0:2,1:3,2:4,5:4! Die Eisbären siegen am Ende dank ihrer großen Moral

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #10:

Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend zurück in die Erfolgsspur gefunden: Gegen die Straubing Tigers gewannen die Berliner mit 5:4 (1:3,3:1,1:0) und rehabilitierten sich damit für die bittere Niederlage in Wolfsburg vom Sonntagnachmittag. Zwar konnte man nicht überzeugen, leistete sich zu viele individuelle Fehler und kassierte erneut zwei Gegentore in Unterzahl, doch am Ende sicherte man sich dank der großartigen Moral den Sieg und die drei Punkte.

Im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel am Sonntagnachmittag musste Coach Serge Aubin verletzungsbedingt Änderungen im Kader vornehmen. So fiel Blaine Byron aus, nachdem er sich in Wolfsburg verletzt hatte. Seinen Platz in der Top-Reihe zwischen Leo Pföderl und Marcel Noebels nahm Zach Boychuk ein. Die zweite Reihe um Giovanni Fiore, Frans Nielsen und Matt White blieb zusammen. Den Platz von Boychuk in der dritten Reihe zwischen Kevin Clark und Yannick Veilleux nahm Rückkehrer Mark Zengerle ein, der nach langer Pause mal wieder mitspielen durfte. Wohl seine letzte Chance, sich in Berlin durchzusetzen. Neben Zengerle kehrte auch Simon Després zurück ins Line-up und verteidigte an der Seite von Kapitän Frank Hördler. Eric Mik war somit siebter Verteidiger und in der vierten Reihe standen Manuel Wiederer und Bennet Roßmy. Parker Tuomie war heute nicht dabei. Und im Tor stand heute wieder Mathias Niederberger, welcher in Wolfsburg noch geschont wurde.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Heute stand mal wieder eines dieser typisch unbeliebten Dienstagabendspiele auf dem Programm. Es ging gegen die Straubing Tigers, welche als Tabellenelfter in die Hauptstadt kamen und im Kampf gegen den Abstieg um jeden Punkt kämpfen müssen und werden. Und davon gingen die Berliner auch aus, wie Verteidiger Eric Mik im Interview am Montag noch sagte. Von daher erwartete wohl keiner der anwesenden Fans in der spärlich besetzten Mercedes-Benz Arena einen absoluten Eishockey-Leckerbissen.
Und so begann die Partie auch eher schleppend. Hier mal ein Torschuss auf der einen Seite, hier ein Torschuss auf der anderen Seite. Die Tigers wirkten dabei etwas agiler und spielfreudiger. Doch so wirklich von den Sitzen riss die Anfangsphase niemanden hier in der Arena. Was aber auch daran lag, dass noch kein richtiger Spielfluss aufkommen wollte. Viele Unterbrechungen bestimmten den Spielbeginn an der Spree.
Vier Minuten waren gespielt, da kassierte Matt White die erste Strafzeit der Partie. Unterzahl Berlin? Da war doch was? Genau! In Wolfsburg kassierten die Berliner in vier Unterzahlspielen vier Gegentore. Und auch heute setzte sich dieser Negativ-Trend fort. Die Niederbayern kamen schnell in die Formation, ein Querpass auf Andreas Eder reichte aus und schon stand es 0:1 (5.). Und noch in der selben Minute legten die Gäste sogar noch ein Tor nach. Joshua Samanski netzte eiskalt ein – 0:2 und das nur 30 Sekunden nach dem ersten Straubinger Tor.

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Wir waren noch immer in der fünften Spielminute und da packte Kevin Clark mal den Hammer von rechts aus – 1:2 nur neun Sekunden später. Ganz schön was los auf einen Dienstagabend, damit hatte man nun wirklich nicht rechnen können. Drei Tore innerhalb von nur 39 Sekunden, da musste man erstmal hinterher kommen. Aber so sorgte man erst einmal wieder für Ruhe im Gästeblock, denn die Hand voll Tigers-Fans hatte schon Höhenflüge ob des Starts ihrer Mannschaft bekommen.
Kurz vor dem ersten Powerbreak gerieten Sandro Schönberger und Kevin Clark aneinander. Mit den schlechteren Folgen für den Straubinger, denn der kassierte 2+2-Minuten und so hatten die Hausherren das erste Powerplay der Partie. Doch das Überzahlspiel war einmal mehr zu ungenau und zu harmlos. Weil man einfach nur den letzten entscheidenden Pass suchte, anstatt einfach mal die Scheibe auf das Tor zu schießen.
Nach den aufregenden 39 Sekunden in der fünften Spielminute hatte sich die Partie nun deutlich wieder beruhigt. Die Eisbären waren zwar sichtlich darum bemüht, den Ausgleich zu erzielen, aber der letzte Pass wollte irgendwie nicht ankommen. Zudem fehlte es auch am nötigen Tempo im Spiel der Berliner, an der nötigen Kreativität. Eben ein typisches Dienstagsspiel.
Und dann wollte man wohl an seiner Negativserie weiter arbeiten. Zach Boychuk mit der zweiten Strafzeit für die Eisbären in diesem Spiel. Und die Frage war, gab es den sechsten Gegentreffer in Unterzahl in Folge? Ja, den gab es! Wenn es einmal läuft dann aber so richtig. Michael Connolly erhöhte auf 3:1 für die Tigers.

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Knapp fünf Minuten vor Ende des ersten Drittels gerieten Zach Boychuk und Travis St. Denis aneinander und auch dieses Mal musste Straubing danach in Unterzahl ran. Aber Powerplay und die Eisbären? Oder sollen wir lieber Special Teams und die Eisbären sagen? Eine gefährliche Chance sprang dabei heraus, aber beim Nachschuss sah man dann wieder, dass man es immer zu kompliziert spielen will, anstatt einfach mal drauf zu schießen. Im Aufbau merkte man dann die Ideenlosigkeit der Spieler, denen absolut nichts einfiel, wie man hier mal für mehr Torgefahr sorgen kann. Und wenn es ganz schlecht läuft, liegt man sogar mit 1:4 hinten, doch Mathias Niederberger rettete bei einem Konter zweimal ganz stark.
Noch ein Beispiel für das Eisbären-Spiel? Vor dem eigenen Tor rannten sich zwei Berliner über den Haufen und ermöglichten Straubing eine Chance. Mehr braucht man eigentlich nicht zu dem Spiel sagen.
So endete das erste Drittel mit einem 1:3-Rückstand und man war fast froh, als die Pausensirene ertönte.

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Auch im zweiten Drittel das selbe Bild. Bemühte Eisbären, hier den Anschluss wieder herzustellen, aber man spielte es einfach zu kompliziert. Statt man das Spiel einfach hält und sich auf die einfachen Dinge konzentriert, will man es immer wieder zu schön spielen, ohne dabei mitzubekommen, dass man damit absolut keinen Erfolg hat. Man sah auch nicht wirklich einen Gameplan, die Kreativität fehlte, irgendwie fehlte so vieles, was die Mannschaft vor allem im zweiten Drittel in Wolfsburg noch ausgezeichnet hatte. Denn da spielte man ein Drittel nahe an der Perfektion und ging mit 3:1 in Führung, ehe das Penaltykilling alles kaputt machte.
Die Fragen, die sich eben immer wieder stellen: Warum ist das Zuhause so? Warum findet man da nicht zu seinem Spiel, so wie es auswärts in dieser Saison der Fall ist? Warum verschläft man immer und immer wieder den Start? Was ist Zuhause anders als auswärts? Ein Top-Team sollte in der Lage sein, Zuhause UND auswärts gleichermaßen gut zu spielen. Aber so ein gravierender Unterschied zwischen den Heim-Eisbären und den Auswärts-Eisbären wirft doch einige Fragen auf, welchen man in der bevorstehenden Deutschland-Cup-Pause mal auf den Grund gehen sollte.
Ein weiteres Beispiel? Im Mitteldrittel hatte man immer wieder Probleme beim Passspiel oder aber auch bei der Passannahme. Alles so simple Sachen, wo man denkt, das sollte man doch hinbekommen. Aber irgendetwas schien die Eisbären auf heimischen Eis zu hemmen. Die Unruhe auf den Rängen wurde angesichts des dürftigen Auftrittes der Eisbären immer lauter.

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Nach dem zweiten Powerbreak hatten die Hausherren mal die Chance, an ihrem Überzahlspiel etwas zu verbessern. Und satte sechs Sekunden dauerte das Powerplay nur, dann traf der ehemalige NHL-Star Frans Nielsen zum ersten Mal in der PENNY DEL. Aber auch unter gütiger Mithilfe der Gäste, deren Schuss abgefangen wurde und am Ende war es Nielsen, der endlich sein Premierentor erzielte – 2:3 (32.).
Begann nun die Berliner Aufholjagd? Nein, denn Straubing stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Benedikt Schopper mit dem Schuss von der blauen Linie ins Glück – 2:4 (34.).
Danach dachte man, dass dieser Gegentreffer den Eisbären den Stecker gezogen hätte, doch drei Minuten vor der zweiten Pause die eigentlich erste gelungene Kombination heute Abend. Zach Boychuk wurde von Kevin Clark vor dem Tor mustergültig bedient und ließ sich diese dicke Chance nicht entgehen – 3:4 (37.).
Und nur eine Minute später stand die Arena am Ostbahnhof auf einmal Kopf. Manuel Wiederer tankte sich klasse durch, ließ sich nicht von der Scheibe trennen und brachte sie Richtung Tor. Dort wurde sie von den Straubingern abgefälscht und am Ende stand Giovanni Fiore goldrichtig und versenkte die Scheibe im Tor – 4:4 (38.). Danach nahm Straubings Coach Tom Pokel erstmal eine Auszeit, um seiner Mannschaft ins Gewissen zu reden. Für einen Dienstagabend bekam man heute echt was geboten, muss man schon zugeben. Und 20 Minuten standen uns ja noch bevor, denn beim Stand von 4:4 ging es in die zweite Drittelpause.

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Im letzten Drittel kassierte Nicholas B. Jensen die dritte Strafzeit der Eisbären in dieser Partie. Folgte Gegentor Nummer drei in Unterzahl heute Abend? Nein, weil das Penaltykilling diesmal richtig gut arbeitete und die Scheiben immer wieder aus dem eigenen Drittel beförderte. Die Negativserie wurde also endlich gestoppt nach zuvor sechs Gegentoren in Unterzahl in Folge.
Fortan ging die Partie hin und her mit einem leichten Übergewicht für die Eisbären, die aber daraus nichts machen konnten. Das Spiel lebte nun vor allem von der Spannung, denn der nächste Fehler hätte dieses Spiel hier entscheiden können. Und diesen entscheidenden Fehler wollte natürlich kein Team machen.

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Und dann patzte Straubings Goalie Tommi Karhunen. Kai Wissmann hatte abgezogen, doch sein Schuss wurde geblockt. Der Berliner Verteidiger bekam die Scheibe erneut und suchte sich die Lücke, um erneut zum Abschluss zu kommen. Er zog ab, Karhunen griff nicht richtig zu und letztendlich ging die Scheibe dann vom Rücken Ian Scheids ins Tor – 5:4 (51.). Die beiden Hauptschiedsrichter überprüften das Tor aber nochmal beim Videobeweis, blieben aber danach bei ihrer On-Ice-Entscheidung.
Die Eisbären nun also erstmals an diesem Abend in Führung und das nach einem 2:4-Rückstand. Die Moral der Mannschaft ist großartig. Das man sich in einem Spiel, in dem man definitiv nicht seine allerbeste Leistung zeigte, sich dann noch zurück kämpft, verdient schon großen Respekt. Aber noch war das Spiel hier ja nicht entschieden und so verrückt wie das hier heute war, musste man mit allem rechnen.
Und in der Schlussphase versuchten die Tigers auch nochmal alles, nahmen ihren Goalie raus, um mit sechs Mann zu spielen. Doch die Eisbären ließen nichts mehr zu und entschieden damit dieses nervenaufreibende Spiel mit 5:4 für sich. 

Was für ein turbulentes Spiel an einem Dienstagabend. Da war alles drin. Im ersten Drittel hatte man das Gefühl, die Eisbären waren nicht anwesend. Straubing spielte richtig stark auf und wirkte immer einen Schritt schneller und führte daher nicht unverdient mit 3:1, darunter mal wieder zwei Gegentore in Unterzahl. An der Problematik hatte man nach dem Wolfsburg-Spiel anscheinend noch nicht gearbeitet. Auch im Mitteldrittel sah es lange nicht nach Besserung aus, zu fehlerbehaftet war das Spiel der Eisbären. Doch ein Powerplay nach dem Powerbreak mit einem Tor nach nur sechs Sekunden durch Ex-NHL-Star Frans Nielsen brachte die Eisbären zurück ins Spiel. Auch das 2:4 schockte die Berliner nur kurz, denn noch im Mitteldrittel kämpften sich die Berliner zum 4:4. Im Schlussdrittel hatte man es dann Kai Wissmann zu verdanken, der einfach mal auf das Tor schoss. Der erste Versuch wurde noch abgeblockt, aber der zweite fand über Umwege den Weg ins Tor. Und so gewann man am Ende eine Partie, in der man doch mehr Schatten als Licht zeigte, weil eben die Moral der Mannschaft stimmte. Und so zählten am Ende vor allem die drei Punkte.

5:2 nach 0:2-Rückstand gegen Bremerhaven: Die Eisbären finden dank einer starken Willensleistung zurück in die Erfolgsspur

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #9:

Die eine Woche Pause tat dem Deutschen Meister gut: Am Freitagabend gewannen die Eisbären Berlin mit 5:2 (0:1,2:1,3:0) gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven und rehabilitierten sich damit für die 1:3-Niederlage vor einer Woche gegen Schwenningen. Zu Beginn tat man sich noch schwer, doch am Ende setzte sich die Klasse und der Wille der Eisbären doch noch verdient durch. Wieder einmal leitete die Top-Reihe die Wende ein, denn das schnelle 1:2 war einer der Wendepunkte in diesem Spiel.

