2:0-Sieg in Nürnberg: Special Teams und Tobias Ancicka sorgen für wichtigen Auswärtssieg

Die Eisbären Berlin haben einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Am Sonntagnachmittag gewann man mit 2:0 (0:0,2:0,0:0) bei den Nürnberg Ice Tigers und sicherte sich somit drei wertvolle Punkte. Der Sieg war dank einer geschlossenen kämpferischen Mannschaftsleistung möglich. Zudem sorgten die starken Special Teams (kein Gegentor in Unterzahl/ein Tor in Überzahl) sowie Tobias Ancicka mit zahlreichen starken Paraden für den Auswärtssieg. Neben den drei Punkten durfte sich Ancicka auch noch über seinen erstes Shutout in dieser Saison freuen.

Eisbären-Trainer Serge Aubin veränderte seine Mannschaft lediglich auf der Torhüter-Position. Tobias Ancicka kehrte zurück ins Tor, Juho Markkanen nahm als Back-up auf der Bank Platz. Ansonsten blieb alles wie am Freitag bei der Niederlage in Düsseldorf.

Die Ausgangslage war klar: Die Eisbären mussten den vielen Worten endlich Taten folgen lassen. Es sollte endlich bei allen Spielern und Verantwortlichen in den Köpfen angekommen sein, dass es in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt geht.

Foto: Ela on Tour

Von Beginn an war viel Tempo drin im Spiel. Die Eisbären kamen druckvoll aus der Kabine und konnten sich immer mal wieder im Angriffsdrittel festsetzen. Dort kam man dann auch zu Abschlüssen, welche Niklas Treutle aber bis dato vor keine größeren Probleme stellten. Weil es Nürnberg verstand, die Eisbären nach außen zu drängen und zu Schüssen aus den eher ungefährlicheren Regionen zu zwingen.
Die Berliner hatten dann auch das erste Powerplay des Spiels. Und wenn etwas in dieser Saison funktioniert, dann das Überzahlspiel, wo man aktuell das zweitbeste Powerplay der Liga hat. Dort fand man zwar in die Formation, fand aber keine Lücke, um zu einer gefährlichen Chance zu kommen.
Fortan ging es weiter munter hin und her. Beide Teams suchten immer wieder den Abschluss, aber wirklich hochkarätige Chancen konnte sich keine Mannschaft erspielen.
Erstmals brenzlig wurde es im Nürnberger Powerplay, als die Eisbären in Unterzahl zweimal aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kamen. Zunächst scheiterte Marcel Noebels an Treutle, wenig später kam auch Giovanni Fiore nicht am Nürnberger Goalie vorbei. So endete ein defensiv geprägtes erstes Drittel torlos.

Foto: Ela on Tour

Auch im zweiten Drittel ging es weiter hin und her, wobei die Franken das leichte Übergewicht zu Beginn hatten. Ein bis hierhin deutlich offensiverer Auftritt der Hausherren als es noch im ersten Drittel der Fall war. Doch das erste Tor sollten die Berliner erzielen. Und wer war es? Natürlich Leo Pföderl, welcher die Kelle in einen Schuss von Marco Nowak hielt und den Bann hier brach – 1:0 (25.).
Nürnberg hatte aber danach im Powerplay dicke Chancen zum Ausgleich. Da hatten die Eisbären Glück. Dieses hatten aber auch die Ice Tigers bei einem Unterzahlkonter der Berliner, als Frank Mauer auf und davon war. Doch er vergab diesen Alleingang fast schon kläglich. Da war deutlich mehr drin.
Nürnberg fortan am Drücker und mit dem nächsten Powerplay. Zwischenzeitlich hatten die Franken für 53 Sekunden sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Und die Ice Tigers erspielten sich richtig dicke Chancen, aber Tobias Ancicka hielt einfach alles, was auf sein Tor kam. Bis hierhin eine enorm starke Leistung von Ancicka.
In der Schlussphase hatten beide Mannschaften nochmal ein Powerplay. Während die Hausherren dieses nicht nutzten konnten, schlugen die Eisbären elf Sekunden vor der zweiten Drittelpause eiskalt zu. Morgan Ellis hatte abgezogen, Yannick Veilleux mit dem Tip-in und dem 2:0 (40.). Mit diesem Spielstand ging es anschließend in die zweite Drittelpause.

