3:4 gegen München: Die Eisbären verlieren auch das vierte Duell gegen den Spitzenreiter

Ausgabe #29:

Die Eisbären Berlin haben auch das vierte Duell gegen Red Bull München verloren. Am Ende stand es 3:4 (0:0,2:3,1:1). Knackpunkte waren der schwache Start ins Mitteldrittel sowie die schnelle Münchner Antwort nach dem 2:2. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte sein Team nur minimal. Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm dafür als Back-up auf der Bank Platz. Die Defensiv-Pärchen blieben zusammen. Einzig der siebte Verteidiger Rayan Bettahar rotierte heute raus aus dem Kader. Dafür kehrte Bennet Roßmy zurück ins Line-up und nahm dort den Platz von Lewis Zerter-Gossage in der vierten Reihe neben Manuel Wiederer und Maximilian Heim ein. Zerter-Gossage war als 13. Stürmer im Kader. Alle anderen Offensivreihen blieben unverändert.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten mit zuletzt zwei Niederlagen in Folge einen herben Rückschlag im Kampf um Platz zehn erlitten. Heute Abend traf man aber auf den kriselnden Tabellenführer, welcher zuletzt drei Niederlagen in Folge und vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen kassierte. Doch gerade das macht die Münchner zu einem enorm gefährlichen Gegner. Denn die Mannschaft von Trainer Don Jackson wird auf Wiedergutmachung brennen. Ebenso natürlich die Eisbären, welche in dieser Saison noch punktlos gegen den Vizemeister sind. Gab es im vierten Aufeinandertreffen in dieser Hauptrunde endlich den ersten Sieg für den amtierenden Meister?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Munterer Beginn in das Spiel. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und brachten die Scheiben immer wieder gefährlich vor das Tor, so das letzte Quäntchen Glück im Abschluss fehlte aber noch, um es zu einer hundertprozentigen Chance werden zu lassen.
Das hätte sich ändern können, als die Eisbären das erste Powerplay des Spiels hatten. Doch auch wenn sie in ihre Formation fanden, der letzte Pass wollte nicht ankommen und so verpuffte diese Überzahl ohne nennenswerte Chance.
Die Berliner blieben aber danach am Drücker und schnürten München ins eigene Drittel ein. Man merkte den Eisbären deutlich an, dass sie heute dieses Spiel gewinnen wollten. Dennoch unterliefen ihnen noch viele einfache Fehler in ihrem Spiel, was bei den Münchnern aber auch der Fall war. Man merkte eben auch, dass beide Mannschaften aus einer Niederlagenserie kamen und das am Selbstvertrauen genagt hat.
In der Folge bekam auch München sein erstes Powerplay der Partie, aber den Gästen erging es wie den Eisbären. Die Formation wurde gefunden, der letzte Pass nicht.
Kurz danach war es Giovanni Fiore, welcher durchgebrochen war, aber am Ende an Mathias Niederberger scheiterte. Die Partie nahm nun an Fahrt auf und beide Mannschaften kamen vermehrt auch zu Chancen. Doch beide Goalies hielten bis zum Ende des ersten Drittels ihr Tor sauber. Die Partie erinnerte noch lange nicht an die Finalserie aus der letzten Saison, aber langweilig war es nun auch nicht.

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Das zweite Drittel begann mit einem frühen 4:3-Powerplay für München. Die Gäste mit einem sehr langsamen Spielaufbau, welcher sich aber am Ende als goldrichtig herausstellte. Denn München wartete einfach nur auf die eine Lücke, um abzuschließen. Zach Redmond tat dies und stellte auf 0:1 (22.).
Die Führung verdienten sich die Gäste vom Oberwiesenfeld in der Folge, denn die Anfangsphase des Mitteldrittels gehörte klar den Gästen. Die Eisbären sahen sich ins eigene Drittel gedrängt, bei 5-5 sah es wie ein Münchner Powerplay aus. Und so verwunderte es auch nicht, dass die Gäste in der 28. Spielminute auf 0:2 erhöhten. Justin Schütz stand goldrichtig am langen Pfosten und erhöhte auf 0:2.
Nach dem Powerbreak schlugen die Eisbären aber eiskalt zurück. Scheibenverlust der Münchner im Spielaufbau, Marcel Noebels mit dem Auge für Kevin Clark und der verkürzte auf 1:2 (29.).
Nun waren die Sinne der Eisbären wieder geschärft und die Berliner waren endlich auch im zweiten Drittel angekommen. Fortan wurde die Partie immer umkämpfter und teilweise auch ruppiger. Es sind eben zwei Mannschaften, die sich nicht wirklich mögen, das merkte man immer mehr.
Nun ging es hin und her, beide Mannschaften kamen immer wieder zu guten Chancen. Den Eisbären bot sich in der Schlussphase des zweiten Drittels die Chance in Überzahl zum Ausgleich zu kommen. Doch die Box der Münchner stand zu kompakt, die Berliner fanden einfach keine Lücke im Abwehrverbund der Gäste.
Diese fanden die Hausherren aber 36,6 Sekunden vor der zweiten Drittelpause. Jonas Müller mit dem Solo des Spiels. Gestartet aus dem eigenen Drittel umkurvte er die Gäste-Spieler wie Slalomstangen und düpierte am Ende auch seinen ehemaligen Teamkollegen Mathias Niederberger am kurzen Pfosten – 2:2 (40.). Ein Weltklasse-Tor des Verteidigers.
Nur war es am Ende nicht der Schlusspunkt im zweiten Drittel, denn nur zwölf Sekunden später gab Yasin Ehliz die Antwort und brachte München erneut in Führung – 2:3 (40.). Das darf dir nicht passieren, wenn du kurz zuvor den so wichtigen Ausgleich erzielst. Trainer Serge Aubin sagt immer wieder, dass der nächste Wechsel nach einem Tor enorm wichtig ist. Und den verpatzten die Berliner, weshalb man mit dem knappen Rückstand in die zweite Pause ging.

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Für das letzte Drittel galt daher erst einmal die Devise, nicht schon wieder den Start ins Drittel zu verschlafen. Das gelang, denn die Eisbären waren diesmal von Beginn an hellwach. Da wird es in der Kabine der Eisbären in der Pause sicherlich auch sehr laut gewesen sein. Trainer Serge Aubin schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Ja, München war auch zu Beginn des Schlussdrittels im Angriff, aber die Defensive der Eisbären stand deutlich kompakter und sicherer als noch zu Beginn des zweiten Drittels.
Nach einem Scheibenverlust der Eisbären im eigenen Drittel war es Austin Ortega, welcher komplett frei im Slot stand und die dicke Chance zum 2:4 hatte, aber Juho Markkanen mit einem starken Save gegen den ehemaligen Eisbären-Stürmer. Das hätte die Vorentscheidung sein können, der finnische Goalie verhinderte es.
So blieben die Eisbären drin im Spiel und sie liefen fortan auch immer wieder an. Nur sie fanden einfach kein Mittel gegen die kompakte Münchner Defensive. Die Gäste konzentrierten sich nun vermehrt auf die eigene Defensive und lauerten auf Konter.
Der Wille war den Eisbären deutlich anzusehen, sie bemühten sich, den Ausgleich zu erzielen. Aber München verteidigte das eben auch sehr klug. Im Stile einer Spitzen-Mannschaft, welche sie nun mal auch in dieser Saison sind. Und die Eisbären eben nicht.
In der 57. Spielminute machte München dann den Deckel auf das Spiel. Konter der Gäste, Chris DeSousa wurde von Trevor Parkes im Slot angespielt, stand vollkommen frei vor Markkanen und stellte auf 2:4.
Die Eisbären hatten in den letzten zwei Minuten zwar noch mal ein Überzahlspiel und konnten mit zwei Mann mehr agieren, da Trainer Aubin Goalie Markkanen vom Eis nahm. Die Berliner schlugen auch 3,2 Sekunden vor dem Ende nochmal zu, aber mehr als Ergebniskosmetik war Kevin Clarks zweiter Treffer nicht mehr.
So blieb es am Ende wie im ersten Aufeinandertreffen gegen München. Die Eisbären hatten eine Phase, in der sie das Spiel herschenkten. Danach spielte man recht ordentlich – jedenfalls für die Verhältnisse in dieser Saison. Aber das reichte am Ende gegen den Liga-Primus eben nicht. Da musst du volle 60 Minuten dein Spiel durchziehen und darfst dir keine Fehler erlauben. Das schafften die Hauptstädter nicht, weshalb es auch im vierten Aufeinandertreffen seit dem 5:0-Sieg in München im Mai 2022 eine Niederlage für die Eisbären setzte.

1:4 in Iserlohn! Die Eisbären verlieren am Seilersee – Herber Rückschlag im Kampf um Platz zehn

Die Eisbären Berlin haben das so wichtige Spiel bei den Iserlohn Roosters verdient mtit 1:4 (0:2,0:0,1:2) verloren. Damit musste man einen herben Rückschlag im Kampf um Platz zehn einstecken. Über 60 Minuten fanden die Eisbären nicht zu ihrem Spiel, sorgten kaum für Torgefahr und leisteten sich defensiv zu viele Fehler. Die Einstellung stimmte überhaupt nicht, dafür dass es so ein wichtiges Spiel war.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte sein Team auch heute wieder nur auf zwei Positionen. Im Tor begann Tobias Anicka, Juho Markkanen saß heute als Back-up auf der Bank. Und dann kehrte Rayan Bettahar als siebter Verteidiger zurück ins Line-up. Bennet Roßmy rotierte aus dem Kader heraus. Alles andere blieb gleich.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten am Freitag nach fünf Siegen in Serie mal wieder verloren. Gegner Iserlohn verlor die letzten drei Spiele in Serie. In den direkten Duellen behielten die Sauerländer aber bisher in allen drei Spielen die Oberhand. Diese Serie wollten die Eisbären heute natürlich gerne beenden. Für die Tabellennachbarn (Iserlohn 12./Berlin 13.) ging es um enorm wichtige Punkte im Kampf um Platz zehn. Daher sprach Stürmer Marcel Noebels auch von einem „Zwölf-Punkte-Spiel“.

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Von Beginn an war die Intensität in dieser Partie hoch. Die Zweikämpfe waren hart umkämpft. Beide Teams suchten in der Anfangsphase sofort den Weg in die Offensive und überbrückten schnell die neutrale Zone. Doch in den Offensivzonen trafen beide auf sehr kompakte Defensivreihen.
Iserlohn trat hier erwartet sehr engagiert und druckvoll auf, doch damit hatten die Eisbären gerechnet.
Mitte des ersten Drittels hatten die Sauerländer das erste Powerplay der Partie. Und gerade in solch hart umkämpften Partien können die Special Teams ein entscheidender Faktor sein. Das wussten auch die Roosters und nutzten nach einer klasse Kombination durch Eric Cornel das Powerplay eiskalt aus – 0:1 (11.).
Iserlohn gab dieses Tor noch mehr Auftrieb und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der IEC erhöhen würde. Die Eisbären fanden in der Defensive nicht in ihre Zuordnung, Ex-Eisbär Sven Ziegler stand im Slot und erhöhte auf 2:0 aus Iserlohner Sicht (14.).
Zwei Gegentore, wo die Eisbären schlecht verteidigten und den Slot nicht im Griff hatten. So kannst du in der DEL kein Spiel gewinnen. Auch fortan die Berliner mit großen Problemen in der Defensive, Iserlohn dominierte das Spiel jetzt klar. Offensiv fanden die Eisbären gar nicht statt. Der 0:2-Rückstand nach dem ersten Drittel ging somit ganz klar in Ordnung. Iserlohn war sich der Wichtigkeit dieses Spiels bewusst, die Eisbären offensichtlich nicht. Jedenfalls musste man den Auftritt bis hierhin so deuten.

