WalkersBärenNews/Saison 2021/2022 – Ausgabe #15:
Die Eisbären Berlin haben ihr Heimspiel am vierten Advent gewonnen. Gegen die Iserlohn Roosters feierte man am Ende einen knappen 3:2 (1:0,0:1,2:1)-Sieg und gewann damit auch das vierte Spiel in Folge. Am Ende war es ein Arbeitssieg. Die Eisbären kämpften Iserlohn nieder und hatten im letzten Drittel das bessere Ende auf ihrer Seite. Aber auch das nötige Quäntchen Glück bei Byrons Tor zum 2:1.
Eisbären-Chefcoach Serge Aubin vertraute der gleichen Mannschaft, welche am Freitag mit 5:1 in Krefeld gewonnen hatte. Sowohl die drei Verteidiger-Pärchen als auch die vier Sturmreihen blieben unverändert. Mathias Niederberger hütete erneut das Berliner Tor. Und Stürmer Marcel Noebels absolvierte gegen Iserlohn sein 400. DEL-Spiel. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle zu diesem Jubiläum, „Noebi“!
Zweimal trafen die Berliner in dieser Saison bereits auf die Sauerländer, welche inzwischen auf Platz 13 abgerutscht sind. Beide Spiele waren torreich und wurden am Ende vom Deutschen Meister gewonnen. Mit 7:4 setzte man sich am Seilersee durch, während man das zweite Aufeinandertreffen in Berlin mit 4:1 gewann. Folgte heute also der dritte Streich gegen die Mannschaft von Coach Brad Tapper?
Die Eisbären kamen schon wieder gut rein in die Partie. Keine zwei Minuten waren gespielt, da erzielte Giovanni Fiore das 1:0. Iserlohn mit dem Wechselfehler, die Berliner dadurch mit einem 3-auf-1, Yannick Veilleux zog aus dem Slot heraus ab, Andreas Jenike bekam die Scheibe nicht unter Kontrolle und Fiore setzte in echter Stürmer-Manier nach.
Die Hausherren hatten das Spiel hier zu Beginn im Griff, suchten immer wieder den Weg Richtung Iserlohner Tor und kamen dann auch zum Abschluss. Die Roosters kamen erst nach einem Scheibenklau an der eigenen blauen Linie mal zur ersten Chance. Ex-Eisbär Sven Ziegler blockte einen Berliner Schuss und fuhr alleine auf Mathias Niederberger zu, doch der Berliner Goalie parierte dessen Schuss ohne große Probleme. Mehr war aber von den Sauerländern nicht zu sehen, die Eisbären dominierten das Spiel und hätten eigentlich auch schon höher führen müssen.
Den Gästen bot sich Mitte des ersten Drittels nach dem Powerbreak die Chance, einen Weg in dieses Spiel zu finden. Denn die Eisbären kassierten die erste Strafzeit der Partie, aber das Penaltykilling funktionierte wie bereits am Freitagabend in Krefeld wieder sehr gut. Kurz darauf bot sich den Eisbären die Möglichkeit, auch mal das andere Special Team zu testen, denn nun waren die Hausherren in Überzahl. Durchaus ein großes Problem der Berliner in dieser Saison. Auch wenn das am Freitag schon besser aussah und mit einem Tor belohnt wurde. Die Hauptstädter fanden zwar ihre Formation und ließen die Scheibe durchaus auch gut laufen, aber am Abschluss haperte es dann doch wieder.
Iserlohn war durchaus bemüht und kämpfte und ackerte, aber gleiches galt für die Berliner Defensive, die wenig vor dem eigenen Tor abgab und Iserlohn aus der gefährlichen Räumen fern hielt. So waren die Schüsse, welche Iserlohn abgab, auch kein großes Problem für Niederberger.
Der Berliner Goalie war auch nochmal 5,9 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels im Mittelpunkt, als ihm ein Schuss durchgerutscht war, er aber blitzschnell die Fanghand ausfuhr und die Scheibe in der letzten Sekunde noch von der Linie kratzte. Ein „Big-Save“ von der „Krake von Riga“. Somit nahmen die Eisbären eine knappe 1:0-Führung mit in die Kabine.
Im zweiten Drittel war dann wieder das Powerplay der Eisbären gefragt, denn nach rund vier Minuten kassierten die Roosters die erste Strafzeit des zweiten Drittels. Und auch hier sah das Powerplay wieder durchaus viel versprechend aus, aber es war erneut nicht von Erfolg gekrönt.
Insgesamt war es bis hierhin inzwischen durchaus ein Spiel auf Augenhöhe, denn auch die Roosters suchten immer mal wieder den Weg Richtung Berliner Tor, deren Abschlüsse waren aber genau wie die der Berliner nicht erfolgreich.
Wenn hier etwas gehen könnte, dann vielleicht in Überzahl. Diesmal waren wieder die Sauerländer ein Mann mehr auf dem Eis und da hatte die Mannschaft von Coach Brad Tapper durchaus gute Möglichkeiten, aber es blieb dabei. Das Tor der Eisbären war wie vernagelt, Mathias Niederberger ließ bis hierhin keine Scheibe durch.
