover in der neutralen Zone, was die Eisbären bestraften. Manuel Wiederer kam über rechts ins Drittel und ließ Aittokallio keine Chance – 3:1 (48.). Peter Regin hatte Wiederer klasse in Szene gesetzt.
Danach die Eisbären am Drücker, setzten sich im Drittel der Hausherren fest, schafften es aber nicht, die Führung auszubauen. Bietigheim sorgte dann aber bei einem seltenen Ausflug ins Berliner Drittel für den Anschlusstreffer. Ein Schuss von der blauen Linie von Tim Schüle, Evan Jasper hielt die Kelle in den Schuss und prompt stand es nur noch 3:2 (51.).
So stand den Eisbären hier nochmal eine heiße Schlussphase bevor. Was nicht nötig gewesen wäre, hätte man eine bessere Chancenverwertung gehabt. Durch harte Zweikämpfe war die Atmosphäre jetzt auch noch zusätzlich aufgeheizt.
Doch die Eisbären sorgten für Ruhe in der EgeTrans Arena. Tim Schüle kümmerte sich lieber um Kevin Clark, machte dadurch den Platz für Zach Boychuk frei. Sami Aittokaillo wusste für kurze Zeit auch nicht, wo die Scheibe ist und so hatte Boychuk keine große Mühe, sie im Tor zu versenken – 4:2 (56.).
Endgültig entschieden war die Partie nur 39 Sekunden später. Marcel Noebels mit dem Querpass vor das Tor, wo Zach Boychuk lauerte und auf 5:2 stellte (57.).
Dabei blieb es bis zur Schlusssirene. Die Eisbären entschieden das Kellerduell für sich und beendeten damit die vier Spiele andauernde Niederlagenserie.

Am Ende auch ein verdienter Sieg. Die Eisbären zogen ihr Spiel über 60 Minuten durch. Defensiv stand man heute definitiv besser und ließ wenig hochkarätige Chancen zu. Vorne hatte man bis zu den beiden Toren von Zach Boychuk mal wieder Probleme mit der Chancenverwertung, was am Ende aber nicht mehr wichtig war.
Die Eisbären wollten eine Antwort geben und das taten sie auch. Wichtig war vor allem heute, dass man nach den Gegentoren keinen Einbruch wie zuletzt erlitten hatte. Sondern viel mehr zeichnete die Eisbären heute aus, dass sie ihre Tore immer genau zum richtigen Zeitpunkt gemacht hatten. Das 1:0 nach einer starken Anfangsphase der Steelers. Das 2:1 kurz nach dem Ausgleich der Hausherren. Und natürlich die beiden Boychuk-Tore, welche Bietigheim den Zahn gezogen hatten. Denn nach dem 2:3 war Bietigheim nochmal nah dran am Ausgleich, aber letztendlich war es ein verdienter Sieg der Eisbären, welcher Balsam für die geschundene Seele sein sollte. Und welcher natürlich wichtig für das Selbstvertrauen ist.
Denn es war auch heute wieder zu sehen, dass man nach beiden Gegentoren kurz an sich zweifelte ob der vergebenen Chancen zuvor. Aber die Eisbären hielten den Kopf oben und spielten das souverän zu Ende. Am Ende belohnte man sich für eine engagierte Leistung und machte damit den ersten Schritt aus der Krise. Was gerade im Hinblick auf die nun anstehenden vier Tage Pause von großer Bedeutung ist. So lässt es sich ruhiger in die kurze Verschnaufpause gehen als mit der fünften Niederlage im Gepäck. Und am Dienstag sollte man dann an die heute gezeigte Leistung anknüpfen und den nächsten Sieg einfahren.

3:1 in Ingolstadt! Die Eisbären feiern den ersten Auswärtssieg der Saison – Maximilian Heim gelingt beim DEL-Debüt direkt das erste DEL-Tor

Die Eisbären Berlin haben den zweiten Sieg in der DEL in Folge eingefahren. Beim ERC Ingolstadt setzten sich die Berliner verdient mit 3:1 (0:0,2:0,1:1) durch und feierten damit den ersten Auswärtssieg in der noch jungen Saison. Youngster Maximilian Heim wird dieses Spiel besonders in Erinnerung bleiben. Er feierte heute Abend sein DEL-Debüt und krönte seine sehr starke Leistung auch noch mit seinem ersten DEL-Tor. Ganz stark, Maxi!

Eisbären-Coach Serge Aubin standen auch heute Peter Regin und Marco Nowak nicht zur Verfügung. Kapitän Frank Hördler und Jan Nijenhuis kehrten in den Kader zurück. Verteidiger Jonas Müller saß eine Sperre ab. Frank Hördler verteidigte zusammen mit Eric Mik. Julian Melchiori hatte den Allrounder Frank Mauer an seiner Seite. Morgan Ellis und Korbinian Geibel spielten wie am Mittwoch in der CHL zusammen. Eric Hördler war als siebter Verteidiger dabei. Fünf der sieben Spieler waren gelernte Verteidiger. Mauer und Eric Hördler halfen in der Defensive aus.
In der Offensive gab es nur eine Änderung im Vergleich zum Spiel gegen Mountfield. Rückkehrer Jan Nijenhuis rückte für Eric Hördler in die vierte Reihe zu Kevin Handschuh und Marco Baßler.
Und im Tor stand heute Tobias Ancicka. So sah also das letzte Aufgebot des Deutschen Meisters aus. Denn neben den bereits genannten Ausfällen fehlten auch Leo Pföderl, Brendan Guhle und Yannick Veilleux. Alle Drei haben noch nicht ein einziges Saisonspiel bestritten. Bei Pföderl sieht es dabei noch am besten mit einer Rückkehr aus. Bei Guhle und Veilleux sieht es dagegen eher noch nach längeren Pausen aus. Allen voran bei Veilleux, der sich in den letztjährigen Playoffs verletzte.

Die Ausgangslage war klar: Die Schanzer Panther gingen als Favorit in dieses Spiel. Die Mannschaft von Mark French hatte einen sehr starken Saisonstart und stand vor dem Spiel auf Platz zwei. Die Eisbären hingegen standen nur auf Platz 13. Am Sonntag hatte man gegen Düsseldorf den ersten Dreier der Saison eingefahren. Dennoch hinken die Eisbären den eigenen Erwartungen weit hinterher.

Für die Hauptstädter war es das fünfte Spiel in den letzten acht Tagen. Daher war auch heute wieder die große Frage, ob die Kraft für volle 60 Minuten reichen würde. Denn dieses Mammut-Programm absolvierten die Berliner zuletzt mit einem arg dezimierten Kader. Die Quittung dafür erhielt man am Mittwochabend im letzten Drittel, als man fünf Gegentreffer von Mountfield eingeschenkt bekam. Davor hatte man 40 Minuten überzeugend gespielt.

Foto: Ela on Tour

Heute brauchten die Berliner die ersten zwei Minuten, um im Spiel anzukommen. Die Hausherren kamen druckvoll aus der Kabine und setzten früh erste Akzente in der Partie. Danach zeigten sich aber auch die Berliner vor dem Ingolstädter Tor.
Die Schanzer hatten dann die ersten guten Chancen. Doch sowohl Jerome Flaake als auch Leon Hüttl vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Den Panthern gehörte auch das erste Powerplay in diesem Spiel. Doch das Penaltykilling der Berliner funktionierte erneut gut und durch Frank Hördler hatte man sogar diese beste Chance in Unterzahl.
Es war ein munterer Beginn in der Saturn Arena. Beide Mannschaften überbrückten schnell die neutrale Zone. Die Eisbären sogar mit einem Torschuss-Plus zur Mitte des ersten Drittels. Aber die dickste Chance gehörte Ingolstadt. Brian Gibbons steckte klasse durch zu Wojciech Stachowiak, der es gegen die Laufrichtung von Tobias Ancicka versuchte. Die Scheibe ging knapp am Tor vorbei.
Den Eisbären waren die Strapazen der letzten Tage nicht anzusehen. Die Berliner waren gut drin im Spiel und hatten selbst gute Offensivaktionen. So entwickelte sich eine sehr gut anzusehende DEL-Partie, in der es schön hin und her ging. Ein Duell auf Augenhöhe zwischen dem Zweiten und dem Dreizehnten in der Tabelle. Aber zu Saisonbeginn ist diese noch nicht so wirklich aussagekräftig.
Die Hauptstädter wirkten hellwach, vor allem auch defensiv, wo man immer wieder die Angriffe der Gastgeber durch geschickte Verteidigungsaktionen vereitelte. Torlos endete dieses gute erste Drittel in Oberbayern. Die Eisbären nahmen aber noch über eine Minute Überzahl mit ins Mitteldrittel.

Foto: Ela on Tour

Und dieses nutzten sie eiskalt aus. Kapitän Frank Hördler mit seiner ganzen Routine an der blauen Linie, wartete auf den entscheidenden Moment zum Schuss. Kevin Clark hielt die Kelle in den Schuss und zack führten die Eisbären in Ingolstadt – 1:0 nach 57 Sekunden im Mitteldrittel.
Die Eisbären liefen nun heiß und erhöhten in der 23. Spielminute auf 2:0. Morgen Ellis feuerte die Scheibe von der blauen Linie an die Bande hinter dem Tor. Von dort sprang sie zurück vor das Tor, wo Maximilian Heim lauerte und bei seinem DEL-Debüt das erste DEL-Tor erzielte. Was für ein DEL-Debüt!
Marco Baßler hatte wenig später das 3:0 auf dem Schläger, verpasste es aber knapp. Zu viel für den ERCI-Coach Mark French, der erstmal eine Auszeit nahm. Sein Team wirkte hier zu Beginn völlig von der Rolle.
Die Schanzer waren danach wieder besser drin im Spiel und auch gefährlich vor dem Berliner Tor. Doch entweder gingen die Schüsse vorbei oder aber Tobias Ancicka war zur Stelle. Der junge Berliner Goalie wusste erneut zu überzeugen. Wie auch schon am Dienstag gegen San José in den 30 Minuten, in denen er spielte.
Die Hauptstädter schafften es dann aber immer mehr, die Schanzer vom eigenen Tor fernzuhalten. Selbst fuhr man dann auch wieder Angriffe und sorgte dabei immer wieder für Gefahr. Michael Garteig verhinderte das 0:3 aus Ingolstädter Sicht.
Und auf Berliner Seite war es Tobias Ancicka, welcher mehrfach den Anschlusstreffer der Hausherren verhinderte. Einmal half aber auch das Aluminium für den Berliner Schlussmann. Insgesamt gesehen hätten die Schanzer den Anschlusstreffer verdient gehabt.
In der Schlussphase die Eisbären nochmal mit einer doppelten Überzahl. Julian Melchiroi und Giovanni Fiore vergaben aber die besten Chancen. Ingolstadt versuchte in der Zwischenzeit immer mehr zu provozieren, aber die Eisbären blieben cool und ließen sich nicht darauf ein. Die Berliner nahmen die 2:0-Führung mit in die Pause.