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Direkt zu Beginn des Mitteldrittels überstanden die Eisbären das zweite Powerplay der Roosters, was den Berlin neuen Mut für den Rest des Spiels geben sollte. Beim ersten Überzahlspiel musste man ja noch einen Gegentreffer hinnehmen, diesmal verteidigte man deutlich besser.
Doch nach wie vor fanden die Eisbären nicht zu ihrem Spiel, bekamen keinen geordneten Spielaufbau hin und so konnte man auch für keinerlei Torgefahr sorgen. Die Leichtigkeit und der Spielwitz der letzten Wochen war den Eisbären irgendwie abhanden gekommen. Dabei dachte man, dass man den Turnaround jetzt geschafft hätte.
Iserlohn blieb die gefährlichere Mannschaft und hätte längst das 3:0 erzielen müssen. So aber ließ man die Eisbären am Leben und im Spiel.
Im weiteren Spielverlauf bestimmten Zweikämpfe das Spiel. Chancen gab es kaum noch zu sehen. Die Eisbären waren zwar bemüht, fanden aber weiterhin keinen Weg vor das Iserlohner Tor. Diesen fand Iserlohn sechs Minuten vor dem Ende. Zwei-auf-Eins-Angriff der Roosters, Eugen Alanov mit dem Abschluss, doch Tobias Ancicka mit einem starken Save. Der einzige Eisbär mit Normalform bis hierhin.
Dank ihm blieb es auch beim 0:2-Rückstand nach dem zweiten Drittel. Vom Ergebnis her war hier natürlich noch alles möglich, aber der Auftritt der Berliner gab wenig Hoffnung auf Punkte am Seilersee.

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Wenn etwas Hoffnung machen durfte, dann die Statistik, denn das Schlussdrittel ist nicht das Lieblingsdrittel der Roosters. Und prompt schlugen die Eisbären auch zu. Lewis Zerter-Gossage scheiterte noch an Andreas Jenike, Matt White war zur Stelle und staubte erfolgreich ab – 2:1 (43.).
Iserlohn hatte aber die Antwort auf den Anschlusstreffer parat. Ryan O`Connor mit dem Schuss nach dem gewonnenen Bully im Angriffsdrittel und dem dritten Treffer der Sauerländer. – 3:1 (47.).
Die Eisbären taten sich danach wieder schwer, Iserlohn ließ wenig zu. Die Zeit lief den Berlinern davon. Mitte des Schlussdrittels bot sich den Berlinern aber die dicke Chance, nochmal ins Spiel zurückzukommen. Denn Iserlohn kassierte die erste Strafzeit der Partie und bescherte den Eisbären deren erstes Powerplay. Durchaus eine Paradedisziplin der Berliner. Doch heute passte da überhaupt nichts zusammen. Zu behäbig im Spielaufbau, keine Idee, wie man mit einem Mann mehr zum Torerfolg kommen kann. Einfach enttäuschend. Wie der gesamte Auftritt der Eisbären am heutigen Nachmittag. So ließ man eine dicke Chance leichtfertig liegen.
Und nicht nur das, man verlor auch das so wichtige direkte Duell gegen einen Konkurrenten im Kampf um Platz zehn. Nach fünf Siegen in Folge hoffte man wieder auf Platz zehn, nach nun zwei Niederlagen in Serie scheint Platz zehn rechnerisch immer noch möglich, rückt mit solchen Leistungen wie am Wochenende jedoch in weite Ferne.
Iserlohn war am Ende dem vierten Tor deutlich näher als die Eisbären dem erneuten Anschlusstreffer. Die Eisbären zogen ihren Goalie, was Iserlohn zur endgültigen Entscheidung nutzte – 1:4. Emile Poirier mit dem Empty-Net-Goal. Iserlohn entschied damit dieses so wichtige Spiel im Kampf um Platz zehn und ist mittendrin im Kampf um einen Platz in der ersten Playoff-Runde. Die Eisbären müssen sich dagegen fragen, ob man heute wirklich alles gegeben hat und sich der Wichtigkeit dieser Partie wirklich bewusst war. Von den Worten her definitiv, von den Taten auf dem Eis her lautet die Antwort ganz klar nein.

3:4 n.V. gegen Köln! Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen

Ausgabe #28:

Die Siegesserie der Eisbären Berlin ist gerissen. Gegen die Kölner Haie verlor man Ende mit 3:4 n.V. (1:1,2:1,0:1/0:1) und kassierte einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn. Die Moral nach Gegentreffern stimmte heute zwar, aber defensiv unterliefen den Berlinern heute deutlich zu viele Schnitzer. Am Ende bestraften das die Domstädter und nahmen zwei Punkte mit nach Hause.

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte auch heute seinen Kader auf zwei Positionen. Die beiden Spieler, welche am Mittwoch noch fehlten, kehrten heute wieder zurück ins Line-up. Yannick Veilleux nahm den Platz in der zweiten Reihe neben Frank Mauer und Peter Regin ein. Bennet Roßmy war als 13. Stürmer dabei. Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis rotierten raus aus dem Kader. Den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe nahm Manuel Wiederer ein. Er stürmte zusammen mit Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim. Alles andere in Defensive und Offensive blieb gleich. Im Tor stand auch heute wieder Juho Markkanen.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten einen richtigen Lauf mit fünf Siegen in Serie. Plötzlich sind Platz zehn und die erste Playoff-Runde kein Traum mehr sondern wieder deutlich im Bereich des Möglichen. Gegen die Domstädter hatte man zwei der bisherigen drei Duelle in dieser Saison gewonnen. Und zu Hause blieb man zuletzt vier Spiele in Serie ungeschlagen. Ging diese Erfolgsserie auch heute gegen Köln weiter?

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Die Eisbären bestimmten ganz klar die Anfangsphase gegen Köln. Die Eisbären drängten die Haie immer wieder ins eigene Drittel und ließen es bei 5-5 wie ein Powerplay aussehen. Die Abschlüsse der Eisbären sorgten auch schon für Gefahr, auf die erste hundertprozentige Chance wartete man aber noch vergeblich. Die Domstädter waren zu Beginn zunächst fast ausschließlich mit Defensivarbeit beschäftigt.
Die Gäste bekamen aber dann die Chance zum durchatmen, als man das erste Powerplay hatte. Doch das Penalty Killing der Eisbären überstand diese erste Unterzahl schadlos und ohne größere Probleme.
Nach dem Powerbreak schlugen die Haie dann aber eiskalt zu. Die Eisbären mit dem Turnover im eigenen Drittel, David McIntyre sagte artig „Danke“ – 0:1 (9.).
Der Schwung der Anfangsminuten war weg, die Führung der Kölner hatte ihre Wirkung gezeigt. Jetzt ließen die Haie die Scheibe laufen und taten selbiges mit den Eisbären. Auf einmal waren die Haie die etwas gefährlichere Mannschaft, während die Eisbären sich nun schwer taten, mal wieder gefährlich vor das Kölner Tor zu kommen.
Bis drei Minuten vor der ersten Drittelpause, da schlugen die Eisbären zu. Es war eine klasse Einzelleistung von Frank Mauer auf Zuspiel von Yannick Veilleux, welche mit dem Ausgleich belohnt wurde – 1:1 (17.).
Angesichts des bisherigen Spielverlaufes war es ein angemessener Zwischenstand, mit dem beide Teams zufrieden sein konnten. Die Eisbären hatten sicherlich das optische Übergewicht im Auftaktdrittel, wackelten aber auch für einen kurzen Moment nach dem Rückstand.

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Das zweite Drittel war keine zwei Minuten alt, da schlugen die Eisbären zu und gingen erstmals an diesem Abend in Führung. Und was für ein schönes Tor. Leo Pföderl setzte Marcel Noebels in Szene und der ließ Mirko Pantkowski ganz alt aussehen und vollendete per Rückhand zum 2:1 (22.). Traumtor der Nummer 92!
Fortan ging es weiter hart umkämpft zur Sache. Schließlich ging es für beide Mannschaften um wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs. Beide Defensivreihen standen kompakt und ließen kaum Räume, um mal gefährlich zum Abschluss zu kommen. Die Schüsse, die aufs Tor kamen, waren daher eher harmlos.
Nachdem Powerbreak musste Juho Markkanen aber mal wieder eingreifen, als Jason Bast im Slot relativ ungehindert zum Abschluss kam, doch der Finne war zur Stelle und hielt die Führung fest.
Die Domstädter waren nun die spielbestimmende Mannschaft und so kam der Ausgleich auch nicht überraschend. 2-auf-1-Konter der Haie, Landon Ferraro suchte nicht den Pass sondern schloss alleine ab, mit Erfolg – 2:2 (34.).
Die Eisbären hatten aber die direkte Antwort parat. Powerplay Berlin und da läuft es diese Saison ja besonders gut. So auch heute. Die Eisbären fanden die Formation, Matt White suchte und suchte und suchte nach einer Anspielstation, fand diese in Giovanni Fiore und der musste nur noch die Kelle hinhalten – 3:2 (35.).
Das zeichnet die Eisbären aktuell aus. Auch Gegentore bringen sie nicht wirklich aus der Ruhe, höchstens nur für einen kurzen Moment. Man hält an seinem Spielplan fest und findet immer wieder einen Weg, die Scheiben im Tor unterzubringen. Diese Qualität ließen die Berliner vor allem in den ersten Saison-Monaten vermissen. Da reichte meist ein Gegentreffer aus, um komplett einzubrechen.
Heute war das Spiel zwar nicht fehlerfrei, aber dennoch führte man nach dem zweiten Drittel mit 3:2.

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Doch diese Führung hielt nur bis zur 45. Spielminute. Denn da glichen die Haie erneut aus. Die Scheibe kam von hinter dem Tor in den Slot, wo Mark Olver lauerte und zum 3:3 traf. Der nächste Eisbär, der heute gegen seinen Ex-Verein traf.
Weil eben heute nicht alles so gut war wie zuletzt. Angesprochen hatte ich bereits die Moral der Berliner nach Gegentoren. Die war natürlich gut und sorgte für Tore. Aber defensiv waren da heute doch einige Schnitzer mit bei, welche ihnen in den letzten Spielen so nicht unterlaufen sind. Und mit Köln traf man heute eben auf einen Gegner, der diese auch sofort eiskalt bestrafte.
Was im letzten Drittel auch nicht funktionierte, war das Powerplay, welches man Mitte des Schlussdrittels hatte. Zu behäbig der Spielaufbau, kaum Ideen, wie man dieses erfolgreich nutzen kann. Von den letzten sechs Spielen (inklusive dem von heute) war das eines der schlechteren der Eisbären.
Die Schlussphase lebte vor allem von der Spannung. Beide Mannschaften wollten jetzt nicht den einen entscheidenden Fehler machen, der das Spiel zu Gunsten des Gegners hätte entscheiden können. Beide lieferten sich eine hart umkämpfte Schlussphase, was für beide Teams mit einem Punkt nach 60 Minuten belohnt wurde. Denn nach 60 Minuten stand es 3:3-Unentschieden.

