Die Eisbären Berlin haben drei wichtige Punkte im Kampf um Platz eins eingefahren. Am Ende setzte man sich bei den Kölner Haien mit 3:2 (2:1,1:0,0:1) durch und baute damit vorerst die Tabellenführung aus. Spielerisch war es eine bessere Leistung als am Sonntag gegen Ingolstadt, am Ende musste man aber nochmal um den Sieg zittern.
Eisbären-Trainer Serge Aubin konnte auf den zuletzt gesperrten Yannick Veilleux wieder zurück greifen. Dadurch rotierte Marco Nowak wieder raus aus dem Kader. Seinen Platz als siebter Verteidiger nahm Eric Mik ein. Alles andere in der Defensive blieb gleich.
In der Offensive blieb lediglich die Noebels-Reihe zusammen. Die zweite Reihe bestand aus Freddy Tiffels, Blaine Byron und Jaedon Deschenau. Die dritte Reihe bildeten Rückkehrer Veilleux, Tobias Eder und Lean Bergmann. Und die nominell vierte Reihe bestand aus Eric Hördler, Manuel Wiederer und Maximilian Heim.
Auf der Goalie-Position gab es wieder den Wechsel zurück. Jake Hildebrand hütete das Berliner Tor, Jonas Stettmer nahm als Back-up auf der Bank Platz.
Für die Haie eine enorm wichtige Partie, denn für Köln ging es um wichtige Punkte für Platz sechs und der damit verbundenen direkten Playoff-Qualifikation. Die Eisbären wollten weitere Punkte im Kampf um Platz eins nach der Hauptrunde einfahren. In den bisherigen drei Duellen in dieser Hauptrunde behielten die Eisbären zweimal die Oberhand. Folgte heute der dritte Sieg im vierten Vergleich?
Effektive Eisbären im ersten Drittel
Köln kam gut ins Spiel und hatte bereits in der Anfangsphase gute Abschlüsse auf das Tor von Hildebrand. Und die Haie hatten auch früh in der Partie die Chance, in Überzahl zu agieren. Doch in diesem unterlief Nick Bailen ein katastrophaler Fehlpass an der gegnerischen blauen Linie, weshalb Tobias Eder alleine Richtung Tobias Ancicka marschieren konnte. Diese dicke Chance ließ sich der Torjäger natürlich nicht nehmen und spielte den Kölner Goalie eiskalt aus – 1:0 (5.).
Diese Kaltschnäuzigkeit zeichnet die Berliner in dieser Saison vor allem auswärts aus. Auch heute wieder das erste Tor mit der ersten echten Chance.
Die Domstädter lebten hier sehr gefährlich. Defensiv waren sie sehr wackelig unterwegs, was Berlin zu Chancen einlud. Vorne aber entfachten die Hausherren richtig viel Druck, nur konnten sie ihre Chancen bis hierhin nicht verwerten.
Die Haie anschließend mit dem zweiten Powerplay der Partie, aber erneut konnten die Gastgeber die numerische Überlegenheit nicht ausnutzen. Jake Hildebrand ließ die Kölner verzweifeln.
Die Domstädter machten aber weiter und erzwangen dank eines starken Forechecks die Scheibe im Angriffsdrittel. Gregor MacLeod ließ die Scheibe klasse für Tim Wohlgemuth liegen und der sorgte für den verdienten Ausgleich der Haie – 1:1 (13.).
Die Mannschaft von Uwe Krupp war in diesem ersten Drittel durchaus die aktivere und druckvollere Mannschaft. Man merkte den Haien an, dass es hier für sie um sehr viel ging. Die Eisbären konnten aber auch immer mal wieder Akzente im Kölner Drittel setzen. Und wenn sie vorne auftauchten, wurde es gefährlich und es klingelte im Kölner Tor. Jonas Müller zog von links vor das Tor von Tobias Ancicka und düpierte diesen dann per Rückhand zur erneuten Berliner Führung – 2:1 (18.). Traumtor von „Mülli“!
Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Drittelpause. Effektive Eisbären führten bei engagierten Haien in einer sehr unterhaltsamen Partie.
Erstes DEL-Tor für Thomas Schemitsch
Auch zu Beginn des Mitteldrittels ging es weiter munter hin und her mit Abschlüssen auf beiden Seiten. Ein Vorgeschmack auf die Playoffs, den beide Mannschaften den Fans in der Arena boten.