Foto: Ela on Tour

Die Eisbären gingen also wie am Mittwoch mit einer Führung ins letzte Drittel. Die große Frage war nun natürlich, ob diesmal die Kräfte halten würden? Zumal die Eisbären im letzten Drittel bisher nicht wirklich überzeugen konnten. Elf Gegentore im letzten Drittel in sechs Spielen macht Platz 14 in dieser Statistik. Hinzu kommen die fünf Gegentreffer vom CHL-Spiel gegen Mountfield.
Aber heute wirkten die Berliner sattelfest, ließen hinten wenig hochkarätige Chancen zu. Das war eine kompakte Mannschaftsleistung heute Abend.
Für die Vorentscheidung sorgten die Berliner dann in der 46. Spielminute. Manuel Wiederer schickte Michael Garteig mit der Rückhand in die falsche Ecke – 3:0. Das wirkte sehr abgezockt, wie die Eisbären hier heute nach vorne spielten.
Den Oberbayern fiel hier nicht wirklich viel ein, wie sie die Berliner Defensive mal knacken können. Und wenn was durchkam, dann bissen sie sich die Zähne an Tobias Ancicka aus. Der untermauerte seine Ambitionen als feste Nummer eins im Berliner Tor. Ein Torhüter-Problem, wie von vielen Fans prognostiziert, haben die Eisbären also definitiv nicht!
In den letzten fünf Minuten die Gastgeber nochmal mit einem Powerplay. In diesem zog deren Coach Mark French seinen Goalie, um mit zwei Mann mehr zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber egal was die Panther versuchten, Tobias Ancicka war zur Stelle.
Zum Shutout reichte es am Ende aber doch nicht. Den ersten Schuss von Wayne Simpson parierte Ancicka noch sehr stark, den Rebound verhinderten seine Vorderleute nicht und so war es Jerome Flaake, welcher auf 1:3 verkürzte (58.).
Die Hausherren versuchte in der Schlussphase nochmal alles, aber die Eisbären verteidigten geschlossen das eigene Tor und fuhren den ersten Auswärtssieg der Saison ein.

Foto: Ela on Tour

Ein am Ende absolut verdienter Sieg. In den ersten zwei Minuten waren die Eisbären noch nicht im Spiel angekommen. Da machten die Schanzer enorm viel Druck. Doch je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde das Selbstvertrauen der Berliner. Die zeigten anschließend eine sehr souveräne und vor allem sehr reife Leistung. Was schon erstaunlich ist, wenn man sich den arg dezimierten Kader anschaut, in dem viele Youngsters zum Einsatz kamen. Aber das fiel überhaupt nicht auf. Die Mannschaft wirkte hervorragend aufeinander abgestimmt und auch die Youngsters hatten ihren Anteil am souveränen Auswärtssieg in Oberbayern. Einen jungen Spieler will ich dann aber doch noch hervorheben: Maximilian Heim. Der absolvierte heute sein erstes DEL-Spiel und in diesem überzeugte er vollends. Das nicht nur wegen seines Tores, auch so zeigte Heim einige gute Aktionen. Trainer Serge Aubin hatte es noch vor dem Spiel gesagt: Die Personalnot ist eine Chance für die Jugend. Heute kann man sagen: Chance genutzt!

Eisbären Berlin: Sorgt der zweitbeste Angriff der vergangenen Saison erneut für viel Torgefahr?

Seit gestern läuft die neue PENNY-DEL-Saison. Heute Abend geht der 1. Spieltag weiter. Und am Sonntagnachmittag greift dann auch der amtierende Deutsche Meister in den Spielbetrieb ein. Das Ziel nach zwei Meisterschaften in Folge ist klar: Man will auch in dieser Saison wieder um den Titel mitspielen und dann den Titel-Hattrick perfekt machen. Dieses Ziel gehen die Hauptstädter mit einem stark veränderten Team an. Satte zwölf Spieler haben den Verein verlassen, ebenso viele Spieler sind aber auch neu dazu gestoßen. In unserem letzten Teil des Kader-Checks sind wir heute in der Offensive angekommen, welche wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Mit 194 Toren stellte das Team von Head Coach Serge Aubin den zweitbesten Angriff in der vergangenen Hauptrunde. Nur Finalgegner München erzielte zwei Tore mehr als Berlin. 173 Tore davon erzielte die Berliner Angreifer. 44 dieser 173 Tore erzielten sechs Stürmer, welche in der kommenden Spielzeit nicht mehr in der Hauptstadt spielen werden. Zwei dieser sechs Abgänge trafen zweistellig und hinterlassen in Berlin doch große Lücken.
Zum einen wäre da natürlich Blaine Byron zu nennen, welcher in der Hauptrunde auf 18 Tore und 24 Vorlagen kam. Seine 42 Scorerpunkte in nur 43 Spielen beweisen, wie wichtig er für die Eisbären war. In den Playoffs steigerte sich Byron nochmal deutlich und avancierte mit 14 Scorerpunkten (5 Tore/9 Assists) zum Playoff-Top-Scorer der Eisbären. Sein Abgang schmerzt die Eisbären besonders, doch die Verlockung in Schweden zu spielen, war dann für Byron doch größer, als mit Berlin erneut um die Meisterschaft zu spielen.
Er kam während der Hauptrunde, spielte sich sofort in die Herzen der Fans und hatte am Ende ebenso einen großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft. Die Rede ist von Frans Nielsen, welcher seine Karriere beendet hat. In der Hauptrunde traf der Däne in 33 Spielen zwölfmal und bereitete zudem 15 weitere Treffer vor. In den Playoffs folgten nochmal sieben Scorerpunkte (4/3). Auch sein Abgang trifft die Eisbären hart.
Die restlichen vier Abgänge im Sturm hatten natürlich auch ihren Anteil an der Meisterschaft, doch schmerzt der Verlust der vier Spieler nicht so sehr wie der von Byron und Nielsen. Mark Zengerle kam in der Hauptrunde auf 18 Scorerpunkte (6/12). In den Playoffs kam er nur noch viermal zum Einsatz, wo er keinen Punkt verbuchte. Ihn wird man in der Liga weiterhin sehen, wechselte Zengerle doch nach Straubing.
Ebenso ein Wiedersehen geben wird es mit Sebastian Streu und Dominik Bokk. Streu kam in der Hauptrunde auf sieben (4/3) und in den Playoffs auf zwei Scorerpunkte (0/2). Ihn zog es nach Iserlohn an den Seilersee. Der während der Hauptrunde nachverpflichtete Bokk kam auf elf Scorerpunkte (3/8) in 14 Hauptrundenspielen. Drei Scorerpunkte (2/1) legte er in den Playoffs nochmal nach. Er wechselte zum Aufsteiger und DEL-Rückkehrer Frankfurt.
Der letzte Abgang ist Johan Södergran, welcher ebenso während der Saison nachverpflichtet wurde. In der Hauptrunde kam er in sieben Spielen auf vier Scorerpunkte (1/3). In fünf Playoff-Spielen legte er noch ein Tor und eine Vorlage nach. Ihn zog es wie Byron nach Schweden.

Über wie viele Tore werden sich die Spieler der Eisbären Berlin in dieser Saison freuen können? (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Den sechs Abgängen im Sturm stehen sieben Neuzugänge gegenüber. Die Neuzugänge sind ein Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Mit Frank Mauer kommt ein Spieler zu den Eisbären, der weiß, wie man Deutscher Meister wird. Er wurde viermal in Folge Deutscher Meister – einmal mit Mannheim, dreimal mit München. In der vergangenen Saison brachte Mauer es in 43 Hauptrundenspielen auf 17 Scorerpunkte (5/12). Drei Vorlagen folgten dann noch in elf Playoff-Spielen. Mit ihm bekommen die Berliner enorm viel Erfahrung, die vor allem für die vielen jungen und talentierten Spieler im Kader der Eisbären von Vorteil sein kann.
Peter Regin ist der zweite erfahrene Neuzugang der Hauptstädter. Der Däne kam aus der Schweiz von Ambri-Piotta nach Berlin, wo er in der vergangenen Saison 23 Scorerpunkte (3/20) in 41 Spielen kam. Regin bringt die Erfahrung von 254 NHL-Spielen (Chicago, New York Islanders, Ottawa), zehn WM- und einer Olympia-Teilnahme mit. Er soll sozusagen die Lücke füllen, die Frans Nielsen hinterlassen hat.
Zwei junge und vor allem sehr talentierte Spieler konnten die Eisbären von direkten Konkurrenten verpflichten. Da wäre zum einen Marcel Barinka, welcher aus Köln nach Berlin kam. Mit 23 Scorerpunkten (11/12) in 48 Spielen war er der achtbester Scorer der Haie in der Hauptrunde. In der Hauptstadt will Barinka nun den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.
Den will auch Jan Nijenhuis machen, welcher aus Wolfsburg nach Berlin gewechselt ist. Mit sechs Scorerpunkten (2/4) in 46 Hauptrundenspielen weist er dabei natürlich nicht die Statistiken eines Marcel Barinkas auf. Dennoch kann man sich in Berlin auf Nijenhuis freuen, das haben seine bisherigen Auftritte in der CHL durchaus gezeigt. Er ist schnell unterwegs und hatte dabei auch viel Zug zum Tor.
Die restlichen drei Neuzugänge sind aus der Kategorie Youngsters. Von den Eisbären Juniors sind Eric Hördler und Kevin Handschuh hoch zu den Profis gezogen worden. Hördler, der Sohn von Eisbären-Kapitän Frank Hördler, sammelte dabei in 35 DNL-Spielen 31 Scorerpunkte (15/16). Handschuh kam in 33 DNL-Spielen sogar auf 40 Scorerpunkte (17/23).
Maximilian Heim kam von den Jungadlern Mannheim in die Hauptstadt. Für die Jungadler kam er in elf DNL-Spielen auf fünf Scorerpunkte (2/3).
Alle drei Youngsters sollen behutsam aufgebaut und an das Profi-Niveau herangeführt werden. Sie werden sicherlich vermehrt Eiszeit beim Kooperationspartner Weißwasser erhalten. Aber wenn in die Berlin Personalnot bestehen sollte, wird sich Serge Aubin nicht davor scheuen, die jungen Spieler ins Line-up zu werfen.

