5:0 gegen Nürnberg! Leo Pföderl mit einem Doppelpack und Jake Hildebrand mit seinem ersten Shutout im Eisbären-Trikot

WalkersBarenNews 2023/2024 – #4

Die Eisbären Berlin haben zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Niederlagen in Folge gewann man am Sonntagnachmittag sein Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers. Am Ende setzte man sich vor 14.030 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena hochverdient mit 5:0 (1:0,3:0,1:0) durch und feierte damit im zweiten Heimspiel der Saison den zweiten Heimsieg.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte seinen Kader auf zwei Positionen. In der Verteidigung nahm Marco Nowak die Rolle des siebten Verteidigers ein, Korbinian Geibel rückte dafür an die Seite von Morgan Ellis. Eric Mik stand nicht im Kader. Und in der Offensive rückte Eric Hördler für Michael Bartuli an die Seite von Yannick Veilleux und Manuel Wiederer in die vierte Reihe. Im Tor begann erneut Jake Hildebrand. Einige Fans hatten heute eigentlich mit einer Pause für den Neuzugang gerechnet und stattdessen Nikita Quapp im Tor erwartet.

Die Ausgangslage war klar: Nach zwei Niederlagen in Folge wollten die Berliner zurück in die Erfolgsspur finden. Die Vorzeichen dafür standen nicht schlecht, hatte der heutige Gegner Nürnberg doch seine bisherigen beiden Auswärtsspiele verloren. In der vergangenen Saison gewannen beide jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel.

Jubel der Eisbären-Spieler über das 1:0 von Leo Pföderl. (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl sorgte für die Führung

Leicht nervöser Beginn ins Spiel der Eisbären, denen zu Spielbeginn zu viele unnötige Scheibenverluste unterliefen. Die Berliner fanden so nach und nach ins Spiel und suchten dann auch den Weg in die Offensive, doch die Schüsse stellten Nürnbergs Goalie Niklas Treutle bis hierhin vor keine größeren Probleme.
Fortan entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel mit Vorteilen für die Hausherren. Die Gäste lauerten auf Fehler der Eisbären, um dann blitzschnell umzuschalten. Nur gelangen ihnen solche Umschaltmomente eher weniger, weil die Berliner Defensive das bis hierhin stark weg verteidigte.
Mit zunehmender Spieldauer lag das 1:0 für die Hausherren in der Luft und nach zwölf Minuten war es dann auch soweit. Leo Pföderl war der Torschütze gewesen, musste nur noch abstauben.
Den Gästen aus dem Frankenland bot sich aber die schnelle Chance zum Ausgleich, denn die Ice Tigers hatten das erste Powerplay der Partie. Und dort stellen die Franken das zweitbeste der Liga. Davon war hier aber mal so rein gar nichts zu sehen. Das Penalty Killing der Hauptstädter ließ die Nürnberger nicht mal in die Formation kommen und somit verpuffte die erste Überzahl der Gäste gefahrenlos.
Vorne waren die Gäste harmlos, hinten standen sie inzwischen gehörig unter Druck. Die Eisbären drängten auf das 2:0, verpassten dieses aber bis hierhin mehrfach.
Nürnberg bekam gegen Ende des ersten Drittels ein zweites Powerplay, das sah schon deutlich gefährlicher aus als das erste, aber Jake Hildebrand ließ bisher keine Scheibe durch. Die Gäste kamen durch die beiden Überzahlspiele besser ins Spiel und kamen so auch zu den ersten gefährlichen Angriffen im Spiel. Doch noch hielt die Defensive der Hausherren dem Druck der Gäste stand, weshalb es nach 20 Minuten 1:0 für die Eisbären stand.

Läuft so langsam aber sicher heiß: Leo Pföderl (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Spielfreudige Eisbären erhöhen auf 4:0

Zu Beginn des zweiten Drittels die Eisbären wieder mit mehr Offensivaktionen. Aus allen Rohren feuerten die Berliner Spieler, aber Niklas Treutle war stets zur Stelle. Das Spiel spielte sich in den Anfangsminuten fast ausschließlich im Nürnberger Drittel ab. Nürnberg konnte selten mal für Entlastung sorgen.
Mit fortlaufender Spieldauer konnten die Franken aber auch mal wieder Angriffe fahren und sorgten dort auch immer mal wieder für Gefahr, aber nach wie vor kamen sie nicht vorbei an Jake Hildebrand. In dieser Phase war es ein ständiges hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Aber die Eisbären waren es, welche trafen. Scheibengewinn der Eisbären hinter dem Tor durch Zach Boychuk, Marcel Noebels spielte die Scheibe in den Slot, wo Leo Pföderl angerauscht kam. Der ehemalige Nürnberger tat seine Ex-Kollegen heute gehörig weh – 2:0 (28.). Die Nummer 93 läuft so langsam aber sicher heiß. Dafür hat er sich den richtigen Gegner ausgesucht.
In Überzahl hätten die Hausherren beinahe das 3:0 erzielt, aber zwei dicke Chancen vereitelte Niklas Treutle. Kurz darauf die Gäste aus Nürnberg mit einem Mann mehr auf dem Eis und der Chance zum Anschlusstreffer, doch das zweitbeste Powerplay der Liga hatte heute gehörig Sand im Getriebe.
Die Eisbären hingegen konnten in der Schlussphase des zweiten Drittels ein Powerplay nutzen. Ben Finkelstein brachte die Scheibe von der blauen Linie auf das Tor, dort blieb sie zunächst hängen. Der Doppelpacker Pföderl spitzelte die Scheibe blitzschnell rüber zu Blaine Byron, welcher sie im Nürnberger Tor unterbrachte – 3:0 (35.). Leo Pföderl damit bisher an allen drei Toren gegen seinen Ex-Verein heute Nachmittag beteiligt.
Nun liefen die Eisbären richtig heiß und drohten Nürnberg auseinander zu nehmen. Über Morgan Ellis und Manuel Wiederer kam Tobias Eder an die Scheibe und netzte zum 4:0 ein (37.). Wow, was für ein Drittel der Hauptstädter gegen mittlerweile überforderte Nürnberger!
Kurz vor Drittelende hätten die Eisbären auf 5:0 stellen können, doch die Chancen im Überzahl blieben ungenutzt. Somit blieb es beim hochverdienten 4:0 nach 40 Minuten.

Zeigte heute wieder eine starke Leistung im Berliner Tor und feierte den ersten Shutout der Saison: Jake Hildebrand (Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur)

Jake Hildebrand hält sein Tor sauber

Ebenso ungenutzt blieb ein Powerplay der Hauptstädter zu Beginn des Schlussdrittels, was angesichts des komfortablen Vorsprungs nicht sonderlich schmerzte. Nürnberg versuchte zu Beginn direkt den Anschlusstreffer zu erzielen, aber nach wie vor war kein vorbeikommen an Jake Hildebrand, welcher bis hierhin eine tadellose Leistung zeigte. Auch per Penalty war der Berliner Goalie heute nicht zu überwinden.
Während die Eisbären in der Folge weiter am fünften Treffer arbeiteten, versuchte Nürnberg weiterhin wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Die Berliner waren dem 5:0 aber deutlich näher als die Franken dem 4:1. Und so kam es am Ende auch. Yannick Veilleux zog mit viel Speed Richtung Tor, legte die Scheibe anschließend für Zach Boychuk ab und der erhöhte auf 5:0 (58.).
Dabei blieb es am Ende auch. Die Berliner feierten einen souveränen und nie gefährdeten Heimsieg gegen auswärts weiterhin sieglose Nürnberger. Neben Leo Pföderl, der einen Doppelpack erzielte, war Goalie Jake Hildebrand der überragende Mann des Nachmittags. Der neue Goalie feierte im sechsten Spiel für die Eisbären Berlin seinen ersten Shutout. Saubere Leistung, Jake!

2:4 in Mannheim! Die Eisbären kassieren beim Erzrivalen die erste Saisonniederlage

Am vierten Spieltag hat es die Eisbären Berlin erwischt: Ausgerechnet beim Erzrivalen Adler Mannheim verloren die Hauptstädter mit 2:4 (1:2,1:1,0:1). Am Ende scheiterte man am sehr starken Arno Tiefensee im Adler-Tor. Insgesamt war es aber eine sehr intensive Partie, in der sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegneten. Am Ende hatten die Kurpfälzer aber das Bessere Ende auf ihrer Seite.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Auswärtssieg in Augsburg rein gar nichts an seinen Reihen. Auch im Tor blieb alles unverändert, Jake Hildebrand hütete erneut das Berliner Tor.

Die Eisbären wollten im vierten Spiel den vierten Sieg einfahren, einfach sollte das aber nicht werden. Schließlich traf man auf den Verfolger und Erzrivalen Mannheim. Die Adler hatten im Vorfeld dieser Partie zwei von drei Spielen gewonnen und die einzige Niederlage erst nach Penaltyschießen kassiert. Vergangene Saison gewannen die Berliner beide Auswärtsspiele in der Kurpfalz. So durfte es heute gerne weitergehen.

Denis Reul gegen Yannick Veilleux. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Drei Tore nach sechs Minuten

Der Start glückte jedenfalls nicht. Denn die Mannheimer legten einen guten Start hin und gingen durch Maximilian Eisenmenger mit 1:0 in Führung (3.).
Aber die Antwort der Eisbären ließ nicht lange auf sich warten. Leo Pföderl mit dem Zuspiel vors Tor auf Zach Boychuk und der vollendete eiskalt gegen Arno Tiefensee – 1:1 (4.).
Spitzenspiel stand auf diesem Spiel drauf, Spitzenspiel war hier von Beginn an drin. Es gibt eben Spiele, die willst du einfach nicht verlieren.
Doch wie bereits erwähnt sollte es nicht einfach werden. Schon gar nicht, wenn man auf der Strafbank sitzt. Kai Wissmann musste in die Kühlbox und drei Sekunden später klingelte es erneut im Berliner Tor. DEL-Top-Scorer Matthias Plachte überwand Jake Hildebrand in Überzahl – 1:2 (6.).
Was für ein Start in der SAP-Arena. Beide Mannschaften waren hoch motiviert in dieses Spiel gegangen, was man an der Intensität deutlich merkte. Und was gehört zu einem Duell zweier Erzrivalen? Natürlich, eine Schlägerei! Denis Reul und Yannick Veilleux tauschten ein paar Nettigkeiten aus.
Die Adler danach in Überzahl und auch in der Formation, doch dieses Mal gelang den Hausherren kein weiterer Treffer.
Im weiteren Spielverlauf blieb es weiterhin intensiv. Es ging rauf und runter, beide Mannschaften suchten immer wieder den Weg Richtung Tor. Mannheim mit dem leichten optischen Übergewicht, aber auf Jake Hildebrand war Verlass. Nach intensiven 20 Minuten stand es 1:2 aus Berliner Sicht.