Und in der Overtime waren die Kölner die gefährlichere Mannschaft und sicherten sich am Ende verdient den Zusatzpunkt. Nick Bailen mit dem Siegtreffer für die Domstädter in der 64. Spielminute – 3:4. Damit endete die fünf Spiele andauernde Siegesserie der Eisbären. Und das durchaus mit Ansage, denn das Spiel der Eisbären heute mit deutlich zu vielen Fehlern. Irgendwie wirkte man am Ende auch ein wenig müde. So musste man heute nicht nur die erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge einstecken, nein, man kassierte auch einen herben Dämpfer im Kampf um Platz zehn.

4:1 gegen Straubing: Fünfter Sieg und vierter Heimsieg in Folge – Leo Pföderl mit einem Hattrick

Ausgabe #27:

Die Siegesserie geht weiter: Die Eisbären Berlin haben auch das fünfte Spiel in Folge gewonnen. Gegen die Straubing Tigers setzten sich die Berliner hoch verdient mit 4:1 (2:0,1:0,1:1) durch und feierten damit auch den vierten Heimsieg in Serie. Die Eisbären haben nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen angeknüpft und kommen immer besser in Fahrt.

Eisbären-Trainer Serge Aubin musste sein Team auf zwei Positionen verändern. Yannick Veilleux war gesperrt und Bennet Roßmy fühlte sich nicht gut. Dafür rückten Rayan Bettahar und Jan Nijenhuis in den Kader. Bettahar war als siebter Verteidiger dabei, Nijenhuis nahm den Platz von Manuel Wiederer in der vierten Reihe neben Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Wiederer rückte in die dritte Reihe zu Frank Mauer und Peter Regin und ersetzte dort den gesperrten Veilleux. Alles andere blieb im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel gleich. Mit Ausnahme der Torhüter-Position, wo heute Juho Markkanen stand. Tobias Ancicka bekam eine Pause und nahm auf der Bank Platz.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten ihre Siegesserie ausbauen und den fünften Sieg in Serie feiern. Allerdings zählen die Niederbayern zu den Angstgegnern der Eisbären. Alle bisherigen drei Duelle in dieser Saison gingen an die Tigers. Heute wollten die Berliner diese Serie beenden und den ersten Saisonsieg gegen Straubing einfahren.

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Die Eisbären legten gut los und sorgten gleich im ersten Wechsel für die ersten zwei, drei guten Abschlüsse. Straubing hatte dann aber früh im Spiel das erste Powerplay, aus welchem sie aber noch kein Kapital schlagen konnten.
Danach beruhigte sich das Spiel aber wieder. Beide Teams rannten zwar immer wieder an, aber auf beiden Seiten war einfach kein Durchkommen, weshalb das bis hierhin doch ein relativ zähes Spiel war. Es war vorrangig vom Kampf und gutem Defensivspiel geprägt.
Nach dem Powerbreak setzten sich die Gäste aus Niederbayern über einen längeren Zeitraum im Berliner Drittel fest, gaben auch Schüsse ab, welche aber Juho Markkanen vor keine größeren Probleme stellten. Und mit dem ersten Angriff nach dem Powerbreak schlugen die Hausherren plötzlich eiskalt zu. Leo Pföderl setzte seinen Tor-Streak fort und brachte die Eisbären Mitte des ersten Drittels mit 1:0 in Führung (10.).
Wenn es einmal läuft, dann aber so richtig. Powerplay für die Eisbären, Marcel Noebels mit dem Pass auf Kevin Clark, der legte auf für Leo Pföderl und der vollende humorlos zum 2:0 (12.). Eine Traum-Kombination dieser Reihe.
Die Eisbären überzeugten durch ihre gnadenlose Effektivität vor dem Tor. Defensiv stand man sehr kompakt und ließ nicht viel von Straubing zu. Auch heute war das gesteigerte Selbstvertrauen wieder deutlich zu spüren.
Wenn es in der Folge gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Niederbayern. Die Eisbären schafften es immer wieder für Unruhe vor dem Tor der Gäste zu sorgen. Das war den Tigers kaum mal gelungen, weshalb die Berliner Führung auch verdient war nach den ersten 20 Minuten.

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Auch das zweite Drittel bot weiterhin keinen Eishockey-Leckerbissen, dafür aber defensiv weiter hoch konzentrierte Eisbären, die lediglich einen Alleingang der Tigers zuließen, welcher aber von Juho Markkanen problemlos entschärft wurde.
Und vorne blieben die Eisbären gnadenlos effektiv und eiskalt. Bei 4-4 auf dem Eis blieb die Scheibe vor Hunter Miska liegen und wer kam genau zur richtigen Zeit angerauscht? Natürlich Leo Pföderl, der den Hattrick schnürte – 3:0 (26.).
Das Spiel der Eisbären erinnerte an die guten alten Zeiten aus der letzten Saison, als man solche Spiele reihenweise sah. Defensiv nahezu fehlerfrei und offensiv mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit unterwegs. Die Eisbären haben den so lang erhofften Turnaround geschafft. Und das auch noch zum absolut richtigen Zeitpunkt. Wendet sich die Saison jetzt tatsächlich noch zum Guten?
Man hatte auch heute nicht wirklich das Gefühl, dass das Spiel irgendwie kippen würde. Dafür traten die Berliner zu souverän auf. Selbst kleine Wackler wurden schnell wieder ausgebügelt. Und defensiv unterstützte man sich immer wieder gegenseitig.
Auch in der Folge das gleiche Bild wie bisher. Wenn Straubing im Angriff war, wurde es selten gefährlich. Wenn die Eisbären im Angriff waren, dann gelangen teilweise gute Kombinationen und es wurde gefährlich. So werden die Eisbären wieder zu einem sehr unbequemen Gegner in der PENNY DEL, gegen den man nicht so gerne spielt. Und auch die Arena am Ostbahnhof könnte mit so einer Leistung wieder zu einer uneinnehmbaren Festung werden. Heute winkte schließlich der vierte Heimsieg in Serie. Jedenfalls war man nach 40 Minuten auf bestem Weg dahin.

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Straubing kam sehr engagiert aus der Kabine und suchte sofort den Weg Richtung Berliner Tor. Noch hatte die Mannschaft von Trainer Tom Pokel das Spiel nicht aufgegeben. Man hatte auch früh im Schlussdrittel die Chance in Überzahl zum Anschlusstreffer zu kommen. Aber die Berliner Defensive bot den Tigers weiterhin nicht viel Platz an. Man verteidigte weiterhin sehr konzentriert und leidenschaftlich. Wenn doch was durch kam, war Juho Markkanen zur Stelle oder einmal sogar die Latte.
Offensiv waren die Eisbären auch im dritten Drittel weiterhin eiskalt. Doppelpass zwischen Marcel Noebels und Marco Nowak, Letzterer hämmerte die Scheibe ins Netz – 4:0 (46.). Mit dem gefühlt ersten Schuss im letzten Drittel schlugen die Eisbären zu. Sie blieben eben weiterhin gnadenlos effektiv.
Straubing blieb aber auch danach weiter offensiv sehr bemüht, doch der Weg für die Tigers war nun doch schon ein sehr weiter. Und die Eisbären machten die Räume natürlich auch nach dem 4:0 weiterhin sehr eng und ließen den Tigers so wenig Platz, um mal in geeigneter Position zum Abschluss zu kommen.
Es machte schon großen Spaß den Eisbären heute zuzuschauen, wie souverän sie doch spielen können. Von den Problemen, ihr Spiel mal über 60 Minuten durchzuziehen, war nichts mehr zu sehen. Die Defensivprobleme? Zwar noch nicht zu hundert Prozent abgestellt, aber deutlich verbessert. Die Chancenverwertung ist ebenso deutlich besser geworden, die Kaltschnäuzigkeit ist zurück. So mausert man sich mehr und mehr doch noch zu einem ernstzunehmenden Playoff-Kandidaten. Mit dem Abstieg haben die Eisbären jedenfalls endgültig nichts mehr zu tun.
Aber zurück zum Spiel, wo Straubing sechs Minuten vor der Schlusssirene auf 4:1 verkürzen konnte. Travis St. Denis war erfolgreich gewesen. Doch dieser Treffer war nur noch Ergebniskosmetik. Denn am fünften Sieg in Serie und vierten Heimsieg in Folge änderte dieser Treffer auch nichts mehr. Die Eisbären spielten das souverän zu Ende und haben endlich die so lang erhoffte Siegesserie gestartet. Und noch viel mehr, sie bauen sie weiter und weiter aus. Ein Ende ist mit der heute und auch zuletzt gezeigten Leistung nicht in Sicht. Die PENNY DEL sollte sich vor diesen Eisbären wieder in Acht nehmen. Denn der Deutsche Meister ist zurück. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt der Saison.

Vierter Sieg in Folge: Die Eisbären Berlin bleiben auf der Siegerstraße und besiegen die Grizzlys Wolfsburg verdient mit 6:4

Ausgabe #26:

Die Eisbären Berlin bleiben weiter auf der Siegerstraße: Gegen die Grizzlys Wolfsburg setzte man sich am Ende verdient mit 6:4 (3:1,2:2,1:1) durch und feierte damit erstmals vier Siege in Folge in dieser Saison. Die Berliner knüpften in diesem Spiel nahtlos an die zuletzt gezeigten Leistungen an und legten einen überzeugten Auftritt vor erstmals ausverkauftem Haus hin.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte seine Mannschaft auf zwei Positionen. Rayan Bettahar und Ex-Grizzly Jan Nijenhuis blieben draußen, dafür kehrten Manuel Wiederer und Bennet Roßmy zurück ins Line-up. Wiederer nahm den Platz von Nijenhuis in der vierten Reihe zwischen Lewis Zerter-Gossage und Maximilian Heim ein. Und Roßmy war als nominell 13. Stürmer dabei. Ansonsten blieb alles andere im Vergleich zum Frankfurt-Spiel gleich. Tobias Ancicka stand also auch heute wieder im Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären hatten heute die Chance, erstmals in dieser Saison vier Spiele in Folge zu gewinnen. Einfach sollte das aber nicht werden, traf man doch mit Wolfsburg auf einen Angstgegner. In dieser Saison hatte man bereits beide Duelle verloren (1:2 n.P. in Berlin/0:5 in Wolfsburg). Man hatte also durchaus noch eine Rechnung mit den Niedersachsen offen.