Zu den sieben Neuzugängen gesellen sich noch zehn Stürmer, welche bereits in der vergangenen Saison für die Eisbären auf Torejagd gingen. Sieben der zehn Spieler trafen dabei zweistellig. Matt White (32/41) und Marcel Noebels (21/45) waren dabei die mit Abstand besten Scorer der Berliner.
Leo Pföderl (22/30), Kevin Clark (15/24), Zach Boychuk (22/12), Giovanni Fiore (19/15) und Yannick Veilleux 13/20) scorten ebenso regelmäßig. Leider fehlen Pföderl und Veilleux aktuell verletzungsbedingt. Wann sie zurückkehren werden, steht noch in den Sternen.
Einer, der sich im Verlaufe der letzten Saison immer mehr gesteigert hat, war Manuel Wiederer. Er hat in Berlin zurück zu alter Stärke gefunden und kam am Ende auf insgesamt 17 Scorerpunkte (9/8) inklusive Playoffs.
Bennet Roßmy (2/2) und Marco Baßler (1/3) kamen auf je vier Scorerpunkte. Wobei hier das Hauptaugenmerk klar auf Roßmy liegen dürfte, dem man eine ähnliche Karriere wie Lukas Reichel zutraut. Bei der U20-WM machte er erst kürzlich auf sich aufmerksam und aktuell weilt er beim Camp der Los Angeles Kings. Es würde nicht verwundern, sollte es Roßmys letzte Saison in Berlin sein, bevor er Reichel und Kai Wissmann in die NHL folgt.

Die Eisbären Berlin verfügen auf dem Papier wieder über eine sehr tief besetzte Offensive. Diese besteht aus einem Mix von erfahrenen und jungen, talentierten Spielern. Viel wird davon abhängen, ob Peter Regin und Frank Mauer die schmerzhaften Abgänge von Blaine Byron und Frans Nielsen auffangen können. Denn diese beiden Spieler werden der Offensive der Eisbären doch deutlich fehlen.
Mit Marcel Barinka und Jan Nijenhuis hat man zwei hoffnungsvolle Talente unter Vertrag genommen. Ihnen kann man durchaus zutrauen, zweistellig zu scoren. Barinka hatte das bereits in Köln getan.
Scoren Matt White, Marcel Noebels, Zach Boychuk und Co. auch in der neuen Saison wieder so zuverlässig, kann es für die Eisbären erneut eine torreiche Saison werden. In der letzten Saison war vor allem die Unberechenbarkeit der große Faustpfand der Hauptstädter. Denn es ging von allen vier Reihen Gefahr aus. Das ist auch in dieser Saison wieder möglich.
Allerdings hängt es natürlich auch davon ab, was mit Leo Pföderl und Yannick Veilleux passiert. Beide fehlen aktuell verletzungsbedingt und lt. Sportdirektor Stéphane Richer wird bei beiden Spielern von Woche zu Woche entschieden. Wann die beiden Leistungsträger also wieder auf Torejagd gehen können, ist derzeit noch unklar. Fakt ist, dass den Eisbären dadurch zwei enorm wichtige und gefährliche Angreifer fehlen werden.
Dass es aber auch ohne sie zu Toren reichen kann, hat die Vorbereitung gezeigt, wo die Eisbären bereits schon wieder schwer auszurechnen waren. Zach Boychuk war mit fünf Toren der Top-Torjäger in der Vorbereitung inklusive CHL. Matt White und Marcel Noebels folgten mit je drei Toren. Es scheint also fast so, als ob die da gebliebenen Stürmer nichts von ihrer Torgefahr eingebüßt haben.
Nun liegt es am Trainerteam um Serge Aubin, aus den 17 Stürmern eine torgefährliche Offensive zu formen. Wenn ihm das gelingt und Leo Pföderl und Yannick Veilleux schnellstmöglich zurückkehren, dann dürfte die Berliner Offensive wieder für Angst und Schrecken sorgen.

Die Eisbären Berlin in der Saison 2021/2022: Vom letzten Platz am 1. Spieltag zur neunten Meisterschaft am Ende der Saison

Am 04. Mai 2022 endete die PENNY DEL-Saison 2021/2022 mit dem erneuten Gewinn der Deutschen Meisterschaft für die Eisbären Berlin. Geht man rein nach der Statistik, dann war das auch schon vor der Saison klar gewesen. Denn wenn der Hauptstadtclub Deutscher Meister wird, dann mindestens zweimal in Folge – 2005, 2006 – 2008,2009 – 2011, 2012, 2013 – 2021, 2022. Und wenn man diese Statistik weitergeht, dann steht also nächstes Jahr die zehnte Deutsche Meisterschaft an. Denn von 2011-2013 machten die Berliner sogar den Hattrick perfekt. Nächstes Jahr könnte man dieses Kunststück ein zweites Mal wiederholen. Doch bevor es in die neue Saison geht, steht uns erst einmal die Sommerpause bevor. Und bevor wir Euch in diese schicken, wollen wir natürlich noch einmal – wie Ihr es gewohnt seid – auf die vergangene Saison zurückblicken.

Die Eisbären sind als Titelverteidiger in die Spielzeit 2021/2022 gegangen und konnten für diese Saison das Gerüst des Meisterkaders nahezu zusammenhalten. Zwei Abgänge, die sicherlich schmerzten, war der von Ryan McKiernan in der Defensive und Lukas Reichel in der Offensive. Zwei Leistungsträger, welche einen enormen Anteil am Gewinn der achten Meisterschaft hatten, verließen die Berliner. McKiernan zog es nach Schweden (Rögle) und Reichel nach Übersee, wo die Chicago Blackhawks ihn gedraftet hatten.
Ein weiterer Abgang, der zumindest eine Lücke in die Offensive riss, war der von Kris Foucault nach Iserlohn. Die restlichen Abgänge (John Ramage, Thomas Reichel, Nino Kinder, Fabian Dietz, Mark Olver, Haakon Hänelt, PC Labrie) fielen nicht unbedingt ins Gewicht.
Denn allen Fans war klar, dass Sportdirektor Stéphane Richer schon für adäquaten Ersatz sorgen würde. Und so war es auch. In der Defensive zog er Morgan Ellis von Ligakonkurrent Ingolstadt und Nicholas B. Jensen von Düsseldorf an Land. In der Offensive wurden Manuel Wiederer (Deggendorf), Kevin Clark (Rapperswil), Yannick Veilleux (Laval Rocket), Bennet Roßmy (Lausitzer Füchse) und Blaine Byron (Ontario Reign) verpflichtet.

Damit hatte man einen guten Kader zusammen, um erneut die Deutsche Meisterschaft in Angriff zu nehmen. Die Eisbären wurden auch von den Experten als Titel-Kandidat genannt, schaute man aber rein auf das Personal, sah man vor Saisonbeginn die Adler Mannheim als am besten besetzt und somit Top-Favoriten auf den Gewinn der Meisterschaft. Das sollte sich jedoch mit den drei Nachverpflichtungen der Eisbären ändern. Durch die Transfers von Frans Nielsen, Dominik Bokk und Johan Södergran waren es auf einmal die Berliner, welche den am tiefsten besetzten Kader hatten und somit der Top-Favorit waren. Das lag aber natürlich auch am bisherigen Saisonverlauf, doch dazu später mehr.

Nichts zu holen gab es für die Eisbären Berlin in der diesjährigen CHL-Saison. (Foto: eisbaerlin.de/jasmin und walker)

Vor dem Start der PENNY DEL ging es für die Hauptstädter zunächst in der Champions Hockey League (CHL) zur Sache. Auch in die CHL-Saison war man mit hohen Erwartungen gestartet, welche man jedoch bereits nach vier Spielen enttäuscht begraben musste. Denn die ersten vier Spiele gingen allesamt verloren. Vor allem die Gegentorflut gab Anlass zur Sorge, denn man kassierte gegen Tampere sechs und fünf Gegentore, gegen Skelleftea waren es jeweils fünf Gegentore in beiden Spielen. Mit 21 Gegentoren aus vier Spielen ging die Generalprobe für den Ligastart also in die Hose.

Vor dem ersten DEL-Spiel wurde das Meisterbanner unter die Hallendecke gezogen. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und zum Saisonauftakt folgte gegen den Erzrivalen München beim 1:4 zugleich die fünfte Pflichtspielniederlage in Folge. Diese konnten die Eisbären zwar mit zwei Auswärtssiegen in Iserlohn (7:4) und in Bremerhaven (4:0) beenden. Doch stand man auf einmal vor einem anderen großen Problem. Denn kaum waren die Fans wieder in die Arena am Ostbahnhof zurückgekehrt, taten sich die Berliner enorm schwer, einen Heimsieg einzufahren. Inklusive der beiden CHL-Spiele verloren die Eisbären sechs Heimspiele in Folge. Dagegen schien man auswärts als unbesiegbar, wurden doch die ersten sieben Auswärtsspiele der Saison gewonnen. Das sorgte schon für Kopfzerbrechen bei den Eisbären-Verantwortlichen, doch das Trainerteam um Serge Aubin behielt stets die Ruhe und wies immer wieder daraufhin, dass die Mannschaft sich in einem Prozess befindet und man noch auf der Suche nach der Normalform ist. Warum es auswärts besser klappte als daheim, dafür hatte er allerdings auch keine Erklärung, behielt aber auch hier weiterhin die Ruhe.

Heimsiege waren zu Saisonbeginn eine Rarität. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und dann klappte es ja auch endlich mit Heimsiegen. Der 6:3-Erfolg gegen Lugano in der CHL machte den Anfang. In der DEL gewann man dann auch gegen Köln (6:3) und Ingolstadt (5:3). Nachdem man insgesamt sieben Pflichtspiele in Folge (DEL, CHL, Heim, Auswärts) gewann, wurde man von Schwenningen (1:3) auf eigenem Eis wieder ausgebremst.
Auswärts hatte es den Deutschen Meister dann auch erstmals erwischt. In Wolfsburg zog man beim 4:5 n.V. erstmals den Kürzeren auf fremden Eis. Beim 2:5 in Ingolstadt folgte die zweite Auswärtsniederlage in Folge und die erste nach regulärer Spielzeit. Bis zum Jahresende verlor man von den letzten fünf Auswärtsspielen aber nur noch eins – erneut in Wolfsburg (2:3 n.P.).
Zuhause feierte man in den restlichen elf Heimspielen bis zum Jahreswechsel acht Siege. Besonders eine Niederlage sorgte aber derweil für viel Gesprächsstoff – das 6:7 n.V. gegen Düsseldorf. Zum einen wegen der vielen Gegentore, zum anderen, weil man dieses Spiel trotz klarer Führung noch aus der Hand gegeben hatte.