Ty Ronning erzielte das 2:2. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Schneller Ausgleich der Eisbären, aber Mannheim legt zum dritten Mal vor

38 Sekunden waren im zweiten Drittel gespielt, da glichen die Berliner bereits aus. Scheibengewinn der Eisbären, dann ging es schnell und Ty Ronning mit dem 2:2 (21.).
Danach ging es weiter sehr intensiv zur Sache, Mannheim war auf der Suche nach einer Antwort und setzte sich sehr lange im Berliner Drittel fest. Zum Glück aus Sicht der Eisbären gelang ihnen in dieser Phase aber nicht der erneute Führungstreffer. Glück hatten die Eisbären nochmal, als David Wolf frei vor Hildebrand zum Abschluss kam. Doch sein Schuss klatschte nur an den Pfosten.
Im zweiten Drittel wechselten sich die Phasen ab, in denen eine Mannschaft das Übergewicht hatte. Mitte der Partie waren es nämlich die Eisbären, welche die aktivere Mannschaft waren. Aber genau wie Mannheim konnten auch die Berliner diese Phase nicht nutzen.
Aber in der Schlussphase konnten die Adler dann treffen. Mannheim setzte stark nach, Markus Hännikäinen zog vors Tor, legte die Scheibe dann rüber zu Jyrki Jokipakka, welcher die Adler zum dritten Mal an diesem Nachmittag in Führung brachte – 2:3 (36.). Das war zugleich auch der Pausenstand nach 40 Minuten.

Endstation Arno Tiefensee: Der Mannheimer Goalie ließ die Berliner Spieler im letzten Drittel verzweifeln. (Foto von City-Press GmbH Bildagentur)

Tiefensee lässt die Eisbären verzweifeln

Im Schlussdrittel arbeiteten die Eisbären am Ausgleich, konnten aber das Powerplay zu Beginn des Drittels nicht nutzen. Auch danach blieben die Berliner dran, aber nach wie vor war Arno Tiefensee im Adler-Tor nicht zu bezwingen.
Auf der Gegenseite waren aber auch die Adler bei einem Wechsel enorm gefährlich. Jake Hildebrand musste in dieser Sequenz gleich zwei-, dreimal retten. Es blieb weiterhin ein enorm spannendes Spiel zwischen den beiden Erzrivalen.
Auch in der Folge stand Hildebrand weitere Male im Mittelpunkt und hielt die Chance der Eisbären auf etwas Zählbares am Leben. Doch um Punkte mitzunehmen, musste man auch mal wieder was nach vorne machen, was in dieser Phase nicht der Fall war.
Sieben Minuten vor dem Ende war das dann der Fall und beinahe hätte es im Mannheimer Tor geklingelt. Aber Tobias Eder traf leider nur den Pfosten. Kurz darauf Powerplay für die Eisbären und die Chance zum Ausgleich. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe hatte Marcel Noebels per Onetimer die Chance, aber auch hier war Tiefensee zur Stelle.
Den Berlinern lief so langsam aber sicher die Zeit davon. Die Hauptstädter bauten in der Schlussphase auch nochmal ordentlich Druck auf, aber die Mannheimer Defensive stand äußerst kompakt vor dem Tor. Man kam dennoch zu dicken Chancen, aber entweder stand Arno Tiefensee und bei einer Szene sogar Denis Reul im Weg. Da war das Tor leer gewesen. Wahnsinn!
Serge Aubin nahm am Ende seine Auszeit und zudem Goalie Jake Hildebrand zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das nutzten die Adler zur Entscheidung. Die Scheibe wurde raus gechippt, Kris Bennett gewann das Laufduell und traf ins verwaiste Berliner Tor – 2:4 (59.).
Somit kassierten die Eisbären im vierten Spiel die erste Saisonniederlage. Dass die irgendwann mal kommen würde, war klar. Aber Niederlagen in Mannheim sind nie schön. Chancen zum Ausgleich hatte man, aber am Ende ließ Teufelskerl Arno Tiefensee keine Scheibe mehr durch.

Dritter Sieg im dritten Spiel: Eisbären gewinnen mit 4:1 in Augsburg

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Freitagabend gewann man auch sein drittes Saisonspiel. Bei den Augsburger Panthern setzten sich die Berliner verdient mit 4:1 (2:0,1:1,1:0) durch. Damit steht man nach drei Spieltagen auf Platz zwei und ist neben Köln die einzige Mannschaft, welche in dieser Saison noch nicht verloren hat.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Line-up wieder etwas. In der Defensive blieben die Pärchen gleich, lediglich Marco Nowak stand heute nicht im Kader. Dafür gab Neuzugang Lean Bergmann sein Debüt im Eisbären-Trikot. Marcel Noebels und Leo Pföderl bekamen mit Zach Boychuk heute einen neuen Reihenpartner. Boychuk tauschte die Reihe mit Blaine Byron, welcher heute der Center zwischen Frederik Tiffels und Ty Ronning war. Bergmann bildete die dritte Reihe zusammen mit Tobias Eder und Maximilian Heim. Und die nominell vierte Reihe bestand heute aus Yannick Veilleux, Manuel Wiederer und Michael Bartuli. Wow, was für eine vierte Reihe!
Im Tor stand natürlich wieder unser „Spieler der letzten Woche“ Jake Hildebrand.

Für die Eisbären ging es darum, den dritten Sieg im dritten Spiel einzufahren. Einfach sollte es in Augsburg aber nicht werden, sind doch Auswärtsspiele im Curt-Frenzel-Stadion nie leicht. Zumal der AEV nach zwei Niederlagen zum Saisonstart bereits unter Druck stand.

Brachte die Eisbären in Augsburg mit 1:0 in Führung: Blaine Byron (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Hildebrand stark, Byron und Eder treffen

Die Hausherren hatten sich auf jeden Fall viel vorgenommen für ihr Heimspiel, aber das ist bekanntlich nichts Neues in Augsburg. Dort gilt es fast immer für die Gegner, die ersten zehn Minuten schadlos zu überstehen. Das gelang den Eisbären und noch viel besser, sie gingen sogar in Führung. Ty Ronning erkämpfte dank starkem Forechecking die Scheibe an der gegnerischen blauen Linie und brachte sie anschließend Richtung Tor. Blaine Byron fälschte sie unhaltbar für Dennis Endras ab und so führten die Berliner früh in Augsburg – 1:0 (5.).
Den Panthern bot sich aber schnell die Chance zum Ausgleich in Überzahl. Doch das Penalty Killing der Eisbären ließ enorm wenig zu. Die beiden Schüsse, die auf das Tor kamen, waren eine sichere Beute von Jake Hildebrand.
Und was machten die Eisbären in der Offensive? Die waren heute eiskalt. Tobias Eder kam über rechts ins Angriffsdrittel und zog trocken ab – 2:0 (10.). Die Augsburger waren hier offensiv immer wieder präsent, aber glücklos im Abschluss, weil Jake Hildebrand derzeit in Top-Form ist. Die Berliner agierten im Stile einer Top-Mannschaft und nutzten ihre Chancen effektiv.
Beide Teams im weiteren Verlauf des ersten Drittel nochmal mit einem Powerplay, aber weitere Tore sollten nicht fallen. So führten effektive Berliner nach 20 Minuten mit 2:0 bei guten Augsburgern. Die Spieler wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten und fuhren allesamt zu Goalie Jake Hildebrand, der die Null im ersten Drittel festhielt.

Tor beim DEL-Debüt für die Eisbären Berlin: Lean Bergmann (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Bergmann kontert den Augsburger Anschlusstreffer

Die Eisbären fanden gut rein ins Mitteldrittel und wollten früh das 3:0 nachlegen, doch Dennis Endras im Augsburger Tor hatte etwas dagegen. Danach verflachte die Partie zunehmend, gefährliche Torraumszenen suchte man vergeblich.
Augsburg war in der Folge weiterhin bemüht, aber die Berliner Defensive verteidigte das bis hierhin sehr stark weg. Die Schüsse, die durchkamen, waren weiterhin eine sichere Beute von Jake Hildebrand. Nach vorne waren die Eisbären auch weiter aktiv, fuhren den ein oder anderen Konter, welchen man aber nicht nutzen konnte.
In den letzten Minuten wurden die Chancen auf beiden Seiten wieder zwingender und gefährlicher. Dennis Endras und Jake Hildebrand bekamen immer mehr zu tun. Und zum Ende des zweiten Drittels wurden beide Goalies auch noch jeweils einmal überwunden. Zunächst trafen die Panther durch Matt Puempel, welcher nach einem gewonnen Bully den Onetimer auspackte und auf 2:1 verkürzen konnte (36.).
Doch die Eisbären sorgten schnell für die Euphorie-Bremse. Tim Schüle rutschte die Scheibe im Slot durch, Lean Bergmann stand somit frei vor Endras, welchen er eiskalt ausspielte – 3:1 (37.).
Die perfekte Antwort der Hauptstädter, um Augsburg den Schwung vom Anschlusstreffer schnell wieder zu nehmen. So nahmen die Berliner eine verdiente 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Ein Tor und ein Assist in Augsburg: Ty Ronning (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Ronning macht den Deckel drauf

Früh im Schlussdrittel beseitigten die Eisbären auch die letzten Zweifel am dritten Sieg im dritten Spiel. Ty Ronning legte die Scheibe für Ben Finkelstein ab, lief dann in Position, um anschließend den Pass vom Verteidiger zu verwerten – 4:1 (42.). Wow, was für eine Kombination der beiden Neuzugänge!
Der Auftritt der Eisbären bis hierhin war äußerst abgezockt. Von hinten bis nach vorne war das schon enorm cool gespielt, vor dem Tor zeigte man die nötige Kaltschnäuzigkeit und nutzte seine Chancen effektiv. Und hinten ließ man wenig Hochkarätiges der Panther zu. Und wenn doch, dann konnte man sich auf „The Wall“ Jake Hildebrand verlassen. Seine Kritiker dürften inzwischen komplett verstummt sein, bei den Auftritten, die Hildebrand bisher im Eisbären-Trikot gezeigt hat.
Augsburg blieb in der Folge weiterhin bemüht, spielte es aber ebenso weiterhin sehr umständig, weshalb der Sieg der Eisbären überhaupt nicht mehr in Gefahr geriet. Ganz im Gegenteil, am Ende hätte man durchaus auch noch höher gewinnen können. So aber blieb es am Ende beim mehr als verdienten 4:1-Auswärtssieg bei den Fuggerstädtern.

3:2 in Düsseldorf! Die Eisbären Berlin zittern sich zum nächsten Sieg

Die Eisbären Berlin haben einen perfekten Saisonstart hingelegt. Zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Vizemeister Ingolstadt gewannen die Hauptstädter das erste Auswärtsspiel der Saison bei der Düsseldorfer EG knapp mit 3:2 (1:0,1:1,1:1). Bis zur Schlusssirene mussten die Berliner um den Sieg zittern, doch am Ende hielt Jake Hildebrand die drei Punkte fest. Zudem überzeugten die Special Teams mit einem Shorthander und zwei Powerplaytoren.