Den Eisbären bot sich nach rund sieben Minuten im zweiten Drittel dann die Chance, zum ersten Mal an diesem Abend in Überzahl zu agieren. Und da ließen die Hauptstädter die Scheibe sehr gut laufen, nutzen konnte es die Mannschaft von Chefcoach Serge Aubin aber nicht.
Mitte der Partie zielten die Eisbären dann aber genauer. Thomas Schemitsch hatte von der blauen Linie abgezogen und sein erstes DEL-Tor erzielt – 3:1 (30.). Im dritten Spiel der dritte Scorerpunkt für den Berliner Neuzugang. Seine Verpflichtung war durchaus ein Risiko angesichts der Tatsache, dass er eine Weile nicht gespielt hatte, aber bisher erweist er sich als sinnvolle und gute Verstärkung.
Die Berliner hatten die Partie jetzt im Griff und ließen die Haie kaum noch vor das eigene Tor kommen. Und die Eisbären ließen in der Folge weitere gute Chancen aus. Die Berliner zeigten sich verbessert im Vergleich zum Heimspiel am Sonntag gegen Ingolstadt. Heute stellten die Eisbären wieder unter Beweis, wie schwer sie zu schlagen sind, wenn sie ihr Spiel über 60 Minuten konzentriert durchziehen und vor allem diszipliniert spielen.
Die Hausherren konnten sich zum Ende des zweiten Drittels nochmal kurz im Berliner Drittel festsetzen und erzwangen dadurch auch nochmal ein Powerplay. Die Chance, auf 2:3 zu verkürzen für Köln, doch Jake Hildebrand ließ keine Scheibe durch und somit nahmen die Eisbären eine 3:1-Führung mit in die zweite Drittelpause.
Die Eisbären retten sich ins Ziel
Die Haie nahmen noch 23 Sekunden Powerplay mit ins Schlussdrittel, in denen aber nichts mehr passierte. Köln danach bemüht, Druck auf das Berliner Tor aufzubauen, aber die Defensive der Eisbären ließ weiterhin sehr wenig zu. Die Hauptstädter machten die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Die Hausherren liefen trotzdem immer wieder an und suchten nach der Lücker im Berliner Abwehr-Bollwerk. Und die Haie bekamen die Chance, in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Allerdings ein geschenktes Powerplay, denn eine Strafe war das nicht gegen Jonas Müller. Und Köln nahm das Geschenk an und DEL-Top-Torschütze Justin Schütz traf zum 2:3 (48.).
Nun war hier wieder ordentlich Spannung drin im DEL-Klassiker. Und die Eisbären kassierten die nächste Strafzeit wegen Spielverzögerung. Eine unnötige Strafe zur denkbar ungünstigsten Zeit nach dem Anschlusstreffer der Haie. Aber diesmal überstanden die Berliner die Unterzahl ohne ein Gegentor.
Köln dominierte bis hierhin das Schlussdrittel, von den Eisbären war nach vorne gar nichts zu sehen.
In den letzten zehn Minuten fanden die Berliner aber so langsam auch wieder ins Spiel und kamen mal wieder zu Abschlüssen auf das Kölner Tor. Man konnte sich zwischenzeitlich auch mal im Angriffsdrittel der Haie festsetzen.
Die Zeit lief für die Eisbären und Köln war es, die hier ein Tor aufholen mussten. Doch mittlerweile war es eine wesentlich ausgeglichenere Partie als noch in den ersten zehn Minuten des letzten Drittels. Die Eisbären schafften es, Köln immer mehr vom eigenen Tor fernzuhalten. Den Haien fiel relativ wenig ein, um nochmal gefährlich vor das Tor von Jake Hildebrand zu kommen.
Uwe Krupp ging am Ende All-in und zog Tobias Ancicka zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Köln setzte sich nochmal im Berliner Drittel fest und erhöhte den Druck. Tim Wohlgemuth und Louis-Marc Aubry vergaben am Ende die besten Chancen zum Ausgleich. So retteten die Eisbären das knappe 3:2 über die Zeit und holten sich wichtige Punkte im Kampf um Platz eins nach der Hauptrunde.