Mehr Glück hätten rund sieben Minuten vor der zweiten Pause die Eisbären gehabt, aber Giovanni Fiore zielte zu genau, traf nur das Aluminium. Kurz darauf kassierte Frank Hördler die nächste Strafzeit der Eisbären, das waren heute definitiv zu viele Strafen. Und beinahe wäre das bestraft worden. Luke Adam hatte auf der rechten Seite das leere Tor vor Augen, doch der Iserlohner Stürmer schoss die Scheibe tatsächlich daneben. Doch nur wenige Augenblicke später jubelten die Gäste dann doch. Sena Acolatse hatte abgezogen, Brent Raedeke hielt die Kelle in den Schuss und so stand es 1:1 (36.). Und unverdient war der Ausgleich nicht.
Nun waren aber die Eisbären mal wieder ein Mann mehr auf dem Eis. Doch für Gefahr konnte man nicht sorgen, denn Iserlohn machte die Box gut zu. Die Sauerländer verteidigten das gut weg und hatten 83 Sekunden vor der zweiten Drittelpause einen sehr fragwürdigen Penalty zugesprochen bekommen, den Luke Adam aber zum Glück an den Pfosten setzte. Wenn die Schiedsrichter da auf Penalty entscheiden, hätte man es auch zuvor auf der Gegenseite machen können, als Noebels zu Fall gebracht wurde. Da gab es aber nur eine Strafzeit für Iserlohn. So blieb es beim 1:1 nach 40 Minuten.
Es war also für Spannung im letzten Drittel gesorgt, denn beide Mannschaften hatten hier die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Und die erste Chance, den Führungstreffer zu erzielen, hatten die Eisbären, denn Iserlohn kassierte früh im Schlussdrittel eine Strafzeit. Aber es blieb heute Nachmittag dabei. Im Ansatz sah das ja gut aus, aber den Eisbären mangelnde es an der nötigen Kreativität in Überzahl, um die enge Box der Iserlohner mal auseinander zu ziehen. Die Scheibe lief zwar gut, was aber fehlte, war mal wieder das entscheidende – der Abschluss.
Fortan ging es munter hin und her, aber die dicke Chance hatten die Berliner. Frans Nielsen kam auf der rechten Seite zum Schuss, aber auch er scheiterte wie Fiore im zweiten Drittel am Aluminium. Da hatten die Eisbären noch Pech, rund zehn Minuten vor dem Ende des Spiels dann aber auch mal Glück. Kevin Clark und Marcel Noebels setzten Blaine Byron am linken Pfosten in Szene und plötzlich jubelten die Hauptstädter. Warum? Weil Byron den Puck mit dem Helm über die Linie drückte. Sozusagen ein Kopfpucktor der Berliner Nummer 23. Sieht man auch nicht alle Tage, aber egal. Tor ist Tor – 2:1 (51.)!
Doch noch mussten die Eisbären um den Sieg und die nächsten drei Punkte zittern. Denn Torschütze Blaine Byron kassierte kurze Zeit später die nächste Strafzeit der Eisbären und ermöglichte Iserlohn so das nächste Powerplay in diesem Spiel. Doch in diesem hatten die Berliner durch Matt White die beste Chance. White mit dem Break in Unterzahl, er nahm richtig viel Tempo auf, doch er scheiterte am Ende an Andreas Jenike. Dennoch eine klasse Aktion der Berliner Nummer 97. Die Hausherren überstanden diese Unterzahl schadlos und schlugen danach eiskalt zu. Byron kam wieder zurück auf das Eis, wurde klasse von Leo Pföderl in Szene gesetzt und schlenzte die Scheibe ins lange Eck – 3:1 (55.).
Die Vorentscheidung in dieser engen Partie? Innerhalb von rund vier Minuten sorgte Blaine Byron für eine beruhigende Zwei-Tore-Führung. Einmal traf er mit Glück und einmal äußerst raffiniert.
Iserlohn gab aber nicht auf. Brad Tapper nahm seine Auszeit und zudem den Goalie vom Eis. Mit Erfolg, denn Brent Aubin hämmerte die Scheibe zweieinhalb Minuten vor dem Ende ins Berliner Tor – 3:2 (58.).
Nun hieß es also doch wieder zittern aus Berliner Sicht. Iserlohn zog 90 Sekunden vor dem Ende nochmal den Torhüter, riskierte erneut alles. Doch die Eisbären brachten das knappe 3:2 über die Zeit und sicherten sich drei weitere wichtige Punkte.
Am Ende kann der Sieg wohl unter der Kategorie „Arbeitssieg“ verbucht werden. Die Eisbären kamen sehr stark aus der Kabine und gingen folgerichtig früh in Führung. Bei besserer Chancenverwertung hätte man durchaus höher führen können. Doch so ließ man Iserlohn wieder ins Spiel kommen, deren Ausgleich keinesfalls unverdient war. Ab da war es ein Spiel auf Augenhöhe, welches in jede Richtung hätte kippen können. Am Ende war es Blaine Byron, welcher die Eisbären mit zwei Toren auf die Siegerstraße brachte. Zwar musste man nochmal zittern, aber man verteidigte das ganz stark zu Ende.