Eisbären-Trainer Serge Aubin hatte dasselbe Personal wie beim Saisonauftakt gegen Ingolstadt zur Verfügung, änderte aber dennoch ein wenig sein Line-up. So bekam in der Defensive Morgan Ellis mit Eric Mik einen neuen Verteidiger-Partner. In der Offensive tauschten Leo Pföderl und Ty Ronning die Reihen. Somit kam es zur Wiedervereinigung der einstigen Paradereihe mit Pföderl, Marcel Noebels und Blaine Byron. Ronning stürmte an der Seite von Frederik Tiffels und Zach Boychuk. Manuel Wiederer rückte an die Seite von Yannick Veilleux und Tobias Eder, für den es als ehemaliger Düsseldorfer ein besonderes Spiel war. Als zusätzliche Stürmer standen noch Michael Bartuli ind Maximilian Heim zur Verfügung.
Nach seinem starken Heim-Debüt durfte Jake Hildebrand auch heute von Beginn an das Berliner Tor hüten.

Für die Eisbären ging es darum, den nächsten Sieg einzufahren. Was aber nicht einfach werden sollte, tat man sich doch in den vergangenen Jahren stets schwer im Rheinland. Doch der heutige Gegner litt unter argen Personalsorgen und wollte zudem den Fehlstart verhindern. Am 1. Spieltag hatte die DEG mit 2:4 in München verloren.

Sorgte für die Führung in Unterzahl: Manuel Wiederer (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Guter Beginn der DEG, aber die Eisbären mit dem Tor in Unterzahl

Den ersten Triumph feierte die DEG schon vor dem ersten Bully. Ihr Top-Goalie Henrik Haukeland hat gleich mal für satte sechs Jahr im Rheinland verlängert. Das ist mal eine Ansage der DEG. Der Jubel war dementsprechend riesig in der Arena. Es blieb zu hoffen, dass es der einzige Jubelschrei der DEG-Fans bleiben würde.
Diese Meldung verlieh der DEG zunächst einmal Flügel, denn die Hausherren legten richtig gut los und sorgten früh für Gefahr vor dem Tor von Jake Hildebrand. Aber auch die Eisbären versteckten sich hier nicht in der Anfangsphase. Ein munterer Auftakt in den DEL-Klassiker mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Victor Svensson hätte den Aufwand der DEG auch beinahe belohnt, als er frei vor Hildebrand auftauchte. Aber der Berliner Goalie packte die Fanghand aus. Starker Save von Jake!
In der zweiten Hälfte des ersten Drittels gab es die ersten Strafzeiten, vor allem gegen die Eisbären. Doch das starke Penalty Killing der Berliner ließ kaum etwas von der DEG zu. Und dann ging es auf einmal ganz schnell. Manuel Wiederer tauchte in Unterzahl frei vor Haukeland auf und düpierte den DEG-Goalie – 1:0 (17.). Das aggressive Penalty Killing der Eisbären sorgte für den Scheibengewinn und dann behielt Wiederer die Nerven vor dem Tor.
Zum Ende hin durften die Gäste auch nochmal in Überzahl ran. Dort fanden die Eisbären schnell in ihre Aufstellung, ließen die Scheibe sehr gut laufen und waren dem 2:0 sehr nahe. Doch das fiel nicht, weshalb es mit einer am Ende verdienten 1:0-Führung für die Berliner in die erste Drittelpause ging. Verdient aufgrund der letzten zehn Minuten.

Erzielte das 2:0 gegen seinen Ex-Club: Tobias Eder (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Anschlusstreffer bringt die DEG zurück ins Spiel

Früh im zweiten Drittel mussten die Hauptstädter erneut in Unterzahl ran. Aber das Penalty Killing heute einfach überragend bis hierhin. Die aggressive Spielweise in Unterzahl machte es der DEG enorm schwer, überhaupt einmal in die Formation zu kommen. Dennoch waren das einfach zu viele Strafzeiten, was sich im weiteren Spielverlauf auch durchaus rächen könnte.
Zur Abwechslung waren anschließend die Gäste mal wieder in Überzahl. Die Scheibe lief sehr gut, aber der letzte Pass wollte zunächst nicht ankommen. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe fand aber ein Pass von Frederik Tiffels Tobias Eder im Slot und der ehemalige Düsseldorfer ließ sich diese Chance nicht entgehen – 2:0 (28.). Dabei ist es doch eigentlich eine Spezialität von Ex-Eisbären, gegen ihr Team zu treffen. Aber uns sollte es egal sein, schönes Tor von Tobi!
Die Hausherren mussten sich kurz schütteln, doch das dauerte nicht lange. Kapitän Philip Gogulla brach auf links durch und überwand Jake Hildebrand zum ersten Mal an diesem Nachmittag – 2:1 (31.).
Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Es ging hin und her, beide Teams suchten immer wieder den Abschluss. Beide Goalies bekamen nun ordentlich was zu tun.
Die Rheinländer blieben am Drücker und hatten im Powerplay durchaus die Chance zum 2:2, aber die Eisbären überstanden auch die nächste Unterzahl schadlos. Doch die DEG schnupperte am Ausgleich.
Zwei Minuten vor dem Ende war Jake Hildebrand blitzschnell mit dem Schoner zur Stelle, als es Philip Gogulla aus dem Slot probierte. Der Berliner Goalie lenkte die Scheibe an den Pfosten.
Inzwischen wäre der Ausgleich für Düsseldorf durchaus verdient gewesen, so ehrlich muss man an dieser Stelle sein. Aber die Eisbären nahmen die knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.

Rettete den Eisbären Berlin am Ende den Sieg und die drei Punkte: Jake Hildebrand (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Bennet Roßmy bringt die Spannung zurück

Im Schlussdrittel war die DEG erneut nah dran am Ausgleich, hatten das leere Tor vor Augen, doch sie trafen die Scheibe nicht richtig. Und wie es dann meistens im Sport so ist. Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, bekommst du sie hinten rein. Die Berliner in Überzahl, ließen die Scheibe sehr gut laufen und die DEG-Spieler überhaupt nicht wechseln. Und so spielte man die Düsseldorfer müde und Yannick Veilleux netzte ein – 3:1 (45.). Ein enorm starkes Powerplay, wo die DEG nicht mal in die Nähe der Scheibe kam.
Damit hatten bis hierhin alle drei Stürmer der ersten Reihe getroffen. Die drei Spieler harmonieren richtig gut miteinander. Und auch das ist etwas, was die Eisbären in diesem Jahr unberechenbar macht. Denn alle dachten heute, die ehemalige Paradereihe um Noebels, Pföderl und Byron würde der Schlüsselfaktor in diesem Spiel werden. Doch dann waren es Wiederer, Eder und Veilleux.
War die Partie damit entschieden? Nein! Denn die DEG gab nicht auf und blieb dran. Victor Svensson scheiterte noch an Hildebrand, bekam aber erneut die Scheibe und hatte das Auge für Bennet Roßmy im Slot. Der ehemalige Berliner packte den Onetimer aus und hämmerte die Scheibe ins Tor – 3:2 (51.). Da war es also dann doch wieder, das Tor eines ehemaligen Eisbären-Spielers. Diese Serie hätte nun nicht unbedingt fortgesetzt werden müssen.
Die Partie wurde nun deutlich hitziger. Was sich auch in den Zweikämpfen widerspiegelte. Die DEG drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich, die Eisbären kamen in dieser Phase kaum noch vor das Düsseldorfer Tor. Man konnte so auch kaum mal für Entlastung sorgen.
Als die DEG ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, wurde der Druck der Hausherren noch größer. Jake Hildebrand rückte immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Mehrfach musste der Berliner Goalie retten. Der Ausgleich der Gastgeber lag in der Luft. Und Sekunden vor der Schlusssirene lag die Scheibe vor der Linie, aber Julian Melchiori räumte das Spielgerät weg und sorgte somit dafür, dass die drei Punkte am Ende mit in die Hauptstadt gehen. Was für eine irre Schlussphase mit dem besseren Ende für die Eisbären Berlin!
Am Ende waren Jake Hildebrand und die Special Teams (ein Shorthander/zwei Powerplaytore) die Hauptgründe für den Auswärtssieg.

2:1 n.P.! Rückkehrer Blaine Byron schießt die Eisbären zum Auftaktsieg gegen Vizemeister Ingolstadt

WalkersBarenNews 2023/2024 – #3

Die Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena hatten zum Saisonauftakt das All-Inclusive-Paket gebucht. 60 Minuten, Verlängerung und Penaltyschießen. Erst danach stand der Sieger fest. Und der hieß Eisbären Berlin. Blaine Byron krönte seine Rückkehr nach Berlin mit dem entscheidenden Penalty zum 2:1-Auftaktsieg gegen den Vizemeister.

Bei den Eisbären fehlten heute Lean Bergmann und Patrice Cormier (leicht angeschlagen) sowie die Youngster Rayan Bettahar, Rio Kaiser und Eric Hördler.
Im Tor gab Neuzugang Jake Hildebrand sein DEL-Debüt im Eisbären-Trikot. Mit Jonas Stettmer saß ein weiterer Neuzugang als Back-up auf der Bank.
Die Defensiv-Pärchen blieben im Vergleich zum Spiel gegen Oslo gleich. Einzig der siebte Verteidiger war heute ein anderer. Statt Eric Mik, welcher im Sturm aushalf, kehrte Marco Nowak ins Line-up zurück.
In der Offensive blieben die ersten beiden Reihen gleich, die dritte und vierte Reihe änderte sich aber aufgrund der Ausfälle. So bildeten Maximilian Heim, Tobias Eder und Yannick Veilleux die dritte Reihe. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Michael Bartuli, Manuel Wiederer und Eric Mik.

Die Eisbären standen vor einer großen Hürde im ersten Saisonspiel, war doch der Vizemeister aus Ingolstadt der erste Gast in der Jubiläumssaison der PENNY DEL. In der vergangenen Saison gewannen beide Teams je ein Heim- und ein Auswärtsspiel. Für die Berliner begann heute die Wiedergutmachung für die verkorkste letzte Saison. Gelang direkt im ersten Saisonspiel ein Sieg gegen die Schanzer?

Ehrung der WM-Silberhelden von den Eisbären Berlin und dem ERC Ingolstadt. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Vor dem Spiel gab es zunächst aber erst einmal die angekündigte Ehrung (extra angefertigte Buddybären) für die Silberhelden der WM aus beiden Mannschaften. Eine großartige Geste der Eisbären Berlin! Diese Ehrung wird es jetzt in jedem Heimspiel geben, in denen ein WM-Held vom Gegner dabei ist. Planmäßiges Ende dieser Aktion ist der 21. Dezember, wenn die Augsburger Panther in Berlin zu Gast sind.