Bei den Eisbären hat sich im Vergleich zum Schwenningen-Spiel vor einer Woche ein bisschen was im Angriff geändert. Einzig die Top-Reihe um Marcel Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron blieb zusammen. Matt White bekam in der zweiten Reihe zwei neue Sturmpartner. Frans Nielsen und Giovanni Fiore waren seine beiden Reihenkollegen. Zach Boychuk und Yannick Veilleux, gegen die Wild Wings noch in Reihe Zwei, spielten heute in der dritten Reihe zusammen mit Kevin Clark. Der spielte gegen Schwenningen noch mit Nielsen und Parker Tuomie in einer Reihe. Nielsen haben wir bereits angesprochen und Tuomie fand sich heute in der nominell vierten Reihe wieder. Dort spielte er in einer Formation mit Bennet Roßmy und Manuel Wiederer. Und auch in der Verteidigung gab es Änderungen. Simon Després war heute nicht dabei, dafür rückte Eric Mik wieder in die Defensive, wo er an der Seite von Frank Hördler verteidigte. Kai Wissmann spielte mit Nicholas B. Jensen zusammen und Jonas Müller mit Morgan Ellis. Im Tor stand erneut Mathias Niederberger.

So viel zum statistischen, vor dem Spiel wurde es erst einmal noch hoch emotional. Denn Stadionsprecher Uwe Schumann wurde vor dem Spiel für 30 Jahre bei den Eisbären Berlin geehrt. Mit einem emotionalen Einspieler auf dem Videowürfel und einem dem Anlass entsprechenden Feuerwerk in der Arena am Ostbahnhof. Herzlichen Glückwunsch Uwe und auf die nächsten 30 Jahre!

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Verhaltener Beginn in die Partie, vom Feuerwerk vor dem Spiel war im Spiel selbst noch nichts zu sehen. Beide waren erst einmal auf Vorsicht bedacht und wollten ruhig ins Spiel starten.
Das sollte sich in der fünften Minute ändern, als beide Mannschaften ihre ersten gefährlichen Chancen hatten. Zunächst war es Christian Wejse auf Seiten der Pinguine, welche vor Niederberger zum Abschluss kam, aber am Berliner Goalie scheiterte. Und direkt im Gegenzug die Doppel-Chance für die Hausherren, doch auch hier blieb der Goalie, in diesem Fall Brandon Maxwell, Sieger.
Nur eine Minute später Scheibenverlust der Berliner an der eigenen blauen Linie, Bremerhaven mit dem 2-auf-1 und Tim Lutz schloss diese Chance eiskalt alleine ab – 0:1 (6.).
Die Partie hatte nun also Fahrt aufgenommen und so stand auch bereits das erste Powerplay der Partie an. Bremerhaven kassierte die erste Strafzeit des Spiels, Phillip Bruggisser musste als Erster heute Abend in die Kühlbox. Die Eisbären fanden zwar ihre Formation, doch die Gäste von der Küste machten die Räume in der Box sehr eng und so fiel den Berlinern nicht viel ein, um sich mal eine gute Chance zu erspielen. So blieb das erste Überzahlspiel ungenutzt und auch eher ungefährlich.

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Das Spiel der Eisbären wirkte fahrig, zu viele individuelle Fehler, Probleme bei der Pass-Annahme, und so weiter. Und wenn sie mal Richtung Bremerhavener Tor fuhren, dann wirkte es relativ ideenlos. So hatten die Gäste keine große Mühe, die Eisbären vom Tor fernzuhalten und so spielte es Bremerhaven natürlich klar in die Karten, dass sie hier auch noch 1:0 führten. Denn so lange von den Eisbären nichts gefährlich kommt, muss man selbst wenig nach vorne versuchen. Und Bremerhaven machte das auch schlau, sie ließen die Berliner anrennen mit dem Wissen, den fällt sowieso nichts ein und wenn doch, dann verteidigen wir das hier locker weg. So konnten die Pinguine hier Kräfte sparen. Zwar kamen auch Schüsse von den Hausherren auf das Tor, doch zu selten waren diese auch wirklich gefährlich. Und wenn doch, dann war Brandon Maxwell zur Stelle.
Drei Minuten vor der ersten Pause mal eine gelungene Kombination der zweiten Reihe, am Ende kam Giovanni Fiore im Slot zum Abschluss, aber auch hier war der Fischtown-Goalie wieder der Sieger im Duell Eins-gegen-Eins. So endete das erste Drittel trotz optischen Übergewichts der Eisbären und auch dem deutlichen Chancenplus mit einem 0:1 aus Berliner Sicht. Doch die Qualität der Chancen ließ eben zu wünschen übrig, während Bremerhaven den einen Fehler der Eisbären im eigenen Drittel eiskalt bestrafte.

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Im zweiten Drittel zeigte sich Bremerhaven sofort wesentlich offensivfreudiger, suchte vermehrt den Weg Richtung Berliner Tor und kam dort auch zu Abschlüssen. Anscheinend war deren Trainer Thomas Popiesch die defensive Spielweise dann doch zu riskant, weiß man doch, dass die Eisbären in jedem Spiel zu jeder Zeit ein bis zwei Gänge hochschalten können und es dann nur eine Frage der Zeit ist, bis es im gegnerischen Tor klingelt.
Die Eisbären suchten zwar wie im ersten Drittel auch den Weg zum Tor und da dann den Abschluss, aber weiterhin sorgten diese Schüsse für relativ wenig Gefahr. Schüsse zum Tor sind ja schön und gut, wenn du aber kaum Spieler hast, die dem Torhüter die Sicht nehmen, dann sind das zumeist harmlose Chancen.
Und Bremerhaven? Die zeigten den Eisbären, wie man effektiv seine Möglichkeiten nutzt. Jan Urbas schüttelte einen Berliner Spieler an der Bande mit einer einfachen Körpertäuschung ab, brachte die Scheibe auf das Tor und dort fälschte Ziga Jeglic unhaltbar für Mathias Niederberger ab – 0:2 (29.).
Die nächste Heim-Niederlage? Nicht mit den Eisbären! Die gaben die schnelle Antwort. Marcel Noebels setzte vor dem Tor entscheidend nach, als die Scheibe von der Bande hinter dem Tor wieder zurück vor das Tor sprang. Er drückte den Puck über die Linie und schon waren die Hauptstädter wieder zurück im Spiel – 1:2 (30.). Die Top-Reihe um Noebels, Leo Pföderl und Blaine Byron hauchte den Eisbären wieder Leben ein. Pföderl hatte am Tor vorbei geschossen, Byron schob die Scheibe weiter vor das Tor zu Noebels und der überwand Brandon Maxwell.

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Die Eisbären danach weiterhin am Drücker und mit weiteren Chancen, aber Bremerhaven schaffte es immer wieder, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und so machte man es den Eisbären enorm schwer, sich hochkarätige Chancen zu erspielen. Noch fiel es den Berlinern schwer, den Abwehrriegel der Gäste von der Küste zu knacken.
Hinten aber leistete man sich weiterhin zu viele individuelle Fehler und lud Bremerhaven so immer wieder zu Chancen ein. Glück für die Hausherren, dass die Gäste diese nicht verwerten konnten.
Zwei Minuten vor der zweiten Pause belohnten sich die Berliner dann aber für ihren Aufwand mit dem Ausgleich. Kevin Clark mogelte die Scheibe irgendwie an Brandon Maxwell vorbei – 2:2 (38.).
81 Sekunden vor der zweiten Drittelpause musste Frank Hördler auf die Strafbank und so musste nun also das Penaltykilling der Eisbären ran. Und es kam noch schlimmer, denn für 1:47 Minuten war es sogar eine doppelte Unterzahl, denn Jonas Müller folgte seinem Kapitän in die Kühlbox. Nun also nochmal eine brenzlige Situation für den Hauptstadt-Club. Diese überstand man bis zur zweiten Pause schadlos und so stand es nach 40 Minuten 2:2.

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39 Sekunden mussten die Eisbären zu Beginn des Schlussdrittels noch mit zwei Mann weniger überstehen, aber auch das schafften sie. Das sollte der Mannschaft von Coach Serge Aubin jetzt doch viel Rückenwind für die letzten 20 Minuten geben.
Tat es, denn in der 42. Spielminute drehten die Berliner das Spiel komplett. Giovanni Fiore tankte sich über rechts klasse Richtung Tor und düpierte dann Brandon Maxwell mit seinem Rückhand-Schuss – 3:2.
Fortan entwickelte sich ein munteres hin und her mit Chancen hüben wie drüben, die gefährlicheren Abschlüsse hatten aber die Hausherren zu bieten. Doch Bremerhaven gab nicht auf und so hatte auch Mathias Niederberger noch ordentlich zu tun. Jetzt war es endlich der Schlagabtausch, den man sich von Beginn an erhofft hatte. Beide machten deutlich, dass sie dieses Spiel gewinnen wollten, die besseren Karten hatten aber aktuell die Gastgeber. Aber die ließen auch beste Chancen liegen, um hier für die mögliche Vorentscheidung zu sorgen.

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Aber hinten war man immer noch nicht sattelfest und so unterlief dann doch noch der ein oder andere Fehler, was Bremerhaven Chancen ermöglichte. Das Spiel stand jetzt also auf des Messers Schneide und hätte in jede Richtung kippen können. In die der Eisbären und der möglichen Entscheidung oder in die der Gäste und dem möglichen Ausgleich. Spannung war somit für die Schlussphase garantiert. Und am Ende kippte es in Richtung der Eisbären, Leo Pföderl bekam die Scheibe im Slot auf die Kelle, Brandon Maxwell lag bereits am Boden und so netzte die Nummer 93 zur Entscheidung ein – 4:2 (56.). Blaine Byron hatte ihn klasse in Szene gesetzt.
Knapp drei Minuten vor dem Ende riskierte Bremerhavens Coach Thomas Popiesch alles – Auszeit und Goalie raus. Das nutzten die Hausherren zur endgültigen Entscheidung. Giovanni Fiore machte den Deckel mit seinem zweiten Tor am heutigen Abend auf dieses Spiel drauf – 5:2 (59.).

Ein hart erarbeiteter Sieg der Eisbären, welcher aber am Ende durchaus verdient war. Die Berliner taten sich zu Beginn sehr schwer, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Man hatte zwar das optische Übergewicht und auch deutlich mehr Schüsse zu verzeichnen, aber die Qualität der Chancen ließ zu wünschen übrig. Zudem leistete man sich zu viele individuelle Fehler im Spiel, wovon einer zum 0:1 führte. Auch im Mitteldrittel wurde es noch nicht wirklich besser und zudem lief man jetzt einem 0:2 hinterher. Doch schnell fand man die Antwort in Form der Top-Reihe. Von da an kam man immer besser ins Spiel und auch zum Ausgleich. Die zum Ende des zweiten und Beginn des letzten Drittels überstandene doppelte Unterzahl kann dann wohl als Knackpunkt der Partie angesehen werden. Denn das gab den Berlinern noch mehr Selbstvertrauen und Rückenwind, welchen man am Ende in drei weitere Tore umwandelte und damit den Heimsieg perfekt machte.

Kein Sieg zum Jubiläum von Frank Hördler: Die Eisbären Berlin verlieren mit 1:3 gegen den Tabellenletzten Schwenningen

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #9:

Es hatte sich fast schon angedeutet: Nach sieben Siegen in Folge verloren die Eisbären Berlin am Freitagabend ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten Schwenninger Wild Wings verdient mit 1:3 (0:1,0:0,1:2). Man fand zu keiner Zeit seine Leistung aus den letzten sieben Spielen und zeigte insgesamt eine sehr enttäuschende Leistung.

Bei den Eisbären kehrte der frisch gebackene Papa Marcel Noebels zurück ins Line-up. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an Familie Noebels. Die Nummer 92 nahm natürlich seinen angestammten Platz in der Paradereihe mit Blaine Byron und Leo Pföderl ein. Die zweite Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Yannick Veilleux blieb wie in Augsburg zusammen. Frans Nielsen und Kevin Clark bekamen in der dritten Reihe Parker Tuomie an die Seite gestellt. Der hatte am Mittwoch noch in Reihe Eins den Platz von Noebels eingenommen. Eric Mik und Bennet Roßmy bekamen in der nominell vierten Formation Manuel Wiederer in die Mitte gestellt. Bei den Panthern spielte da noch Sebastian Streu, doch der fehlte den Eisbären heute Abend gegen die Wild Wings. Im Tor begann erneut Mathias Niederberger und auf der Bank nahm Tobias Ancicka Platz. Die Defensiv-Pärchen blieben ebenso unverändert.

Im Mittelpunkt der Partie gegen den Tabellenletzten aus dem Schwarzwald stand natürlich ganz klar Verteidiger und  Kapitän Frank Hördler. Die Nummer Sieben bestritt heute sein 925. DEL-Spiel und ist damit nun der Spieler mit den meisten Partien für die Eisbären. Er löste keinen geringeren als Bürgermeister Sven Felski ab. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein, „Nante“! Die 1.000 Spiele machst Du garantiert auch noch voll!

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Die Eisbären strotzten natürlich nur so vor Selbstbewusstsein angesichts von sieben Pflichtspielsiegen in Serie inklusive der Champions Hockey League. Diese Serie wollte man auch gegen den Tabellenletzten Schwenningen fortsetzen, nur auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Mannschaft von Coach Niklas Sundblad nicht. Zumal es ja auch hinlänglich bekannt ist, dass die Berliner gerne mal gegen die vermeintlich kleineren Teams schwächeln und Aufbauhilfe leisten. Von daher war heute volle Konzentration über die gesamten 60 Minuten gefordert.
Die Wild Wings begannen frech und hatten auch früh die erste gute Chance, aber auch die Eisbären hatten gleich den Vorwärtsgang drin und auf Offensive navigiert. Doch noch verzettelte man sich zu oft im Angriffsdrittel und konnte so aus dem vielen Scheibenbesitz nicht viel machen. Aber die Richtung, in die die Eisbären spielten stimmte schon einmal. Und mit zunehmender Spieldauer wurde der Druck der Berliner auch größer, doch noch zielte man zu ungenau oder aber die Defensive der Schwäne leistete gute Arbeit und hielt die Scheibe fern vom eigenen Torhüter Joacim Eriksson.