Auswärts hatten die Eisbären-Fans diese Saison jede Menge Grund zum Jubeln. (Foto: Ela on Tour)

Doch inzwischen zeigte sich auch, dass mit den Eisbären dieses Jahr zu rechnen ist. Denn man kassierte nie mehr als zwei Niederlagen in Folge. Was eben an der enormen Auswärtsstärke der Berliner lag. Zudem punktete man zwischen den beiden Heimspielen gegen Nürnberg satte zwölf Spiele in Folge, gewann davon neun Spiele. Die Eisbären waren längst auf Platz eins der Tabelle angekommen. Den Platz sollte man auch nicht mehr abgeben.
Nach dem zweiten Heimspiel gegen Nürnberg gab es noch vier Spiele für die Eisbären bis zur Olympiapause zu absolvieren. Zwei davon gewann man (in Ingolstadt und in München), zwei davon verlor man (gegen München und in Mannheim). Mit der Niederlage gegen Nürnberg kassierte man erstmals drei Niederlagen in Serie. Als Erster ging man in die Länderspielpause. Aus dieser kam man mit fünf Siegen in Serie bestmöglich heraus. Dabei darf man aber nicht vergessen, das zwei dieser fünf Siege nach der Corona-Pause eingefahren wurden. Und zwar mit einem dezimierten Kader, was die Berliner aber nicht davon abhielt, mit 4:0 in Mannheim und 3:2 in Schwenningen zu gewinnen.

Bis zum Saisonende wechselten sich Licht und Schatten bei den Eisbären ab. Man hatte die Playoff-Teilnahme sicher, man war erneut für die CHL qualifiziert, man hatte das Heimrecht in der Tasche und am Ende auch den ersten Platz. Da ließ die Konzentration dann doch zu wünschen übrig. Zwei 2:1-Siege in Back-to-back-Spielen in München und Nürnberg folgten somit zum Ende der Hauptrunde zwei 3:6-Niederlagen gegen bzw. in Straubing. Aber das schärfte nur noch mehr die Sinne der Spieler und im letzten Hauptrundenspiel gegen Bietigheim fand man beim 5:1-Sieg zurück in die Erfolgsspur.

Als Erster gingen die Eisbären Berlin in die Playoffs und waren dort der Top-Favorit. Und doch gab es vor allem eine Baustelle, welche man die gesamte Saison über nicht in den Griff bekam, wenn gleich es zu Saisonende hin deutlich aufwärts ging. Das Powerplay, welches seit Jahren das Problemkind der Eisbären ist, war es auch in dieser Saison wieder. Mit einer Erfolgsquote von nur 18,02 Prozent war man in diesem Ranking nur auf Platz zwölf zu finden. Zu schlecht für eine Mannschaft, die das Ziel Meisterschaft hat.
Dafür stach bereits in der Hauptrunde das Penaltykilling hervor. Platz drei mit einer Erfolgsquote von 83,94 Prozent stand zu Buche. Zwischenzeitlich überstanden die Eisbären 32 Unterzahlspiele in Folge ohne Gegentor auf fremden Eis.

Kurzen Prozess machten die Eisbären Berlin im Viertelfinale mit den Kölner Haien. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Viertelfinale ging es zunächst gegen die Kölner Haie, welche sich in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt durchgesetzt hatten. Die Berliner galten als der klare Favorit und setzten sich letztendlich auch in drei Spielen souverän gegen die Domstädter durch. Einzig in Spiel eins konnte es Köln eng gestalten und verlor nur denkbar knapp mit 1:2. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre für die Haie da einiges möglich gewesen. Die beiden anderen Ergebnisse fielen da schon deutlicher aus – 5:1 in Köln und 4:0 im entscheidenden dritten Spiel in Berlin.

Hart umkämpft ging es in der Halbfinalserie der Eisbären Berlin gegen die Adler Mannheim zur Sache. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Im Halbfinale kam es zum ewig jungen DEL-Klassiker Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim. Ein brisantes Detail aus Mannheimer Sicht war sicher dieses, dass die Kurpfälzer seit 20 Jahren auf einen Playoff-Seriensieg gegen die Eisbären warteten.
Spiel eins begann aus Berliner Sicht sehr gut und man führte schnell mit 2:0. Doch die Adler gaben nicht auf und glichen aus. Auch die erneute Berliner Führung konterten die Mannheimer und zwangen die Eisbären so in Spiel eins in die Verlängerung. Die große Chance für die Adler also, das Heimrecht direkt zu klauen. Doch Manuel Wiederer hatte etwas dagegen und schoss die Berliner in der Verlängerung zum ersten Sieg. Wiederer sollte sich im Verlauf der Serie zum Adler-Schreck entwickeln.
Spiel zwei gewannen die Berliner klar mit 6:3 und alles war angerichtet für den Finaleinzug auf eigenem Eis. Doch Mannheim zog den Kopf nochmal aus der Schlinge und gewann Spiel drei in Berlin mit 5:3. Auch Spiel vier holten sich die Mannheimer (4:3) und erzwangen so den ultimativen Showdown in der Hauptstadt. Doch dort erwiesen sich die Eisbären als zu abgezockt und gewannen mit 3:0 und zogen verdient ins Finale ein. Aber die Kurpfälzer hatten den Eisbären in dieser Serie alles abverlangt.

Das Bild der Saison: Deutscher Meister 2022 Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären trafen nach fünf hart umkämpften Spielen in nur neun Tagen im DEL-Finale auf Red Bull München, welche vor dem ersten Finalspiel vier Tage frei hatten. Die Eisbären hingegen mussten keine 24 Stunden nach dem fünften Halbfinalspiel das erste Finalspiel bestreiten. Es war das erste von möglichen drei Back-to-back-Spielen für die Berliner, sollte die Finalserie über die volle Distanz von fünf Spielen gehen.
Die Eisbären schockten München in Spiel eins und lagen nach 21 Minuten mit 3:0 vorne. Doch dann ließ die Konzentration nach und man machte entscheidende Fehler, welche München ausnutzte und das Heimrecht dank eines 4:3-Sieges klaute.
In Spiel zwei erwischte München den besseren Start und ging in Führung. Doch die schnelle Antwort durch Leo Pföderl nur 35 Sekunden später war enorm wichtig gewesen. Frans Nielsen brachte die Berliner zu Beginn des letzten Drittels erstmals in Führung. Diese verteidigte man enorm leidenschaftlich, doch zwei Minuten vor dem Ende glich München doch noch aus. Es folgte die Verlängerung und dort ging es für die Hauptstädter um alles. Eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit dem Matchpuck für München gewesen. Diesen hätten sie dann nur einen Tag später in der Hauptstadt verwerten können. Doch Frans Nielsen schockte ganz München in der 84. Spielminute und sicherte den Eisbären den 3:2-Sieg in der zweiten Verlängerung und brachte somit das Heimrecht zurück nach Berlin.
Nur einen Tag später ging die Serie also in der Hauptstadt wieder von vorne los und die Eisbären hatten diesmal den besseren Start durch Zach Boychuk, was München aber schnell konterte. Am Ende war es Dominik Bokk vor der zweiten Drittelpause gewesen, welcher den 2:1-Sieg sicherte und Berlin den Matchpuck bescherte.
Zwei Tage später konnten die Eisbären ihre herausragende Saison krönen und taten dies mit einer absoluten Machtdemonstration. Mit 5:0 wurde München in eigener Halle im entscheidenden Finalspiel gedemütigt. Matt White schoss die Eisbären nach einem zuvor nicht gegebenen Tor für München auf die Siegerstraße. Er sollte noch zwei weitere Male treffen und so den Hattrick schnüren. Leo Pföderl und Frans Nielsen erzielten die anderen beiden Tore. Der Rest war Ekstase pur.

Die Eisbären Berlin haben allen Widrigkeiten in den Playoffs getrotzt. Nach fünf Spielen in neun Tagen gegen Mannheim folgten nochmal vier Spiele in nur sechs Tagen gegen München inklusive einer zweimaligen Verlängerung. Doch die Eisbären zogen das gnadenlos durch und holten irgendwo immer wieder Kraft-Reserven raus. Auch die Ausfälle von Yannick Veilleux, Zach Boychuk und Blaine Byron konnten sie nicht stoppen. Weil diese Mannschaft unglaublich zusammenhielt und Jeder für jeden kämpfte. Hinten verteidigte man mit unglaublich viel Leidenschaft und unterstützte somit den alles überragenden Mathias Niederberger im Tor. Und in der Offensive schoss man die Tore immer genau zur richtigen Zeit. Dieser unbändige Wille, dieser Charakter in der Mannschaft, diese Leidenschaft, das alles und noch viel mehr führte am Ende zur erfolgreichen Titelverteidigung.

Was aber auch ein Schlüssel zum Erfolg war, waren die Special Teams. Denn die Eisbären haben es in den Playoffs geschafft, ihr Powerplay rechtzeitig in Form zu bringen. Auf einmal klappte es in Überzahl und man traf in zwölf Spielen elfmal, was einer Erfolgsquote von 26,19 Prozent entsprach. Damit hatte man in den Playoffs das beste Powerplay. Du kannst die ganze Hauptrunde über das schlechteste Powerplay haben. Wenn es in den Playoffs auf den Punkt da ist und funktioniert, hast du alles richtig gemacht.
Auch das Penaltykilling verbesserte sich im Vergleich zur Hauptrunde nochmal deutlich. In den Playoffs war man mit einer Erfolgsquote von 92,50 Prozent das zweitbeste Team. Man ließ in 40 Unterzahlspielen nur ganze drei Gegentore zu. Auch die Special Teams hatten also ihren entscheidenden Anteil an der neunten Meisterschaft.