Kampf um den Puck im ersten Drittel. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Eisbären lassen doppeltes Powerplay ungenutzt

Munterer Beginn in dieses Top-Spiel. Beide Teams versuchten schnell vors Tor zu kommen und sorgten dort auch schon das ein oder andere Mal für Gefahr. Sowohl Jake Hildebrand als auch Michael Garteig bekamen zu Beginn an ordentlich was zu tun. Zudem war die Partie auch von der ersten Sekunde hart umkämpft. Verlieren wollte keine Mannschaft diese Auftaktpartie.
Mit zunehmender Spieldauer bestimmten aber auch die Zweikämpfe das Spiel, die Scheiben waren hart umkämpft. Es war also bis hierhin das von Trainer Serge Aubin erwartete Spiel, denn der Coach hatte ein Kampf um jeden Zentimeter Eis prophezeit.
Nach rund zwölf Minuten bot sich den Hausherren aber die dicke Chance zur Führung, denn man hatte fast 1:40 Minuten zwei Mann mehr auf dem Eis. Und wenn in der Vorsaison etwas rund lief, dann war es das Powerplay bei den Eisbären. Die Hauptstädter fanden auch ihre Formation, ließen die Scheibe gut laufen, aber im entscheidenden Moment war immer ein Schläger der Ingolstädter Spieler dazwischen. Und wenn die Berliner sich mal klasse durch kombiniert hatten, war Michael Garteig zur Stelle, der einmal mehr bewies, dass er zu den Top-Goalies der DEL zählt. Die Hausherren ließen diese Riesenchance ungenutzt, wenn sich das im weiteren Spielverlauf mal nicht noch rächen würde. Schließlich können Special Teams der entscheidende Faktor in solch engen Spielen sein.
In der Schlussphase tauchten dann mal wieder die Panther vor dem Tor von Jake Hildebrand auf und prompt wurde es gefährlich. Erst im zweiten Anlauf konnte der Neuzugang aus Frankfurt die Scheibe unter sich begraben. In der letzten Saison wäre der Puck wahrscheinlich noch rein gegangen.
Direkt im Anschluss durfte das Powerplay der Schanzer ran, Jonas Müller mit der ersten Strafe für die Berliner. Hat immerhin fast 16 Minuten gedauert. Aber das Penalty Killing der Eisbären ließ nichts zu und so überstanden die Berliner die erste Unterzahl problemlos.
Mehr passierte im Auftaktdrittel nicht mehr und somit ging es torlos in die erste Drittelpause der neuen Saison.

Marcel Noebels bejubelt seinen Treffer zum 1:1. (Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur)

Marcel Noebels bringt die Eisbären aufs Scoreboard

Das zweite Drittel begann eher schleppend. Viele Torraumszenen gab es nicht zu sehen, dafür einige Fehler im Spiel auf beiden Seiten. Erstmals Torgefahr hätte nach fünf Minuten entstehen können, denn da kassierte Ben Finkelstein die zweite Strafzeit für die Eisbären in dieser Partie. Und so kam es auch. Ganze 14 Sekunden dauerte es, da ging die Scheibe irgendwie an Jake Hildebrand vorbei ins Tor. Wojciech Stachowiak setzte erfolgreich nach und traf aus fast unmöglichem Winkel zum 0:1 (26.).
Der Rückstand machte die Aufgabe gegen den Vizemeister nun natürlich nicht einfacher. Zumal Ty Ronning kurze Zeit später auf die Strafbank wanderte und den Gäste die nächste Chance im Powerplay ermöglichte. Dieses Mal überstanden die Hausherren die Unterzahl aber ohne Gegentor, auch, weil Jake Hildebrand zur Stelle war und zweimal die Fanghand durchaus sehenswert auspackte.
Das Spiel der Eisbären blieb im Mitteldrittel weiterhin fehleranfällig. Kaum mal ein gelungener Spielaufbau, immer wieder schlich sich ein Fehler ein. So konnte man den Schanzern keinesfalls gefährlich werden. Zumal die Gäste die Eisbären durch ihr aggressives Forechecking immer wieder früh im Spielaufbau störten und somit auch zu Fehler zwangen.
Ein Powerplay hätte mal für Chancen sorgen können, aber auch da die Eisbären mit einem zu nervösen Spielaufbau. Die Scheibe lief nicht sauber, es wirkte irgendwie so, als sei der Wurm im Spiel der Eisbären drin. Ingolstadt konnte daher die Unterzahl schadlos überstehen.
Fast aus dem Nichts sorgte dann aber Marcel Noebels für den ersten Jubelschrei in der Mercedes-Benz Arena. Zuvor waren die Eisbären noch an der starken Defensive der Schanzer hängen geblieben, doch dann fand ein Onetimer der Nummer 92 den Weg vorbei an Michael Garteig – 1:1 (35.). Ben Finkelstein hatte ihm die Scheibe mustergültig serviert.
Nur kurze Zeit später die Eisbären erneut in Überzahl und das sah sofort zielstrebiger aus. Das Tor hatte sichtlich für neues Selbstvertrauen gesorgt und so setzten die Hauptstädter die Schanzer in diesem Powerplay enorm unter Druck. Michael Garteig bekam nun deutlich mehr zu tun als noch im Unterzahlspiel zuvor. Dennoch konnten die Berliner auch dieses Powerplay nicht nutzen.
Eine Chance bekamen die Hauptstädter im zweiten Drittel aber noch. Erneut lief die Scheibe sehr gut, man kam auch zu Abschlüssen, doch Michael Garteig ließ keine weitere Scheibe passieren. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.

Überzeugte beim Debüt im Eisbären-Trikot: Goalie Jake Hildebrand. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Keine Tore im Schlussdrittel 

Im letzten Drittel war es eine Partie auf Augenhöhe. Beide Teams suchten immer wieder den Weg in die Offensive und wollten dort den Führungstreffer erzielen. Doch beide Defensivreihen sowie die Goalies machten den Spielern das Leben enorm schwer am heutigen Abend. Was jeweils nur ein Tor auf beiden Seiten belegte.
Manchmal spielten es die Hausherren aber auch einfach nur zu kompliziert. Ty Ronning schickte Frederik Tiffels auf die Reise, der Neuzugang wäre frei durch gewesen und hatte auch freie Schussbahn. Doch was macht die Nummer 95? Sucht lieber noch einmal den Querpass, obwohl dort ein Ingolstädter Spieler den Passweg längst zugestellt hatte. Den hätte Tiffels alleine machen müssen!
Die Eisbären waren optisch gesehen die aktivere Mannschaft im Schlussdrittel, doch der letzte Pass wollte nicht ankommen und somit wurde es zu selten gefährlich vor Michael Garteig.
Sieben Minuten vor dem Ende hatten sich die Berliner aber mal stark vor das Tor kombiniert, doch Marcel Noebels scheiterte an Garteig. Direkt auf der Gegenseite wurde es aber auch sehr gefährlich vor Jake Hildebrand. Die Crunch-Time hatte begonnen.
Doch solche Chancen, wie in der Sequenz eben, suchte man vergeblich in der Schlussphase. Beide Defensivreihen standen sehr kompakt und ließen kaum noch etwas zu. Und so kam es dazu, dass es beim Stand von 1:1 nach 60 Minuten in die Verlängerung ging.

Yannick Veilleux im Zweikampf mit Ingolstadts Fabio Wagner. (Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur)

Und dort bekamen die Eisbären die Chance zum Sieg auf dem Silbertablett serviert. Denn Ingolstadt kassierte eine Strafzeit und die Hausherren hatten somit ein 4:3-Powerplay. Trainer Serge Aubin reagierte sofort und nahm seine Auszeit. Diese Chance auf den Sieg wollte er sich nicht entgehen lassen. Doch seine Schützlinge spielten das Powerplay einfach zu kompliziert. Die Pässe versprangen zu häufig und beinahe wäre ein Fehler im Spielaufbau in einen Unterzahlkonter gemündet, doch den konnte man gerade so noch verhindern.
Die Überzahl blieb ungenutzt und kurz darauf tauschten die Special Teams die Rollen. Nun waren die Berliner in Unterzahl und die Schanzer hatten ein Powerplay. Auch deren Coach Mark French nahm die Auszeit. Und für 25 Sekunden hatten die Panther sogar eine doppelte Überzahl. Doch der Treffer der Gäste kam nach der Schlusssirene – Glück für die Eisbären!

Somit musste also das Penaltyschießen entscheiden. Durchaus keine Lieblingsdisziplin der Eisbären. Doch neue Saison, neues Glück. Marcel Noebels und Blaine Byron trafen für die Eisbären und sicherten dem Hauptstadtclub somit zwei Punkte zum Saisonstart. 

Eisbären Berlin: Rund erneuert zurück in die Spitzengruppe der PENNY DEL?

Gestern Abend startete die PENNY DEL in ihre 30. Saison. Die Eisbären Berlin absolvieren heute Abend mit dem Heimspiel gegen Vizemeister ERC Ingolstadt ihr erstes Spiel der Jubiläumssaison. Für den Rekordmeister beginnt damit die Wiedergutmachung der vergangenen Saison, als man erstmals seit 22 Jahren die Playoffs verpasste und in die längste Sommerpause seitdem gehen musste. Man hat die Schlüsse aus dieser Chaos-Saison nach einer ausführlichen Analyse gezogen und im Sommer dafür gesorgt, dass man in der neuen Saison wieder mit einer schlagkräftigen Truppe an den Start geht. Eine, die am Ende der Saison wieder zu den Top-Teams der Liga zählen will. Das ist das Saisonziel der Berliner, welches Sportdirektor Stéphane Richer bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz am Montagnachmittag in der Mercedes-Benz Arena zu Protokoll gab. Wir schauen uns den Kader mal genauer an und geben unsere Prognose zur Saison 2023/2024 ab.

Soll das Berliner Tor wieder zu einer Festung machen: Jake Hildebrand (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Tor

Die Goalie-Position ist mit die wichtigste in einem Team und da waren die Eisbären in der letzten Saison nicht so gut besetzt. Mathias Niederberger hatte die Eisbären im letzten Sommer verlassen und die Verantwortlichen der Eisbären gaben das Vertrauen zwei jungen Goalies: Tobias Ancicka und Juho Markkanen. Beide standen somit von Beginn an unter Druck, denn die Fußstapfen, die der Nationaltorhüter hinterließ, waren einfach zu groß. Beide Goalies konnten die entstandene Lücke nicht schließen. Ancicka, der im Sommer nach Köln wechselte, absolvierte die Mehrzahl (39) aller Hauptrundenspiele und kam dabei auf eine Fangquote von 91,2 Prozent. Sicherlich kein schlechter Wert, aber am Ende wechselten sich beim Goalie – wie übrigens beim gesamten Team – Licht und Schatten ab und so kam es dazu, dass Ancicka kein Goalie war, der seiner Mannschaft mal im Alleingang ein Spiel gewann. Was man aber auch nicht vergessen darf, ist der Fakt, dass die Goalies auch sehr oft alleine gelassen wurden von ihren Vorderleuten. Dazu steckte die Verunsicherung der Spieler die Goalies an und am Ende kam eben das Verpassen der Playoffs bei heraus. Die Goalies sind aber nicht der Hauptgrund dafür, sondern viel mehr ein Teil vom Ganzen.