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Das Selbstvertrauen nach drei Siegen in Serie war den Eisbären deutlich anzumerken. Vom ersten Bully weg machten die Berliner schon wieder ordentlich Druck auf das Wolfsburger Tor. Justin Pogge im Tor der Gäste bekam schon in den ersten Minuten einiges zu tun, doch noch hielt der ehemalige Eisbären-Goalie dem Druck Stand. Aber die Berliner Führung lag mehr als in der Luft vor erstmals ausverkauften Haus in dieser Saison. Kann nicht jeder von sich behaupten, wer schon mal Drittletzter in der Tabelle war. Aber das ist eben Berlin.
Wolfsburg war bei seinen selten Ausflügen nach vorne aber nicht gerade ungefährlich, aber etwas zu ungenau im Abschluss.
Neun Minuten waren gespielt, da machte Justin Pogge mal wieder „Pogge-Sachen“. Er wollte die Scheibe hinter dem Tor klären, spielte sie aber genau auf die Kelle von Kevin Clark, welcher die Scheibe direkt vor das Tor spielte, wo Leo Pföderl angerauscht kam und zum 1:0 traf (9.).
Doch auch die Eisbären können Einladungen verteilen. Marco Nowak mit dem Fehlpass aus dem eigenen Drittel heraus, Trevor Mingoia zündete den Turbo, spielte den Querpass auf Top-Scorer und Ex-Eisbär Spencer Machacek, welcher zum 1:1 traf (11.).
Die Eisbären ließen sich davon aber nicht beirren und hatten auch in der Folge weitere gute Chancen, aber Justin Pogge war in diesen Momenten wieder hellwach und parierte die Berliner Schüsse. Aber rund drei Minuten vor der ersten Drittelpause war auch der Wolfsburger Goalie machtlos, als Peter Regin und Yannick Veilleux die Schläger in den Schuss von Morgan Ellis hielten. Veilleux war als Letzter dran und brachte die Eisbären erneut in Führung – 2:1 (17.). Das Tor wurde aber nochmal überprüft, aber anschließend blieb die „One-Ice-Entscheidung“ bestehen.
Wolfsburg bekam am Ende des ersten Drittels nochmal ein Powerplay und da sind die Niedersachsen das beste Team. Doch die Eisbären schlugen in Unterzahl zu. Konter über Giovanni Fiore und der zündete den Turbo und ließ Pogge ganz alt aussehen – 3:1 (19.). Frank Mauer hatte die Nummer 21 auf die Reise geschickt. Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die Kabinen. Die Eisbären hatten bis hierhin nahtlos an die letzten Auftritte angeknüpft.

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Zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Gäste erneut Überzahl und dort schlugen sie mit Ablauf der Strafe gegen die Eisbären zu. Matt Lorito hatte Tobias Ancicka überwunden – 3:2 (22.).
Doch auch dieses Gegentor konnte die Eisbären nicht schocken. Nur 23 Sekunden später gaben die Berliner die direkte Antwort und stellten den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Leo Pföderl schaute kurz nach oben, visierte das Tor an und überwand Justin Pogge zum zweiten Mal an diesem Abend – 4:2. Die Eisbären laufen so langsam aber sicher heiß, Leo Pföderl läuft so langsam aber sicher heiß.
Noch ein weiterer Beweis nötig? Die Eisbären bekamen ihr erstes Powerplay und hatten sogar gleich zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das ließen sich die Eisbären nicht nehmen. Zach Boychuk hämmerte die Scheibe in den Winkel und stellte auf 5:2 (26.). Da darf man sich schon mal verwundert die Augen reiben, was die Eisbären da unten auf dem Eis für ein Feuerwerk ablieferten. Das erinnerte schon wieder stark an die letzte Saison. Gnadenlos effektiv vor dem Tor und mit enorm viel Leidenschaft im Spiel. Matt White hätte kurze Zeit später beinahe das halbe Dutzend voll gemacht, aber das Aluminium stand dem sechsten Treffer im Weg.
Wolfsburg versuchte fortan eine Antwort zugeben, aber ihre Angriffe wurden entweder vorher abgeblockt oder waren eine sichere Beute von Tobias Ancicka im Berliner Tor. Die Eisbären konzentrierten sich nach ihrem Sturmlauf jetzt vor allem auf die Defensive. Und das klappte bisher ganz gut, denn die Wolfsburger bissen sich an dieser die Zähne aus.
Für ein weiteres Highlight im Mitteldrittel sorgten Yannick Veilleux und Björn Krupp, welche sich mal spontan zum Fight abseits des Spiels verabredeten.
Wolfsburg bekam in der Schlussphase das nächste Powerplay. Ex-Grizzly Julian Melchiori musste in die Kühlbox und da schlugen die Grizzlys zu. Trevor Mingoia verkürzte auf 5:3 (36.).
Die Niedersachsen blieben am Drücker und wollten jetzt auch den vierten Treffer, aber Tobias Ancicka hatte etwas dagegen. Auch die Eisbären ließen Chancen liegen, weshalb es beim 5:3 nach 40 Minuten blieb.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Im Schlussdrittel sorgten die Eisbären dann aber früh für die Vorentscheidung. Man konnte sich mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen, Marco Nowak hatte von der blauen Linie abgezogen und das halbe Dutzend vollgemacht – 6:3 (43.).
Damit hatte man übrigens zum ersten Mal in dieser Saison sechs Tore zu Hause erzielt. Fünf Tore waren bisher der Höchstwert. Diese hatte man gegen Frankfurt, Düsseldorf und Bietigheim erzielt. In Köln waren es derweil die meisten in dieser Spielzeit, denn da gewann man mit 7:3. Das gleiche Ergebnis war auch heute noch möglich und die Eisbären hatten auch kurze Zeit später das nächste Powerplay, konnten dieses aber nicht nutzen.
Die Eisbären hatten im Schlussdrittel alles im Griff, von Wolfsburg kam kaum noch was. Die Niedersachsen waren zwar bemüht, aber so der letzte Zug zum Tor fehlte. Da war anscheinend der Glaube auch nicht mehr vorhanden, dass man hier noch etwas Zählbares aus der Hauptstadt mit nach Hause in die Autostadt nehmen würde.
Doch in der 54. Spielminute schlugen die Grizzlys dann doch noch einmal zu. Erneut war es Spencer Machacek, welcher mit seinem zweiten Tor an diesem Nachmittag auf 6:4 stellte. Sollte es hier nun also doch nochmal spannend werden? Die Grizzlys taten jedenfalls alles dafür, dass es nicht dazu kam. Denn die Gäste kassierten die nächste Strafzeit und ermöglichten den Eisbären das nächste Powerplay in der Schlussphase. Und diese wollten in diesem natürlich für die endgültige Entscheidung sorgen. Doch das taten sie nicht und so blieben den Wolfsburgern noch vier Minuten für die Aufholjagd.
Doch die Eisbären ließen die Grizzlys kaum zur Entfaltung kommen sondern spielten selber offensiv nach vorne. Erst, als die Wolfsburger ihren Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahmen, konnten sie sich im Angriffsdrittel festsetzen. Doch die Eisbären brachten das 6:4 über die Zeit und holten den vierten Sieg in Folge. 

Ein am Ende verdienter Heimsieg für die Eisbären, welche vor allem offensiv für Furore sorgen konnten und ihre Chancen gnadenlos verwerteten. Die Eisbären hatten das Spiel voll und ganz im Griff, als sie ihr offensives Power-Hockey spielten. Man hat aber auch gesehen, dass man Probleme bekam, als man sich mehr und mehr in die Defensive zurückzog. Da waren die Wolfsburger besser drin im Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Aber über den gesamten Spielverlauf gesehen war es ein überzeugender Auftritt der Eisbären, welche nahtlos an die letzten Spiele angeknüpft haben und immer besser in Fahrt kommen. Die Leidenschaft, der Kampfgeist und der Einsatz stimmen endlich wieder über nahezu 60 Minuten. Mit dieser Einstellung und dieser Leistung hat man auch weiterhin die Chance auf Platz zehn am Ende der Hauptrunde.

4:2 in Frankfurt: In 87 Sekunden legen die Eisbären den Grundstein zum Sieg beim Aufsteiger

Die Eisbären Berlin haben den dritten Sieg in Serie eingefahren: Bei Aufsteiger Löwen Frankfurt gewannen die Berliner verdient mit 4:2 (3:1,0:1,1:0) und verkürzten damit den Abstand auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Pre-Playoffs auf sieben Zähler. Man legte furios los, ließ danach einige Chancen liegen, ließ sich aber anschließend nicht aus der Ruhe bringen, als die Löwen nochmal heran kamen. Am Ende spielte man das mit sehr viel Leidenschaft zu Ende und verdiente sich die drei Punkte.

Eisbären-Coach Serge Aubin änderte sein Team nur minimal im Vergleich zum Sieg gegen Augsburg am vergangenen Freitag. Im Tor und in der Defensive blieb alles beim alten. Tobias Ancicka hütete erneut das Tor und die drei Verteidiger-Pärchen blieben zusammen.
In der Offensive blieb die Reihe um Yannick Veilleux, Peter Regin und Frank Mauer als einzige zusammen. Kevin Clark und Giovanni Fiore tauschten die Reihen. Clark stürmte in der ersten Reihe an der Seite von Marcel Noebels und Leo Pföderl. Fiore bildete die zweite Formation zusammen mit Matt White und Zach Boychuk. Und auch in der vierten Reihe gab es eine Änderung. Bennet Roßmy rotierte raus aus dem Kader, Lewis Zerter-Gossage kehrte nach überstandener Verletzung zurück ins Line-up und nahm den Platz vom Youngster zwischen Maximilian Heim und Jan Nijenhuis ein.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären benötigten drei Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs, welche man selbst als neues Ziel ausgegeben hatte. Gleiches wollten aber auch die Löwen, welche vor dem Spiel zehn Punkte Vorsprung auf die Eisbären hatten. Die ersten beiden Duelle waren an Dramatik nicht zu überbieten. Beide Spiele wurden erst in der Overtime entschieden. In Berlin gewannen die Eisbären mit 5:4, nachdem man zuvor eine 4:0-Führung im letzten Drittel verspielt hatte. In Frankfurt gewannen die Hessen mit 2:1, nachdem sie zwölf Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ausgeglichen hatten.