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Direkt nach dem Powerbreak bot sich den Hausherren die Chance in Überzahl zu spielen. Doch das Überzahlspiel lief bis dahin noch nicht so rund, vielleicht wurde es ja besser, als nach Max Görtz auch noch Ken-André Olimb auf die Strafbank wanderte. 49 Sekunden doppelte Überzahl also für die Berliner und die fanden auch die Formation. Nur dann wieder das alte, leidige Thema. Hier noch ein Pass, da noch ein Pass, aber eben kein Schuss. So verpuffte diese Chance ohne Gefahr. Erst also Schwenningen wieder zu viert war, hatte Matt White mal abgezogen, dabei aber nur den Pfosten getroffen.
Die Hausherren also mit dem optischen Übergewicht, nur wenn du daraus nichts machst und dir keine Chancen erspielen tust, die auch nur annähernd gefährlich sind, dann nützt dir das alles nichts. Eben ein typisches Schwenningen-Spiel mal wieder, nur dass es statt an einem Dienstagabend an einem Freitagabend stattfand. Aber noch war ja viel Eishockey zu spielen.
Das Problem: Ab jetzt musste man aber einem Rückstand hinterher laufen, denn aus dem Nichts fiel der Schwenninger Führungstreffer. 16 Minuten waren gespielt, als die Wild Wings einfaches Eishockey spielten. Max Görtz mit dem Pass rechts raus auf Tomas Zaborsky, der legte vor dem Tor wieder quer raus auf Görtz und der netzte auf der linken Seite eiskalt ein – 0:1. Eishockey kann eben so einfach sein. 16:3-Schüsse zeigte die Statistik zu diesem Zeitpunkt an. Effektiver agierten dabei die Gäste aus dem Schwarzwald.
Zum Ende hin bot sich den Eisbären aber die Chance zum Ausgleich, man hatte erneut ein Überzahlspiel. Doch auch dieses ging ohne echte Torgefahr vorüber und so lag man nach 20 Minuten mit 0:1 gegen den Tabellenletzten hinten.

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Auch im zweiten Drittel waren die Hausherren weiterhin auf der Suche nach der Lücke in der Defensive, aber auch nach dem einfachen Eishockey. Denn noch immer war es einfach zu kompliziert, was man da unten auf dem Eis zeigte. Schwenningen zeigte den Eisbären bei ihren wenigen Angriffen immer wieder, wie man einfach, unkompliziert und schnell vor das Tor kommt.
Ja, die Eisbären kamen zwar zu Schüssen, aber das waren allesamt Schüsse aus der Kategorie „harmlos“. Schwenningen verstand es sehr gut, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und zwangen die Berliner somit zu Schüssen aus den eher ungefährlicheren Zonen. Was den Eisbären heute aber auch so ein wenig fehlte, was in den letzten Spielen noch da war, war die enorme Spielfreude, mit der man die Angriffe fuhr. Diese Leichtigkeit war den Hauptstädtern bis dahin irgendwie abhanden gekommen.

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Vielleicht klappte es ja mit etwas mehr Platz auf dem Eis, denn Mitte der Partie mussten Johannes Huß und Kevin Clark wegen unnötiger Härte für zwei Minuten in die Kühlbox. Doch auch da konnten die Eisbären nicht für den erhofften Ausgleich sorgen. So war es aktuell eher ein Krampf- als ein Kampfspiel. Der Einsatz und der Wille war den Eisbären ja nicht abzusprechen, aber irgendwie wirkten sie heute gedanklich immer einen Schritt langsamer, es fehlte ihnen die Kreativität aus den letzten Spielen. So hatte Schwenningen keine große Mühe, die Führung zu verteidigen und wenn sich den Schwänen die Chance für Ausflüge nach vorne bot, dann taten sie das auch und waren dabei durchaus gefährlich.
Und die Chance auf den zweiten Treffer bot sich den Gästen aus dem Schwarzwald rund sechs Minuten vor Ende des zweiten Drittels, als Kai Wissmann auf die Strafbank musste. Somit also Powerplay für die Wild Wings. Aber auch Schwenningen konnte in Überzahl nicht überzeugen und so stand es hier weiterhin 0:1 aus Berliner Sicht.
Die Chance auf den Ausgleich gab es zum Ende des Mitteldrittels, als Frans Nielsen auf dem Weg zum Tor unsauber von Johannes Huß per Beinstellen zu Fall gebracht wurde und die Eisbären somit das nächste Powerplay hatten. Und dieses Überzahlspiel sah schon besser aus und man hatte auch Chancen, aber Joacim Eriksson bewies einmal mehr, warum er zu den besten Goalies der PENNY DEL gehört. Das kommt dann eben auch noch hinzu, wenn es bei dir selbst mal nicht so gut läuft. Dann hast du doch mal die Chancen, aber dann steht da noch dieser Teufelskerl Eriksson im Weg. Und so nahm Schwenningen auch in die zweite Drittelpause die knappe 1:0-Führung mit.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das letzte Drittel begann mit einer frühen Strafe gegen Kevin Clark nach nur 20 Sekunden. Ein denkbar schlechter Start also ins Schlussdrittel für die Eisbären, für Schwenningen dagegen die Riesenchance zur Vorentscheidung. Doch in Überzahl passierte gar nichts und so bot sich den Eisbären hier noch 18 Minuten lang die Chance, den Ausgleich zu erzielen. Und das haben sie sich in der Kabine garantiert für das letzte Drittel vorgenommen, denn bis hierhin war es doch ein sehr enttäuschender Auftritt der Berliner.
Vielleicht klappte es ja selbst in Überzahl, denn nun hatten die Hauptstädter einen Mann mehr auf dem Eis. Wenn nicht jetzt, wann dann? Doch gerade zu Beginn dieses Powerplays fiel auf, dass die Eisbären sich schlecht positionierten. Keiner vor dem Tor oder wenn dann erst sehr spät, nur ein Pfosten statt beide waren besetzt, so kannst du kein gutes Powerplay aufziehen. Es sei denn, man hatte sich dabei etwas gedacht, aber das wurde dann nicht sichtbar. Und so ließ man auch dieses Überzahlspiel ungenutzt.
Irgendwie sah man den Berlinern aber auch kein richtiges Aufbäumen an. Irgendwie wirkten sie kraftlos, die Spielfreude hatte man bis jetzt nicht wieder gefunden und so lief den Eisbären die Zeit immer mehr davon.

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Dann fuhr Marcel Noebels mal ins Angriffsdrittel und ich wollte schon wieder anfangen zu fluchen, weil auch das schon wieder so planlos aussah, da er wieder abdrehte. Aber dahinter steckte wohl eine Idee, denn er legte die Scheibe hoch an die blaue Linie zu Kai Wissmann und der hämmerte einfach mal drauf und siehe da, schießt du auf das Tor, dann klingelt es auch mal – 1:1 (50.).
Jetzt waren die Berliner aber da und versuchten sofort Druck aufzubauen, um den Führungstreffer nachzulegen. Doch dann schwächte Yannick Veilleux seine Mannschaft wieder mit einer unnötigen Strafzeit, als er wegen eines unkorrekten Körperangriffes gegen Ex-Eisbär John Ramage auf die Strafbank musste. Unnötig deswegen, weil bereits abgepfiffen war. Doch zum Glück für die Eisbären war das Penaltykilling zur Stelle und so überstanden die Hausherren diese Unterzahl ohne große Mühe.
Somit war hier also für die Schlussphase weiterhin Spannung garantiert. Beide Mannschaften hatten hier noch die Chance auf den Sieg nach regulärer Spielzeit. Und dann traf Schwenningen gut zwei Minuten vor dem Ende zum 2:1. Vor dem Tor ging ein Berliner Spieler zu Fall, was Kapitän Frank Hördler, nach dem der Puck im Tor einschlug, auch lautstark bei den beiden Hauptschiedsrichtern reklamierte. Doch es half nichts, der Schlagschuss von Colby Robak schlug hinter Mathias Niederberger ein und zählte – 1:2 (58.).
Serge Aubin reagierte und nahm kurz darauf seine Auszeit. Er wollte seine Mannschaft noch einmal auf die Schlussphase einschwören, noch war ja auch Zeit, den Ausgleich zu erzielen. Um genau zu sein 1:45 Minuten. Das Bully fand im Angriffsdrittel statt und Mathias Niederberger blieb auf der Bank. 6-5 jetzt also und volles Risiko gegen den Tabellenletzten. Doch das wurde bestraft. Schwenningen erkämpfte die Scheibe und 63 Sekunden vor der Schlusssirene sorgte Tylor Spink mit dem Empty-Netter für die Entscheidung – 1:3.

Eine Niederlage mit Ansage. Immer wieder sind die Eisbären dafür bekannt, dass man gegen die vermeintlich kleinen Teams Aufbauhilfe leistet. So auch heute. Man spielte es einfach zu kompliziert, fand nie zu dem Spiel, welches die Berliner die letzten sieben Spiele ausgezeichnet hatte. Man wirkte ausgelaugt, wirkte nicht konzentriert. Es wirkte fast so, als hätten die Eisbären den Tabellenletzten auf die leichte Schulter genommen. Und dann kommt am Ende eben eine verdiente Niederlage zu Stande, welche die Siegesserie beendet hat.

6:3 gegen Ingolstadt! Die Eisbären Berlin feiern den sechsten Sieg in Folge, machen es am Ende aber nochmal unnötig spannend

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #8:

Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin in der Erfolgsspur: Am Sonntagnachmittag gewann man gegen den ERC Ingolstadt verdient mit 6:3 (3:0,3:1,0:2) und feierte damit den sechsten Sieg in Serie. Dabei machten es die Hauptstädter am Ende nochmal unnötig spannend, weil man angesichts der deutlichen Führung etwas die Zügel schleifen ließ.

Bei den Eisbären stand vor allem das Debüt des Ex-NHL-Stars Frans Nielsen im Mittelpunkt. Und die große Frage war, in welcher Reihe würde der Däne spielen? Coach Serge Aubin stellte ihn in die dritte Reihe zwischen Kevin Clark und Parker Tuomie. Dort spielte vor einer Woche gegen Köln noch Sebastian Streu, welcher heute dafür in der vierten Reihe zusammen mit Manuel Wiederer und Bennet Roßmy spielte. Für Nielsen musste natürlich ein Importspieler auf die Tribüne und heute traf es Giovanni Fiore. Ansonsten blieb das Berliner Team im Vergleich zum Spiel gegen die Domstädter am letzten Sonntag unverändert. Einzig auf der Position des Back-up-Goalies gab es noch eine Veränderung. Leon Hungerecker nahm auf der Bank Platz, während Mathias Niederberger erneut das Tor hütete.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen mit fünf Siegen in Folge im Gepäck auf das Eis und hatten dementsprechend eine breite Brust und eine gehörige Menge an Selbstvertrauen aufgebaut. Und so gab man schon nach 25 Sekunden durch Leo Pföderl den ersten Schuss auf das Ingolstädter Tor ab. Da hatte Berlins Nummer 93 zu viel Platz auf der linken Seite.
Doch nur 30 Sekunden später musste man erst einmal Defensivarbeit verrichten, da Yannick Veilleux die erste Strafzeit der Partie kassierte. Das starke Berliner Penaltykilling war also das erste Mal an diesem Sonntagnachmittag gefragt. Aber auch da war das gesteigerte Selbstvertrauen der Hausherren zu sehen, die erst gegen Ende zwei gute Schüsse der Schanzer Panther zuließen.
Fortan entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften suchten den Weg in die Offensive, von Erfolg waren die Angriffe bis dato aber nicht gekrönt. Weil beide es verstanden, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen.
In der achten Spielminute aber die Eisbären mal mit einem schnell vorgetragenen Angriff, welchen Leo Pföderl eiskalt abschloss. Die Eisbären eroberten die Scheibe vor dem eigenen Tor und dann zündete die Top-Reihe den Turbo. Blaine Byron rüber auf Marcel Noebels und der links raus auf Pföderl, welcher nicht lange fackelte – 1:0.

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Kurz darauf die erste Strafzeit gegen Ingolstadt und das Berliner Powerplay kommt immer besser in Fahrt. Zach Boychuk muss ihn eigentlich schon machen, aber das übernahm dann Kevin Clark auf Zuspiel von eben jenem Boychuk – 2:0 (10.).
Die Berliner hatten also als erste Mannschaft den Schlüssel gefunden und kamen zu Torchancen, welche sie wieder effektiv zu nutzen wussten. Und sie machten einfach weiter. Erneut die Top-Reihe auf dem Eis, sie spielten die Panther vor dem eigenen Tor schwindelig und am Ende war es Blaine Byron, welcher auf Zuspiel von Leo Pföderl und Marcel Noebels einnetzte – 3:0 (12.).
Kaum hatten die Hauptstädter den Riegel geknackt, ging alles fast wie von allein. Gepaart mit dem Selbstvertrauen nach fünf Siegen in Serie marschierten die Eisbären also schon früh in dieser Partie Richtung sechstem Sieg in Folge.
Ingolstadt wehrte sich anschließend aber mal und kam zu zwei guten Chancen, doch zweimal war die „Krake von Riga“ Mathias Niederberger zur Stelle und wehrte beide Schüsse stark ab. Was aber auch nur möglich war, weil die Eisbären den Fuß vom Gas genommen hatten. Aber man musste ja fast damit rechnen, dass die Eisbären so loslegen würden, hatte Coach Serge Aubin doch noch vor dem Spiel gesagt, dass, wenn man über 60 Minuten so spielt wie in den ersten 20 Minuten in Lugano, man nicht aufzuhalten sein werde. Und genau das war bisher der Fall, gerade in der Phase, in der den Berlinern die drei Tore gelangen. Da wussten die Schanzer überhaupt nicht, wo hinten und vorne ist.
Aber dennoch hätten die Berliner schon mal mehr Gegenwehr zeigen können und Ingolstadt in dieser Phase das Spiel nicht überlassen sollen. Denn im Eishockey kann auch mal ein 3:0 schnell in die andere Richtung kippen. Und es wurde nicht besser, denn nun kassierte man auch noch eine Strafzeit und kam weiter nicht aus der Defensive heraus. Nicholas B. Jensen musste knapp zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels in die Kühlbox. Aber das nutzten die Eisbären zu einem Zwei-auf-Eins Konter, an dessen Ende die Berliner eine Strafzeit heraus holten und so war das Unterzahlspiel nach nur 16 Sekunden beendet. Folglich ging es mit 4-4 weiter, wo Ingolstadt aber ein kleines Powerplay aufzog. Dennoch passierte nichts mehr und so nahmen die Eisbären eine souveräne 3:0-Führung mit in die Kabine. Bis auf die letzten Minuten, in denen man Ingolstadt das Spiel so ein wenig überließ, konnte man mit der Leistung der Eisbären zufrieden sein.

