Die Eisbären Berlin haben einen perfekten Saisonstart hingelegt. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Vizemeister Ingolstadt gewannen die Hauptstädter das erste Auswärtsspiel der Saison bei der Düsseldorfer EG knapp mit 3:2 (1:0,1:1,1:1). Bis zur Schlusssirene mussten die Berliner um den Sieg zittern, doch am Ende hielt Jake Hildebrand die drei Punkte fest. Zudem überzeugten die Special Teams mit einem Shorthander und zwei Powerplaytoren.
Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte dasselbe Personal wie beim Saisonauftakt gegen Ingolstadt zur Verfügung, änderte aber dennoch ein wenig sein Line-up. So bekam in der Defensive Morgan Ellis mit Eric Mik einen neuen Verteidiger-Partner. In der Offensive tauschten Leo Pföderl und Ty Ronning die Reihen. Somit kam es zur Wiedervereinigung der einstigen Paradereihe mit Pföderl, Marcel Noebels und Blaine Byron. Ronning stürmte an der Seite von Frederik Tiffels und Zach Boychuk. Manuel Wiederer rückte an die Seite von Yannick Veilleux und Tobias Eder, für den es als ehemaliger Düsseldorfer ein besonderes Spiel war. Als zusätzliche Stürmer standen noch Michael Bartuli ind Maximilian Heim zur Verfügung.
Nach seinem starken Heim-Debüt durfte Jake Hildebrand auch heute von Beginn an das Berliner Tor hüten.
Für die Eisbären ging es darum, den nächsten Sieg einzufahren. Was aber nicht einfach werden sollte, tat man sich doch in den vergangenen Jahren stets schwer im Rheinland. Doch der heutige Gegner litt unter argen Personalsorgen und wollte zudem den Fehlstart verhindern. Am 1. Spieltag hatte die DEG mit 2:4 in München verloren.
Guter Beginn der DEG, aber die Eisbären mit dem Tor in Unterzahl
Den ersten Triumph feierte die DEG schon vor dem ersten Bully. Ihr Top-Goalie Henrik Haukeland hat gleich mal für satte sechs Jahr im Rheinland verlängert. Das ist mal eine Ansage der DEG. Der Jubel war dementsprechend riesig in der Arena. Es blieb zu hoffen, dass es der einzige Jubelschrei der DEG-Fans bleiben würde.
Diese Meldung verlieh der DEG zunächst einmal Flügel, denn die Hausherren legten richtig gut los und sorgten früh für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand. Aber auch die Eisbären versteckten sich hier nicht in der Anfangsphase. Ein munterer Auftakt in den DEL-Klassiker mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Victor Svensson hätte den Aufwand der DEG auch beinahe belohnt, als er frei vor Hildebrand auftauchte. Aber der Berliner Goalie packte die Fanghand aus. Starker Save von Jake!
In der zweiten Hälfte des ersten Drittels gab es die ersten Strafzeiten, vor allem gegen die Eisbären. Doch das starke Penalty Killing der Berliner ließ kaum etwas von der DEG zu. Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Manuel Wiederer tauchte in Unterzahl frei vor Haukeland auf und düpierte den DEG-Goalie – 1:0 (17.). Das aggressive Penalty Killing der Eisbären sorgte für den Scheibengewinn und dann behielt Wiederer die Nerven vor dem Tor.
Zum Ende hin durften die Gäste auch nochmal in Überzahl ran. Dort fanden die Eisbären schnell in ihre Aufstellung, ließen die Scheibe sehr gut laufen und waren dem 2:0 sehr nahe. Doch das fiel nicht, weshalb es mit einer am Ende verdienten 1:0-Führung für die Berliner in die erste Drittelpause ging. Verdient aufgrund der letzten zehn Minuten.
Anschlusstreffer bringt die DEG zurück ins Spiel
Früh im zweiten Drittel mussten die Hauptstädter erneut in Unterzahl ran. Aber das Penalty Killing heute einfach überragend bis hierhin. Die aggressive Spielweise in Unterzahl machte es der DEG enorm schwer, überhaupt einmal in die Formation zu kommen. Dennoch waren das einfach zu viele Strafzeiten, was sich im weiteren Spielverlauf auch durchaus rächen könnte.