Foto: Ela on Tour

Im Schlussdrittel waren die Franken nun gefordert, aber die Defensive der Eisbären ließ wenig zu. Die erste Aufregung gab es erst, als Frank Mauer Niklas Treutle über den Haufen fuhr. Daraufhin entlud sich der Frust der Franken darüber in kleineren Keilereien. Dabei hatte Treutle das bewusst in Kauf genommen, den Check zu kassieren. Denn er war außerhalb seines Torraumes, spielte die Scheibe weiter und blieb einfach stehen. Frank Mauer kam im Vollspeed angerauscht und konnte eben nicht mehr abbremsen. Fährt Treutle an seinen Arbeitsplatz zurück, gibt es diese Aufregung erst gar nicht.
Nürnberg fortan mit Druck auf das Eisbären-Tor, aber die Defensive der Eisbären machte die gefährlichen Räume vor dem Tor zu. Die Eisbären selbst suchten bei Gegenangriffen auch immer wieder nach der möglichen Vorentscheidung.
Nürnberg in den letzten knapp vier Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Weil Yannick Veilleux eine vollkommen unnötige Strafzeit kassierte und Nürnbergs Coach Tom Rowe seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Spielers vom Eis zog. Da hatte Nürnberg auch nochmal dicke Chancen, aber Tobias Ancicka war heute einfach unüberwindbar.
Damit war das Spiel hier durch, denn unnötige Strafzeiten können auch die Nürnberger. Dane Fox durfte für zwei Minuten in die Kühlbox und damit war die Aufholjagd der Hausherren gestoppt. Denn die Berliner hatten in der Schlussphase selbst Powerplay und spielten das cool zu Ende. Am Ende sicherte man sich den verdienten 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg.

Und der war enorm wichtig und hart erarbeitet. Die Eisbären haben das gesamte Spiel über als Mannschaft gespielt und gekämpft. Im ersten Drittel war man schon offensiv ausgerichtet, fand aber noch keinen Weg vorbei an der Nürnberger Defensive und Niklas Treutle. Im Mitteldrittel brachte man weiter die Scheiben Richtung Tor und parkte davor auch die Spieler, was zweimal zum Torerfolg führte. Dazwischen hatte aber auch Nürnberg dicke Möglichkeiten, welche der heute überragende Tobias Ancicka allesamt zu Nicht machte. Im Schlussdrittel ließ man Nürnberg kaum mehr vor das Tor kommen. Erst in der Schlussphase, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten, sorgten die Franken nochmal für Gefahr. Aber auch da war Tobias Ancicka der Fels in der Brandung. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachte man das 2:0 am Ende über die Zeit und fuhr drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Nun gilt es aber, daran im nächsten Spiel anzuknüpfen und den nächsten Sieg einzufahren. Denn dann erwartet die Eisbären das „Sechs-Punkte-Spiel“ im Abstiegskampf gegen die Augsburger Panther. Dort sind drei Punkte enorm wichtig. Und mit der Leistung von heute auch absolut möglich. Aber warten wir erst einmal ab, welche Eisbären wir in fünf Tagen zu sehen bekommen. Denn zwei Siege in Folge gelangen seit dem 09. Oktober 2022 nicht mehr.

Shuhei Kuji: Der neue Fan-Liebling – Aber ist er auch wirklich eine große Verstärkung für die Eisbären?

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgAls die Fans davon erfuhren, dass der Japaner Shuhei Kuji einen Probevertrag bei den Eisbären Berlin erhalten würde, war die Vorfreude groß. Ein Japaner bei den Eisbären, das wäre doch was. Doch der 28-jährige Stürmer musste sich erst für einen Vertrag beim DEL-Rekordmeister empfehlen. Und nun, zwei Tage vor dem Saisonstart der Deutschen Eishockey Liga (DEL), machten es die Berliner offiziell und verkündeten, dass Kuji ein Eisbär bleibt und die kommende DEL-Saison für die Eisbären spielen wird. Der erste Japaner im Eisbären-Trikot und der erste Japaner in der DEL überhaupt. Eisbären-Coach Uwe Krupp sagte dazu gestern im Rahmen der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz nur kurz und knapp:

Er soll unserem Kader in erster Linie mehr Tiefe geben.