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Und im Mitteldrittel belohnte sich die Mannschaft von Coach Doug Shedden dann auch. In der 24. Spielminute war es Brandon DeFazio, welcher den Anschlusstreffer für Ingolstadt erzielte – 3:1.
Und den Gästen bot sich direkt die Chance zum Nachlegen, denn Marcel Noebels musste nur wenige Sekunden später auf die Strafbank. Den Eisbären drohte so ein wenig das Spiel aus der Hand zu gleiten, welches man nach dem 3:0 eigentlich komplett im Griff hatte. Doch die Eisbären zeigten den Schanzern dann mal, wie man Unterzahl spiel. Konter der Hausherren, Blaine Byron eroberte im eigenen Drittel die Scheibe, passte sie rüber zu Leo Pföderl, welcher noch an Karri Rämö scheiterte, aber den Nachschuss verwertete Byron dann selbst – 4:1 (24.). Die Top-Reihe also am nächsten Tor beteiligt. Noebels sorgte für das Unterzahlspiel und Pföderl und Byron besorgten den Shorthander. Arbeitsteilung sozusagen.
Nun hatten die Hausherren die Zügel wieder fest in der Hand und legten weiter nach. Matt White, der Top-Torjäger der Eisbären, fehlte heute noch und so war er es, der auf 5:1 stellte (30.). Und es war erst die Hälfte der Partie vorüber.

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Danach plätscherte die Partie so vor sich hin. Die Eisbären nahmen wieder Tempo heraus und Ingolstadt setzte kaum noch nach, wohl in dem Wissen, dass diese Partie hier verloren war. Denn sie hatten ja gesehen, was passiert, wenn die Eisbären ernst machen. Dann haben sie in der Tat keine Chance. Und wenn sie doch mal zu Chancen kamen, dann war da ja immer noch Mathias Niederberger zur Stelle. Während es also auf dem Eis eher ruhiger zur Sache ging, war auf den Rängen Party-Stimmung angesagt. Maskottchen „Bully“ heizte den Fans ein und so ging auch mal die „LaOla“ durch die Arena am Ostbahnhof. Und während diese durch das weite Rund schwappte, machten die Eisbären das halbe Dutzend voll. Zach Boychuk war der Torschütze. Den Treffer hatte er aber dem aggressiven Forechecking seiner Kollegen zu verdanken. Yannick Veilleux passte die Scheibe zu Matt White, der weiter zu Boychuk und der rein ins Glück – 6:1 (38.).
Mehr passierte im Mitteldrittel nicht mehr. Verabschiedet wurden die Eisbären mit viel Applaus. Verständlich, angesichts dieser Leistung heute. Wenn es einmal läuft, dann aber mal so richtig. Und was Selbstvertrauen mit einer Mannschaft macht, das sah man an den Eisbären heute eindeutig.

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Zum letzten Drittel kam Ingolstadt mit einem neuen Goalie zurück auf das Eis. Jonas Stettmer ersetzte Karri Rämö. Und der sah in der 44. Spielminute das zweite Tor seiner Mannschaft. Mirko Höfflin war der Torschütze gewesen – 6:2. Doch mehr als Ergebniskosmetik war das hier auch nicht.
Und die Eisbären? Hatten die noch Lust oder schonten die jetzt ihre Kräfte? Sie versuchten zu zaubern und das siebte Tor nachzulegen, doch Jonas Stettmer hatte etwas dagegen. Es war jetzt also nicht so, dass die Eisbären das Spielen einstellten. Nein, sie versuchten schon weiter nach vorne zu spielen. Vielleicht aber nicht mehr so mit dem Druck, als würde das Spiel noch nicht entschieden sein. Und hinten mussten sie auch noch aufpassen, denn Ingolstadt spielte weiter nach vorne und beschäftigte Mathias Niederberger immer mal wieder. Abschalten und das Spiel locker auslaufen lassen war hier also nicht drin für die Mannschaft von Coach Serge Aubin.

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Erst recht nicht, als den Gästen elf Minuten vor dem Ende das 6:3 gelang. Matt Bodie hatte im Slot zu viel Platz und bedankte sich mit dem dritten Treffer an diesem Nachmittag. Fing nun doch nochmal das große Zittern bei den Eisbären an? Erst einmal nicht, denn man bekam kurz darauf das nächste Powerplay und konnte so mal wieder für etwas Entlastung sorgen. Doch diesmal sorgte das Überzahlspiel für keinerlei Gefahr.
Anschließend die Eisbären wieder etwas mehr offensiv ausgerichtet, sie wollten das Spiel vom eigenen Tor fernhalten. Denn wer weiß, was passiert wäre, wenn Ingolstadt auch noch die Treffer Nummer vier und fünf erzielt hätte. Dann wäre das Spiel hier nochmal richtig spannend und dramatisch geworden. Doch die Schanzer versuchten nochmal alles, um vielleicht doch nochmal einen Fuß in dieses Spiel zu bekommen. Aber das gelang ihnen nicht mehr und so gewannen die Eisbären am Ende verdient mit 6:3.

Heute hat man gesehen, dass die Eisbären nicht aufzuhalten sind, wenn sie ins Rollen kommen. Da war Ingolstadt hoffnungslos überfordert. Gerade die Top-Reihe um Marcel Noebels, Blaine Byron und Leo Pföderl war nicht in den Griff zu kriegen. Mit dieser Leistung und in dieser Form ist man ganz klar ein Meisterschaftsanwärter.
Aber, dieser ist man nicht, wenn man die Zügel so schleifen lässt, wie es die Berliner zwischendurch immer mal wieder getan haben. Da sorgte man wieder für Spannung, was total unnötig war. Auch wenn du 3:0 oder 6:1 führst, musst du konzentriert bleiben und einfach weiterspielen. Von daher kann man aus dem Spiel also zwei Sachen mitnehmen: Die erste, dass man, wenn man konzentriert spielt und sein Ding durchzieht, jeden Gegner schlagen kann und das deutlich. Die zweite, dass es genauso gut anders rum laufen kann, wenn man auch nur ein bisschen nachlässt.

6:3-Sieg gegen Lugano! Die Eisbären schießen sich beim ersten Heimsieg der Saison den Heim-Frust von der Seele

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #7:

Im siebten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Eisbären Berlin haben am Dienstagabend im Rahmen der Champions Hockey League (CHL) den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Gegen den HC Lugano setzte man sich hochverdient mit 6:3 (2:1,3:1,1:1) durch und konnte somit den ersten Heimsieg mit den eigenen Fans bejubeln. Dennoch nützte ihnen der Sieg am Ende nichts, weil im Parallelspiel Skelleftea gewann und somit keine Chance mehr auf das Erreichen der KO-Phase besteht. Doch die Chancen waren eben schon vor dem Spiel sehr gering und so nimmt man die positiven Dinge aus diesem Spiel mit. Und davon gab es ja einige.

Eisbären Chefcoach Serge Aubin ließ Kapitän Frank Hördler heute draußen, dafür kehrten Mark Zengerle und Korbinian Geibel in den Kader zurück. Die vier Angriffsreihen blieben wie in Bietigheim zusammen, in der Defensive waren es Morgan Ellis und Jonas Müller, welche erneut ein Verteidiger-Pärchen bildeten. Den Platz von Hördler neben Kai Wissmann nahm Nicholas B. Jensen ein und den Platz vom Dänen neben Eric Mik übernahm Simon Després, welcher beim Aufsteiger noch siebter Verteidiger war. Diese Position übernahm heute Korbinian Geibel, während Mark Zengerle 13. Stürmer war. Im Tor stand heute Youngster Tobias Ancicka. Stammgoalie Mathias Niederberger bekam eine Pause, schließlich geht es ja bereits am Donnerstag im Liga-Alltag weiter.

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Die Ausgangslage war klar. Nur zwei Siege würden die theoretische Chance der Hauptstädter Aufrecht erhalten, es doch noch in die KO-Phase zu schaffen. Und der Start der Hausherren war gut. Keine zwei Minuten waren gespielt, da fuhren die Eisbären einen Zwei-auf-Eins-Konter, Parker Tuomie mit dem Pass rechts raus auf Kevin Clark, doch Thibault Fatton im Tor von Lugano fuhr die Schoner aus.
Nur eine Minute später kassierten die Schweizer die erste Strafzeit der Partie, die Berliner somit mit dem ersten Powerplay der Partie. Doch das war wie gewohnt äußerst schwach, die Pässe kamen nicht an und so ließ man diese Chance ungenutzt und konnte auch für keinerlei Gefahr sorgen.
Sieben Minuten waren gespielt, da konterte Lugano mit einem Zwei-auf-Eins, Alessio Bertaggia netzte eiskalt ein – 0:1. Angekündigt hatte sich das nicht, weil Berlin schon im Vorwärtsgang war, aber weiterhin zu unsicher im Passspiel auftrat und so die Scheiben immer wieder schnell verlor.
Nach dem ersten Powerbreak hatte Lugano das erste Powerplay, Leo Pföderl musste auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit, brachte immer wieder einen Schläger dazwischen und konnte sich immer wieder befreien. Während das Überzahl also weiterhin kränkelt, überzeugte das Unterzahlspiel gleich beim ersten Einsatz mit guter Arbeit.

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Die Eisbären spielten anschließend weiter nach vorne und kamen auch immer mal wieder zum Abschluss, leider bisher ohne Erfolg. Bis zur 14. Spielminute, da zog Simon Després einfach mal von links außen ab und erzielte damit den Ausgleich – 1:1.
Und die Hausherren machten weiter, man merkte ihnen den unbedingten Willen an, den Heimfluch heute endlich zu besiegen. Die Mannschaft von Coach Serge Aubin kannte nur einen Weg und der war nach vorne ausgerichtet. Und knapp vier Minuten vor dem Ende belohnten sich die Berliner mit der erstmaligen Führung. Die Eisbären erkämpften in der linken Bandenrundung die Scheibe und am Ende war es Zach Boychuk, welcher Fatton ein zweites Mal an diesem Abend überwinden konnte – 2:1 (17.). Mit etwas Glück, denn Boychuk wollte eigentlich eine Pass spielen, doch vom Verteidiger rutschte die Scheibe über die Linie. Diese Führung nahmen die Hauptstädter auch mit in die erste Drittelpause. Und sie war redlich verdient, denn die Eisbären investierten viel in dieses Spiel, wenn gleich noch nicht alles klappte.

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Auch ins Mitteldrittel fanden die Eisbären gleich richtig gut rein und hatten einen starken Wechsel direkt zu Beginn. Da hätte durchaus schon das dritte Tor fallen können. Das fiel dann aber in der 25. Spielminute. Die Eisbären erkämpften den Puck an der gegnerischen blauen Linie, Leo Pföderl war durch und zog ab – 3:1 (25.). Endlich belohnten sie sich mal für ihre herausgespielten Chancen.
Und anscheinend war heute der Tag der Tage, an dem die Eisbären sich ihren Frust von der Seele schießen würden. Denn noch immer war die Hälfte des Spiels nicht um und die Eisbären erhöhten auf 4:1. Nicholas B. Jensen brachte die Scheibe Richtung Tor, Blaine Byron fälschte entscheidend ab (28.). Danach war der Arbeitstag von Thibault Fatton beendet, für ihn kam Davide Fadani zwischen die Pfosten.

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Da kommt jetzt natürlich immer mehr der Gedanke auf, dass es an den fantastischen Eisbären-Fans gelegen hatte. Denn in der DEL waren stets über 6.000 Zuschauer da und die bekamen keinen Heimsieg zu sehen. Heute waren es nur 1.418 Zuschauer und schon platzt bei den Eisbären der Knoten. Denn auch fortan die Eisbären immer wieder gefährlich und mit guten Chancen.
Nach dem zweiten Powerbreak im Mitteldrittel mussten die Eisbären aber erst einmal wieder Defensivarbeit verrichten, denn Matt White suchte die Strafbank der Gastgeber auf. Und in Überzahl verkürzten die Gäste aus der Schweiz auf 4:2. Calvin Thurkauf war in Überzahl erfolgreich (34.).
Können die Eisbären auch Powerplay? Den Beweis durften sie knapp vier Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels erbringen, als Lugano eine Strafzeit wegen Spielverzögerung bekam. Und sie konnten es beweisen. Blaine Byron drehte sich einmal kurz rum und zog dann ab – 5:2 (38.). Wenn der Knoten einmal platzt, dann geht alles. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es sich bis zur Eisbären-Spielerbank herum gesprochen hatte, dass Skelleftea gegen Tampere mit 6:1 gewann und somit alle Hoffnungen auf das Erreichen der KO-Phase zu Nichte gemacht waren.
Egal, der sich anbahnende Sieg wäre auf jeden Fall Balsam für die geschundene Heim-Seele und würde jede Menge Selbstvertrauen mit sich bringen. Doch zunächst einmal musste man noch weiter hart arbeiten und zum Ende hin auch nochmal in Unterzahl agieren. Eric Mik musste auf die Strafbank und die Schweizer wieder in Überzahl. Doch bis zum Ende der Sirene passierte nichts mehr und somit nahmen die Eisbären eine souveräne 5:2-Führung mit in die Kabine. 44 Sekunden musste man zu Beginn des Schlussabschnitts aber noch mit einem Mann weniger überstehen.