Goalie Mathias Niederberger wird die Eisbären Berlin nach zwei gewonnenen Meisterschaften Richtung München verabschieden. (Foto: eisbaerlin.de/Netti und Jasmin)

Wer natürlich auch seinen Anteil am erneuten Gewinn der Meisterschaft hatte, war Goalie Mathias Niederberger. Er kam in den zwölf Playoff-Spielen auf eine Fangquote von überragenden 93,56 Prozent. Dazu feierte er drei Shutouts. Und das waren nicht irgendwelche, nein, er spielte jeweils in den entscheidenden Spielen im Viertelfinale, Halbfinale und Finale zu Null – 4:0 vs. Köln, 3:0 vs. Mannheim, 5:0 in München. Das musst du erst einmal schaffen.
Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch dazu, dass Niederberger im Halbfinale schwächelte und er somit auch ein Grund war, weshalb es zu Spiel fünf kam. Wenn du auf deine eigene Leistung aber so reagierst, dann zeugt das davon, was für ein Weltklasse-Keeper Mathias Niederberger ist. Insofern schmerzt sein Abgang nach dieser Saison natürlich enorm. Der deutsche Nationaltorhüter schließt sich ja wie bereits erwartet Finalgegner München an.

Ansonsten ist es natürlich wirklich sehr schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. Denn die Meisterschaft war ein absoluter Team-Erfolg einer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft. Aber natürlich sind da die beiden Playoff-Top-Scorer Blaine Byron und Matt White (je 14 Punkte) zu nennen. Matt White hat sich mit seinem Hattrick in Spiel vier in München unsterblich gemacht. Byron hat in den Playoffs bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Auch sein Abgang wird eine große Lücke in der Offensive hinterlassen.
Über Leo Pföderl (11 Scorerpunkte) und Marcel Noebels (10) braucht man nicht viele Worte verlieren. Die beiden deutschen Nationalstürmer liefern einfach immer ab, wenn es gefordert ist. Egal ob Hauptrunde oder Playoffs. Es ist enorm wichtig, dass man diese Beiden halten konnte.
Frans Nielsen hat bei seiner letzten Karriere-Station noch einmal bewiesen, was für ein Weltstar er ist. Er steuerte in den Playoffs nochmal sieben Scorerpunkte zur Meisterschaft zu. Gerade sein Siegtor in der zweiten Overtime in Spiel zwei in München wird für immer in Erinnerung bleiben.
Manuel Wiederer ist natürlich auch zu nennen, der nach schleppendem Saisonstart, womit aber zu rechnen war, im Verlauf der Saison immer stärker wurde und in den Playoffs zu einem entscheidenden Faktor wurde. Gerade in der Halbfinalserie gegen Mannheim, wo ihm drei Tore gelangen. Gut, dass man ihn in Berlin halten konnte.
Über Frank Hördler braucht man glaube ich nicht viele Worte verlieren. Was er geleistet hat, ist unbeschreiblich. Er hat mit den Eisbären seine neunte Meisterschaft gewonnen und wurde zurecht zum Playoff-MVP gewählt. Nun hat er nur noch einen einzigen Traum: Einmal mit seinem Sohn Eric zusammen für die Eisbären Berlin spielen.
Man könnte eigentlich alle Spieler aufzählen, aber das würde den Bericht sprengen. Doch zwei Spieler muss ich noch hervorheben und das sind ganz klar Kai Wissmann und Jonas Müller. Beide haben punktetechnisch ihre beste Hauptrunde der Karriere gespielt. Beide Verteidiger kamen auf 20 Scorerpunkte (4 Tore/16 Vorlagen). In den Playoffs legten beide Spieler nochmal eine Schippe drauf und kamen auf sieben (Wissmann) bzw. sechs Scorerpunkte (Müller). Vor allen die drei Tore von Jonas Müller in den Playoffs stechen dabei natürlich heraus.
Kai Wissmann hat in dieser Saison den nächsten Schritt in seiner Karriere gemacht und wurde dafür von Bundestrainer Toni Söderholm mit der Nominierung für die WM belohnt. Diese läuft ja aktuell und da bestätigt Wissmann seine Leistungen und sorgt auch in Finnland für Furore.

Zweimaliger Meistertrainer der Eisbären Berlin: Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Die Eisbären Berlin sind gerade dabei, in eine neue Dynastie zu starten. Auch wenn viele (dazu zählt auch der Autor dieser Zeilen) Fans nicht gerade davon begeistert waren, als Sportdirektor Stéphane Richer damals Serge Aubin (Foto links) als neuen Trainer nach Berlin holte. Diese Investition hat sich mehr als gelohnt und Serge Aubin hat die Eisbären Berlin zusammen mit seinem Trainerteam um Co-Trainer Craig Streu zurück zu alter Stärke geführt. Ja, er hat sie sogar zurück an die nationale Spitze geführt. Aubin hatte seine Visionen, als er in die Hauptstadt kam. Diese setzte er bereits in der wegen Corona abgebrochenen Saison um. Bereits in der damaligen Saison hatte man den Eisbären gute Chancen eingeräumt, am Ende die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Das taten sie dann in der vergangenen Corona-Saison. Diesen Erfolg konnte Aubin in dieser Saison wiederholen und sein Ziel in der neuen Saison wird ganz klar die zehnte Deutsche Meisterschaft und der damit verbundene Hattrick sein.
Das Team dafür wird er zur Verfügung haben. Auch wenn man mit Niederberger, Byron oder Bokk wichtige Stützen im Team verlieren wird. Richer wird erneut für adäquaten Ersatz sorgen und dann werden die Eisbären auch in der nächsten Saison wieder die Gejagten sein. Denn der eingeschlagene Weg wird weiter verfolgt. Mit einem Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern werden die Eisbären ihre Vorherrschaft in der PENNY DEL verteidigen wollen. Und ein anderes Ziel, welches Serge Aubin wichtig ist, hat er auch schon angedeutet: Man will in der CHL ein Wörtchen mitreden, wenn es in der KO-Phase um das Ganze geht. Man blickt also auch nach dem erneuten Gewinn der Meisterschaft in Berlin nur nach vorne. Der Weg dieser Mannschaft ist noch lange nicht beendet. Auch in der neuen Saison wird man wieder angreifen. Und dann werden wir am Ende der Saison 2022/2023 vielleicht von der zehnten Meisterschaft berichten. Zuzutrauen ist es den Eisbären Berlin allemal.

Doch bevor es in die neue Saison geht, verabschieden wir uns erstmal in die wohlverdiente Sommerpause. Wir bedanken uns bei Euch für die Treue während der Saison. Ihr seid einfach eine klasse Community und wir hoffen, Euch auch in der neuen Saison wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir Euch eine schöne Sommerpause und alles Gute. Bleibt gesund und vor allem negativ!

3:0 gegen Mannheim! Die Eisbären Berlin ziehen ins DEL-Finale gegen den EHC Red Bull München ein!!!

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #33:

FINNNNNNAAAALLLLLEEEE!!! Die Eisbären Berlin haben das alles entscheidende fünfte Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim mit 3:0 (0:0,1:0,2:0) gewonnen und sind damit zum zweiten Mal in Folge ins DEL-Finale eingezogen. Dort trifft man bereits ab morgen Abend auf den EHC Red Bull München.

Eisbären-Coach Serge Aubin rotierte auch im alles entscheidenden fünften Spiel wieder. Nicholas B. Jensen kam zurück ins Line-up, dafür musste Johan Södergran als Importspieler auf die Tribüne. Jensen nahm den Platz in der Verteidigung neben Simon Després ein. Dort verteidigte am Dienstag noch Eric Mik. Der Allrounder rückte heute in die vierte Reihe zu Dominik Bokk und Sebastian Streu, welcher für Bennet Roßmy in den Kader kam. Die Paradereihe (Pföderl/Byron/Noebels), welche bisher noch nicht funktioniert hatte, blieb zusammen. Die zweite und dritte Reihe stellte Aubin aber um. In der zweiten Formation stürmten Giovanni Fiore, Zach Boychuk und Matt White. In der dritten waren es Kevin Clark, Manuel Wiederer und Frans Nielsen.
In der Defensive blieben Jonas Müller und Morgan Ellis genau wie Frank Hördler und Kai Wissmann zusammen. Korbinian Geibel war der nominell siebte Verteidiger. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger. Da hoffte man heute auf einen besseren und vor allem sicheren Auftritt, als es in Spiel 4 der Fall war.