Von Beginn an war die Intensität in diesem „Sechs-Punkte-Spiel“ sehr hoch. Es ging munter hin und her, die Eisbären erspielten sich in der Anfangsphase schon sehr gute Chancen, aber Jake Hildebrand ließ sich zunächst nicht überwinden. Aber es war klar, dass das nicht lange gut gehen konnte. Die Eisbären legten wie die Feuerwehr los und belohnten sich mit dem Führungstreffer in der siebten Spielminute. Giovanni Fiore war der Torschütze gewesen. Zunächst scheiterte auch er am Frankfurter Goalie, doch dieser konnte die Scheibe nicht parieren. Fiore setzte nach und drückte die Scheibe über die Linie – 1:0.
Nur 49 Sekunden später die Hausherren mit dem Turnover an der gegnerischen blauen Linie, Kevin Clark zündete den Turbo und spielte den mustergültigen Pass auf Leo Pföderl, welcher am langen Pfosten lauerte und eiskalt vollendete – 2:0 (8.).
Und jetzt liefen die Berliner richtig heiß. Weitere 38 Sekunden später Jonas Müller mit dem Schuss von der blauen Linie, die Scheibe traf Daniel Wirt und der fälschte sie unglücklich ins eigene Tor ab – 3:0 (8.).
Der Traumstart für die Eisbären war perfekt, der Albtraumstart für die Löwen allerdings auch. Die wirkten nun richtig angeschlagen, während die Eisbären jetzt mit einer gehörig breiten Brust hier auftraten und weiter nach vorne spielten.
Doch wenn die Löwen eins in dieser Saison bewiesen haben, dann dass sie nie aufgeben. Und so gelang Ryan Olsen sieben Minuten vor der ersten Drittelpause der wichtige Anschlusstreffer – 1:3 (13.).
Und Frankfurt schnupperte nur wenig später in Überzahl am 2:3. Doch Tobias Ancicka und der Pfosten retteten den Berliner die Zwei-Tore-Führung. Erstmals in diesem Spiel drückten die Hessen die Eisbären ins eigene Drittel, doch diese hielten dem Druck der Löwen vorerst stand.
Das erste Drittel bot spektakuläres Eishockey auf Playoff-Niveau, es ging rauf und runter und es gab Chancen, welche für zwei Spiele reichen würden. Aber es war erst das erste Drittel und es machte bereits jetzt richtig Bock. Die Eisbären nahmen eine verdiente 3:1-Führung mit in die erste Pause, es hätte bei noch besserer Chancenverwertung aber auch 4:1 oder 5:1 stehen können. Und das sagte alles aus über dieses Auftaktdrittel in Frankfurt.

Auch im Mitteldrittel waren die Eisbären schon wieder offensiv ausgerichtet. Konter der Eisbären, Leo Pföderl mit dem Pass auf Kevin Clark, welcher direkt abzog und eigentlich schon den Torjubel auf den Lippen hatte. Aber Jake Hildebrand mit einem mega Save, mit dem er seine Mannschaft hier noch im Spiel hielt.
Fortan die Hauptstädter weiterhin mit mehr Spielanteilen und guten Angriffen, welche aber nicht zu Ende gespielt wurden. Frankfurt war nun durchaus bemüht, mehr nach vorne zu machen, aber sie fanden keinen Weg vorbei am Defensiv-Bollwerk der Eisbären. Dass man das diese Saison nochmal schreiben würde, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber die Defensive machte es den Hessen verdammt schwer, in aussichtsreicher Position zum Abschluss zu kommen.
Erstmals brenzlig vor dem Berliner Tor wurde es kurz vor dem Powerbreak und dem zweiten Frankfurter Powerplay. Reece Scarlett mit einem überragenden Solo, sein Pass bekam Carson McMillan aber nicht unter Kontrolle, weshalb diese dicke Chance ungenutzt blieb.
Im darauffolgenden Powerplay verkürzte Frankfurt aber tatsächlich auf 2:3. Die Scheibe blieb plötzlich vor Chad Nehring liegen und diese Einladung nahm er dankend an – 2:3 (34.).
Das Ergebnis war knapper als es der Spielverlauf eigentlich war. Denn danach hätten die Berliner deutlicher führen müssen. Da man die Chancen aber nicht nutzen konnte, kassierte man hinten den Anschlusstreffer. Bis dahin hatte man die Löwen im Mitteldrittel aber weitestgehend vom eigenen Tor ferngehalten. Aber auch das ist Eishockey, da kann ein Spiel enorm schnell kippen. Man erinnere sich nur an das erste Duell in Berlin in dieser Saison, als die Berliner ein 4:0 verspielten.
Und plötzlich kam Frankfurt auch wieder zu Abschlüssen. Tobias Ancicka bekam nun deutlich mehr zu tun als zuvor im zweiten Drittel. Die Eisbären mussten in dieser Phase kühlen Kopf bewahren.
In der Schlussphase die Eisbären mit der dicken Chance zum 4:2, denn für 86 Sekunden hatte man zwei Mann mehr auf dem Eis. Und das Powerplay lief im Jahr 2023 bisher herausragend. Doch die doppelte Überzahl spielte man zu kompliziert, da war kaum Bewegung in der Formation. So ließ man diese dicke Chance kläglich liegen. Am Ende nahm man die knappe 3:2-Führung mit in die Kabine. Aber noch standen 20 heiße Minuten im Hexenkessel Frankfurt bevor.

Das letzte Drittel begann denkbar schlecht aus Eisbären-Sicht. Denn nach nur acht Sekunden kassierte man die nächste Strafzeit. Zum Glück überstand man diese Unterzahl aber schadlos. Die Eisbären selbst hatten dann auch ein Powerplay, ließen dieses aber ebenso ungenutzt.
Das Spiel lebte fortan weiter von der Spannung. Es blieb hart umkämpft und sehr intensiv. Es stand ja auch sehr viel auf dem Spiel. Die Eisbären hatten nachdem Powerbreak das zweite Powerplay im Schlussdrittel. Doch was in diesem Jahr bisher so überragend lief, funktionierte heute überhaupt nicht.
In der Schlussphase die Eisbären dann aber eiskalt. Frank Mauer mit dem klasse Pass durch zwei Löwen-Spieler hin durch auf Yannick Veilleux, welcher komplett frei vor Hildebrand auftauchte. Dem Frankfurter Goalie ließ er keine Chance und brachte die Eisbären dem dritten Sieg in Serie näher.
Doch bei Frankfurt weiß man nie so genau, schließlich sind die Hessen die Comeback-Löwen in der PENNY DEL. Und Trainer Gerry Fleming versuchte erneut alles. Auszeit und Goalie vom Eis – 3:30 Minuten vor dem Ende der Partie! Und Frankfurt war nah dran am 3:4, doch Ancicka mit dem starken Save gegen Nathan Burns. Im Spagat parierte der junge Berliner Goalie diesen Schuss. Die Eisbären verteidigten das bis zum Ende leidenschaftlich und sicherten sich somit den absolut verdienten 4:2-Auswärtssieg. Der dritte Sieg in Serie, erst zum zweiten Mal in dieser Saison.

Und den Grundstein zum Sieg legte man in 87 Sekunden im ersten Drittel. Da spielten die Eisbären Frankfurt schwindelig und schossen eine souveräne 3:0-Führung heraus. Eine bessere Chancenverwertung verhinderte im weiteren Spielverlauf eine deutlich höhere Führung und die damit verbundene Vorentscheidung. So blieb es bis zur Schlusssirene spannend, aber die Eisbären ließen sich auch trotz der beiden Frankfurter Treffer und des Hexenkessels in Frankfurt nicht aus der Ruhe bringen. Man zog sein Spiel über die 60 Minuten durch, blieb sehr konzentriert und verteidigte bis zur letzten Sekunde mit enorm viel Leidenschaft.
So vergrößerte man den Vorsprung auf Augsburg auf satte 13 Punkte. Die Panther haben aber zwei Spiele weniger absolviert. Auf Frankfurt verkürzte man auf sieben Punkte, auf den neuen Zehnten Nürnberg sind es Stand jetzt neun Punkte Rückstand. Aber wie Goalie Tobias Ancicka so schön nach dem Spiel sagte: „Wir gehen von Spiel zu Spiel!“ Und diese Einstellung ist genau die richtige. Dennoch sorgt der aktuelle Trend für leise Hoffnung im Kampf um die Pre-Playoffs. Schließlich hat man jetzt vier der letzten fünf Spiele gewonnen.

Serge Aubin: „Es wächst wieder was zusammen“

Die Eisbären Berlin stehen nach aktuell 40 absolvierten Spielen auf dem enttäuschenden 13. Platz. Der Abstand auf Platz zehn, welcher für die Pre-Playoffs reichen würde, beträgt zehn Punkte. Ebenso zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 14, welcher ein möglicher Abstiegsplatz wäre. Das aber auch nur, wenn in der DEL2 Kassel, Dresden oder Krefeld die Meisterschaft holen und somit aufsteigen würden. Rein rechnerisch kann es also noch in beide Richtungen für die Berliner gehen. Pre-Playoffs oder Abstieg.

Doch mit dem umstrittenen 4:3-Sieg n.V. gegen Augsburg vom Freitagabend haben die Eisbären sich zumindest ihren Vorsprung auf die Abstiegszone gehalten und sogar um einen Punkt ausgebaut. Mit den von Marcel Noebels nach dem Sieg in Nürnberg anvisierten drei Punkten wurde es zwar nichts, aber dennoch hatte man gewonnen. Der Berliner Stürmer hatte im Vorfeld des Abstiegsduells die leise Hoffnung, mit einem Sieg nochmal an den Top-10 ankratzen zu können. Und der Abstand auf eben jenen zehnten Platz ist genauso groß wie der Vorsprung auf Rang 14.

Und doch sollten die Eisbären diesbezüglich nicht in Euphorie geraten, was sie aber auch nicht tun. Man schätzt die Situation im Moment genau richtig ein, lässt aber auch durchblicken, dass man nach wie vor noch den Traum von den Pre-Playoffs hat, wie Stürmer Frank Mauer nach dem Sieg gegen Augsburg sagte:

Für uns ist jetzt jedes Spiel ein kleines Endspiel, vor allem mit dem Ziel, dass wir noch in die Pre-Playoffs kommen wollen. Wir gehen jetzt Schritt für Schritt und dürfen nicht nach den Sternen greifen. Wir müssen jedes Spiel einzeln nehmen und dann schauen, was passiert.

Und genau das sollten sie auch machen. Man sollte jetzt nach zwei Siegen in Folge nicht schon wieder in Träumereien verfallen und von den Playoffs träumen. Denn gerade das Spiel gegen Augsburg hatte wieder die zwei Gesichter der Eisbären in dieser Saison gezeigt. Aber auch das hat man inzwischen selbst gemerkt und redet sich die Spiele nicht mehr schön, wie es vor Wochen noch der Fall war. Da wurden selbst schlechte Spiele als ein Schritt nach vorne verkauft. Das Spiel gegen den AEV ordnete Frank Mauer genau richtig ein:

Wir haben heute wieder die zwei Gesichter gezeigt. Das erste Drittel war eigentlich sehr gut, dann haben wir den Faden verloren und leichte Gegentore bekommen. Dann liegst du zurück, aber wir haben uns daraus gekämpft. Das spricht auch dafür, dass wir die Situation angenommen haben, wie sie ist. Wir sind mit anderen Erwartungen in die Saison gegangen, aber jetzt ist es so wie es ist. Aber wir wollen natürlich das Bestmögliche.

Frank Mauer (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Und das sind in dieser Saison eben maximal die Pre-Playoffs. Und der Trend im Jahr 2023 spricht durchaus für die Chance der Eisbären. Denn von den bisher fünf ausgetragenen Spielen im neuen Jahr konnte man drei gewinnen. Die Siege gelangen in den letzten vier Spielen. Damit stehen die Eisbären in der Jahrestabelle aktuell auf Platz sieben mit acht Punkten. Die drei Teams, welche aktuell noch vor den Berlinern stehen und welche man überholen müsste, um noch Platz zehn zu erreichen, stehen in diesem Jahr noch hinter den Hauptstädtern. Iserlohn steht mit zwei Siegen und sieben Punkten aus fünf Spielen auf Platz acht. Die Roosters haben aber in vier der fünf Spielen gepunktet. Schwenningen kommt auf einen Sieg aus fünf Spielen und fünf Punkten. Das reicht für Platz 13 im Jahr 2023. Zwei der vier Niederlagen setzte es erst nach Verlängerung bzw. Penaltyschießen. Und die Löwen Frankfurt kommen ebenso nur auf einen Sieg aus fünf Spielen und nur vier Punkten, da nur eine der vier Niederlagen im Shootout kassiert wurde. Die Tendenz spricht also für die Berliner.