Sicherlich hat man mit Kuji nun einen Stürmer mehr im Kader. Und der Japaner ist auch durchaus schnell unterwegs auf dem Eis. Aber ob er wirklich eine so große Verstärkung für die Eisbären sein wird, bleibt abzuwarten. Ja, er hat in Japan Tore am Fließband geschossen. Aber die japanische und deutsche Liga kann und darf man nicht vergleichen. Kuji ist gerade einmal 171 Zentimeter groß und wiegt nur 77 Kilogramm. Man stelle sich Kuji nun einmal in einem Zweikampf mit Hamburgs David Wolf oder Denis Reul vor. Viel ausrichten wird er dabei nicht. 

Shuhei Kuji genießt bereits Kultstatus bei den Eisbären-Fans. Hier ist er zu sehen nach dem 6:1-Sieg gegen Gap in der CHL.  (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Shuhei Kuji genießt bereits Kultstatus bei den Eisbären-Fans. Hier ist er zu sehen nach dem 6:1-Sieg gegen Gap in der CHL. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Sicher kann Kuji im Vergleich zu den großen Gegenspielern in der DEL mit seiner Schnelligkeit punkten. Sicherlich kann er sich auch schnell drehen und wenden und es somit manch großem DEL-Spieler nicht einfach machen. Aber wenn es zum Zweikampf an die Bande geht, wird Kuji nicht viel Land sehen. So schön es sicherlich ist, dass Shuhei Kuji nun einen Vertrag bei den Eisbären Berlin erhalten hat, so fraglich ist diese Entscheidung. Denn als vollwertigen Ersatz für einen Matt Foy zum Beispiel kann man ihn nicht sehen. 

Kuji wird sich im DEL-Alltag erst beweisen müssen. In der Champions Hockey League hat er seine Schnelligkeit schon einmal aufblitzen lassen. Man erinnere nur an sein Tor gegen Gap, als Florian Busch bereits im gegnerischen Drittel war und Kuji da erst aus dem eigenen Drittel los skatete, um dann doch punktgenau zum Pass von Busch vor dem gegnerischen Tor zu stehen und den Puck einzunetzen. Aber in den Zweikämpfen hat man dann seine Defizite schon sehr deutlich gesehen. 

Bei den Fans genießt Shuhei Kuji bereits jetzt schon Kultstatus. Die Fankurve hat ihn bereits während der Partie gegen Gap mit „Kuji, Kuji“-Sprechchören gefeiert. Und man wird ihn für gelungene Aktionen auf dem Eis sicherlich auch weiterhin feiern. Aber letztendlich wollen auch wir Fans, dass ein Spieler den Eisbären sportlich weiter hilft. Und da habe ich bei Shuhei Kuji arge Zweifel. 

Aber dennoch gratulieren wir Shuhei Kuji zu seinem Vertrag in der Hauptstadt und wünschen ihm viel Erfolg in der kommenden DEL-Saison. Vielleicht überrascht er uns ja alle positiv. In diesem Sinne:

„Kuji, Kuji, Kuji“

Walkers Meinung zur Leistung der Eisbären Berlin in der Champions Hockey League

logo_WsM1516Die Gruppenphase der Champions Hockey League (CHL) ist vorbei und die Eisbären Berlin haben sich für die KO-Runde der CHL qualifiziert. Ein Erfolg also für die Eisbären oder etwa nicht? Sicherlich ist es schön, in der KO-Runde der CHL zu stehen, allerdings hat man rein sportlich gesehen zwei Gesichter während der Vorrunde gezeigt. Und den Platz im Sechzehntelfinale hat man auch nur dadurch sicher, weil es im Vorfeld der CHL-Saison 2015/2016 eine Änderung des Modus gegeben hat und zwei von drei Mannschaften je Gruppe weiter kommen. Sportlich gesehen haben die Eisbären nur eins von insgesamt vier Spielen gewonnen und zogen nur dank der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Les Rapaces de Gap in die KO-Runde ein. Dort warten nun schwere Gegner auf die Hauptstädter. Und mit den bisher gezeigten Leistungen ist ein schnelles Aus sehr wahrscheinlich.