Heute war es für beide Mannschaften ein „Do-or-Die-Spiel“. Der Sieger würde ins Finale einziehen, der Verlierer würde in die Sommerpause starten. Das Momentum nach zwei Siegen lag natürlich bei den Adlern. Doch die Eisbären hatten ihren Heimvorteil und die eigenen Fans als Trumpf in der Hinterhand. Dennoch war allen klar, dass der kleinste Fehler die Partie hätte entscheiden können. Ein guter Start wäre für beide Mannschaften da schon von Vorteil gewesen, um ein gutes Gefühl für das alles entscheidende Spiel zu bekommen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Der Beginn des Spiels war erwartet von vielen Zweikämpfen geprägt, gerade an der Bande. Beide Mannschaften wollten keine Scheibe verloren geben. Allen war klar, was hier auf dem Spiel stand. Es war zudem ein sehr vorsichtiger Beginn, keine Mannschaft wollte hier den ersten Fehler machen. So kam es auch dazu, dass zu Beginn des Spiels so gut wie keine Torchancen entstanden.
Die erste Chance, um sich auch mal im Angriffsdrittel festzusetzen, bot sich den Hausherren nach elf Minuten, als Denis Reul die erste Strafzeit wegen Spielverzögerung kassierte. Das Powerplay kann in diesem Spiel von sehr großer Bedeutung sein. In einem Spiel, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt. Und beinahe wären die Eisbären in Führung gegangen, doch Matt White sein Hammer schlug ans Aluminium. Das wäre der so wichtige Führungstreffer gewesen.
Aber auch die Kurpfälzer waren fünf Minuten vor dem Ende des ersten Drittel der Führung sehr nahe. Schneller Angriff der Mannheim und Borna Rendulic mit dem Handgelenkschuss, welcher ebenfalls nur ans Aluminium ging.
Zum Ende des Auftaktdrittels konnten sich die Eisbären dann mal festsetzen im Mannheimer Drittel, sie brachten die Scheibe auch immer Richtung Tor. Weil man ja weiß, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe und daraus kann immer etwas entstehen. Doch dem war in dieser Phase noch nicht so und weiter mussten die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof auf den ersten Treffer in diesem ultimativen Showdown warten.
Die nächste Chance auf das erste Tor hatten zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels die Adler, denn Giovanni Fiore kassierte die erste Berliner Strafzeit in diesem Spiel. Aber auch das Penaltykilling der Eisbären funktionierte und so stand es torlos nach 20 spannenden Minuten in Berlin.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Ganze 43 Sekunden dauerte es im Mitteldrittel bis zur Berliner Führung. Über Kevin Clark und Simon Després kam die Scheibe zu Manuel Wiederer, welcher komplett frei vor Felix Brückmann auftauchte und zum Abschluss kam. Den ersten Schuss parierte Brückmann, gegen den Nachschuss war er dann aber machtlos – 1:0 (21.). Der erste Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof war da. Und wieder mal war es Adler-Schreck Manuel Wiederer. Der trumpft in der Halbfinal-Serie groß auf.
Der psychologische Vorteil war nun also auf Seiten der Hauptstädter. Nun nahm die Partie auch an Fahrt auf. Auf der einen Seite vergab David Wolf eine gute Chance, auf der anderen Seite Matt White. Mannheim war nun auch gefordert, denn heute wussten alle Spieler, dass es bei einer Niederlage kein nächstes Spiel mehr geben würde. Das Spiel bot jetzt auf jeden Fall mehr Torraumszenen als noch im ersten Drittel. Was aber zu erwarten war, nachdem das erste Tor gefallen war. Auch die Stimmung war nun extrem laut. It´s Playoff-Time eben!
Mannheim wehrte sich und kämpfte verbissen um den Ausgleich. In einer Phase, in der sich die Kurpfälzer im Berliner Drittel festsetzen konnten, lenkte Tim Wohlgemuth einen Schuss gefährlich ab. Zum Glück für die Eisbären rettete auch hier wieder das Aluminium für die Hausherren. Die Berliner bettelten in dieser Phase so ein wenig um den Ausgleich. Sie mussten wieder zurück zu ihrem geradlinigen Spiel finden. Denn sonst wäre der Ausgleich der Mannheimer nur eine Frage der Zeit gewesen. Das Spiel der Eisbären wirkte in dieser Phase etwas zu hektisch.
Die Eisbären fanden dann aber einen Weg aus der Umklammerung der Gäste und kamen selbst wieder zu ein, zwei guten Abschlüssen. Was auf jeden Fall wichtig für das Selbstvertrauen war.
66 Sekunden vor der zweiten Drittelpause kassierten die Eisbären eine bittere und unnötige Strafe gegen Simon Després, was dafür sorgte, dass man den Rest vom zweiten Drittel und den Beginn des letzten Drittels in Unterzahl begehen würde. Die erste Minute der Unterzahlspiels killten die Berliner stark und auch Mathias Niederberger fand zurück zu alter Stärke. Was von enorm großer Bedeutung für das Berliner Spiel war. Die Eisbären nahmen die knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auch die zweite Minute des Mannheimer Powerplays überstanden die Eisbären ohne ein Gegentor, was nochmal Extra-Motivation für die evtl. letzten 20 Minuten brachte. Im Schlussdrittel musste Mannheim kommen, um das Saisonende abzuwenden. Die Eisbären hingegen waren noch 20 Minuten vom erneuten Finaleinzug entfernt. Um die Nerven aller Berliner zu beruhigen, wäre ein schnelles 2:0 schön gewesen.
Und das fiel in der 46. Spielminute. Die Eisbären hatten Überzahl beim Angriff, Blaine Byron hatte abgezogen, zunächst aber nur die Latte getroffen. Byron setzte direkt nach und stellte auf 2:0! Nun war der Weg für Mannheim enorm weit, während er für die Eisbären immer kürzer wurde, um ins Finale einzuziehen.
Die Zeit lief jedenfalls für die Eisbären und die taten danach auch mehr, um das Spiel endgültig zu entscheiden. Dabei hätte eigentlich Mannheim seinen Sturmlauf starten müssen, wollte man hier noch mit dem Finaleinzug im Gepäck die Heimfahrt antreten. Mannheim musste nun auch alles riskieren und alles nach vorne werfen, mit dem Wissen natürlich, dass man die Eisbären damit zu kontern einladen würde.
Die Kurpfälzer erhöhten nach dem Powerbreak auch den Druck und setzten sich auch immer wieder im Berliner Drittel fest. Aber die Berliner verteidigten mit enorm viel Leidenschaft und hatten zudem noch den heute sehr sicheren Mathias Niederberger zwischen den Pfosten stehen, der deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als noch am Dienstagabend in Mannheim.
Die Eisbären konzentrierten sich in der Schlussphase fast ausschließlich auf ihre Defensive und lauerten auf Konter. Auf den einen entscheidenden Konter. Aber wie stark die Eisbären das jetzt verteidigten, war schon sehr schön anzusehen. Mannheim fand einfach kein Mittel dagegen. Und das große Problem der Mannheimer? Die Zeit lief ihnen gnadenlos davon.
2:31 Minuten vor dem Ende nahm Bill Stewart seine Auszeit, um seinem Team nochmal die letzten Worte mit auf den Weg zu geben. Wenig später verließ Felix Brückmann seinen Arbeitsplatz und die Adler versuchten es fortan mit sechs Mann. Doch das nutzte Blaine Byron zur endgültigen Entscheidung aus – 3:0 (60.).

Ein am Ende verdienter Sieg für die Eisbären Berlin! Im ersten Drittel merkte man beiden Mannschaften durchaus noch die Nervosität im Spiel an, beide gingen extrem vorsichtig zu Werke und wollten keinen Fehler riskieren. Mit dem 1:0 von Manuel Wiederer wurde es ein anderes Spiel. Auf einmal ging es hin und her und beide Teams hatten gute Chancen. Zwischenzeitlich wackelten die Eisbären auch, aber sie fielen nicht. Weil Mathias Niederberger deutlich mehr Ruhe ausstrahlte als in Spiel 4 und auch seine Vorderleute dadurch ruhiger spielten. Das überstandene Unterzahlspiel zu Beginn des Schlussdrittels ebnete letztendlich den Weg zum 2:0, von dem sich Mannheim nicht mehr erholte. Zwar rannten die Adler danach nochmal an, doch die Eisbären verteidigten das bärenstark weg und sicherten sich somit den Sieg im alles entscheidenden fünften Halbfinalspiel gegen die Adler Mannheim.
Bereits morgen Abend geht es nun mit der DEL-Finalserie zwischen den Eisbären Berlin und dem EHC Red Bull München weiter. Der Vorrundenerste empfängt den Vorrundenzweiten. Die beiden besten Teams der Hauptrunde duellieren sich also im Kampf um den Meisterpokal.

6:3 in Mannheim! Die Eisbären entscheiden die Partie innerhalb von 17 Sekunden und stehen kurz vorm Einzug ins Finale

Nur noch einen Sieg bis zum Finale! Die Eisbären Berlin haben Spiel zwei der Halbfinalserie bei den Adler Mannheim mit 6:3 (0:1,1:1,5:1) gewonnen und stellen in der Serie auf 2:0. Zwei Drittel war es ein Duell auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Mannheimer. Doch im Schlussdrittel sorgten 17 Sekunden für Schockstarre im Ufo. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin wechselte auf zwei Positionen. Einmal musste er tauschen, weil Yannick Veilleux verletzt ausfiel. Ihn ersetzte Johan Södergran, welcher den Platz von Veilleux in der Reihe neben Dominik Bokk und Blaine Byron einnahm. Und in der vierten Reihe ersetzte Mark Zengerle Bennet Roßmy. Alles andere blieb gleich. Auch im Tor, wo erneut Mathias Niederberger stand.

Die Vorzeichen waren klar: Mannheim musste gewinnen, sonst würde am Sonntag in Berlin das Saisonende drohen. Die Eisbären hingegen wollten sich den Matchpuck sichern, um am Sonntag vor den eigenen Fans den Finaleinzug zu feiern. Es stand also eine sehr spannende Partie bevor.

Foto: Ela on Tour

Vom ersten Bully an war die Intensität erwartungsgemäß hoch. Beide kamen sehr engagiert aus der Kabine und wollten dem Spiel sofort ihren Stempel aufdrücken. Die Eisbären wirkten dabei aktiver als die Kurpfälzer.
Doch die Hausherren hatten im ersten Powerplay die erste dicke Chance, als Borna Rendulic nur die Latte traf. Da hatten die Berliner Glück gehabt. Sowohl die erste als auch die zweite Unterzahl überstanden die Hauptstädter ohne Gegentor. Weil das Penalty Killing nach wie vor gute Arbeit leistete.
Nach den beiden Überzahlspielen hielten die Mannheimer den Druck aufrecht und drängten die Eisbären immer wieder ins eigene Drittel. Doch die Berliner Defensive ließ nicht viel zu. Dennoch war aller höchste Vorsicht geboten.
Die Chance, sich vom Druck der Adler mal zu befreien, hatten die Eisbären nach dem ersten Powerbreak, als man selbst das erste Powerplay hatte. Doch für Gefahr konnte man in diesem nicht sorgen, zu einfallslos war das erste Überzahlspiel. Und es kam noch bitterer. Jordan Swarz kam von der Strafbank zurück, wurde alleine auf die Reise geschickt und Swarz ließ sich diese hochkarätige Chance nicht entgehen – 0:1 (14.).
Die große Frage war nun, wie die Eisbären damit umgehen würden. Denn es war der erste Rückstand der Berliner in den diesjährigen Playoffs. In den vorherigen vier Spielen ging man stets in Führung. Die Chance zur sofortigen Antwort hatte man direkt danach, als man das zweite Powerplay des Spiels hatte. Aber das Penalty Killing der Hausherren war heute enorm aggressiv und dadurch auch effektiv.
Die Eisbären wirkten ein wenig ratlos, wie sie das Abwehr-Bollwerk der Kurpfälzer knacken sollten. Mannheim wirkte spielfreudiger, hatte mehr Tempo im Spiel und sorgten immer wieder für Gefahr vor Mathias Niederberger. Nicht dauerhaft, aber man schaute immer mal wieder vor dem Berliner Tor vorbei und setzte dort Duftmarken.
Rund 80 Sekunden vor der ersten Drittelpause die Eisbären nochmal mit einem Überzahlspiel, erneut saß Jordan Swarz in der Kühlbox. Nutzen konnte man dieses bis zur ersten Drittelpause aber nicht, nahm aber noch 39 Sekunden Powerplay mit ins zweite Drittel.