Doch was haben die Eisbären in diesem Jahr anders gemacht? Schließlich setzte es vor dem Jahreswechsel noch in den drei Auswärtsspielen drei Niederlagen. Doch bereits dort war Trainer Serge Aubin mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, wie er am Freitag auf der Pressekonferenz sagte. Der Berliner Coach blickte dort noch einmal auf die letzten Wochen seit November zurück und hofft darauf, dass der Comeback-Sieg gegen Augsburg der Mannschaft einen Push geben wird:

Ich hoffe, dass uns der Sieg einen Push geben wird. Im November mussten wir von neun Spielen siebenmal in die Overtime oder ins Shootout. Nach Weihnachten hatten wir drei Auswärtsspiele in Folge, wo wir sehr gut gespielt haben. Jetzt haben wir drei Siege aus vier Spielen geholt. Es wächst wieder was zusammen.

Ein großer Faktor, weshalb es 2023 so gut für die Eisbären läuft, ist allen voran das Powerplay. In der Liga steht man insgesamt auf Rang zwei mit einer Erfolgsquote von 29,46 Prozent. Aber im Jahr 2023 hat man bisher das mit Abstand beste Powerplay. 13-mal durfte man in den fünf Spielen in Überzahl ran, achtmal entstand daraus ein Tor, was eine Erfolgsquote von 61,54 Prozent macht. Ein echtes Faustpfand also, was man vor allem am Freitag gesehen hatte, als man die drei Tore in der regulären Spielzeit allesamt in Überzahl erzielte.

Serge Aubin (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Top-Scorer in den fünf Spielen in diesem Jahr ist Zach Boychuk mit zwei Toren und fünf Vorlagen. Doch der Stürmer scort generell in dieser Saison schon sehr gut. Für mich ist vor allem Morgan Ellis in diesen fünf Spielen die Überraschung. Vor den fünf Spielen im neuen Jahr kam er in 34 Spielen auf zehn Scorerpunkte (zehn Assists). In den fünf Spielen kam er auf fünf weitere Scorerpunkte (ein Tor/vier Vorlagen). Der Verteidiger kommt damit zusammen mit Boychuk und Marcel Noebels auf einen Punkteschnitt von 1,00 pro Spiel im Jahr 2023. Boychuk sogar auf 1,40.
Was für mich auch ein Faktor für den Aufschwung ist, ist der Fakt, dass die 13 Tore von zehn verschiedenen Spielern erzielt wurden und dabei keiner mehr als zwei Tor erzielt hat. Was die Eisbären vor dem Tor schwerer auszurechnen macht. Wobei natürlich so ein richtiger Goalgetter auch schön wäre.

Aber was haben die Eisbären nun anders gemacht als noch in 2022? Frank Mauer mit dem Versuch einer Erklärung:

Wir haben viele Sachen angesprochen und Dinge umgestellt. Wir haben jetzt in den letzten vier Spielen drei gewonnen. Das kann man ja auch mal als Teilerfolg sehen, aber das reicht uns natürlich nicht. Wir müssen da trotzdem noch ein paar Schippen drauflegen, was wir auch können.

Das große Problem der Eisbären war aber in dieser Saison bisher, dass man es kaum mal geschafft hat, über 60 Minuten sein Spiel durchzuziehen. Da gab es in diesem Jahr auch schon wieder genügend Beispiele (München, Köln, Augsburg). Zudem schaffte man es in dieser Saison einfach nicht, mal mehrere Spiele in Serie zu gewinnen. Die längste Serie hatte man Anfang Oktober (!) mit drei Siegen in Folge. Der Sieg gegen Augsburg war der zweite Sieg in Serie. Das war zuletzt am 09. Oktober 2022 gelungen.

Schafft man es nun endlich mal mehr als drei Siege in Serie zu holen? Will man die Pre-Playoffs erreichen und das Abstiegsgespenst endgültig aus der Hauptstadt verbannen, wäre dies von Nöten. Wenn man in den nächsten Spielen weiterhin die Leidenschaft der letzten Spiele an den Tag legt, dann ist das durchaus möglich. Dafür muss man aber weiterhin daran arbeiten, die immer noch zahlreich vorhandenen individuellen Fehlern abzustellen oder zumindest zunächst einmal zu minimieren. Dann muss man von der Strafbank fernbleiben und die unnötigen Strafzeiten weglassen. Vor dem Tor sollte man seine Chancen eiskalt verwerten und hinten defensiv weiter so kompakt stehen. Dann kann man seinen Teil dazu leisten, um die Chance auf Platz zehn am Leben zu erhalten. Dafür müssen aber auch die Konkurrenten mitspielen. Und generell sollte es in erster Linie erst einmal darum gehen, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu sichern.

Von den noch verbleibenden 16 Spielen muss man noch je achtmal zu Hause und achtmal auswärts ran. Die Schlüsselspiele im Kampf um den Klassenerhalt und Platz zehn hat man dabei noch vor der Brust. Im Kampf um den Klassenerhalt geht es noch zweimal gegen Augsburg (je einmal zu Hause und einmal auswärts). Im Kampf um Platz zehn trifft man noch je zweimal auf Aufsteiger Frankfurt und Schwenningen (je einmal heim und einmal auswärts) sowie einmal auf Iserlohn (auswärts). In diesen direkten Duellen sind Punkte Pflicht, will man das neue Saisonziel Platz zehn noch erreichen. Punkte in den anderen Duellen wären dann Bonuspunkte, mit Ausnahme vom letzten Gastspiel in Bietigheim, wo man angesichts der aktuellen Situation von drei Pflichtpunkten sprechen muss. Allerdings sollte man den Tabellenletzten nicht auf die leichte Schulter nehmen, kämpfen die Steelers doch noch um Platz 14 und die Minimalchance auf den Klassenerhalt. Was aber nur klappt, wenn es keinen Aufsteiger aus der DEL2 gibt.

Die kommenden Wochen werden entscheiden, in welche Richtung die Eisbären ihre Saison kippen werden. Startet man endlich die lang ersehnte und angesprochene Siegesserie und greift somit nochmal im Kampf um Platz zehn ein? Oder bleibt mein seiner abwechselnden Leistungen treu und muss bis zum Hauptrundenende um den Klassenerhalt zittern? Der Trend lässt auf Szenario eins hoffen. Aber die Eisbären sind eben eine Wundertüte in dieser Saison.

4:3 n.V. gegen Augsburg: Das Powerplay und Frank Mauer retten den Eisbären zwei Punkte

Ausgabe #25:

Die Eisbären Berlin haben das wichtige Spiel gegen die Augsburger Panther knapp mit 4:3 n.V. (1:0,0:3,2:0/1:0) gewonnen. Der Spielverlauf war wieder einmal ein Spiegelbild der Eisbären-Saison. Und am Ende griffen leider auch noch die Hauptschiedsrichter ein und entschieden diesen Absteigskracher so mit. Was zu Frust auf Augsburger Seite führte, welcher absolut nachvollziehbar ist. 

Eisbären-Trainer Serge Aubin änderte im Vergleich zum Nürnberg-Spiel nichts. Er schickte die selben Verteidiger-Pärchen und die gleichen Sturmreihen ins Spiel gegen Augsburg. Auch im Tor blieb alles beim alten, denn Tobias Ancicka hütete nach dem ersten Shutout im Frankenland erneut das Berliner Tor.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten dieses „Sechs-Punkte-Spiel“ gewinnen. Denn dann würde man den Vorsprung auf die Panther auf zwölf Punkte ausbauen. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf sechs Zähler zusammen schrumpfen. Genau jene sechs Punkte kann Augsburg noch aus den beiden Nachholspielen holen. Was die Wichtigkeit dieser Partie noch einmal verdeutlichte.
Zudem treffen beide Mannschaften nach diesem Duell noch zweimal aufeinander. Beim ersten Aufeinandertreffen in Augsburg gewannen die Berliner mit 3:2. Heute wollte man auch das zweite Spiel gegen die Panther für sich entscheiden. Nur das Problem war, dass man seit dem 09. Oktober auf zwei Siege in Folge wartete. Doch welcher Tag würde sich für ein Ende dieser Serie besser eignen als Freitag, der 13.?

Foto: eisbaerlin.de/walker

Von Beginn an war die Partie hart umkämpft. Aber auch die Nervosität auf beiden Seiten war deutlich zu spüren. Viele unnötige Scheibenverluste oder Fehlpässe. Man merkte beiden Teams an, was hier auf dem Spiel stand. Beide Teams schafften es aber auch immer mal wieder, sich vor das Tor zu arbeiten und zum Abschluss zu kommen. Ein Abtasten war das hier jedenfalls nicht, sondern es ging direkt zur Sache in diesem Abstiegskracher.
Die Eisbären hatten sich hier auf jeden Fall vorgenommen, alle Scheiben auf das Tor zu bringen. Und so wurde aus allen Rohren geschossen. Getreu dem Motto, jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe. Und im ersten Powerplay des Spiels schlugen die Hausherren eiskalt zu. Zach Boychuk hatte abgezogen und zum 1:0 getroffen (9.). Mal wieder ein Powerplaytor im Jahr 2023. Vor dem Spiel hatten die Eisbären bereits eine Erfolgsquote von 50 Prozent in Überzahl in diesem Jahr. Das lief also auch heute bisher sehr gut.
Die Eisbären hatten die Partie hier größtenteils im Griff. Augsburg versuchte es aber auch immer mal wieder, doch noch fanden sie keinen Weg vorbei an der kompakten Berliner Defensive, welche die gefährlichen Räume gut zustellte. Dennoch war das gesamte Spiel der Berliner nicht fehlerfrei, denn immer wieder unterliefen kleinere Scheibenverluste.
Rund sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels hatte es Augsburg aber mal geschafft, die Defensive auseinander zu ziehen und schon wurde es gefährlich. Ex-Eisbär Marcel Barinka kam zum Abschluss, doch das Aluminium stand zum Glück aus Eisbären-Sicht im Weg.
Die Eisbären nahmen die knappe aber durchaus verdiente 1:0-Führung mit in die erste Drittelpause. Aber noch war es ein weiter Weg Richtung Sieg.