In der kommenden Saison setzen die Eisbären Berlin nun erneut auf zwei junge Goalies mit Nikita Quapp und Jonas Stettmer, welcher vom Vizemeister Ingolstadt nach Berlin wechselte. Aber im Vergleich zur letzten Saison holte man auch noch den erfahrenen US-Goalie Jake Hildebrand von Ligarivale Löwen Frankfurt.
Quapp und Stettmer sind aufstrebende Talente und durchaus vielversprechend für die Zukunft. Hildebrand hatte sein Können vor allem im Aufstiegsjahr der Löwen unter Beweis gestellt und konnte daran auch letzte Saison immer wieder anknüpfen. Er absolvierte 52 Spiele, in denen er auf eine Fangquote von 90,8 Prozent kam. Damit lag seine Quote also unter der von Ancicka. Und dennoch sehe ich den US-Goalie als Verstärkung an. Denn im Vergleich zur Frankfurt hat Hildebrand in Berlin nun eine durchaus sehr starke Verteidigung vor sich, was in Hessen nicht immer der Fall war. Wie gut das funktionieren kann, konnte man in den Testspielen schon erahnen.
Und neben Hildebrand hat man eben auch noch Quapp und Stettmer, der in den letztjährigen Playoffs für Furore sorgte. Auch die beiden Goalies haben in der Vorbereitung bereits ihren Einsatz erhalten und konnten ebenso wie Hildebrand überzeugen.

Viele Fans sehen in der Torhüter-Position schon wieder die Schwachstelle im Team. Das sehe ich nicht so, denn mit Hildebrand, Quapp und Stettmer haben die Eisbären ein durchaus sehr starkes Torhüter-Trio unter Vertrag. Gepaart mit der sehr guten Defensive kann da etwas großes zusammenwachsen.

Das sagt Jule: 

Das Torhüter-Trio aus Hildebrand, Stettmer und Quapp wird uns in der Hauptstadt viel Spaß bereiten. Wie Kevin schon geschrieben hat, durften alle in der Vorbereitung bereits ihr Können zeigen. Mit Quapp und Stettmer im Nacken wird es Hildebrand nicht einfach haben, denn die Beiden wollen unbedingt so viele Spiele wie möglich absolvieren. Gute Paraden und schöne Saves werden wir von allen dreien sehen werden in der kommenden Saison. Wer wie viel spielen wird, wird man sehen. Nichtsdestotrotz eine gute Verstärkung für diese Saison. Wichtig zu erwähnen ist, dass die Goalies nur so gut sind wie die Mannschaft vorne zurück arbeitet. Man kann von dem Transfer von Hildebrand halten was man möchte, er bleibt ein guter Goalie, nicht umsonst hatte er das Spiel für die Löwen aus Frankfurt entscheiden können! Wartet ab, lasst uns die ersten 10-15 Spiele abwarten und erneut über die Statistiken reden. Deal? Prediction: Hildebrand mit einer SV% von 92%!

Ist zurück in Berlin und verleiht der Berliner Defensive noch mehr Tiefe: Kai Wissmann (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Abwehr

In der Defensive waren die Hauptstädter auch zum handeln gezwungen. Denn wenn es in der Offensive mal hakt, dann erhofft man sich durchaus Gefahr von den Verteidigern. Doch in der vergangenen Saison erzielten die Berliner Verteidiger gerade einmal 18 Tore. Zum Vergleich: Kölns Star-Verteidiger Nicholas Bailen kam in 62 Spielen inklusive Playoffs alleine auf 20 Tore. Da galt es also für Verbesserung zu sorgen.

Doch es galt neben der Torgefahr auch noch eine andere Personalie zu ersetzen. Denn Urgestein und Legende Frank Hördler hat die Eisbären im Sommer Richtung Selb verlassen. Natürlich war der ehemalige Kapitän keine Scoring-Maschine, aber dennoch fehlt mit ihm enorm viel Erfahrung. Erfahrung, welche er immer wieder an die jungen Spieler weitergab. Diese fehlt nun in der Berliner Kabine.
Neben Hördler verließ auch Youngster Norwin Panocha die Eisbären, um sein Glück in der QMJHL zu versuchen. Viel Erfolg an dieser Stelle, Norwin!

Den Berliner Verantwortlichen ist es gelungen, die Lücken zu füllen. Königstransfer ist natürlich Rückkehrer Kai Wissmann, der dem Spiel der Eisbären wieder enorm viel Tiefe verleihen wird. Erst bei der WM hat man seine Fähigkeiten wieder gesehen. Diese werden das Defensivspiel der Eisbären nochmal deutlich verstärken.
Dazu konnten sich die Hauptstädter die Dienste vom US-Verteidiger Ben Finkelstein sichern, welcher aus Wien kommt. In der ICEHL absolvierte Finkelstein 25 Spiele, in denen er 25 Scorerpunkte erzielte. Zehn Tore und 15 Assists machen ein Scorerpunkt pro Spiel. Auch er kann dafür sorgen, dass von der Berliner Defensive wieder mehr Gefahr ausgeht als noch in der vergangenen Saison.
Der dritte Neuzugang in der Verteidigung ist Rio Kaiser, der im Oktober erst 17 Jahre jung wird. Ihm prophezeit man eine große Zukunft, er wird aber aller Voraussicht nach erst einmal Spielpraxis in der DEL2 beim Kooperationspartner Weißwasser sammeln.

Zu den Neuzugängen gesellen sich die altbekannten Verteidiger Rayan Bettahar, Morgan Ellis, Marco Nowak, Eric Mik, Jonas Müller, Korbinian Geibel und Julian Melchiori. Für Trainer Serge Aubin wird es enorm schwierig sein, dort die besten Verteidiger für jedes Spiel aufzustellen. Der Konkurrenzkampf in der Defensive der Eisbären ist enorm hoch und zudem gilt es ja auch noch die U23-Regel zu beachten, weshalb es einen Leistungsträger durchaus auch mal auf die Tribüne wehen kann. Wenn man im Training mal für einen Moment nachlässt, könnte das Konsequenzen für das darauffolgende Spiel haben. Aber Konkurrenzkampf belebt ja bekanntlich das Geschäft und von daher sorgt diese Tiefe im Kader auf jeden Fall wieder für eine starke Berliner Defensive, von der wieder mehr Fire-Power ausgehen wird.

Was mit dieser Defensive möglich ist, zeigte schon die Vorbereitung. Denn vier der insgesamt 22 Tore gingen auf das Konto eines Verteidigers. Wenig verwunderlich, dass Rückkehrer Kai Wissmann zwei dieser vier Tore erzielte. Dazu bereitete er auch noch zwei Tore vor. Auch Julian Melchiori machte mit drei Assists auf sich aufmerksam.

Das sagt Jule:

Kai Wissmann – endlich wieder im Eisbären-Trikot! Er ist einer der wichtigsten Verteidiger, den die Eisbären in ihrer Abwehr brauchten. Die Abwehr wurde deutlich verstärkt und wird diese Saison stärker und sicherer sein. Ich freue mich riesig über Ben Finkelstein, Kai Wissmann und Rio Kaiser! Es bleibt spannend, wen Aubin auswählt, zehn Verteidiger zu haben ist Luxus. Klar werden einige von den U 23-Spielern bei den Lausitzer Füchsen Spielpraxis sammeln, nichtsdestotrotz dürfen sich die gestanden Profis nicht auf ihren Erfolgen ausruhen! Die Defensive wird offensiv, sowie defensiv besser als letzte Saison dastehen. Wir werden kompaktes und gutes defensives, sowie offensives Eishockey von unseren Defendern sehen. Prediction: Kai Wissmann mit der besten +/- Statistik!

Soll den Offensiv-Motor der Eisbären wieder zum Laufen bringen: Rückkehrer Blaine Byron (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Angriff

Kommen wir zur Offensive. Auch die war mit ein Problem, weshalb es bereits Anfang März in die Sommerpause ging. Im Vergleich zur Meistersaison davor erzielten die Berliner Angreifer satte 34 Tore weniger. Tore, die am Ende fehlten, um einen der ersten zehn Plätze zu belegen. Kein Wunder also, dass es im Sturm den größten Umbruch im Kader gab. Gleich elf Spieler haben die Eisbären verlassen, darunter so wichtige Spieler wie Kevin Clark, Matt White und Giovanni Fiore. Ihn gegenüber stehen aber auch gleich sieben Neuzugänge.

Gerade auf dem deutschen Sektor haben die Verantwortlich dafür gesorgt, dass die Eisbären deutlich breiter aufgestellt sind. So konnte man Lean Bergmann (Mannheim), Tobias Eder (Düsseldorf) und Frederik Tiffels (München) an die Spree locken. Das allein unterstreicht schon die Ambitionen, welche die Eisbären in der neuen Saison haben. Vor allem auf Tobi Eder bin ich enorm gespannt, denn in der vergangenen Saison sammelte der 25-jährige satte 38 Scorerpunkte. Er erzielte 19 Tore selbst und bereitete 19 weitere Tore noch vor. Was für eine starke Statistik des ehemaligen DEG-Stürmers. In der Vorbereitung knüpfte er nahtlos an diese Leistungen an und sammelte bereits schon wieder vier Scorerpunkte (2T/2A).
Auch Bergmann (1/1) und Frederik Tiffels (1/3) deuteten ihr Können in der Vorbereitung mehr als an.

Mit Michael Bartuli gelang es den Eisbären noch einen vierte deutschen Stürmer unter Vertrag zu nehmen. In der abgelaufenen Saison war er für Bad Nauheim in der DEL2 aktiv. Dort machte er auf sich aufmerksam und die Eisbären schlugen zu. Dass das kein Fehlgriff ist, bewies er in der Vorbereitung, wo er bereits auf starke drei Scorerpunkte (1/2) kam. Ein durchaus vielversprechender Spieler, der in dieser Saison überraschen kann.

Kommen wir zu den letzten drei Neuen im Sturm. Und das sind alles drei richtige Kanten mit Scorer-Potential. Ty Ronning kam aus Ingolstadt, wo er in seinen nur 29 Spielen zu überzeugen wusste. Mehrere Vereine waren an ihm dran, am Ende hat er sich aber für den Hauptstadtclub entschieden.
Mit Blaine Byron kehrt ein alter Bekannter zurück. Was er kann, ist allen Eisbären-Fans noch bekannt und nicht wenige träumen von der Re-Union der alten Paradereihe mit Marcel Noebels und Leo Pföderl.
Und dann wäre da noch Patrice Cormier, welcher aus der KHL nach Berlin wechselte. Mit ihm haben die Eisbären einen guten Bullyspieler bekommen, der dazu auch noch scoren kann. Auch auf ihn bin ich enorm gespannt.

Dazu kommen noch die altbekannten Spieler aus der letzten Saison: Manuel Wiederer, Yannick Veilleux, Eric Hördler, Maximilian Heim, Zach Boychuk, Marcel Noebels und Leo Pföderl. Gleiches wie in der Defensive gilt auch hier: Die Tiefe in der Offensive ist groß und auch hier wird es einen Konkurrenzkampf um die Plätze im Spieltags-Kader geben. Auch immer unter der Berücksichtigung der U23-Regel. Alle Spieler müssen im Training alles geben, sonst winkt im nächsten Ligaspiel nur der harte Tribünenplatz.