Foto: Ela on Tour

Doch auch die 39 Sekunden zu Beginn des Mitteldrittels blieben ungefährlich und so hatte Mannheim keine große Mühe, das Powerplay der Berliner erneut ohne Gegentor zu überstehen.
Kurz darauf durften die Hausherren wieder in Überzahl ran. Mannheim konnte für Gefahr sorgen, weil sie ihr Überzahlspiel nicht so hektisch aufzogen wie die Berliner. Aber Mathias Niederberger war der „Fels in der Brandung“ und hielt seine Mannschaft im Spiel. In dieser Phase sah es eher nach dem 2:0 für Mannheim als nach dem 1:1 aus. Zu harmlos traten die Berliner in Spiel zwei der Halbfinalserie auf.
Im zweiten Drittel ging es anschließend mit den Special Teams weiter. Jetzt waren wieder die Hauptstädter dran, die in Überzahl ran durften. Und dieses Powerplay war das bisher beste der Eisbären in diesem Spiel. Man sorgte gut für Gefahr vor Felix Brückmann, aber Mannheim überstand auch diese Unterzahl ohne Gegentor.
Doch diesmal blieben die Berliner am Drücker und setzten Mannheim weiter unter Druck. Johan Södergran leitete das Tor ein, fuhr rum ums Tor, brachte die Scheibe hoch zur blauen Linie, von wo sie Kai Wissmann Richtung Tor abfeuerte. Vor dem Tor sorgte Manuel Wiederer für Verkehr und staubte am Ende erfolgreich ab – 1:1 (28.). Schon wieder die Berliner Nummer 15, der entwickelt sich gerade zum Adler-Schreck. Aber auch Södergran ist hier zu erwähnen, der bisher keine Rolle in den Playoffs gespielt hat. Doch wenn er gefordert ist, dann liefert er auch. Die Tiefe im Berliner Kader ist eben enorm wichtig.
Nun waren die Gäste wieder drin im Spiel und sorgten auch immer mal wieder für Gefahr. Leo Pföderl vergab dabei die beste Chance.
Danach neutralisierten sich beide Mannschaften. Beide Defensivreihen ließen kaum etwas zu. Doch dann ein Turnover von Morgan Ellis in der eigenen Zone, Florian Elias stand so frei vor Niederberger und nahm die Einladung dankend an – 1:2 (37.). Ausgerechnet Elias, der bis zum Tor gerade einmal 2:35 Minuten Eiszeit von Bill Stewart bekam. Aber diese nutzte der Youngster effektiv und sorgte für die enorm wichtige Führung für Mannheim.
Kurz vor der zweiten Drittelpause hatten die Mannheimer nochmal ein Powerplay. Das waren einfach zu viele Strafzeiten heute. Die Eisbären überstanden die Unterzahl bis zum Ende des zweiten Drittels, mussten aber zu Beginn des Schlussdrittels noch 50 Sekunden in Unterzahl ran.

Foto: Ela on Tour

Aber diese überstanden die Eisbären und nahmen somit Selbstvertrauen mit ins letzte Drittel. Danach ging es hart umkämpft weiter. Mannheim war auf der Suche nach der Vorentscheidung, Berlin nach dem Ausgleich. Sechs Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da bot sich den Eisbären die Chance, in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Bisher funktionierte das Powerplay aber noch überhaupt nicht. Und auch dieses Überzahlspiel war nicht grandios gespielt, doch vier Sekunden vor dem Ende schlug Blaine Byron zu. Marcel Noebels hatte abgezogen, Felix Brückmann ließ nur prallen, Frans Nielsen setzte nach, scheiterte jedoch und dann war es Byron, welcher ausgleichen konnte – 2:2 (48.).
Nun ging die Partie wieder von vorne los und der Druck lag auf Mannheimer Seite, denn die mussten heute eine Niederlage unbedingt vermeiden. Und die Hauptstädter blieben in der Phase danach gleich am Drücker. Man wollte das Momentum mit in die Schlussphase nehmen. Mannheim wackelte, denn der Druck der Berliner wurde nach dem Ausgleich größer. Felix Brückmann bekam jetzt ordentlich was zu tun. Blaine Byron und Zach Boychuk vergaben beste Chancen zur erstmaligen Eisbären-Führung.
Auch fortan waren die Eisbären die aktivere Mannschaft, die mehr für das Spiel taten und der Führung näher waren als die Hausherren. Und nur nochmal zur Erinnerung, die mussten heute gewinnen, wollten sie den Matchpuck der Eisbären verhindern.
Die waren dem Matchpuck fünf Minuten vor dem Ende aber sehr nahe. Kai Wissmann brachte die Scheibe ins Angriffsdrittel, verlor sie jedoch, aber Leo Pföderl war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schockte ganz Mannheim – 3:2 (55.).
Nur 17 Sekunden später wurde es noch bitterer für Mannheim. Frank Hördler legte die Scheibe für Zach Boychuk auf und der sorgte endgültig für Ruhe im Ufo – 4:2 (55.). Bill Stewart nahm danach erstmal seine Auszeit, um seine Jungs nochmal wachzurütteln.
Rund vier Minuten vor dem Ende nahm Stewart seinen Goalie vom Eis und Byron entschied die Partie mit dem Empty-Net-Goal – 5:2 (57.).
5:2 an einem 22.04. in der SAP-Arena? Da war doch mal was? Genau, nur genau anders herum. Da lagen die Adler 5:2 vorne und verspielten es am Ende noch in der Verlängerung. Würde den Kurpfälzern auch so eine Aufholjagd gelingen? Das Problem? Viel Zeit blieb den Adlern nicht mehr und jedenfalls nicht so viel wie den Eisbären damals. Aber sie konnten nochmal verkürzen, Tim Wohlgemuth mit 3:5 (58.).
Felix Brückmann ging kurz danach wieder vom Eis, Mannheim also wieder zu Sechst auf dem Eis. Zach Boychuk sagte artig „Danke“ und erhöhte auf 6:3 (59.).
Damit war die Messe hier gelesen und der Matchpuck gesichert. Die Eisbären brachten das 6:3 über die Zeit.

Am Ende ein insgesamt verdienter Sieg für die Eisbären. Im ersten Drittel hatte man fünf gute Minuten, doch danach waren die Mannheimer die bessere Mannschaft. Auch im zweiten Drittel taten sich die Berliner schwer, erst nach dem Ausgleich riss man die Partie an sich und war dem 2:1 näher als Mannheim. Ein Fehler von Morgan Ellis sorgte jedoch für die Mannheimer Führung. So gingen die Hausherren mit einer Führung ins Schlussdrittel, doch dort kamen dann die verhängnisvollen 17 Sekunden. Die Eisbären hatten innerhalb dieser Zeit von 2:2 auf 4:2 gestellt und sich somit auf die Siegerstraße gebracht. Von dem Schock erholten sich die Mannheimer nicht mehr und die Berliner ließen noch zwei Empty-Net-Tore folgen.
Zwei Drittel lang war es ein Duell auf Augenhöhe, da hatten beide Mannschaften ihre guten Phasen. Doch im Schlussdrittel brach Mannheim innerhalb von 17 Sekunden ein. Davon erholten sich die Hausherren nicht mehr und die Eisbären sind stark genug, um so eine Führung nicht mehr aus der Hand zu geben. Dafür sind sie zu routiniert und zu abgezockt.
Jetzt winkt am Sonntag der Einzug ins Finale. Dennoch sollte man sich noch nicht zu sicher sein. Denn das Spiel hätte gerade in den ersten beiden Drittel Richtung Mannheim gehen können. Man sollte die guten Dinge aus dem Spiel mitnehmen und vor allem von Beginn an so spielen wie im letzten Drittel. Und man sollte die Strafbank meiden, dann kann es am Sonntag mit dem Finaleinzug klappen.

Siegtor nach 71:47 Minuten: Manuel Wiederer schießt die Eisbären Berlin zum ersten Sieg im Halbfinale gegen die Adler Mannheim

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #31:

Wir sind erst am Anfang der Halbfinalserie und bereits jetzt sind bei vielen Eisbären-Fans die Nerven durch. Denn der Hauptstadtclub gewann Spiel eins gegen die Adler Mannheim in einer an Dramatik nicht zu überbietenden Partie knapp mit 4:3 n.V. (2:1,1:1,0:1/1:0) und gingen somit mit 1:0 in der Halbfinalserie gegen den Erzrivalen in Führung. 2:0, 3:2, 3:3, 4:3 – besser hätte Hitchcock das Drehbuch dieses Spiels nicht schreiben können. Und da kommen noch maximal vier Teile hinzu. Aus Berliner Sicht würden aber bereits zwei reichen, sofern diese erfolgreich ausgehen…

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seinen Kader auf zwei Positionen. In der Verteidigung rückte Simon Després für Korbinian Geibel wieder in den Kader. Er bildete zusammen mit Kapitän Frank Hördler ein Verteidiger-Pärchen. Eric Mik, gegen Köln noch an Hördlers Seite, war heute siebter Verteidiger. Die beiden anderen Verteidiger-Pärchen blieben gleich – Morgan Ellis/Jonas Müller und Kai Wissmann/Nicholas B. Jensen.
In der Offensive kehrte Leo Pföderl zurück ins Line-Up, Kevin Clark blieb dafür nur der Platz auf der Tribüne. Pföderl kehrte in die Paradereihe mit Marcel Noebels und Zach Boychuk zurück. Gegen Köln spielte dort noch Dominik Bokk, welcher heute den Platz von Clark in der dritten Reihe neben Blaine Byron und Yannick Veilleux einnahm. Die zweite Reihe (Fiore/Nielsen/White) und die dritte Reihe (Wiederer/Streu/Roßmy) blieben unverändert. Ebenso die Position im Tor, wo der überragende Mathias Niederberger wieder stand.