Auf europäischer Ebene werden kleine Fehler gnadenlos bestraft. Das haben die Eisbären gleich in ihrem Auftaktspiel gegen die ZSC Lions aus der Schweiz feststellen müssen. Zu Beginn der Partie hatte man in Überzahl mehrfach die Chance in Führung zu gehen. Man vergab diese jedoch leichtfertig und so kam Zürich immer besser ins Spiel und erteilte den Berlinern eine Lektion im ersten Drittel. 0:3 stand es nach 20 Minuten in der Mercedes-Benz Arena. Aber die Eisbären gaben nicht auf, bewiesen große Moral und eine klasse kämpferische Leistung und kamen noch einmal zurück und glichen zum 3:3 aus. Man war drauf und dran, die Partie komplett zu drehen. Aber vor dem Tor erwies man sich längst nicht so eiskalt wie die Schweizer, die dann nochmal kurz das Tempo anzogen und die Partie letztendlich deutlich mit 6:3 für sich entschieden. Continue reading

CHL: 1:3 in Gap – Eisbären stehen trotz der Niederlage in der KO-Runde

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgDie Eisbären Berlin haben zum Abschluss der Gruppenphase der Champions Hockey League (CHL) eine Niederlage kassiert. Bei Les Rapaces de Gap verloren die Hauptstädter mit 1:3 (0:2, 1:0, 0:1). Doch trotz der Niederlage erreichen die Berliner das Sechzehntelfinale der CHL, denn die Eisbären weisen die bessere Tor-Differenz im Vergleich mit den Franzosen auf. Die Eisbären sind also noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Aber trotzdem ist die Generalprobe für den DEL-Saisonauftakt am Freitag gegen Nürnberg (19:30 Uhr/ Mercedes-Benz Arena) schief gegangen.

Das Spiel begann sehr ruhig. Beide versuchten Richtung Tor zu ziehen, ohne dabei jedoch für Gefahr vor dem jeweiligen Tor zu sorgen. Die erste richtig gefährliche Chance hatte Gap dann in der sechsten Spielminute, als sie den Pfosten trafen. Da hatten die Berliner Glück gehabt.
Gegen Mitte des ersten Drittels die Eisbären in Überzahl. Sie fanden auch schnell in ihre Powerplay-Formation, aber so richtig gefährlich wurden sie dabei nicht. Das Powerplay war nach eineinhalb Minuten beendet, denn Barry Tallackson kassierte eine Strafzeit. Und wie man ein Powerplay nutzt, zeigte dann Gap. Die Franzosen mit einem Schuss von der blauen Linie, welcher noch abgefälscht wurde. Petri Vehanen konnte den Puck so nur zur Seite prallen lassen, wo Matt Carter stand und zum 1:0 einschießen konnte (10.).
Und Gap legte in Überzahl sogar noch nach. Nur drei Minuten später die Hausherren erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis. Gap in der Formation, die Scheibe lief sehr gut, dann folgte der Querpass an den langen Pfosten, wo mal wieder Matt Carter lauerte – 2:0 (13.).
Die Franzosen waren in diesem ersten Drittel die bessere Mannschaft, sorgten für viel Gefahr vor dem Tor und wirkten im Forechecking deutlich aggressiver als die Eisbären. Die hatten Probleme im Spielaufbau, leisteten sich zu viele Fehlpässe und kamen irgendwie nicht so richtig ins Spiel. Von daher ging der Spielstand nach 20 Minuten auch vollkommen in Ordnung.

Das zweite Drittel begannen die Eisbären mit einem Powerplay. Doch das sah überhaupt nicht gut aus, lediglich Jonas Müller hatte einen Schuss abgegeben. Nur wenige Minuten später waren dann die Franzosen wieder in Überzahl. Und die fanden schnell in ihre Formation und sorgten auch wieder für Gefahr vor dem Tor von Petri Vehanen, doch ein drittes Tor sollte Gap nicht gelingen.
Gap war weiterhin die aktivere und spielbestimmende Mannschaft, war wesentlich gefährlicher vor dem Tor und dem 3:0 näher als die Berliner dem Anschlusstreffer. Doch ausgerechnet in der Drangphase der Franzosen erzielten die Eisbären das 2:1. Diesmal konnten die Berliner ein Powerplay nutzen. Darin Olver mit dem Pass aus der Ecke vor das Tor, wo Jonas Müller lauerte und ins Tor einschießen konnte (32.). Damit ist der Youngster nun der CHL-Top-Scorer der Eisbären Berlin (1 Tor + 4 Vorlagen).
Das Tor der Gäste tat den Hausherren überhaupt nicht gut. Von Gap war nun in der Offensive fast gar nichts mehr zu sehen. Nur bei einem 2-auf-1-Konter waren die Franzosen noch einmal gefährlich, doch Petri Vehanen mit einer Riesenparade. Die Eisbären hatten fortan noch gute Chancen, doch es sollte ihnen kein weiterer Treffer im Mitteldrittel gelingen.