Foto: eisbaerlin.de/walker

Die Eisbären kamen schwungvoll aus der Kabine und setzten Augsburg sofort unter Druck und kamen auch zu den ersten gefährlichen Abschlüssen im Mitteldrittel. Das 1:0 war inzwischen an den Chancen gemessen zu wenig. Da hätte man deutlich mehr Kapital daraus schlagen müssen. So musste man hoffen, dass sich die vergebenen Chancen nicht noch irgendwann rächen würden.
Und warum schreibe ich das? Weil just in dem Moment der Ausgleich fiel. Aus dem Nichts heraus. Augsburg mal wieder im Angriff, Tobias Ancicka konnte den ersten Schuss noch parieren, allerdings verlor er die Scheibe danach aus den Augen. Die Scheibe rutschte irgendwie durch, lag im Torraum und Ryan Kuffner schaltete am schnellsten – 1:1 (25.).
Und es kam noch dicker. Direkt nach einem Bully drehte Augsburg durch Sebastian Wännström die Partie komplett – (27.). Mit der zweiten Chance im zweiten Drittel das zweite Tor. Augsburg agierte hier äußerst effektiv und eiskalt im Abschluss, während die Eisbären sich über ihre Chancenverwertung ärgern dürften. Denn wie bereits vorher geschrieben, das 1:0 wurde den Chancen nicht gerecht.
Auf einmal war es ein anderes Spiel. Augsburg hatte hier Lunte gerochen und die Eisbären verfielen in alte Muster und kassierten unnötige Strafzeiten. Alles nicht hilfreich in so einem wichtigen Spiel mit diesem Spielverlauf. Zumal diese Disziplinlosigkeit zum 1:3 führte. Drew LeBlanc überwand Tobias Ancicka zum dritten Mal an diesem Abend (32.).
Da kommt einem schon die Frage auf, ob alle Beteiligten wirklich den Ernst der Lage verstanden haben? Ob wirklich alle die Wichtigkeit dieses Spiels erkannt haben? Bis zum 1:1 konnte man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten, danach brach man komplett auseinander und verfiel in die gewohnten Muster der Saison.
Die Eisbären reagierten mit wütenden Angriffen, wobei man da teilweise leicht über motiviert agierte. Zum Erfolg führten diese Chancen jedenfalls nicht, weshalb man hier weiter dem inzwischen deutlichen 1:3-Rückstand hinterher laufen musste. Ein Drittel blieb den Berlinern noch, um die Niederlage im „Sechs-Punkte-Spiel“ abzuwehren.

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Wer im Schlussdrittel mit einem Sturmlauf der Eisbären gerechnet hatte, der wurde zunächst enttäuscht. Denn die ersten Minuten des letzten Drittels plätscherten eher so vor sich hin als das sie Spannung bringen würden. Augsburg musste nicht und Berlin konnte nicht. Wenn es überhaupt mal etwas brenzlig vor einem Tor wurde, dann vor dem Berliner. Und das ging bis zum Powerbreak so.
Direkt nach dem Powerbreak aber die Eisbären mit dem Powerplay und na klar, da müssen sie ja treffen. Damit die Quote schön hoch bleibt. Zach Boychuk mit dem Schuss, welchen Kevin Clark entscheidend abfälschte. Die Scheibe trudelte über die Linie – 2:3 (50.). Nun war hier wieder Spannung drin vor 13.287 Zuschauern in der mehr als gut besuchten Arena am Ostbahnhof.
Und plötzlich waren die Eisbären auch wieder besser drin im Spiel. Sie hatten sich ja auch lange genug eine Auszeit genommen. Die Eisbären drückten ordentlich und kamen auch zu guten Chancen, aber das Spielchen kennen wir ja schon vom ersten Drittel. Die Chancenverwertung ließ weiter zu wünschen übrig.
Augsburg baute wieder sein Abwehr-Bollwerk auf und lauerte auf Konter, um das Spiel vorzuentscheiden.
Rund fünf Minuten vor dem Ende der Partie hatten die Eisbären ihr drittes Powerplay. Die ersten beiden Überzahlspiele konnte man ja bereits nutzen, das dritte war in der Crunch-Time nun natürlich das wichtigste. Und auch das nutzten die Eisbären eiskalt aus. Die Scheibe lief sehr gut und am Ende war es erneut Kevin Clark, welcher die Scheibe im Tor unterbringen konnte – 3:3 (56.).
Das überragende Powerplay rettete die Eisbären hier also. Was Augsburg aber zur Weißglut brachte, denn beide Strafzeiten im Schlussdrittel waren doch sehr umstritten. Da kann man den Frust der Panther durchaus verstehen. Und das Roman Gofman einer der Schiedsrichter war, macht die Sache natürlich umso schlimmer, denn Gofman steht seit letztem Wochenende deutlich in der Kritik.
In der Schlussminute drückte plötzlich Augsburg wieder gehörig und kam auch zu zwei guten Chancen, aber Tobias Ancicka war noch nicht eingeschlafen und sicherte den Eisbären am Ende den einen Punkt. Angesichts der Moral einer gewonnener Punkt. Angesichts der Schiedsrichterentscheidungen ein äußerst schmeichelhafter Punkt.

In der Verlängerung ließ Marcel Noebels die hundertprozentige Chance liegen. Frei vor Dennis Endras vergab er die Chance zum Sieg. Gleiches galt für „Chancentod“ Frank Mauer, welcher alleine auf Endras zulief und scheiterte. Und am Ende war genau jener Frank Mauer der umjubelte Held. Allerdings gehörte das Tor zum größten Teil Giovanni Fiore, welcher mit viel Speed Richtung Tor fuhr, aber an Endras scheiterte. Frank Mauer stand goldrichtig und drückte den Nachschuss über die Linie. Die beiden Hauptschiedsrichter fuhren aber zum Videobeweis, da der Verdacht einer „Kick-Bewegung“ im Raum stand. Dem war aber nicht so und die Schiedsrichter entschieden auf „gutes Tor“.

Damit zogen die Eisbären nochmal den Kopf aus der Schlinge. Bis zum 1:0 hatte man das Spiel klar im Griff, konnte nur die Chancen nicht nutzen. Mit dem Ausgleich brach man zusammen und es lief nichts mehr zusammen. Prompt lag man nach drei Gegentoren innerhalb von 6:41-Minuten mit 1:3 hinten. Auch im Schlussdrittel war bis zum Powerbreak weit und breit keine Aufholjagd zu sehen. Erst nach dem Powerbreak kam diese und man holte sich dank zweiter weiterer Powerplaytreffer und dem Treffer in der Overtime noch zwei wichtige Punkte.
Welche aber einen faden Beigeschmack haben, denn die beiden Strafen gegen Augsburg waren fast schon ein Witz. Und das sage ich auch als Eisbären-Fan. Da kann ich den Frust der Augsburger Bank verstehen. Denn hier stand so einiges auf dem Spiel, aber die Schiedsrichter waren dem Ganzen nicht gewachsen. Warum ein Roman Gofman nach dem letzten Wochenende überhaupt noch in der PENNY DEL pfeifen darf, ist mir ein großes Rätsel.
Ja, ich freue mich über zwei Punkte und lobe die Moral der Eisbären. Aber die Leistung dazwischen lässt mich mit großen Kopfschmerzen zurück. Denn das war grausam, das hatte wenig mit Eishockey zu tun.
Dass am Ende ausgerechnet „Chancentod“ Frank Mauer den Siegtreffer erzielte, rundete diesen merkwürdigen Eishockey-Abend ab, der sicherlich noch für viel Gesprächsstoff im Nachgang sorgen wird.

2:0-Sieg in Nürnberg: Special Teams und Tobias Ancicka sorgen für wichtigen Auswärtssieg

Die Eisbären Berlin haben einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Am Sonntagnachmittag gewann man mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) bei den Nürnberg Ice Tigers und sicherte sich somit drei wertvolle Punkte. Der Sieg war dank einer geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung möglich. Zudem sorgten die starken Special Teams (kein Gegentor in Unterzahl/ein Tor in Überzahl) sowie Tobias Ancicka mit zahlreichen starken Paraden für den Auswärtssieg. Neben den drei Punkten durfte sich Ancicka auch noch über seinen erstes Shutout in dieser Saison freuen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte seine Mannschaft lediglich auf der Torhüter-Position. Tobias Ancicka kehrte zurück ins Tor, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles wie am Freitag bei der Niederlage in Düsseldorf.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten den vielen Worten endlich Taten folgen lassen. Es sollte endlich bei allen Spielern und Verantwortlichen in den Köpfen angekommen sein, dass es in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt geht.

Foto: Ela on Tour

Von Beginn an war viel Tempo drin im Spiel. Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Dort kam man dann auch zu Abschlüssen, welche Niklas Treutle aber bis dato vor keine größeren Probleme stellten. Weil es Nürnberg verstand, die Eisbären nach außen zu drängen und zu Schüssen aus den eher ungefährlicheren Regionen zu zwingen.
Die Berliner hatten dann auch das erste Powerplay des Spiels. Und wenn etwas in dieser Saison funktioniert, dann das Überzahlspiel, wo man aktuell das zweitbeste Powerplay der Liga hat. Dort fand man zwar in die Formation, fand aber keine Lücke, um zu einer gefährlichen Chance zu kommen.
Fortan ging es weiter munter hin und her. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, aber wirklich hochkarätige Chancen konnte sich keine Mannschaft erspielen.
Erstmals brenzlig wurde es im Nürnberger Powerplay, als die Eisbären in Unterzahl zweimal aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kamen. Zunächst scheiterte Marcel Noebels an Treutle, wenig später kam auch Giovanni Fiore nicht am Nürnberger Goalie vorbei. So endete ein defensiv geprägtes erstes Drittel torlos.

Foto: Ela on Tour

Auch im zweiten Drittel ging es weiter hin und her, wobei die Franken das leichte Übergewicht zu Beginn hatten. Ein bis hierhin deutlich offensiverer Auftritt der Hausherren als es noch im ersten Drittel der Fall war. Doch das erste Tor sollten die Berliner erzielen. Und wer war es? Natürlich Leo Pföderl, welcher die Kelle in einen Schuss von Marco Nowak hielt und den Bann hier brach – 1:0 (25.).
Nürnberg hatte aber danach im Powerplay dicke Chancen zum Ausgleich. Da hatten die Eisbären Glück. Dieses hatten aber auch die Ice Tigers bei einem Unterzahlkonter der Berliner, als Frank Mauer auf und davon war. Doch er vergab diesen Alleingang fast schon kläglich. Da war deutlich mehr drin.
Nürnberg fortan am Drücker und mit dem nächsten Powerplay. Zwischenzeitlich hatten die Franken für 53 Sekunden sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Ice Tigers erspielten sich richtig dicke Chancen, aber Tobias Ancicka hielt einfach alles, was auf sein Tor kam. Bis hierhin eine enorm starke Leistung von Ancicka.
In der Schlussphase hatten beide Mannschaften nochmal ein Powerplay. Während die Hausherren dieses nicht nutzten konnten, schlugen die Eisbären elf Sekunden vor der zweiten Drittelpause eiskalt zu. Morgan Ellis hatte abgezogen, Yannick Veilleux mit dem Tip-in und dem 2:0 (40.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel waren die Franken nun gefordert, aber die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Die erste Aufregung gab es erst, als Frank Mauer Niklas Treutle über den Haufen fuhr. Daraufhin entlud sich der Frust der Franken darüber in kleineren Keilereien. Dabei hatte Treutle das bewusst in Kauf genommen, den Check zu kassieren. Denn er war außerhalb seines Torraumes, spielte die Scheibe weiter und blieb einfach stehen. Frank Mauer kam im Vollspeed angerauscht und konnte eben nicht mehr abbremsen. Fährt Treutle an seinen Arbeitsplatz zurück, gibt es diese Aufregung erst gar nicht.
Nürnberg fortan mit Druck auf das Eisbären-Tor, aber die Defensive der Eisbären machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Die Eisbären selbst suchten bei Gegenangriffen auch immer wieder nach der möglichen Vorentscheidung.
Nürnberg in den letzten knapp vier Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Weil Yannick Veilleux eine vollkommen unnötige Strafzeit kassierte und Nürnbergs Coach Tom Rowe seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis zog. Da hatte Nürnberg auch nochmal dicke Chancen, aber Tobias Ancicka war heute einfach unüberwindbar.
Damit war das Spiel hier durch, denn unnötige Strafzeiten können auch die Nürnberger. Dane Fox durfte für zwei Minuten in die Kühlbox und damit war die Aufholjagd der Hausherren gestoppt. Denn die Berliner hatten in der Schlussphase selbst Powerplay und spielten das cool zu Ende. Am Ende sicherte man sich den verdienten 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg.