Zur Abwechslung waren anschließend die Gäste mal wieder in Überzahl. Die Scheibe lief sehr gut, aber der letzte Pass wollte zunächst nicht ankommen. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe fand aber ein Pass von Frederik Tiffels Tobias Eder im Slot und der ehemalige Düsseldorfer ließ sich diese Chance nicht entgehen – 2:0 (28.). Dabei ist es doch eigentlich eine Spezialität von Ex-Eisbären, gegen ihr Team zu treffen. Aber uns sollte es egal sein, schönes Tor von Tobi!
Die Hausherren mussten sich kurz schütteln, doch das dauerte nicht lange. Kapitän Philip Gogulla brach auf links durch und überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Nachmittag – 2:1 (31.).
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Es ging hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Beide Goalies bekamen nun ordentlich was zu tun.
Die Rheinländer blieben am Drücker und hatten im Powerplay durchaus die Chance zum 2:2, aber die Eisbären überstanden auch die nächste Unterzahl schadlos. Doch die DEG schnupperte am Ausgleich.
Zwei Minuten vor dem Ende war Jake Hildebrand blitzschnell mit dem Schoner zur Stelle, als es Philip Gogulla aus dem Slot probierte. Der Berliner Goalie lenkte die Scheibe an den Pfosten.
Inzwischen wäre der Ausgleich für Düsseldorf durchaus verdient gewesen, so ehrlich muss man an dieser Stelle sein. Aber die Eisbären nahmen die knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.
Bennet Roßmy bringt die Spannung zurück
Im Schlussdrittel war die DEG erneut nah dran am Ausgleich, hatten das leere Tor vor Augen, doch sie trafen die Scheibe nicht richtig. Und wie es dann meistens im Sport so ist. Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, bekommst du sie hinten rein. Die Berliner in Überzahl, ließen die Scheibe sehr gut laufen und die DEG-Spieler überhaupt nicht wechseln. Und so spielte man die Düsseldorfer müde und Yannick Veilleux netzte ein – 3:1 (45.). Ein enorm starkes Powerplay, wo die DEG nicht mal in die Nähe der Scheibe kam.
Damit hatten bis hierhin alle drei Stürmer der ersten Reihe getroffen. Die drei Spieler harmonieren richtig gut miteinander. Und auch das ist etwas, was die Eisbären in diesem Jahr unberechenbar macht. Denn alle dachten heute, die ehemalige Paradereihe um Noebels, Pföderl und Byron würde der Schlüsselfaktor in diesem Spiel werden. Doch dann waren es Wiederer, Eder und Veilleux.
War die Partie damit entschieden? Nein! Denn die DEG gab nicht auf und blieb dran. Victor Svensson scheiterte noch an Hildebrand, bekam aber erneut die Scheibe und hatte das Auge für Bennet Roßmy im Slot. Der ehemalige Berliner packte den Onetimer aus und hämmerte die Scheibe ins Tor – 3:2 (51.). Da war es also dann doch wieder, das Tor eines ehemaligen Eisbären-Spielers. Diese Serie hätte nun nicht unbedingt fortgesetzt werden müssen.
Die Partie wurde nun deutlich hitziger. Was sich auch in den Zweikämpfen widerspiegelte. Die DEG drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich, die Eisbären kamen in dieser Phase kaum noch vor das Düsseldorfer Tor. Man konnte so auch kaum mal für Entlastung sorgen.
Als die DEG ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, wurde der Druck der Hausherren noch größer. Jake Hildebrand rückte immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Mehrfach musste der Berliner Goalie retten. Der Ausgleich der Gastgeber lag in der Luft. Und Sekunden vor der Schlusssirene lag die Scheibe vor der Linie, aber Julian Melchiori räumte das Spielgerät weg und sorgte somit dafür, dass die drei Punkte am Ende mit in die Hauptstadt gehen. Was für eine irre Schlussphase mit dem besseren Ende für die Eisbären Berlin!
Am Ende waren Jake Hildebrand und die Special Teams (ein Shorthander/zwei Powerplaytore) die Hauptgründe für den Auswärtssieg.