Im letzten Drittel passierte dann eigentlich nicht mehr so viel. Die Eisbären taten nicht mehr als nötig, denn Gap hätte hier noch fünf Tore erzielen müssen, um den Eisbären noch das Ticket für die KO-Phase zu nehmen. Aber die Franzosen taten auch nicht mehr so viel nach vorne, wahrscheinlich hatten sie selbst nicht mehr an das „Wunder von Gap“ geglaubt. Dennoch waren es die Hausherren, die den Schlusspunkt unter diese Partie setzten. Fünf Minuten vor dem Ende der Partie machte Camilo Miettinen den Sieg der Franzosen klar. Gap mit einem Schuss von der blauen Linie, Vehanen hielt die Scheibe nicht fest und Miettinen staubte erfolgreich ab – 3:1 (55.). Dabei blieb es dann bis zur Schlusssirene. Gap feierte den ersten Sieg in der CHL, die Eisbären konnten sich über das Weiterkommen in der CHL freuen.

Uwe Krupp: „Wir wollten heute einen besseren Start haben als im letzten Spiel, das ist uns gelungen“

Bruno Gervais (Verteidiger Eisbären Berlin/ zweifacher Torschütze gegen Gap):

Es war ein „Comeback-Sieg“ nach der Niederlage gegen Zürich. Man sollte die Leistung von heute über die letzten zwei Wochen betrachten. Wir versuchen stets unser Leistungs-Niveau zu erhöhen. Okay, es gab diese Niederlage gegen Zürich, aber man hat auch viele gute Sachen in dem Spiel gesehen. Daran haben wir gearbeitet und auch heute im Spiel gegen die Franzosen fortgesetzt und auch umgesetzt. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir sind so langsam da, wo wir hin wollen. Die nächsten zwei Spiele sind unheimlich wichtig. Nicht nur wegen der Champions Hockey League sondern auch im Hinblick auf den Saisonstart in der DEL. Niemand nimmt diese Spiele auf die leichte Schulter. 

Darin Olver (Stürmer Eisbären Berlin/ Torschütze zum 2:0 gegen Gap):

Wir waren von Anfang an hellwach. Das hat man gesehen. Nicht nur in der neutralen Zone sondern auch hinten in der Abwehr und ganz wichtig, vorne in deren Zone. Deswegen haben wir das gute Ergebnis im ersten Drittel einfahren können. Es war ein tolles Ergebnis und eine tolle Leistung unseres Teams. Was nun in den beiden Spielen in Zürich und Gap wichtig ist: Wir müssen klug spielen und hellwach sein. Wir müssen dafür sorgen, dass es nicht zu viele Puckverluste gibt. 

Uwe Krupp (Trainer Eisbären Berlin):

Wir waren vorbereitet auf ein enges Spiel. Wir haben die französische Mannschaft gegen Zürich gesehen. Das erste Spiel war ganz knapp. Das zweite Spiel hat Zürich dann etwas eindeutiger gewonnen. Aber die Mannschaft ist gefährlich, kommt mit viel Energie. Wir wollten heute einen besseren Start haben als im letzten Spiel, das ist uns gelungen. Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen. Nach den ersten drei, vier Minuten haben wir dann auch angefangen, Scheiben zum Tor zu bekommen. Wenn du dann einmal eine Führung mit zwei oder drei Toren hast, spielt es sich natürlich ein bisschen leichter. Die Jungs haben heute einen guten Job gemacht.  

Luciano Basile (Trainer Les Rapaces de Gap):

Ich habe die Eisbären grundsätzliche in allen Belangen besser gesehen. Sie haben sowohl die Zweikämpfe gewonnen und waren auch von der Geschwindigkeit her besser. Die Eisbären haben stark begonnen. Eigentlich haben wir auch so begonnen, wie wir es uns gewünscht hatten. Aber dann haben wir mehrere Fehler gemacht im Umschaltspiel. Ich konzentriere mich auf das Positive. Meine Jungs haben bis zum Schluss gekämpft und das versuchen wir, mitzunehmen. 