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Aber das war kein Problem, auch diese Zeit überstand man schadlos und steuerte weiter dem ersten Heimsieg entgegen. Erst recht, als man in der 44. Spielminute das halbe Dutzend voll machte. Bennet Roßmy steckte klasse durch und Yannick Veilleux schob locker und lässig zum 6:2 ein.
Damit war die Messe hier natürlich endgültig gelesen. Und doch war es schön anzuschauen, wie befreit die Eisbären jetzt hier aufliefen. Denn immer wieder rollte der Eisbären-Express Richtung Lugano-Tor und hätte durchaus noch mehr Tore erzielen können. Die Spielfreude war endlich auch auf eigenem Eis zurück und das genossen die Spieler sichtlich.
Auf den Rängen war die Party längst im vollen Gange, da störte auch der Anschlusstreffer der Schweizer in der 57. Spielminute nicht mehr. Die Partie war längst entschieden und die Eisbären hatten den ersten Heimsieg in der Tasche.

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Da ist er also, der erste Heimsieg der Saison. Und das die Jungs den heute holen wollten, das machten sie von der ersten Sekunde an deutlich. Selbst der Rückstand verunsicherte die Eisbären nicht, stattdessen blieben sie geduldig. So, wie sie es auswärts immer sind und damit hatte man ja stets Erfolg. Heute hatte man die Geduld endlich auch auf dem eigenen Eis und konnte seine zahlreichen Chancen eiskalt nutzen. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr sah man die Spielfreude bei den Eisbären, denen sichtlich mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen war. Denn das nagte doch schon sehr an den Spielern. Doch nun ist diese Zeit vorbei und man holte den zweiten Sieg in Serie. Vielleicht ist das ja jetzt der Start der ersten Siegesserie der Eisbären Berlin.

Die Eisbären Berlin nach neun DEL-Spieltagen: Auswärts Erster – Zuhause Letzter

Die unglaubliche Serie der Eisbären Berlin hält auch nach neun Spieltagen in der PENNY DEL weiterhin an. Am Freitagabend kassierte man beim 1:3 gegen die Düsseldorfer EG die vierte Heimniederlage in Folge – inklusive CHL steht man sogar bei sechs Heimpleiten in Serie. Dafür holte man am Sonntagabend beim 4:2 in Bietigheim den fünften Auswärtssieg im fünften Auswärtsspiel der Saison. Damit sorgte man zugleich für einen neuen Vereinsrekord, denn noch nie zuvor waren die Berliner mit fünf Auswärtssiegen am Stück in die Saison gestartet. Und so hat man weiterhin das kuriose Bild in der Tabelle: Zuhause ist man mit 4:13-Toren und nur einem Punkt das schlechteste Heimteam der Liga, auswärts hingegen führt man die Tabelle mit der vollen Punktzahl von 15 Punkten und 22:7-Toren an. In der Gesamt-Tabelle blieben die Eisbären nach den beiden Spielen auf Platz Fünf mit nun 16 Punkten und 26:20-Toren.

Die Spieler der Eisbären werden immer wieder gefragt, woran dieser Unterschied liegt, dass es auswärts läuft und man zu Hause gefühlt nichts auf die Reihe bekommt. Marcel Noebels wurde daher nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf gefragt, was es denn zur Zeit so schwierig macht, zuhause zu spielen?

Daran liegt es jetzt glaube ich nicht, ob wir zuhause oder auswärts spielen. Für mich macht es keinen Unterschied. Ich gehen ins Spiel rein genauso heim wie auswärts. Das sollte eigentlich kein Faktor sein. Eigentlich sollten wir zuhause mehr Punkte holen wie auswärts. Aber den Schalter haben wir bisher nicht umgelegt. Es wird natürlich Zeit, so langsam in die Spur zu finden.

Die Berliner sind auf Spurensuche, doch einen richtigen Ansatz hat man bisher nicht gefunden. Was bei den Heimspielen, insbesondere jetzt wieder am Freitag gegen die DEG auffiel, man erlaubt sich zu viele individuelle Fehler, bekommt den Pass nicht sauber zum Mitspieler gespielt und alleine der Aufbau aus dem eigenen Drittel heraus dauert enorm lange. Und wenn, dann gelingt er auch zu selten. Marcel Noebels wirkte diesbezüglich auch etwas ratlos:

Also ich finde auch, dass wir von hinten viel zu selten vernünftig aus der Zone kommen. Aber wir haben zu viele Scheibenverluste alleine schon im eigenen Drittel. Es fängt ja bei uns schon an, dass wir keinen guten ersten Pass spielen und meistens eigentlich der Scheibe hinterher rennen, obwohl wir sie eigentlich vorher hatten. Wir müssen wieder zusammenfinden, damit wir enger zusammen sind, damit wir uns besser unterstützen, keine 30-Meter-Pässe über das Eis spielen. Ich bin selber so ein bisschen ratlos gerade, warum wir so auftreten. Ich hoffe, dass wir als Mannschaft da wieder raus finden.

Chancen erspielt man sich ja, sowohl zuhause als auch auswärts. Aber die Eisbären schaffen es zurzeit nicht, beste Chancen zu nutzen. Auch Marcel Noebels eben nicht, der am Freitag mit Blaine Byron ein 2-auf-0-fuhr, die Scheibe aber nicht am DEG-Goalie vorbei bekam. Das sind normalerweise sichere Tore für den Berliner Torjäger, der solche Chancen eigentlich mit verbundenen Augen macht. Aber nicht in dieser Saison. Da wirken die Eisbären irgendwie nicht ganz bei der Sache, wenn sie zuhause vor den eigenen Fans spielen. Hinten die bereits angesprochenen individuellen Fehler und das sehr langsame rauskommen aus der eigenen Zone, vorne spielt man das einfach zu hektisch und will lieber noch den einen Pass spielen oder den einen Kringel fahren, statt einfach mal die Scheiben zum Tor zu bringen. Eben das, was sie auswärts machen und wo es ja bisher auch bestens klappt.
Vier Tore in vier Heimspielen sind eines Deutschen Meisters unwürdig. Am Freitag waren es wieder 35 Torschüsse, nur einer fand den Weg ins Netz. In Bietigheim waren es zwei Tage später nur drei Torschüsse mehr, aber eben auch drei Tore mehr. Die Erklärung dafür ist aber einfach: Gegen Düsseldorf gab man nur 16 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab, weil die DEG die gefährlichen Räume gut zu machte und die Eisbären so immer wieder nach außen zwang oder zu Schüssen von der blauen Linie. In Bietigheim kam man dann nach Anlaufschwierigkeiten besser vor das Tor und gab 36 Prozent aller Schüsse aus dem Slot ab.

Was aber bei den Eisbären weiterhin ein Problem ist: Sie sind zu abhängig von der Top-Reihe um Marcel Noebels. Diese war für das einzige Tor gegen Düsseldorf verantwortlich. Dahinter wird es dann schon eng, wobei immer mal wieder die Reihe um Matt White, Zach Boychuk und Giovanni Fiore auf dem Scoreboard auftaucht. Aber den Berlinern mangelt es da noch an der nötigen Tiefe, dass auch mal die hinteren Reihen treffen. Gestern war da sicherlich schon mal ein guter Ansatz, als die vierte Reihe den so wichtigen Ausgleich erzielte. Aber solche Momente kommen noch zu selten im Berliner Spiel vor.
So verwundert auch nicht die Eiszeit, dass es gegen die DEG Marcel Noebels, Leo Pföderl, Matt White und Zach Boychuk waren, welche über 20 Minuten Eiszeit kamen. Bis auf Boychuk hatten die drei anderen Stürmer auch beim Aufsteiger über 20 Minuten Eiszeit. Die Last wird da noch auf zu wenige Schultern verteilt.

Auch das Powerplay bleibt weiterhin eine große Baustelle beim Deutschen Meister. Insgesamt 12:36-Minuten war man am Wochenende in Überzahl, kein einziger Treffer sprang dabei heraus. Inzwischen haben die Eisbären das schwächste Powerplay der gesamten Liga. Gerade in engen Spielen und gegen Spitzenteams kann ein starkes Powerplay von großer Bedeutung sein. Doch das Powerplay der Eisbären sorgt für keinerlei Angst in der PENNY DEL.

Die zur Zeit dürftigen Leistungen auf eigenem Eis mündeten am Freitagabend im ersten kleineren Pfeifkonzert nach der Schlusssirene. So langsam aber sicher ist eben auch die Geduld der Fans zu Ende. Man kann immer verlieren, aber dann muss auch die Leistung stimmen, aber wenn es wie am Freitag in den ersten beiden Dritteln dem Fan weh tut, den Eisbären beim spielen zuzuschauen, dann kommen die Pfiffe nicht von ungefähr. Das wirkte teilweise wie ein planloses Anrennen, ein kopfloses herum stolpern auf eigenem Eis. So einen richtigen Gameplan hat man zuhause noch nicht erkennen können.

In dieser Woche gibt es wieder zwei Möglichkeiten, die Heim-Misere zu beenden. Morgen Abend trifft man in der Champions Hockey League (CHL) auf den HC Lugano aus der Schweiz und am Sonntag sind die Kölner Haie in der PENNY DEL zu Gast in der Hauptstadt. Da sollte der Heimfluch endlich besiegt werden.

Schauen wir noch kurz auf die Youngsters, bleibt festzuhalten, dass Eric Mik weiterhin gut Eiszeit erhält. Gegen die DEG waren es 12:17 Minuten und in Bietigheim 9:42 Minuten. In Bietigheim waren es zudem noch 1:56 Minuten in Unterzahl. Sebastian Streu kam auf 7:49 Minuten (Düsseldorf) und 12:22 Minuten (Bietigheim). Auch Streu kam in Bietigheim in Unterzahl zum Einsatz (1:42 Minuten).
Bennet Roßmy kam nur auf 2:34 Minuten (Düsseldorf) und 3:44 Minuten (Bietigheim).

Ob Trainer Serge Aubin für das morgige CHL-Spiel Spieler schonen wird, stand heute noch nicht fest. Die Berliner waren mit nur einem Punkt in die CHL gestartet und haben nur noch theoretische Chancen auf das Erreichen der KO-Phase. Von daher würde es nicht verwundern, wenn Aubin etwas rotiert, zumal bereits am Donnerstag das nächste Ligaspiel in Nürnberg ansteht.

1:3! Auch das vierte Heimspiel geht verloren – Eisbären enttäuschen erneut ihre Fans und kassieren Pfiffe am Ende der Partie

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #6:

Viertes Heimspiel, vierte Niederlage: Die Eisbären Berlin bleiben weiterhin sieglos auf heimischem Eis. Auch gegen die Düsseldorfer EG setzte es eine Niederlage. Am Ende unterlag man den Rheinländern mit 1:3 (0:1,0:0,1:2). Dabei enttäuschten die Eisbären auf ganzer Linie und kassierten erstmals Pfiffe am Ende eines Heimspiels.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin ließ im Vergleich zum Krefeld-Spiel diesmal Mark Zengerle draußen. Für ihn rückte Youngster Bennet Roßmy in den Kader. Zudem stellte Aubin sowohl in der Defensive als auch der Offensive um. Einzig die Top-Reihe um Marcel Noebels blieb zusammen. Matt White und Kevin Clark bekamen dieses Mal Yannick Veilleux an die Seite. Dort spielte in Krefeld noch Zach Boychuk. Dieser stürmte heute in Reihe Drei zusammen mit Giovanni Fiore und Parker Tuomie. Und die nominell vierte Reihe bildeten Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Auch in der Defensive blieb nur das Duo Eric Mik und Simon Després zusammen. Morgan Ellis verteidigte heute mit Nicholas B. Jensen zusammen und Kai Wissmann mit Jonas Müller. Kapitän Frank Hördler war siebter Verteidiger. Und im Tor stand erneut Mathias Niederberger, als Back-up saß Leon Hungerecker auf der Bank.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Den Start verpennten die Hauptstädter komplett. 38 Sekunden waren gespielt, als Luca Zitterbart ungestört durchs Angriffsdrittel fahren konnte und ohne große Mühe zum 0:1 einschießen konnte (1.). Das ging zu einfach, Gutes Defensivverhalten sieht gänzlich anders aus.
Aber die schnelle Chance zum Ausgleich gab es bereits in der zweiten Spielminute. Joonas Järvinen kassierte die erste Strafzeit der Partie und die Eisbären waren somit erstmals in Überzahl. Aber das alte Lied: Eisbären und Powerplay, das passt irgendwie nicht mehr zusammen. Was waren das früher noch für Zeiten, als das Powerplay der Berliner gefürchtet war. Heute ist es nur noch ein laues Lüftchen, wenn überhaupt.
Die erste nennenswerte Chance der Eisbären hatte Leo Pföderl in der sechsten Spielminute. Aber bezeichnend für das Berliner Spiel, dass diese aus einer Einzelaktion entstand. Pföderl kam unbedrängt ins Angriffsdrittel, brachte sich in Schussposition, aber der Schuss stellte Mirko Pantkowski vor keine großen Probleme. Wenn es brenzlig vor dem Tor wurde, dann war es nur vor dem Berliner Tor der Fall.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären wirkten irgendwie nicht ganz bei der Sache, während die DEG hoch konzentriert zu Werke ging und die Berliner mit ihren Angriffen immer wieder überraschten. Zudem spielte die Mannschaft von Coach Harold Kreis aggressives Forechecking, störte die Eisbären immer früh im Spielaufbau.
Die DEG stand sehr sicher in der Defensive, ließ kaum Lücken und so rannten die Eisbären meist kopflos an. Wirkliche Ideen waren den Spielzügen nicht zu entnehmen und dann wirkte es – wie in bisher jedem Heimspiel – einfach zu hektisch vor dem Tor.
Sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels kassierte Eric Mik die erste Strafzeit für die Eisbären in dieser Partie. Aber das Penaltykilling war noch mit das Beste in diesem Drittel, man ließ keine Chance der Rheinländer zu und überstand die Unterzahl daher schadlos.
Aber wie gesagt, es blieb das einzig Gute in diesen ersten 20 Minuten. Die Eisbären wirkten nervös, verunsichert, leisteten sich zu viele Fehler. Es war eben wieder ein typischer Heimauftritt in dieser Saison. Der Spielstand von 0:1 nach dem Auftaktdrittel war übrigens auch noch etwas Positives.