Das sagt Jule:

Diesen Sommer ist einiges passiert in der Offensive der Eisbären. Große Namen sind an die Spree gewechselt. Mit Milan vom trashalk habe ich vor meinem Interview über Kevin Clark viel über Tobi Eder gesprochen. Er beneidet uns, dass wir Tobi an die Spree locken konnten. Toller Spieler und super Mensch! Mit den richtigen Reihenpartnern eine absolute Verstärkung fürs Team! Ty Ronning – Ach, diesem Spieler gucke ich einfach gerne zu. Ideen, Kreativität und Schnelligkeit beschreibt Ronning so ziemlich am besten, top Flügelstürmer. Lean Bergmann hingegen hatte etwas schwierige Jahre hinter sich, aber auch eine Verstärkung für die Offensive der Eisbären. Er ist ebenfalls ein schneller Spieler und hart arbeitender Stürmer – er wird den Eisbären in der Offensive weiter helfen. Freddi Tiffels, hatte ebenfalls eine etwas „schlechtere“ Saison beim EHC Red Bull München, dennoch ein absoluter Top Spieler. Es macht ebenfalls Freude ihm zu zuschauen, wie er die Scheibe gewinnt oder einfach trocken abzieht und das Ding im Tor landet. Offensiv ergibt das auf dem Papier schon eine richtig starke Formation. Dazu kommen noch unsere starken U-23 Stürmer mit Maxi Heim, Eric Hördler und Michael Bartuli, die sich nicht verstecken und ihr Können immer wieder beweisen. 

Prediction: an Toren mangelt es den Eisbären diese Saison wohl nicht!

Auf dem Weg zurück zum Top-Team in der PENNY DEL? (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Fazit

Im Vergleich zur Chaos-Saison hat sich bei den Eisbären Berlin einiges im Kader getan. Was aber auch dringend notwendig war, damit die letzte Saison ein Betriebsunfall bleibt. Dafür hat man in den Kader investiert und wie Geschäftsführer Thomas Bothstede auf der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz sagte, auch den Etat leicht erhöht. Damit hat man Kai Wissmann und Blaine Byron zurückgeholt, wo man weiß, was sie können. Man hat sich aber auch deutsche Nationalspieler wie Lean Bergmann, Tobias Eder und Frederik Tiffels gesichert. Auch diese Spieler wissen, wo das Tor steht.
Insgesamt sorgen alle Transfers, die Sportdirektor Stéphane Richer getätigt hat, für deutlich mehr Tiefe und vor allem Konkurrenzkampf im Kader. Auch die Goalie-Position ist aus meiner Sicht besser besetzt als im vergangenen Jahr, weil man wirklich drei starke Goalies unter Vertrag hat. Zwei davon sind zudem noch aufstrebende Talente, denen die Zukunft gehören kann.
Natürlich bedarf das Ganze auch einer gewissen Zeit, um sich einzuspielen, damit ein Rädchen in das andere greift. Dafür hatte man schon die Vorbereitung, die ordentlich aber nicht gut verlaufen ist. Doch mit zunehmenden Spielen wird sich das alles verfestigen und die neuen Spieler werden das System von Trainer Serge Aubin verinnerlichen. Wenn das passiert ist, dann sind die Eisbären für mich wieder ein ernstzunehmender Titelkandidat.
Dafür muss man am Ende aber eins hinbekommen und zwar das Disziplin-Problem. Man darf sich nicht zu viele Strafzeiten wie noch in der Vorbereitung leisten. Denn auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele. Schon gar nicht in so einer ausgeglichenen Liga wie der PENNY DEL.

Das sagt Jule:

Letzte Saison ist zum Vergessen. Viele Faktoren hatten nicht gepasst, ein bisschen Pech kam dazu. Die Saison ist vergessen. Es hat sich eine Menge im Sommer getan und Richer und Aubin, sowie das ganze Team hinter den Eisbären hat das bestmögliche aus allem rausgeholt. Wir werden eine starke Mannschaft zu sehen bekommen, die als Einheit aufs Eis geht. Geblockte Schüsse, Saves, Tore und Asissts werden wieder als Team gefeiert. Das ist eine wirklich gute Mischung aus „Veteranen“ und jungen Spielern, die hungrig auf die Meisterschaft sind. Lassen wir der Mannschaft trotzdem 10 – 15 Spiele um zu sehen, wohin die Reise geht! Deal?

Prediction: Platz 1-4 ist drin! Die Konkurrenz ist diese Saison hoch!

5:1 gegen Oslo! Die Eisbären gewinnen den SWB Energie Cup in Bremerhaven

Die Eisbären Berlin absolvierten am Samstagabend im Rahmen des SWB Energie Cups in Bremerhaven das erste Endspiel der Saison. Zum Abschluss der Saisonvorbereitung ging es gegen das norwegische Team von Vålerenga Oslo. Am Ende feierten die Berliner einen verdienten 5:1-Sieg und gewannen damit das Vorbereitungsturnier in Bremerhaven. 

Trainer Serge Aubin hatte im Vorfeld des Turniers bereits angedeutet, dass er in Bremerhaven sehr wahrscheinlich die Reihen spielen lassen würde, welche auch zum Saisonstart am Freitagabend gegen Ingolstadt auflaufen könnten. Und so sieht alles nach folgenden Reihen zum DEL-Saisonstart aus:
In der Defensive hießen die Pärchen Jonas Müller/Kai Wissmann, Julian Melchiroi/Ben Finkelstein, Korbinian Geibel/Morgan Ellis, Eric Mik.
Die Offensiv-Reihen sahen wie folgt aus: Marcel Noebels, Blaine Byron, Ty Ronning/Frederik Tiffels, Zach Boychuk, Leo Pföderl/Yannick Veilleux, Patrice Cormier, Maximilian Heim/Lean Bergmann, Manuel Wiederer, Tobias Eder/Michael Bartuli.
Im Tor stand heute Nikita Quapp. Jake Hildebrand saß als Back-up auf der Bank, wird aber sehr wahrscheinlich zum Saisonstart das Berliner Tor hüten.

Leo Pföderl traf gleich zweimal im ersten Drittel. (Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH)

Leo Pföderl bringt die Eisbären zweimal in Führung

Munterer Beginn in der Eisarena Bremerhaven. Beide Teams schon in der ersten Minute mit der jeweils ersten guten Möglichkeit. Danach weiter das Tempo hoch, aber auch viele Abspielfehler im Spielaufbau.
Das große Problem der Eisbären in der Vorbereitung zeigte sich auch heute schon früh im Spiel. Korbinian Geibel mit der ersten Strafzeit nach gerade einmal drei Minuten. Doch das Penalty Killing der Eisbären ließ nichts zu. Dafür waren die Eisbären durch Blaine Byron zweimal durch gebrochen, kamen aber nicht entscheidend zum Abschluss.
Das darauffolgende Powerplay der Eisbären war dagegen deutlich zielstrebiger und führte zum 1:0. Und das war ein absolut schön heraus gespieltes Tor. Marcel Noebels vom rechten Bullykreis runter zu Blaine Byron, der direkt vors Tor, wo Leo Pföderl lauerte und die Scheibe im Tor versenkte (7.).
Nur wenig später die Hauptstädter schon wieder mit einem Powerplay und da ließen sie die Scheibe heute durchaus gut laufen und zeigten schon gute Kombinationen, welche man im weiteren Saisonverlauf aber sicher natürlich noch verfeinern wird. Diesmal blieb das Überzahlspiel aber ohne Erfolg.
Als beide Teams wieder mit fünf Mann spielten, klingelte es erstmals im Kasten von Nikita Quapp. Schneller Angriff der Norweger, an deren Ende Christopher Bengtsson per Onetimer aus dem Slot den Ausgleich besorgte – 1:1 (12.).
Insgesamt war es bis hierhin ein sehr umkämpftes Finale, in dem beide Mannschaften immer wieder offensiv in Erscheinung traten. Und dabei trafen sie auch. Die Eisbären legten nämlich wieder vor. Kai Wissmann fuhr rum ums Tor, legte die Scheibe quer, wo Leo Pföderl nur noch die Kelle hinhalten musste – 2:1 (14.). Und wie die Jungs vom Eisbären-Liveticker richtig feststellten: Diese Kombination führte im Finale 2021 gegen Wolfsburg zum entscheidenden Meisterschaftstor. Leo läuft so langsam aber sicher heiß. Ein gutes Zeichen Richtung Saisonstart.
Aber nicht nur die Torgefahr von Leo macht Hoffnung, generell die letzten Auftritte machen Richtig Lust auf die neue Saison. Die Eisbären zeigen wieder Spielfreude und gelungene Kombinationen. Je näher der Saisonstart rückt, desto besser spielen sich die Berliner ein. Hinten ließ man bis hierhin auch wenig von Oslo zu, weshalb man sich die 2:1-Führung nach 20 Minuten auch absolut verdient hatte, was auch am klaren Chancenplus der Eisbären lag.

Nikita Quapp bekam im Mitteldrittel deutlich mehr zu tun als noch im Auftaktdrittel. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Leo Pföderl schnürt den Hattrick

Auch das zweite Drittel begann relativ flott. Beide Teams hielten sich nicht lange in der neutralen Zone auf und suchten immer wieder den Abschluss. Vor größere Probleme wurden die Torhüter bei den Torschüssen aber nicht gestellt, was auch daran lag, dass die Vorderleute viele Schüsse blockten.
In der Folgezeit blieben Torchancen Mangelware. Beide Defensivreihen standen sehr kompakt und ließen wenig zu. Oslo wirkte in diesem Drittel aber deutlich aktiver als noch im Auftaktdrittel.
Die erste richtige gut herausgespielte Chance hatten die Eisbären zur Hälfte des Drittels, als Tobias Eder für Yannick Veilleux ablegte, der aber am Goalie von Oslo scheiterte.
Oslo hatte dann mal einen richtigen guten Wechsel, wo sie die Eisbären ins eigene Drittel drängten und viel Druck machten. Daraus resultierte ein Powerplay für die Norweger und somit die Chance zum Ausgleich. Doch das Penalty Killing der Eisbären erneut mit guter Arbeit, weshalb die Führung der Berliner weiterhin Bestand hatte. Doch die stand immer mehr auf wackeligen Beinen, denn die Eisbären deutlich zu passiv im Mitteldrittel, während Oslo immer stärker wurde.
Und wie reagiert man auf so eine Phase? Genau! Mit dem 3:1. Über Julian Melchiori und Zach Boychuk kam die Scheibe zu Leo Pföderl, welcher von der rechten Seite den Goalie von Oslo zum dritten Mal an diesem Abend überwand – 3:1 (37.). Hattrick der Nummer 93, was für ein Spiel von ihm!
Dank Leo führten die Eisbären nach 40 Minuten mit zwei Toren Vorsprung. Doch noch war die Partie nicht entschieden und im letzten Drittel musste vor allem offensiv wieder mehr von den Berlinern kommen.