6:1-Torgala im ersten „CHL-Endspiel“ gegen Gap – Shuhei Kuji gelingt erstes Tor für die Eisbären

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Ausgabe #2:

Endstand zwischen den Eisbären Berlin und Les Rapaces de Gap im zweiten CHL-Gruppenspiel für die Hauptstädter. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Endstand zwischen den Eisbären Berlin und Les Rapaces de Gap im zweiten CHL-Gruppenspiel für die Hauptstädter. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

„Kuji, Kuji, Kuji“ hallte es nach Spielende aus der Fankurve. Der kleine Japaner Shuhei Kuji spielt sich immer mehr in die Herzen der Eisbären-Fans. Beim heutigen zweiten CHL-Gruppenspiel gegen Les Rapaces de Gap (FRA) erzielte Kuji sein erstes Pflichtspieltor für die Eisbären und brachte die Fankurve komplett zum ausflippen. Der Japaner war der gefeierte Held beim 6:1-Kantersieg (4:0, 1:0, 1:1) gegen den französischen Meister. Dabei hätte es genauso gut ein anderer Neuzugang verdient gehabt, so frenetisch gefeiert zu werden. Denn Verteidiger Bruno Gervais erzielte heute gleich zwei Treffer für die Berliner und hatte somit seinen Anteil am Sieg im ersten „Endspiel“ der Champions Hockey League (CHL). Denn durch den Sieg haben die Mannen von Chefcoach Uwe Krupp ihre Chance auf die KO-Phase gewahrt.

Torjubel der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Torjubel der Eisbären Berlin. (Foto: eisbaerlin.de/walker)

Doch auch wenn das Ergebnis am Ende sehr deutlich ausfiel, begann die Partie doch recht schleppend. Die Franzosen hatten sogar in Spielminute Drei die erste Chance der Partie, doch Petri Vehanen war zur Stelle. Aber spätestens mit der ersten Torchance durch Spencer Machacek in der vierten Spielminute nahmen die Eisbären Fahrt auf. Sven Ziegler, André Rankel, Spencer Machacek und Florian Busch verpassten die Führung der Eisbären. Kurz mussten die Eisbären nochmal zittern, als Gap in der sechsten Spielminute nur den Pfosten traf. Da hätten die Franzosen den Spielverlauf aber gehörig auf den Kopf gestellt.
Doch bis zum ersten Tor des Spiels sollte es bis zur neunten Spielminute dauern. Petr Pohl fuhr mit der Scheibe ins Angriffsdrittel und zog einfach mal ab. Mit Erfolg, sein Hammer schlug hinter Clement Fouquerel ein – 1:0.
Knapp drei Minuten später zappelte die Scheibe schon wieder im Tor der Franzosen. Marcel Noebels hatte den Puck Richtung Tor gebracht, es entstand ein Chaos im Torraum der Franzosen, Darin Olver sah die Scheibe frei liegen und schoss sie ins Tor. Doch die beiden Hauptschiedsrichter Krawinkel und Lindqvist bemühten den Videobeweis, um zu sehen, ob es ein reguläres Tor war. Dem war so und somit stand es nach 12 Minuten 2:0 für die Eisbären.
Nur 77 Sekunden später gab es erneut Grund zum Jubeln. Jens Baxmann hatte einen satten Schlagschuss von der blauen Linie los gelassen. Der Schuss schlug hinter Gaps Torhüter ein – 3:0 (13.).
Nach diesem Treffer nahm der Coach von Gap erst einmal eine Auszeit und 64 Sekunden später auch seinen Goalie vom Eis. Aurelien Bertrand stand nun im Tor der Gäste.
Er konnte zwar zunächst gegen Barry Tallackson, Florian Busch und André Rankel klären, doch gegen den Schuss von Bruno Gervais war er machtlos. Der Neuzugang hatte in Überzahl abgezogen, der Puck berührte beide Pfosten und sprang dann über die Linie – 4:0 (18.).
Dieser Treffer war der Schlusspunkt unter den ersten 20 Minuten. Nach schleppenden Beginn übernahmen die Eisbären schnell das Kommando und erspielten sich Chance um Chance. Gap fand kein Gegenmittel gegen die wie im Rausch spielenden Eisbären, die auch in der Höhe verdient führten. Continue reading