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Das zweite Drittel begann mit zwei frühen Strafen gegen beide Mannschaften. Niklas Heinzinger auf Düsseldorfer und Kevin Clark auf Berliner Seite mussten in die Kühlbox, es ging mit 4-4 weiter. Doch aufregendes passierte mit etwas mehr Platz auf dem Eis nicht. Die Eisbären wirkten weiterhin zu hektisch in ihren Abläufen und so häuften sich weiterhin die Fehler bei den Hausherren.
Ein Beispiel gefällig? Da wird an der gegnerischen blauen Linie der Puck quer gespielt, doof nur, dass der eigene Mitspieler bereits zum Wechseln gefahren ist und der Pass ins Leere ging. Das sind individuelle Fehler, die dir nicht passieren dürfen.
Vielleicht brachte ja ein Überzahlspiel Besserung ins Spiel. Ex-Eisbär Alexander Barta suchte die Strafbank auf und bescherte den Eisbären das nächste Powerplay. Aber auch dieses Überzahlspiel verpuffte ohne Gefahr vor dem DEG-Tor.

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Aller guten Dinge sind drei? Jedenfalls sorgte Ex-Eisbär Daniel Fischbuch für das dritte Powerplay der Hausherren heute Abend. Aber die DEG-Defensive verstand es sehr gut, die gefährlichen Räume vor dem Tor zuzumachen und so rannten die Eisbären planlos an. Sie fanden keine Lücke und die Pässe wurden meist unsauber gespielt. Nein, so kannst du kein Heimspiel in dieser Saison gewinnen. Mit dieser unkonzentrierten Spielweise und den zu vielen individuellen Fehlern.
Knapp eine Minute vor dem Ende die dicke Chance für die Eisbären, Blaine Byron und Marcel Noebels mit einem Zwei-auf-Null, der eigentlich sichere Ausgleich. Denkste! Nicht mit den Eisbären, die bekommen es nämlich auch hin, so eine Riesenchance kläglich zu vergeben. Fehlt da auf heimischen Eis etwa das nötige Selbstvertrauen? Jenes, welches man auswärts bisher immer gezeigt hat und daher alle vier Spiele gewonnen hat. Es bleibt unerklärlich, warum es diese gravierenden Unterschiede zwischen zuhause und auswärts gibt.
42 Sekunden vor dem Ende gab es einen Penalty für die DEG. Die Gäste mit einem Konter, Jonas Müller rettete in letzter Sekunde mit einem Foul. Den fälligen Penalty hielt Mathias Niederberger gegen Victor Svensson. Gab diese Parade der Mannschaft nun den nötigen Push für das letzte Drittel?

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Nein, denn nach nur 73 Sekunden schlug Düsseldorf ein zweites Mal an diesem Abend zu. Ein Schuss von der blauen Linie schlug hinter Niederberger im Tor ein – 0:2 durch Alexander Ehl (42.).
Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. In der 44. Spielminute hauchte Leo Pföderl den Eisbären wieder Leben ein. Blaine Byron hatte es zunächst versucht, dessen Schuss wurde noch geblockt und Leo Pföderl staubte eiskalt ab – 1:2. Das Tor produzierte die Top-Reihe der Eisbären – Noebels, Byron, Pföderl. Sozusagen die Lebensversicherung der Berliner.
Und wieder war es die Reihe um Marcel Noebels. Blaine Byron mit dem Querpass von rechts nach innen zu Leo Pföderl, doch dessen Onetimer klatschte nur an das Aluminium. Auf jeden Fall waren die Eisbären jetzt etwas besser drin im Spiel und suchten auch mal den Abschluss. Das hatte Peter-John Lee in der zweiten Pause auch noch zu mir gesagt, dass die Jungs mehr auf das Tor schießen müssen. Daran hatten sich die Jungs offensichtlich gehalten.
Doch Vorsicht war nach wie vor geboten, denn die DEG versuchte immer wieder kleine Nadelstiche vor dem Eisbären-Tor zu setzen.

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Das letzte Powerbreak der Partie nutzte Eisbären-Coach Serge Aubin, um seine Spieler noch einmal um sich zu versammeln und ihnen letzte Anweisungen für die Schlussphase zu geben. Der Ausgleich sollte schließlich her. Und direkt danach zauberte sich Matt White über die Eisfläche bis vor das Düsseldorfer Tor, bekam die Scheibe aber nicht an Mirko Pantkowski vorbei. Aber nur, weil Joonas Järvinen ihn im letzten Moment hakte und damit entscheidend beim Torabschluss hinderte. Daraus resultierte das nächste Powerplay für die Eisbären. Doch auch dieses Überzahlspiel blieb erfolglos, mehr als ein Onetimer von Marcel Noebels sprang nicht bei heraus.
Erst als man wieder komplett war, hatte Kevin Clark den Ausgleich auf dem Schläger, als er völlig überraschend vor dem Tor an den Puck kam. Aber auch sein Schuss aus der Drehung ging am Tor vorbei. Doch die Eisbären versuchten nun noch einmal alles, das Spiel ging im letzten Drittel fast ausnahmslos in eine Richtung und zwar in die des Düsseldorfer Tores.
Es gab nur ein Problem für die Hausherren und das war die Zeit, denn die rannte immer schneller davon und so richtig gefährliche Chancen konnte man sich fortan nicht erspielen. Zum Ende nahm man auch noch Goalie Mathias Niederberger aus dem Tor, versuchte es nun also mit sechs Spielern. Aber bei der Erfolgsquote im Powerplay heute, versprach diese Maßnahme wenig Hoffnung. Zwar setzte man sich im Drittel der DEG fest, aber dort passte man die Scheibe nur hin und her, statt einfach mal den Schuss zu suchen. Als man diesen dann doch suchte, kam die DEG an die Scheibe und Jerry D’Amigo versenkte den Puck im verwaisten Berliner Tor – 1:3 (60.). Nach der Schlusssirene wurden die Eisbären mit einem kleinen aber feinen Pfeifkonzert verabschiedet. Es war schließlich die vierte Heimniederlage im vierten Heimspiel.

Und diese hatte man sich erneut selbst zuzuschreiben. Denn in den ersten 40 Minuten tat es weh, den Eisbären zuzuschauen. Da wirkte man einfach verunsichert und leistete sich zu viele individuelle Fehler. Im letzten Drittel gab es zwar ein kleines Aufbäumen und man kam auch noch einmal zum Anschlusstreffer. Aber für ein Heimspiel war das zu wenig. Für einen Deutschen Meister ist das zu wenig. Zurück bleiben enttäuschte Fans, welche zunehmend ratlos wirken. Die Heim-Misere bedarf einer gründlichen Aufarbeitung, denn so kann es nicht weitergehen.

2:3 n.V. gegen Wolfsburg: Zu viele individuelle Fehler sorgen für die dritte Heimniederlage im dritten Heimspiel der Saison

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #5:

Drittes Heimspiel, dritte Heimniederlage: Die Eisbären Berlin haben die Final-Neuauflage gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 2:3 n.V. (1:2,0:0,1:0/0:1) verloren und bleiben somit auch nach dem dritten Heimspiel ohne Heimsieg. Zwar holte man den ersten Heimpunkt in dieser Saison auf heimischen Eis, aber das ist zu wenig. Die Niederlage ermöglicht hat eine Strafzeit in der Verlängerung wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Wenn man solche unnötigen Strafzeiten kassiert, braucht man sich am Ende nicht zu beschweren.

Die Eisbären gingen mit dem selben Line-up in das Spiel gegen den Tabellenführer wie am Mittwoch in Straubing. Hieß also auch, das erneut Mathias Niederberger im Tor stand und Parker Tuomie auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Das Ziel für dieses Spiel war klar gewesen: Man wollte im dritten Anlauf endlich den ersten Heimsieg der Saison einfahren. Bisher hieß es 1:4 gegen München und 0:3 gegen Mannheim. Die erste Chance der Partie gehörte aber den Niedersachsen, die nach einem Berliner Scheibenverlust ein Zwei-auf-Eins hatten, doch Darren Archibald scheiterte an Mathias Niederberger. Die Eisbären spielten zwar auch nach vorne, aber leisteten sich hinten zu viele Fehler. Und so verwunderte es nicht, dass ein weiterer Fehlpass zum 0:1 führte. Thomas Reichel, ein Ex-Eisbär, war am Ende der Nutznießer und versenkte die Scheibe im Berliner Tor (6.).
Wolfsburg erzwang diese Fehler aber durch frühes Stören des Puck führenden Spielers. Mit dieser Spielweise hatte die Mannschaft von Coach Serge Aubin zu Beginn so ihre Probleme. Und Wolfsburg hatte so leichtes Spiel. Chris DeSousa mit zu viel Platz auf rechts, sah Anthony Rech am langen Pfosten völlig frei stehen und der hatte keine große Mühe, die Scheibe im Tor unterzubringen – 0:2 (9.).
Der Fehlstart für die Hauptstädter war also perfekt, doch es bestand die Chance, zum schnellen Anschlusstreffer. Denn Phil Hungerecker musste Mitte des ersten Drittels auf die Strafbank und ermöglichte den Eisbären somit das erste Powerplay der Partie. Es dauerte lange, aber es klappte am Ende dann doch noch mit dem Tor. Leo Pföderl hatte zu viel Platz im hohen Slot, zog ab und überwand damit Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor – 1:2 (12.). Wolfsburg war da seit einer Sekunde wieder komplett. Es war erst das zweite Heimtor der Berliner im dritten Spiel.

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Doch nun war es ein anderer Auftritt der Hausherren, die jetzt Wolfsburg selbst mal früh unter Druck setzten und sich somit zurück in die Partie kämpften. Doch knapp vier Minuten vor dem Ende schwächte man sich selbst, als Nicholas B. Jensen die erste Strafe für die Eisbären in diesem Spiel kassierte. Und aus der Wolfsburger Überzahl sollte sogar eine 41-sekündige doppelte Überzahl werden. Kai Wissmann musste ebenfalls in die Kühlbox. Wissmann? Strafe? Da war doch was? Genau! Gegen Mannheim kassierte er zwei Strafzeiten und beide führten zu Gegentoren. Das war heute zum Glück nicht der Fall, aber eins wurde wieder einmal deutlich. Die Eisbären riskieren zu viele unnötige Strafzeiten. In Unterzahl erlaubte man sich einen Stockschlag und einen Check von Hinten, beides wurde zum Glück nicht geahndet. Wenn es ganz doof läuft, kassierst du da die Strafzeiten Nummer drei und vier. So stand es nach 20 Minuten 1:2 aus Sicht der Eisbären.

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Und die Berliner kamen gut ins zweite Drittel, Blaine Byron war durchgebrochen, scheiterte aber an Strahlmeier. Die Richtung stimmte aber jetzt. Leo Pföderl mit einer Fackel, die dem Wolfsburger Goalie den Schläger aus der Hand schlug, doch aus dieser Situation konnten die Eisbären kein Kapital schlagen. Aber vielleicht klappte es ja in Überzahl, denn die Gäste kassierten eine Strafzeit wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Doch da sorgte man für kaum Gefahr und so rannte man weiterhin dem knappen Rückstand hinterher.
Während es auf dem Eis etwas ruhiger zu Sache ging und wenig Chancen zu bestaunen gab, lieferten sich die Fans beider Mannschaften ein kleines Gesangs-Battle. So kam wenigstens ein wenig Unterhaltung von den Rängen. Denn dem Spiel ging so ein wenig das Tempo aus dem ersten Drittel verloren und so suchten beide Teams wieder den Zugang zum Spiel. Wolfsburg hatte dann die Chance, diesen wieder zu finden, denn Zach Boychuk kassierte die erste Strafzeit des Mitteldrittels. Die Eisbären also mal wieder in Unterzahl. Aber das Penaltykilling mit ganz starker Arbeit, drängte die Wolfsburger Spieler immer wieder nach außen und ließ so kaum etwas gefährliches zu.

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Fortan gaben die Eisbären wieder mehr Gas, suchten immer wieder den Weg vor das Tor von Dustin Strahlmeier, kamen auch zum Abschluss, aber irgendwie scheint dieses Tor hier zu Hause wie vernagelt zu sein, was zwei Heim-Tore in nun acht Dritteln belegen. Entweder sind die Tore auswärts größer oder ich weiß auch nicht, woran diese miserable Chancenverwertung in Berlin liegt.
Wolfsburg nahm dann aber den Druck wieder raus und machte die Räume vor dem Tor wieder zu. So passierte hier nichts weiter und die Niedersachsen führten auch nach dem Mitteldrittel mit 2:1.