Lean Bergmann sorgte im Schlussdrittel für die Vorentscheidung. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Lean Bergmann und Korbinian Geibel machen es deutlich

Und das tat es auch. Die Eisbären konnten sich zu Beginn immer wieder im Drittel der Norweger festsetzen, ließen dort die Scheibe sehr gut laufen und kamen auch zu guten Chancen. Das war in den ersten fünf Minuten schon deutlich besser als im gesamten Mitteldrittel. Trainer Serge Aubin hatte in der Kabine also anscheinend die richtigen Worte gefunden.
Auch die Kombinationen ließen sich schon wieder gut anschauen. Bestes Beispiel dafür war Leo Pföderls Pass, der die Scheibe an der linken Bande annahm und fast ohne zu gucken sie direkt rechts rüber spielte, wo Frederik Tiffels angerauscht kam und frei durch war. Leider wurde dieses Zuspiel nicht mit einem Tor belohnt. Aber was Pföderl hier heute zeigte, war schon enorm stark.
Die Hauptstädter hatten im Schlussdrittel bis hierhin weitestgehend alles im Griff, ließen Oslo nicht wirklich gefährlich vors Tor kommen.
Die Berliner sorgten sechs Minuten vor dem Ende dann für die Vorentscheidung. Ty Ronning hatte einen Verteidiger von Oslo klasse ins Leere laufen lassen, kam zum Abschluss, doch scheiterte. Die Scheibe flog irgendwie komisch und Lean Bergmann netzte ein – 4:1 (54.).
Die Mannschaft von Trainer Serge Aubin blieb auch danach am Drücker, wollten hier noch einen fünften Treffer nachlegen. Am Turniersieg gab es letztlich keine Zweifel mehr, den hatten die Eisbären dank der komfortablen Führung bereits sicher. Und so geht man mit dem Gefühl von drei Testspielsiegen in Serie inklusive Turniersieg in Bremerhaven in die neue Saison.
Genau rechtzeitig haben die Berliner also in die Spur gefunden. Defensiv wirkt man durchaus sehr stabil und hat auch heute wenig von Oslo zugelassen. Offensiv zeigt man schon richtig gute Kombinationen und nutzt zudem auch seine Chancen. Alles im allem macht das alles doch sehr viel Hoffnung auf die neue Saison.
Den Deckel auf die Finalpartie drauf machte dann Youngster Korbinian Geibel. Kurz zuvor scheiterte er noch an der Latte, direkt nach dem darauffolgenden Bully hämmerte der Youngster die Scheibe aber ins Tor – 5:1 (60.). Dabei blieb es und die Eisbären Berlin hatten sich den SWB Energie Cup gesichert. Herzlichen Glückwunsch!

Die Youngsters der Eisbären: Korbinian Geibel

Kommen wir zum letzten Youngster der Eisbären Berlin, er trägt Nummer 40 ist 21 Jahre jung und linksschießender Verteidiger. Es geht heute um Verteidiger Korbinian Geibel (Foto).

Korbinian Geibel während des Spiels gegen die San José Sharks. (Foto von Florian Pohl/City-Press GmbH)

Die Anfänge bei ESV Kaufbeuren U16

Korbi Geibels Reise im Eishockey begann in den Reihen der ESV Kaufbeuren U16, wo er bereits in jungen Jahren sein Talent unter Beweis stellte. In der Saison 2016-17 sammelte er 11 Punkte in 34 Spielen und ließ dabei seine Fähigkeiten auf dem Eis aufblitzen.

Internationale Erfahrungen

Geibels Talent führte ihn auch auf die internationale Bühne. Er vertrat Deutschland in den Altersklassen U16, U17 und U20 und trug das Trikot seines Landes. Diese internationalen Erfahrungen halfen ihm dabei, sein Spiel weiter zu verfeinern und sich auf höchstem Niveau zu messen.

Der Weg zu den Eisbären Juniors und darüber hinaus

In der Saison 2018-19 folgte ein wichtiger Schritt in Geibels Karriere, als er zu den Eisbären Juniors Berlin U17 wechselte. Hier setzte er seine Entwicklung fort und sammelte wertvolle Erfahrungen. In den darauffolgenden Spielzeiten machte er sich einen Namen in der DNL U20 und konnte sogar schon für die Profimannschaft der Eisbären Berlin auflaufen.

Der Durchbruch bei den Profis

Die Saison 2020-21 war ein entscheidender Wendepunkt für Geibel. Er hatte die Gelegenheit, in zwei Spielen für die Eisbären Berlin in der DEL anzutreten. Darüber hinaus absolvierte er beachtliche 30 Spiele für die Lausitzer Füchse in der DEL2. Dieser Schritt in den Profibereich war ein Meilenstein in seiner Karriere, und Geibel nutzte diese Gelegenheit, um seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau zu zeigen.

Korbi Geibel steht erst am Anfang seiner Reise, und in den kommenden Jahren wird sich zeigen, wohin die Reise für ihn geht.

Persönlicher Kommentar

Geibel war die Saison über bei den Eisbären Berlin durchweg gut unterwegs. Ich fand sowohl seinen Schuss als auch sein körperliches Auftreten sehr präsent. Zudem hatte er eine +- Statistik von 3, was für einen jungen Verteidiger nach dieser Saison schon gut ist! Ich hoffe, Korbi hat fleißig trainiert und zeigt sich weiterhin gut im Trikot der Eisbären und der Lausitzer Füchse.

4:2: Die Eisbären gewinnen den DEL-Härtetest bei den Grizzlys Wolfsburg

WalkersBarenNews 2023/2024 – #2

Für die Eisbären Berlin ging es im fünften Testspiel in Vorbereitung auf die neue Saison erstmals gegen einen DEL-Konkurrenten. Nach einem Sieg gegen Weißwasser und drei Niederlagen gegen tschechische Teams (2x Prag/1x Mountfield) wollte man in Niedersachsen zurück in die Erfolgsspur finden. Und das gelang. Man gewann den DEL-Härtetest bei den Grizzlys Wolfsburg verdient mit 4:2 (0:0,2:0,2:2).

Eisbären-Trainer Serge Aubin stellte heute Nikita Quapp ins Berliner Tor. Jake Hildebrand nahm als Back-up auf der Bank Platz. Davor sahen die Verteidiger-Pärchen wie folgt aus: Julian Melchiori/Ben Finkelstein, Kai Wissmann/Jonas Müller, Morgan Ellis/Korbinian Geibel, Marco Nowak.
In der ersten Sturmreihe spielten Leo Pföderl, Zach Boychuk und Frederik Tiffels zusammen. Die zweite Reihe bildeten Ty Ronning, Tobias Eder und Lean Bergmann. In der dritten Reihe stürmten Maximilian Heim, Patrice Cormier und Yannick Veilleux. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Michael Bartuli, Manuel Wiederer und Eric Mik.
Trainer Aubin rotierte als erneut und ließ auch Stammkräfte wie Blaine Byron oder Marcel Noebels draußen. Aber er hatte ja auch vorige Woche gesagt, er wolle in der Vorbereitung alle Spieler sehen und sich einen Bild von der gesamten Mannschaft machen. Und so weit weg ist der Saisonstart auch nicht mehr.

Hart umkämpftes erstes Drittel zwischen Wolfsburg und Berlin (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Wenn die Eisbären ein Problem in der Vorbereitung offenbarten, dann war es die mangelnde Disziplin. Man nahm zu viele Strafzeiten und daraus resultierten zu viele Gegentreffer. Auch heute dauerte es keine drei Minuten, ehe Korbinian Geibel als erster Berliner in die Kühlbox wanderte. Und wenn Wolfsburg eins kann, dann Powerplay. Die Grizzlys spielten die Überzahl auch sehr stark und hatten zwei gute Abschlüsse, zur Führung reichte es jedoch nicht.
Doch es gab direkt danach die nächste Chance, denn auch Leo Pföderl musste auf die Strafbank. Keine fünf Minuten waren gespielt. Und bereits jetzt sollte in Berlin klar sein, woran man bis zum Saisonstart dringend arbeiten muss. Immerhin überstand man diese Unterzahl diesmal ohne größere Probleme.
Und was kam als Nächstes? Richtig! Die dritte Strafzeit nach gerade einmal sieben Minuten. So kannst du in der DEL kein Spiel gewinnen. Die Disziplin wird immer mehr zum großen Problem der Hauptstädter. Yannick Veilleux musste als dritter Eisbär auf die Strafbank. Das Gute an diesem Nachmittag war aber, das man bisher ohne Gegentor diese Unterzahlspiele überstand. Und im dritten Unterzahlspiel durch Zach Boychuk und Leo Pföderl hatte man sogar zwei gute Abschlüsse.
Danach wurde endlich mal Fünf-gegen-Fünf gespielt. Es ging hin und her, beide Mannschaften suchten immer wieder den Abschluss, aber noch hatten die Spieler kein Zielwasser getrunken. Zudem wurde die Partie immer hart umkämpfter und in den Zweikämpfen durchaus auch leicht nicklig.
Zur Abwechslung durfte dann mal ein Wolfsburger Spieler auf die Strafbank. Somit bot sich den Eisbären die Chance zum ersten Powerplay der Partie. Ty Ronning hatte dabei die beste Chance, als er mit seinem Onetimer am langen Pfosten an Dustin Strahlmeier scheiterte.
Durch das Powerplay wurden die Eisbären offensiv stärker und brachten jede Menge Scheiben auf das Wolfsburger Tor. Nur von Erfolg gekrönt waren die Abschlüsse nicht. Somit blieb es beim 0:0 nach dem ersten Drittel.

Jubel der Eisbären-Spieler über das 2:0 von Yannick Veilleux. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Das Mitteldrittel begann wie das erste: Mit einer Strafzeit gegen die Eisbären. Ben Finkelstein war der nächste Berliner Spieler, der auf die Strafbank wanderte. Zum Glück für die Eisbären zündete der Powerplay-Motor der Niedersachsen noch nicht so wie gewohnt. Was wohl aber auch daran liegt, dass deren Co-Trainer Tyler Haskins nicht mehr hinter der Bande steht. Der ehemalige Wolfsburger Spieler war hauptverantwortlich für das Grizzlys-Powerplay.
Fortan das selbe Bild wie zum Ende des ersten Drittels. Die Eisbären mit guten Abschlüssen und in der 25. Spielminute mit dem 1:0. Kai Wissmann wurde im Slot frei gespielt, der Kapitän stand völlig frei und ließ sich diese Chance nicht entgehen – 1:0 (25.).
Nur fünf Sekunden später klingelte es erneut im Wolfsburger Tor. Maximilian Heim und Patrice Cormier setzten Yannick Veilleux in Szene und der netzte von der linken Seite aus ein – 2:0 (26.).
Von diesem Doppelschlag mussten sich die Hausherren nun natürlich erst einmal erholen. Die Eisbären waren auf jeden Fall jetzt mit viel Selbstvertrauen unterwegs und hätten durch Zach Boychuk beinahe auf 3:0 gestellt, doch er scheiterte mit seinem Alleingang an Strahlmeier.
Die Chance zurück ins Spiel zu kommen bot sich den Wolfsburgern dann aber beim nächsten Powerplay, Goalie Nikita Quapp kassierte die nächsten zwei Minuten wegen Haltens. Doch auch dieses Überzahlspiel lief nicht rund für die Hausherren, die Berliner überstanden auch diese Unterzahl ohne größere Probleme.
Generell wirkte das Wolfsburger Offensivspiel zu kompliziert. Da waren gefühlt zu viele Schnörkel drin, statt den einfachen Abschluss zu suchen. Das wirkte bei den Eisbären über weite Strecken deutlich zielstrebiger vor dem gegnerischen Tor, was bis hierhin zu zwei Toren geführt hatte und auch sonst zu weiteren guten Chancen. Bei einer besseren Chancenverwertung hätte man hier auch schon 3:0 führen können. Aber Dustin Strahlmeier packte einige gute Saves aus.
In der Schlussphase kassierten die Eisbären auch im Mitteldrittel die dritte Strafzeit, womit man nach nicht einmal 40 Minuten schon bei sechs Strafzeiten stand. Eindeutig zu viel. Yannick Veilleux musste auf die Strafbank. In diesem Powerplay hatte Ex-Eisbär Laurin Braun die hundertprozentige Chance, als er alleine auf Nikita Quapp zulief, aber der junge Berliner Goalie mit einer starken Parade. Generell war das bis hierhin ein sehr starker und vor allem sehr souveräner Auftritt von Quapp im Berliner Gehäuse. Über ein Torhüter-Problem braucht man sich in Berlin in dieser Saison definitiv keine Sorgen machen. Auch wenn das die üblichen Kritiker wieder anders sehen werden.
Die Eisbären nahmen eine 2:0-Führung mit in die zweite Pause, gewonnen war diese Partie aber noch nicht. Denn die Grizzlys würden im Schlussdrittel nochmal alles nach vorne werfen, davon war auszugehen.