Während der Hauptrunde gewannen beide Teams je zwei Spiele – und zwar je ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Heute war es also das fünfte Aufeinandertreffen beider Mannschaften sowie der Beginn der insgesamt achten Playoff-Serie zwischen Berlin und Mannheim. Alle Beteiligten waren sich einig, von Spiel eins hing viel ab, wie die Serie am Ende ausgehen könnte. Eine Niederlage der Eisbären würde für enorm viel Druck am Freitag in Mannheim sorgen. Ein Sieg der Berliner würde das Heimrecht in Berlin behalten und für Druck in der Kurpfalz sorgen.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Auf jeden Fall war es ein anderer Start als der in die Viertelfinalserie gegen Köln. Die Domstädter waren damals eher auf zerstören aus als auf Eishockey spielen. Hier tasteten sich beide Teams zu Beginn erst einmal ab. Erst ein Wechselfehler und ein Turnover der Mannheimer sorgten für die erste dicke Chance für die Eisbären. Doch Zach Boychuk vergab diese denkbar knapp. Da wäre mehr drin gewesen.
Das erste Powerplay der Partie sorgte dann aber für die Berliner Führung. Ja, richtig gehört, Powerplaytor der Eisbären. Zach Boychuk setzte Giovanni Fiore in Szene und der überwand Felix Brückmann – 1:0 (8.). Ganze 30 Sekunden hatten die Hauptstädter dafür nur benötigt. Dein Powerplay kann noch so schlecht in der Hauptrunde gewesen sein. Wenn es zum Saison-Höhepunkt da ist und funktioniert, dann ist es genau zum richtigen Zeitpunkt da. Und das Tor war klasse herausgespielt, vor allem sehr einfach. Die Scheibe wurde tief gespielt, die Eisbären setzten direkt nach und Zach Boychuk sah schließlich Fiore im Slot stehen. Der Rest war grenzenloser Jubel auf und abseits des Eises.
Mannheim hätte aber direkt nach dem Powerbreak antworten können. Jonas Müller mit dem Fehler, Jason Bast war frei vor Mathias Niederberger, doch der Berliner Goalie bewies einmal mehr seine Extraklasse. Starker Save von der „Krake von Riga“!
Doch Ausflüge der Kurpfälzer ins Angriffsdrittel hatten eher Seltenheitswert in den ersten 20 Minuten. Die Eisbären dominierten das Spiel und setzten sich immer wieder im Mannheimer Drittel fest. Und der Druck wurde irgendwann zu groß, da schlug es erneut im Adler-Tor ein. Jonas Müller mit seinem dritten Tor in den Playoffs zum 2:0 (12.). Da bewirbt sich einer mit Nachdruck für die MVP-Krone der diesjährigen Playoffs. Ein Tor des absoluten Willens.
In der Schlussphase des ersten Drittels bot sich den Gästen die Chance zum Anschlusstreffer. Die Kurpfälzer hatten ihr erstes Powerplay. Daraus wurde sogar ein doppeltes Überzahlspiel für 53 Sekunden. Die Adler fanden direkt die Formation, ließen die Scheibe laufen und im Slot lauerte Andrew Desjardins, der zum 2:1 traf (18.). Das erste Gegentor für die Eisbären in den diesjährigen Playoffs in Unterzahl.
Da das Tor in doppelter Unterzahl fiel, hatten die Mannheimer noch ein einfaches Powerplay. Und Mannheim machte weiter Druck, wollte in dieser Situation natürlich den schnellen Ausgleich erzielen. Schüsse kamen auch auf das Berliner Tor, aber da stand ja immer noch Nationaltorhüter Mathias Niederberger, der ein ums andere Mal in höchster Not rettete. Die Hausherren überstanden die einfache Unterzahl ohne ein weiteres Gegentor und nahmen damit die knappe 2:1-Führung mit in die erste Drittelpause. Dabei hätte es auch 3:2 stehen können, denn als es mit 5-5 weiter ging hatten sowohl die Eisbären als auch Mannheim nochmal je eine dicke Chance.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Dass es am Ende überhaupt nochmal knapp wurde, lag an den unnötigen Strafzeiten der Eisbären, welche Mannheim erst wieder in die Partie zurückgebracht haben. Von daher war zu Beginn des zweiten Drittels klar, dass die Eisbären von der Strafbank fernbleiben mussten, um zurück zu ihrem bis dahin so erfolgreichen Spiel zu finden. Denn bis zur ersten Strafzeit hatten die Berliner alles im Griff und führten folgerichtig mit 2:0.
Das taten sie auch und doch mussten sie den Ausgleich hinnehmen. Jason Bast war es am Ende, der Mathias Niederberger alt aussehen ließ – 2:2 (23.). Auf einmal waren auch die rund 50 Mannheimer Fans wieder wach, die nach dem 0:2 komplett verstummt waren.
Die Eisbären waren danach so ein wenig auf der Suche zurück zu ihrem Spiel, während Mannheim Moral zeigte und das Momentum mit dem 2:2 auf seine Seite zog. Und nach einem Fehler der Berliner an der eigenen blauen Linie hatte Jordan Szwarz die dicke Chance zum 3:2 für Mannheim, doch er scheiterte an Niederberger. Den Eisbären drohte in dieser Phase so ein wenig das Spiel aus der Hand zu gleiten. Zumal sich die Fehler der Hauptstädter immer mehr häuften. Und das merkten die Mannheimer natürlich und wollten die Partie komplett drehen.
Die Eisbären fanden danach aber wieder ihre Ruhe und tasteten sich langsam wieder ran. Ja, ihnen unterliefen weiter Fehler, aber sie fanden zurück zu ihrem Spiel und hatten auch wieder Chancen. Und in der 34. Spielminute schlugen die Berliner eiskalt zurück. Yannick Veilleux schockte die Adler und sorgte für die erneute Berliner Führung – 3:2.
Die Hauptstädter schafften es jetzt wieder, Mannheim vom eigenen Tor fernzuhalten und suchten weiter den Weg in die Offensive. Man wollte noch vor der zweiten Pause den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen. Nun war Mannheim wieder stark unter Druck und die Eisbären spielbestimmend. So schnell kann das in den Playoffs gehen. Die Eisbären konnten zwar kein weiteres Tor nachlegen, gingen aber trotzdem mit einem guten Gefühl in die Kabine.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Für die letzten 20 Minuten war also Spannung garantiert. Mannheim kam sehr engagiert aus der Kabine und wollten den Ausgleich erzielen. Die Eisbären wurden somit ordentlich in der Defensive beschäftigt. Man selbst lauerte, wenn sich die Chance bot, auf Konter, um für eine vermeintliche Vorentscheidung zu sorgen.
Aber es waren die Mannheimer, welche zum 3:3 trafen. Korbinian Holzer hatte von der blauen Linie abgezogen, die Scheibe blieb vor Niederberger hängen, Tim Wohlgemuth konnte sie aufnehmen, sich sie so zurecht legen, dass das Tor leer war und zum Ausgleich einschießen (47.).
Die Partie ging nun also wieder von vorne los. Und der Ausgleich deutete sich irgendwie auch an, weil die Kurpfälzer im letzten Drittel bis dahin mehr für das Spiel taten. Das änderte sich mit dem Ausgleich aber. Denn nun waren auch die Hausherren wieder offensiv ausgerichtet und wollten erneut zurückschlagen. Die Eisbären erhöhten die Schlagzahl nun nochmal und setzten die Kurpfälzer immer stärker unter Druck. Doch noch hielt deren Goalie Felix Brückmann diesem Stand.
Es lief die 58. Spielminute, als Giovanni Fiore frei vor Brückmann auftauchte und ihn ausspielen wollte. Doch der Adler-Goalie parierte dessen Schuss und hielt seine Mannschaft somit im Spiel. Das war die Riesenchance zum Sieg in Spiel eins.
Doch die nächste bot sich in den letzten zwei Spielminuten. Borna Rendulic mit einem unsauberen Check gegen Yannick Veilleux an der Bande, welcher ihm zu recht eine Spieldauerdisziplinarstrafe einbrachte. Die Eisbären damit also für den Rest des letzten Drittels und dem Beginn einer möglichen Verlängerung in Überzahl. Chancen waren auch da, aber es blieb beim 3:3 und es ging tatsächlich in die Verlängerung.

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Diese begannen die Berliner aber mit dreiminütiger Überzahl. Eine bessere Chance bekommst du nicht, um das Spiel zu entscheiden. Und Sven Felski, den ich im Fahrstuhl in der Pause getroffen hatte, prophezeite, dass die Eisbären das Powerplay auch nutzen würden. Doch da lag er falsch, denn sie nutzten diese Riesenchance nicht. Insgesamt machte man zu wenig daraus, nur ein-, zweimal wurde es brenzlig vor Felix Brückmann.
Sechs Minuten war die Verlängerung alt, da kassierten die Eisbären eine Strafzeit wegen Beinstellens, Giovanni Fiore musste auf die Strafbank. Nun also für die Gäste die dicke Chance, um Spiel eins und das Heimrecht zu klauen. Doch das Penalty Killing war zur richtigen Zeit da und so überstand man diese Unterzahl schadlos.
Danach die Eisbären so richtig am Drücker. Man erspielte sich hier ein klares Übergewicht in der Verlängerung und hatte auch beste Chancen. Einzig das Glück im Abschluss fehlte bis hierhin. Mannheim konnte dem druckvollen Spiel der Berliner kaum etwas entgegensetzen und war nur in der eigenen Defensive beschäftigt. Und in der 72. Spielminute war es dann so weit. Manuel Wiederer schoss die Eisbären nach einem Bullygewinn ins Glück – 4:3. Sieg eins war eingetütet. Der Rest war grenzenloser Jubel in der Arena am Ostbahnhof. Und wir sprechen hier gerade einmal von Spiel eins der Halbfinalserie und die Nerven sind bei vielen Fans bereits jetzt durch.

Aber man machte es spannender als gedacht. Im ersten Drittel hatte man alles im Griff, führte verdient mit 2:0, ließ Mannheim aber durch unnötige Strafzeiten wieder ins Spiel kommen. Im Mitteldrittel belohnten sich die Kurpfälzer dann für eine engagierte Leistung und glichen aus. Die Eisbären wackelten, fielen aber nicht und gingen erneut in Führung. Im Schlussdrittel allerdings schlugen die Mannheimer wieder zurück und sorgten für die Verlängerung. Dort ließen die Hausherren erst eine Riesenchance in Überzahl ungenutzt, überstanden dann selbst eine Unterzahl, ehe Manuel Wiederer zum Hammer ausholte.
Damit krönte er seine heutige Leistung, denn vor dem Tor hatte er bereits zwei Tore vorbereitet. Drei Scorerpunkte im ersten Halbfinalspiel, kann gerne so weitergehen.
Die Eisbären werden ihre Lehren aus diesem Spiel ziehen, in dem bei weitem nicht alles rund lief. Die Schwankungen im Spiel werden sicherlich ein Thema sein, ebenso die Turnovers. Aber gleiches gilt ja auch für Mannheim. Beide Teams hatten Licht und Schatten in ihrem Spiel. Beide hatten ihre guten Phasen, beide haben Moral bewiesen. Am Ende hatten die Eisbären in Spiel eins das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Doch das war eben nur Spiel eins, am Freitag folgt der zweite Teil der Halbfinalserie und dann wollen die Adler sicher Revanche nehmen.