Champions Hockey League: Erstes „Endspiel“ gegen Gap

125px-Logo_ERC_Ingolstadt_svgNoch ist die Eishockey-Saison 2015/2016 sehr jung, doch bereits morgen Nachmittag steht für die Eisbären Berlin das erste „Endspiel“ der neuen Saison an. In der Champions Hockey League (CHL) geht es morgen gegen Les Rapaces de Gap (16:00 Uhr/Mercedes-Benz Arena). Gegen den französischen Meister muss ein Sieg her, möchte man die KO-Phase der CHL erreichen. Und mit den Franzosen werden sich die Berliner auch um den zweiten Platz der Gruppe P streiten. Denn die ZSC Lions sind nach drei Siegen in den ersten drei Spielen (5:4 in Gap/ 6:3 in Berlin/ 6:1 vs. Gap) bereits für die KO-Phase qualifiziert. Von daher wäre ein Sieg morgen im letzten Vorrunden-Heimspiel von enormer Bedeutung.

Doch auf die leichte Schulter nimmt man Gap nicht. Auch wenn Zürich sicherlich stärker einzuschätzen war als Gap, so haben die Eisbären Respekt vor dem morgigen Gegner. Uwe Krupp dazu:

Gap ist nicht umsonst französischer Meister und hat gegen Zürich nur unglücklich mit 4:5 verloren. Geschenkt kriegen wir auch von denen nichts.

Mit großen Erwartungen waren die Hauptstädter vergangenen Samstag in das CHL-Auftaktspiel gegen die ZSC Lions gegangen (3:6), doch bereits nach dem ersten Drittel lagen die Berliner deutlich mit 0:3 zurück. Zwischendurch konnte man sein Können zwar andeuten und kämpfte sich dank großer Moral noch einmal zurück in die Partie und glich zum 3:3 aus, doch am Ende erwiesen sich die Schweizer als zu abgezockt. Nun soll morgen endlich der ersehnte Heimsieg her. Uwe Krupp zum morgigen Spiel gegen Gap (Quelle: Medieninformation der Eisbären Berlin vom 28.08.2015):

Wir wollen morgen unbedingt gewinnen, das ist keine Frage. Die Franzosen haben in ihrem Heimspiel gegen Zürich vor allem im Powerplay stark gespielt und ihre Chancen genutzt. Wir erwarten ein top motiviertes Team aus Gap, vor allem auch nach der Niederlage gestern Abend.

Die Eisbären werden mit dem selben Kader in die Partie gegen Gap gehen wie letzten Samstag gegen Zürich. Das heißt, dass Chefcoach Uwe Krupp auch morgen wieder auf die beiden Leistungsträger Constantin Braun (Sprunggelenk) und Mark Bell (Knöchel) verzichten muss. 

Um gegen Gap endlich den ersten Sieg einzufahren, müssen die Eisbären über 60 Minuten hoch konzentriert zu Werke gehen und am besten so spielen, wie Mitte des Spiels gegen Zürich, als man mit großer Moral und klasse Kombinationen noch einmal zum 3:3 ausgleichen konnte. Vor dem Tor muss man mehr Durchschlagskraft zeigen und natürlich auch das nötige Glück haben. Und in der Defensive kann man nur hoffen, dass diese morgen über die gesamte Spielzeit sehr solide und sicher zu Werke geht. Da waren letzte Woche doch einige Patzer bei, Goalie Petri Vehanen ist da nicht ausgenommen. 

Der Kader der Eisbären Berlin für das zweite CHL-Gruppenspiel gegen Les Rapaces des Gap am 29.08.2015:

Tor:

Petri Vehanen, Kevin Nastiuk

Abwehr:

Bruno Gervais, Henry Haase, Frank Hördler, Jonas Müller, Micki DuPont, Jens Baxmann

Angriff:

Spencer Machacek, Laurin Braun, TJ Mulock, Shuhei Kuji, Barry Tallackson, André Rankel, Florian Busch, Petr Pohl, Jonas Schlenker, Darin Olver, Julian Talbot, Sven Ziegler, Marcel Noebels