Und der war enorm wichtig und hart erarbeitet. Die Eisbären haben das gesamte Spiel über als Mannschaft gespielt und gekämpft. Im ersten Drittel war man schon offensiv ausgerichtet, fand aber noch keinen Weg vorbei an der Nürnberger Defensive und Niklas Treutle. Im Mitteldrittel brachte man weiter die Scheiben Richtung Tor und parkte davor auch die Spieler, was zweimal zum Torerfolg führte. Dazwischen hatte aber auch Nürnberg dicke Möglichkeiten, welche der heute überragende Tobias Ancicka allesamt zu Nicht machte. Im Schlussdrittel ließ man Nürnberg kaum mehr vor das Tor kommen. Erst in der Schlussphase, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, sorgten die Franken nochmal für Gefahr. Aber auch da war Tobias Ancicka der Fels in der Brandung. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachte man das 2:0 am Ende über die Zeit und fuhr drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Nun gilt es aber, daran im nächsten Spiel anzuknüpfen und den nächsten Sieg einzufahren. Denn dann erwartet die Eisbären das „Sechs-Punkte-Spiel“ im Abstiegskampf gegen die Augsburger Panther. Dort sind drei Punkte enorm wichtig. Und mit der Leistung von heute auch absolut möglich. Aber warten wir erst einmal ab, welche Eisbären wir in fünf Tagen zu sehen bekommen. Denn zwei Siege in Folge gelangen seit dem 09. Oktober 2022 nicht mehr.

2:4 in Düsseldorf: Und täglich grüßt das Murmeltier – Die Eisbären können einfach keine Siegesserie starten

Die Eisbären Berlin bleiben sich treu: Siegesserien sind nicht so ihr Ding. Und deshalb verlor man am Ende auch das Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG verdient mit 2:4 (1:2,1:2,0:0). Dadurch ist der Rückstand auf Platz zehn auf zwölf Zähler angewachsen, weshalb man an die Pre-Playoffs nicht mehr denken sollte. Viel mehr sollte man sich voll und ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren, denn dort beträgt der Vorsprung auf Augsburg nur noch sechs Punkte. Und dazu hat der AEV noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Eisbären-Trainer Serge Aubin nahm nur minimale Veränderungen im Kader im Vergleich zum Heimsieg gegen Köln vor. Im Tor stand heute Juho Markkanen, Tobias Ancicka nahm als Back-up auf der Bank Platz. Die drei Verteidiger-Pärchen blieben gleich, nur der siebte Verteidiger änderte sich. Rayan Bettahar ersetzte Norwin Panocha. Und in der Offensive rückte Bennet Roßmy in die vierte Reihe zwischen Maximilian Heim und Jan Nijenhuis.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären wollten an die zuletzt gezeigten Leistungen gegen München und Köln anknüpfen. Da überzeugte man jeweils für die Hälfte des Spiels, gegen München reichte es nicht für Punkte, gegen Köln dagegen schon. Mit dem selben Einsatz und der selben Leidenschaft wollte man bei der DEG heute über die gesamte Spieldauer spielen und den zweiten Sieg in Serie einfahren. Genau das gelang letztmals und einzig in dieser Saison Anfang Oktober.

Munterer Beginn in die Partie. Beide Mannschaften waren offensiv ausgerichtet und kamen zu den ersten Abschlüssen. Die Eisbären waren dabei am dichtesten am 1:0 dran. Doch Peter Regins Schuss ging nur an die Latte.
Die Hausherren hatten dann das erste Powerplay der Partie und da war es Tobias Eder, welcher per Onetimer aus dem Slot heraus die beste Chance für die DEG hatte. Aber Juho Markkanen war zur Stelle.
Die Eisbären hatten direkt danach das erste Powerplay und da schlugen sie wie am Mittwoch eiskalt zu. Die Berliner ließen die Scheibe sehr gut laufen, Zach Boychuk mit dem feinen Pass auf Marcel Noebels, dessen Onetimer einschlug – 0:1 (8.).
Auch danach waren die Special Teams weiterhin im Einsatz. Jetzt hatte wieder Düsseldorf einen Mann mehr auf dem Eis und sorgte auch für Gefahr vor dem Berliner Tor, aber diese überstanden auch die zweite Unterzahl der Partie schadlos.
Die DEG fortan die spielbestimmende Mannschaft, immer wieder suchte die DEG den Weg vor das Berliner Tor. Und in der 13. Spielminute belohnte man sich für den Aufwand mit dem 1:1 durch Alexander Ehl.
Danach bestimmten die Zweikämpfe das Spielgeschehen. Torraumszenen gab es daher kaum noch zu sehen. Bis zwei Minuten vor der ersten Drittelpause. Philip Gogulla fand die kleine Lücke in der Berliner Defensive, spielte den Flip-Pass auf Daniel Fischbuch, welcher Markkanen keine Chance ließ und das Spiel drehte – 1:2 (18.).
Mit diesem Spielstand ging es anschließend auch in die erste Pause. Und die DEG hatte sich die Führung nach einem guten Berliner Beginn durchaus verdient, da man mehr für das Spiel tat. Die Eisbären wurden zunehmend passiver.

Im zweiten Drittel war es weiterhin ein hart umkämpftes Spiel, in dem beide Teams ihre Chancen hatten, diese aber zunächst nicht nutzen konnten. Die Eisbären dann aber mit einem Scheibenverlust im Angriffsdrittel, die DEG mit dem schnellen Umschaltspiel durch zwei Youngster. Josef Eham legte die Scheibe zurück auf Jakub Borzecki, welcher trocken zum 3:1 abschloss (29.). Das erste Saisontor des DEG-Stürmers. Das Tor fiel mitten in eine Phase, in der die Eisbären das Spiel im Griff hatten. Doch dann verteilte man zwei „Geschenke“, wovon die DEG eins annahm. Denn vor dem Gegentor hatte Paul Bittner bereits den Pfosten getroffen.
Die Gastgeber blieben auch danach am Drücker und hatte das Spiel weitestgehend im Griff. Düsseldorf sorgte vorne immer wieder für Gefahr. Von den Eisbären kam einfach zu wenig, dazu unterliefen einfach zu viele unnötige Scheibenverluste. In der Defensive war man zu weit weg vom Gegenspieler. In beiden Dritteln legten die Eisbären ein Spiegelbild der aktuellen Saison hin. Gut begonnen, stark nachgelassen. So wird es schwer mit dem Klassenerhalt. Von den Pre-Playoffs rede ich schon gar nicht, denn die erreichst du nur mit einer Siegesserie. Und diese gelingt den Eisbären in dieser Saison einfach nicht.
Was in diesem Drittel auch nicht gelang, war die Defensivarbeit. Alec McCrea, hauptberuflich Verteidiger, durfte frei vor Markkanen einschießen – 1:4 (39.).
Die Eisbären setzte aber den Schlusspunkt in diesem Drittel. Einer der wenigen Angriffe im Mitteldrittel führte zum 2:4 durch Matt White (40.). Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelpause.

Zum Schlussdrittel gab es einen Torhüterwechsel auf Seiten der Eisbären. Tobias Ancicka kam für Juho Markkanen ins Tor. Und der junge Goalie musste gleich einmal ein Powerplay der DEG überstehen, was aber ohne große Probleme klappte. Denn das Penalty Killing funktionierte gut.
Kurz darauf hatte man selber ein Überzahlspiel, welches man aber ebenfalls nicht nutzen konnte, weil man einfach nicht in die Formation fand. Und beinahe hätte man auch noch den Shorthander gefangen, weil man erneut in einen Konter lief. Tobias Ancicka rettete in höchster Not.
Danach wartete man minütlich auf die Schlussoffensive der Eisbären, welche aber einfach nicht kam. Viel mehr dominierten die Zweikämpfe wieder das Spiel, was der DEG nur recht sein konnte. Denn die Hausherren mussten hier nicht unbedingt etwas für das Spiel tun. Das mussten die Eisbären, aber von denen kam so gut wie nichts. Es mangelte an der nötigen Kreativität, um die Aufholjagd zu starten.
Erst in den letzten zwei Minuten konnte man sich mal im Angriffsdrittel festsetzen. Da hatte Tobias Ancicka sein Tor bereits verlassen. Doch am Ende brachte die DEG das 4:2 souverän über die Zeit.

Und so bleibt es dabei, dass die Eisbären einfach nicht zweimal in Folge gewinnen können. Weil man nicht an die Leistungen aus den letzten beiden Spielen anknüpfen konnte. Man fand zwar gut ins Spiel und ging auch in Führung, doch danach verlor man komplett den Faden und geriet noch im ersten Drittel in Rückstand. Im Mitteldrittel stolperte man nur so über das Eis, vertändelte mehrfach die Scheibe und lief immer wieder in Konter der DEG. Die bedankten sich für die Geschenke mit zwei Toren. Im Schlussdrittel blieb das erhoffte Aufbäumen aus. Weil die Mannschaft aber auch nicht als solche auftrat und nochmal alles versuchte. Viel mehr verzettelte man sich während des gesamten Spiels in Einzelaktionen, was am Ende zu Scheibenverlusten führte. So droht am Ende der Saison immer mehr der Super-GAU mit dem Abstieg in die DEL2. Platz zehn und die Pre-Playoffs sollte man spätestens seit heute aus den Köpfen streichen und sich viel mehr auf den Klassenerhalt in der DEL konzentrieren. Denn damit hat man alle Hände voll zu tun. Und die wechselnden Leistungen lassen eine Zitterpartie bis zum 05. März befürchten. Dann endet die DEL-Hauptrunde. Und vielleicht gehen an dem Tag oder aber am Ende der DEL2-Playoffs, wenn der Meister feststeht, auch die DEL-Lichter in Berlin aus. Ein Szenario, welches man vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hat. Aber in Berlin geht derzeit einiges den Bach herunter. Nur ist das noch nicht ganz oben in der Führungsetage angekommen. Aber irgendwann muss auch dort den Tatsachen ins Auge gesehen werden und das nicht erst, wenn das Kind schon längst in den Brunnen gefallen ist. Heute kann man von Glück reden, dass Augsburg mal wieder zwei Punkte in den letzten Sekunden verspielt hat. Aber immer darf man sich nicht darauf verlassen, dass das am Ende schon gut gehen wird. Denn ansonsten wird man dafür mit dem bitteren Abstieg in die DEL2 bestraft.