 

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Die Eisbären hatten einen Plan und wollten im letzten Drittel früh den Ausgleich erzielen. So startete man sehr offensiv und suchte auch den Abschluss, aber Dustin Strahlmeier bewies einmal mehr seine Extra-Klasse. Ein Coup für die Wolfsburger, dass sie mit dem deutschen Goalie langfristig verlängern konnten.
Die Eisbären suchten weiterhin die Lücke in der Wolfsburger Defensive, die Gäste wiederum lauerten auf Konter, um die Partie wohlmöglich vorzuentscheiden. Dann wurden wir Zeuge von den neuen Regeln in der DEL, wonach die Hauptschiedsrichter bei bestimmten Strafen den Videobeweis zur Hilfe ziehen können. Die Eisbären hätten eine 2+2-Strafzeit wegen eines hohen Stocks erhalten, auf dem Videobeweis war davon aber nichts zu sehen und somit ging es mit Fünf-gegen-Fünf weiter.
Es blieb weiterhin ein sehr durchschnittliches DEL-Spiel, in dem die Eisbären wollten, aber nicht konnten und Wolfsburg nicht unbedingt etwas für das Spiel tun musste, außer das eigene Tor zu verteidigen. Und das können sie besonders gut.

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Mitte des letzten Drittels dann mal Matt White mit der dicken Chance, aber seine Direktabnahme wurde von Dustin Strahlmeier entschärft. Im Anschluss ein Indiz dafür, warum es u.a. derzeit nicht klappt mit Toren zu Hause. Man hätte eigentlich viel Platz und Zeit, doch dann macht man ein unsauberes Zuspiel und schon ist die Chance wieder hinüber. Da müssen die Eisbären viel ruhiger an der Scheibe werden, teilweise wirken sie da zu hektisch. Da wünscht man sich die Coolness von den Auswärtsspielen.
Aber vielleicht klappte es ja mit einem Mann mehr auf dem Eis. Tyler Gaudet kassierte rund neun Minuten vor dem Ende die nächste Wolfsburger Strafzeit und die Eisbären somit mit der Chance, im Powerplay das Spiel auszugleichen. Taten sie nicht, weil sie es zu umständlich spielten. Und so langsam rannte den Berlinern auch die Zeit davon.
Doch 6:20 Minuten vor dem Ende brach ein Jubel-Orkan in der Arena am Ostbahnhof aus. Yannick Veilleux nahm Tempo auf, zog Richtung Tor und schüttelte den Wolfsburger Verteidiger ab. Dustin Strahlmeier umkurvte er cool und versenkte die Scheibe lässig im Tor – 2:2 (54.).
Somit war hier natürlich Spannung für die Schlussphase garantiert, schließlich musste Wolfsburg nun auch wieder etwas für das Spiel tun, wollte man hier etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit in die Autostadt nehmen. Doch bis zum Ende der regulären Spielzeit passierte nichts mehr und so ging es beim Stand von 2:2 in die Verlängerung.

Und in dieser bot sich Wolfsburg die dicke Chance zur Entscheidung in Überzahl. Der Grund? Zu viele Spieler auf dem Eis bei den Eisbären. Diese unnötigen Strafzeiten nehmen einfach nicht ab. Und rund zwei Minuten vor dem Ende jubelten die Gäste über den Siegtreffer. Das Tor war zwar verschoben, doch der Puck ging trotzdem über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter Marc Iwert und Lukas Kohlmüller entschieden auf dem Eis auf „kein Tor“, fuhren aber nochmal zum Videobeweis. Dort sahen sie dann aber, dass das Tor regulär war und somit gewann Wolfsburg mit 3:2 nach Verlängerung. Auch wieder so eine neue Regelauslegung in der DEL, nach der so etwas ab dieser Saison eben zählt. Trevor Mingoia war jedenfalls der Torschütze.

Die Eisbären taten sich zu Beginn äußerst schwer mit dem aggressiven Forechecking der Wolfsburger, dadurch unterliefen ihnen zu viele Fehler, was die Gäste zu einer schnellen 2:0-Führung ausnutzten. Zwar fand man dann noch im ersten Drittel zurück ins Spiel und aufs Scoreboard, aber im weiteren Verlauf tat man sich enorm schwer, Chancen zu kreieren oder aber die Chancen, die man hatte, zu nutzen. Wie in den ersten beiden Heimspielen, wirkte man auch heute wieder vor dem Tor zu hektisch. Die Coolness von den Auswärtsspielen fehlt den Berlinern weiterhin zu Hause. Eine klasse Einzelaktion von Yannick Veilleux sorgte dann immerhin dafür, dass man noch die Verlängerung erreichte. Doch dort sorgte ein weiterer Fehler für die Entscheidung.

0:3 gegen Mannheim: Mangelnde Chancenverwertung der Eisbären und die Special Teams entscheiden den DEL-Klassiker

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022Ausgabe #4:

Zweites Heimspiel, zweite Niederlage: Auch gegen den zweiten Top-Favoriten auf die Meisterschaft verloren die Eisbären Berlin ihr Heimspiel. Am Ende stand eine 0:3 (0:1,0:0,0:2)-Niederlage gegen die Adler Mannheim, welche damit ihren zweiten Sieg in Serie feierten und die zwei Spiele andauernde Siegesserie der Berliner wieder beendeten. Die Gründe für die Niederlage waren schnell ausgemacht: Die Chancenverwertung und die Special Teams.

Eisbären-Chefcoach Serge Aubin änderte im Vergleich zum 4:0-Auswärtssieg in Bremerhaven am Freitagabend nichts am Line-up, er schickte also die selben drei Verteidiger-Pärchen und vier Angriffsreihen auf das Eis wie an der Küste. Warum auch etwas ändern, schließlich bezeichnete Aubin dieses Spiel als das bisher beste in dieser Saison inklusive der vier CHL-Spiele. Auch im Tor veränderte Aubin nichts, Tobias Ancicka erhielt zum dritten Mal in Folge den Vorzug vor Stammgoalie Mathias Niederberger. Der saß nicht mal auf der Bank, dort nahm Youngster Leon Hungerecker Platz. Niederberger hatte eine leichte Verletzung und wurde deshalb geschont.

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So traten beide Mannschaften nicht mit ihrer etatmäßigen Nummer Eins an, denn bei den Adlern fehlte ja auch weiterhin Stammgoalie Dennis Endras. Felix Brückmann vertrat ihn, aber wie auch Tobias Ancicka ist er ein sehr guter Ersatz und kann Spiele für seine Mannschaft gewinnen. Ancicka tat das zum Beispiel die letzten beiden Male in Iserlohn und Bremerhaven, am Freitag sogar zu Null. Und Brückmann gewann den Mannheimern das Spiel am Freitagabend gegen Nürnberg.
Die Eisbären liefen heute zum ersten Mal in ihrem neuen Sondertrikot auf, in schwarz mit goldenen Namen und Trikotnummern. Das Spiel begann erwartungsgemäß hart umkämpft, es wurde um jeden Zentimeter Eis gekämpft. In der dritten Spielminute hatte dann aber mal Matt White einen Geistesblitz, steckte den Puck im Angriffsdrittel durch zu Zach Boychuk, der frei vor Brückmann auftauchte, aber knapp daneben schoss. Die erste gute Chance der Partie gehörte also dem Deutschen Meister.
Fortan bestimmte weiterhin der Kampf die Partie, beide Mannschaften suchten auch immer wieder den Abschluss, die Eisbären hatten dabei ein leichtes Chancenplus, gefährliche Top-Chancen waren jedoch noch nicht dabei.

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Die Chance dazu bot sich den Berlinern aber Mitte des ersten Drittels, als Philip Rosa-Preto die erste Strafzeit der Partie kassierte. Er spielte die Scheibe unerlaubt über das Plexiglas und handelte sich damit zwei Minuten wegen Spielverzögerung ein. Powerplay also für die Hausherren. Doch da konnten die Berliner sich keine richtig gute Chance erspielen und so stand es weiterhin 0:0 an der Spree.
Dann die Adler mit dem ersten Powerplay nach einer Strafe gegen Kai Wissmann wegen eines Stockschlags. Mannheim zunächst mit Problemen, in die Aufstellung zu kommen. Als sie aber drin waren, wurde Lean Bergmann am linken Bullykreis frei gespielt und überwand Ancicka – 0:1 (16.).
Die letzten Minuten waren weiterhin vom Kampf geprägt, die Eisbären versuchten eine Antwort auf den Rückstand zu finden, doch das gelang ihnen bis zum Drittelende nicht mehr, weshalb sie mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine gingen. Es war kein schlechtes erstes Drittel, eher eins auf Augenhöhe, aber Mannheim nutzte eben sein einziges Powerplay, die Berliner eben nicht.

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Das zweite Drittel begann relativ ruhig, es ging zwar hin und her, aber ohne nennenswerte Chancen. Nach vier Minuten wurde es dann mal kurz etwas ruppig, als Nicholas B. Jensen und Valentino Klos aneinander gerieten und sich beide dafür für zwei Minuten auf der Strafbank abkühlen durften. 16 Sekunden später folgte Klos auch noch Sinan Akdag, die Eisbären nun also mit einem 4-gegen-3-Powerplay. Aber die Eisbären konnten auch daraus kein Kapital schlagen und den Ausgleich erzielen.
Doch die Richtung stimmte jetzt, die Eisbären versuchten weiterhin offensiv präsent zu sein und sich Chancen zu erarbeiten. Die beste vergab Manuel Wiederer der auf einmal viel Platz im Slot hatte, aber auch er hatte nicht das nötige Quäntchen Glück im Abschluss.
32 Minuten war die Partie alt, da fuhr Marcel Noebels alleine auf Felix Brückmann zu, legte sich die Scheibe nochmal auf die Rückhand, doch er scheiterte am Mannheimer Schlussmann. Eine weitere Chance zum Ausgleich wurde vergeben, doch die nächste bot sich kurz darauf, als Mannheim durch Jason Bast die nächste Strafzeit der Partie kassierte, er musste wegen Stockschlags in die Kühlbox. Die

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Eisbären rannten an, spielten sich die Scheibe zu, aber es wirkte etwas zu verspielt. Mannheim ließ aber auch wenig Platz für einen guten und gefährlichen Abschluss. Und wenn doch mal Platz da war, kam von irgendwo ein Mannheimer Schläger her und blockte den Berliner Schuss. Zum Ende hin wurde es dann aber doch ein-, zweimal brenzlig vor dem Tor von Felix Brückmann, doch dieses schien heute irgendwie wie vernagelt.
Es war ja nicht so, dass sich die Berliner keine Chancen im Mitteldrittel erspielten, aber vor dem Tor waren sie meist zu hektisch und vergaben somit immer wieder gute Möglichkeiten. Der Ausgleich wäre dabei längst verdient gewesen. Mannheim lauerte vermehrt auf Konter, sonst waren sie in der Offensive kaum zu sehen. Der Spielstand sprach ja auch noch für die Kurpfälzer. So führte die Mannschaft von Coach Pavel Gross auch nach 40 Minuten mit 1:0 in Berlin. Aber noch war alles drin für die Berliner.

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Auch im letzten Drittel weiterhin das selbe Bild. Die Eisbären rannten an, aber bisher vergeblich. Und Mannheim lauerte weiter auf Konter und Fehler der Eisbären. Ein 2:0 würde die Partie hier wohl entscheiden. Aber die Berliner waren dem Ausgleich hier definitiv näher als die Mannheimer dem 2:0.
Den Kurpfälzern bot sich dann aber die Chance zur Vorentscheidung, als Kai Wissmann wegen eines Stockschlags auf die Strafbank musste. Und die Adler nutzten das eiskalt aus. Mannheim in der Formation, die Scheibe lief gut und am Ende nagelte Matthias Plachta die Scheibe unter die Latte – 0:2 (48.). Erneut führte also eine Wissmann-Strafe zu einem Tor.
Was den Gegentreffer zudem noch ärgerlicher machte war der Fakt, dass den Eisbären das doch eigentlich bekannt hätte sein müssen. Diesen Spielzug spielen die Adler fast immer in Überzahl. Querpass auf Plachta und der zimmert den Puck ins Netz. So auch heute wieder.

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Dass das heute wohl nichts mehr werden würde, sah man wenig später auf der Gegenseite. Marcel Noebels wurde vor dem Tor klasse angespielt, er kam auch zum Abschluss, doch der Puck ging knapp rechts vorbei. Vielleicht klappte es ja mit einem Mann mehr auf dem Eis, Lean Bergmann musste nämlich auf die Strafbank. Aber nein, auch da klappte es wieder nicht mit einem Tor für die Hausherren.
Egal, was man auch danach versuchte. Chancen waren da, aber entweder stand Brückmann im Weg, ein Mannheimer Spieler oder aber man war einfach zu verspielt und vergab die Chance.
Und gut fünf Minuten vor dem Ende nahm man sich wohl auch die letzte Chance für einen Treffer. Leo Pföderl kassierte im Offensivdrittel eine Strafzeit, bezeichnend für das Berliner Spiel. Pavel Gross nahm daraufhin erst einmal eine Auszeit, auch er merkte, dass seine Spieler zuletzt unter Druck standen. Und wohlmöglich wollte er ihnen letzte Anweisungen für die endgültige Entscheidung geben.
Aber diese Unterzahl überstanden die Hausherren schadlos. Dafür vergab man vorne weiter munter seine Chancen. Blaine Byron war durch, aber auch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Nein, den Eisbären sollte heute kein eigener Treffer gelingen. So verlor man auch das zweite Saison-Heimspiel gegen einen Top-Favoriten, diesmal Mannheim. Am Ende sogar mit 0:3, weil Korbinian Holzer den Schlusspunkt mit dem Empty-Net-Goal setzte (60.).

Eine Niederlage, welche überhaupt nicht nötig gewesen wäre. Denn die Eisbären waren die bessere Mannschaft, erspielten sich gute Chancen, nur konnten sie diese eben nicht nutzen. Entweder stand ihnen Felix Brückmann im Weg oder die Mannheimer Spieler blockten den Schuss oder man schoss denkbar knapp vorbei oder aber man war einfach zu hektisch vor dem Mannheimer Tor. Den Adlern reichten zwei Überzahlspiele und ein Empty-Net-Goal zum Auswärtssieg in Berlin. Doch mit Ruhm haben sich die Adler nicht bekleckert, eher war es der mangelnden Chancenverwertung der Eisbären geschuldet und dem guten Überzahlspiel der Mannheimer. Das war ja vor dem Spiel noch ein Sorgenkind, da standen die Kurpfälzer am Ende der Tabelle. Aber ein Top-Team gewinnt eben auch solche Spiele und überzeugt am Ende dann doch durch die Effektivität in den entscheidenden Momenten. 