Goalie Nikita Quapp mit einem überzeugenden Auftritt in Wolfsburg. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Doch der Weg sollte sehr weit werden für Wolfsburg. Zach Boychuk vergab noch die hundertprozentige, als Strahlmeier einen überragenden Save auspackte. Doch nur sieben Sekunden später schlug Leo Pföderl auf Zuspiel von Frederik Tiffels zu – 3:0 nach nur 21 Sekunden im Schlussdrittel.
Zur Abwechslung gab es wenig später die siebte Strafzeit gegen die Eisbären, Manuel Wiederer wanderte in die Kühlbox. Aber auch in diesem Powerplay Wolfsburg mit ungewohnten Schwächen im Spielaufbau. So konnten die Berliner auch dieses Unterzahlspiel ohne Gegentor überstehen.
Bei Vier-gegen-Vier auf dem Eis schlugen die Niedersachsen dann aber doch zu. Und es war fast abzusehen, dass ein Ex-Eisbär treffen würde. So will es das Gesetz einfach. John Ramage versenkte die Scheibe aus dem hohen Slot zum 1:3 (47.).
Doch wieder Hoffnung auf eine Aufholjagd für die Niedersachsen? Nein, denn Jonas Müller schickte Maximilian Heim über die rechte Seite, der hatte das Auge für Patrice Cormier, legte die Scheibe quer rüber und der Neuzugang überwand Strahlmeier zum vierten Mal an diesem Abend – 4:1 (51.).
Die Vorentscheidung im DEL-Härtetest, den die Eisbären bis hierhin mit Bravour bestanden hatten. Man zeigte sich deutlich verbessert im Vergleich zu den letzten beiden Partien in Tschechien. Sowohl defensiv als auch offensiv sah das schon recht ordentlich aus. Komplett fernhalten vom Tor kannst du die Wolfsburger sowieso nicht, aber man minimierte deren Top-Chancen. Und wenn es doch brenzlig wurde, war Nikita Quapp zur Stelle. Offensiv erspielte man sich einige gute Torchancen, wovon man bis zu diesem Zeitpunkt vier nutzen konnte. Auch wie die Tore entstanden, macht einfach Lust auf die neue DEL-Saison mit diesem Team.
Einzig die mangelnde Disziplin sorgt für Kopfzerbrechen, denn man kassierte bisher in der Vorbereitung deutlich zu viele Strafzeiten. Auch in der Schlussphase dieser Partie gab es nochmal zwei Strafzeiten gegen die Eisbären. Julian Melchiori und Morgan Ellis mussten auf die Strafbank, Ellis kassierte sogar 2+2-Minuten. Also an der Disziplin muss man bis zum Saisonstart definitiv noch arbeiten.
Wolfsburg somit in den letzten Minuten mit drei Mann mehr auf dem Eis, denn Wolfsburg Coach Mike Stewart nahm Goalie Dustin Strahlmeier zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Wolfsburg wurde auch nochmal gefährlich, aber man verteidigte das ganz stark vor dem eigenen Tor und hatte mit Nikita Quapp einen überragenden Goalie zwischen den Pfosten.
Als dann aber auch noch Ben Finkelstein in die Kühlbox wanderte, war auch Quapp geschlagen. 28 Sekunden vor dem Ende der Partie war es Darren Archibald, welcher auf 4:2 verkürzte. Mehr passierte im Anschluss nicht mehr. Die Eisbären hatten das ligainterne Spiel mit 4:2 in Wolfsburg gewonnen.

1:4 bei Sparta Prag: Lehrstunde für die Eisbären Berlin in Tschechien

Die Eisbären Berlin haben auch das zweite Testspiel gegen Sparta Prag verloren. Drei Tage nach der 3:4-Niederlage n.P. zu Hause verloren die Berliner in Tschechien deutlich mit 1:4 (0:2,0:2,1:0). Eine am Ende verdiente Niederlage, weil man nie zu seinem Spiel gefunden hatte und zudem in Unterzahl gleich satte drei Gegentreffer kassierte. Aber es ist ein Vorbereitungsspiel und die Verantwortlichen um Trainer Serge Aubin werden die Lehren aus diesem Spiel ziehen. Davon kann man ausgehen.

Absolvierte sein erstes komplettes Spiel für die Eisbären Berlin: Goalie Jonas Stettmer (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Goalie Jonas Stettmer verhinderte einen höheren Rückstand

Die Hausherren hatten früh im Spiel ein Powerplay, da Kapitän Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Lange Zeit sah es so aus, als würden die Eisbären die Unterzahl ohne Gegentor überstehen, doch dann schlug es doch noch hinter Jonas Stettmer im Berliner Tor ein. Vladimir Sobotka mit dem 1:0 für die Tschechen, sieben Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen Wissmann (4.).
Die Anfangsphase gehörte den Tschechen, die nach nicht einmal sieben Minuten bereits das nächste Powerplay hatten. Julian Melchiori saß diesmal in der Kühlbox und erneut jubelten die Fans von Sparta Prag. Pavel Kousal, welcher bereits im ersten Spiel am Sonntag in Berlin traf, erhöhte auf 2:0 (7.).
Den Start hatten die Eisbären also völlig verpennt und auch die Disziplin ließ zu wünschen übrig. Das erste Powerplay bot dann aber die Chance, in dieses Spiel hineinzufinden. Nutzen konnte mal die Überzahl nicht, aber immerhin hielt man die Gastgeber in dieser Phase mal vom eigenen Tor fern und gab selbst die ersten Schüsse ab.
In der Folge ging es zwar hin und her, die gefährlicheren Abschlüsse hatten aber nach wie vor die Mannen von Trainer Pavel Gross vorzuweisen. Jonas Stettmer verhinderte ein mögliches 0:3. So blieb es beim 0:2 aus Sicht der Eisbären nach 20 Minuten. Eine Leistungssteigerung musste her, wollte man nicht auch das zweite Testspiel gegen Prag verlieren.

Auch im Mitteldrittel konnten die Spieler von Sparta Prag über Tore jubeln. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Auch im Mitteldrittel finden die Eisbären nicht ins Spiel

In der Pause wird Trainer Serge Aubin sicherlich die Fehler vom Auftaktdrittel angesprochen haben, nur schienen seine Worte nicht bei den Spielern angekommen zu sein. Blaine Byron kassierte die nächste Strafzeit und natürlich nutzte Sparta auch dieses Powerplay aus. Erneut war es Pavel Kousal, welcher Jonas Stettmer überwinden konnte – 0:3 (25.).
Die Hauptstädter fanden nach wie vor keinen Zugriff auf das Spiel, hatten mit den schnellen Tschechen arge Probleme, überhaupt mitzuhalten. Gefühlt wirkte man immer einen Schritt langsamer als die Spieler von Sparta Prag. Bezeichnend dafür war ein Powerplay der Eisbären, in dem die Hausherren einen Konter fahren konnten und Ben Finkelstein den Gegenspieler nur per Haken aufhalten konnte. Die Folge war die nächste Strafzeit gegen einen Berliner Spieler.
In einem weiteren Powerplay in der Schlussphase des Mitteldrittels konnten die Eisbären wenigstens mal für etwas Gefahr sorgen. Dennoch war das viel zu wenig, um gegen ein Top-Team wie Sparta Prag zu gewinnen. Und die Tschechen zeigten den Eisbären heute auch, wie wichtig gute Special Teams sind. Denn bis hierhin fielen alle drei Treffer von Prag in Überzahl. In Unterzahl ließ Sparta kaum etwas zu. Aus diesem Spiel wird man seine Lehren für die nächsten Wochen ziehen müssen.
Kurz vor der zweiten Drittelpause kassierten die Eisbären dann direkt nach einem Bully das 0:4, Michal Repik war der Torschütze gewesen (39.). Mit einem ernüchterndem Spielstand von 0:4 ging es anschließend in die Kabinen.

Erzielte im Schlussdrittel sein erstes Tor seit seiner Rückkehr zu den Eisbären Berlin: Blaine Byron. (Foto von Moritz Eden/City-Press GmbH)

Mehr als der Ehrentreffer von Rückkehrer Blaine Byron war nicht drin

Dort schien Serge Aubin die richtigen Worte gefunden zu haben, denn der bis hierhin beste Angriff der Eisbären führte zum Anschlusstreffer. Blaine Byron wurde klasse vor dem Tor angespielt, ließ den tschechischen Goalie alt aussehen und verkürzte auf 1:4 (41.). Der erste Treffer seit seiner Rückkehr zu den Hauptstädtern.
Die Berliner wirkten im Schlussdrittel zu Beginn verbessert, und das nicht nur aufgrund des Treffers. Auch in Unterzahl agierte man deutlich aggressiver und ließ das starke Prager Powerplay nicht mehr so stark zur Entfaltung kommen wie noch in den ersten 40 Minuten.
In der Folge kam aber Prag wieder besser ins Spiel und übernahm mehr und mehr wieder die Kontrolle über das Spiel und hatte zudem auch die besseren Abschlüsse.
Auch im Schlussdrittel ließ die Disziplin der Eisbären zu wünschen übrig. Inzwischen war man schon bei 18 Strafminuten angekommen. Was einfach zu viel ist, aber dieses Problem zieht sich ja schon über Jahre bei den Hauptstädtern.
Am Ende waren die Gastgeber dem 5:1 deutlich näher als die Eisbären. Auch das sagt eigentlich alles über dieses Spiel aus. Am Ende blieb es beim verdienten 4:1-Sieg für die Tschechen. Die Berliner werden die Lehren aus diesem Spiel ziehen und es in zwei Tagen beim nächsten Testspiel besser machen müssen.