1:4-Niederlage zum Saisonstart: Eisbären hadern mit der Chancenverwertung – München erweist sich als enorm abgezockt

WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #3:

Die Eisbären Berlin haben das erste Heimspiel in der neuen Saison der PENNY DEL verloren. Gegen Red Bull München setzte es am Ende eine 1:4 (0:0,1:2,0:2)-Niederlage. Das war natürlich nicht der erhoffte Start gewesen, zumal man damit jetzt bei fünf Pflichtspielniederlagen in Folge liegt. Aber auch gestern waren wieder gute Ansätze dabei, dominierte man phasenweise das Spiel und München, hatte jede Menge guter Torchancen. Doch mangelte es an der Chancenverwertung. Diese gelang München deutlich besser, weil sie am Ende einfach abgezockter agierten. Dennoch kann man auch aus dieser Partie positive Sachen mitnehmen.

Bei den Eisbären gab es gestern die Rückkehr von Verteidiger Morgan Ellis, der an der Seite von Jonas Müller verteidigte. Die übrigen Verteidiger-Pärchen blieben im Vergleich zur CHL-Partie in Schweden unverändert. Müller hatte da noch mit Eric Mik zusammen gespielt, der war heute siebter Verteidiger. Im Sturm gab es das Saison-Debüt des zuletzt gesperrten Parker Tuomie, welche eine Angriffsreihe mit Mark Zengerle und Kevin Clark bildete. Clark rotierte aus der Formation mit Marcel Noebels und Leo Pföderl heraus. Dort stürmte stattdessen Blaine Byron. Die Reihe White-Boychuk-Fiore blieb zusammen. Die nominell vierte Reihe bildeten Manuel Wiederer, Sebastian Streu und Bennet Roßmy. Und das Berliner Tor hütete wieder „die Krake von Riga“ Mathias Niederberger.

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Was war das vor dem Spiel für ein Gefühl! Letzte Saison kam man hoch auf seinen Platz und schaute das Spiel und machte seine Notizen für den Spielbericht. Wenn man sich in der Arena umschaute, sah man eine gähnende Leere. Doch das war gestern anders. Die Arena am Ostbahnhof war wieder mit Leben gefüllt, der Support und die Fan-Gesänge waren wieder zurück und man hatte endlich wieder das typische Eishockey-Feeling zurück. Auch wenn die Arena noch nicht mit 14.200 Zuschauern ausverkauft war, so war es gestern wieder eine unglaubliche Stimmung. Gänsehaut-Feeling.

Und dieses setzte sich fort, als auf dem Videowürfel Bilder aller Meisterschaften gezeigt wurden. Zunächst die der ersten sieben und zum krönenden Abschluss noch die achte. Anschließend wurde das neue Meisterbanner unter das Hallendach gezogen. Da, wo jetzt acht Meisterbanner (!) hängen. DEL-Rekordmeister sind eben die Eisbären Berlin!

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Guter Beginn der Eisbären, die die ersten Minuten den Vorwärtsgang suchten und auch die Scheibe immer wieder gefährlich Richtung Münchner Tor brachten. Und damit provozierten sie auch gleich die erste Strafzeit der Partie, Zach Redmond bekam diese wegen Hakens. Aber es war Patrick Hager, der zunächst einmal einen Konter fuhr, Mathias Niederberger ausspielen wollte, doch der behielt die Ruhe und die Oberhand in diesem Duell. Die Eisbären kombinierten sich erst am Ende richtig klasse durch, Kevin Clark mit dem Onetimer am linken Pfosten, doch er bekam die Scheibe nicht an Danny Aus den Birken vorbei. Auch nach dem Powerplay brannte es noch ein-, zweimal lichterloh vorm Münchner Tor, leider ohne Erfolg für die Berliner.
Nun setzte sich aber auch mal München fest und suchte den gefährlichen Abschluss vor Mathias Niederberger. Aber auch die Jungs vom Oberwiesenfeld hatten bei ihren Versuchen noch kein Glück. Es war bis hierhin ein sehr kurzweiliges Eishockey-Spiel, bei dem es schnell hin und her ging.

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Und direkt nach dem Powerbreak macht es „Peng“ an der Münchner Latte, Leo Pföderl war auf und davon, doch das Aluminium verhinderte die Berliner Führung, welche inzwischen verdient gewesen wäre.
In der elften Spielminute dann aber ein Powerplay für München, Kai Wissmann musste wegen Haltens auf die Strafbank. Doch das Penaltykilling der Berliner mit einer klasse Leistung, ließ nicht einen gefährlichen Schuss der Gäste zu.
Dann wieder die Berliner in Überzahl, Patrick Hager brachte Mark Zengerle zu Fall und somit das zweite Powerplay der Eisbären in dieser Partie. Doch auch das konnte nicht so wirklich überzeugen, Matt White zwar mit zwei gefährlichen Zuspielen vor das Tor, aber da fand sich kein Abnehmer für.
Das Auftaktdrittel lief dann ruhig aus, es passierte nichts Aufregendes mehr und so ging es nach einem sehr ansehnlichen ersten Drittel beim Stand von 0:0 in die Kabinen. Was aus Berliner Sicht negativ auffiel: Die Bully-Statistik, welche 2:12 aussagte…

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56 Sekunden war das Mitteldrittel alt, da schepperte es erstmals in dieser Saison im Tor. Zach Boychuk traf per Onetimer zum 1:0 und die Arena fing an zu Beben (21.). Eben jener Boychuk hatte danach gleich die nächste Chance bei einem Zwei-auf-Eins-Konter auf Zuspiel von Matt White, doch dieses Mal ging die Scheibe nicht ins Netz.
München versuchte eine Antwort zu finden, aber Konny Abeltshausers Schuss landete sicher im Fanghandschuh von Mathias Niederberger, „der Krake von Riga“. Die weitaus besseren Chancen hatten in dieser Phase die Berliner. München hinten unsortiert, Giovanni Fiore mit freier Schussbahn, knapp daneben.
Aber wie es dann immer so ist, wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, trifft der Gegner. Zach Redmond ins kurze Eck zum 1:1 (25.).
Nun war es ein Duell auf Augenhöhe und beide Teams suchten den Weg in die Offensive. München wurde dann aber erst einmal ausgebremst, denn Maximilian Kastner kassierte die nächste Strafzeit für die Gäste, diesmal wegen Beinstellens. Powerplay also für die Hausherren, aber München machte die Räume ganz eng und ließ den Eisbären so überhaupt keinen Platz, weshalb auch dieses Überzahlspiel verpuffte.
Aber die Hauptstädter blieben am Drücker und setzten München immer wieder unter Druck, vor Danny Aus den Birken gab es immer wieder Phasen, wo es brenzlig wurde. Nur die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor der Münchner.
Dann mal wieder ein Überzahlspiel für München, weil die Eisbären zu viele Spieler auf dem Eis hatten. Kevin Clark saß die Strafzeit ab. Aber auch diese Überzahl war nicht von Erfolg oder großartigen Chancen gekrönt.

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Die Partie war weiter hart umkämpft, es ging immer wieder hin und her, mal kam die eine Mannschaft zum Abschluss, mal die andere. Beide waren auf der Suche nach der einen entscheidenden Lücke und München fand diese dann drei Minuten vor der zweiten Drittelpause. Yannic Seidenberg hatte nach einem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel abgezogen und zum 1:2 getroffen. Die Scheibe schlug im langen Eck ein (37.).
Und es ging negativ weiter, Frank Hördler mit der nächsten Strafzeit und München mit einem Mann mehr auf dem Eis. Die Chance für die Gäste also direkt zum Nachlegen. Doch Matt White hatte in Unterzahl die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber an Danny Aus den Birken. Und kurz darauf war das Powerplay auch schon wieder vorbei, denn auch München konnte heute nicht zählen, hatte ebenfalls zu viele Spieler auf dem Eis. Wollten sie wohl heimlich daraus ein doppeltes Überzahlspiel machen, nene so geht das hier aber nicht. Austin Ortega, seines Zeichens Ex-Eisbär, saß diese Strafzeit ab. Somit ging es zunächst mit vier Spielern auf jeder Seite weiter und anschließend einem etwas mehr als einminütigem Powerplay für die Berliner. Und da hatte Matt White wieder die Chance, aber auch dieses Mal schlug die Scheibe nicht hinter Danny Aus den Birken ein. Somit nahm München eine knappe 2:1-Führung mit in die zweite Drittelpause, aber zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Eisbären noch 22 Sekunden Überzahl.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und aus der Kabine kamen die Eisbären wie die Feuerwehr und sorgten für ordentlich Gefahr vor Danny Aus den Birken. Die Scheibe wollte aber nach wie vor nicht reingehen, egal, was die Eisbären auch versuchten. Danach wirkten die Eisbären aber etwas fahrig in der Defensive, was München Chancen ermöglichte.
Und Simon Després sorgte anschließend für die nächste Berliner Strafzeit, diese kassierte er wegen eines Ellbogenchecks. So nahm man sich also selbst den Rückenwind vom eigentlich guten Start ins letzte Drittel. Und Zach Redmond hatte gleich einmal die dicke Chance, aber Mathias Niederberger fuhr seine Schoner aus und parierte dessen Schuss. Gegen den Schuss von Yannic Seidenberg von der blauen Linie war aber dann auch er machtlos bzw. Yasin Ehliz, welcher den Schuss entscheidend abfälschte – 1:3 (45.).
Nun wurde es natürlich noch schwerer für die Eisbären gegen eine äußerst abgezockt auftretende Mannschaft von Don Jackson. Zumal den Eisbären immer mehr Stockfehler unterliefen, die Pässe nicht mehr ankamen oder aber man Probleme mit der Scheibenverarbeitung hatte.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Und München fing jetzt an vor dem Tor zu zaubern. Am Ende war es ausgerechnet Austin Ortega, welcher den Gehaltsverzicht nicht mitmachen wollte, der auf 1:4 stellte (48.). Was die Berliner Fans von ihm halten, bekam er bei Durchsage des Torschützens zu spüren – nämlich Pfiffe…
Das vierte Gegentor sorgte jedenfalls durchaus für einen Dämpfer auch beim Publikum, welches aber nun eben die Rückkehr ins Stadion feierte. Aber die Berliner hatten sich den Rückstand selbst zuzuschreiben, weil ihr Spiel nun zu fehlerbehaftet war. An fehlender Unterstützung von den Rängen mangelte es jedenfalls nicht.
Aber nach dem Powerbreak setzten sie sich nochmal im Münchner Drittel fest, Leo Pföderl kam auch zum Abschluss, doch er hatte kein Glück dabei. Doch solche Chancen waren in den letzten Minuten eher Mangelware. Zwar versuchte man Druck aufzubauen, doch die Münchner Defensive ist dafür zu erfahren, um sich in diesem Spiel nochmal die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Am Ende spürte man, wie groß der Frust bei den Eisbären war, als die Abstimmung hinter dem Tor zwischen Mathias Niederberger und Kai Wissmann überhaupt nicht funktionierte und er stattdessen mal eben Münchens Youngster Sebastian Cimmerman gegen den Bande drückte. Dafür kassierte er zurecht zwei Minuten.
Damit war die Messe hier natürlich gelesen, weil die Eisbären auch aus der besten Chance durch Manuel Wiederer, der alleine auf Aus den Birken zulief, nichts machten. So kassierte man eine am Ende auch verdiente Heimniederlage, weil sich die Gäste vom Oberwiesenfeld als zu abgezockt erwiesen und die Eisbären ihre Chancen in den entscheidenden Momenten nicht nutzen konnten und zudem zu viele Fehler noch drin hatten. Am Ende wurde die Mannschaft aber trotzdem von ihren Fans gefeiert.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Natürlich wäre gestern gegen München auch ein Sieg drin gewesen, dass zeigten auch die Stimmen nach dem Spiel auf der Pressekonferenz oder von den Spielern in der Mixed Zone. Den Knackpunkt machten die Berliner an der mangelnden Chancenverwertung aus. Coach Serge Aubin sah im Gegentor zum 1:3 das entscheidende Gegentor, von dem sich seine Mannschaft nicht mehr erholen sollte.
Eigentlich zeigten die Eisbären auch ein gutes Spiel, kamen stets stark in jedes Drittel rein und machten jede Menge Druck. Im Mitteldrittel belohnten sie sich auch mit dem frühen 1:0. Aber letztendlich fehlte den Hausherren die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Sie hatten beste Chancen, teilweise stark herausgespielt, teilweise aber auch Alleingänge, wo man dann vor dem Tor nicht die Nerven behielt und das Duell mit Danny Aus den Birken verlor. Aber in solchen Duellen gegen Spitzenteams muss man eben seine Chancen eiskalt nutzen und das taten die Berliner eben nicht. Gehen die Chancen rein, dann kann dieses Spiel auch für die Eisbären ausgehen.
Aber wie Serge Aubin so schön nach dem Spiel sagte, es war erst ein Spiel und es kommen noch viele weitere. Und nach wie vor befindet man sich noch in einem Prozess, der aber auch heute wieder Fortschritte zeigte. Zwar steht man jetzt bei fünf Pflichtspielniederlagen in Folge, aber es war nun auch nicht so, dass man in allen Spielen hoffnungslos unterlegen war. Es gab immer wieder Phasen, in denen die Eisbären das Spiel dominierten und beste Chancen hatten. So auch gestern. Und wenn man diese Chancen nutzt, dann werden auch wieder Siege eingefahren, das Selbstvertrauen steigt und man wird eine große Rolle in dieser Saison spielen.